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Marsha P. Johnson und Sylvia Rivera am CSD in New York 1973. Foto von Reuters Graphic (von Netflix)
Christine Jorgensen, Foto: AP
history Auch wenn viele das Gefühl haben, trans Menschen seien eine Erscheinung der heutigen Zeit, dann liegen diese definitiv falsch. Seit jemensch zurückdenken kann, gibt es Menschen, die wissen, dass ihre Körpermerkmale nicht zu ihrem inneren Empfinden gehören. Text: Michael De Vita-Läubli in Zusammenarbeit mit Shannon Tobler, Mirjam Werlen und Finn Heckman
So wurde bereits 300 v. Chr. den Priestern Gala der Sumerer, einem Volk im südlichen Mesopotamien, nachgesagt, dass Männer die Rollen von Frauen und weibliche Namen annahmen. Und auch über den römischen Kaiser Elagabalus (204 – 222 nach Christus) wurde berichtet, dass er passend zu seinem Lebensstil die Haare am Leib entfernen liess, sich schminkte und mit einer Perücke auf dem Kopf durch das nächtliche Rom strich. Wir wissen jedoch nicht, ob Elagabalus vielleicht die erste römische Kaiserin war. Mit der Entstehung der bürgerlichen Welt im 19. Jahrhundert wurden die sozialen Aufgaben von Frau und Mann abgegrenzt. Schwule, Lesben und eben auch trans Menschen passten nicht in dieses Schema.