PZ7_7.4.2022

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SOZIALWISSENSCHAFTLICHES GYMNASIUM BRUNECK

KULTUR & KUNST

Who tells your story? Im heurigen Schuljahr ist es endlich wieder soweit: Nach einer coronabedingten Durststrecke erobern die Schülerinnen und Schüler des sozialwissenschaftlichen Gymnasiums in Bruneck wieder die Bühne. Auf dem Programm: HipHop und Rapmusik aus dem Musical „Hamilton“ über die Amerikanische Revolution und die Geschichte eines ihrer berühmtesten Gründerväter, aufgeführt von der Klasse 5am. Am Dienstag hat das Stück Premiere gefeiert. PZ-Redakteurin Judith Steinmair hat sich bereits im Vorfeld bei den Proben umgeschaut und mit einigen Schülern und Lehrpersonen über das amerikanische Musical gesprochen.

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as Musical erzählt die Lebensgeschichte des Alexander Hamilton, einem der wichtigsten „Gründerväter“ der Vereinigten Staaten von Amerika. Die Amerikanische Revolution und der Unabhängigkeitskrieg der Amerikaner gegen Großbritannien im ausgehenden 18. Jahrhundert bilden den historischen Hintergrund dieser außergewöhnlichen Biografie. Thematisiert werden aber nicht nur die großen Heldentaten von Revolutionären, die für Freiheit und Demokratie kämpften, sondern auch ihre archaischen Methoden der Konfliktbewältigung (Pistolenduell), ihre gegenseitigen Intrigen und ihre Doppelmoral als moderne Aufklärer und gleichzeitige Sklavenhalter. Und dann sind da noch die Frauen, die in dieser Zeit politisch und gesellschaftlich keine Rolle spielten und von Männern oft nur als Objekt der Begierde angesehen wurden. Wie war das nochmal mit #MeToo? PZ: Hamilton? Nicht gerade ein geläufiges Musical, oder? Wie seid Ihr darauf gekommen? Alexander Messner (Regie & Textadaption): Wir haben das Stück gemeinsam ausgewählt, ein Stück, das in Amerika große Erfolge gefeiert hat, bei uns aber noch relativ unbekannt ist. Rap und HipHop sind

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Die Schülerinnen und Schüler des SOWI von Bruneck laden wieder zu einem spannenden Musical.

den Jugendlichen ja einfach wie auf den Leib geschneidert, und die entsprechende Begeisterung ist natürlich eine gute Arbeitsgrundlage. Zugegeben, das Stück ist sehr komplex und deshalb eine große Herausforderung, nicht zuletzt auch wegen der Tatsache, dass es im Grunde größtenteils auf Männerrollen basiert und die Besetzung aber - mit Ausnahme des einzigen männlichen Schülers in der Hauptrolle des Hamilton - durchwegs weiblich ist. Aber zu unser aller Freude kann ich sagen: Es geht sich auf! Die Schüler*innen proben seit Mona-

ten mit Begeisterung, es ist schon ein enormer Aufwand das Ganze, aber wir sind alle mit großem Engagement dabei, auch das beteiligte Lehrer-Team. Unsere gemeinsame Motivation? Die ist im Grunde dieselbe, wie bei allen, die Theater machen, nämlich schlussendlich etwas Tolles auf die Bühne zu bringen! PZ: Also eine enorme Herausforderung das Ganze für die Schüler*innen der 5am, die letzthin ja nicht viel Erfahrung vor Publikum sammeln konnten?


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