6 minute read

Mittelschule Dr. Josef Röd: Unsere Erde - unsere Umwelt - unsere Zukunft

Forschen - Experimentieren - Handeln oder Kinder für den Planeten Erde

Eigenverantwortliches, projektorientiertes und praxisnahes Lernen sind im Montessori- Zug der Mittelschule Dr. Josef Röd seit jeher die Grundpfeiler im freien und selbstorganisierten Lernen. Als neuen Schwerpunkt hat sich das Montessori-Team für das heurige Schuljahr das Thema Umwelt und Forschen besonders in den naturwissenschaftlich-technischen Fächern, aber auch in der Zweit- und Fremdsprache vorgenommen.

In den “naturwissenschaftlichen Laborstunden” soll die Freude am Experimentieren der jungen Forscher geweckt werden. Besonders beliebt ist die Kombination “Science meets English” bei den SchülerInnen der 2. Klasse Montessori, wobei die Kinder ihre Englischkenntnisse im Fach Biologie und Chemie erweitern können. Weiters bietet der einmal im Monat stattfindende FROSCH-Tag (Forschen, Recherchieren, Organisieren, Staunen, Challenge, Handeln) den SchülerInnen die Möglichkeit sich gemäß moderner Pädagogik fächer-und jahrgangsstufenübergreifend mit einem Thema ihrer Wahl zu beschäftigen. Themen, wie Magie der Fantasie, alles Theater, Schulgarten, Montessori-Cafe`, Chemie im Alltag und neue Technik - neue Chance, waren im ersten Semester bei den Jugendlichen besonders gefragt.. Gemäß dem Jahresthema zur Umweltbildung: ”unsere Erde - unsere Umwelt - unsere Zukunft” ergründen die Jugendlichen an den FROSCH-Tagen im 2. Semester die Entstehung des Universums, der Erde und des

Der SpaceBuzz - so heißt das heiße Gefährt - macht auch bei der Mittelschule Röd Station.

Menschen. Sie befassen sich mit den verschiedenen Planeten, recherchieren das Leben auf der ISS und trainieren wie ein Astronaut. Auch das Experimentieren und bildnerische Gestalten kommt dabei nicht zu kurz. Besonders gefreut hat sich das MontessoriTeam, dass heuer auch wieder die mehrsprachige Theater- Projektwoche mit Alessandro Anteghini aus Bologna stattfinden konnte. Die SchülerInnen der 2. Klasse Montessori setzten sich im Theaterstück mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Tiere in den verschiedenen Ökosystemen auseinander.

DER SPACEBUZZ KOMMT NACH BRUNECK

Als Highlight im Mai dürfen sich die SchülerInnen auf eine ganz besondere Projektwoche freuen: Der SpaceBuzz kommt nach Bruneck. Auf die Initiative zweier engagier-

Stationen der verschiedenen Forschungsaktivitäten bei den Laborstunden und den verschiedenen Abstechern anlässlich der diversen Experimente.

ter Lehrerinnen, Mayr Kirsten und Veronika Passler, konnte (in Zusammenarbeit mit dem Space Consortium und Erasmus +) das ESFProjekt “SPACE-BUZZ” verwirklicht werden. Spacebuzz, eine Non-Profit - Organisation, erstellt mit den Partnern Stiching Space Buzz Foundation (Niederlande), Vizualis Torony Kereskedelmi (Ungarn) Centre Culturel Scientifique et Technique (Frankreich) und dem Schulsprengel Bruneck 1 ein Bildungsprogramm zu den Themen Weltraum, Ökosysteme, Technik im Klima- und Umweltschutz.

Im Focus dieses Projektes zur Umweltbildung stehen nicht die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels sondern das Wunder Erde. Ein kleiner Planet in den weiten des Universums, einzigartig, kostbar, wunderschön - schützenswert.

Studium der Resultate nach der Laborstunde.

EIN EIGENES UMWELTPROJEKT IN DER RÖD

Nach dem Zitat von Konrad Lorenz „Man schützt nur, was man liebt - man liebt nur, was man kennt.“ hat sich das Montessori -Team zur Aufgabe gestellt die wunderbare Einzigartigkeit der Erde in den Mittelpunkt zu stellen. Gemeinsam mit den oben genannten Partnern haben die Lehrpersonen verschiedene Unterrichtsmaterialien, ein Lehrerhandbuch, sowie ein Arbeitsheft für SchülerInnen mit dem Titel “Kinder für den Planeten Erde” erstellt. Das Projekt und die dazugehörigen Unterlagen sind für die SchülerInnen kostenlos und werden von SchülerInnen mehrerer Grund-und Mittelschulen aus dem Pustertal im heurigen Schuljahr erprobt. Der Höhepunkt der Projektwoche ist der Be- >>

BILDUNG IM DORF DER BILDUNGSAUSSCHUSS

DER VATER IST IM KRIEG

“Unter unserem Haus war ein Keller. Der größte und beste Keller im ganzen Häuserblock. Gute Keller waren wichtig. Gute Keller waren wichtiger als schöne Wohnzimmer und vornehme Schlafzimmer. Wegen der Bomben. Es war Krieg.”

