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Zürich schaut hin


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«Zürich schaut hin – Gemeinsam gegen Sexismus, Homo- und Transfeindlichkeit» geht ins zweite Jahr. Der Kampagnenschwerpunkt liegt auf Festen und Festivals. Wichtige Ziele bleiben die Förderung von Zivilcourage sowie Weiterbildungen für diverse Berufsgruppen.
Text: Martha Weingartner, Fotos: Stadt Zürich
Im Mai 2021 lancierten Stadtpräsidentin Corine Mauch und Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart das Projekt «Zürich schaut hin». Gleichzeitig ging das Meldetool zuerich-schaut-hin.ch online, auf dem sexuelle, sexistische, homo- und transfeindliche Belästigungen im öffentlichen Raum und im Nachtleben einfach und anonym gemeldet werden können. Das Meldetool soll helfen, Belästigungen im öffentlichen Raum sichtbar zu machen und so zu einem Bewusstseinswandel beitragen. Es ist eingebunden in ein Gesamtpaket von Massnahmen. Dazu gehören: die klare Haltung der Stadt, dass Grenzüberschreitungen nicht toleriert werden, die tragende Rolle der Allianzpartner:innen, (rechtliche) Informationen und Hinweise auf Beratungs- und Unterstützungsangebote, Weiterbildung und Schulung sowie die Förderung von Zivilcourage und Selbstbehauptung.


Mitmachen
Belästigungen und Übergriffe melden:
zuerich-schaut-hin.ch
Zivilcourage stärken:
stadt-zuerich.ch/hinschauen
Zivilcourage
Selbstverteidigung und Selbstbehauptung:
stadt-zuerich.ch/hinschauen
Selbstverteidigung und Selbstbehauptung
Kampagnenmaterial bestellen: stadt-zuerich.ch/hinschauen
Kampagne: Machen Sie mit!
Studien und Berichte:
stadt-zuerich.ch/hinschauen
Studien und Berichte 900 Meldungen auf Meldetool
Nach acht Monaten sind 900 Meldungen auf dem Online-Meldetool zuerich-schaut-hin.ch eingegangen. Das sind durchschnittlich knapp 4 Meldungen pro Tag. 47 Prozent der Personen, die eine Meldung gemacht haben, haben beim Geschlecht weiblich angegeben, 20 Prozent männlich und 4 Prozent non-binär/divers. 29 Prozent haben keine Angabe zum Geschlecht gemacht. Die Auswertung zeigt: Am häufigsten zielen die Belästigungen auf das Geschlecht oder die sexuelle Orientierung. An erster Stelle stehen Belästigungen mit Worten, an zweiter Stelle ungewollte Berührungen. Drei Viertel der gemeldeten Belästigungen und Übergriffe wurden von Einzelpersonen verübt, ein Viertel von einer Gruppe. Meistens sind die Tatpersonen Männer. Während Frauen mehrheitlich eigene Erlebnisse melden, melden Männer häufig Belästigungen, die sie beobachtet haben. Ein ausführlicher Bericht zum Meldetool ist auf der Website stadt-zuerich.ch/hinschauen publiziert.
Prävention im Nachtleben, an Festen und Festivals
Eine letztes Jahr im Auftrag der Stadt Zürich durchgeführte Studie von Sotomo kam zum Schluss, übergriffiges Verhalten finde am häufigsten im Nachtleben statt, also nachts am Wochenende in Bars und Clubs, an Festen, Festivals und öffentlichen Aussenräumen wie Strassen, Plätzen, Trottoirs. Seit September 2021 liegt deshalb ein Fokus auf dem Nachtleben, im 2022 kommen Feste und Festivals dazu. Zurich Pride, Street Parade, Caliente, ZURICH OPENAIR und weitere Veranstalter:innen haben für eine Kooperation zugesagt. In Zusammenarbeit mit der Bar & Club Kommission, Gastro Zürich-City, dem GastraKollektiv und weiteren Akteur:innen wurde ein Werkzeugkoffer für die Prävention und ein Schulungskonzept erarbeitet. Mit der Verkehrsbetriebe Zürich als Allianzpartnerin sind Plakataktionen in den öffentlichen Verkehrsmitteln geplant.
Zivilcourage und Selbstbehauptung stärken
Belästigende Personen ändern ihr Verhalten am ehesten, wenn sie merken, dass das Umfeld reagiert und Belästigungen sanktioniert. Die Aktivierung von Zeug:innen von Belästigungen und Übergriffen, auch Bystander genannt, ist deshalb eine wirksame Strategie. Wenn viele hinschauen und sich positionieren gegen Belästigungen und Übergriffe, werden Belästiger:innen in ihrem Verhalten entmutigt. Zivilcouragiertes Handeln kann gelernt werden: Zum Beispiel im Forumtheater Courage konkret, in Selbstverteidungskursen für Queers oder in ZivilcourageKursen, die die Stadt Zürich in Zusammenarbeit mit Amnesty International anbietet. Bewohner:innen der Stadt Zürich profitieren von Vergünstigungen durch die Stadt im Rahmen des Projekts Zürich schaut hin.


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Unternehmen:
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Stand: 27. März 2022
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Anmeldung und weitere Informationen unter: zurichpridefestival.ch/anmeldung-volunteer

DOMINIK WIDMER,
«UFSTELLER»-MODERATOR
