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Neue Methode zur Trinkwasseraufbereitung Schadstoffbelastungen effektiv reduzieren Die fortgeschrittene chemische Analytik macht sie sichtbar: die Rückstände von Schadstoffen im Trinkwasser. Zwar kommen sie in so geringen Mengen vor, dass sie nicht gesundheitsschädlich sind – verbessert werden kann der Reinigungsprozess dennoch. Im Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften untersucht Professor Steffen Witzleben mit seinem Team in dem seit September 2019 laufenden Forschungsprojekt ReDeX hierfür eine neue Behandlungsmethode. Mechanisch, chemisch, biologisch – das sind die drei klassischen Reinigungsstufen einer Kläranlage, wie man sie aus dem Schulbuch kennt. Ein in der Wasserwirtschaft mittlerweile weit verbreiteter vierter Reinigungsschritt ist der Oxidationsprozess. Anwendung findet dieser beispielsweise in Schwimmbädern. Viele Oxidationsmittel sind jedoch nicht in der Lage, sogenannte persistente Schadstoffe oder Xenobiotika abzubauen. Dazu zählen Medikamentenrückstände und Pflanzenschutzmittel. Überreste dieser Stoffe finden über das gereinigte kommunale und industrielle Abwasser, das teilweise zurück in den Wasserkreislauf gelangt, ihren Weg ins Trinkwasser.
Ein klassischer Fall von angewandter Forschung Wie diese Schadstoffreste im Trinkwasser zukünftig vermieden werden können, erforschen die Wissenschaftler im ReDeX-Projekt. „Xenobiotika lassen sich elektrochemisch reduktiv abbauen. Das bedeutet, wir zerstören
schädliche Stoffe durch die Reaktionen an einer Elektrode. Die reduktive Behandlungsmethode ist in der Forschung bekannt. Wir wollen herausfinden, wie wir sie auf das Wassersystem übertragen“, erläutert Witzleben. Gefördert wird das bis August 2022 dauernde Forschungsprojekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Kooperationspartner ist die Firma Innovatec aus Rheinbach,