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Librika Bruneck: Die besondere Ausstellung

Schon vor einigen Jahren hat die Gsieser Ton-Künstlerin Barbara Seeber Planet Drums in der Brunecker Stadtbibliothek LibriKa ausgestellt. Jetzt ist es wieder soweit. Noch bis zum Jahresende zeigt sie die einzigartigen Musikinstrumente, die gleichzeitig Kunstwerke und im aktuellen Fall Textoberflächen sind, einem interessierten Publikum.

Eine spannende Sache war sie, die Vernissage von Barbara Seeber und ihren Planet Drums in der Brunecker Stadtbibliothek LibriKa am 19. November 2021. Planet Drums kann man nämlich nicht nur sehen und berühren, sondern auch hören und in diesem speziellen Fall auch lesen. Die aktuellen Objekte tragen Textausschnitte von Südtiroler Autorinnen und Autoren aller drei Sprachgruppen auf ihrer Oberflä-

Bei der feierlichen Eröffnung waren viele Gäste zugegen. Die Ausstellung geht noch bis Jahresende.

che. Texte, die zum Teil eigens für den Anlass geschrieben sind, zum Teil als schon fertige Kreationen verwendet wurden.

ZAHLREICHE GÄSTE

Bibliotheksdirektorin Sonja Hartner begrüßte die zahlreichen Gäste und wies auf die einzigartige Symbiose dieser Ausstellung, in der sich bildende Kunst, Musik und Literatur vermengen, hin. Die Vorsitzende der Südtiroler Autorinnen- und Autorenvereinigung SAAV, Rut Bernardi präsentierte in nur 20 Minuten eine umfassende literarische Landkarte von Südtirol. Kein leichtes Unterfangen, trug sie doch allen drei Sprachgruppen Rechnung.

Sonja Hartner, Mario Rusca, Lene Morgenstern, Barbara Seeber, Luis Seiwald, Wolfgang Nöckler, Rut Bernardi und Max Castlunger.

Barbara Seeber eröffnete anschließend den Rundgang durch die Ausstellung, die sich durch alle Stockwerke des Gebäudes zieht. Den Reigen der Autorinnen und Autoren eröffnete Josef Oberhollenzer. Oberhollenzer war es, der die Idee zu diesem Projekt hatte und den Text auf „seiner“ Planet Drum

Planet Drum mit N.C.Kaser, Planet Drum von Joseph Zoderer

vortrug. Der Gadertaler Schlagzeuger Max Castlunger interpretierte die jeweiligen Texte musikalisch. Neben Oberhollenzer waren mit Joseph Zoderer, Mario Rusca, Lene Morgenstern, Wolfgang Nöckler und Karl Tschurtschenthaler noch 5 weitere literarische Persönlichkeiten vor Ort. Die Texte von Selma Mahlknecht, Roberta Dapunt, Eeva Aichner und Norbert C. Kaser wurden von Sonja Hartner, Michaela Grüner und Rut Bernardi gelesen, Kurt Lanthaler war mit einem Audio vertreten.

EINE BESONDERE TECHNIK

Luis Seiwald, Ehemann und Muse von Barbara Seeber, erklärte an jeder Station die jeweilige Technik. Er ist es auch, der für den

Planet Drum von Josef Oberhollenzer

Aufbau der Ausstellung verantwortlich ist. Abgeschlossen wurde der Abend bei einem Glas Wein. Die Ausstellung „wort klang“ ist noch bis Jahresende in der Stadtbibliothek Bruneck zu den Öffnungszeiten zu sehen (Montag bis Freitag, 10.00 bis 18.30 Uhr, Samstag 9.00 bis 12.00 Uhr).

Wer die Gelegenheit beim Schopf packen möchte und sich in Sachen Literatur aus Südtirol schlau machen möchte, ist in der Stadtbibliothek ebenso in besten Händen. Der Bereich „Südtirol schreibt/Scrittori dell’ Alto Adige“ im zweiten Stock vereint Texte von Südtiroler Autor*innen und lädt ein zum Schmökern und Ausleihen.

