Taekwondo 20 - Ausgabe 13 - Oktober 2022

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Taekwondo

Ausgabe 13 - Oktober 2022 Sportgeschichte geschrieben: Yanna, Helena und Ela 9 Medaillen bei European Universities Games 2022 Auf dem richtigen Weg: Para-Lehrgänge in Bochum und Düsseldorf Jubel über zwei EM-Medaillen
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Liebe Freunde des Taekwondo, liebe Sportlerinnen und Sportler!

Wohl nichts ist schöner für einen Sportler oder eine Sportlerin als der Gewinn einer Medaille bei einem großen Wettkampf. Gold, Silber, Bronze! Die freudigen Gesichter der jungen oder älteren Athleten oder Athletinnen, wenn eine Medaille überreicht oder umgehängt wird, die Nationalhymne erklingt und die Nationalflaggen im Hintergrund hochgezogen wer den, bleiben ewig in Erinnerung. Wir stellen in dieser Ausgabe eine ganze Reihe von erfolgreichen deut schen Taekwondo-Sportlerinnen vor, die vor zehn Jahren oder in diesem Jahr diesen wunderbaren Moment erleben durften. In diesem Heft: die Goldmedaille von Yanna Schneider bei den JugendWeltmeisterschaften 2012 in Ägypten (Seite 16), meine Bronzemedaille vor zehn Jahren bei den Olympischen Spielen in London (Seite 12), die Bronzemedaille von Ela Aydin vor einigen Wochen in Paris (Seite 8), die neun Medaillen bei den European Universities Games 2022 in London (Seite 20) oder die zwei EM-Medaillen von Anya Kisskalt und Jona Pörsch bei den Europameisterschaften der unter 21-Jährigen Ende September in Tiran/Albanien (Seite 28).

Yeonji Kim, die ehemalige Bundestrainerin, ist wieder zurück auf der Taekwondo-Bühne. Die DreifachMama möchte mit der Firma KPNP den europäischen Markt im Bereich elektronischer Westen erobern (Seite 10). Erfolgreich wurden zwei Para-Lehrgänge in Düsseldorf und Bochum durchgeführt. Arndt Malepree und Raffaela Delli Santi berichten von den beiden Veranstaltungen. Ein intensives Turnierwochenende absolvierten die Poomsaeläufer Anfang September in Stockholm. Gleich zwei G2-Turniere standen für das fünfköpfige DTU-Team auf dem Programm.

Mit der Ausrichtung des europäischen Qualifikations turniers 2024 für die Olympischen Spiele in Paris fin det nach langer Zeit wieder ein großes Turnier in Deutschland statt. Präsident Stefan Klawitter äußert sich zu der Bedeutung und den Herausforderungen für die DTU (Seite 34). Erfreulich in diesem Zusammenhang auch die Meldung, dass in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 24. September in München der Vorstand in seinen Ämtern bestätigt wurde (Seite 37).

Herzliche Grüße Helena Stanek

Inhalt

In Paris können Sportgeschichten geschrieben werden

Ela Aydin gewinnt Medaille beim WT-Grand Prix in Paris

Neue Aufgaben für Yeonji Kim

Oeventrop und Olympia

Pure Freude und Stolz

Endlich wieder Praxis

European Universities Games

Para-Lehrgänge in Düsseldorf und Bochum

25 Zwei in einem

28 Jubel über EM-Medaillen

31 Ai Quoyh Co bei der U21-EM im Einsatz

Europäisches Olympiaqualifikationsturnier in Deutschland

33 Max Schumann unterstützt Christian Senft

34 Finals 2023

Außerordentliche

38 Termine 2022 bis 2024

Abo DTU-Magazin

Impressum

Herausgeber:

Deutsche Taekwondo Union e. V. Georg Brauchle-Ring 93 80992 München

Telefon: 089 15 00 21 31

in München

Verantwortlich für den Inhalt: Helena Stanek (hs)

Mitarbeiter an dieser Ausgabe: Hermann-J.Hoffe (hh), Raffaella Delli Santi, Arndt Mallepree

Fotos: ADH, Restrike, Adele Maschner, Heiner Köpke, Laura Boucsin, Binh Doung, Peter Bolz, World Taekwondo, DTU-Archiv, Interviewpartner

Redaktionsleitung: Helena Stanek (Fromm) –E-Mail: stanek@dtu-mail.de – Mobil: +49 174 6853194 www.dtu.de www.facebook.com/DeutscheTaekwondoUnion instagram.com/ger_taekwondo/

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Mitgliederversammlung
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EDITORIAL

IN PARIS KÖNNEN SPORTGESCHICHTEN GESCHRIEBEN WERDEN

Ela Aydin beendet Medaillenflaute

Unser Grand-Prix Team konnte in der Olympiastadt von 2024 bereits ein wenig Olympiafeeling einatmen. Dass diese Stadt für einen historischen Moment in der DTU-Geschichte schon zwei Jahre vor den Olympischen Spielen sorgen würde,hattekeinersorechtgeglaubt.DochmitdemGewinnderBronzemedailleerlösteElaAydindieDamenmannschaft von einer neunjährigen Medaillenflaute.

Beim Grand Prix in Paris trafen am ersten Septemberwochenende die besten 256 Athletinnen und Athleten der Welt aufeinander. Das deutsche Team stellte mit zehn qualifizierten Sportlern eine beachtliche Anzahl an Teilnehmern in diesem hochklassigen Teilnehmerfeld. Bei den Damen konnte Bundestrainer Balazs Toth, bis auf in der - 67 kg-Klasse, jede Klasse jeweils doppelt besetzen. Bei den Herren setzte Bundestrainer Marco Scheiterbauer auf drei Leichtgewichte. Ein Fliegengewicht, Ela Aydin, flog in Paris ganz weit nach vorne und sicherte Deutschland die erste Damen-Medaille bei einem Grand Prix.

Bereits am ersten Tag setzte unser Team mit dem Gewinn der Bronzemedaille durch Ela Aydin in der Gewichtsklasse - 49 kg eine historische Marke. Dass Ela nach ihrem EM-Erfolg in diesem Jahr nun auch den großen Sprung aufs Podest bei einem Grand Prix geschafft hat, freut besonders den Vize-Präsidenten Jannis Dakos: „Die historisch erste Medaille bei einem Grand Prix für unsere

Damen-Nationalmannschaft freut mich sehr. Am meisten freut es mich für Ela und unseren neuen Bundestrainer Balazs Toth, die schon nach nur acht Monaten Zusammenarbeit Beachtliches geleistet haben. Die DTU musste neun Jahre auf diese Grand Prix Medaille warten. Nun haben wir diese Durststrecke beendet und ich bin zuversichtlich, dass weitere folgen werden.“

Die große Freude über die gewonnene Medaille überwiegt. Doch natürlich sollten wir auch einen Blick auf die anderen neun deutschen Starter blicken.

Durch das „Luxusproblem“, dass der Damen-Bundestrainer aktuell in der Gewichtsklasse - 49 kg und + 67 kg zwei von drei Athletinnen auswählen muss, wollten die erstmals in diesem Jahr zum Grand Prix nominierten Anya Kisskalt und Yanna Schneider ihre Chance nutzen.

Mit einem fulminanten Sieg in der Klasse - 49 kg gegen die

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Grand Prix Medaillengewinnerin SIM Jaeyoung aus Südkorea in der Runde der besten 32 zeigte Anya Kisskalt, dass sie auch mit einem für sie ungewohnten Kampfstil erfolgreich sein kann. Der Sieg gegen diese Top-Athletin bringt der jungen Nürnbergerin Motivation für mehr. Auch wenn das Achtelfinale aus deutscher Sicht sehr unglück lich gegen die erfahrene Türkin Rukiye Yildirim verlief, zeigte Anya auf höchstem Niveau eine Top-Leistung.

Die letzten vier Sekunden Ebenso überzeugte Yanna Schneider, die ihre Chance erkannte und sich auf der Fläche mit großem Siegeswillen und Ehrgeiz präsentierte. Auch wenn in der Runde der besten 16 der Wettkampftag durch die Olympiamedaillen gewinnerin Althea Laurin aus Frankreich beendet wurde, darf man vielleicht nicht nur das stupide Ergebnis von 0:2 sehen. Betrachtet man die Art und Weise des Kämpfens, die Präsenz auf der Fläche, war dies eine klasse Leistung der Swisttalerin in der Klasse + 67 kg. Zuvor besiegte Yanna in einem für sie mental enorm anstrengenden Kampf die Jordanierin Rama Abo-Aalrub mit 2:1.

…. Die letzten vier Sekunden. So könnte man das Ergebnis von Lorena Brandls Kampftag betiteln. Aussichtsreich mit 6:4 in Führung liegend gegen die Überraschungsathletin Gabriele Siguera aus Brasilien starten die letzten vier Sekunden der zweiten Runde des Medaillenkampfes.

Planlos dreht die Brasilianerin einen Dwitt-Chagi zur Weste. Sie trifft und fährt den 8:6 Rundensieg und den 2:0 Gesamtsieg ein. Zuvor hatte Lorena klar die US-Amerikanerin Alena Viana mit 2:0 Runden besiegt. Auch im Kampf gegen die starke Iranerin Akram Khodabandeh behielt Lorena den Überblick, setzte schöne Kopftreffer und überzeugte mit einer starken Präsenz auf der Fläche. Der Weg zur Medaille war geebnet. Leider hat es, hier in Paris, noch nicht geklappt. Doch der Manchester Grand Prix wartet und der fünfte Platz in Paris gibt neben wichtigen Ranglistenpunkten sicherlich auch noch mal eine geballte Motivation, den Knoten in Manchester plat zen zu lassen. „Ich bin stolz auf meine Leistung. Dennoch war das Ziel die Medaille. Diese dann so knapp zu verpas sen, ist bitter. Jetzt arbeite ich an den Fehlern und dann geht’s weiter in Manchester.“

Der zweite Wettkampftag verlief aus deutscher Sicht mit weniger positiven Ereignissen. Einzig Vanessa Körndl in der Gewichtsklasse - 67 kg konnte an diesem Tag in ihrem ersten Kampf gegen Urgence Mouega aus Gabon als Siegerin von der Fläche gehen. Das Achtelfinale, gegen die an Position fünf gesetzte Jordanierin Julyana Al-Sadeq, muss Vanessa mit 0:2 Runden abhaken. „Das Niveau auf einem Grand Prix ist sehr hoch. Da gibt es keine leichten Gegnerinnen. Ich habe schon oft mit Julyana gekämpft und bin ihr dieses Mal, trotz Niederlage, wieder einen Schritt näher gekommen. Nun habe ich wieder neue

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Ela Aydin freut sich über den Gewinn der Bronze-Medaille

Aufgaben, an denen ich arbeiten muss, um nächstes Mal eine Grand Prix Medaille zu gewinnen.“

Die beiden Herren, Imran Özkaya und Eduard Drewlau kamen in der Gewichtsklasse - 68 kg nicht an ihren Auftaktgegnern vorbei.

Grand Prix Neuling Eduard Drewlau, erstmals in der Klasse - 68 kg auf diesem Niveau am Start, kam gegen den Kroaten Leon Glasnovic von Beginn an nicht zurecht. Einzig mit dem Start der zweiten Runde setzte Eduard mit einer schönen Kombination 5-Treffer und ging kurzzeitig mit 5:0 in Führung. Der Kroate ließ sich davon wenig beir ren und setzte seinen Siegeszug fort. Der Kampf endet 0:2. Mit gewohnt aktivem Kampfstil versuchte Imran Özkaya dem Jordanier Zaid Kareem den Sieg streitig zu machen. Doch der Jordanier präsentierte sich an diesem Tag in

Top-Form und bezwingt unsere Sportsoldaten mit 2:0. Der Jordanier gewinnt am Ende des Tages Silber.

Auch der dritte Herr im Team, Jordanis Konstantinidis, schafft es in Paris nicht, seinen Auftaktgegner zu bezwin gen. Jordanis hat im Kampf gegen den US-Amerikaner Alvarez Melw von Beginn an nicht das richtige Mittel gefunden, um den wuseligen Amerikaner entscheidend zu stören. Runde 1 und Runde 2 gewinnt der Panamerikanische Meister von 2021 und Jordanis schei det im Auftaktkampf aus.

Einen unglücklichen Auftritt erwischte Madeline Folgmann in der Gewichtsklasse - 57 kg. Gegen die großge wachsene Iranerin Nahid Kiyanichandeh fand die EM-Medaillengewinnerin von 2018 nicht die richtigen Mittel, um den starken Tritten der Iranerin entgegenzuwir ken. Madeline musste sich in beiden Runden vorzeitig geschlagen geben und verliert den Auftaktkampf mit 0:2 Runden.

