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Pinta Pichl: Neue Räume für die Kunst
KUNSTATELIER IM PINTA PICHL IN BRUNECK
Neue Räume für die Kunst
Im Café und Kunstatelier Pina Pichl wurde am 27.11.2021 die Weihnachtsausstellung mit dem vielsagenden Namen „Positionen“ mit einer kleinen, aber feinen Vernissage eröffnet. Gastgeberin Marlene Pizzinini konnte dabei alle mitwirkenden Künstlerinnen und Künstler begrüßen. Gino Alberti, Katrin Böge, Barbara Tavella, Claus Vittur, Gustav Willeit und Andreas Zingerle gaben sich die Ehre. Wer Lust hatte, konnte sich auch kurz über die ausgestellten Werke aufklären lassen. Das war eine höchst spannende Angelegenheit und unterstreicht die Tatsache, dass ich in Bruneck nun auch neue Räume für die Kunst öffnen. Das ist ganz wichtig. Besonders erwähnenswert zu der Ausstellung ist auch das Ausstellungskonzept „art to go“. DAs heißt im Grunde, dass die Interessierten die Bilder quasi direkt von der Wand kaufen und sofort mitnehmen können. Die verkaufte Arbeit wird hingegen sofort durch eine andere ersetzt womit sich die Ausstellung mit der Zeit auch wandeln
Die Künstlerinnen und Künstler im Pinta Pichl mit Gastgeberin Marlene Pizzinini (ganz links).
kann. Die Gemeinschaftsausstellung bleibt die ganze Weihnachtszeit über geöffnet und wird am 24.12.2021 mit einer Finissage würdig abgeschlossen. // rewe
DIE KÜNSTLERINNEN UND KÜNSTLER UND IHRE WERKE
KATRIN BÖGE
Geboren 1979 in Berlin, lebt und arbeitet in Bruneck. Studium für historisches Kostüm und Theater in Bruneck. Sie arbeitet als freie Künstlerin, Kostüm- und Bühnenbildnerin.
In der bildenden Kunst suche ich freie Experimentierfelder. Ich setze mich hauptsächlich mit Räumen, räumlichen Wechselwirkungen und Spannungsfeldern zwischen Körper und Raum auseinander, wobei ich mit unterschiedlichen Medien zwischen Fotografie, Videokunst und Rauminstallationen arbeite.
Ohne Titel, 2020 Preis: 350.- Euro
Sempre, 2017 - 2021 Preis: 450.- Euro
Kontakt:
atelierboege@gmail.com


Geboren 1963 in Brixen, lebt und arbeitet in Percha. Er studierte an der Akademie der bildenden Künste München. Meine Künstlerische Arbeit ist eine Auseinandersetzung mit zeitgeschichtlichen, aktuellen Themen, welche zwei- oder dreidimensional umgesetzt werden. Die malerische Arbeit bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Realismus und Reduzierung. Das Entstehen der Bilder gleicht dem Entwicklungsprozess analoger Fotografie, wobei der Malprozess (Entwicklungsprozess) mehrere Male wiederholt, übermalt und in einem bestimmten Entwicklungsstadium abgebrochen wird. Die Bildoberfläche bewegt sich dadurch im Spannungsfeld zwischen Schärfe und Unschärfe, Sichtbarmachen und Sichtbarkeit.

Skizzen zu der Werkgruppe „Zeitgenossen“ 2021 Kugelschreiber auf Papier je 20 x 30 cm Preis je Zeichnung: 150.- Euro
Kontakt:
zingerleandreas@hotmail.com

BARBARA TAVELLA
Geboren 1972 in Wengen, lebt und arbeitet in Stern im Gadertal. Sie studierte an der Kunstakademie in Brera.
Ich male Bilder, Öl auf Leinwand. Das Bild ist Darstellen, was sich in der Darstellung allererst herstellt.
3 Mal „Ohne Titel, 2021“, 600, 1.400 und 1.500 Euro Kontakt: tavellabar@gmail.com
CLAUS VITTUR

Geboren 1967 in Bruneck, lebt und arbeitet in Stern Gadertal. Er studierte an der Accademia di Belle Arti di Brera in Mailand.
Ich male..., Landschaften, Innenräume, Porträts. Setze mich mit der Sprache der Malerei auseinander. Mit Empfindungen, mit Unsagbarem... Es ist ein Malen von „innen“ was eine entsprechende „äußere Form“ sucht.

