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Finals 2023

AUSBLICK AUF DIE FINALS 2023

von Helena Stanek

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DIE FINALS kehren 2023 in die Metropolregion Rhein-Ruhr zurück. Mit dabei sein wird auch unsere Sportart Taekwondo, die ihre Deutsche Meisterschaft in Olympischen Gewichtsklassen in der Castello Arena austragen wird. Die positiven Erfahrungen und Wirkungen von der Teilnahme „FINALS 2021“ sorgten beim Orga-Team für Motivation, diese Mammutaufgabe erneut anzugehen. Wir sprachen mit dem Orga-Chef, Sportreferent Timo Weiss.

DTU20: In diesem Jahr fanden die Finals in der Sportmetropole Berlin statt – ohne Taekwondo. 2023 wird wieder NRW der Ausrichter dieses Multisportevents sein. Wie hoch stehen die Chancen, dass Taekwondo im kommenden Jahr dabei sein wird?

Timo: Taekwondo wird im nächsten Jahr definitiv wieder Teil der „Die Finals 2023 Rhein-Ruhr“ sein. Es gab bereits erste Absprachen zwischen dem Zuwendungsgeber (NRWStaatskanzlei) und den beteiligten Partnern (Finals GmbH, ARD & ZDF, Sportverbände). Der Termin steht schon fest. Die Finals finden vom 6. bis 9. Juli 2023 in der Rhein-Ruhr Metropolregion statt. Dieses Mal wird das Castello in Düsseldorf die Sportstätte für die Deutschen Taekwondo Meisterschaften in Olympischen Gewichtsklassen sein. Wir werden wieder den Auftakt machen und die Wettkämpfe am Donnerstag, den 6. Juli ausrichten.

DTU20: Warum waren wir 2022 nicht mit dabei?

Timo: In den Abschluss- und Analysegesprächen der Finals 2021 wurde festgestellt, dass der Fokus bei diesem Sportevent nur auf einer Region liegen sollte. Die Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport gab einen Statusbericht für die Finals 2022 in Berlin und die NRWStaatskanzlei einen Ausblick für 2023 bekannt. Dabei wurde deutlich, dass nicht alle Olympischen Sportarten jährlich Teil der Finals sein können und Sportarten auch auf die Venues gebündelt werden müssen. Der Berliner Senat hatte in diesem Zeitraum schon Kontakt zu den Verbänden aufgenommen, die mit ihren Sportarten an den Finals 2022 teilnehmen sollten. Taekwondo war nicht dabei. Kurz darauf wurden wir allerdings von der Finals GmbH angesprochen, ob wir wieder Interesse hätten, Teil der Finals 2023 in NRW zu sein, da Taekwondo u.a. in NRW einen hohen Stellenwert hat und wir dort (in Düsseldorf) auch einen unserer Bundesstützpunkte haben.

DTU20: Was siehst du als großen Pluspunkt dieser Veranstaltung für unsere Sportart, wenn man die Erfahrungen aus 2021 betrachtet?

Timo: Dieses Multisport-Event hat für unsere, aber vermutlich auch alle anderen Sportarten, die Teil davon waren oder sind, einen großen Mehrwert. Dies wurde zumindest in den Feedbackgesprächen der verschiedenen Sportfachver bände deutlich. Normalerweise gehört dem Fußball überwiegend die große Bühne in den Sportreportagen und Sportberichterstattungen. Mit den Finals wird dem Spitzensport eine Plattform gegeben und dadurch die Vielfalt in der deutschen Sportlandschaft abgebildet. Nur selten haben wir die Möglichkeit, uns im TV und den Online-Mediatheken zu präsentieren und so die Faszination Taekwondo einem breiten und interessierten Publikum zu vermitteln. Ebenso war es für die Athletinnen und Athleten ein großartiges Erlebnis, Teil der Finals zu sein. Wir konnten im letzten Jahr ein hervorragendes Ambiente durch ein gemeinsam abgestimmtes und hochwertiges VenueDressing erzeugen. Auch für das nächste Jahr haben wir uns das Ziel gesetzt, eine stimmungsvolle Atmosphäre zu schaffen, um dieses Mal nicht nur ein Millionenpublikum vor den Fernsehbildschirmen, sondern auch die hoffentlich zahlreichen Zuschauer im Castello zu begeistern, die im letzten Jahr pandemiebedingt leider keinen Zutritt hatten. Ein weiterer Pluspunkt für uns ist zudem die Zusammenarbeit mit einem anderen Zweikampf-Sportverband im Rahmen dieses Spitzensportevents. Bereits im vergangenen Jahr konnten mit den Kollegen des Karateverbandes viele Synergien erzeugt werden und auch für das nächste Jahr zeichnet sich eine gute Kooperation mit dem Judoverband ab.