Zum dreizehnten Mal stand Anna-Lena Frömming (- 57 kg) bei einem Grand Prix auf der Fläche. „Die Form ist aktuell gut, es passt im Moment alles zusammen. Das Training, die Uni. Alles läuft gut.“ Gut läuft es für sie heute anfangs auch auf der Fläche. Die Runde der 32 schafft sie mit einem klarem 2:0 Sieg über Makayla Greenwood aus den USA. In der Runde der besten 16 läuft es für Anna ebenfalls gut, aber eben nicht supergut. Die Türkin Hatice Kübra gewinnt die erste Runde knapp. Die zweite Runde

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Jordanis Konstantinidis scheidet im Auftaktkampf aus Anya Kisskalt, Trainer Balazs Toth und Physiotherapeutin Nadine Eichinger Ela Aydin im Wettkampf

entscheidet sich nicht über Westentreffern, sondern über zwei Minuspunkte, die der sechsfachen Grand Prix Medaillengewinnerin den Sieg in Runde 2 und somit den Gesamtsieg beschert.

So bleibt die über alles stehende historische Medaille durch Ela Aydin als positives Ergebnis dieses Grand Prix in Paris. Auch der fünfte Platz durch Lorena Brandl zeigt: Wir sind oft oben mit dabei. Aber eben phasenweise noch nicht ganz oben. Zeit zum Verschnaufen bleibt auch dieses Mal nicht für unser Top-Team. Vom 21. bis 23. Oktober steht

schon der nächste Grand Prix und vom 13. bis 20. November die Weltmeisterschaft auf dem Programm. Es liegt also viel Training vor unserem Team.

Zum Abschluss ein Zitat von Bundestrainer Balazs Toth: „Als ich meinen Vertrag unterschrieben habe, war es mein Ziel, eine Grand Prix Medaille für Deutschland zu gewin nen. Ein Ziel haben wir erreicht. Ich bin sehr glücklich. Wir müssen nun diese Erfahrungen mit nach Hause neh men, analysieren und weiterarbeiten für den nächsten Grand Prix.“

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Jannis Dakos, Balazs Toth, Ela Aydin, Demirhan Aydin, Sportreferent Timo Weiss Yanna Schneider mit Trainer Balazs Toth Imran Özkaya konnte im Auftaktkampf seinen Gegner nicht bezwingen

ELA AYDIN SCHREIBT IN PARIS TAEKWONDO-GESCHICHTE

Beim World Taekwondo Grand Prix in Paris gewinnt die Sportsoldatin der Bundeswehr die Bronzemedaille und schreibt für die Deutsche Taekwondo Union Geschichte. Es ist die erste Medaille für eine Dame bei diesem hochklassigen Turnier.

von Helena Stanek

DTU20: Mit der Bronzemedaille in Paris hast du TaekwondoGeschichte geschrieben. Schildere uns doch noch einmal die Gefühle und Gedanken, nachdem klar war: Ich habe die Bronzemedaille gewonnen! Ela Aydin: Im Viertelfinale stand mir die Olympia-Zweite aus Spanien, Adriana Cerezo Iglesias, gegenüber. Eine Woche zuvor hatte ich bereits auf einem Wettkampf in Tallinn, ganz knapp im Finale gegen Adriana verloren und wusste, dass es zwar nicht einfach werden würde, aber ein Sieg möglich sein kann, solange ich nur an mich glaubte. Während dem Kampf habe ich mich nur aufs Kämpfen konzentriert. Erst in den letzten 20 Sekunden der dritten Runde habe ich langsam realisiert, dass sich das Ende nähert und ich in Führung bin. In den letzten zwei Sekunden gab es noch einen Videoreplay, bei dem ich zu meinem Coach geschaut habe und mir bewusst geworden ist: Nur noch zwei Sekunden und der Traum der Medaille kann in Erfüllung gehen! Ich war so unglaublich glücklich und stolz, als die Zeit ablief und klar war: Ich habe es geschafft! Ich habe diese Medaille – Deutschland hat diese Medaille!

DTU20: Wie verlief für dich generell der Wettkampftag in Paris? Auch ein wenig mit dem Hintergedanken, dass hier in zwei Jahren die Olympischen Spiele stattfinden. Ela Aydin: Der Wettkampftag verlief super entspannt. Das Turnier war gut organisiert und unser Teamablauf war durchgeplant. Mein erster Kampf war erst etwas später und ich hatte somit eine gute Aufwärmphase. Der Gedanke, dass hier in zwei Jahren die Olympischen Spiele stattfinden, war in den Tagen vor meinem

Kampftag auf jeden Fall präsent. Am Wettkampftag habe ich dies aber komplett ausgeblendet und mich nur auf den jetzigen Moment konzentriert.

DTU20: Was war in Paris deine Stärke auf und vielleicht auch neben der Fläche?

Ela Aydin: Ich habe in letzter Zeit viel an meinem „mentalen Game“ gearbeitet. Dabei hatte ich professionelle Unterstützung von meiner Psychologin Anastasia Pestrikova. Bei Wettkämpfen auf so einem hohen Level kommt es immer mehr auf die mentale Stärke an. Ich glaube, genau das war meine Stärke an diesem Tag.

DTU20: Ein Teil deiner Familie war mit in Paris. Was hat dir diese Unterstützung bedeutet?

Ela Aydin: Wie viele bereits wissen, hat mich mein Vater zu diesem Sport gebracht und seit Kindesalter trainiert. Somit ist es nicht selten der Fall, dass er mich auf Wettkämpfen begleitet. Das besondere dieses Mal war jedoch, dass meine kleine Schwester und die Frau meines Vaters ebenfalls dabei waren. Es hat mich natürlich glücklich gemacht, ihre Gesichter zu sehen und den Jubel zu hören!

DTU20: Was bedeutet dir diese historische Medaille?

Ela Aydin: Es war schon immer ein großer Traum von mir, eine Grand Prix-Medaille zu gewinnen. Ein Wettkampf auf diesem Niveau ist etwas ganz Besonderes. Die Atmosphäre und der Ablauf sind einzigartig. Das Ziel für diesen olympischen Zyklus ist eine direkte Qualifikation, auch deshalb bedeutet mir diese Medaille und die dazugehörigen Punkte so viel. Obendrauf kommt

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„Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich habe so viel dafür trainiert und jetzt ist der Knoten geplatzt. Nun habe ich diese Medaille –Deutschland hat diese Medaille. Ich bin so glücklich.“

natürlich noch der Aspekt, dass ich die erste Frau in Deutschland bin, die diesen Erfolg feiern darf. Ich hoffe, ich kann so weiter machen und in Zukunft noch öfter einen Platz auf dem Podest einnehmen.

DTU20: Seit Anfang dieses Jahres hast du trainingstech nisch einiges verändert. Du bist von München nach Nürnberg an unseren Stützpunkt gezogen, um noch effektiver trainieren zu können. Sind das die ersten Früchte, die ihr gemeinsam nun für diesen Schritt ern tet?

Ela Aydin: Im Februar 2022 bin ich umgezogen und habe mein Trainingsumfeld verändert. Aufgrund dessen, dass mein Vater mich zwar jahrelang trainiert hat und ich auch einige tolle Erfolge erzielen konnte, er Taekwondo jedoch nicht Vollzeit, sondern als „Hobby“ betreibt, wuss te ich, dass dies für den olympi schen Traum nicht ausreichen wird. Ich benötigte professionel lere Trainingsbedingungen. Nun trainiere ich mit meinem Bundestrainer Balazs Toth täg lich zusammen. Ich glaube an Gründe und ich glaube auch an Verbesserung. Ich denke, die harte Arbeit in den letzten Monaten zahlt sich langsam aus. Ich bedanke mich bei meinem Vater und Balazs, für deren pro fessionelle Zusammenarbeit!

DTU20: Das Jahr verlief für dich auch medientechnisch absolut aufsteigend. Du bist Teil der

PUMA-Familie und deine Accounts in den sozialen Medien sind stets bunt und interessant gefüllt. Was möchtest du auf deinen Kanälen zum Ausdruck bringen? Ela Aydin: Das stimmt! Ich bin super happy über den Fakt, dass ich offiziell Teil der PUMA-Family bin. Ich finde es vor allem daher besonders, weil Taekwondo in Deutschland leider immer noch eine Randsportart ist und „normalerweise“ eher wenig Medienpräsenz bekommt. Durch die Zusammenarbeit mit der Weltmarke PUMA habe ich einen starken und bekannten Partner an meiner Seite. Generell möchte ich jüngere Sportler und Sportlerinnen aus Deutschland durch meine Präsenz auf Instagram inspirieren und motivieren, ebenfalls den Schritt in den Profibereich zu wagen und Geschichte zu schreiben.

DTU20: Siehst du die OnlineMedien für eure Generation als Chance, auf eure Sportart mehr aufmerksam zu werden?

Ela Aydin: Zu 100 Prozent!

Außerdem kann man sich durch die Online-Medien neben Aufmerksamkeit auch eine eige ne finanzielle Einnahme quelle schaffen. Leider hat nicht jede Nation die gleichen Förder bedingungen oder Prämien systeme und nicht jeder kann sich allein durch den Sport finanzieren. Ich finde darüber wird leider auch zu wenig in unserer Sportart gesprochen.

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Ela Aydin und ihr Vater und Heimtrainer Demirhan freuen sich über die Bronzemedaille.

NEUE AUFGABEN FÜR YEONJI KIM

von Helena Stanek

2020warSchlussfürYeonjiKim,dievierJahrelangdasDamenteamalsBundestrainerinleitete.DieOlympiaverschiebung habedenAusschlagdafürgegeben,sichmehrumdasprivateLebenzukümmernunddenBundestrainerjobnichtmehr weiterzuführen.DieDreifach-MamaistnunjedochzurückinderTaekwondo-WeltundmöchtemitderFirmaKPNPden europäischen Markt im Bereich der elektronischen Westen erobern. Wir trafen sie beim Grand Prix in Paris.

DTU20: Dreifach Mama und nun zurück in der Berufswelt. Mit welchen Erwartungen startest du diesen Weg?

Yeonji Kim: Mein Leben lang habe immer mit Taekwondo zu tun gehabt. Ob es als Athletin war oder als Coach. Ich bin mit Taekwondo schon immer eng verbunden gewesen. Durch die Geburt meiner Zwillinge und auch durch die Corona-Pandemie hatte ich eine kleine Pause. Aber jetzt bin ich zurück. KNPN wollte mich schon lange mit im Team haben. Jetzt habe ich zugesagt und arbeite nun dafür, KPNP in Europa bekannter zu machen.

DTU20: Beschreibe mal in wenigen Worten wie die letzten zwei Jahre für dich gelaufen sind? Abschied als Trainerin, Olympia, schwanger mit Zwillingen, das erste Jahr als Mama …

Yeonji Kim: Ich denke, dass die letzten zwei Jahre für jeden speziell waren. Für mich war er zunächst seltsam, einfach nur zuhause zu sein. Vor allem das DamenTeam zu verlassen fiel mir sehr schwer, da ich mit dem Herzen noch sehr dabei war. Trotzdem war die viele Zeit zuhause mit der Familie auch schön. Trotzdem habe ich jetzt wieder große Lust, zurück zum Taekwondo zu kommen.

DTU20: Vollende den Satz: Die Olympiaverschiebung war für dich … ?

Yeonji Kim: … ein Turning-Point. Es war der Grund für mich, meine Trainerkarriere bei den Damen zu beenden. Wir wussten ja alle nicht, ob und wann die Olympischen Spiele stattfinden. Und da musste und wollte ich mich einfach auf das private Leben fokussieren. Die Zwillinge sind sicher auch ein guter Grund fürs Aufhören gewesen.

DTU20: Nun geht es mit voller Kraft in eine neue Aufgabe. Was ist aktuell deine Funktion bei KPNP?

Yeonji Kim: Wir eröffnen gerade in Bonn ein Büro, über das wir auch unseren Online-Shop abwickeln werden. Wir bieten viele Seminare für Trainer und Kampfrichter an, um diese im Umgang mit KPNP zu schulen. Natürlich möchten wir auch mehr und mehr Turniere im In- und Ausland ausrichten. Dafür bin ich nun in den verschiedensten Funktionen im Einsatz. Auch den Bereich Marketing und Sponsoring habe ich übernommen.

DTU20: Viele Sportler und auch Trainer sind der Meinung, dass es einen großen Unterschied macht, mit welchem System gekämpft wird (DaeDo bzw. KPNP). Worin siehst du die größten Unterschiede in den Systemen?

Yeonji Kim: Unterschiede aus Sicht eines ehemaligen Trainers ist dieses „Schleifen“ der Kicks. DaeDo hat in den Socken Magnete, die an der Weste geschliffen wer-

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den müssen, damit ein Punkt ausgelöst wird. Und bei KPNP sind es die Kraft und die Schnelligkeit die entscheiden. Unsere Software ist für diese Attribute aus gerichtet. Daher gibt es, technisch gese hen, schon einen Unterschied in den Systemen. KPNP hat sich auch mit einer sehr guten Qualität in den Produkten bewährt: Das zeigt sich auch auf den Turnieren, wo kaum Ausfälle oder technische Störungen auftreten. Auf der Ebene der Software sind wir ebenfalls sehr weit. Hier verwenden wir eine Software, die spezi ell für KPNP entwickelt wurde. Ich bin sehr überzeugt vom Produkt und auch Coaches und Sportler geben auf den Turnieren ein positives Feedback.

DTU20: Ist es eine Re-Aktivierung von KPNP?

Yeonji Kim: Ja. Früher war KPNP hauptsächlich in Asien aktiv, mit rund 200 Turnieren pro Jahr. Aber ich denke, jetzt ist die Zeit gekommen, auf dem europä ischen Markt Fuß zu fassen. DaeDo war lange Zeit Exklusivpartner der ETU, doch jetzt hat sich das Blatt gewendet.

DTU20: Wenn du für KPNP arbeitest, bist du also eine Befürworterin von elektronischen Westen. Kann man

das so stehen las sen? Was sind aus deiner Sicht die gro ßen Vorteile der elektronischen Sys teme? Was vielleicht auch ein Nachteil?

Yeonji Kim: Ich bin generell für eine weitere Entwicklung in der Technik, die auch den Sport interessanter macht. Auch die häufigen Regeländerungen dienen alle dazu, den Sport dynami scher und dadurch interessanter zu machen. Die E-Weste steht für Fairness und Fairplay und daher finde ich sie sehr gut.

DTU20: Was möchtet ihr mit der „Re-Aktivierung“ von KPNP bewirken? Was ist euer Ziel?

Yeonji Kim: Dreimal hat DaeDo die Olympischen Spiele ausgerichtet. Unser großes Ziel ist es, dass auch KPNP einmal die Olympischen Spiele bekommt. Wir gucken nicht nur auf die Spiele in Paris 2024, sondern blicken auch weiter nach Los Angeles 2028. Wir hoffen, über die neue Zusammenarbeit mit der ETU auch näher an Paris heranzurücken. Die Entscheidung wird vermutlich im kommenden Jahr vor den Preolympix fallen. Da wir im Mai 2023 die Senioren-Weltmeisterschaft in Baku aus richten, können wir nochmal zeigen, was KPNP drauf hat und hoffentlich überzeugen, sodass es eben viel leicht schon für Paris 2024 klappt.

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VON OEVENTROP NACH OLYMPIA

Werfen wir heute mal einen Blick zurück. Wir sind im Jahr 2012. Damals wie heute war die Welt im Umbruch. Eurokrise,Wirtschaftskriseunddiesunddas.DasKlagen war groß. Die internationale Sportwelt allerdings kannte nur ein Thema: Olympische Spiele in London. So war das auch im Sauerländer Städtchen Oeventrop.

DTU20: Helena, ein großer Moment in deiner sportlichen Laufbahn war der Gewinn der Bronzemedaille 2012 bei den Olympischen Spielen in London. Schildere uns doch noch einmal die Gefühle und Gedanken, nachdem klar war: Ich habe die Bronzemedaille gewonnen?

Helena: Ich habe im ersten Moment pure Erleichterung gefühlt. Der Weg zu dieser Medaille war so lang und oft auch nicht einfach. Knieprobleme waren mein ständiger Begleiter in der Vorbereitung und wenn man dann an so einem Tag für all die Arbeit belohnt wird, ist das schon extrem erleichternd. Es hat sich bewahrheitet, dass man irgendwann für alles belohnt wird. Man muss nur geduldig sein. Durch die vielen mitgereisten Fans war natürlich auch schnell die große Freude da. Diesen historischen Moment vor Ort mit meiner Familie und all meinen Freunden zu teilen und im deutschen Haus zu feiern, bleibt unvergesslich.

DTU20: Zehn Jahre danach, wie bewertest du in der Rückschau diesen sportlichen Erfolg für dich?

Helena: Bislang hat keine Dame nach mir eine Olympiamedaille gewinnen können. Das macht meinen Erfolg von vor zehn Jahren für mich noch bedeutender. Ich hätte nicht erwartet, dass diese Medaille noch so lange nachwirken wird. Vor allem in meiner neuen Funktion als Medienreferentin kommt mir der frühere Erfolg oft noch zugute, da mich die Leute erkennen und einordnen können. Das macht es mir in manchen Situationen auch einfacher.

DTU20: 2012 war der absolute Höhepunkt in der sportlichen Laufbahn. Wann hast du das erste Mal mit Taekwondo in Berührung gekommen?

Helena: Zum ersten Mal mit Taekwondo in Berührung gekommen bin ich schon im Kindergarten. Mein damaliger Freund Thomas hat schon Taekwondo gemacht und war einmal mit seinem Dobok im Kindergarten. Als sein Vater Roland sich dann in Oeventrop mit der Sportschule selbstständig gemacht hat, habe ich sofort angefangen.

DTU20: Wie und wann wurde dein Talent entdeckt und ab wann hast du gezielt auf eine sportliche Laufbahn im Taekwondo hingearbeitet?

Helena: Talent hatte ich eigentlich für diese Sportart nicht. Ich habe einfach Spaß am Training gehabt und mich so nach und nach entwickelt. Als ich 2003 das erste Mal in die Jugend-Nationalmannschaft berufen wurde und bei der Jugend-EM überraschend Gold geholt habe, ging so langsam das gezieltere Training los. 2004 folgte der Vizetitel bei der Jugend-WM und ich habe erstmals richtig hart für ein Turnier trainiert und eine wirklich anstrengende Vorbereitung gehabt. Ab diesem Moment gehörte Taekwondo zu meinem Leben dazu.

DTU20: Was waren die wichtigsten Meilensteine auf deinem sportlichen Weg?

Helena: Wichtige Meilensteine waren natürlich anfangs die Erfolge im Jugend-Bereich. Dadurch habe

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ich eine Bestätigung bekommen: „Hey, ich bin echt gut in dieser Sportart“. Auch der Wechsel 2005 in den Seniorenbereich, der leider mit meinem ersten Kreuzbandriss begann, war ein wichtiger Meilenstein. Diese Zeit hat mich enorm stark gemacht und schon hier habe ich gelernt, wie man aus einem Tief etwas Positives mitnehmen kann. Ein weiterer enorm wich tiger Erfolg, aber auch ein Tiefschlag war das Jahr 2007. Ich schloss mein Abitur ab, gewann meine erste Senioren-WM Medaille und riss mir leider im selben Jahr auf der Olympiaqualifikation erneut das Kreuzband. 2008 dann nach dieser wirklich schwieri gen Phase den EM-Titel zu gewinnen und zu den Olympischen Spielen zu fahren, war ein absolutes Highlight meiner Karriere und prägend bis heute. 2009 war eine kleine Durststrecke, ehe ich mich 2010 mit Bronze auf der EM und Bronze bei der WM 2011 zurückmeldete. Der nächste große Meilenstein war natürlich 2012 die Qualifikation zu den Olympischen Spielen in London, die ich mit meiner Teamkollegin Sümeyye damals in Kazaan erkämpfen konnte. Über London 2012 brauchen wir nichts sagen: Das war defi nitiv der größte Meilenstein und das größte Geschenk meiner Karriere.

DTU20: Was hat neben Taekwondo in deiner Jugendzeit eine große Rolle gespielt?

Helena: Ich habe versucht eine fast normale Jugend neben dem Sport zu haben. Ich hatte meine Clique, mit der ich mich getroffen habe. Zum Shoppen, zum Quatschen und später dann auch zum Feiern. Ich denke dieser Ausgleich zwischen Sportlerleben und „norma lem“ Leben war sehr wichtig für mich.

DTU20: Was hat dich beson ders motiviert, immer wieder weiterzumachen?

Helena: Der Wunsch nach einer Olympischen Medaille!

DTU20: Wie bist du nach Rückschlägen, zum Beispiel Verletzungen, wieder in die Erfolgsspur gekommen?

Helena: Der unbedingte Glaube an ein Ziel und das Bewusstsein, dass es viel Arbeit erfordert, ganz oben zu stehen. Ohne zum Beispiel 2007 das konkrete Ziel gehabt zu haben „Ich will nach Peking“, hätte ich die fünf Wochen Reha, in denen ich

nicht ein einziges Mal zuhause war, nicht so konse quent durchgezogen. Die Zielsetzungen waren für mich oft ganz entscheidend, um Rückschläge zu ver kraften. Als ich 2012 auf der Europameisterschaft direkt im ersten Kampf verloren habe, war ich ent täuscht. Kurz vor den Olympischen Spielen solch eine Niederlage einzustecken, war nicht schön. Doch gemeinsam mit meinem Mentaltrainer Ulli Kuhl habe ich mich daran erinnert, was ich in diesem Jahr errei chen wollte: Eine olympische Medaille. Das war das Ziel für 2012. Und nicht die EM-Medaille. Das Bewusstsein, dieser Niederlage nicht so viel Aufmerksamkeit zu schenken, weil 2012 das Ziel ein anderes war, habe ich mir mit meinem Mentaltrainer erarbeitet.

DTU20: Hattest du ein Vorbild?

Helena: Sportlich hatte ich in dem Sinne kein Vorbild. Mein Onkel Stefan hat mich aber stets inspiriert. Er hat gesundheitlich einige Hürden in seinem Leben meistern müssen und hat dennoch stets das Beste aus so manchen misslichen Situationen gezogen. Das fand ich bewundernswert.

DTU20: Als Referentin für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit in der DTU musst du immer bes tens über Taekwondo in Deutschland informiert sein. Wie schaffst du das bei einer Familie mit drei heranwachsenden Kindern und deiner Mitarbeit im Hotel deines Mannes?

Helena: Die Arbeit macht mir Spaß. Das Leben mit meinen Kindern macht mir Spaß. Und wenn einem die Dinge Spaß machen, fällt vieles leichter. Natürlich gibt es Phasen, wo nicht immer alles rosarot ist. Das ist bei drei Jungs in unse rem Haus eh schwierig. Aber ich denke, der Sport hat mir wirklich viel gelehrt. Wenn etwas erledigt werden muss, wird es erledigt. Meine Mama hat mir mal etwas Schönes gesagt: „Was man hat, das hat man.“ Und so arbeite ich oft meine ganzen Dinge im Alltag ab. Ich habe To-Do-Listen für die Arbeit, einen klassischen Küchenkalendar mit Terminen der Familie und durch die Selbstständigkeit meines Mannes bekomme ich auch viel Unterstützung. Wenn ich Hilfe brauche, ist er (meistens zumindest) verfüg

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bar. Kein Tag ist bei uns gleich, jeder Tag ist anders und wir haben wenig Alltagsrituale. Das erfordert viel Organisation, ist aber auch stets spannend. Oft hilft es mir, nicht so viel nachzudenken, sondern einfach zu machen. Dann schafft man an einem Tag mit drei Kindern doch eine ganze Menge. Nur mit dem

Abschalten und auch mal nichts tun, habe ich noch ein paar Probleme. Die einzigen Auszeiten verbringe ich dann mit Sport.

DTU20: Welche Botschaft möchtest du jungen Taekwondo-Sportlerinnen und -Sportlern mitgeben, die sich für Leistungssport mit dem Ziel Olympia interessieren?

Helena: Alles kommt zu seiner Zeit. Man braucht Geduld, großes Vertrauen und die Bereitschaft, ab einem gewis sen Punkt alles für das Ziel herzuge ben. Dann wird die harte Arbeit belohnt. Leistungssport ist hart, aber zugleich lernt man so viele Dinge, die einem später im Leben so viele positi ve Eigenschaften mit auf den Weg geben.

DTU20: Was wünscht du dir für die kommenden zehn Jahre im Olympi schen Taekwondo in Deutschland?

Helena: Ich wünsche mir weitere Olympiamedaillen und historische Erfolge, wie wir zum Beispiel beim Grand Prix in Paris erleben durften: Ela Aydin gewinnt die erste Grand Prix Medaille für das Damen-Nationalteam.

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Außerdem wünsche ich mir mehr Ruhe im Hintergrund, weniger Missgunst und mehr Gemeinsamkeit für das olympische Feuer.

DTU20: Wird einer deiner Söhne mal Taekwondo ausüben und dort für Polen oder Deutschland an den Start gehen?

Helena: Aktuell sieht es nicht so aus, dass einer von meinen Jungs Taekwondo macht. Der Älteste ist total dem Skisport verfallen und wird sicherlich hier seine sportlichen Erfolge suchen. Ob für Deutschland oder für Polen wird sich noch heraus stellen. Er hat beide Staatbürgerschaften und könnte es sich aussuchen. Mein größter Stolz wäre es natürlich, wenn er mal in Deutschland-Teamkleidung die Piste runtersaust. In unserer Umgebung gibt es keinen Taekwondo-Verein. Ich müsste dies selbst auf die Beine stellen und da fehlt mir aktuell die Zeit zu. Darum stellt sich die Frage mit dem Taekwondo aktu ell leider noch nicht.

DTU20: Wo sieht dich die Taekwondo-Gemeinde in Deutschland demnächst?

Helena: Ich versuche auf allen Deutschen Meisterschaften präsent zu sein oder besuche auch häufiger den Bundesstützpunkt in Nürnberg. Aber feste Termine sind bislang noch nicht geplant.

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Helenas Motto für Olympia 2012 gab es auch als T-Shirt-Kollektion.

GOLDMEDAILLE

GEWONNEN

Yanna Schneider erlebte 2012 den ersten großen sportlichen Moment in ihrer Laufbahn. Sie gewann bei den JugendweltmeisterschafteninÄgyptendieGoldmedaille. Was waren ihre Gefühle und Gedanken nach diesem sensationellen Erfolg? Im Interview schildert uns die deutsche Jugendweltmeisterin wie es war, nachdem sie die Goldmedaille gewonnen hatte.

DTU20: Yanna, wie waren deine Gefühle und Gedanken, nachdem klar war: Ich habe die Goldmedaille gewonnen?

Yanna: In diesem Moment überwog die pure Freude und stolz war ich natürlich auch. Ich konnte alle fünf Kämpfe genießen und locker angehen. Dass es am Ende zu so einem großartigen Erfolg kam, daran hatte ich selbst nicht geglaubt.

DTU20: Zehn Jahre danach: Wie bewertest du in der Rückschau diesen sportlichen Erfolg für dich?

Yanna: Als ich damals die Medaille gewonnen habe, war mir gar nicht so richtig bewusst, was ich dort eigentlich gewonnen habe. Noch heute profitiere ich von diesem Erfolg, da mich die Leute nach wie vor mit diesem Titel identifizieren und zuordnen können. Die Tatsache, dass ich bis heute die einzige deutsche Jugendweltmeisterin geblieben bin, macht den Erfolg noch besonderer.

DTU20: 2012 war sicherlich der Höhepunkt in deiner sportlichen Laufbahn. Wann bist du das erste Mal mit Taekwondo in Berührung gekommen?

Yanna: 2003. Damals war ich sieben Jahre alt, ziemlich dünn und recht groß. Mein Papa fand, dass ein Kampfsport eine gute Option darstellte, um ein wenig Körperspannung und Selbstbewusstsein aufbauen zu können. Demnach suchten wir nach einem Verein in unserer Nähe. Und so begann meine Zeit beim TKDSwisttal.

DTU20: Hat das Ziel vom Papa funktioniert? Bist du heute selbstbewusst?

Yanna: Definitiv! Ich würde nicht behaupten, dass ich ein wahnsinnig ausgeprägtes Selbstbewusstsein habe, aber ich habe über die vielen Jahre und durch

herausfordernde Situationen wie etwa Trainings, Turniere und schwierige Entscheidungen gelernt, wann es wichtig und richtig ist, selbstbewusst aufzutreten. Ich würde behaupten, dass ich mich inzwischen ganz selbstbewusst sowohl im Training als auch auf der Matte durchsetzen kann.

DTU20: Wie und wann wurde dein Talent entdeckt und ab wann hast du gezielt auf eine sportliche Laufbahn im Taekwondo hingearbeitet?

Yanna: Überaus großes Talent habe ich vermutlich nicht. Vielmehr war ich immer fleißig und habe demnach immer hart gearbeitet. Meistens hatte ich ein Talent im Zweifeln und habe daher häufig Extrarunden gedreht. Aber am Ende hat es dazu beigetragen, dass ich besser und stärker wurde und so zum Erfolg gekommen bin. Die sportliche Laufbahn war somit ein Nebenprodukt, da ich immer erst dann zufrieden war, wenn ich einen Erfolg erzielt habe. Und der macht bekanntlich hungrig nach mehr.

DTU20: Was waren die wichtigsten Meilensteine auf deinem sportlichen Weg?

Yanna: Als nach wie vor erfolgreichste Jugend Athletin der DTU blicke ich auf eine sehr erfolgsgeprägte und schöne Zeit in der Jugend zurück. Der WM-Titel sticht da natürlich besonders hervor. Aber auch meine zwei Medaillen auf der Jugend-EM sind besondere Erinnerungen, die ich an diese Zeit habe.

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Im Seniorenbereich wehte dann plötzlich ein anderer Wind und ich habe gemerkt, dass man sich Startplätze hart erkämpfen muss und der Erfolg nicht mehr garantiert ist. 2016 war ich im Olympia-Kader und gehörte zu einer engen Auswahl an Sportlerinnen, die die Möglichkeit hatten, auf der Qualifikation für Olympia kämpfen zu können. Diese Zeit war sicher lich sehr prägend, da viele Reisen, ein spürbarer Konkurrenzkampf, viel Training sowie eine Achterbahnfahrt der Gefühle Alltag waren. Die Art und Weise der Nichtnominierung legt bis heute sicherlich einen Schatten über diese doch sehr lehr reiche und aufregende Zeit. In den nächsten beiden Jahren legte ich den Fokus vermehrt auf mein Studium und verfolgte keine großen sportlichen Ziele. Erst 2019 fand ich meine alte Motivation und setzte mir das Ziel, die Nominierung für die anstehende WM zu erreichen. Ich schaffte es, alle Kriterien zu erfüllen und wurde erneut zu Hause gelassen. Das war für mich bis dato die schwerste mentale Herausforderung, diese Entscheidung zu verarbeiten. Vielleicht kam Covid mir sogar ganz gelegen, um mich in Ruhe zu hinterfragen, was ich will. Aber mein Ehrgeiz und mein gesunder Körper waren sich einig, dass die Reise noch nicht vorbei ist. Somit stehe ich heute 2022 immer noch hier und kämpfe mit den besten 32 der Welt auf einem Grand Prix.

DTU20: Was hat neben Taekwondo in deiner Jugend eine große Rolle gespielt?

Yanna: Mir war es schon damals wichtig, mit meinen Freunden Zeit zu verbringen und die Dinge zu tun, die nicht nur ausschließlich mit dem Sport zu tun hatten. Da gehörte es auch mal dazu, im Club feiern zu gehen, irgendwo abzuhängen oder einfach unterwegs zu sein. Ich habe nie das Gefühl gehabt, dass ich etwas verpasse, wenngleich ich sicherlich weniger unter wegs war, als das Teenager unter „normalen“ Bedingungen tun.

DTU20: Was hat dich besonders motiviert, immer wie der weiterzumachen?

Yanna: Meine Motivation bestand immer darin, dass ich in einigen Situationen gespürt und gesehen habe, was in mir steckt. Auch wenn ich nicht die erfolg reichste Damen-Sportlerin bin, so blicke ich auf viele herausragende Leistungen zurück. Und mit Leistungen meine ich nicht nur Medaillen. Zudem wollte ich nie, dass andere Personen darüber bestimmen ob und wann ich mit dem Sport aufhöre. Und vor allem nach der Nichtnominierung 2019 war mir klar: Jetzt erst recht! Aber auch der Rückhalt, die Liebe und die unbändige Überzeugung etwas Großes zu erreichen, die mir mein Verein, meine Familie und mein Freund entgegenbringen, motivieren mich, weiterhin hart an mir zu arbeiten.

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DTU20: Wie bist du nach Rückschlägen, zum Beispiel Verletzungen, wieder in die Erfolgsspur gekommen?

Yanna: Mit Verletzungen hatte ich zum Glück bisher wenig zu tun. Vor der Jugend WM hatte ich mir die Kapsel vom großen Zeh gerissen. Da konnte ich vier Monate nicht trainieren. In der Zeit selbst war es belastend, aber das Ergebnis spricht für sich. Ansonsten musste ich nie durch Verletzungen Rückschläge erleiden.

DTU20: Hattest du ein Vorbild? Yanna: Mein Vorbild warst immer du, Helena. Ich fand, dass du damals eine sehr authentische und emphatische Athletin warst. Ich habe selbst miterlebt, wie hart du für deine Erfolge gearbeitet hast und wie viel Verletzungsrückschläge du ein stecken musstest. Trotzdem warst du immer nahbar und hast dir für dein Umfeld Zeit genommen und bist wertschätzend mit uns jungen Sportlerinnen und Sportlern umgegangen. So wollte ich auch immer werden.

DTU20: Welche Botschaft möchtest du jungen Taekwondo-Sportlerinnen und -Sportlern mitgeben, die sich für Leistungssport mit dem Ziel Olympia interessieren?

Yanna: In erster Linie ist es mir wichtig, dass es am Ende „nur“ ein Sport ist, der vor allem Spaß machen soll. Der Leistungsdruck wird mit steigendem Erfolg ganz von allei ne hinzukommen. Trefft ansonsten eigene Entscheidungen und tragt die Konsequenzen eurer Entscheidungen –positive und negative. Ein Ziel zu definie ren, ist auch sehr wertvoll. Das macht einige Situationen leichter.

DTU20: Was wünscht du dir für die kom menden zehn Jahre im Olympischen Taekwondo in Deutschland?

Yanna: Erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler, die sich ihre Träume verwirkli chen können.

ENDLICH WIEDER PRAXIS

Bei zwei Bundeskampfrichterlehrgängen in Düsseldorf (10. September 2022) und in Nürnberg (17. September 2022) haben die Teilnehmer endlich wieder praktisch ihre Fähigkeiten geschult. Durch die Corona-Pandemie konnten die Bundeskampfrichterlehrgänge lange Zeit nur online stattfinden. Der Praxisteil – und damit auch ein wichtiger Pflichtteil zur Ablegung der Prüfung zum Bundeskampfrichter – konnte nun erstmals wieder in einem gemeinsamen Lehrgang durchgeführt werden.

„Die Stimmung beim Lehrgang war super. Es tat allen gut, dass wir auch den Praxisteil wieder gemeinsam durchführen konnten“, berichtet Bundeskampfrichter Abdullah Ünlübay.

Ziel der Lehrgänge in Nürnberg und Düsseldorf war, die seit 1. September veröffentlichten Neuerungen im Regelwerk des Weltverbandes den angehenden und sich weiterbildenden Bundeskampfrichtern zu erläutern. Da Bundeskampfrichterreferent Abdullah Ünlübay als inter-

nationaler Kampfrichter beim Grand Prix in Paris im Einsatz war, konnte er wichtige Neuigkeiten aus erster Hand noch einmal vermitteln.

Die Kampfrichteranwärter und die Kampfrichter, die ihre Lizenz mit Teilnahme an diesem Lehrgang verlängern wollten, wurden den ganzen Tag gemeinsam geschult. Am Vormittag wurden theoretische Inhalte vermittelt, am Nachmittag stand die Praxis im Mittelpunkt. Leistungstest, Sprachtest und Handgestik sind Punkte, die bei den Anwärtern geprüft wurden, um die Prüfung zum Bundeskampfrichter zu bestehen.

Alle Anwärter haben beim Lehrgang in Düsseldorf sowie in Nürnberg ihre Prüfung erfolgreich abgelegt.

„Ich bin sehr zufrieden mit den beiden Lehrgängen und gratuliere den Absolventen. Der intensive Austausch war für uns alle eine gute Möglichkeit, unseren Horizont zu erweitern“, resümiert Abdullah Ünlübay. (hs)

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BUNDESKAMPFRICHTERLEHRGANG
ZWEIKAMPF

9 MEDAILLEN BEI EUROPEAN UNIVERSITIES GAMES 2002

Vom 17. bis 30. Juli fanden in Lodz (Polen) die European Universities Games (EUG) statt. An den EUG nahmen fast 5.000 Athletinnen und Athleten sowie Offizielle aus 40 Ländern teil. Studierende von über 400 Hochschulen kämpften in 20 Sportarten um Medaillen und persönliche Bestleistungen. Die deutsche Delegation stellte mit 396 Teilnehmenden, dar unter 335 Aktive, von 46 deutschen Hochschulen bezie hungsweise Wettkampfgemeinschaften (WGs) das dritt größte Team. Die deutschen Aktiven waren in 19 Sportarten vertreten. Mit 33 Podestplätzen belegte Deutschland in der Nationenwertung den elften Rang.

Erfolgreiche Wettkämpfe im Taekwondo

An ihrem ersten Wettkampftag starteten fünf Taekwondoin in der Disziplin Poomsae und feierten mit vier Medaillen einen mehr als gelungenen Auftakt.

Für den größten Jubel sorgte Leah Lawall (Freestyle) von der Uni Mainz, die sich mit einer ausdrucksstarken Performance Gold sicherte. Auch bei Trainer Taoufik Skandrani war die Freude nach dem Sieg groß: „Erster Tag, erstes Gold – so kann es gerne weitergehen.“ Als zweite deutsche Starterin belegte Julia Dunkel (Uni Kassel) Platz acht. Bei den Herren konnte sich Manuel Krischke (Uni Kassel) die Bronzemedaille sichern.

Neben den Freestyle-Wettkämpfen wurden auch im „Recognized Poomsae“ die Europäischen

Hochschulmeister ermittelt. In einem starken Feld kämpften sich Adrian Wassmuth (DSHS Köln) und Nicolaos Tragkos (Uni Hohenheim) bis ins Halbfinale. Den Finaleinzug verpassten die beiden zwar, sie konnten sich aber über den geteilten dritten Platz freuen. „Leider hat mich ein kleiner Wackler heute das Finale gekostet, aber Bronze ist auch ein super Ergebnis“, resümierte Wassmuth.

