1 minute read

Allergie nicht mit Erkäl tung verwechseln

Foto: © shutterstock.com/ Emily frost

Allergie nicht mit Erkältung verwechseln

Persistierende Beschwerden erfordern eine Allergieabklärung

Die Allergiebelastung ist für sensibilisierte Menschen in der aktuellen Heizperiode sehr hoch. Im nahenden Frühling kommen die ersten Pollen hinzu. Das Beschwerdebild einer Allergie, bspw. gegen Hausstaubmilben, ähnelt jenem einer Erkältung oder eines grippalen Infekts. Zu den häufigsten Symptomen zählen eine behinderte Nasenatmung, Dauer oder Fließschnupfen sowie Niesanfälle, eine Bindehautentzündung mit tränenden, brennenden, juckenden und geröteten Augen, Juckreiz in den Augen, in der Nase, in den Gehörgängen und/ oder im Rachen, eine übermäßige Sputumproduktion, trockener Reizhusten, ein Druckgefühl im Brustraum, pfeifende oder rasselnde Atemgeräusche, Atemnot, Hautjuckreiz, Ekzeme und selten auch Urtikaria. Eine Abgrenzung von einer SARSCoV2Infektion ist meist sehr zuverlässig möglich, da es bei einer Allergie in der Regel nicht zu Fieber kommt. Umgekehrt sind sowohl juckende Augen und Nasenschleimhäute als auch tränende Augen und Niesreiz untypisch für eine Coronainfektion.

Etagenwechsel verhindern

Eine unbehandelte Hausstaubmilbenallergie kann einen Etagenwechsel vollziehen und eine allergische Rhinitis oder ein allergisches Asthma verursachen, das in ein chronisches Asthma exazerbieren kann. Kinder sind mit einem fünffach erhöhten Risiko, Asthma zu entwickeln, besonders gefährdet. Da es keine gesicherten Maßnahmen gibt, um einer Hausstaubmilbenallergie vorzubeugen, sind eine frühe Diagnose und eine rasche Therapie essentiell. Dauern die Beschwerden trotz einer symptomatischen Therapie länger als vier Wochen an, könnte eine Allergie vorliegen. Eine Überweisung an einen HNOFacharzt oder an ein Allergieambulatorium ist anzuraten. Im Falle einer Allergie kann eine Hyposensibilisierung (AIT) vor allem bei jüngeren Patienten zu einer dauerhaften Linderung der Beschwerden oder zur Heilung führen.

Allergie und COVID-19

Derzeit fragen sich viele besorgte Allergiepatienten, ob sie empfindlicher auf das SARSCoV2Virus reagieren. Diese Befürchtung ist jedoch unbegründet, da keine verminderte Immunabwehr bzw. Immunschwäche vorliegt (siehe auch aktuelle HAUSARZTAusgabe auf Seite 12). Die AIT mittels Spritzen (SCIT) oder (sublingualer) Tropfen bzw. Tabletten (SLIT) kann und soll bei beschwerdefreien und gesunden Patienten fortgeführt werden. Zeigen sich Infektzeichen, sollte die AIT bis zur Genesung ausgesetzt werden.

Emanuel Munkhambwa

This article is from: