Du stehst bei uns an erster Stelle. Wir engagieren uns für gesundheitliche Chancengleichheit und Lebensqualität queerer Menschen –auch nach der Pride. Für eine glückliche und stolze queere Community in der Schweiz.
Seit mehr als 20 Jahren zeigen wir Farbe für ein LGBTQ*- freundliches Arbeitsumfeld. Möchten Sie auch Teil davon werden? ubs.com/pride
Grusswort der Stadtpräsidentin
«Gemeinsam für unsere Gesundheit» lautet das diesjährige Motto des Zurich Pride Festival. Damit würdigt es unter anderem die Aids-Hilfe Schweiz, die dieses Jahr ihr 40-Jahre-Jubiläum feiert. Das Jubiläum erinnert an eine Zeit, in der es die LGBTQIA+-Bewegung, wie wir sie heute kennen, noch nicht gab. Anfang der achtziger Jahre präsentierte sich die Bewegung zersplittert. Konfrontiert mit der tödlichen Bedrohung Aids legten die verschiedenen Gruppierungen ihre Differenzen aber beiseite. Dass wir heute als Community an der Pride zusammenstehen, ist nicht zuletzt eine Folge dieser Solidarisierung angesichts der Aids-Krise.
An der Pride tanzen und feiern wir, wir erleben «Queer Joy». Abseits der Pride und der schillernden Partys sind aber viele von uns belastet. Verschiedene Studien zeigen ein erhöhtes Risiko für queere Menschen, eine Angststörung oder Abhängigkeit zu entwickeln oder an einer Depression zu erkranken. Diese Erkenntnisse verdeutlichen, dass rechtliche Fortschritte allein nicht reichen. Wir als Gesellschaft, als Stadt Zürich, müssen Haltung zeigen. Es gibt viele Möglichkeiten, dieser Haltung Ausdruck zu verleihen: die Option des Gendersterns in der städtischen Kommunikation; das Anbieten von Toiletten, die unabhängig vom Geschlecht genutzt werden können oder etwa Plakatkampagnen wie «Zürich schaut hin» gegen Sexismus, Homo- und Transfeindlichkeit.
Hinschauen müssen wir auch in der Medizin. Medizinische Dienstleistungen müssen für alle zugänglich sein. Der Zugang zu Gesundheit ist deshalb ein Schwerpunkt des Gleichstellungsplans 2024–2027 der Stadt Zürich. Auch heute noch erfahren queere Menschen Diskriminierungen im Gesundheitssystem. In Einrichtungen wie dem Checkpoint Zürich können sich queere Menschen ohne Angst vor Stigmatisierung zu
sexueller Gesundheit beraten und behandeln lassen. Für Jugendliche bis 25 Jahre aus der Stadt Zürich sind Tests auf sexuell übertragbare Infektionen kostenlos. Aktuell beobachten wir in diversen Ländern ideologisch motivierte Eingriffe bei Gesundheit und Bildung, mit fatalen Folgen. Wie sollen sich junge Lesben und Schwule vor sexuell übertragbaren Infektionen schützen, wenn staatliche Websites nicht über gleichgeschlechtliche Praktiken aufklären dürfen? Wie sollen Fachpersonen kompetent zu Geschlechtsidentität beraten, wenn es nur zwei Geschlechter geben darf?
Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut. Doch wenn gegen queere Menschen gehetzt wird, wenn ihr Existenzrecht infrage gestellt wird, wenn bewusst Falschinformationen verbreitet werden, dann sind das nicht Meinungen, sondern Hass.
Der Einsatz von uns allen für queere Rechte bleibt also weiterhin nötig. Dieser Einsatz kann ermüdend sein, kann krank machen oder Gefahr mit sich bringen. Doch er schenkt uns auch Mut, Energie und Verbundenheit. Tragen wir der Community Sorge, zeigen wir uns solidarisch. Ich wünsche allen eine friedliche, kraft- und freudvolle Pride.
Die wichtigste Verbindung
Wir setzen uns für eine Gesellschaft ein, in der jede Form der Liebe und des Seins akzeptiert wird. Als Supporter der Zurich Pride freut sich Sunrise darauf, die unterschiedlichsten Communities zusammenzubringen und ihre Vielfalt zu feiern.
Inhalt
Vorwort von Canan Uguroglu, Co-Präsident:in ZHPF 7
Vorwort von Ronny Tschanz, Co-Präsident ZHPF 9
4
Herausgeber Verein Zurich Pride Festival, 8000 Zürich
Gesamtverantwortung Andrea Meili
Creative Design Sara Davaz, Christian Segundo
Chefredaktorin Andrea Meili
Redaktion Eva Hirt, Kevin Meier, Mirjam Reinhard
Korrektorat Corina Bétizeau
Anzeigenverkauf Andrea Meili
Medienpartnerschaften Eva Hirt
Druck FLYERKING.ch, 8304 Wallisellen
Auflage 10’000 Exemplare
20 | 40 Jahre Kampf gegen HIV
44 | Demonstration
Route und alle Details
Die Urheber- und alle anderen Rechte an Inhalten, Bildern oder Fotos gehören ausschliesslich dem Verein Zurich Pride Festival oder den speziell genannten Rechteinhabern und unterliegen dem Schweizer Urheberrecht. Für die Reproduktion jeglicher Elemente ist die schriftliche Zustimmung der Urheber:in im Voraus einzuholen. Inhalte Dritter werden als solche gekennzeichnet.
Der Verein ist nicht verantwortlich für den Inhalt von Anzeigen.
Canan Uguroglu
Co-Präsident:in Verein Zurich Pride Festival
Gesundheit geht uns alle an. Sie ist weit mehr als nur das körperliche Wohlbefinden – sie bedeutet auch psychische Stärke, soziale Sicherheit und das Wissen, dass wir in unserer Vielfalt akzeptiert und geschützt sind. Genau das greift unser diesjähriges Motto «Gemeinsam für unsere Gesundheit» auf.
Für mich bedeutet das, dass wir als Community und Gesellschaft füreinander da sind. Gegenseitige Unterstützung und Solidarität sind essenziell, um echte Veränderungen zu bewirken.
Immer wieder erlebe ich, wie wichtig es ist, nicht nur sichtbar zu sein, sondern auch Strukturen zu schaffen, die uns langfristig stärken. Das heisst, Barrieren abzubauen, Fachstellen zu sensibilisieren und politische Forderungen klar zu benennen. Aber es heisst auch, Räume zu schaffen, in denen wir uns sicher fühlen und unsere Stimmen gehört werden. Denn ich bin überzeugt: Wenn wir füreinander da sind, uns gegenseitig stärken und Missstände benennen, dann können wir echten Wandel bewirken – in der Gesellschaft, in der Politik und in unserem eigenen Umfeld.
Ich weiss, dass einige von uns queere Menschen kennen – oder wir erleben es selbst –, die im Gesundheitswesen auf Vorurteile oder Unverständnis stossen. Dass es Hürden gibt, wenn es um medizinische Versorgung oder psychische Gesundheit geht. Und dass das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden, belasten kann.
Ich denke an trans und nicht-binäre Personen, die in der Arztpraxis falsche Pronomen hören
oder sich erklären müssen, bevor sie überhaupt eine Behandlung erhalten. An queere Jugend liche, die sich in der Schule oder im Elternhaus nicht outen können und deshalb keine Unterstützung finden – auch dann nicht, wenn sie psychische Hilfe benötigen. An Menschen mit HIV, die bis heute gegen Stigmatisierung und Fehlinformationen ankämpfen müssen – sogar im medizinischen Umfeld. Und an ältere queere Menschen, die in Pflegeeinrichtungen wieder in die Unsichtbarkeit gedrängt werden, weil niemand ihre Lebensrealität versteht.
Das darf nicht sein. Genau deshalb setzt sich die Zurich Pride für diese Themen ein: um aufzuklären, zu sensibilisieren und für eine gerechtere Gesundheitsversorgung zu kämpfen.
Das Swiss LGBTI-Label ist eine wissenschaftlich begleitete Zertifizierung für Unternehmen und Organisationen in der Schweiz, die sich aktiv für LGBTI+ Inklusion einsetzen. Gesundheit, Wohlbefinden und Erfolg fördern durch Diversity & Inklusion
Gemeinsam für eine gesunde, inklusive Arbeitswelt.
Schon über 75 Unternehmen sind zertifiziertsei dabei!
Ronny Tschanz
Co-Präsident Verein Zurich Pride Festival
Ein weiteres Jahr liegt hinter uns – ein Jahr voller Herausforderungen, aber auch voller Stärke, Zusammenhalt und Hoffnung. In einer Welt, die an vielen Orten von Unsicherheit, Krisen und Rückschritten geprägt ist, ist unsere Community wichtiger denn je. Die Zurich Pride ist nicht nur ein Fest der Vielfalt, sondern ein kraftvolles Zeichen des Widerstands, der Sichtbarkeit und der Selbstbestimmung.
Die aktuellen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen zeigen uns, dass unsere Rechte nicht selbstverständlich sind. In vielen Teilen der Welt – und leider auch hier – werden queere Menschen noch immer diskriminiert, ausgegrenzt oder gar in ihrer Existenz bedroht. Doch gerade in solchen Zeiten müssen wir lauter, mutiger und entschlossener sein als je zuvor.
Neben gesellschaftlicher Akzeptanz und rechtlicher Gleichstellung ist auch unsere körperliche und mentale Gesundheit ein zentrales Thema. Viele von uns kämpfen mit Stress, Angst oder dem Gefühl, nicht dazuzugehören. Deshalb müssen wir füreinander da sein, Räume der Sicherheit und Unterstützung schaffen und das Thema queere Gesundheit weiter in den Fokus rücken. Jeder Mensch verdient es, gesund, respektiert und frei zu leben. Ganz nach unserem diesjährigen Motto: Gemeinsam für unsere Gesundheit!
Lasst uns weiterhin gemeinsam für eine Welt kämpfen, in der alle ohne Angst sie selbst sein können. Ich freue mich, viele von euch an der diesjährigen Pride kennenlernen zu dürfen.
Danke. Merci. Grazie.
Ein Anlass wie die Zurich Pride ist ohne Mitwirkung von vielen Menschen nicht denkbar. Ein besonderer Dank geht an unsere Mitglieder, an die zahlreichen Helfer:innen und an alle, die die LGBTQIA+-Community unterstützen. Der Verein Zurich Pride Festival möchte sich ausserdem bei allen Autor:innen, Grafiker:innen Organisationen, Vereinen und Partnern herzlich bedanken, die zum diesjährigen Magazin beigetragen haben.
Organisationskomitee 2025
Alessandra Incarbone, Alexander Thamm, Alexander Wenger, Andrea Meili Andreas Cener, Andreas Ritter, Angelo Urso Benjamin Hermann, Bindu Oommen-Fernandes, Canan Uguroglu, Carlos Schönhärl, Christian Gschwend, Christian Segundo, David Reichlin, Dennis Radau, Emanuele Baiada, Eva Hirt, Finn Canadea, Florian Gratz, Isabelle Shibo Tschäpeler, Ivan Jovanovic, Jasmin Müller, Jennyfer Deutsch, Jill Nussbaumer, Joel Sommerer, Jonathan Lemoine, Julia Gabriel, Julia Müller, Kevin Burke, Kosta Kowatschew-Wyder, Kevin Meier, Lara Juker, Lennard Sundermann, Lukas Ursprung, Manuel Wirth, Marc Riou, Marco Uhlig, Marie-Louise Lo, Maria Di Paolo, Markus Marti, Melissa Vangehr, Mirjam Reinhard, Nicolas Pisan, Oliver Welti, Patrick Pöttschacher, Philipp von Arx, Philipp Schuhmacher, Rahel Schaerer, Raphael Märki, Ronny Tschanz, Sara Davaz, Sarah Zwyssig, Steve Leuenberger, Teja Mucnjak, Thomas Pieth, Timo van Gils, Travis Schmidhauser, Tristan Anderes, Werner Oberholzer
Vorstand Verein Zurich Pride Festival 2024
Co-Präsidium Canan Uguroglu & Ronny Tschanz
Politik Melissa Vangehr
Finanzen Dennis Radau
Kommunikation Andrea Meili
Mitglieder & Administration Raphael Märki
Festival & Infrastruktur Florian Gratz
Festival Stage & Main Party Marco Uhlig
Co-Partner
Media Partner
Supporter
Event Partner
Visibility Partner
Hospitality Partner
«Gemeinsam für unsere Gesundheit»
Die Zurich Pride 2025 setzt sich für eine gerechtere Gesundheitsversorgung ein.
Die Zurich Pride 2025 steht unter dem Motto «Gemeinsam für unsere Gesundheit». Denn Gesundheit betrifft uns alle – egal, wer wir sind oder wen wir lieben. Trotzdem erleben viele queere Menschen im Gesundheitssystem immer noch Benachteiligung, sei es beim Zugang zu medizinischer Versorgung, in der psychischen Gesundheit oder im Sport. In diesem Jahr wollen wir gemeinsam über diese Herausforderungen sprechen, aufklären und für mehr Gerechtigkeit kämpfen.
Text Melissa Vangehr
HIV und Aids: 40 Jahre Kampf gegen Vorurteile Viele reden über HIV, aber wissen wir wirklich, was es bedeutet? HIV steht für Humanes Immundefizienz-Virus. Das Virus greift das Immunsystem an und kann unbehandelt zu Aids führen, einer schweren Erkrankung, die das Leben bedroht. Die gute Nachricht: Dank moderner Medizin ist HIV heute gut behandelbar. Menschen, die eine wirksame Therapie bekommen, können ein langes und gesundes Leben führen und das Virus nicht mehr weitergeben. Doch das Stigma ist geblieben.
Vor 40 Jahren begann der Kampf gegen HIV und Aids, doch auch heute gibt es noch viel Unwissen und Vorurteile. Die Zurich Pride 2025 möchte daran erinnern, dass wir weiterhin aufklären, unterstützen und gegen Diskriminierung kämpfen müssen. Niemand sollte aufgrund eines Virus ausgegrenzt oder benachteiligt werden.
Gleichberechtigung im Gesundheitssystem –es gibt noch viel zu tun
Die Gesundheitsversorgung sollte für alle Menschen gleich sein – doch das ist nicht immer der Fall. Erst seit November 2023 dürfen
schwule und bisexuelle Männer in der Schweiz Blut spenden, ohne aufgrund ihrer sexuellen Orientierung automatisch ausgeschlossen zu werden. Ein Fortschritt, aber warum hat es so lange gedauert?
«Lasst uns laut sein, uns gegenseitig unterstützen und für eine Welt kämpfen, in der alle gesund leben können.»
Auch Flinta-Personen (Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre, trans und agender Personen) erleben oft Benachteiligung in der Medizin. Viele medizinische Studien wurden lange Zeit nur mit cis-männlichen Teilnehmern durchgeführt. Dadurch fehlt es an Wissen über die Gesundheit von queeren Frauen oder nicht-binären Menschen. Besonders in der gynäkologischen und reproduktiven Medizin bestehen grosse Lücken.
Trans Menschen stehen vor zusätzlichen Herausforderungen: In manchen Ländern werden ihnen wichtige medizinische Behandlungen verweigert oder eingeschränkt. Auch in Europa gibt es Bewegungen, die den Zugang zu Hormontherapien oder geschlechtsangleichenden Massnahmen erschweren wollen. Das ist inakzeptabel. Gesundheit darf nicht von politischen Entscheidungen abhängen – alle haben ein Recht auf angemessene medizinische Versorgung.
Psychische Gesundheit: Ein Thema, das uns alle betrifft
Psychische Gesundheit ist genauso wichtig wie körperliche Gesundheit, doch sie wird oft vernachlässigt. Queere Menschen sind besonders gefährdet, unter psychischen Belastungen zu leiden. Diskriminierung, Ausgrenzung und fehlende Unterstützung können Depressionen, Angststörungen und andere Probleme verstärken. Studien zeigen, dass LGBTQIA+-Jugendliche ein höheres Risiko für Suizidgedanken haben als andere junge Menschen.
Doch es gibt zu wenige queersensible Therapieangebote. Viele Psychotherapeut:innen sind nicht ausreichend geschult, um die spezifischen Herausforderungen queerer Menschen zu verstehen. Das muss sich ändern. Wir brauchen mehr Anlaufstellen, eine bessere Aufklärung und einen offenen Umgang mit dem Thema. Niemand sollte sich schämen, Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Queere Menschen im Sport: Mehr Sichtbarkeit, mehr Gerechtigkeit
Sport ist ein wichtiger Bestandteil der Gesundheit. Doch für queere Sportler:innen gibt es immer noch viele Hürden. Die Frauen-EM 2025 findet in der Schweiz statt – ein guter Anlass, um über queere Sichtbarkeit im Sport zu sprechen. Während sich im Frauenfussball viele Spielerinnen geoutet haben, ist es im Männer-
fussball immer noch selten. Woran liegt das? Homophobie und veraltete Rollenbilder spielen dabei eine grosse Rolle.
Auch trans Personen stehen im Sport vor grossen Herausforderungen. Viele Sportverbände haben Regeln, die trans Athletinnen ausschliessen oder ihnen den Zugang erschweren. Dabei sollte es beim Sport um Leistung, Fairness und Inklusion gehen – nicht um Ausgrenzung. Die Zurich Pride setzt sich für eine Sportwelt ein, in der alle Menschen, unabhängig von ihrer Identität, mitmachen können. Das bedeutet nicht nur faire Regeln für trans Sportlerinnen, sondern auch barrierefreie Sportangebote für Menschen mit unterschiedlichen körperlichen und geistigen Bedürfnissen.
Warum das Motto «Gemeinsam für unsere Gesundheit» so wichtig ist Gesundheit ist ein Menschenrecht – und doch haben nicht alle die gleichen Chancen, gesund zu bleiben. Die Zurich Pride 2025 macht darauf aufmerksam, dass es noch viel zu verbessern gibt. Wir kämpfen für eine gerechtere Gesundheitsversorgung, mehr psychische Unterstützung, fairere Bedingungen im Sport und ein Ende der Stigmatisierung von HIV. Gemeinsam können wir Veränderungen bewirken.
Lasst uns laut sein, uns gegenseitig unterstützen und für eine Welt kämpfen, in der alle gesund leben können – ohne Angst vor Diskriminierung oder Ausgrenzung. Denn Gesundheit geht uns alle an!
Powered by pride
We use the power of leading-edge science to save and improve lives around the world.
Diversity is part of our DNA.
MSD Merck Sharp & Dohme AG Werftestrasse 4, 6005 Luzern
So steht es um die Gesundheit von Queers in der Schweiz
Wie geht es dir? Wie ist es um deine körperliche, geistige und sexuelle Gesundheit bestellt? Wenn du zur LGBTQIA+-Community gehörst, geht es dir – durchschnittlich betrachtet – leider schlechter als dem Rest der Gesellschaft.
Text Mirjam Reinhard
Eine vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) in Auftrag gegebene Studie aus dem Jahr 2022 zeigte erstmals, wie stark queere Menschen in der Schweiz gesundheitlich benachteiligt sind. Besonders betroffen sind die psychische und sexuelle Gesundheit sowie der Substanzkonsum. Zudem machen viele Queers negative Erfahrungen in Gesundheitsinstitutionen.
Immerhin: Die grosse Mehrheit der befragten LGBTQIA+-Personen hat ihren Gesundheitszustand als gut oder sogar sehr gut eingeschätzt (75,6 Prozent). Jede fünfte Person (19,8 Prozent) würde den eigenen Gesundheitszustand als weder gut noch schlecht bezeichnen, fünf Pro-
Bei der körperlichen Gesundheit werden in der Studie insbesondere gesundheitliche Ungleichheiten innerhalb der LGBTQIA+-Community ersichtlich. Trans und non-binäre Personen beurteilten ihren eigenen Gesundheitszustand deutlich schlechter als homo- und bisexuelle cis Personen und weisen entsprechend deutlich häufiger starke Beschwerden auf. Darüber hinaus waren trans und non-binäre Personen häufiger von Einschränkungen im Alltag durch Gesundheitsprobleme betroffen und litten häufiger an chronischen oder lang andauernden Krankheiten.
Starke psychische Belastung
Die Studie zeigte ausserdem, dass queere Menschen in der Schweiz überdurchschnittlich stark psychisch belastet sind. Sie leiden deutlich häufiger unter Depressionen als die restliche Bevölkerung. Besonders alarmierend: Die Suizidrate ist in der queeren Community erschreckend hoch. Rund elf Prozent der befragten queeren Personen haben bei der Studie angegeben, bereits einen Suizidversuch unternommen zu haben – eine viermal höhere Wahrscheinlichkeit als in der Gesamtgesellschaft. Besonders betroffen sind trans und non-binäre Menschen, die nicht nur häufiger Suizidversuche unternehmen, sondern oft mehr als einen. Viele Betroffene suchen Hilfe, doch ein Fünftel spricht mit niemandem darüber.
Hilfsangebote für
Betroffene:
Die Dargebotene Hand
Telefon: 143 (rund um die Uhr) 143.ch
Für Kinder und Jugendliche
Telefon: 147 (rund um die Uhr) 147.ch
LGBTIQ-Helpline
Telefon: 0800 133 (Montag bis Freitag, 19–21 Uhr) lgbtiq-helpline.ch
Die Studienautor:innen machen darauf aufmerksam, dass die Ursache für die psychische Belastung in den Erfahrungen, die queere Menschen in der Gesellschaft machen, liegt: Diskriminierung, fehlende Akzeptanz und mangelnde soziale Unterstützung sind entscheidende Risikofaktoren für ihre psychische Gesundheit.
Diskriminierungs- und Gewalterfahrungen aufgrund der sexuellen Orientierung und/oder der Geschlechtsidentität machen auch vor dem Gesundheitswesen nicht halt. Rund ein Viertel der befragten Personen berichten über solche Erfahrungen in Gesundheitseinrichtungen.
Laut den Forschenden führt diese Diskriminierung dazu, dass ein Teil der LGBTQIA+-Menschen in der Schweiz medizinische Leistungen
Diskriminierungs- und Gewalterfahrungen in der Schweizer Gesundheitsversorgung
schwul lesbisch bisexuell (Frauen, Geschlecht bei Geburt zugeordnet)
bisexuell (Männer, Geschlecht bei Geburt zugeordnet)
trans/nonbinäre Personen (bei Geburt weibl. Geschlecht zugeordnet)
trans/nonbinäre Personen (bei Geburt männl. Geschlecht zugeordnet)
nicht in Anspruch nimmt. 15 Prozent der queeren Befragten haben bereits aus Angst vor Diskriminierung auf medizinische Leistungen verzichtet. Das mangelnde Vertrauen in Ärzt:innen und medizinische Einrichtungen ist unter queeren Personen doppelt so hoch wie bei der übrigen Schweizer Bevölkerung. Besonders trans und non-binäre Personen zeigten ein geringes Vertrauen in das Gesundheitswesen.
Zwar gibt es unter Medizinstudierenden bereits Wissen zu queeren Gesundheitsthemen, erläutern die Studienautor:innen, doch dieses reiche nicht aus, um Diskriminierung in der medizinischen Versorgung zu beseitigen.
Hoher Substanzkonsum in der Community Ein weiteres Gesundheitsrisiko für queere Menschen kommt daher, dass sie häufiger gesundheitsschädliche Substanzen wie Tabak, Alkohol und Drogen konsumieren als der Rest der Schweizer Bevölkerung. Etwa ein Drittel bis fast die Hälfte der LGBTQIA+-Personen raucht Tabak, deutlich mehr als die breite Bevölkerung.
Auch der Alkoholkonsum ist bei dieser Gruppe höher, besonders bei lesbischen und bisexuellen Frauen ist sowohl der stetige als auch der gelegentliche Konsum höher. Im Vergleich zu heterosexuellen Männern trinken schwule und bisexuelle Männer etwas öfter bei einzelnen Gelegenheiten in riskanten Mengen. Diese hohen Konsumraten führen zu erheblichen gesundheitlichen Risiken, etwa chronischen Erkrankungen und Sucht.
Sexuelle Gesundheit: Schwule und bisexuelle Männer als Risikogruppe
Wie international bekannt, zeigten auch die Befragung zur Situation in der Schweiz, dass schwule und bisexuelle Männer hinsichtlich HIV und sexuell übertragbaren Infektionen gegen-
«Diskriminierung, fehlende Akzeptanz und mangelnde soziale Unterstützung sind entscheidende Risikofaktoren für die psychische Gesundheit.»
über der übrigen Bevölkerung eine vulnerable Gruppe sind. Aber auch trans und non-binäre Personen, sowie lesbische und bisexuelle Frauen sind betroffen und müssen laut dem Bericht verstärkt sensibilisiert werden.
Die Untersuchung macht deutlich, wie stark queere Menschen in der Schweiz nach wie vor gesundheitlich benachteiligt werden. Es muss noch einiges getan werden, um diese Ungleichheiten zu verringern.
Der Forschungsbericht im Detail:
40 Jahre Kampf gegen HIV
Es begann mit mysteriösen Krankheitsfällen in den USA. Und noch immer stellen HIV und Aids eine grosse Herausforderung für die Weltbevölkerung dar: nicht nur eine gesundheitliche, sondern auch eine sozial-politische.
Text Kevin Meier
Anfang der 80er-Jahre häuften sich die Berichte von eigenartig aggressiven Lungenentzündungen und Krebserkrankungen bei anderweitig gesunden jungen Männern. 1981 schien klar, dass es sich um eine neue Erkrankung handelte, die vor allem homosexuelle Männer in US-amerikanischen Grossstädten betrifft. In den vergangenen 40 Jahren ist die Wissenschaft einigen Geheimnissen von HIV und Aids auf die Spur gekommen. Aus der Welt geschafft sind die vielfältigen Problematiken noch nicht. Das betont auch Florian Vock, stellvertretender Geschäftsleiter der Aids-Hilfe Schweiz: «Die Bilder und Ängste aus
viele Menschen leiden immer noch unter der Stigmatisierung.»
40 Jahre Aids-Hilfe Schweiz
Die Aids-Hilfe Schweiz ist der Dachverband von rund 50 Organisationen, die im Bereich der sexuellen Gesundheit tätig sind und sich dafür engagieren. Seit 1985 setzt sich die Aids-Hilfe Schweiz für Menschen mit HIV ein und führt Präventionsprogramme wie drgay.ch durch, um die Ausbreitung von HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen zu stoppen. Sie finanziert sich zu einem grossen Teil durch Spendengelder. Weitere Informationen und Spendemöglichkeiten unter aids.ch
Beginn der Pandemie
Die erste Beschreibung von HIV und Aids 1981 in den USA markiert den Ausbruch der Pandemie. 1983 gelang es, das Virus zu isolieren. Schon zuvor hatte man den Verdacht, dass es durch Blutkontakt und Geschlechtsverkehr übertra gen wird, doch erst die Entdeckung des HI-Vi rus sorgte für mehr Klarheit. In den 1980er-Jah ren bedeutete die Diagnose HIV fast immer den sicheren Tod.
Die Regierung von Ronald Reagan übte sich noch in untätigem Schweigen, während Verunsicherung und Ängste in der Bevölkerung zunahmen. Von Anfang an war Aids eine politische Krankheit: Sie betraf vor allem Minderheiten wie Männer, die Sex mit Männern haben, Drogenkonsumierende und Personen mit Hämophilie, die durch Blutkonserven infiziert wurden. Für viele ging die Krankheit nur Randständige und Lebensunwerte etwas an. Die ausbleibende Reaktion von offizieller Seite sowie die mediale Berichterstattung – «Schwulenseuche», «Schwulenkrebs» – schürte Ängste, Ausgrenzung und Aggressionen gegenüber gefährdeten Gruppen.
HIV erreicht die Schweiz
Die Pandemie schwappte schnell auf die ganze Welt über. In der Schweiz wurden 1983 bereits acht Fälle gemeldet. Und vieles lief ähnlich wie in den USA ab: verzögerte Reaktion der Behörden und Gesundheitseinrichtungen; Verunsicherung, Angst und Stigmatisierung prägten die Bevölkerung. «Bis heute, 40 Jahre später, sind die Bilder, Mythen und Stigmas, die damals medial inszeniert wurden, noch in vielen Köpfen vorhanden. Das haben wir bei der Aids-Hilfe wieder besonders gemerkt, als Mpox zu einem Thema wurde», so Vock.
Als eine der ersten Gruppen stiess die Homosexuelle Arbeitsgruppen Zürich (HAZ) die Mobilmachung und Aufklärung zu HIV/Aids an.
sich zur Finanzierung von Aufklärungsarbeit und weiteren Dienstleistungen bereit, solange sie national stattfinden – eine vorbildliche Abweichung zu vielen Reaktionen anderer Regierungen. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, kam es 1985 durch Spendengelder zur Gründung der Aids-Hilfe Schweiz. Präsident war der bekannte TV-Journalist André Ratti, der sich öffentlich als homosexuell und HIV+ outete. Der Kampf gegen Aids in der Schweiz erhielt ein Gesicht. «Mit seinem doppelten Outing hat er einen mutigen Beitrag geleistet. André starb im Oktober 1986», blickt Vock zurück. «Ich bin den vielen Aktivist:innen der ersten Stunden unendlich dankbar.»
Das Schweigen wurde zunehmend durchbrochen, um die Unsicherheiten zu adressieren. Ab 1985 wurden die ersten staatlichen Präventionskampagnen in den USA gestartet und auch in der Schweiz wurde Aids zu einem breiteren gesellschaftlichen Thema. Der soziale Aspekt der Krankheit erhielt eine neue Dimension. Althergebrachte Vorstellungen von Sexualität, Gesundheit sowie der damalige Umgang mit Minderheiten wurden infrage gestellt und neu ausgehandelt. «HIV – und überhaupt Sexualität – war stark mit Schuld, Abnormalität und Widernatürlichkeit verbunden», erklärt Vock, «doch gerade dank des Engagements der
Betroffenen wurde es plötzlich möglich, über Sexualität, sexuelle Praktiken und Sexualmoral zu sprechen.»
Erfolge und Rückschläge
Schnell konnte die Aids-Hilfe Schweiz Lehren aus ihren Tätigkeiten ziehen: «Erfolgreiche Prävention, überhaupt erfolgreiche Gesundheitspolitik, funktioniert nur dann, wenn jene, die besonders betroffen sind, von Anfang bis Schluss mitentscheiden.» Die Sensibilisierung zeigte ab den 90er-Jahren Wirkung; Neuinfektionen und Todesfälle gingen allmählich zurück. Doch trotz aller Fortschritte gab es laut Vock auch Rückschläge: «Als Ende der 2000er-Jahre die Gelder gekürzt wurden und die Nähe zur Community abnahm, haben wir sofort gesehen, wie die Fallzahlen wieder anstiegen.» Ähnlich wie bei der neuen Schweizer Drogenpolitik wurde ein wichtiger Punkt zunehmend erkannt: «Statt moralisch mit Repression zu arbeiten, ist es immer besser, vernünftig zu sein. Wie kommt es zu Risikosituationen? Wie können wir Menschen die Möglichkeit geben, sich für einen sichereren Weg zu entscheiden?»
90er-Jahren brachte die antiretrovirale Kombinationstherapie den Durchbruch. Sie setzt an verschiedenen Stellen des Viruszyklus an und kann so den Ausbruch von Aids verhindern. Die Therapie ermöglicht zwar keine vollständige Heilung, doch bei rechtzeitigem Beginn haben sie die gleiche Lebenserwartung wie Menschen ohne HIV und Aids bricht nicht aus. Zudem
«Wir wissen seit 2008, dass bei Menschen unter HIV-Therapie das Virus nicht mehr übertragen werden kann.»
– Florian Vock, Stellvertretender Geschäftsleiter der Aids-Hilfe Schweiz
betont Vock: «Wir wissen seit 2008, dass bei Menschen unter HIV-Therapie das Virus nicht mehr übertragen werden kann.» Die Diagnose HIV ist kein Todesurteil mehr.
Trotz Fortschritt noch kein Sieg Mittlerweile stehen über 30 Arzneistoffe gegen HIV zur Verfügung. Doch die Versorgungslücken zu schliessen, ist schwierig. Die Covid19-Pandemie, humanitäre Krisen und der Klimawandel stellen weltweit Gesundheitssysteme auf die Probe und bremsen den Kampf gegen HIV und Aids aus.
Auch die Aids-Hilfe Schweiz verfolgt noch immer dieselben Ziele wie vor 40 Jahren: «Menschen haben Sex, sie konsumieren Drogen, … sie leben eben. Darum haben alle ein Recht auf Informationen, Schutzmittel, Tests sowie Beratung, Behandlung und Unterstützung», sagt Vock, «in der Schweiz ist zum Beispiel
der Zugang zu HIV-Tests absurd teuer». Hinzu kommt, dass global die Mittel für Prävention und andere Dienstleistungen gekürzt werden. Dies trifft insbesondere Menschen in prekären Lebenssituationen wie schwule Migranten und trans und geschlechtlich diverse Personen. Vock weist darauf hin, dass diese Personen noch immer keinen gleichberechtigten Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen erhalten.
Es ist der soziale Aspekt der Krankheit, der nach wie vor weitere Erfolge verhindert. Die systemische Ungleichheit, Ungleichbehandlung und Kriminalisierung stehen der Beendigung der HIV-Pandemie im Weg. Die Wahrung der Menschenrechte und Präventionserfolge sind untrennbar miteinander verwoben. «Auch
in der Schweiz gibt es noch viel zu tun: Wir dokumentieren jährlich rund 100 HIV-bezogene Diskriminierungsfälle, insbesondere im Gesundheitsbereich. Die Dunkelziffer ist jedoch vermutlich deutlich höher», so Vock.
Im Kampf gegen HIV und Aids konnte die Welt eindrückliche Erfolge feiern. Die Diagnose HIV ist kein Todesurteil mehr. Wir wissen, welche präventiven Mittel und medizinischen Behandlungen wirken. Doch die Krankheit ist nicht besiegt. Noch immer besteht kein Zugang zu Vorsorge und Behandlung für alle. Noch immer werden Betroffene stigmatisiert und diskriminiert. Die Aids-Hilfe Schweiz leistet nach wie vor wertvolle Arbeit. Florian Vock bekräftigt, dass ihr Engagement nicht aufhören wird: «Menschen mit HIV können auf unsere Unterstützung zählen. Wir dürfen nicht nachlassen – auch 40 Jahre nach unserer Gründung bleiben wir dran!»
HIV und Aids
HIV und Aids sind nicht dasselbe.
HIV ist die Abkürzung für das Humane Immundefizienz-Virus, das wichtige Immunzellen angreift und so das gesamte Immunsystem schwächt. Dadurch kann sich der Körper nicht mehr gegen sonst bewältigbare Krankheitserreger wehren.
Aids (Acquired Immune Deficiency Syndrome) bezeichnet das letzte Stadium einer HIV-Infektion, in der bestimmte Kombinationen von Krankheiten auftreten. Das Immunsystem ist in dieser Phase so geschwächt, dass es lebensbedrohliche Krankheiten nicht mehr verhindern kann.
Heutige HIV-Behandlungen unterdrücken den Virus im Körper erfolgreich. Sie verhindern einen Ausbruch von Aids und senken die Viruslast unter die Nachweisgrenze, sodass eine Übertragung auch beim Sex nicht möglich ist. Dank der modernen HIV-Medikamente können Betroffene ein normales Leben bei guter Lebensqualität führen.
ICH MUSS ES NICHT WISSEN. ICH WILL.
Wir brauchen deine Unterstützung!
Die Rechte der LGBTQIA+-Community werden auf der ganzen Welt zunehmend eingeschränkt. Seit dem Amtsantritt von Donald Trump hat sich diese Entwicklung noch einmal deutlich beschleunigt. Immer mehr Unternehmen fahren ihre Diversitätsprogramme zurück und damit auch ihre Unterstützung für Prideund CSD-Veranstaltungen weltweit.
Dieses Jahr können wir das Zurich Pride Festival und die Demonstration finanzieren. Aber wer weiss, wie es nächstes Jahr aussieht?
Deshalb ist jetzt erst recht Zeit, Haltung zu zeigen. Mit einer Spende kannst du den Verein Zurich Pride Festival unterstützen und damit eine unabhängige Pride in Zürich ermöglichen.
Kontoverbindung
Bank: ZKB, CH0900700110003445307
Adresse: Verein Zurich Pride Festival, 8000 Zürich
Vermerk: Unterstützung Zurich Pride
PRIDE BRUNCH IM TIBITS
8. Juni: tibits Lausanne
22. Juni: tibits Oerlikon
22. Juni: tibits Zürich Bistro
29. Juni: tibits Basel Gundeli
3. August: tibits Bern Gurtengasse
3. August: tibits Bern Bahnhof
24. August: tibits Luzern
24. August: tibits Winterthur
30. August: tibits St. Gallen
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Zürich schaut hin – auch im schulischen und ausserschulischen Kontext
Die Stadt Zürich tritt seit 2019 mit dem Projekt «Zürich schaut hin» Sexismus, Homo- und Transfeindlichkeit im öffentlichen Raum entgegen. Angesichts steigender Gewalterfahrungen von Jugendlichen rückte 2024 der Umgang mit sexualisierter Gewalt im schulischen und ausserschulischen Kontext in den Fokus.
Text Stadt Zürich, Zürich schaut hin
Im Dezember 2019 gaben Stadtpräsidentin
Corine Mauch und Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart gemeinsam das departementsübergreifende Projekt «Zürich schaut hin» gegen sexuelle, sexistische, homo- und transfeindliche Belästigungen im öffentlichen Raum und im Nachtleben in Auftrag. «Zürich schaut hin» macht Grenzüberschreitungen sichtbar, die für viele Menschen, insbesondere für Frauen und Personen, die nicht den normativen Geschlechtervorstellungen entsprechen, zum Alltag gehören. Über eine anonyme Meldeplattform können Betroffene und Beobachter:innen Erlebtes melden. Darüber hinaus fördert «Zürich schaut hin» die Zivilcourage
stimmte Berufsgruppen zum Thema Sexismus, Homo- und Transfeindlichkeit. Die Vision: Alle sollen sich in der Stadt Zürich frei und sicher bewegen können. Sexuelle, sexistische sowie homo- und transfeindliche Belästigungen werden nicht toleriert.