Acht mal Bronze - Poomsae: drei, Vollkontakt: fünf

Die Medaillen-Ausbeute am ersten Tag im Poomsae konnten die Taekwondoin am Tag danach zwar nicht erreichen, aber auch bei den Vollkontaktwettkämpfen konnte über Edelmetall gejubelt werden. Im Kyorugi der Herren bis 68 Kilogramm konnte Jona Poersch (Uni Mainz) bis ins Halbfinale vordringen, wo er nur knapp seinem Gegner von der HS Warschau (POL) unterlag. Damit beendete der 20-Jährige den Wettkampf auf dem dritten Platz und strahlte über Bronze: „Ich bin mit dem heutigen Ergebnis sehr zufrieden. Auch wenn es wegen Kleinigkeiten nicht mit dem Finale geklappt hat, bin ich froh, so erfolgreich an den EUG teilgenommen zu haben.

Insgesamt konnten die deutschen Hochschulen neun Medaillen im Taekwondo erkämpfen, vier davon kamen am letzten Wettkampftag hinzu. Bei den Damen gingen in der Gewichtsklasse bis 67 Kilogramm Robyn BlakeRath (Uni Hannover) und Ann-Christin Dorow (Uni Frankfurt) an den Start. Beide mussten sich im Halbfinale

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ihren Gegnerinnen geschlagen geben, konnten sich anschließend aber über Bronze freuen. Youssef Mkademm von der TU Darmstadt lieferte in der Klasse bis 87 Kilogramm ebenfalls einen tollen Wettkampf ab, unterlag im Halbfinale aber knapp dem Ungarn Kelen Bailey. Das gleiche Resultat erzielte auch Walid Hashimi (RWTH Aachen) im Schwergewicht und durfte bei der Siegerehrung ebenso wie Mkademm Bronze in Empfang nehmen.

MEDAILLENÜBERSICHT

TAEKWONDO

GOLD

• Leah Lawall (Uni Mainz), Free Style Poomsae

BRONZE

• Ann-Christin Dorow (Uni Frankfurt), Kayorugi bis 67 kg

• Manuel Tino Krischke (Uni Kassel), Free Style Poomsae

• Walid Hashimi (RWTH Aachen), Kayorugi ab 87 kg

• Youssef Mkaddem (TU Darmstadt), Kayorugi bis 87 kg

• Jona Poersch (Uni Mainz), Kayorugi bis 68 kg

• Robyn Blake-Rath (Uni Hannover), Kayorugi bis 67 kg

• Nicolaos Tragkos (Uni Hohenheim), Recognized Poomsae

• Adrian Wassmuth (DSHS Köln), Recognized Poomsae

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Para-Lehrgang in Düsseldorf

Sonntag, der 11.09.2022 war in Düsseldorf nicht nur ein Tag zur Erinnerung an die Anschläge in New York, die unsere Welt veränderten. Es war auch der Tag, an dem dort der DTU Para-Lehrgang stattfand. Endlich konnten sich Para-Sportlerinnen und -Sportler, Trainerinnen und Trainer und Eltern wieder informieren. Dafür hat der DTU Para-Beauftragte Arndt Mallepree die erste Reihe der DTU Para Welt als Referenten nach Düsseldorf geholt.

Der Para-Beauftragte erklärte den bisherigen Weg der Para-Bewegung und die Hintergründe für Umstellungen in Regelwerken der DTU, wie beispielsweise der Prüfungsordnung. Es wurde aber auch der Sonderweg beschrieben, den die DTU-Klassifizierung geht. Deutlich wurde hierbei gesagt, dass diese Klassifizierung nur auf nationaler Ebene Geltung hat.

Die unterschiedliche Sicht auf die Sparten Vollkontakt

und Technik wurden auch mit Sicht auf den Deutschen Behinderten Sportverband (DBS) erläutert. Der DBS, der Kooperationspartner der DTU ist, ist ausschließlich ver antwortlich für den Paralympischen Bereich unseres Sportes. Die Sparte Technik wird allein durch die DTU finanziert.

Aus dem Plenum der zahlreich angereisten Eltern wurde der Wunsch geäußert, noch weitere Handicaps zum Zweikampf zuzulassen. Ein Wunsch, der nachvollzieh bar erscheint, jedoch auch gut überlegt sein will. Die DTU-Verantwortlichen müssen natürlich auch das Wohl der Sportler und Sportlerinnen im Auge behalten. Ein schwieriges Thema, aber der Para-Beauftragte versprach hier, für alle Beteiligten das Für und Wider transparent abzuwägen.

Den zweiten Vortrag hielt Luka Boban. Luka ist Mitglied des DTU Medical Staff als Facharzt für Orthopädie. Als Level II-Klassifizierter erklärte er die Para-Klassen und

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den Weg der Internationalen Klassifizierung. Unaufgeregt erklärte er die Teils schwierigen Zusammenhänge für die Zuhörer. Schade, dass viele Verantwortliche aus den Landesverbänden fehlten und so die Chance verpassten Informationen von fachkundiger Stelle zu bekommen. Ich schreibe das so deutlich, da hier ein starkes Defizit besteht, welches zu vielen Missverständnissen führt. Luka war auch nach seinem Vortrag Ansprechpartner für diverse Fragen von Trainern, Trainerinnen und Eltern. Hier konnten ebenfalls Informationen aus erster Hand weitergegeben werden, die für das zukünftige Training sicher wichtig sind.

Nach kurzer Pause fanden sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen wieder zusammen und lauschten dem Vortrag des Bundestrainers Para Zweikampf Hasim Celik. Er verstand es, die Zuhörer mit Anekdoten aus seiner aktiven Zeit als Para-Wettkämpfer aber auch aus der Zeit als einziger Para-Sportler der DTU zu unterhal ten und dabei zu informieren.

Für die angereisten Sportler und Sportlerinnen folgte anschließend der heißersehnte Teil, in welchem der Bundestrainer Zweikampf und der Bundestrainer Technik gemeinsam die Gruppe übernahmen: Es ging aktiv auf die Matte. Bernhard Thomys als Bundestrainer Technik hatte dabei die größere Gruppe an Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Das war grundsätz lich zu erwarten, da der Bereich Technik viele Handicaps inkludiert und integrieren kann. Der Zweikampf kann das in der Breite der Handicaps nicht leisten, da die phy sische Auseinandersetzung mit einem Gegner viele Handicaps zum Wohl der Sportlerinnen und Sportler ausschließt und in der Klasse der Behinderungen doch sehr exklusiv ist. Die Sportlerinnen und Sportler und Trainerinnen und Trainer erlebten Bundestrainer zum Anfassen, Ansprechpartner für Fragen aller Art –Experten in ihren Disziplinen. Allen Referenten gemein sam war das Engagement für den Para-Bereich, der über das Normale weit hinausgeht.

Hier nur eine Randnotiz, die aber auch der Artikelaufhänger hätte sein können: Es gelang durch das Engagement der Vereinstrainerin Christine Worbs (Tripple F), dem Landespräsidenten der TVSH Andreas Rahn und dem DTU Para-Beauftragten, die Anreise von vier Para-Sportlern und -Sportlerinnen mit ihrer Begleitung aus der ukrainischen Nationalmannschaft Para zu diesem Lehrgang zu ermöglichen. Die vier sind zunächst aus ihrer Heimat geflohen und haben in Schleswig-Holstein ein neues Zuhause gefunden. Ihre neue Taekwondo Heimat ist der Verein Tripple F. Obwohl dies ein eher Vollkontakt-orientierter Verein ist, hat man sich der vier Techniker – trotz Sprachbarriere – ange nommen.

Taekwondo verbindet und wo ein Wille ist, ist meist auch ein Weg.

Der LSV Schleswig-Holstein finanzierte einen großen Teil der Reise zum Lehrgang. Auch hier gab es ein paar Hindernisse, aber dank gemeinsamer Anstrengung konnten diese aus dem Weg geräumt werden. Sportlerinnen, Sportler und ihre Trainerin sind auf Einladung des Vizepräsidenten Technik Rainer Tobias am Samstag auch zu Gast beim Para Bundeskader Technik Lehrgang gewesen. Dieser Lehrgang fand in Bochum, eine halbe Bahnstunde von Düsseldorf entfernt, statt.

Persönliches Fazit

Der Lehrgang zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Unser Sport kann die Inklusion von Sportlerinnen und Sportlern mit Handicap in allen Bereichen schaffen und somit ein Abbild unserer Gesellschaft sein. Seitdem ich das Amt des Para-Beauftragten übernommen habe sind Brücken geschlagen und Voraussetzungen geschaffen worden, die eine gleichberechtigte Teilhabe aller Sportlerinnen und Sportler ermöglichen. Selbstverständlich sind dabei auch Fehler gemacht wor den – aber wir haben daraus gelernt, und der Lernprozess ist nach wie vor nicht abgeschlossen.

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Para-Bundeskader Technik trainiert in Bochum

Bundestrainer Para Technik, Bernhard Thomys, lud kurz nach der Sommerpause die Mitglieder des ParaBundeskaders Technik zum Lehrgang nach Bochum ein. Neben Christopher Frömmgen, Marcel Dirmeier, Alexander Kurz und Arndt Mallepree trainierten auch Sportler:innen, die der Bundestrainer zur Sichtung geladen hatte, mit. Darüber hinaus konnte Thomys

vier Taekwondoin aus der Ukraine und deren Vereinstrainerin Christine Worbs von Tripple F begrü ßen: Diana Komlieva, Inna Trokhymenko, Ivanna Tsaptsina und Fedir Verehschahin haben nach ihrer Flucht vor dem Krieg in Schleswig-Holstein ein neues Zuhause gefunden. Alle vier waren vor Kriegsausbruch Mitglieder der Para-Nationalmannschaft der Ukraine und haben bei Triple F nun auch eine neue sportliche Heimat gefunden.

Sprachliche Barrieren waren schnell überwunden und so waren die Voraussetzungen für ein tolles Kadertraining geboten. Mit viel Spaß, aber auch dem nötigen Ernst trainier ten alle Teilnehmer:innen Inhalte wie Stabilisation, Kicks und vieles mehr, erläutert und korrigiert vom Bundestrainer. Im Anschluss fand ein freieres Training von für die einzel nen Sportler neuen Formen statt. „Es war ein schöner Tag, wir haben viel gearbeitet. Aber alle sind trotz der Erschöpfung zufrieden nach Hause gefahren“, resümiert Bundestrainer Thomys.

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Zwei in einem: Intensives Turnierwochenende für Poomsaeläufer

Stockholm war am ersten Septemberwochenende Schauplatz für gleich zwei G2-Turniere für Formenläufer: Am 3. September fanden dort die Swedish Open Poomsae statt, tags darauf der 1st European Poomsae Cup, zu denen die DTU ein fünfköpfiges Team unter Leitung von Bundestrainerin Imke Turner entsendete.

In den Klasse U30 und U40 der Männer und Frauen ging es um die wertvollen Weltranglistenpunkte, auf deren Basis die Setzlisten für die weltweiten Großturniere basieren. Vor allem der European Cup brachte Spannung mit sich, da sich alle Medaillengewinner direkt für die Europameisterschaften nächstes Jahr qualifizieren konn ten. Beide Turniere wurden zum ersten Mal ausgetragen, und so haperte es zu Beginn noch ein wenig im Ablauf und bei der Kommunikation. Zudem waren die Turniertage lang – zwölf Stunden – und mit den Freestyle-Kategorien erst jeweils am Ende eine starke Herausforderung für alle Teilnehmer.

Fast alles, was in den jüngeren Altersklassen Rang und Namen in der europäischen Poomsaeszene hat, war in Stockholm an den Start gegangen. Mit starken Leistungen

haben die fünf von der DTU nominierten Sportlerinnen und Sportler in ihren Klassen gepunktet. Für Franziska Schneegans (U40) startete der erste Turniertag kurios. Da ihre erste und auch zweite Gegnerin nicht zum Match antreten konnte, stand sie direkt im Halbfinale. Dort lie ferte sie gewohnt kraftvolle, dynamische Formen und sicherte sich souverän den Einzug ins Finale, wo sie auf die erfahrene dänische Sportlerin traf – Franziska durfte sich über Silber freuen.

Bärbel Reiner (U40) trat im Viertelfinale gegen Großbritannien an, konnte ihre gewohnte Stärke aber nicht abrufen und schied leider bereits früh unglücklich aus dem Wettbewerb aus – Platz 5 für Bärbel.

Steven Behn (U30) traf in der ersten Runde auf den Konkurrenten aus Finnland. Die Wertung der ersten der beiden zu präsentierenden Formen ging an den Finnen und auch Stevens Aufholjagd in der zweiten Form konnte das Aus in der Runde 32 leider nicht abwenden.

Anna Siepmann (U30) dominierte ihr erstes Match gegen die Niederländerin und zog souverän in die nächste

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Runde ein. Dort traf sie dann auf die amtierende Weltund Europameisterin Eva Sandersen aus Dänemark und musste diese trotz einer sehr starken Leistung vorbeizie hen lassen.

Nami Vuong (U30) bewies ihre konstante Formstärke und zog von Runde zu Runde in teils deutlichen und sehr spannenden Matches bis ins Halbfinale gegen Eva Sandersen – die Bronzemedaille war also schon sicher. Wie zuvor Anna, musste sich auch Nami trotz starker Formen der Weltmeisterin Eva geschlagen geben.