// Michaela Grüner

27. AUSGABE DES SÜDTIROLER FRAUENKALENDERS

„überMut“ tut Frauen gut

Das neue Zeitbüchlein von Alchemilla ist da. Der neue Frauenkalender wurde in gekonnter Manier gestaltet und ist ab sofort erhältlich.

In 12 Mut-Monaten mit couragierten Tweets, künstlerisch gestaltet von Gabi Veit, nähern sich die Alchemillen, die Macherinnen der „Courage für die Frauenhandtasche“ gemeinsam mit Schreiberinnen aus dem Netzwerk den ausgewählten Themen im Frauenleben. „Täglich beweisen Frauen Mut und stehen für unsere vielfältigen Themen und Anliegen in Politik, Arbeit, Familie ein, verteidigen unsere Werte wie Gerechtigkeit, Respekt und Solidarität. Die Pandemie hat manche Situation verschärft und fordert uns, fordert unsere bislang erreichten Rechte, fordert unsere Vertreterinnen im gesellschaftspolitischen Spektrum, ja fordert uns in hohem Maße und heraus.“ heißt es einleitend im Vorwort. Porträts von couragierten Frauen und „Streiterinnen für die Sache der Frauen“ am Monatsbeginn wollen 15000 Leserinnen – das ist die Gesamtauflage – erreichen und ermutigen, immer wieder auch andere, mutige Betrachtungen mit einzubeziehen

VIEL ZIVILCOURAGE

Es bedarf der vielzitierten Zivilcourage um gegen Feminizide und Gewalt an Frauen aufzutreten! Angesichts der vielen Krisen weltweit und aktuell besonders in Afghanistan, wo Frauen und Kinder brutalste Gewalt und Unterdrückung erfahren, liegt dem Frauenka-

„WAITING FOR CHRISTMAS“ Evi Mair, Giro Trio feat. Georg Malfertheiner

TICKET: € 15 | 10

12.12. 18:00

„SALZBURGER ADVENT“ Vokalkapelle und Orchester St. Peter Stiftsmusik Salzburg

TICKET: € 15 | 10

19.12. 18:00

SILVESTERKONZERT Haydnorchester von Bozen und Trient

TICKET: € 30 | 20 | 15

30.12. 20:30

DEZ-JAN

2021/22

CULTURE KIDS

KINDERBETREUUNG Kinderbetreuung von 0-12 Jahren im Ticketpreis

enthalten (mit Anmeldung).

MEDI ABO: € 70 6 Konzerte MINI ABO: € 40 3 Konzerte

NEUJAHRSKONZERT Bozen Brass – „Surprise“

TICKET: € 20 | 15

06.01. 18:00

Der neue Frauenkalender ist bereits zu haben.

lender auch ein sogenanntes Mutzeichen bei. Von Alchemilla erstmals beim ersten Südtiroler Frauenmarsch 2021 verteilt, wird aufgerufen, medica mondiale finanziell zu unterstützen, damit betroffene Frauen Hilfe bekommen. 12 Südtirolerinnen, die national und international in verschiedenen Kunstbereichen tätig sind zeigen in der Rubrik „wagemutig“, wie Mut mithilfe der Kunst ausgedrückt, definiert und verstanden werden kann. Frau Südtirolerin darf sich also auf eine couragierte Begleiterin im neuen Jahr freuen, denn „über-Mut“ tut Frauen gut, zeigen sich alle Alchemillen überzeugt. Dank der Unterstützung des Landesbeirates für Chancengleichheit und den treuen Sponsorinnen Stiftung Südtiroler Sparkasse, Südtiroler Sparkasse AG, Alperia, Markas, Marlene, Milchhof Sterzing, MPreis und Resch Interiors kann der Kalender auch heuer wieder kostenlos und landesweit verteilt werden. // mg

INFOBOX

Erhältlich direkt bei den Alchemillen und bei: Landesbeirat für Chancengleichheit-Frauenbüro, Gleichstellungsrätin, Volksanwältin, Omas gegen Recht, Frauenmuseum Meran, SGB, ASGB, KVW, AFB, AFI, Plattform für Alleinerzieherinnen, Weltläden Südtirols, Buchschrank am Graben Bruneck, Verbraucherinnenzentrale Südtirol, in den Filialen der Südtiroler Sparkasse und in vielen Bibliotheken Südtirols.