Fokus Jugendliche
Die Zürcher Jugendbefragung 2021 zeigte einen signifikanten Anstieg von Gewalterfahrungen von Jugendlichen im Kanton Zürich, besonders in den Bereichen Sexual- und Raubdelikte sowie Schulmobbing. Mädchen und junge Frauen sind vermehrt von sexualisierter Gewalt betroffen, ebenso erleben schwule und bisexuelle Knaben und junge Männer häufiger Gewalt und Mobbing. Zusätzlich zu den bestehenden Gewaltpräventionsangeboten für Stadtzürcher Schulen und den ausserschulischen Kontext legte die Stadt Zürich mit dem Projekt 2024 und 2025 daher einen Fokus auf den Umgang mit sexualisierter Gewalt, um Konfliktdynamiken und Grenzüberschreitungen gezielt zu adressieren. Für die Prävention von sexualisierter Gewalt ist die Arbeit rund um Fragen von Geschlechterstereotypen und -ungleichheiten, LGBTI-Themen und Männlichkeitsvorstellungen erforderlich. Das Augenmerk liegt dabei auf Personen, die Konflikte oder Grenzüberschreitungen in den Bereichen
Sexismus, Homo- und Transfeindlichkeit ver ursachen – mit Blick auf andere Formen von Diskriminierung.
Zürich, Bern und Luzern schauen hin an der Europameisterschaft 2025
Sexismus, Homo- und Transfeindlichkeit machen aber nicht halt vor den Grenzen einer Stadt. Ein wichtiger Bestandteil des Projekts war von Anfang an, Synergien zu nutzen, um der Thematik möglichst breit aufgestellt begegnen zu können. Die Zürcher Kampagne, die auf dem visuellen Auftritt der Genfer Kampagne «Zero sexism» basiert, wurde denn auch von den Städten Bern und Luzern übernommen. Diese drei Städte setzten nun an der Europameisterschaft der Frauen 2025 gemeinsam ein Zeichen: für die Anerkennung des Frauenfussballs und gegen Sexismus und Queerfeindlichkeit – sowohl auf wie auch neben dem Rasen.
Belästigungen und Übergriffe melden:
Beratungsstellen
LGBTIQ Helpline
0800 133 133
Gewalt gegen LGBTIQ gewalt-gegen-lgbtiq.ch
Opferberatung Zürich
+41 44 299 40 50
Checkpoint Zürich
+41 44 455 59 10
Polizeiliche Stellen
Pinkcops info@pinkcop.ch
Feedbackmanagement stp-feedback@zuerich.ch
Notfall
Kampagnenmaterial bestellen:
Kontakt: hinschauen@zuerich.ch
Zurich Pride Festival 1 Verein.
365 Tage Pride.
Der Verein Zurich Pride Festival fördert und fordert die Akzeptanz von queeren Menschen in der Öffentlichkeit und im Alltag. Hierfür kämpft er für eine Schweiz, in der niemand aufgrund der sexuellen Orientierung, Geschlechtsidentität, Geschlechtsmerkmale und des Geschlechtsausdrucks diskriminiert wird – weder rechtlich noch gesellschaftlich.
Setze dich für die Community ein!
Der Verein Zurich Pride Festival ist eine Non-Profit-Organisation. Abgesehen von der Geschäftsführerin Julia Müller arbeiten alle Personen ehrenamtlich und unentgeltlich, um diesen Anlass jedes Jahr auf die Beine zu stellen. Mit einer Mitgliedschaft unterstützt du den Verein nicht nur finanziell, sondern bekommst auch eine aktive Stimme an der Generalversammlung. Somit hast du die Möglichkeit, die Zukunft des Zurich Pride Festivals mitzubestimmen.
Für nur 30 Franken jährlich* wirst du Mitglied und kannst über die Zukunft des Vereins mitbestimmen.
*Mitgliederbeitrag für Privatpersonen
Der Verein Zurich Pride Festival ist stolzes Mitglied von:
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Gefühl,
Verein Zurich Pride Festival
Leitlinie und Werte-Charta
Wofür steht die Zurich Pride eigentlich? Diese Frage haben wir uns selbst gestellt und bemerkt, dass wir es auch nicht so genau wussten. Also haben wir uns getroffen, unsere Köpfe zusammengesteckt, zusammen diskutiert und sind mit einer Leitlinie und einer Charta mit fünf Werten zurückgekehrt.
Die Leitlinie steht für das Ziel, dass der Verein Zurich Pride langfristig erreichen soll. Die Werte fliessen in Entscheidungen ein, die der Vorstand und das OK treffen:
«Die Zurich Pride soll sich als gesellschaftspolitisch relevanter Verein etablieren sowie Plattformen für Toleranz, Akzeptanz und Sichtbarkeit bieten.»
Für folgende fünf Werte steht der Verein Zurich Pride:
Mut
Unabhängigkeit
Inklusivität
Achtsamkeit
Sicherheit
Wir zeigen Mut, indem wir gemeinsam auf die Strassen gehen, uns gegenseitig unterstützen und uns für die Belange unserer Community einsetzen. Als Verein haben wir den Mut, neue Wege zu gehen, Herausforderungen anzunehmen und uns für die Rechte und das Wohl unserer Community starkzumachen.
Wir handeln eigenständig und lassen uns nicht von externen Interessen beeinflussen. Unser Engagement für die Belange unserer Community ist unabhängig und unbeeinflusst von äusseren Einflüssen.
Inklusiv und zugänglich für alle Menschen. Wir schaffen einen Raum, der für alle Menschen offen, respektvoll und zugänglich ist – unabhängig von Herkunft, Identität oder Lebenssituation. Wir urteilen nicht, sondern fördern Akzeptanz und ein wertschätzendes Miteinander.
Wir handeln mit Respekt, Sorgfalt und Nachhaltigkeit gegenüber unserer Community und der Umwelt. Dabei üben wir Bescheidenheit, indem wir unsere eigenen Bedürfnisse und Wünsche zugunsten des Gemeinwohls zurückstellen und die Vielfalt der Erfahrungen und Perspektiven anerkennen.
Wir beim Verein Zurich Pride setzen uns für die Sicherheit aller Teilnehmenden ein und gewährleisten, dass unsere Veranstaltungen sowie der Verein als Ganzes, eine sichere Umgebung bietet.
GIB DIR DRAFT!
Die Pride Weeks sind das Warm-up für die Pride.
In den Tagen vor dem Festival-Wochenende laden diverse queere Organisationen zu unterschiedlichsten Anlässen ein – von kulturellen, politischen und sportlichen Events über Angebote zu Gesundheitsthemen bis hin zu legendären Partys.
Alle Veranstaltungen der Pride Weeks findest du auf zurichpridefestival.ch/event-kalender
Event-Kalender
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Programmänderungen sind jederzeit möglich. Bitte kurz vor der Veranstaltung prüfen, ob der Anlass stattfindet.
Eurovision zwischen Diplomatie, Protest und Queerness
Der Eurovision Song Contest ist mehr als nur seichtes Entertainment. Aus dem Liederwettbewerb in vergleichsweise kleinem Rahmen ist ein kommerziell erfolgreiches Grossevent entstanden. Der ESC bietet sowohl eine Bühne für Kulturaustausch als auch staatlicher Selbstdarstellung. Das Resultat ist ein komplexes Netz aus Kunst, politischem Messaging und Protest. Welchen Platz nimmt die LGBTQIA+-Community in diesem Geflecht ein?
Text Kevin Meier
«Gay Christmas», «Gay Olympics», «Gay World Cup». Vor allem im Englischen werden dem ESC solche Namen übergestülpt – einerseits von Teilen der queeren Community selbst, andererseits von jenen, die das Event als Sündenpfuhl dämonisieren. Ähnlich den olympischen Spielen und Fussballweltmeisterschaften operiert der ESC auf allen Ebenen. Staatlich, wirtschaftlich und gesellschaftlich ist er sowohl ein gern gesehenes Megaspektakel als auch eine Zielscheibe für Kritik und Hass. Durch Nemos
Sieg für die Schweiz ist diese Doppelseitigkeit hierzulande mehr denn je zu spüren.
Queere Repräsentation war schon immer Teil des ESC
Der Eurovision Song Contest wurde als Mainstream-Event für heteronormative Familien konzipiert. Als solches waren Subversion und die Darstellung von Subkulturen unerwünscht oder gar verboten. Noch 2003 wurde ein geplanter Kuss zwischen den zwei Sängerinnen des russischen Beitrags von t.A.T.u. von der European Broadcasting Union (EBU), der Veranstalter des ESC, untersagt.
Doch wie in der Gesellschaft im Allgemeinen lassen sich Existenzen nicht durch Abschreckungen und Verbote aus der Welt schaffen. Queerness war trotz allem Teil des Events, wenn auch versteckt und unterschwellig.
Bob Benny trat zweimal am ESC an, 1959 und 1961 für Belgien, und outete sich 2001 als homosexuell. Als wirklich erste queere Repräsentation gilt allerdings Jean-Claude Pascal, der 1961 mit dem Lied «Nous les amoureux» Luxemburg vertrat. Der Liebessong verzichtete auf eindeutige Pronomen und sorgte damit für jahrelange Spekulationen. Später bestätigte Pascal die Gerüchte, dass es sich im Lied um homosexuelle Liebe handelt, und outete sich.
Bis zur ersten visuellen Repräsentation von Queerness würde es noch eine Weile dauern. 1986 sang Ketil Stokkan für Norwegen. Die Backgroundtänzer zu seinem Lied «Romeo» beinhalteten den allerersten Drag-Act auf der Eurovision-Bühne. Der Weg ins Rampenlicht war dann eher ein kurzer: 1997 nahm Paul Oscar als erster offen schwuler Sänger für Island teil. Und nur ein Jahr später kam die Sensation: Dana International gewann mit «Diva» als erste trans Frau den Contest für Israel.
In den späten 1990er-Jahren nimmt die mediale Repräsentation der LGBTQIA+-Community zumindest im Westen zu, so auch am ESC:
» 2000 küssten sich zwei Männer der Band PingPong aus Israel auf der Bühne.
» 2002 repräsentierte das Drag-Trio Sestre Slowenien.
» 2007 gewann die noch nicht geoutete Marija Šerifović mit queerem Subtext für Serbien. Sie stand 2013 öffentlich zu ihrer Homosexualität.
» 2007 schaffte es der Drag-Act von Verka Serduchka mit «Dancing Lasha Tumbai» für die Ukraine auf den zweiten Platz. (Hierbei handelt es allerdings weniger um Drag im westlichen Sinne, sondern eher um post-sowjetische Selbstironie.)
» 2007 nahm der erste Solo-Drag-Act, DQ, für Dänemark teil.
» 2013 wurde in Malmö während des Intervalls die gleichgeschlechtliche Ehe zelebriert.
» 2014 gewann der erste offen schwul lebende Mann als Drag-Persona Conchita Wurst für Österreich.
» 2018 porträtierten die Backgroundtänzer des irischen Beitrags von Ryan O’Shaughnessy eine homosexuelle Beziehung.
» 2019 trat Bilal Hassani für Frankreich an und war die erste genderqueere und -fluide Person auf der ESC-Bühne.
» 2019 gewann der offen bisexuelle Duncan Laurence für die Niederlande.
» 2021 entschied die Band Måneskin den ESC für Italien. Schlagzeuger Ethan Torchio beschreibt sich als «sexuell frei» und Bassistin Victoria de Angelis ist offen bisexuell.
» 2023 gewann Loreen den Contest erneut für Schweden, dieses Mal als offen bisexuell.
» 2024 sorgte die non-binäre Person Bambie Thug für die beste irische Platzierung seit dem Jahr 2000.
» 2024 holte die offen non-binäre Person Nemo den Pokal in die Schweiz.
Dana
Eurovision als Form der Diplomatie und Bühne für Protest
Die Verbindung zwischen dem ESC und der queeren Community ist an sich nichts Neues. Der Zusammenhang übersteigt aber eine reine Fankultur. Der Eurovision Song Contest wandelte sich zu einer Plattform der öffentlichen Diplomatie, die sich die LGBTQIA+-Community als Instrument zunutze macht, um staatspolitische Positionierungen darzustellen.