Auch weitere deutsche Bundeskaderathletinnen und -athleten waren in die schwedische Hauptstadt gereist, um sich der starken europäischen Konkurrenz zu stellen – und das sehr erfolgreich. Ana Catalina Pohl, Pia Hoffmann und Helena Silberhorn gewannen Gold im Team weibliche Jugend. Ana Catalina krönte das mit einer weiteren Goldmedaille im Einzel, gefolgt von ihrer Teamkameradin Pia Hoffmann auf Platz 2. Bronze ging ebenfalls nach Deutschland, an Adina Machwirth. Helena Silberhorn gewann Gold mit ihrem Paarlaufpartner Mian Fromm in der Jugend. Mian sicherte sich zudem eine Bronzemedaille im Einzel der männlichen Jugend; die zweite Bronzemedaille in dieser Kategorie ging an Tom Lüdders, der in seiner Freestyle-Klasse obendrein Silber gewann. Adina Machwirth sicherte sich bei den jugendli

chen Freestylerinnen Platz 1, Leah Lawall wurde bei den Damen in der Freestyle-Klasse Dritte. Steven Behn und Nami Vuong starteten noch erfolgreich in der FreestylePaar-Kategorie der Senioren, die sie souverän gewinnen konnten. Anna Siepmann ging noch mit ihrem Partner Tim Do in der Paar-Klasse Recognized an den Start, wo die beiden Platz drei erreichten.

All diese Erfahrungen aus den Swedish Open nahmen die deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach kur zer Verschnaufpause in den Poomsae Cup am Sonntag mit. Sowohl Bärbel als auch Franziska gewannen ihre Viertelfinale, um dann im Halbfinale ein deutsch-deut sches Match auszutragen. Punktgleich nach der ersten Form wurde das Aufeinandertreffen der beiden deut schen Starterinnen bis zur letzten Sekunde immer span nender. Am Ende gewann Bärbel und rückte ins Finale vor, Franziska durfte sich über die Bronzemedaille und damit den garantierten Startplatz auf der EM nächstes Jahr freuen. Im Finale traf Bärbel auf die starke Dänin, doch auch Bärbel strotzte in diesem Finale vor Selbstbewusstsein und jubelte am Ende über Gold und die Qualifikation für die Euro.

Anna startete mit viel Dominanz in die erste Runde und ließ der Gegnerin aus den Niederlanden keine Chance. In der nächsten Runde wartete dann ein spannendes Match

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gegen die Belgierin. Anna zeigte kraftvolle, kämpferische Formen – am Ende waren es nur Hundertstel, die Anna vom Einzug in die nächste Runde trennten.

Für Nami fühlte sich der Tag wie ein Déjà-vu an. Sie traf auf fast die gleichen Gegnerinnen wie am Tag zuvor und konnte aufgrund ihrer sicheren ausstrahlungskräftigen Formen erfreulicherweise auch wieder jedes Match für sich entscheiden. Am Ende war es wieder die Bronzemedaille und die Qualifikation für den EuroStartplatz.

Nach dem unglücklichen Aus am Tag zuvor drehte Steven an einigen Stellschrauben. Gegen den starken Spanier und Franzosen konnte er zwei harte Duelle für sich entscheiden und so in den Kampf um eine Medaille einziehen. In einem umkämpften Match behielt der nächste Gegner aus Frankreich die Nase vorn, für Steven blieben Platz 5 und wertvolle Ranglistenpunkte.

Auch die weiteren deutsche Bundeskaderathletinnen und -athleten trugen wieder zum erfolgreichen Abschneiden der Deutschen bei: In der weiblichen Jugend gab es kein Vorbei an den deutschen Starterinnen – das weibliche Jugendteam mit Ana Catalina Pohl, Pia Hoffmann und Helena Silberhorn krönte ihren Erfolg vom Vortag mit einer weiteren Goldmedaille. Ana Catalina siegte erneut im Einzel, gefolgt von Pia Hoffmann auf Platz und Adina Machwirth auf Platz 3. Helena gewann Bronze mit ihrem Paarlaufpartner Mian Fromm, der eine weitere Bronzemedaille im Einzel erkämpfte. Anna Siepmann und Tim Do erreichten erneut Platz 3 bei den Paaren im Seniorenbereich. Auch die Freestyler gewannen Edelmetall – das Paar mit Nami Vuong und Steven Behn holte erneut Gold, gefolgt von Ronja Paschke und Fabian Reich auf Platz 2. Wyatt Sommerfeld freute sich über Silber bei den jugendlichen Freestylern, Leah Lawall wurde im Einzel Dritte. Auch das neu formierte Fünferteam im Freestyle mit Ronja Paschke, Fabian Reich, Wyatt Sommerfeld, Rebekka Hartok und Leon Reich gewann Gold.

Das Fazit von Bundestrainerin Imke Turner zu den beiden Turnieren und den Leistungen der deutschen Sportlerinnen und Sportler fällt dementsprechend sehr positiv aus. „Zwei Turniere an zwei aufeinanderfolgenden Tagen, das ist ein straffes Programm“, resümiert Turner. „Das ist, weil jeweils WT-Ranglistenpunkte zu vergeben waren, ein äußerst attraktives Arrangement.“ Sie freut sich auch, dass viele weitere Bundeskaderathletinnen und -athleten in Stockholm an den Start gegangen waren, um sich der Konkurrenz zu stellen, und dabei viele ganz vorne auf den Plätzen gelandet sind.

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Anya Kisskalt und Jona Pörsch jubeln über EM-Medaillen

Die diesjährige Europameisterschaft der unter 21-Jährigen fand vom 27. bis 30. Oktober in Tirana/Albanien mit 431 Athleten aus 36 Ländern statt. 30 internationale Kampfrichter sorgten für faire Wettkämpfe auf den fünf Kampfflächen. Das deutsche Team um Bundestrainer Boris Winkler bestand aus 20 Athleten – zehn Damen und zehn Herren. Begleitet wurde das Team vom HerrenBundestrainer Marco Scheiterbauer, Disziplinbundestrainer Demirhan Aydin und Disziplinbundestrainerin Denise Liedtke. Wolfgang Berwanger betreute das Team medizinisch und Ai Quynh Vo stand als internationale Kampfrichterin für Deutschland auf der Fläche.

Der Start in diese U21-Europameisterschaft verlief sport lich gesehen in den ersten Tagen nicht so erfolgreich, wie man es sich erhofft hatte. Mit sechs Startern am ersten Wettkampftag und fünf Startern am zweiten Wettkampftag

ging zahlenmäßig eine große Anzahl an Athleten auf die Fläche. Für viele dieser noch jungen Athletinnen und Athleten war es die erste Teilnahme bei einer U21-EM und somit auch ein erstmaliger Auftritt in der SeniorenKlasse auf diesem Niveau. Das Ergebnis der ersten beiden Wettkampftage ernüchternd: Sieben Athleten verloren ihre Auftaktkämpfe, vier überstanden die Runde 1, muss ten dann aber im zweiten Kampf Niederlagen akzeptie ren. Diese Darstellung spiegelt lediglich die nackten Zahlen wieder und verdeutlicht sicherlich nicht die ein zelnen Leistungen auf der Fläche. Diese sind von Kämpfer zu Kämpfer sehr unterschiedlich. So konnte beispiels weise Medina Karimova in der Gewichtsklasse + 73 kg trotz Niederlage im Viertelfinale (Platz 5) ihr bislang bes tes EM-Ergebnis erzielen. In anderen Sportarten, wie etwa der Leichtathletik würde man dies als „persönliche Bestleistung“ betiteln. In unserer Sportart werden solche kleinen persönlichen Erfolge nur selten gesehen.

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Die Ergebnisse

von Tag 1 und 2: Vincent Hörmann (- 80 kg), Ahmad Mohammad (- 80 kg), Atakan Erbay (- 58 kg), Adiba Asimi (- 53 kg) Anastasia Rovithis (- 57 kg), Khaled Halim (- 54 kg) und Esmeralda Husovic (+ 73 kg) verloren bereits in ihren Auftaktkämpfen. Leonie Meier (- 53 kg), Enis Calik (- 58 kg) und Daniel Mehlmann (- 54 kg) starteten zunächst mit einem Sieg in ihre EM, mussten sich aber im zweiten Kampf jeweils geschlagen geben.

Am dritten Wettkampftag zeigte die erfahrenste Athletin im deutschen U21-Team, Anya Supharada Kisskalt, ihre Klasse und vielleicht auch den Unterschied zum noch jungen Nachwuchs im Team.

Anya ging in der olympischen Gewichtsklasse - 49 kg an den Start. Die Nürnbergerin, die zuletzt vom Bundestrainer auch das Vertrauen für die erste Grand Prix-Teilnahme bekommen hatte, bestätigte am dritten Wettkampftag ihre international starke Form. In der mit 27 Teilnehmerinnen besetzten Klasse erreichte die Athletin vom Taekwondo-Verein Elite Nürnberg nach zwei souverän gewonnenen Kämpfen das Viertelfinale. In diesem Viertelfinale ließ Anya ihrer Gegnerin Virginia Maestro aus Italien keine Chance. Mit starken Tritten und einem überzeugenden Auftritt gewinnt sie den Kampf mit 2 zu 0 Runden und sicherte sich somit einen Platz auf dem Podest.

Auch das Halbfinale gegen die Türkin Elif Sude Akgul geht mit 2 zu 0 Runden klar an die Athletin der Bayerischen Taekwondo Union. Im Finale der Gewichtsklasse - 49 kg stand Anya der Tokio-Vize-Olympiasiegerin Adriana Cerezo aus Spanien gegenüber. Diese zeigte in diesem Finale ihre ganze Klasse. Anya ließ phasenweise ihr Potenzial aufblitzen, zum Sieg gegen die hochdekorierte Spanierin, unter anderem vierfache Europameisterin und führende im Weltranking - 49 kg, hat es an diesem Tag aber noch nicht gereicht.

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Anya im Gespräch nach der Siegerehrung:

„Für mich lief der Tag heute super. Ich habe gute und anstrengende Kämpfe gehabt und nun habe ich meine Leistung mit der Silbermedaille belohnt.“

„Mein Blick geht in Richtung Mexiko. Bei der Weltmeisterschaft will und muss ich eine noch bessere Leistung abliefern. Darum geht es nach kurzer Regeneration gleich wieder zurück ins Training.“

„Ich bin froh, dass mein Körper die anstrengenden letzten Turniere gut überstanden hat und ich nun weiterarbeiten kann.“

„Ich habe bisher nur Bronze gewonnen, darum bin ich sehr glücklich über meine Silbermedaille.“

Emily Hörmann (- 67 kg) und Emre Cavusman (- 63 kg) verlieren an diesem Medaillentag leider ihre Auftaktkämpfe. Julika Zimmerling (- 67 kg) gewinnt ihren Auftaktkampf, muss sich aber im zweiten Kampf unglück lich geschlagen geben.

Jona Pörsch lässt Team Deutschland am letzten Wettkampftag der U21Europameisterschaft jubeln: Jona Pörsch vom TMA Ingelheim startete in der Gewichtsklasse - 68 kg. Seine beiden Kämpfe gegen den Griechen Ilias Chouridis und den Slowaken Miroslaw Frgolec gewinnt Jona mit einer Kraftleistung und zeigt schon von Beginn an, dass er heute den Mut und den Willen zum Gewinn einer Medaille hat.

Das Viertelfinale gegen den Tschechen Tomas Sittek bleibt bis zum Schluss spannend, da der großgewachsene

Tscheche mächtig Druck macht. Jona behält einen klaren Kopf und bringt einen 2:0 Rundensieg und somit die Medaille mit nach Hause.

Im Halbfinale gegen den Aserbaidschaner Javaf Aghayev muss sich der Ingelheimer dann geschlagen geben. Trotzdem eine sensationelle Leistung von Jona, der unse rem Team die zweite Medaille bei dieser U21-EM schenkt.

Jona im Gespräch nach der Siegerehrung: „Für mich bedeutet dieser Erfolg ein langersehntes Ziel erreicht zu haben. Ich habe lange dafür trainiert und nun endlich habe ich es erreicht.“

„Mein Ziel für diese EM war es, in die Medaillenränge zu kommen. Ich hatte die Medaille fest im Blick, habe mich aber stets auf den einzelnen Kampf konzentriert. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden.“

Herzlichen Glückwunsch zur Bronzemedaille!

Trotz tollem Einsatz scheidet Lilly Ettelbrück (- 46 kg) bereits in Runde 1 aus. Aleyna Özken (- 46 kg) gewinnt ihren Auftaktkampf, muss dann die starke Griechin zie hen lassen.

Bundestrainer Boris Winkler zur U21-EM:

„Im Vorfeld der U21 Europameisterschaft in Tirana, Albanien konnte mit Blick auf die nominierte Mannschaft von zwei bis drei Medaillen ausgegangen werden. Mit der Silbermedaille von Anya Kisskalt und der Bronzemedaille von Jona Pörsch liegen wir somit in der Erwartungshaltung und sind mit dem Ergebnis zufrieden, insbesondere vor dem Hintergrund der vergangenen medaillenlosen U21 EM.“

30 - DTU-Magazin Taekwondo 20 - Ausgabe 13 10/2022

Kampfrichterin Ai Quoyh Vo im Einsatz bei der U21-EM in Tirana

„Die U21 Europameisterschaft in Tirana war eine unglaublich spannende Erfahrung. Das Niveau von allen Beteiligten am Turnier war sehr hoch. Für die Sportler und Sportlerinnen steht eine Menge auf dem Spiel, darum ist der Anspruch an die Kampfrichter sehr hoch.

