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Hausarzt medizinisch
Allergie nicht mit Erkältung verwechseln Persistierende Beschwerden erfordern eine Allergieabklärung Die Allergiebelastung ist für sensibili sierte Menschen in der aktuellen Heiz periode sehr hoch. Im nahenden Früh ling kommen die ersten Pollen hinzu. Das Beschwerdebild einer Allergie, bspw. gegen Hausstaubmilben, ähnelt jenem einer Erkältung oder eines grippalen Infekts. Zu den häufigsten Symptomen zählen eine behinderte Nasenatmung, Dauer- oder Fließschnupfen sowie Nies anfälle, eine Bindehautentzündung mit tränenden, brennenden, juckenden und geröteten Augen, Juckreiz in den Augen, in der Nase, in den Gehörgängen und/ oder im Rachen, eine übermäßige Spu tumproduktion, trockener Reizhusten, ein Druckgefühl im Brustraum, pfei fende oder rasselnde Atemgeräusche, Atemnot, Hautjuckreiz, Ekzeme und selten auch Urtikaria. Eine Abgren zung von einer SARS-CoV-2-Infektion ist meist sehr zuverlässig möglich, da es bei einer Allergie in der Regel nicht zu Fieber kommt. Umgekehrt sind sowohl juckende Augen- und Nasenschleimhäu te als auch tränende Augen und Niesreiz untypisch für eine Coronainfektion.
Etagenwechsel verhindern Eine unbehandelte Hausstaubmilben allergie kann einen Etagenwechsel vollziehen und eine allergische Rhinitis oder ein allergisches Asthma verursa chen, das in ein chronisches Asthma
exazerbieren kann. Kinder sind mit ei nem fünffach erhöhten Risiko, Asthma zu entwickeln, besonders gefährdet. Da es keine gesicherten Maßnahmen gibt, um einer Hausstaubmilbenallergie vor zubeugen, sind eine frühe Diagnose und eine rasche Therapie essentiell. Dauern die Beschwerden trotz einer symptoma tischen Therapie länger als vier Wochen an, könnte eine Allergie vorliegen. Eine Überweisung an einen HNO-Facharzt oder an ein Allergieambulatorium ist anzuraten. Im Falle einer Allergie kann eine Hyposensibilisierung (AIT) vor allem bei jüngeren Patienten zu einer dauerhaften Linderung der Beschwer den oder zur Heilung führen.
Allergie und COVID-19 Derzeit fragen sich viele besorgte All ergiepatienten, ob sie empfindlicher auf das SARS-CoV-2-Virus reagieren. Die se Befürchtung ist jedoch unbegründet, da keine verminderte Immunabwehr bzw. Immunschwäche vorliegt (siehe auch aktuelle HAUSARZT-Ausgabe auf Seite 12). Die AIT mittels Spritzen (SCIT) oder (sublingualer) Tropfen bzw. Tabletten (SLIT) kann und soll bei be schwerdefreien und gesunden Patienten fortgeführt werden. Zeigen sich Infekt zeichen, sollte die AIT bis zur Genesung ausgesetzt werden. Emanuel Munkhambwa
Februar 2021
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