Der ESC ist eine der dauerhaftesten TV-Programme der Welt und wird bezüglich Einschaltquoten nur von Fussball-EM und -WM übertroffen. In diesem Sinne lässt sich der Liederwettbewerb durchaus mit sportlichen Grossveranstaltungen vergleichen. So werden die Austragungsorte oft selbst zum Politikum. Der Westen schaut ganz genau hin, wenn der ESC in einem östlichen Land stattfand, ähnlich wie bei den olympischen Winterspielen in Sotschi 2014 oder der Fussball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar. Und genau wie bei diesen Veran-
staltungen ist deutlich, dass die Veranstaltung zur kulturellen Machtausübung, der Soft Power, dient.
Den Beteuerungen der apolitischen Natur dieser Events steht gegenüber, dass die Teilnehmenden im Namen ihres Landes performen und von ihren Staaten direkt oder indirekt finanziert werden. Obwohl also die Nationen nicht direkt gegeneinander antreten, entsteht trotzdem ein Spektakel der öffentlichen Diplomatie, bei dem die Repräsentant:innen als Promi-Diplomat:innen fungieren.
Die kulturelle und öffentliche Diplomatie sind in ihren Grundsätzen heteronormative Unterfangen, denn die Queerness der Diplomat:innen wird als Sicherheitsrisiko gewertet, da sie zum Beispiel zum Ziel von Erpressungsversuchen werden kann. Weshalb konnte sie aber beim ESC trotzdem zum politischen Instrument werden?
Ein Argument ist, dass der ESC eine ähnliche Dynamik wie der Karneval entwickelte. Ursprünglich umfasste der Karneval als eine zeitlich begrenzte Umkehr der Machtverhältnisse. Die Armen durften reich spielen, die Machtlosen sich mächtig fühlen – für einige Tage. Es war eine Art Katharsis, die zwar kurzzeitig alles auf den Kopf stellte, im Grossen und Ganzen aber den Status quo bekräftigte. Der ESC könnte eine ähnliche Funktion erfüllen: Die karnevaleske Atmosphäre erlaubt eine zeitweilige Aufhebung der Normen, die die bestehende Machtverhältnisse aber nicht grundsätzlich infrage stellt.
Das heisst nicht, dass die Subversion der Regeln im Rahmen des Eurovision keinen Einfluss ausüben kann. Einige argumentieren, dass sich der ESC zu einer Plattform zur Verfechtung von Gleichberechtigung, Toleranz und Akzeptanz entwickelte, zum Beispiel indem sie als Bühne für Proteste dient.
Die Zuschauenden waren schon unzählige Male Zeug:innen von Protestaktionen während des ESC. Manchmal gingen diese vom Publikum aus, beispielsweise als die Anwesenden am ESC 2014 den russischen Beitrag mit Buhrufen zudeckten. Auch Moderator:innen äusserten sich zuweilen kritisch. Im deutschsprachigen Raum blieb vor allem Anke Engelke vielen in Erinnerung, als sie sich während der deutschen Punktevergabe mit folgenden Worten an das Durchführungsland Aserbaidschan richtete: «Heute Abend konnte niemand für das eigene Land stimmen. Aber es ist gut, abstimmen zu können, und es ist gut, eine Wahl zu haben. Viel Glück auf eurer Reise, Aserbaidschan! Europa beobachtet euch.»
«Uns gibts! Und egal, wie viele Menschen uns nicht anerkennen wollen, uns wirds immer geben. Wir sind hier, um zu bleiben!»
– Nemo, an der Zurich Pride 2024
Der Eurovision wird aber auch von Staaten als eine Form der Soft Power genutzt. Ein gutes Beispiel dafür ist Aserbaidschan, das die Austragung des ESC als Chance sah, sich in neuem Licht auf einer internationalen Bühne zu präsentieren. Das Vorhaben ist gescheitert: Die islamischen Länder kritisierten den Staat zwischen dem Kaspischen Meer und dem Kaukasus als zu liberal, während der Westen ihn als zu konservativ betrachtete.
Ein weiteres Beispiel ist das Pinkwashing der Band t.A.T.u.: Die lesbische Beziehung der beiden Sängerinnen war ein Marketing-Gimmick, die geplante Aktion am ESC 2003 ein Stunt, während Russland zunehmend gesellschaftlich konservativer wurde.
Die Künstler:innen setzen ihre Auftritte ebenso für Kritik ein. 2013 nutzte die heterosexuelle Krista Siegfrids die Bühne in einem Akt von Allyship. Die Repräsentantin für Finnland wehrte sich gegen die Verwerfung der gleichgeschlechtlichen Ehe ihrer Regierung, indem sie ihre Backgroundtänzerin küsste – passenderweise während ihres Songs «Marry Me». Das finnische Parlament stimmte 2014 der Legalisierung zu.
Die kulturellen Unterschiede, ob wahrgenommen oder real, zwischen den westlichen und östlichen Ländern beeinflussten den Contest immer mehr. Nach dem Ende des Kalten Krieges wandten sich einige östliche Länder, insbesondere auch die Balkanhalbinsel der EU zu. Und sie nutzten unter anderem den ESC, um ihren Sympathien oder ihrer Beitrittsbereitschaft öffentlich kundzutun.
Als Slowenien 2002 den Drag-Act Sestre als ihren Beitrag verkündeten, folgten darauf
Proteste der slowenischen Bevölkerung. Im EU-Parlament wurde diese Reaktion als Zeichen dafür gewertet, dass Slowenien noch nicht bereit für die liberalere Gesellschaftsordnung der EU sei. Auch der queere Subtext des serbischen Beitrags 2007 mit Marija Šerifović erscheint in diesem Licht als Appell an die EU. Ab Mitte der 90er-Jahre nutzten die teilnehmenden Länder queere Acts als Zurschaustellung des eigenen Liberalismus und Modernität.
Mit der Zeit wurde Queerness aber auch genutzt, um die gesellschaftspolitische Positionierung neu zu verhandeln und darzustellen. Ab 2012 nahm die Türkei nicht mehr teil, unter anderem aufgrund der zunehmenden Darstellung von LGBTQIA+-Menschen. Seit 2020 verzichtet auch Ungarn auf eine Teilnahme. Es wird spekuliert, dass in diesem Falle das Pro-Diversitäts-Messaging ebenfalls eine grosse Rolle spielt.
Die westlichen Länder können sich aber nicht von der Instrumentalisierung von Queerness reinwaschen. Auch bei ihnen sind LGBTQIA+Rechte keine traditionelle Norm, sondern genauso Objekt politischer Auseinandersetzungen. Durch die Darstellung (depolitisierter) queerer Identitäten verdecken sie die eigenen Unterdrückungsformen gegen LGBTQIA+-Menschen und projizieren homo- und transphobe Intoleranz und Diskriminierung auf den Osten. So sehen es zumindest radikale queere Aktivist:innen, die den ESC als Instrument des kulturellen Imperialismus betrachten, der auch Homonormativitäten etabliert und Intersektionen von Minderheiten ignoriert.
Wie queer ist denn der Eurovision jetzt wirklich und warum?
Die Queercommunity dient nicht nur als diplomatisches Instrument und zum Pinkwashing. Tatsächlich ist die Assoziation zwischen dem ESC und queeren Menschen in der Fangemein-
schaft etabliert. Einerseits liegt kulturelle Diversität, sprachliche Unterschiede und nationale Identitäten von Beginn an in den Genen des Eurovision. Mit der Zeit hat sich dieses Vielfaltsverständnis auf andere Bereiche ausgeweitet.
Hinzu kommt, dass das Event spätestens seit Abbas «Waterloo» 1974 von Camp (zu Deutsch etwa: Affektiertheit, Kitsch) geprägt ist. Die Atmosphäre des Überflusses, der Kunstfertigkeit und Übertreibung wirkt auf Teile der LGBTQIA+Community anziehend. Ursprünglich war der Kitsch des ESC wohl kaum als queerer Subtext zu verstehen, trotzdem fasste es vor allem die Gay-Community so auf und organisierte seit den 1970-er Jahren Viewing-Partys, um den Pomp ausgiebig zu feiern.
Doch kann Glanz und Glitzer die Anziehungskraft erklären? Man darf nicht vergessen, dass Überfluss nur eine Seite von Kitsch ist. Camp ist auch immer subversiv und wehrt sich gegen Stereotypen. So hat sich der ESC zu einem SafeSpace mit Riesenbühne entwickelt, auf der sich nicht nur Männer, sondern Künstler:innen aller Art messen können. Hier sind sie frei, anders zu sein, und trotzdem gesehen, respektiert und unterstützt werden – und um eine Message an Europa und die Welt zu richten. Nemo fasste sie am Zurich Pride Festival 2024 schön zusammen: «Uns gibts! Und egal, wie viele Menschen uns nicht anerkennen wollen, uns wirds immer geben. Wir sind hier, um zu bleiben!»
Mehr Diversity für Zürich. Mehr für Sie.
Weshalb Fussball bei Frauen queer und bei Männern hetero ist
Die Wahrnehmung, dass Fussball bei Männern als «heterosexueller Sport» und bei Frauen als «Lesbensport» gilt, ist ein weit verbreitetes Klischee, das jedoch nicht der Realität entspricht. Diese Stereotypen entstehen durch verschiedene gesellschaftliche und kulturelle Faktoren, welche die Offenheit und Sichtbarkeit von LGBTQIA+-Personen im Fussball beeinflussen.
Text Melissa Vangehr
Im Frauenfussball gibt es eine höhere Anzahl von Spielerinnen, die sich öffentlich als lesbisch, bisexuell oder queer identifizieren. Laut einer Untersuchung von Outsports identifizierten sich bei der Frauen-Weltmeisterschaft 2023 mindestens 96 von über 730 Spielerinnen als LGBTQIA+. Im Gegensatz dazu gab es bei der Männer-Weltmeisterschaft 2018 keine öffentlich geouteten Spieler.
Diese Diskrepanz ist nicht darauf zurückzuführen, dass es im Männerfussball weniger homosexuelle Spieler gibt, sondern vielmehr auf die
unterschiedlichen Umfelder und Kulturen in den beiden Sportarten. Der Männerfussball ist oft von einer «Machokultur» geprägt, in der Homosexualität als Tabuthema gilt und Spieler befürchten müssen, aufgrund eines Comingouts Diskriminierung oder Karriereeinbussen zu erfahren.
Homophobie im Männerfussball
Homophobie ist im Männerfussball weit verbreitet. Viele Spieler, die sich geoutet haben, berichten von negativen Reaktionen und mangelnder Unterstützung. Dies führt dazu, dass viele homosexuelle Spieler ihre sexuelle Orientierung verbergen, um möglichen negativen Konsequenzen zu entgehen. Die Angst vor Diskriminierung und Ausgrenzung ist ein bedeutender Faktor, der Spieler davon abhält, sich zu outen.
Inklusivere Kultur im Frauenfussball
Im Gegensatz dazu wird der Frauenfussball als inklusiver und akzeptierender wahrgenommen. Spielerinnen erfahren in der Regel weniger homophobe Anfeindungen und können offener mit ihrer sexuellen Orientierung umgehen. Diese Akzeptanz ermöglicht es Spielerinnen, sich ohne grosse Angst vor negativen Konsequenzen zu outen.
Auswirkungen von Stereotypen
Die Annahme, dass Fussball bei Männern ausschliesslich heterosexuell und bei Frauen überwiegend homosexuell sei, basiert auf veralteten Geschlechterrollen und Vorurteilen. Diese Stereotypen können schädlich sein, da sie Individuen in bestimmte Kategorien drängen und die Vielfalt innerhalb des Sports ignorieren. Es ist wichtig zu erkennen, dass sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität unabhängig von der ausgeübten Sportart vielfältig sind.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die unterschiedlichen Wahrnehmungen und Realitäten von LGBTQIA+-Personen im Männer- und Frauenfussball auf tief verwurzelte kulturelle und gesellschaftliche Faktoren zurückzuführen sind. Es bedarf kontinuierlicher Anstrengungen, um Stereotypen abzubauen und eine inklusive Umgebung für alle Sportler:innen zu schaffen.
Fussball-EM in der Schweiz
Vom 2. Juli bis 27. Juli 2025 findet die FrauenEuropameisterschaft in der Schweiz statt. Dies ist eine grossartige Gelegenheit, den Frauenfussball zu feiern und zu zeigen, wie spannend dieser Sport ist.
Die Frauen-EM bringt nicht nur talentierte Spielerinnen zusammen, sondern zeigt auch, dass Frauen im Fussball genauso viel erreichen können wie Männer. In den letzten Jahren hat der Frauenfussball immer mehr Aufmerksamkeit bekommen – sowohl in den Medien als auch bei den Fans. Auch viele Spielerinnen haben sich geoutet und zeigen damit, dass der Sport offen für alle ist.
