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Europäisches Olympiaqualifikationsturnier in Deutschland
Helena Stanek im Gespräch mit Stefan Klawitter
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von Helena Stanek
DTU20: Wie ist die Idee innerhalb der DTU gereift, sich für dieses Qualifikationsturnier bei der ETU zu bewerben?
Stefan: Schon lange ist es unser Wunsch, wieder ein großes Turnier in Deutschland auszurichten. Das europäische Qualifikationsturnier ist in vielen Punkten überschaubar und daher eher geeignet als etwa eine Weltmeisterschaft. Hier denke ich insbesondere an die Kosten und an die Teilnehmerzahl. Daher waren wir der Meinung, dass dieses Turnier für die DTU stemmbar ist. Wir haben uns mit der Stadt Berlin beworben, was von den Beteiligten bei der Abstimmung mit großem Interesse zur Kenntnis genommen wurde. Wir sind bei dem Austragungsort noch flexibel, aber zum jetzigen Zeitpunkt erfahren wir große Zustimmung und Unterstützung aus Berlin, sodass wir hier gerne dieses wichtige Turnier ausrichten möchten.
DTU20: Wie lief der Abstimmungsprozess ab?
Stefan: Letztendlich waren in Sofia nur noch zwei Länder mit ihrer Bewerbung vor Ort. Das war Israel und das waren wir. Israel hat vor uns präsentiert und für Deutschland hat unser Generalsekretär Andreas Rahn die Bewerbung vorgetragen. Danach wurde abgestimmt, wobei ich als Präsident der DTU bei der Abstimmung nicht mit im Raum sein durfte. Dann wurde das Ergebnis, dass das Turnier in Deutschland stattfinden wird, bekannt gegeben. Deutschland hat hier überzeugt und mit großer Mehrheit gewonnen.
DTU20: Was bedeutet dies für uns als Verband? Wo stehen wir gerade?
Stefan: Wir haben schon die ersten Gespräche mit der Senatsverwaltung des Landes Berlin geführt und in einer Videokonferenz einige Punkte besprochen. Es wird sicherlich keine One-Man-Show, sondern ein gemeinsames Projekt der Verbände. Ich denke, dass wir ab Oktober dann richtig Gas geben können.
DTU20: Ein Turnier benötigt viele freiwillige Helfer. Ist Berlin hier die richtige Adresse?
Stefan: Wir haben uns mit Vertretern aus Berlin schon über dieses Thema kurz ausgetauscht. Es wurde signalisiert, dass wir aus Berlin zahlreiche Helfer bekommen werden. Falls diese nicht ausreichen, werden wir aus anderen Bundesländern noch Volunteers gewinnen und diese nach Berlin bringen.
DTU20: Was bedeutet es für Deutschland, dieses Turnier auszurichten?
Stefan: Das Ausrichten und die Organisation eines solchen Turnieres sind für uns als Verband gemeinsam mit unseren Landesverbänden vor Ort eine tolle und auch sehr verantwortungsvolle Aufgabe. Und wir erhoffen uns sportlich gesehen natürlich, dass wir auch einen oder zwei Sportler auf unserem Turnier qualifizieren können. Es wäre für uns ganz wichtig, dass wir Qualifikanten oder Qualifikantinnen in Deutschland für die Olympischen Spiele in Paris qualifizieren können.
DTU20: Gibt es für unsere Sportlerinnen und Sportler einen Heimvorteil?
Stefan: Ich glaube, einen Heimvorteil auf die sportliche Bewertung wird es nicht geben. Die internationalen Kampfrichter, die ausschließlich von Nationen außerhalb Europas vom Weltverband nominiert und eingeladen werden, sind alle sehr gut geschult und absolut neutral. Was den Unterschied ausmachen kann, ist eine volle Halle, mit vielen jubelnden Zuschauern, die unsere Sportlerinnen und Sportler zusätzlich motivieren. Dann kann ich mir vorstellen, dass der ein oder andere auf der Fläche noch mal ein Quäntchen mehr draufsetzt, um sich zu qualifizieren. Die European Games in München haben erst kürzlich gezeigt, dass volle Ränge einen zusätzlichen Motivationsschub für die Aktiven im Wettkampf geben können. Darum erhoffe ich mir für unser Qualifikationsturnier volle Ränge, die unsere Sportlerinnen und Sportler anfeuern und unterstützen.