Man hat deutlich gemerkt, dass es ein sehr eingespiel tes Kampfrichterteam ist, das sich schon über viele Jahre kennt und über die genauen Abläufe Bescheid weiß. Vor allem, wenn Halbfinale und Finale nur auf einer Fläche stattfinden und alle Augen auf einen gerichtet sind, ist es noch einmal eine ganz neue Art der Nervosität. Besonders schön war es, Menschen aus so vielen verschiedenen Ländern an einem Ort zu treffen und deren Sprache und Kulturen kennenzuler nen. Das mag ich besonders bei den internationalen Turnieren.

Dieses Jahr war ich als Internationale Kampfrichterin beim Presidents Cup in Jacksonville (USA) und Slovenia Open im Einsatz. Als nächstes stehen als Turniere bei mir in meinem Landesverband die TVBB Masters als DTU Finalturnier an. Dann geht es dieses Jahr noch auf internationale Turniere nach Lima zu den Peru Open, zu den Europäischen Meisterschaften in Malta sowie nach Belgien und Schweden.“

DTU-Magazin Taekwondo 20 - Ausgabe 13 10/2022 - 31
www.taekwondodata.com

DEUTSCHLAND RICHTET DAS EUROPÄISCHE OLYMPIAQUALIFIKATIONSTURNIER AUS

Helena Stanek im Gespräch mit Stefan Klawitter

von Helena Stanek

DTU20: Wie ist die Idee innerhalb der DTU gereift, sich für dieses Qualifikationsturnier bei der ETU zu bewerben?

Stefan: Schon lange ist es unser Wunsch, wieder ein großes Turnier in Deutschland auszu richten. Das europäische Qualifikationsturnier ist in vie len Punkten überschaubar und daher eher geeignet als etwa eine Weltmeisterschaft. Hier denke ich insbesondere an die Kosten und an die Teilnehmerzahl. Daher waren wir der Meinung, dass dieses Turnier für die DTU stemmbar ist. Wir haben uns mit der Stadt Berlin beworben, was von den Beteiligten bei der Abstimmung mit großem Interesse zur Kenntnis genommen wurde. Wir sind bei dem Austragungsort noch flexibel, aber zum jetzigen Zeitpunkt erfahren wir große Zustimmung und Unterstützung aus Berlin, sodass wir hier gerne dieses wichtige Turnier ausrichten möchten.

DTU20: Wie lief der Abstimmungsprozess ab?

Stefan: Letztendlich waren in Sofia nur noch zwei Länder mit ihrer Bewerbung vor Ort. Das war Israel und das waren wir. Israel hat vor uns präsentiert und für Deutschland hat unser Generalsekretär Andreas Rahn die Bewerbung vorgetragen. Danach wurde abgestimmt, wobei ich als Präsident der DTU bei der Abstimmung nicht mit im Raum sein durfte. Dann wurde das Ergebnis, dass das Turnier in Deutschland stattfinden wird, bekannt gegeben. Deutschland hat hier überzeugt und mit großer Mehrheit gewonnen.

DTU20: Was bedeutet dies für uns als Verband? Wo stehen wir gerade?

Stefan: Wir haben schon die ersten Gespräche mit der Senatsverwaltung des Landes Berlin geführt und in einer Videokonferenz einige Punkte besprochen. Es wird sicher lich keine One-Man-Show, sondern ein gemeinsames Projekt der Verbände. Ich denke, dass wir ab Oktober dann richtig Gas geben können.

DTU20: Ein Turnier benötigt viele freiwillige Helfer. Ist Berlin hier die richtige Adresse?

Stefan: Wir haben uns mit Vertretern aus Berlin schon über dieses Thema kurz ausge tauscht. Es wurde signalisiert, dass wir aus Berlin zahlreiche Helfer bekommen werden. Falls diese nicht ausreichen, werden wir aus anderen Bundesländern noch Volunteers gewinnen und diese nach Berlin bringen.

DTU20: Was bedeutet es für Deutschland, dieses Turnier auszurichten?

Stefan: Das Ausrichten und die Organisation eines solchen Turnieres sind für uns als Verband gemeinsam mit unseren Landesverbänden vor Ort eine tolle und auch sehr verantwortungsvolle Aufgabe. Und wir erhoffen uns sportlich gesehen natürlich, dass wir auch einen oder zwei Sportler auf unserem Turnier qualifizie ren können. Es wäre für uns ganz wich tig, dass wir Qualifikanten oder Qualifikantinnen in Deutschland für die Olympischen Spiele in Paris qualifizie ren können.

DTU20: Gibt es für unsere Sportlerinnen und Sportler einen Heimvorteil?

Stefan: Ich glaube, einen Heimvorteil auf die sportliche Bewertung wird es nicht geben. Die internationalen Kampfrichter, die ausschließlich von Nationen außer halb Europas vom Weltverband nominiert und eingeladen werden, sind alle sehr gut geschult und absolut neutral. Was den Unterschied ausmachen kann, ist eine volle Halle, mit vielen jubelnden Zuschauern, die unsere Sportlerinnen und Sportler zusätzlich motivieren. Dann kann ich mir vorstel len, dass der ein oder andere auf der Fläche noch mal ein Quäntchen mehr draufsetzt, um sich zu qualifizieren. Die European Games in München haben erst kürzlich gezeigt, dass volle Ränge einen zusätzlichen Motivationsschub für die Aktiven im Wettkampf geben können. Darum erhoffe ich mir für unser Qualifikationsturnier volle Ränge, die unsere Sportlerinnen und Sportler anfeuern und unterstüt zen.

32 - DTU-Magazin Taekwondo 20 - Ausgabe 13 10/2022

NEUER STELLVERTRETENDER BUNDESBILDUNGSREFERENT

Max Schumann unterstützt Christian Senft

Er lebt in Berlin, ist 27 Jahre alt und unterstützt seit einigen Wochen Bundesbildungsreferent Christian Senft in neuer Funktion als stellvertretender Bundesbildungsreferent. Bevor ihr Max Schumann am 22. Oktober beim Trainer-A/B/C-Lizenz-Verlängerungslehrgang, Thema: Atmung persönlich kennenlernen könnt, stellen wir ihn hier schon einmal kurz vor.

DTU20: In welcher Verbindung stehst du mit dem Taekwondo beziehungsweise wie ist dein Engagement für die DTU zustande gekommen?

Max Schumann: Ich betreibe seit 1995 intensiv Taekwondo und habe mittlerweile den 5. Dan, beide Trainer-A-Lizenzen und eine Prüferlizenz. Früher habe ich aktiv gekämpft, mittlerweile nehme ich an Poomsae-Turnieren teil. Mich interessiert vor allem die Ganzheitlichkeit im Taekwondo, weshalb ich alle Disziplinen interessiert und intensiv praktiziere. Spätestens seit meinem Sportstudium 2008 bis 2013 habe ich mich außerdem in die Tiefen der Sportwissenschaft eingefuchst und doziere für verschiedene Verbände und Gesundheitsanbieter, so auch in der DTU-Ausbildung für A-Trainer. Christian Senft und Randolf Baldauf haben mich daraufhin angesprochen, ob ich mir vorstellen könne, den Bildungsbereich der DTU in Form eines

Amtes zu unterstützen. Und so kam ich zu meiner neuen wundervollen Aufgabe in der DTU.

DTU20: Um welche Bereiche im Bildungswesen wirst du dich zukünftig schwerpunktmäßig kümmern?

Max Schumann: Ich werde Christian Senft im Bildungsbereich unterstützen, indem ich Fortbildungen für die höchste Lizenzstufe unseres Verbandes organisiere und zum Teil auch durchführe sowie die Lizenzverlängerungen der A-Trainer administrativ organisiere.

DTU20: Was sind deine ersten Aktionen, wo können wir das erstmalig mit dir in Kontakt kommen?

Max Schumann: In diesem Jahr biete ich noch zwei Fortbildungen an, die ich auch selber leiten werden. Zum einen werden wir am 22. Oktober in Berlin den Bereich der Atmung behandeln. Dort werden wir spannende Aspekte zur Atemmechanik und biochemischen Zusammenhängen in Bezug auf Leistungsfähigkeit, Gesundheit, Körperausrichtung und Regenration lernen. Zum anderen wird am 19. November eine Onlinefortbildung stattfinden, bei der wir unser Nervensystem besser verstehen lernen wollen, um dessen Output in Bezug auf Leistung und Schmerzen beeinflussen zu können.

TERMINE MIT MAX SCHUMANN

1. Hilfekurs

Berlin, Sporthalle

Anne-Frank-Gymnasiums

15-17)

Berlin, Sporthalle

Atmung

Anne-Frank-Gymnasiums (Uranusstraße 15-17)

DTU-Magazin Taekwondo 20 - Ausgabe 13 10/2022 - 33
22.10.2022 - 10:00 bis 14:00 Uhr
des
(Uranusstraße
Meldeschluss: 14.10.2022 22.10.2022 - 14:00 bis 18:00 Uhr Trainer-A/B/C-Lizenz-Verlängerungslehrgang Thema:
des
Meldeschluss: 16.10.2022

AUSBLICK AUF DIE FINALS 2023

von Helena Stanek

DIE FINALS kehren 2023 in die Metropolregion Rhein-Ruhr zurück. Mit dabei sein wird auch unsere Sportart Taekwondo, die ihre Deutsche Meisterschaft in Olympischen Gewichtsklassen in der Castello Arena austragen wird. Die positiven Erfahrungen und Wirkungen von der Teilnahme „FINALS 2021“ sorgten beim Orga-Team für Motivation, diese Mammutaufgabe erneut anzugehen. Wir sprachen mit dem Orga-Chef, Sportreferent Timo Weiss.

DTU20: In diesem Jahr fanden die Finals in der Sportmetropole Berlin statt – ohne Taekwondo. 2023 wird wieder NRW der Ausrichter dieses Multisportevents sein. Wie hoch stehen die Chancen, dass Taekwondo im kommenden Jahr dabei sein wird?

Timo: Taekwondo wird im nächsten Jahr definitiv wieder Teil der „Die Finals 2023 Rhein-Ruhr“ sein. Es gab bereits erste Absprachen zwischen dem Zuwendungsgeber (NRWStaatskanzlei) und den beteiligten Partnern (Finals GmbH, ARD & ZDF, Sportverbände). Der Termin steht schon fest. Die Finals finden vom 6. bis 9. Juli 2023 in der Rhein-Ruhr Metropolregion statt. Dieses Mal wird das Castello in Düsseldorf die Sportstätte für die Deutschen Taekwondo Meisterschaften in Olympischen Gewichtsklassen sein. Wir werden wieder den Auftakt machen und die Wettkämpfe am Donnerstag, den 6. Juli ausrichten.

DTU20: Warum waren wir 2022 nicht mit dabei? Timo: In den Abschluss- und Analysegesprächen der Finals 2021 wurde festgestellt, dass der Fokus bei diesem Sportevent nur auf einer Region liegen sollte. Die Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport gab einen Statusbericht für die Finals 2022 in Berlin und die NRWStaatskanzlei einen Ausblick für 2023 bekannt. Dabei wurde deutlich, dass nicht alle Olympischen Sportarten jährlich Teil der Finals sein können und Sportarten auch auf die Venues gebündelt werden müssen. Der Berliner Senat hatte in diesem Zeitraum schon Kontakt zu den Verbänden aufgenommen, die mit ihren Sportarten an den Finals 2022 teilnehmen sollten. Taekwondo war nicht dabei. Kurz darauf wurden wir allerdings von der Finals GmbH angesprochen, ob wir wieder Interesse hätten, Teil der Finals 2023 in NRW zu sein, da Taekwondo u.a. in NRW einen hohen Stellenwert hat und wir dort (in Düsseldorf) auch einen unserer Bundesstützpunkte haben.

DTU20: Was siehst du als großen Pluspunkt dieser Veranstaltung für unsere Sportart, wenn man die Erfahrungen aus 2021 betrachtet?

Timo: Dieses Multisport-Event hat für unsere, aber vermutlich auch alle anderen Sportarten, die Teil davon waren oder sind, einen großen Mehrwert. Dies wurde zumindest in den Feedbackgesprächen der verschiedenen Sportfachverbände deutlich. Normalerweise gehört dem Fußball überwiegend die große Bühne in den Sportreportagen und Sportberichterstattungen. Mit den Finals wird dem Spitzensport eine Plattform gegeben und dadurch die Vielfalt in der deutschen Sportlandschaft abgebildet. Nur selten haben wir die Möglichkeit, uns im TV und den Online-Mediatheken zu präsentieren und so die Faszination Taekwondo einem breiten und interessierten Publikum zu vermitteln. Ebenso war es für die Athletinnen und Athleten ein großartiges Erlebnis, Teil der Finals zu sein. Wir konnten im letzten Jahr ein hervorragendes Ambiente durch ein gemeinsam abgestimmtes und hochwertiges VenueDressing erzeugen. Auch für das nächste Jahr haben wir uns das Ziel gesetzt, eine stimmungsvolle Atmosphäre zu schaffen, um dieses Mal nicht nur ein Millionenpublikum vor den Fernsehbildschirmen, sondern auch die hoffentlich zahlreichen Zuschauer im Castello zu begeistern, die im letzten Jahr pandemiebedingt leider keinen Zutritt hatten. Ein weiterer Pluspunkt für uns ist zudem die Zusammenarbeit mit einem anderen Zweikampf-Sportverband im Rahmen dieses Spitzensportevents. Bereits im vergangenen Jahr konnten mit den Kollegen des Karateverbandes viele Synergien erzeugt werden und auch für das nächste Jahr zeichnet sich eine gute Kooperation mit dem Judoverband ab.

DTU20: TV-Präsenz, Medienpräsenz, Fotografen: Das sind Dinge, die im Taekwondo oft noch neu sind; für Organisatoren genauso wie für Sportlerinnen und Sportler. Können die

34 - DTU-Magazin Taekwondo 20 - Ausgabe 13 10/2022

Finals somit für uns auch als Testlauf für die Ausrichtung des Olympiaqualifikationsturniers, welches Jahr 2024 in Deutschland stattfinden wird, gesehen werden? Oder lassen sich diese Turniere aus deiner Sicht nicht miteinander ver gleichen?

Timo: Ich versuche jedes Turnier stets individuell zu betrachten und daher sehe ich unsere Deutsche Meisterschaft im Rahmen der Finals 2023 nicht unbedingt als Testlauf für das Olympiaqualifikationsturnier. Beide Veranstaltungen haben ihren eigenen Charakter und bringen unterschiedli che Anforderungen und Vorgaben mit sich. Dennoch lassen sie sich aber auch in vielen Punkten gut miteinander ver gleichen.

Beim Multisport-Event haben unsere nationalen Spitzensportlerinnen und Spitzensportler die Gelegenheit, ihre Leistungen auf der großen (TV-)Bühne durch die Übertragungen von ARD und ZDF zu zeigen. Zur Kontinentalqualifikation kommt die Elite aus ganz Europa, um sich die begehrten Paris-Tickets für die Olympischen Spiele 2024 zu sichern. Hier wird mit Sicherheit auch ein Live-Stream organisiert, der die Wettkämpfe von Beginn an verfolgt.

Grundvoraussetzung bei beiden Turnieren ist die Gewährleistung eines einwandfreien Wettkampfbetriebes. Während wir das bei unserer Deutschen Meisterschaft selbst in der Hand haben, ist beim Qualifikationsturnier der europäische Dachverband in der Verantwortung. Eine starke Medienpräsenz erwarte ich bei beiden Turnieren. Die Deutsche Meisterschaft in Olympischen Gewichtsklassen wird regionale und nationale Medien anlocken, während bei der Qualifikation sowohl nationale als auch internationale Vertreter der Medienwelt präsent sein werden. TV-Übertragungen, Live-Streams, Interviews etc. sind sowohl für uns Organisatoren als auch für viele

Sportlerinnen und Sportler eine eher seltene, aber span nende Herausforderung, der man natürlich gerecht werden möchte.

DTU20: Nach den Finals 2021 gab es sicher ein Fazit aus Sicht der Organisation. Wie fiel dieses aus?

Timo: Spätestens im Nachgang eines jeden Turniers reflek tiere ich meine eigene Arbeit und die des gesamten Organisationsteams und stehe dieser oft kritisch gegen über, um die daraus gewonnenen Erkenntnisse für kom mende Veranstaltungen mitzunehmen. Verbesserungsund Entwicklungspotential gibt es immer.

Trotz der geringen personellen Ressourcen, mit denen wir in einer schwierigen Pandemiezeit auskommen mussten, können wir auf ein sehr gutes Resultat zurückblicken. Keiner von uns hat vorher ein Event organisiert, bei dem die geleistete Arbeit plötzlich live von einem MillionenPublikum gesehen wird, aber allen war bewusst, dass wir dafür punktgenau abliefern mussten. Einige, teilweise kurzfristige und unvorhersehbare, Hürden mussten genom men werden, die für stressige Tage und kurze Nächte sorg ten. Letztendlich konnte unser erfahrenes und eingespiel tes Team aus Organisatoren, Wettkampfleitung, Medienpersonal und Helfern aber jede Herausforderung meistern. Alle Teammitglieder haben sich für dieses Endergebnis über das normale Maß hinaus eingebracht.

Für die Organisation haben wir aus den eigenen Reihen sowie von den Zuwendungsgebern und beteiligten Partnern, etwa den Verantwortlichen der TV-Produktion, ausschließ lich positive Kritik und Lob bekommen.

DTU-Magazin Taekwondo 20 - Ausgabe 13 10/2022 - 35

DTU20: Was muss für einen noch besseren Ablauf bei den Finals 2023 bei unserer internen Organisationsstruktur optimiert werden?

Timo: Wir müssen uns im Verband zukünftig noch breiter aufstellen, um bei solchen Veranstaltungen von Beginn an flexibler agieren und in bestimmten Situationen besser reagieren zu können. Für das Taekwondo-Finals-Team 2021 war die Planung, Organisation und Koordination der Veranstaltung sehr arbeitsintensiv und durch die geringe Anzahl an Teammitgliedern teilweise auch belastend, wobei jede Herausforderung mit Leidenschaft angenom men und gut umgesetzt wurde. Zum Vergleich: Die anderen beiden Sportverbände (Karate & Tischtennis) hatten mehr als doppelt so viel „Manpower“ wie wir. Außenstehende können sich oft nicht vorstellen, welche vielfältigen Aufgaben mit einem derartigen Sportevent verbunden sind. Die Zusammenarbeit mit den beteiligten Partnern, die zahl

reichen Absprachen mit den anderen Sportverbänden, den Hallenbetreibern und Dienstleistern waren sehr intensiv. Hinzu kommt die (Fein-) Abstimmung mit der TV-Produktion. Ziel war es, neben der Organisation der Deutschen Meisterschaft, ein perfekt abgestimmtes TV-Bild für die Zuschauer zu produzieren.

Die anfallenden Aufgaben müssen noch besser geschultert werden. Mehr hauptamtliches Personal sollte involviert sein und vielleicht haben auch Ehrenamtliche Lust mitzu wirken. Möglicherweise können auch Praktikanten für die Organisation gewonnen werden. Ebenso könnten Volunteers aus der Region bestimmte Aufgaben vor Ort übernehmen. Sobald zusätzliches Personal zur Verfügung steht, müssen die Aufgaben strukturiert und sinnvoll auf die Teammitglieder verteilt werden.

DTU20: Vollende den Satz: Die Finals 2023 sind für Taekwondo so wichtig, weil ...

Timo: … wir mit dieser medialen Plattform unsere Spitzensportlerinnen und Spitzensportler sowie die Sportart selber optimal in Szene setzen und so die Faszination Taekwondo einem breiten Publikum vor Ort und vor den TV-Geräten zuhause präsentieren können.

TAEKWONDO IM CASTELLO

Vom 6. – 9. Juli 2023 werden die Deutschen Meistertitel in 18 Sportarten vergeben – an sieben Sportstätten in Düsseldorf und Duisburg. ARD und ZDF berichten von diesem SpitzensportEvent live im TV und in den Mediatheken. Düsseldorf wird mit vier Standorten vertreten sein: Taekwondo, Judo und Tischtennis werden im Castello ausgetragen, Triathlon im Medienhafen, 3x3 Basketball auf dem Burgplatz sowie Gerätturnen, Rhythmische Sportgymnastik und Trampolin turnen im PSD Bank Dome. Die Sportstätte für Bogensport ist noch in Klärung. Im Landschaftspark Duisburg-Nord werden Boxen und Breaking ihre Deutschen Meisterinnen und Meister in der Kraftzentrale ermitteln, Klettern und BMX finden im Hochofen-Karree bzw. auf dem Bunkervorplatz statt. Kanu und Kanu-Polo werden im Duisburger Innenhafen ausgetragen.

Die Deutschen Meisterschaften in der Leichtathletik werden im Rahmen der Finals 2023 in Kassel ver anstaltet. Die Deutschen Meisterschaften im Schwimmen und Wasserspringen (Ort wird noch bekanntgegeben) finden ebenfalls im Rahmen der Finals statt. Auch diese Wettbewerbe werden von ARD und ZDF in die Übertragungen der Finals 2023 integriert.

„Die Finals 2023 Rhein-Ruhr“ – alle aktuellen Informationen gibt es unter www.diefinals.de.

36 - DTU-Magazin Taekwondo 20 - Ausgabe 13 10/2022

ALLE PRÄSIDIUMSMITGLIEDER BLEIBEN IM AMT – DIE A.O. MV IN MÜNCHEN

DTU Präsident

Am Samstag, den 24. September 2022 wurde in München auf Antrag von sechs Landesverbänden eine außerordentliche Mitgliederversammlung durchgeführt.

Die außerordentliche Mitgliederversammlung wurde gemäß § 11 Abs. 1 Unterabsatz 2 der Satzung von den Landesverbänden Taekwondo Union Südwest e.V., Taekwondo Union Thüringen e.V., Taekwondo Union Baden-Württemberg e.V., Hessische Taekwondo Union e.V., Taekwondo Union Rheinland-Pfalz e.V. sowie der Taekwondo Union Hamburg e.V. beantragt.

Von den sechs genannten Landesverbänden wurden u. a. die Tagesordnungspunkte „Abberufung des Präsidiums“ sowie „Neuwahl“ beantragt.

Für die Abstimmung stand den Abstimmenden eine Wahlkabine zur Verfügung. Die Landesverbände wurden einzeln aufgerufen, um für jedes Präsidiumsmitglied in der Kabine ihre Stimme abzugeben.

Gerd Kohlhofer Vizepräsident Wirtschaft und Finanzen

Paul Heinrich Bundesvorsitzender DTU-Jugend

Zur Abstimmung stand die Abwahl von DTU-Präsident Stefan Klawiter sowie den Vizepräsidenten Gerd Kohlhofer, Rainer Tobias, Jannis Dakos und Randolf Baldauf.

Von den Landesverbänden wurde bei Stefan Klawiter, Gerd Kohlhofer, Rainer Tobias und Randolf Baldauf eine Abberufung von ihrem Amt abgelehnt. Bei Jannis Dakos wurde die Abwahl von seinem Amt als Vizepräsident Zweikampf befürwortet. Es kam zur Neuwahl um das Amt.

Bei der anschließenden Neuwahl setzte sich Jannis Dakos gegen seinen Gegenkandidaten Ali Ünlüsoy durch und bleibt somit im Amt als Vizepräsident Zweikampf.

Das Ergebnis dieser außerordentlichen Mitgliederversammlung: Alle Präsidiumsmitglieder bleiben in ihren Ämtern aktiv. (hs)

DTU-Magazin Taekwondo 20 - Ausgabe 13 10/2022 - 37
Jannis Dakos Vizepräsident Zweikampf Stefan Klawiter

Datum Ereignis Ort

Oktober

November

15.10.2022

DTU-Final-9 Turnier BRANDENBURG

Falkensee 21.10.2022 World Taekwondo Grand-Prix Manchester 22.10.2022 Bundes-DAN-Prüfung in Bad Segeberg - 4. - 9. DAN Bad Segeberg 22.10.2022 Trainer A/B/C-Lizenz-Verlängerungslehrgang

Thema: Atmung Berlin 22.10.2022 Erste Hilfekurs Berlin

01.11.2022

World Taekwondo Women's Open Championships

TBD 05.11.2022 Bundesbreitensportlehrgang Dresden Dresden/Sachsen 12.11.2022 Deutsche Meisterschaft Poomsae-Freestyle-Para Gehrden 12.11.2022 DTU-Final-9 Turnier SACHSEN-ANHALT

Halle/Saale

13.11. bis 20.11.2022 Weltmeisterschaft Guadalajara/Mexiko

Dezember

13.11.2022 Deutscher Jugend Cup Poomsae - Freestyle

Gehrden 19.11.2022 Bundesbreitensportlehrgang Schöneck (Hessen) Schöneck (Hessen) 19.11.2022 Trainer A/B/C-Lizenz-Verlängerungslehrgang

Thema: neuroathletisches Training

Ort: Online 25.11.2022 Lehrgang zum Erwerb der DTU-Prüferlizenz Bad Segeberg

01.12.2022 World Taekwondo Grand Slam

01.12.2022 World Taekwondo Grand-Prix Finale

German Open Poomsae

38 - DTU-Magazin Taekwondo 20 - Ausgabe 13 10/2022
*
* Februar 2023 25. und 26.02.2023
Hamburg Oktober 2023 07.10.2023 Bundesbreitensport Lehrgang Bad Segeberg 2023 Bad Segeberg Juli 2024 26.07.2024 Olympische Spiele 2024 Paris * Ort stand zum Zeitpunkt Redaktionsschluss noch nicht fest TERMINE 2022 VORSCHAU 2023/2024

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