Die EM 2025 wird eine weitere Chance sein, den Frauenfussball noch stärker in den Mittelpunkt zu stellen. Doch es gibt immer noch grosse Herausforderungen. Zum Beispiel erhalten Frauen
im Fussball immer noch weniger Aufmerksamkeit und verdienen weniger als ihre männlichen Kollegen. Ausserdem gibt es noch immer viele Vorurteile gegenüber Frauen, die sich im Sport einen Namen machen.
Die EM wird nicht nur das sportliche Können der Spielerinnen zeigen, sondern auch dazu beitragen, die Gleichstellung im Fussball weiter voranzutreiben. Sie gibt allen, die den Fussball lieben – unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung oder Herkunft – eine Plattform, sich zu zeigen und miteinander zu feiern.
«Es ist wichtig zu erkennen, dass sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität unabhängig von der ausgeübten Sportart vielfältig sind.»
Sport als Gemeinschaft
Fussball ist mehr als nur ein Spiel. Er bringt Menschen zusammen, fördert den Teamgeist und zeigt, wie stark Gemeinschaft sein kann.
Egal, ob auf dem Spielfeld oder auf der Tribüne, es geht darum, zusammenzuhalten und das gemeinsame Ziel zu verfolgen: den Sieg.
Die Frauen-EM 2025 in der Schweiz wird nicht nur sportlich ein Highlight, sondern auch ein Zeichen für Vielfalt und Inklusion. Wir sollten uns darauf freuen, den Frauenfussball zu unterstützen und uns für eine gerechtere und inklusivere Zukunft im Sport einzusetzen.
Designed for
Im NENI kommt die eklektische, ostmediterrane Küche der Familie Molcho auf den Tisch. Die Gerichte werden ganz unkompliziert serviert, sodass du nach Herzenslust zugreifen kannst ― das Teilen von Genussmomenten steht im Vordergrund.
nenifood.com #nenifood @neni.zuerich
Entdecke die offiziellen Hospitality-Partner der Zurich Pride und freue dich auf einen tollen Aufenthalt in Zürich.
zurichpridefestival.ch/hospitality
Copyright: Mads Jarlfeldt
Demonstration
Samstag, 21. Juni 2025
Der friedliche Demonstrationsumzug der Zurich Pride ist die politische Manifestation der queeren Community der gesamten Schweiz und deren Freund:innen.
Der Umzug wird am Samstag, 21. Juni 2025 in der Innenstadt von Zürich durchgeführt. Alle queeren Menschen und ihre Familien, Freund:innen und Arbeitskolleg:innen sind unabhängig von Geschlechtsidentität, sexueller Orientierung und Alter herzlich eingeladen, an der Demonstration teilzunehmen.
Einzelpersonen oder Gruppen im Freundeskreis müssen sich nicht anmelden. Um einen möglichst reibungslosen Ablauf gewährleisten zu können, müssen sich Organisationen die zu Fuss teilnehmen möchten, bis zum 31. Mai 2025 unter zurichpridefestival.ch/demonstration anmelden.
Gemeinsam für weniger Abfall
Eine gut besuchte Demonstration bereitet viel Freude. Viele Teilnehmer:innen verursachen aber auch viel Abfall. Wir bitten alle um ein aktives Engagement gegen Littering. Benutzt die Abfallbehälter und minimiert das Verteilen von Gratismustern und Flyern in grossem Umfang.
Kurz & Bündig
Treffpunkt
Samstag, 21. Juni 2025 Helvetiaplatz, 8004 Zürich
Demonstration
· Reden: 13.00 Uhr werden in Gebärdensprache übersetzt Start des Umzugs: 14.00 Uhr
Dauer: ca. 3 Stunden
Start: Helvetiaplatz
Fussweg bis zum Festivalgelände
Festival: Landiwiese
Stauffacher
Festivalgelände
Freitag, 20. Juni, & Samstag, 21. Juni 2025, Landiwiese
Das Festivalgelände ist mit den S-Bahnen S8 und S24 sowie der Tramlinie 7 über den Bahnhof Wollishofen erreichbar. Vom Bahnhof ist es zehn Minuten zu Fuss bis zur Landiwiese. Für die Rückreise stehen an beiden Tagen ab 23 Uhr Extrazüge vom Bahnhof Wollishofen zum Zürich Hauptbahnhof zur Verfügung. Deine besten Verbindungen findest du in der ZVVoder SBB-App.
Eine Velostation ist in der Nähe des Festivalgeländes vorhanden. Parkplätze für Motorfahrzeuge stehen nicht zur Verfügung.
Öffnungszeiten
Festivalgelände
Freitag, 20. Juni 2025
16.00 bis 24.00 Uhr
Samstag, 21. Juni 2025
14.00 bis 24.00 Uhr
Eintritt kostenlos
Benötigst du Unterstützung?
Du kannst dir eine Teilnahme an der Zurich Pride nicht leisten?
Melde dich bei uns, erzähle uns von deiner Situation und wir finden einen Weg. Die Zurich Pride soll für alle sein, fehlende finanzielle Mittel sollen dich nicht davon fernhalten.
Melde dich bei Julia: julia.gabriel@zhpf.ch
Musikbühne
Community-Bühne
Schlagerbar
Zurich Pride Infopoint
Bühnen / Entertainment
Infostände / Essen / Verkauf
Barbetriebe
Zurich Pride Bar
Hindernisfreie Wege
Notausgang
Änderungen vorbehalten.
Wir passen aufeinander auf –Zurich Pride ist SafeNow
Das Zurich Pride Festival 2025 ist ein sicherer Ort zum Feiern und Zusammenkommen.
Damit ihr euch noch sicherer fühlen könnt, ist unser Festivalgelände dieses Jahr eine SafeNow Zone. Mit der kostenlosen SafeNow App könnt ihr so auf dem gesamten Gelände schnell und unauffällig das Sicherheitspersonal und das Awareness-Team vor Ort alarmieren – per App.
Text SafeNow
Zuhause ist, wo man sich sicher fühlt. Und genau dieses Gefühl wollen wir beim Zurich Pride Festival allen Menschen schenken – unabhängig von Geschlecht, Identität oder Orientierung. Deshalb wird das Zurich Pride Festival 2025 zur SafeNow Zone.
Was bedeutet das konkret? Wer sich unwohl fühlt, wer Hilfe braucht – sei es aufgrund von Belästigung, Überforderung oder anderen Notfällen – kann über die kostenfreie SafeNow App mit einem Klick schnell und diskret das Sicherheitsteam und das Awareness-Team vor Ort alarmieren. Ohne Anruf, ohne Aufsehen,
Die App erkennt automatisch, dass man sich in einer SafeNow Zone befindet – also auf dem Festivalgelände – und verbindet Nutzer:innen im Ernstfall mit dem Sicherheitspersonal. Die Position wird bei Auslösen eines Alarms präzise übermittelt. So wissen unsere Helfer:innen genau wo ihr seid und können schnell zu euch kommen.
Situationen, in denen die App wertvolle Hilfe leisten kann:
» Bei medizinischen Notfällen wie Hitzschlag, Kreislaufkollaps, Unwohlsein usw.
» Bei sicherheitsrelevanten Notfällen wie Gedrängesituationen, Diskriminierung oder Diebstählen.
» Bei organisatorischen Notfällen wie Verlust von Kindern oder fehlender Barrierefreiheit.
Achtet aufeinander und holt auch für andere Hilfe, wenn ihr etwas bemerkt.
Uns ist wichtig, dass ihr auch wieder sicher nach Hause kommt. SafeNow könnt ihr auch ausserhalb vom Festival als privates Alarmsystem mit Familie und Freund:innen in privaten Gruppen nutzen.
So kannst du SafeNow nutzen:
1. Scanne den QR-Code oder gehe in den App-Store und suche nach «SafeNow».
2. Auf dem Zurich Pride Festival seid ihr automatisch mit unseren Sicherheitsteams verbunden.
3. Sobald ihr oder jemand anderes Hilfe benötigt, drückt auf den blauen Knopf in der App. Die Helfer:innen kommen dann direkt zu euch.
Mehr Infos zu SafeNow findet ihr unter: safenow.app
Jetzt QR-Code scannen und SafeNow kostenlos herunterladen @safenow_official @safenow_official
Magenta Mitglieder
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Mitgliedern, die uns mit ihrem regulären Jahresbeitrag unterstützen.
Magenta-Mitglieder unterstützen den Verein zusätzlich mit einer Spende. Der Mitgliederbeitrag und die Unterstützung als Magenta-Mitglied betragen zusammen mindestens CHF 300.
Privatpersonen
Alex Andermatt, Irene Baltensperger, Andreas Barna, Christoph Benzinger, Daniel Berger, Yannick Berner, Corina Betizeau, Tim Binda, Marah Borner, Niels Brabandt, Gabriel Brodnik, Christian Burger, Peter Burkard, Lidia De Petris, André Düring, Fabienne Fini, Thomas Fuchs, Thomas John Gallagher, Stéphane Gerber, Günther Goos, Karin Grundböck, Roger Heinrich, Oliver Herzog, Urs Hirschi, Oliver H. Hornbogen, Pavel Huerta Uribe, Max Karpf, Jakob Keel, Marina Knoppke, Markus Kronauer, Heinz Leemann, Robert Lengacher, Markus Madörin, Eloy Martinez, Dominic Meyer, Pierre-Alain Meyer, Luca Morreale, Daniel Müller, Werner Neth, Pascal Reichmuth, Samuel Rensing, Christian Rohrer, Beat Rüfenacht, Tamas Somogyi, Toni Stegemann, Anthony Vogt, Lutz von Fischer, Andreas von Rosen, Susanne Welti
Jetzt Mitglied werden: zurichpridefestival.ch/mitglied-werden
Save the Date Kick-Off, 12. Juni 2025
Bei der Info-Veranstaltung erhältst du alle wichtigen Infos zu deinem Einsatz und lernst andere Volunteers und das OK kennen. Trage dieses Datum bereits in die Agenda ein.
Weitere Informationen:
Werde Teil unseres Teams
Demonstrationsumzug, 21. Juni 2025 12.30 – 17.30 Uhr, ab 16 Jahren
Begleite die farbenfrohe Demo von Start bis Schluss, sorge für einen reibungslosen Ablauf und hilf verlorenen Schäfchen, den Weg wiederzufinden!
Festival, 19. – 22. Juni 2025 07.00 – 05.00 Uhr, ab 16 Jahren
Verschiedene Arbeiten müssen vor, während und nach dem Festival erledigt werden. Unterstütze uns beim Auf- und Abbau, während dem Festival auf dem Gelände oder bei der offiziellen Zurich Pride Party. Erhalte einen Einblick hinter die Kulissen und sorge für einen reibungslosen Ablauf, sodass sich alle Besucher:innen wohlfühlen. Volunteers
Bei Interesse freuen wir uns über eine Nachricht an: volunteer@zhpf.ch
comedy drag meets
Cat Lechat
Comedienne, Host und Chaos-Queen mit Herz. Stand-up mit Biss, Glitzer & Miau
Seit 2022 hostet sie den Konfetti Klatsch, der Open-Mic-Anlass für Stand-up-Comedians & Drag Artists. 2024 moderierte sie bereits das Zurich Pride Festival.
ZURICH PRIDE FESTIVAL FREITAG, 20. JUNI 2025, 17.30–20.00 UHR MUSIKBÜHNE LANDIWIESE
COMEDY
Teddy HallNicoletta LaLove
Eliza Dadakovska Elias Wenger
Tallboy
Professor Pusseidon
Dimtyrio
Vio La Cornuta
Jolene the Kween HardTila LaLove DRAG
Eternal Damnation
EIN NACHMITTAG MIT HUMOR UND GLAMOUR
Auf der Bühne des Zurich Pride Festivals treffen sich Freitagnachmittag talentierte Comedians und Drag Artists, um das Publikum mit ihrer Kunst zu begeistern. Die Show wird präsentiert von Cat Lechat und dem Konfetti Klatsch Zürich, zwei Namen, die für professionelle Unterhaltung stehen.
«COMEDY meets DRAG» ist mehr als nur eine Show – es ist eine Feier der Vielfalt und der künstlerischen Freiheit. Die Mischung aus Comedy und Drag schafft eine einzigartige Dynamik, die das Publikum begeistert und inspiriert. Es ist eine Gelegenheit, die unterschiedlichen Facetten der Unterhaltungskunst zu erleben und die Gemeinschaft zu feiern.
@konfettiklatsch
Der Eintritt zum Festival ist kostenlos. Unterstützen kannst du den Anlass mit deiner Konsumation an unseren Bars und Essensständen. Am Zurich Pride Infopoint kannst du zudem deinen Support-Bändel und Merch erwerben.
Historikerin Gioia erforscht die Geschichte der Zurich Pride
Über 30 Jahre queerer Aktivismus – das ist die Zurich Pride. Umstritten und heiss geliebt. Nun erforscht erstmals eine Historikerin die turbulente Geschichte des Vereins.