Rückfragen bitte an:

Martha Stecher, Präsidentin

stecher.martha@rolmail.net - tel. 335 5257000

Daniela Gruber, Koordinatorin

gruber_d5@hotmail.com – tel. 333 4750475

// mg

A TIROLER HIOTOBIOBL

Der Rainegg Hons aus Olang erzählt in seinem hochspannenden Buch über seine frühen, kindheitliche Begebenheiten als Hio-

Das Cover des Buches von Johann Agstner. tabiobl, seine Ausbildung zum Koch samt beruflichem Werdegang. Natürlich sind auch originellen Rezepte – nicht nur aus der heimischen Küche – zu finden. Die Geschichten und Abläufe sind spannend und fesselnd zugleich, wie die Leseprobe zeigt, welche die PZ bringen darf. Das Buch ist ein vortreffliches Weihnachtsgeschenk nicht nur für Oma und Opa. Erhältlich ist es bei Despar Agstner in Olang, im Buchladen in Bruneck oder über Email: (info.agjh@gmail.com). // rewe

Aus dem Buch…

Niemals Gewalt!

Am 22. Oktober 1978 wurde der schwedischen Kinderbuchautorin Astrid Lindgren in der Paulskirche in Frankfurt am Main der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen. Beinahe wäre es bei der Verleihung zu einem Eklat gekommen, denn Astrid Lindgren wollte in ihrer Rede die Gewalt an Kindern verurteilen.

Das Komitee sichtete das Manuskript und forderte sie auf, den Text zu verändern. Woraufhin Astrid Lindgren widersprach, dass sie entweder den vollständigen Text vortragen würde oder gar nicht. Wie gut, dass die Sorge um einen solchen Eklat größer war als die Angst vor ihrer Kritik an der – zu jener Zeit üblichen – Erziehung „mit harter Hand“. Sie hat diese Rede gehalten. Damals ein wertvoller und wegweisender Schritt hin zu einer Erziehung ohne Gewalt. “Jenen aber, die jetzt so vernehmlich nach härterer Zucht und strafferen Zügeln rufen, möchte ich das erzählen, was mir einmal eine alte Dame berichtet hat. Sie war eine junge Mutter zu der Zeit, als man noch an diesen Bibelspruch glaubte: ‚Wer die Rute schont, verdirbt den Knaben.‘ Im Grunde ihres Herzens glaubte sie wohl nicht daran, aber eines Tages hatte ihr kleiner Sohn etwas getan, wofür er ihrer Meinung nach eine Tracht Prügel verdient hatte – die erste in seinem Leben. Sie trug ihm auf, in den Garten zu gehen und selber nach einem Stock zu suchen, den er ihr dann bringen sollte. Der kleine Junge ging und blieb lange fort. Schließlich kam er weinend zurück und sagte: ‚Ich habe keinen Stock finden können, aber hier hast du einen Stein, den kannst du ja nach mir werfen.‘ Da aber fing auch die Mutter an zu weinen, denn plötzlich sah sie alles mit den Augen des Kindes. Das Kind musste gedacht haben, meine Mutter will mir wirklich weh tun und das kann sie ja auch mit einem Stein. Sie nahm ihren kleinen Sohn in die Arme und beide weinten eine Weile gemeinsam. Dann legte sie den Stein auf ein Bord in der Küche und dort blieb er liegen als ständige Mahnung an das Versprechen, das sie sich in dieser Stunde selber gegeben hatte:

niemals Gewalt!”