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Bibliothek: Lesestoff für die stillste Zeit im Jahr
Das Jahr neigt sich dem Ende zu und Sie lesen die letzten Rezensionen aus der Stadtbibliothek – für dieses Jahr. Wir sind schon fleißig auf der Suche nach neuen Büchern für 2022. Derweil bedanken wir uns sehr für Ihre Treue und für das Lesen unserer Rubrik. Nach jedem Erscheinen der PZ kommen Lesende zu uns in die Stadtbibliothek Bruneck, um sich eines der empfohlenen Bücher zu schnappen. Wenn dann gar nichts mehr von den Empfehlungen da ist, lassen sie sich gerne von unseren Bibliothekarinnen beraten und von etwas anderem überzeugen. Die Stadtbibliothek bleibt vom 24.12.2021 bis 02.01.2022 geschlossen, danach sind wir in alter Frische und mit neuem Schwung wieder für Sie da. In der Zwischenzeit noch einmal Buchempfehlungen, die die Schließtage überbrücken sollen. Kommen Sie vorbei und decken Sie sich mit passender Lektüre für die stillste Zeit im Jahr ein. Das Team der Stadtbibliothek Bruneck wünscht frohes Fest und alles Beste für das neue Jahr.
COLLEEN HOOVER:
ALL DAS UNGESAGTE ZWISCHEN UNS
Dtv 2020, 441 Seiten
Ein tragischer Unfall verändert von einer Sekunde auf die andere Morgans Leben – ein Leben, das offenbar auf nichts als Lügen basierte. Gleichzeitig wachsen die Konflikte zwischen ihr und ihrer Tochter Clara: Heimlich trifft sich diese mit einem Jungen, den Morgan nicht an ihrer Seite sehen möchte. Halt findet Morgan in dieser schweren Zeit ausgerechnet bei dem einen Menschen, bei dem sie keinen Trost suchen sollte… Ein sehr berührendes Buch über ein tragisches Familiendrama. Die Protagonisten sind liebevoll gestaltet und auch wenn jeder von ihnen seine Macken hat, habe ich sie alle in mein Herz geschlossen. Die Geschichte wird sowohl aus der Sicht der Mutter, als auch aus der Sicht der Tochter beschrieben und zeigt somit wie unterschiedlich beide mit ihrer Trauer umgehen. Colleen Hoover hat ein wunderbares Buch erschaffen, das sowohl für Erwachsene als auch für Jugendliche lesenswert ist. (Empfohlen von Anna Ladstätter)
WIBKE BRUEGGEMANN:
LOVE IS FOR LOSERS – ALSO ECHT NICHT MEIN DING
Dtv 2021, 480 Seiten
Phoebe ist echt mies drauf: sie hilft ihrer besten Freundin Polly ein Date mit dem Typen zu ergattern, in den diese verschossen ist, und was erhält sie zum Dank? Polly wünscht ihr nicht einmal ein gutes neues Jahr, nein, sie ist viel zu sehr damit beschäftigt, die Seele ausgesaugt zu bekommen. Die Hormone scheinen Polly nicht gut zu bekommen. Phoebe weiß, so etwas wird ihr niemals im Leben passieren, denn sie ist fest entschlossen, sich niemals zu verlieben. Aber was tun, wenn einem plötzlich die beste Freundin abhandenkommt? Plötzlich hat Phoebe ganz viel Zeit, um im Laden ihrer Patentante Kate auszuhelfen. Irgendwie muss sie doch dafür bezahlen, dass ihr Kates läufige Designerkatze aus dem Haus entwischt ist und von einem Nicht-Designerkater geschwängert worden ist. Hormone sind etwas ganz Schreckliches! Nur dumm, dass sie auch ein paar davon abkriegt, als sie Emma mit den eisblauesten Augen der Welt begegnet… „Love is for Loser – Also echt nicht mein Ding“ ist ein unglaublich lustiges Buch. Phoebes Sicht auf die Welt ist einmalig und ihre Stimme bleibt einem in Erinnerung. Ein Jugendbuch über die erste Liebe, eine etwas andere Familie und was gute Freunde ausmacht. (Empfohlen von Stefanie Leiter)
MICHAEL GERARD BAUER:
DINGE, DIE SO NICHT BLEIBEN KÖNNEN
Hanser 2021, 224 Seiten
Der Autor von „Nennt mich nicht Ismael!“ legt auch mit seinem neuen Roman ein grandioses Stück Literatur vor. Deklariert als Jugendbuch möchte ich es so manchem Erwachsenen ans Herz legen. Sebastian und Frida treffen sich beim Schnuppertag an der Uni, die sie besuchen möchten. Sebastian ist mit seinem Freund Tolli da, Frida mit … irgendwie niemandem. Gemeinsam verbringen die drei einen halben Tag auf dem Campus, immer wieder verschwindet einer von ihnen. Sie erzählen sich, was man sich halt so erzählt, nehmen es aber mit der Wahrheit nicht so genau. Das verwirrt sie selber und
mich als Lesende gleichermaßen. Die beiden entpuppen sich als Jugendliche, denen das Leben schon übel mitgespielt hat. Tod, Mobbing, abwesende Eltern, Heime … die Palette ist breit gefächert. Dinge, die so nicht bleiben können macht betroffen, aber nicht mutlos. Ein starkes Stück Literatur, das nicht ganz einfach zu lesen ist. (Empfohlen von Michaela Grüner)
BECKY CHAMBERS:
DER LANGE WEG ZU EINEM KLEINEN ZORNIGEN PLANETEN
Tor 2021, 543 Seiten
Ja, das ist ein Science-Fiction-Roman. Und ja, viel mehr Menschen sollten Science-Fiction-Romane lesen: Wenn behauptet wird, man könne aus der Vergangenheit lernen, so trifft dies für die Zukunft, auch wenn es eine imaginierte ist, genauso zu. Wann nämlich ist der Blick über den eigenen Tellerrand radikaler, als dann wenn Science-Fiction-Romane gelesen werden? Zudem ist die Lektüre auch noch vergnüglich und spannend. Das trifft auf dieses Buch sicher zu. Allzu viel möchte ich nicht verraten. Nur so viel sei gesagt. Rosemary Harper sucht einen Arbeitsplatz möglichst weit weg von ihrer Heimat, dem Planeten Mars. Sie legt sich eine falsche Identität zu und heuert auf einem Raumschiff an, das einem Spacer gehört. Spacer besitzen ein Raumschiff, nehmen gefährliche Aufträge an, die sie quer durch das Universum führen. In diesem Fall lautet der Auftrag, im All einen Tunnel zu bohren (natürlich mit ganz speziellen Geräten und ganz speziellen Techniken), der eine neue, schnelle Verbindung zwischen Planeten ermöglicht. Das ist kein leichter, ja sogar ein überaus gefährlicher Job. Rosemary Harper, der Spezies Mensch zugehörig, wird Teil des Teams von Kapitän Asby, eines Teams, das bunter nicht sein könnte. Menschen sind in diesem Team eindeutig in der Minderheit. Überhaupt sind sie ziemlich unbedeutende Wesen im Universum. Harpers Gedankenwelt, alles, was sie als gegeben und unveränderlich betrachtete, gerät so ziemlich ins Wanken. Nichts ist fix; alles, aber auch wirklich alles, kann immer auch anders sein, anders gedacht und anders gesehen werden. Lassen Sie sich überraschen, denn überrascht werden Sie sein! (Empfohlen von Sonja Hartner)
KURIOSE REDENSARTEN
REDEN WIE EIN DRECKTRÄGER DIE BEINE UNTER DEN ARM NEHMEN
Diese Wendung ist weniger im bundesdeutschen, wohl aber im österreichischen und Südtiroler Milieu zu finden. Die unvornehme Ausdrucksweise spricht für sich: Jemand trägt im übertragenen Sinne Schmutz und Dreck herum und verbreitet ihn fleißig durch eine Menge Geschwätz. Die Redensart ist genauso treffend wie „Dreckschleuder“ als Bezeichnung solcher Personen. Ein Dreckträger oder eine Dreckschleuder bewirft andere verbal mit Schmutz, indem sie oder er boshaft Übles über abwesende Personen erzählt und es genießt, sie in ein schlechtes Licht zu stellen - und steht am Ende selbst im schlechtesten Lichte da. // mb Eine heitere Vorstellung, wenn der Chef die Beine oder Füße unter den Arm nehmen muss… Menschen mit vielen Verpflichtungen kommen oft in Zeitnot, und dann muss alles ganz schnell gehen. Die Redewendung tauchte Anfang des 19. Jahrhunderts auf und hat bis dato auch die Autozeit überstanden. Sie gibt ein heiteres Bild für einen Moment wieder, in dem jemand ganz eilig irgendwohin muss. Um nicht zu spät zu kommen, nimmt er dann die Beine und wahrscheinlich auch das Lenkrad in die Hand, um nicht zu stolpern und zu spät zu kommen. // mb


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Herbststimmung am Antholzer See Sonnenaufgang auf der Oberbachernspitze - Sexten
Isabel Berteotti aus Neunhäusern Michael Gostner aus St. Georgen


Josef Erlacher aus Welsberg Neves Stausee Christian Rieder aus St. Johann


Der schöne Herbst macht sich
bemerkbar. Margit Holzer aus St.Sigmund
Ein Regentropfen glänzt in den schűchternen Sonnenstrahlen
Veronica Pezzedi aus St. Kassian/Gadertal
Kemater Biotop am Ritten
Christine Felder
Mein schönstes Leserfoto
Liebe Leserinnen und Leser,
schickt uns Eure schönsten, lustigsten, überraschendsten und/oder atemberaubendsten Bilder – wir zeigen sie dem Pustertal!
Zusendungen an:
E-Mail: info@pz-media.it oder PZ, Oberragen 18, 39031 Bruneck Wichtig: Bitte geben Sie Ihren Namen, ihren Wohnort und das Kennwort „Leserfoto“ an!
DIE WELTCUP-KLASSIKER Das Publikum darf rein
Bald finden im Pustertal wieder hochkarätige Weltcup-Veranstaltungen statt. Stand heute (06.12.2021) können die Wettkämpfe in Innichen und Hochabtei/Alta Badia mit Beteiligung von Zuschauern stattfinden. Die Sicherheit für Athleten, Zuschauer und Mitarbeiter spielt in den Planungen der Organisationskomitees eine äußerst wichtige Rolle.

Lange haben die verschiedenen Weltcupveranstalter im Gadertal und Innichen zittern müssen. Schließlich kam grünes Licht. Die Wettkämpfe auf der Saslong in Gröden (Freitag, 17. und Samstag, 18. Dezember), auf der Gran Risa in Alta Badia (Sonntag, 19. und Montag, 20. Dezember), sowie am Haunold in Innichen (Sonntag, 19. und Montag, 20. Dezember) dürfen laut gesetzlichen Bestimmungen und nach Ausarbeitung eines strengen Sicherheitsprotokolls, das vom Südtiroler Sanitätsbetrieb genehmigt wurde, mit Publikum über die Bühne gehen. Immer unter der Voraussetzung, dass es nicht zu einer dramatischen Verschlechterung der Corona-Situation kommt. Das entsprechende staatliche Dekret sieht vor, dass bei Sportveranstaltungen im Freien 75 Prozent der Zuschauerkapazitäten zugelassen sind. Für alle Wintersportfans gilt in
Der Weltcup in Hochabtei/Alta Badia findet mit Publikum statt, sofern sich nichts ändert. Freddy Planinschek den ausgewiesenen Bereichen die 2G-Regel, sprich sie müssen geimpft oder genesen sein. Und im gesamten Wettkampf-Areal gilt eine Maskenpflicht. Die Veranstalter verpflichteten sich ihrerseits, auf die Hospitality zu verzichten. Tickets für die Alpinen Skiweltcups in Gröden (www.saslong.org) und Alta Badia (www.skiworldcup.it) sind auf den offiziellen Webseiten der beiden Veranstalter erhältlich und müssen von allen Interessierten online erworben, bzw. reserviert werden. In Innichen ist der Eintritt frei. Trotzdem müssen auch hier alle Zuschauer den 2GNachweis vorlegen und in den Zuschauerbereichen eine Maske tragen, wie es das staatliche Dekret, bzw. das ausgearbeitete Sicherheitsprotokoll vorsehen. Wie gesagt, ist die Situation rund um Corona derzeit sehr akut, sodass auch Änderungen in einschränkender Hinsicht kommen können. Daher ist es immer ratsam, sich über die jeweilige Situation ad So war es beim letzten Mal mit Publikum in Innichen: hoc zu informieSmith Fanny mit ihren jungen Fans beim Skicross am Haunold. Wisthaler ren. // hk

FABIAN NEUMAIR WAS FÜR EINE LEISTUNG!
Der Triathlet Fabian Neumair aus Bruneck (siehe Foto) ist 26 Jahre alt und hat vor kurzem in Verona mit den besten italienischen Athleten einen Marathon bestritten. Die Bedingungen waren gut und das Wetter ideal zum Laufen. Das hat den flinken Brunecker offenbar beflügelt, denn er erzielte ein Superergebnis! Die Bombenzeit von 2:39:53 spülte ihn letztlich auf den hervorragenden 16. Gesamtplatz. Insgesamt waren knapp 5.000 Teilnehmer beim Sportbewerb mit dabei, wovon rund 900 den Marathon bewältigten. Es war also ein hervorragender Saisonsabschluss. Herzliche Gratulation auch von der PZ-Redaktion!
// Reinhard Weger