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Asthma oder COPD?

Foto: © shutterstock.com/ AlexLMX

Zwei eigenständige Krankheitsbilder, welche unterschiedliche Therapien erfordern

COPD und Asthma bronchiale sind die beiden häufigsten chronischen Atemwegserkrankungen. Kommen Patienten mit Husten oder Dyspnoe in die Praxis, so müssen eine Infektion mit SARSCoV2 und andere Infektionen ausgeschlossen werden. Dann gilt es – bei der Erstvorstellung – zu unterscheiden, ob Asthma oder eine COPD vorliegt. Nicht selten kann schon bei der ersten Konsultation eine Exazerbation der COPD bestehen, welche primär zu behandeln ist. Anhand der Sputumfarbe lässt sich mittels der StockleyFarbskala (siehe Abb. 1) abschätzen, ob es sich um eine bakterielle Infektion handelt. Ab Farbstufe 3 ist eine bakterielle Besiedelung der Atemwege wahrscheinlich und eine AntibiotikaTherapie zu erwägen. Bei beiden Erkrankungen führt eine genetische Veranlagung zu einer höheren Wahrscheinlichkeit ihres Auftretens. Umweltfaktoren spielen ebenfalls eine große Rolle bei ihrer Entstehung – so ist beispielsweise das Rauchen die Hauptursache der COPD. Persistieren auch nach dem Abklingen der Exazerbation die Symptome oder Restbeschwerden und deuten auf eine obstruktive Atemwegserkrankung hin, sollte zwischen Asthma und COPD differenziert werden. Das kann allerdings selbst für den Lungenfacharzt eine Herausforderung darstellen.1

COPD erkennen1

COPD ist durch anhaltende Beschwerden charakterisiert. Diese resultieren aus entzündeten und dauerhaft verengten Atemwegen. Bei der Differenzialdiagnose helfen zunächst Patientencharakteristika und die Anamnese. Ein höheres Lebensalter und eine positive Raucheranamnese sprechen primär für eine COPD. Zumeist entwickelt sich jene Erkrankung erst in der vierten oder fünften Lebensdekade. Die Patienten waren oftmals jahrelang Raucher und/ oder beruflich einer hohen Schadstoffbelastung ausgesetzt. Zu den Symptomen, welche typisch für COPD sind, zählen Dyspnoe und ein ausgeprägter Husten, der insbesondere morgens auftritt und häufig von einem zähen Auswurf begleitet wird. Die bestehende Obstruktion der Bronchien ist in aller Regel auch unter Therapie kaum reversibel. In der Mehrzahl der Fälle weist COPD eine schleichende Progredienz auf, wobei Schübe vorkommen, die von Exazerbationen getrieben werden. Das macht sich durch zunehmende Dyspnoe bemerkbar, welche zunächst nur bei körperlicher Belastung, etwa Sport, auftritt. In späteren Krankheitsstadien geben die Patienten Dyspnoe auch bei alltäglichen Tätigkeiten an, zum Beispiel beim Treppensteigen. Ist die Lungenerkrankung bereits weit fortgeschritten, treten Kurzatmigkeit und Atemnot selbst in Ruhe auf. Jedoch werden solche Symptome vor allem in frühen Erkrankungsstadien oft als Mangel an körperlicher Fitness oder als Folge von Übergewicht bzw. Adipositas missinterpretiert. Charakteristisch für eine COPD sind außerdem Exazerbationen, die mehr oder weniger häufig auftreten und eine große prognostische Bedeutung haben.

Asthma diagnostizieren1

Die Diagnose des Asthma erfordert ebenso den Nachweis einer bronchialen Obstruktion, allerdings ist eine teilweise oder komplette Reversibilität der Erkrankung möglich. Asthma kann mit oder ohne allergische Komponente auftreten und zum Teil eine ausgeprägte Eosinophilie aufweisen. Charakteristischerweise beginnt Asthma nicht selten im Kindesalter. Ausgeprägter Husten ist das Leitsymptom. Anders als bei COPD ist dieser Husten jedoch trocken und durch körperliche Anstrengung oder Kaltluft induzierbar. Ein weiteres Zeichen eines Asthma stellt das Giemen dar. Dabei handelt es sich um Geräusche beim Atmen als Folge der Bronchokonstriktion, die auch bei der Auskultation durch forcierte Exspirationsmanöver ausgelöst werden. Auf die >

X Abb. 1: Die Farbskala zur Beurteilung

des Sputums nach Stockley

Ab Stufe 3 ist eine bakterielle Infektion wahrscheinlich

Stufe 1

Stufe 2

Stufe 3

Stufe 4

Stufe 5

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