Hausarzt 06/2021

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Foto: © shutterstock.com/ Talaj

Hausarzt medizinisch

Thrombose nach Coronaimpfung? Die häufigsten Fragen von Patienten kompetent beantworten (können)*

Autor: Univ.-Doz. Dr. Ansgar Weltermann Gerinnungsexperte, Ordensklinikum Linz

fürchten? Kann das Thromboserisiko bereits im Vorfeld ermittelt werden? Welche Beschwerden nach einer Coronaimpfung deuten auf eine Hirnvenenthrombose hin? Mit diesen und ähnlichen Fragen sehen sich niedergelassene Ärzte häufig im Praxisalltag konfrontiert. Ein fundiertes Hintergrundwissen kann bei der Beratung sehr hilfreich sein.

Hüftersatzgelenk, können das Risiko zwar zusätzlich erhöhen, jedoch steht gleichzeitig mit der Heparin-Thromboseprophylaxe eine Möglichkeit zur

Autor: Dr. Paul Niedetzky, MBA Facharzt für medizinische & chemische Labordia­ gnostik, Arzt für Allgemeinmedizin, Linz

Allgemeines Thromboserisiko „Einen nicht vektorbasierten Impfstoff wird man primär Menschen empfehlen, die in der Anamnese eine Sinus­ venenthrombose oder eine heparininduzierte Thrombo­ zytopenie Typ II aufweisen.“

Thrombosen gelten als „seltene Erkrankung“: Junge Menschen haben ein Thromboserisiko von 1 : 10.000/Jahr, bei Personen über 70 Jahre steigt dieses auf 1 : 1.000/Jahr an. Weitere Faktoren, etwa eine Hüftfraktur mit einem

„Bei sehr jungen Menschen mit sehr niedrigem Risiko eines schweren COVID-19-Verlaufs sollte eine ausführliche Beratung über den Nutzen der Impfung und den potentiellen Schaden erfolgen.“

Juni 2021

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Foto: © Labor Linz

Foto: © Wolfgang Lehner

Müssen sich Patientinnen und Patienten mit einer Thrombophilie – einer angeborenen Neigung zu venösen Thrombosen – besonders vor der Coronaimpfung

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