HÜTTEN - WINTERSPECIAL
SONDERTHEMA
HÜTTENZAUBER
Ein Kindheitstraum wurde im Ahrntal Wirklichkeit ein Erlebnisbericht von Roland Hergert aus Bad Schlema
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ls ich vor etwa 65 Jahren meine ersten Bücher las, bekam ich von meinem Vater drei zusammenhängende Bücher der Kinderbuchautorin Beate Jacoby „Friedels erste Reise“, „Friedels großer Bruder“ und „Friedels neue Freunde“ aus seiner Kindheit geschenkt (jetzt nur noch antiquarisch erhältlich)! Diese Bücher fesselten mich so, dass ich wirklich schon damals den Eltern ernsthaft versicherte,“ wenn ich Rentner bin, fahre ich in die Alpen“. Ich war damals ein 7- bis 8-jähriger Junge, der in der DDR lebte und schon wusste, die Alpen waren für uns unerreichbar. Glücklicherweise musste ich nicht ganz so lange warten. Mit dem Mauerfall war der Weg in die Alpen frei und wir verbrachten unseren ersten Urlaub im Allgäu. Der Aufenthalt dort stand unter einem keinem „guten Stern“ und befriedigte uns aus verschiedenen Gründen nicht. Ein Onkel aus dem Saarland machte mit uns vom Allgäu aus eine Tagesreise über Fernpass, Timmelsjoch, am Reschensee vorbei, Meran und über die Autobahn zurück. Da wurde die Liebe zu Südtirol geweckt und diese hat uns nicht mehr verlassen. Aber Südtirol ist groß und erst, als unsere Freunde und Nachbarn im Jahr 1999 von einem Urlaub aus dem Ahrntal zurückkamen und nicht aufhörten zu schwärmen und zu erzählen, beschlossen wir, auch einmal dahin zu fahren! Die Vorfreude auf Kematen/ Sand in Taufers im Ahrntal war groß und wir ahnten nicht, dass wir die nächsten Jahre kein anderes Urlaubsziel mehr haben würden. Wir wurden in der Pension „Hecherhof“ in Kematen von unseren Gastgebern sofort freundlich aufgenommen. Der Charme des Hauses und die netten Wirtsleute; es entstand mit den Jahren eine freundschaftliche Verbindung, die wir nicht mehr missen möchten. Vom Hecherhof aus lernten wir das Toul kennen und lieben, mit unserem Sohn erstieg ich dann die höheren Ziele! Alle 7 Schutzhütten, viele Höhenwege, Gipfel und die herrlichen Bergseen sind oft unsere Ziele gewesen. Wir bekamen von unseren Wirtsleuten sehr viele Informationen über Südtirol, Land und Leute, vom Vater dem „Heacha Albin“ erfuhren wir in langen Gesprächen vieles über die Option und bald informierten wir uns in Büchern, Karten usw. und es wurden immer mehr Fragen beantwortet!
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PZ 24 | 9. D E Z E M B E R 2021
Roland Hergert
Seit meiner Kindheit liebe ich die klassische Musik und im Ahrntal/ Pustertal habe die echte alpenländische Volksmusik kennengelernt und so kann ich sagen, ich habe im Ahrntal meine „zweite Heimat“ gefunden. Im Jahr 2016, während des 23.Urlaubs kam mir die Idee, ein Gedicht zu schreiben. Die freundlichen Menschen, die Almhütten – ich habe meine Liebe zum Toul in einigen Zeilen niedergeschrieben, welche ich dann auch als Lied arrangiert habe.
MEIN AHRNTAL
1) Ich weiß einen Ort, zu den Schönsten er zählt. Dort wand‘re ich gerne am liebsten in der Welt. Dies Kleinod, das find‘ ich in Südtirol. Im Tauferer Ahrntal da fühl‘ ich mich wohl. 2) Die ahrntaler Berge, kein Ort kommt ihm gleich, an Adlern, an Gämsen und Murmeltieren reich. In gastlichen Almen kehr‘n gerne wir ein, es ist so beglückend, willkommen zu sein!