STIFTUNG OLYMPIANACHWUCHS
Drei Fragen an: Nina Ndubuisi In einer Mini-Serie stellt Sport in BW von der Stiftung OlympiaNachwuchs geförderte Nachwuchsathletinnen und -athleten vor Nina Ndubuisi ist Kugelstoßerin. Die 18-Jährige trainiert am Bundesstützpunkt Stuttgart und startet für die SG Schorndorf. Derzeit bereitet sich die amtierende deutsche Jugendmeisterin der U20 auf die Junioren-WM in Kolumbien vor. Frau Ndubuisi, was macht für Sie Ihre Sportart oder Disziplin aus, was macht sie besonders? Man braucht viel Geduld, doch mit kleinen Fortschritten kann man schon große Weiten stoßen. Ich liebe es, meiner Kugel beim Fliegen zuzusehen und hoffe jedes Mal, dass sie lange in der Luft bleibt, bevor sie möglichst weit entfernt auf dem Boden aufkommt. Das Training ist sehr vielseitig: Technik, Schnelligkeit und Kraft sind essenziell und äußerst anspruchsvoll. Besonders faszinierend finde ich, dass man in einem Ring von nur 2,13 Metern die Beschleunigung des Körpers auf die Kugel übertragen kann. Mich erstaunt, dass
es die Besten schaffen, in nicht einmal zwei Sekunden über 20 Meter weit zu stoßen.
Ein Blick in die Zukunft: Was sind Ihre nächsten, was die größten sportlichen Ziele? Im August steht die U20Jeder fängt klein an. WM in Kolumbien an. Die Wie und wo haben Sie zwei besten der Deutschen Ihre ersten Schritte im Meisterschaften qualifizieSport gemacht? ren sich für die WM. Ich hofAngefangen habe ich in fe sehr, dass ich das schafmeinem Heimverein, der fen werde und mit nach SG Schorndorf, für den Kolumbien fahren darf. ich bis heute starte. In Nina Ndubuisi wird von der Mein größtes sportliches OlympiaNachwuchs der 6. Klasse meinte mei- Sgtiftung Ziel ist es, bei Olympischen efördert. Foto: picture alliance / ne Sportlehrerin nach den Eibner-Pressefoto | Eibner/Memmler Spielen starten zu dürfen. Bundesjugendspielen, ich Schon früher habe ich mit sei im Leichtathletik gut aufgehoben. Sie meiner Familie Olympia verfolgt, am meisten hat mir zu einem Probetraining geraten. habe ich mich für Leichtathletik interessiert. Begonnen habe ich dann mit Mehrkampf Mein größter Wunsch ist es, dass ich eines Taund habe somit eine vielseitige Grundlage ges für Deutschland bei Olympia starte, und in fast jeder Disziplin. Im letzten Jahr in der meine Familie mich im Fernsehen sieht. Aber U18 habe ich entschieden, mich auf meine bis dahin ist es noch ein weiter Weg, für den beste Disziplin, das Kugelstoßen, zu kon- ich hart arbeiten werde. n zentrieren. Das Gespräch führte Jennifer Baloni.
Stiftungsathleten erfolgreich Beim European Youth Olympic Festival (EYOF) Ende März in Finnland erkämpften sich baden-württembergische Nachwuchsathleten Medaillen Mit Ben Bayer, Jannik Faisst, Charlotte Gallbronner, Matteo Lewe und Luca Wehrle gingen fünf von der Stiftung OlympiaNachwuchs geförderte Talente an den Start. Sie gehörten zu den mehr als 1000 jungen Sportlerinnen und Sportlern aus 44 europäischen Ländern, die in neun Wintersportarten erste olympische Luft schnuppern konnten. Zwei besondere Erinnerungsstücke brachte Skispringer Ben Bayer (VfL Pfullingen) mit nach Hause. Zunächst gelang ihm im Einzelwettbewerb mit
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91 und 92,5 Metern der Sprung auf Rang 3. Er sorgte für die erste Medaille für das Jugend Team D beim EYOF 2022. Einen Tag später flog er im Teamwettkampf, unter anderem mit Jannik Faisst (SV Baiersbronn), aufs Podest. Dass er den Heimweg mit zwei bronzenen Medaillen antreten würde, hatte er im Vorfeld nicht gedacht, und war glücklich über die erbrachten Leistungen.
Ben Bayer gewann im Einzel- und im Teamwettkampf Bronze für das Jugend Team D. Foto: Privat
„Alles gegeben“ Langläufer Luca Wehrle (Skiclub Hinterzarten) hatte sich
im Sprint bis ins Finale gekämpft. Zum Schluss fehlte ihm nach bereits drei absolvierten Läufen in Qualifikation, Viertelund Halbfinale die Kraft: „Ich habe jede Runde alles gegeben“, so der 17-jährige, „und das habe ich im Finale echt gespürt. Da waren die Körner dann weg.“ Mit dem Erreichen des Finals und Platz 6 war er schlussendlich dennoch sehr zufrieden. n Jennifer Baloni
Hintergrund Das Europäische Olympische Jugendfestival findet bereits seit 1991 statt. Im Zweijahresrhythmus werden die Sommer- und Winterausgabe der Spiele jeweils im selben Jahr ausgetragen. Bis 2001 trug das Festival den Namen „Europäische Olympische Jugendtage“.
SPORT in BW 05 | 2022