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Que(e)r durchs Land Text: Michael De Vita-Läubli, Fotos: Brix Schaumburg, Léon M. Gruß (@lmg.fotografie)
Anders als in der Schweiz wurden in Deutschland im Jahr 2021 wegen des Corona-Virus viele Prides in den Städten abgesagt oder verboten. Brix Schaumburg brachte daher mit dem Fahrrad die Pride in die Städte vom Süden bis in den Norden Deutschlands. Selbstverständlich unter Einhaltung der jeweils geltenden Massnahmen. Brix Schaumburg ist der erste geoutete deutsche trans Schauspieler im Film und auf der Bühne. 2020 veröffentlichte er seine erste Single als Sänger und Anfangs 2022 setzte er sich für die Bundestagsabgeordnete Tessa Ganserer ein, als sie durch das Emma Magazin misgendert und deadnamed wurde. Der Hintergrund: Das Magazin akzeptierte den an Tessa vergebenen Frauenquotenplatz im deutschen Bundestag nicht. 2021, als Corona unser Leben beeinträchtigte und viele Prides verboten wurden, hatte Brix Schaumburg die Idee, dass er mit der längsten Fahrrad-Pride durch Deutschland die Sichtbarkeit für die Community verbessern und gleichzeitig Spendengelder sammeln könnte. Die Spenden sollten gemeinnützigen Organisationen zugutekommen. Gesagt, getan oder besser gedacht und durchgeführt. So startete die Tour «Que(e)r
durchs Land» am 22. April 2021 im Allgäu und endete nach 21 Stationen wie Stuttgart, Frankfurt, Köln, Berlin und Hamburg am 20. Juni 2021 in Flensburg. Am 29. Mai kam die Tour bei hochsommerlichen Temperaturen in Bonn an. Damit die Fahrrad-Pride durchgeführt werden konnte, wurden von Beamt:innen die notwendigen Abstände von 2m zwischen den Fahrradfahrer:innen gemessen und eine Maskenpflicht auferlegt. Bei fast 30 Grad Celsius. Brix und seine Mitstreiter:innen liessen sich davon nicht beirren und zogen auch hier öffentlichkeitswirksam durch die Bonner Innenstadt. Zu den Unterstützer:innen gehörten u.a. auch die Politikerin Claudia Roth, der Podcaster Lars Tönsfeuerborn und eben Tessa Ganserer. Der soziale Kontakt mit der Community gibt vielen die notwendige Kraft für den Alltag. So waren die letzten zwei Jahre mit all den sozialen Einschränkungen insbesondere für lesbische, schwule, bisexuelle, intergeschlechtliche, nonbinäre und trans Menschen nicht einfach. Die Sichtbarkeit und das Einstehen für die eigenen Rechte waren notwendiger denn je. Weshalb solche Aktionen, wie jene von Brix, hoffentlich viele Nachahmer:innen finden werden, auch in Zeiten nach der Corona-Pandemie.