Blinder Fleck, 2021 Öl auf Holz Preis: 1.000.- Euro
Kontakt: mail@clausvittur.com

geboren 1975 in Bruneck, lebt und arbeitet in La Villa in Badia, Gadertal. Er studierte an der F+F-Schule für Kunst und Design in Zürich. Seit 2006 arbeitet er als freier Fotograf.
Die Realität ist ein kosmisches Spiegelspiel und Gustav Willeit bewegt sich mit stummer Unsichtbarkeit zwischen diesen Spiegeln, um sie uns in Pixelfolgen zu zeigen, in denen Raum und Zeit aufhören zu sein, was sie sind, und zu Kunst werden. Eine Welt, die sich in Momentaufnahmen entfaltet, die das Vergängliche vernichtet, um in eine Dimension der Ewigkeit einzutauchen.
1 Titel: Meh Serie: COW, 2013 Preis: 450.- Euro 2 Titel: Ustav Serie: COW, 2019 Preis: 450.- Euro 3 Titel: Int Serie: COW, 2019 Preis: 450.- Euro Kontakt: mail@guworld.com
GINO ALBERTI
1962 in Bruneck geboren und aufgewachsen. Studium für Kunst und Design an der Accademia L. Cappiello in Florenz. Längere Aufenthalte in Florenz, Berlin, und Kiel. Lebt und arbeitet in Bruneck und Wien.
Mein Verhältnis zu den Bergen oder zum Meer ist alles andere als distanziert, mein Werk keine Abrechnung mit dem gefühlsbetonten romantischen Blick auf die Natur, keine nüchterne Bestandsanalyse im postmodernen Kunstdiskurs. Es ist vielmehr eine emotionale, subjektive Landschaftsschau, bei der mir die Natur als reizvolle Inspirationsquelle und Folie dient, um meine eigene Biografie und das tief in meinem Inneren Empfundene zum Bild werden zu lassen. Ich scheue mich nicht, meine persönlichen Landschaften auch mit Gefühl und Pathos aufzuladen. Ungewiss bleibt dabei, ob ich mit meinen ins Bild gesetzten Schriftzügen eine Geschichte erzählen oder nur eine Fährte legen möchte.

Ich stelle mir diese Frage nicht, 2021 Preis: 1.500.- Euro
Plötzlich lief alles dem Ende zu, 2018 Preis: 400.- Euro
Kontakt: atelieralberti@gmail.com

VOLKSBÜHNE PRETTAU
MOCHWO A NIGGLAS!
Zwei Jahre kein Theater in Prettau? Völlig undenkbar für Igor Voppichler, dem Obmann der Volksbühne und seinem gesamten Team. Sie dachten sich also etwas aus, was als Ersatz umgesetzt werden konnte. Denn nach dem Umbau des Vereinssaales konnten und wollten sie nicht noch länger auf ihren großen Auftritt warten. „Zwei Jahre ohne Proben und Auftritte. Da rosten wir ja ein“, so Voppichler. Also wurde nach Ersatz gesucht. Und gefunden. Genau: „Mochwo a Nigglas“, hieß es plötzlich. Das Nigglas, also das Nikolausspiel, ist ja schließlich die Urform des Prettauer Theaters und gehört zum Brauchtum dazu. Ein Blick in die Annalen zeigt auf, dass schon zu Urururgroßvaters Zeiten die Knappen um Nikolaus in die großen Bauernstuben gingen, um diese Form des Theaters darzubieten. Die Texte wurden in Versform gebracht und soziale, politische, kirchliche Probleme heiter, aber auch durchwegs kritisch behandelt. Dabei wurde nicht wie üblich, nur auf den Nikolaus und die bäuerlichen Figuren zurückgegriffen. Nein in Prettau kamen zu Teufel und Sensenmann auch noch Hexen und Bajatz dazu. Daran wollen die Prettauer Theaterspieler heuer anknüpfen. „Wir hatten das Glück auf ein Manuskript, welches noch aus der Feder von Reinhold Bacher und seiner Tochter Raffaela stammte, zurückgreifen zu können“, so der Obmann. Er hat es gemeinsam mit Michaela und Daniel Steinhauser aktualisiert und auf den aktuellen Stand der Dinge gebracht. Dann wurden noch die sechs Nigglas-Spieler gesucht, die auch schnell gefunden waren. Die Schminkerinnen machten sich auch ans Werk und mit viel Enthusiasmus wurden die Verse einstudiert. So hellte das Prettauer Nigglas-Spiel die dunklen Stunden der Corona-Zeit wieder etwas auf. Die PZ konnte exklusiv ein paar Schnappschüsse von den fröhlichen Gesellen erhaschen, die wir gerne abdrucken. // rewe