Die Flucht mit ihrer Mutter und ihrer Schwester, die Christine Nöstlinger in ihrem autobiografischen Roman „Maikäfer flieg“ aufgeschrieben hat, tat weh. Es tat weh, die Großeltern und den Vater zurücklassen zu müssen bei den Sirenen, die unentwegt weitere Bomben ankündigten. Die kleine Christine flüchtete an den Stadtrand von Wien in ein Haus, das mehr Sicherheit versprach. Und so wie damals während des Zweiten Weltkriegs, sind derzeit – im Frühling 2022 – wieder viele tausend Kinder in Europa mit ihren Müttern auf der Flucht. Sie haben Kämpfe gesehen und Bomben gehört und mussten ihre Väter und viele ihrer Lieben im Krieg zurücklassen.

Es ist Krieg. Mitten in Europa befinden sich Kinder in einer Notschlafstelle für Schutzsuchende. Sie kommen aus der Ukraine. Alle Eindrücke sind fremd für sie. Sie besuchen bald eine neue Schule an einem neuen Ort. Sie lernen tapfer eine andere Sprache und freuen sich, wenn sie erste Wörter verstehen. Ein geregelter Schulbesuch und Struktur im Alltag geben ihnen Sicherheit. Wiederkehrendes tut ihnen gut. Sie haben ihr Zuhause vielleicht für immer verloren. Sie können nicht zurück und brauchen im neuen Land eine Perspektive.

Beispiellos. Dieses Wort fällt oft, wenn es darum geht, die Flucht aus der Ukraine zu beschreiben. Und beispiellos sind auch die Hilfsbereitschaft und die Empathie in ganz Europa. Die Menschen sind vom russischen Überfall auf die Ukraine so aufgewühlt, dass sie helfen wollen. Viele Familien nehmen Flüchtlinge aus der Ukraine bei sich Zuhause auf. Sie spenden Geld für Hilfsorganisationen oder gehen auf die Straße, um Flagge gegen den Krieg zu zeigen. Europa zeigt gerade sein großes Herz. Wer hier eine neue Heimat findet, soll dauerhaft bleiben dürfen. Auch das wäre beispiellos.

such des Space-Buzzes, ein LKW mit einem 4D Kino. Die Mission ins All bietet ein multisensorisches Erlebnis, bei dem VR (Virtual Reality), Sound und bewegliche Stühle eingesetzt werden, um den Start einer echten Weltraumrakete nachzuahmen. Die riesige Fensterfront ist ein Schlüsselelement des Erlebnisses, da sie es den Kindern ermöglicht, die Schönheit, Verletzlichkeit und Besonderheiten unseres Planeten zu sehen und zu lernen. Dank der großzügigen Unterstützung der Gemeinden Bruneck und Percha, der Raiffeisenbank Bruneck, von GKN Sinter Metals, der Firma Innerhofer, von Unionbau und des Rotary-Clubs konnte diese Reise ins All für 1000 SchülerInnen und ihren Lehrpersonen aus dem Pustertal ermöglicht werden. Am Ende der Projektwoche planen die Montessoriklassen ausgehend vom Europäischen Green- Deal die Ausarbeitung eines Green-Deals für die Schule mit vielfältigen Aktionen und fächerübergreifenden Angeboten zum Thema Universum, Sonnensystem, Ökosysteme, Klimawandel, ökologischer Fußabdruck und Umweltbildung. So wird zum Beispiel mit den SchülerInnen im Schulgarten gearbeitet, rund um das Thema Antrieb und Raketen experimentiert, ein Insektenhotel und Windräder gebaut, ein Secondhand-Markt veranstaltet, eine Kunstausstellung organisiert, RecyclingMöglichkeiten erarbeitet, Produkte aus der “grünen-veganen Küche” angeboten, grüne Kosmetik hergestellt und ein PloggingLauf veranstaltet.

Beim „Frosch-Tag“ wurden viele Informationen - auch aus dem weltweiten Netz - gesammelt.

Kirsten Mayr und Veronika Passler ermöglichen rund 1.000 SchülerInnen den Besuch des SpaceBuzz. Das kommt überaus gut an.

Die SchülerInnen werden Botschafter für eine lebenswerte Umwelt und haben die Möglichkeit aktiv an der Gestaltung ihrer Zukunft teilzunehmen. Außerdem wird ihnen das Erlebnis die Erde aus dem Weltall beobachtet zu haben noch lange in guter Erinnerung bleiben. // Veronika Passler

Lehrerfortbildung für die Montessori-Lehrkräfte.

This article is from: