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25. Trainerpreis Baden-Württemberg
Ehre, wem Ehre gebührt
Der Trainerpreis des LSVBW feiert Jubiläum
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Seit 25 Jahren werden Menschen, die selbst nicht auf dem Siegerpodest stehen, für den Sport aber wichtig sind, vom LSVBW ins Rampenlicht gestellt. „Sport in BW“ hat einige besondere Momente zusammengetragen.
Das Porsche-Museum übt nicht nur auf Freunde der Sport- und Rennwagen des Zuffenhausener Herstellers eine geradezu magische Anziehungskraft aus. Auch wenn der LSVBW einmal im Jahr zur Verleihung des Trainerpreises in das einzigartige Bauwerk einlädt, kommen die Besucher aus dem ganzen Land. Und darüber hinaus.
Zwischenstopp beim Trainerpreis
Wie etwa Günther Oettinger. Als Ministerpräsident Baden-Württembergs hatte er 2007 den ersten Solidarpakt für den Sport initiiert. Dieses Übereinkommen zwischen der Politik und dem Sport garantiert dem LSVBW, seinen Sportbünden und Fachverbänden seitdem Planungssicherheit. Als Würdigung dieses in Deutschland einzigartigen Abkommens erhielt Oettinger 2018 den Ehrenpreis des LSVBW. „Die Planungssicherheit für die Vereine, Verbände und Sportorganisationen war mit einjährigen Haushalten einfach nicht gegeben“, erklärte Oettinger, „somit war er Deal für den Sport, aber auch das Land, eine sinnvolle Einrichtung, die ja auch heute noch besteht.“ LSVBW-Präsidentin Elvira Menzer-Haasis lobte: „Als ehemaliger Ministerpräsident hat Günther Oettinger einen Grundstein gelegt, von dem das Spitzensportland Baden-Württemberg noch lange profitieren wird.“ Momentan in seiner vierten Auflage, die bis 2026 läuft. Dass es sich der damalige EUKommissar trotz seines engen Terminkalenders nicht nehmen ließ, auf seinem Flug von Brüssel zum Weltwirtschaftsgipfel in Davos in seiner alten Heimat Stuttgart zwischenzulanden und für eine kurze Stippvisite im Porsche-Museum vorbeizuschauen, zeigt seine Verbundenheit zum Sport.
Ganz besondere Ehrung
Die großen Auftritte waren nie das Ding von Georg Thoma. Mit wenigen Ausnahmen. Natürlich hat der Olympiasieger aus Hinterzarten beim norwegischen König Olaf V. vorbeigeschaut, als der ihn 1966 nach seinem WM-Sieg in der Nordischen Kombination in dessen Loge am Osloer Holmenkollen eingeladen hat. Auch den LSVBW-Ehrenpreis nahm er 2018 gerne entgegen. „Ich gebe gerne zu, dass diese Ehrung eine ganz Besondere für mich ist“, sagte er, „ich freue mich und bin geehrt, im Porsche-Museum unter so vielen großen Sportlerinnen und Sportlern, aber auch Prominenten sein zu dürfen.“ Für Menzer-Haasis sprechen neben Olympia- und WM-Gold für Thoma: „Er ist bis heute jungen Menschen ein Vorbild und bleibt mit der Gründung des Skimuseums in Hinterzarten oder auch dem Georg-ThomaPokal seiner Sportart bis heute treu.“
Anekdoten über MV
Ohne Manuskript hielt 2014 der damalige DFB-Präsident Wolfgang Niersbach die Laudatio auf seinen Vorgänger Gerhard Mayer-Vorfelder. Es wurde eine sehr emotionale Rede mit einigen Anekdoten zum Jubilar. Zum Beispiel auf das Kürzel MV, mit dem der Politiker und langjährige VfBPräsident überall angesprochen wurde. „MV verbindet man eher mit Mayer-Vorfelder als mit Mecklenburg-Vorpommern“, sagte Niersbach. Gewichtheber-Landestrainer Oliver Caruso bekam ganz große Augen, als er 2018 auf die Bühne gebeten wurde. Auf dieser war eine Hantel mit 182,5 Kilogramm platziert worden. Das war exakt das Gewicht, mit dem der „Herkules aus Obrigheim“ 1998 in Lahti Weltmeister im Reißen geworden war. Hand an das Eisen wollte Caruso, dem Anlass entsprechend in Anzug und Krawatte unterwegs, an diesem Abend anlegen.
Prominente Losempfänger
Zu einer lieb gewordenen Tradition gehört auch, dass Partner Lotto-BW ein Los der Glücksspirale zur Verfügung stellt. Nachdem auf der Bühne eine Nummer gezogen wurde, werden die Gäste aufgefordert, unter die Sitzfläche der Stühle zu greifen. Dort wurden im Vorfeld ebenfalls Nummer angeklebt. Die Verwunderung war im ersten Moment so groß wie das Gelächter, als sich nach einer Ziehung Dieter Schmidt-Volkmar meldete. Der damalige LSVBW-Präsident reagierte schnell und schlug vor: „Ich verwahre das Los ein Jahr. Falls daraus ein Gewinn kommt, werde ich diesen an die Nachwuchsstiftung geben.“ Und dass sich Geschichte doch wiederholt, dieser Beweis wurde einige Jahre später erbracht. Dieses Mal war Sportministerin Susanne Eisenmann die glückliche Gewinnerin des Loses. Als die Nummer dieses Loses dann in der Lotterie tatsächlich gezogen wurde, spielte Eisenmann Losfee und zog aus der Trommel mit den Namen der Sporttalente Mehmet Sor. Doch nicht nur der Boxer aus Backnang hat von diesem Abend profitiert. Beim Trainerpreis gibt es nur Gewinner. n
Oliver Caruso (links) ist Trainer des Jahres 2018. Der LSVBW überreichte dem ehemaligen Gewichtheber unter anderem eine passende Zeichnung. Foto: LSVBW Klaus-Eckhard Jost