Text Alexander Wenger
Im Untergeschoss eines alten Militärbunkers in Zürich. Hier wühlt sich Gioia Jöhri (27, sie/ ihr) durch das Archiv der Zurich Pride. Zwischen staubigen Lampen aus dem Bühnen-Backstage, alten Plastikbechern vom Festival und grossen Plakaten findet sie alte Ordner des Vereins. Abgelegt sind hunderte Seiten von Vorstandsprotokollen, Rechnungen, Flyer, Magazinen und Verträgen. Hier im kühlen, leicht muffig riechenden Bunker versteckt sich die Geschichte der Zurich Pride. «In der Archivarbeit weiss man nie genau, was auf einen
zukommt. Es gibt immer spannende Überraschungen», so Gioia.
Die Zurich Pride fängt 1994 klein an, als Demonstration hinter dem Zürcher Hauptbahnhof auf der Landiwiese. Einige mutige Queers organisierten den ersten CSD Zürich. In einer Zeit, in der es noch kaum queere Sichtbarkeit im Fernsehen gab, keine Ehe für alle, keinen Diskriminierungsschutz und keine vereinfachte Namensänderung für trans Personen. Mutige Vorkämpfer:innen wollen
Gioia Jöhri Historikerin
die Stonewall-Bewegung aus New York in die konservative, verschlafene Schweiz bringen und für gleiche Rechte kämpfen. «Anfangs der 90er-Jahre haben Lesben und Schwule keinerlei Möglichkeit, ihre Beziehungen abzusichern. Das hiess im Alltag, dass sie sich beispielsweise nicht im Spital besuchen durften, ausländische Partner:innen kein Aufenthaltsrecht erhielten und die/der Partner:in im Todesfall im Erbrecht ausgeschlossen wurden».
Nun lässt die Zurich Pride ihre eigene Geschichte erforschen. In Zusammenarbeit mit der «Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte» und der Historikerin Gioia Jöhri aus Winterthur. Gioia Jöhri hat Zeitgeschichte studiert, arbeitet als freischaffende Historikerin und Journalistin. Sie hat bereits für die Lesbenorganisation LOS ihr Archiv erschlossen und die lesbische Perspektive auf den politischen Prozess hin zur Ehe für alle untersucht.
Shitstorms. «Die Zurich Pride polarisiert die queere Community. Aber sie ist sicherlich ein Orientierungspunkt.»
Gioia Jöhri kann wissenschaftlich frei forschen und arbeitet nach den Branchenstandards der Schweizer Historiker:innen. So wird die Qualität der Arbeit garantiert. Finanziert wird die Arbeit durch einen Topf der Stadt Zürich, welche mit 100 000 Franken das 30-jährige Jubiläum der Pride im Jahr 2024 unterstützt hat. Für Gioia gibt es keine Tabus. Denn die Geschichte der Zurich Pride war und ist neben bunten Partys, der lauten Demonstrationen und schrillen Outfits auch immer ein beliebtes Streitthema unter Queers. Wie gross soll die Pride sein? Dürfen Firmen mitlaufen? Woher kommt das Geld? Was ist mit Sponsoring? Welche Forderungen soll sie stellen? Soll sie radikal oder gemässigt sein?
In der Arbeit werden die Hochs und Tiefs des Vereins thematisiert. Erfolge wie wachsende Sichtbarkeit, grosse Medienpräsenz und steigende Besucherzahlen sowie Tiefpunkte wie der beinahe Konkurs, interne Dramen sowie
«Ich freue mich sehr, dass wir als Verein Raum gefunden haben, unsere eigene Geschichte zu reflektieren», so Zurich Pride OK-Mitglied Alexander Wenger. Der ehemalige Präsident betreut intern das Projekt. «Gioia ist Teil der Community und kennt die Themen, die uns Queers umtreibt. Sie ist extern und schaut mit einem frischen Blick auf uns.»
Zwei Monate lang wird Gioia im Archiv stöbern, Zeitzeug:innen interviewen und ihre Ergebnisse zusammentragen. Das Endergebnis ist eine 30-seitige Arbeit mit dem Arbeitstitel «30 Jahre queeres Engagement –Die Höhen und Tiefen der Zurich Pride». Ihre Arbeit wird im Laufe des Jahres auf die Webseite www.zurichpridefestival.ch gestellt, auf Social Media zusammengefasst und im Zurich Pride Magazin 2026 publiziert.
«Mich beeindrucken die vielen freiwillig engagierten Menschen, die die Pride Jahr für Jahr auf die Beine stellen. Es lohnt sich, hinter die Kulissen der Pride zu schauen. Und ich freue mich, dass ich mit der historischen Aufarbeitung einen Beitrag leisten kann.»
Ein brennender Dornbusch? Verbrennt nicht. Mose? Hatte Angst. Gott? Nahm ihn ernst.
Mentale Gesunde x Queerness. Der Pride-Gottesdienst für alle, die mit Verletzlichkeit atmen, fühlen und feiern. Durch Gott ermächtigt. Gemeinschaft und Glaube tragen. Ganz sein in Zerbrechlichkeit.
Herzlich willkommen zum Pride-Gottesdienst.
Nach dem Gottesdienst sind alle zum Apéro und gemütlichen Beisammensein eingeladen.
Urs Bertschinger (er) Mitglied Projektleitung Regenbogenkirche/EMK Zürich 2
Moderation Musikbühne Fr. & Sa., 20. & 21. Juni 2025
Moderation
Andrea Fischer Schulthess
Andrea Fischer Schulthess (she/her, 1969) ist seit 2019 die künstlerische Leiterin des Millers Theater in Zürich und engagiert sich mit ihrem Programm gemeinsam mit vielen Künstler:innen von Herzen für die QueerCommunity – zum Beispiel mit der «That’s Finta*tainment»-Openstage, Odette Hella Grands «Oh G! it’s Drag», der Insta-Reihe «Genderosity» und in ihrer eigenen politischen Mixed-Show «Boudoir Bizzarre», die sie seit 2023 monatlich als Madame Phishère konzipiert und moderiert (mitkuratiert von Léa Spirig). Wäre sie als Mann geboren, wäre sie definitiv Draqueen geworden.
@schulthess.andrea
@themillerszurich millers.ch
Moderation
Luca Papini
Luca Papini ist ein echter Paradiesvogel und Entertainer durch und durch. Seit über 40 Jahren ist er in der Unterhaltungsbranche tätig und strahlt noch immer vor Energie und Frische. Seine Sonntagsparty «Sunday Trash» war legendär. Ebenso wie sein Dragqueen-Alterego Tara LaTrash. Seinen Drag-Namen erhielt er von RuPaul persönlich nach einem gemeinsamen Auftritt in den 90ern. Luca ist eine unverzichtbare Persönlichkeit, die das Schweizer Nachtleben und insbesondere die queere Szene mit Charme, Talent und Sympathie geprägt hat und immer noch prägt.
@lucapapini.ch lucapapini.ch
Foto: Monika Gerber
Acts Musikbühne
Freitag, 20. Juni 2025
Cristobal Pesce
Hard Techno Sensation
Cristobal Pesce, ein junger Musikproduzent und DJ aus Chile, der mit seiner Musik und seiner beeindruckenden Bühnen-Präsenz Tausende von Menschen weltweit begeistert, kommt an die Zurich Pride. Seine Vielseitigkeit als DJ zeichnet sich durch seine geschickte Mischung verschiedener elektronischer Genres wie Techno, Psy-Trance, Hardcore und Trance aus.
@cristobalpescer
Fiji
Elektro Disco vom Feinsten Fiji ist das Schweizer Elektro-Duo aus Bern, das sich durch seinen einzigartigen Sound und seine energiegeladenen Live-Auftritte einen Namen gemacht hat. Die Band besteht aus Simon Schuettel, der für die Elektronik zuständig ist, und Simone De Lorenzi, die den Gesang übernimmt. Ihr Stil lässt sich irgendwo zwischen Iggy Pop und Amanda Lear einordnen, wobei sie französische Lyrics mit vordergründigen Synths und weichen Bassläufen kombinieren. Diese Mischung verleiht ihrer Musik eine besondere Note, die sowohl einheimische als auch internationale Fans anspricht.
@fiji_electroclash
Mariybu
Hyperpop mit Haltung Mariybu ist eine vielseitige Künstlerin aus Berlin, die sich im deutschen Hyperpop einen Namen gemacht hat. Ursprünglich aus Hamburg stammend, begann sie ihre Karriere als «Pöbel-Rapperin», bevor sie sich dem experimentellen und energiegeladenen Hyperpop zuwandte. Ihre Musik behandelt Themen wie Loyalität unter Finta*-Personen und setzt sich kritisch mit toxischen Männern und dem Patriarchat auseinander.
@mariybu_
DJ Vanita
Melodic Techno aus Zürich Inspiriert von ihrer Liebe zu Houseund Technomusik, begann Vanita bereits in ihren Teenagerjahren mit dem DJing und spielte mit 19 ihr erstes Club-Set. 2010 startete sie ihre Karriere als Produzentin und sicherte sich 2014 eine Residency im renommierten Hive Club in Zürich. Dies markierte einen wichtigen Meilenstein in ihrer Karriere und festigte ihren Ruf in der Schweizer Clubszene.
Comedy meets Drag
Ein Nachmittag mit Humor und Glamour Auf der Bühne des Zurich Pride Festivals treffen sich Freitagnachmittag talentierte Comedians und Drag Artists, um das Publikum mit ihrer Kunst zu begeistern. Die Show wird präsentiert von Cat Lechat und dem Konfetti Klatsch Zürich, zwei Namen, die für professionelle Unterhaltung stehen.
@konfettiklatsch
@cat_lechat_miau
Acts Musikbühne
Samstag, 21. Juni 2025
Black Peppa
Peppas kreatives Flair zeigt sich in ihren konzeptionellen Drag-Fotografien und Performances, die von energiegeladenen Sets bis hin zu emotionalen Balladen reichen. Ihre Ästhetik kombiniert eine raffinierte Mischung aus Fetisch und Glamour mit einem Hauch von Futurismus, die alle in der karibischen Kultur verwurzelt sind.
@iamblackpeppa
James Indigo
James Indigo wuchs inmitten der lebendigen Klänge von Reggae, Pop und Garage-Musik auf. Der Witz und die lyrischen Fähigkeiten der jamaikanischen Musik zogen ihn in ihren Bann, während die cleveren Wortspiele der Garage-MCs seine kreative Fantasie beflügelten. Diese reiche musikalische Erziehung hat James tief beeinflusst und seine einzigartige Perspektive und Leidenschaft für Musik geprägt.
@jamesindigo
Milune
Was Milune auszeichnet, ist ihre Fähigkeit, jeden einzelnen Menschen im Raum anzusprechen, zu schätzen und zu lieben. Ihre Dankbarkeit gegenüber ihren Fans und Zuhörer:innen hat ihr eine beeindruckende Fangemeinde in den sozialen Medien eingebracht (TikTok 70k+, IG 40k+), in denen Authentizität zur Norm geworden ist und in denen sie sich offen und echt präsentiert. Milune wurde dieses Jahr als Best Talent für die Swiss Music Awards nominiert.
@milunexoxo
Louis de Fumer
Louis de Fumer, ein echter Tausendsassa, legt seit über 16 Jahren in zahlreichen bekannten Clubs und Bars auf. Darunter im Heaven bei der 2000er-Party und im Plaza bei der Boyahkasha. Dieses Jahr bringt er die beliebteste Party des Zürcher Partyhimmels, die 2000er-Party, auf die grosse Pride-Bühne. Die Musik der Jahre 2000 bis 2010 ist geprägt von unvergesslichen Hits, die alle Festivalgäste zum Mitsingen animieren und für ausgelassene Stimmung sorgen.
@louisdefumer
Bush.ida
Bush.ida bringt als kreatives Kraftpaket die feurige Energie des inneren Widders ins RapGame. Mit radikaler Zärtlichkeit und Kollaboration setzt ida neue Massstäbe und hinterfragt patriarchale Strukturen. Auf dem Land gross geworden, erkundete ida früh Natur und Körper. Ausflüge in die Lohnarbeit, verdeutlichten ida die allgegenwärtige patriarchale Prägung. In der Pandemie entstand daher «VAGIDA», ein Manifest gegen das Label «schwaches Geschlecht». Mit ida geht die Zurich Pride auf eine musikalische Entdeckungsreise, mit dicken Beats und scharfen Rhymes direkt ins Herz. Die Texte sind ein stolzes Bekenntnis zu idas Queerness und nicht-binärer Identität.
@bush.ida_
LASKAAR
LASKAAR ist ein authentischer Künstler, der Kontraste in seiner DNA trägt. Mit Wurzeln in der Schweiz und Spanien pendelt er zwischen beiden Ländern und vermischt in seinen eklektischen Songs Soul, zeitgenössischen R&B, Trap, House und Electronica. Seine Tracks sind hypnotisch und ätherisch, geprägt von seinem einzigartigen Gesang in Spanisch und Englisch. Als queerer Performer und visionärer Künstler – sowohl musikalisch als auch visuell – versteht er es, Emotionalität, Stärke und Sinnlichkeit zu verbinden. Seine queeren Empowerment-Hymnen «Maricón» und «BB» fanden weltweit Anklang und brachten ihm internationale Auftritte auf Pride-Bühnen –unter anderem bei der Pride Madrid. Nun zum ersten Mal auch in Zürich. Dort wird er live eine besondere Überraschung für das Publikum bereithalten.
@laskaardistan
Foto:
Mone
Küsel
Technik fürs Leben
Acts Elektrobühne
Fr. & Sa., 20. & 21. Juni 2025
Die kleine, aber feine Bühne, die sich zwischen der Main Stage und dem Schlagerzelt in der Mitte des Festivals befindet, hat bereits bei ihrer Premiere im letzten Jahr grosse Begeisterungsstürme ausgelöst und ihre Fans gefunden. Auch 2025 wird sie wieder am gleichen Ort sein, erneut mit einem reinen Finta-Line-up. Freitag und Samstag wird dort von 21 bis 0 Uhr Techno gespielt. Dieses Angebot ergänzt das restliche Festivalprogramm und bietet eine perfekte musikalische Alternative zu den beiden anderen Stages.
Freitag, 20. Juni 2025
Rebecca Rosa
Rebecca Rosa, DJane und Produzentin aus Basel, auch bekannt unter dem Namen Taylor Cruz, wird am Freitag die Elektro Stage bespielen. Ihre Musik, die sich im elektronischen Bereich bewegt, verbindet House und Melodic Techno miteinander. Mit ihrer einzigartigen Mischung aus kraftvollen Rhythmen, dunklen, treibenden Beats, tiefen Basslinien sowie mitreissenden Vocals und Melodien wird sie alle in den Bann ziehen. From groovy, melodic to peak time!
@rebeccarosamusic
@dj-rebecca-rosa
Samstag, 21. Juni 2025
Angela Fravi
Angelica Fravi, die in Bern geborene Powerfrau mit kolumbianischen Wurzeln, ist eine Lokalmatadorin in der Zürcher Technowelt. Viele kennen sie noch als DJ Angy Dee. Seit 26 Jahren bereichert sie das Nightlife mit ihrem unerschütterlichen Engagement und Können. Ihre elektrisierende Energie und ihr Gespür für unwiderstehliche Beats bleiben dauerhaft in Erinnerung. Von Clubs wie dem Aaah! über das Spidergalaxy bis hin zum Hive – Angelica Fravi steht für unvergessliche Tanz-Erlebnisse, angetrieben von einer nie ruhenden Kreativität.
@angelicafravi
@angelica-fravi
Kunst, Kultur & Lebensstil für die LGBT*-Community. Jeden Monat als Printmagazin oder online www.cruiser.ch
Auch 2025 zieht der Gute-Laune-Tross wieder auf die Landiwiese direkt am See. Umgeben von zahlreichen Verpflegungsständen und Bars, sorgt das Schlagerzelt für grossartige Unterhaltung und ist einer der zentralen Treffpunkte für die Pride-Besucher:innen.
In diesem Jahr erwartet alle Schlagerfans ein besonderes Highlight – eine noch grössere Auswahl an beliebten Acts. Zusammen bilden die fünf Schlagerstars eine perfekte Symbiose und werden das Publikum auf höchst unterhaltsame Weise mit maximalem Körpereinsatz und viel Theatralik begeistern. Sie werden jeden Song mitfühlen und für eine unvergessliche Stimmung sorgen.
Mark Ed
Der Sänger im Bunde der Schlager-Queens wird seine Gesangskünste zum Besten geben. Bekannt für seine Auftritte, wird er das diesjährige Schlagerzelt zu den Stosszeiten in eine Liveshow verwandeln.
@mark_ed_offiziell
Geis
Geis ist Teil der No Name Divas, eine bekannte DJ-Truppe, die im Schlagerbusiness so bekannt ist wie das berühmte knallrote Gummiboot. Geis weiss genau, was das Publikum will und begeistert immer mit 1000% guter Laune.
@nonamedivas
Meis
Meis ist ebenfalls eine der No Name Divas, bringt als DJ und Entertainment-Profi viel charismatische Bühnenpräsenz und eine grosse Plattensammlung mit. Ihre legendären Auftritte, bei denen sie buchstäblich tanzend auf dem DJ-Pult springt, versprechen puren Schlager-Spass.
@nonamedivas
Michelle D’Amour
Michelle ist seit vielen Jahren in der Schlager-Szene als Entertainerin und DJ unterwegs und auch immer wieder Gast bei den No Name Divas. Sie begeistert mit ihrer authentischen Art und ihrem Canzoni-Repertoire. Sie kennt die Texte aller Songs und weiss, was es für eine unvergessliche Party braucht.
@dj_michelle_damour
Lola
Glitter
Die berühmte Travestie-Entertainerin, hat schon fast alle queeren Bühnen Zürichs erobert. Als dritte Diva im Trio wird sie die Besucher:innen mit ihrem glamourösen Stil verzaubern und das Schlagerzelt mit ihren mitreissenden Shows zum Beben bringen.
@lolaglitter_travestie
Das läuft in Zürich rund um die Fussball-EM
Zürich ist diesen Sommer nicht nur Hostcity der Fussball Europameisterschaft der Frauen.
Der Mädchen- und Frauensport soll auch darum herum gefördert werden.
Aber tut die Stadt auch etwas für queere Sportler:innen?
Text Andrea Meili
Der Juli steht dieses Jahr ganz im Zeichen des Fussballs. Zum zweiten Mal findet eine Europameisterschaft in der Schweiz statt. Zum ersten Mal ist es jene der Frauen. In acht Städten spielen 16 Teams um den Titel. Dass Frauenfussball in den grössten Stadien des Landes gespielt wird, ist auch 2025 nicht selbstverständlich. Die grossen internationalen Turnier-Endrunden haben zwar in den letzten Ausgaben stetig neue Zuschauer:innenrekorde gebrochen, doch wie in den meisten Ländern – vielleicht abgesehen von den USA – fristet Frauenfussball in der Schweiz weiterhin ein Nischendasein.
Lange durften Frauen gar nicht offiziell Fussball spielen. Beim Schweizer Fussballverband konnten bis zum Ende der 60er-Jahre nur Männer und Jungen eine Lizenz erhalten. Die wohl schrägste Begründung für dieses faktische Verbot war die Sorge, dass Frauen durch die Erschütterungen der Uterus herausfallen könnte – oder zumindest dass die Spielerinnen keine Kinder mehr kriegen könnten. Erst 1970 wurde die Schweizer Damenfussballliga gegründet und 1972 das Nationalteam, und das auch nur, weil immer mehr Frauen eigene Teams gründeten und für eine Daseinsberechtigung protestierten.
Die Frauen durften also erst mit einigen Runden Verspätung ins Fussball-Monopoly starten, als die Männer in vielen Städten bereits ihre
Stadien hochgezogen hatten. Erst seit wenigen Jahren wird Frauenteams darin Platz eingeräumt. Auch Medien berichten inzwischen mehr über Frauenfussball und es werden Spiele des Nationalteams bei SRF gezeigt. Ein wichtiger Schritt für die Wahrnehmung, aber es braucht alle, um Gleichstellung auch im Fussball zu schaffen.
«Fussball konnte schon immer Menschen zusammenbringen. Zum Frauenfussball kommt ein noch vielfältigeres Publikum zusammen.»
Es braucht mehr Zuschauer:innen, mehr Sponsoringgeld und mehr Aufmerksamkeit. Nur so können auch Frauen in der Schweiz in Zukunft professionell Fussball spielen. Und nur eine Professionalisierung ermöglicht wiederum mehr Zuschauer:innen, mehr Sponsoringgeld und mehr Aufmerksamkeit. Das hat sich auch in der Professionalisierung des Männersports gezeigt und in Sportarten wie Tennis oder Ski, in denen Frauen bereits etablierter sind. Im vergangenen Jahr hat der Bundesrat jedoch
eine unschöne Botschaft an diese Bemühungen gesendet, als er nur vier Millionen Franken für die Europameisterschaft diesen Sommer und die Weiterentwicklung des Frauenfussballs sprechen wollte. Weniger, als für die MännerEM 2008 locker gemacht wurde, die auch noch in zwei Ländern – Schweiz und Österreich –stattgefunden hatte. Mensch könnte dies so verstehen, dass eine halbe Männer-EM vor fast 20 Jahren dem Bundesrat wichtiger ist, als eine ganze EM der Frauen im Jahr 2025. Und das, obwohl die Fussball-EM inzwischen der grösste Anlass im Frauensport in Europa ist.
Eine Mehrheit der Parlamentarier:innen im Bundeshaus, in den Kantonen und Hostcitys sahen das Ganze etwas anders. Das Bundesparlament hat später die Aufstockung des Beitrags auf 15 Millionen Franken gutgeheissen. In Zürich hat der Kantonsrat 3,5 Millionen Franken gesprochen und der städtische Gemeinderat einen Objektkredit von fast 18,5 Millionen Franken. «Darin sind unter anderem Begleitmassnahmen zur Förderung des Mädchen- und Frauenfussballs, Massnahmen zur Tourismus- und Standortförderung oder auch die Kosten für das Stadion
Letzigrund enthalten», sagt Regula Schweizer, Projektleiterin Frauen Fussball Europameisterschaft 2025 bei der Stadt Zürich. Fussball sei bereits die populärste Sportart bei den Stadtzürcher Mädchen und werde durch die EM sicher noch beliebter.
Im aktuellen Schuljahr hat mit «ZüriKick» bereits ein Programm begonnen, das durch den EM-Beitrag der Stadt finanziert wird. Mädchen zwischen 10 und 15 Jahren können am Mittwochnachmittag an neun kostenlosen Kursen auf Schulanlagen teilnehmen. So hätten sie bereits über 135 Mädchen den Zugang zum Fussball ermöglichen können, sagt Schweizer.
Zudem können Drittorganisationen aus der Frauen- und Mädchenförderung im Sport Geld aus dem Topf erhalten. «Beispielsweise wird Queenpin unterstützt, der wöchentliche Skateboard-Treffpunkt in der Stadt Zürich für Mädchen und Frauen», führt die Projektleiterin aus. Auch niederschwellige Sportförderprojekte in der Stadt Zürich wie Schwimmkurse für Frauen mit Migrationshintergrund würden mit Beträgen von bis zu 5000 Franken unterstützt.
Während der EM und in den Begleitprogrammen will die Stadt ein breites Publikum ansprechen. So sollen bei den Volunteers neben Verfügbarkeit und Erfahrung auch Diversitätskriterien wie Geschlecht, Herkunft und ob die Bewerber:innen mit oder ohne Behinderung leben eine Rolle spielen. «Als eine Massnahme zur Sensibilisierung zu verschiedenen Diskriminierungsformen, unter anderem Sexismus, Homo- und Transfeindlichkeit, wird zudem ein Verhaltenskodex für die Volunteers entwickelt, um ein möglichst diskriminierungssensibles Umfeld für alle zu schaffen», fährt Schweizer fort. Zudem würde für Vereine und die breite Bevölkerung ein Merkblatt zum Thema «Vielfalt im Sport» aufbereitet und im Mai gäbe es von der Fachstelle für Gleichstellung der Stadt Zürich einen BiblioTalk zum Thema Gleichstellung im Sport, indem auch sexuelle Orientierung, Geschlechtsidentität und -ausdruck behandelt werden.
Neben all den Massnahmen soll der Spass aber auch nicht zu kurz kommen. Schliesslich gehören zu den grossen Fussballturnieren fast
immer die grossen Public Viewings. So auch in Zürich, wo sich die ganze Europaallee in die «ZüriFanzone» verwandeln wird. Auf dem Europaplatz wird jedes Spiel der EM übertragen. Dazu komme «ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm, das zahlreiche sportliche und kulturelle Aktivitäten bietet». So entstehe ein vielfältiges Angebot, das sowohl die Bevölkerung als auch Gäste anspreche. «Wir freuen uns, internationale Gäste zum Fussballfest zu empfangen und die Bevölkerung einzubinden», schliesst Regula Schweizer.
Fussball konnte schon immer Menschen zusammenbringen. Zum Frauenfussball kommt ein noch vielfältigeres Publikum zusammen.
Zürich und die ganze Schweiz können das diesen Sommer zeigen.
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an dich! an dich! Wir denken auch nach der Pride an dich!