DTU20: TV-Präsenz, Medienpräsenz, Fotografen: Das sind Dinge, die im Taekwondo oft noch neu sind; für Organisatoren genauso wie für Sportlerinnen und Sportler. Können die

Finals somit für uns auch als Testlauf für die Ausrichtung des Olympiaqualifikationsturniers, welches Jahr 2024 in Deutschland stattfinden wird, gesehen werden? Oder lassen sich diese Turniere aus deiner Sicht nicht miteinander vergleichen?

Timo: Ich versuche jedes Turnier stets individuell zu betrachten und daher sehe ich unsere Deutsche Meisterschaft im Rahmen der Finals 2023 nicht unbedingt als Testlauf für das Olympiaqualifikationsturnier. Beide Veranstaltungen haben ihren eigenen Charakter und bringen unterschiedliche Anforderungen und Vorgaben mit sich. Dennoch lassen sie sich aber auch in vielen Punkten gut miteinander vergleichen. Beim Multisport-Event haben unsere nationalen Spitzensportlerinnen und Spitzensportler die Gelegenheit, ihre Leistungen auf der großen (TV-)Bühne durch die Übertragungen von ARD und ZDF zu zeigen. Zur Kontinentalqualifikation kommt die Elite aus ganz Europa, um sich die begehrten Paris-Tickets für die Olympischen Spiele 2024 zu sichern. Hier wird mit Sicherheit auch ein Live-Stream organisiert, der die Wettkämpfe von Beginn an verfolgt. Grundvoraussetzung bei beiden Turnieren ist die Gewährleistung eines einwandfreien Wettkampfbetriebes. Während wir das bei unserer Deutschen Meisterschaft selbst in der Hand haben, ist beim Qualifikationsturnier der europäische Dachverband in der Verantwortung. Eine starke Medienpräsenz erwarte ich bei beiden Turnieren. Die Deutsche Meisterschaft in Olympischen Gewichtsklassen wird regionale und nationale Medien anlocken, während bei der Qualifikation sowohl nationale als auch internationale Vertreter der Medienwelt präsent sein werden. TV-Übertragungen, Live-Streams, Interviews etc. sind sowohl für uns Organisatoren als auch für viele Sportlerinnen und Sportler eine eher seltene, aber spannende Herausforderung, der man natürlich gerecht werden möchte.

DTU20: Nach den Finals 2021 gab es sicher ein Fazit aus Sicht der Organisation. Wie fiel dieses aus?

Timo: Spätestens im Nachgang eines jeden Turniers reflektiere ich meine eigene Arbeit und die des gesamten Organisationsteams und stehe dieser oft kritisch gegenüber, um die daraus gewonnenen Erkenntnisse für kommende Veranstaltungen mitzunehmen. Verbesserungs- und Entwicklungspotential gibt es immer.

Trotz der geringen personellen Ressourcen, mit denen wir in einer schwierigen Pandemiezeit auskommen mussten, können wir auf ein sehr gutes Resultat zurückblicken. Keiner von uns hat vorher ein Event organisiert, bei dem die geleistete Arbeit plötzlich live von einem MillionenPublikum gesehen wird, aber allen war bewusst, dass wir dafür punktgenau abliefern mussten. Einige, teilweise kurzfristige und unvorhersehbare, Hürden mussten genommen werden, die für stressige Tage und kurze Nächte sorgten. Letztendlich konnte unser erfahrenes und eingespieltes Team aus Organisatoren, Wettkampfleitung, Medienpersonal und Helfern aber jede Herausforderung meistern. Alle Teammitglieder haben sich für dieses Endergebnis über das normale Maß hinaus eingebracht.

Für die Organisation haben wir aus den eigenen Reihen sowie von den Zuwendungsgebern und beteiligten Partnern, etwa den Verantwortlichen der TV-Produktion, ausschließlich positive Kritik und Lob bekommen.

DTU20: Was muss für einen noch besseren Ablauf bei den Finals 2023 bei unserer internen Organisationsstruktur optimiert werden?

Timo: Wir müssen uns im Verband zukünftig noch breiter aufstellen, um bei solchen Veranstaltungen von Beginn an flexibler agieren und in bestimmten Situationen besser reagieren zu können. Für das Taekwondo-Finals-Team 2021 war die Planung, Organisation und Koordination der Veranstaltung sehr arbeitsintensiv und durch die geringe Anzahl an Teammitgliedern teilweise auch belastend, wobei jede Herausforderung mit Leidenschaft angenommen und gut umgesetzt wurde. Zum Vergleich: Die anderen beiden Sportverbände (Karate & Tischtennis) hatten mehr als doppelt so viel „Manpower“ wie wir. Außenstehende können sich oft nicht vorstellen, welche vielfältigen Aufgaben mit einem derartigen Sportevent verbunden sind. Die Zusammenarbeit mit den beteiligten Partnern, die zahlreichen Absprachen mit den anderen Sportverbänden, den Hallenbetreibern und Dienstleistern waren sehr intensiv. Hinzu kommt die (Fein-) Abstimmung mit der TV-Produktion. Ziel war es, neben der Organisation der Deutschen Meisterschaft, ein perfekt abgestimmtes TV-Bild für die Zuschauer zu produzieren.

Die anfallenden Aufgaben müssen noch besser geschultert werden. Mehr hauptamtliches Personal sollte involviert sein und vielleicht haben auch Ehrenamtliche Lust mitzuwirken. Möglicherweise können auch Praktikanten für die Organisation gewonnen werden. Ebenso könnten Volunteers aus der Region bestimmte Aufgaben vor Ort übernehmen. Sobald zusätzliches Personal zur Verfügung steht, müssen die Aufgaben strukturiert und sinnvoll auf die Teammitglieder verteilt werden.

DTU20: Vollende den Satz: Die Finals 2023 sind für Taekwondo so wichtig, weil ...

Timo: … wir mit dieser medialen Plattform unsere Spitzensportlerinnen und Spitzensportler sowie die Sportart selber optimal in Szene setzen und so die Faszination Taekwondo einem breiten Publikum vor Ort und vor den TV-Geräten zuhause präsentieren können.

TAEKWONDO IM CASTELLO

Vom 6. – 9. Juli 2023 werden die Deutschen Meistertitel in 18 Sportarten vergeben – an sieben Sportstätten in Düsseldorf und Duisburg. ARD und ZDF berichten von diesem SpitzensportEvent live im TV und in den Mediatheken. Düsseldorf wird mit vier Standorten vertreten sein: Taekwondo, Judo und Tischtennis werden im Castello ausgetragen, Triathlon im Medienhafen, 3x3 Basketball auf dem Burgplatz sowie Gerätturnen, Rhythmische Sportgymnastik und Trampolinturnen im PSD Bank Dome. Die Sportstätte für Bogensport ist noch in Klärung. Im Landschaftspark Duisburg-Nord werden Boxen und Breaking ihre Deutschen Meisterinnen und Meister in der Kraftzentrale ermitteln, Klettern und BMX finden im Hochofen-Karree bzw. auf dem Bunkervorplatz statt. Kanu und Kanu-Polo werden im Duisburger Innenhafen ausgetragen.

Die Deutschen Meisterschaften in der Leichtathletik werden im Rahmen der Finals 2023 in Kassel veranstaltet. Die Deutschen Meisterschaften im Schwimmen und Wasserspringen (Ort wird noch bekanntgegeben) finden ebenfalls im Rahmen der Finals statt. Auch diese Wettbewerbe werden von ARD und ZDF in die Übertragungen der Finals 2023 integriert.

„Die Finals 2023 Rhein-Ruhr“ – alle aktuellen Informationen gibt es unter www.diefinals.de.

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