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Stadtbibliothek Bruneck: Stop racism

STADTBIBLIOTHEK BRUNECK Stop racism!

Am 31. März erzählte Jawed Haidari aus Afghanistan, 28 Jahre alt, in der Stadtbibliothek Bruneck wie es ihm bei uns geht. Wie sein Fluchtweg war und wie er die politische Entwicklung seines Landes erlebt. Wie er uns selbst als Menschen sieht. Jawed Haidari ist im Jahr 2015 aus Afghanistan geflüchtet. Er stammt aus Parwan, wo er das Gymnasium besuchte und dann als SecurityBeauftragter afghanischer Politkerinnen und Politiker arbeitete. Er lebt und arbeitet seit eineinhalb Jahren in Südtirol. Moderiert wurde die Veranstaltung in der Stadtbibliothek von Leon Perjoka, Präsident des Beirates für Migration und Integration der Stadtgemeinde Bruneck. Es handelte sich um eine gemeinsame Veranstaltung des Beirates für Migration und Integration der Stadtgemeinde Bruneck und der Stadtbibliothek Bruneck im Rahmen der Aktionswochen „Stop racism“ der OEW. Und sonst? Siehe unten!

MARIE AUBERT:

ERWACHSENE MENSCHEN

Rowohlt 2021, 171 Seiten

Ida fährt zu Besuch zu ihrer Schwester ins Ferienhaus am Meer. Dort will sie zusammen mit dem Mann der Schwester und dessen Kind, das er in die Ehe mitgebracht hat, den 65. Geburtstag der Mutter feiern. Das Ferienhaus gehört den beiden Schwestern gemeinsam. Doch Marthe benutzt es viel öfter, was Ida schon ein wenig stört. Dass Marthe außerdem tatsächlich schwanger ist, nachdem sie es so lange versucht hat, erfüllt Ida nicht wirklich mit Freude, wollte sie doch ihre Eizellen einfrieren lassen, um später, sobald sich der geeignete Partner einstellt, ein Kind haben zu können. Denn Ida ist 40, in ihrem Beruf recht erfolgreich, aber privat ziemlich allein. Die Situation spitzt sich immer mehr zu: Ida benimmt sich unmöglich, Marthe erfährt, dass ihr Partner eigentlich gar kein Kind will, die Mutter will einen netten Geburtstag verbringen und sonst in Ruhe gelassen werden. „Erwachsene Menschen“ ist ein Buch über familiäre Konflikte, die, da nie ausgesprochen, untergründig schwelen, die Beziehungen stören und vergiften. Alle Beteiligten entpuppen sich als nicht besonders erwachsen; ihr Verhalten ist kindisch, töricht, störrisch und mehr oder weniger intrigant. Dennoch lässt es sich nachvollziehen, denn alle haben ihr Päckchen an Sorgen und Ängsten zu tragen.

(Empfohlen von Sonja Hartner)

SOPHIE BICHON:

UND WIR TANZEN ÜBER DEN FLÜSSEN

Heyne 2021, 462 Seiten

June hat es endlich geschafft! Nach drei Jahren Studium an der University of Arts in New York hat sie ihre erste Hauptrolle im Musical „The Red Lady“ ergattert! Und das auch noch in ihrer Heimatstadt London! Alles läuft bestens, doch dann trifft sie wieder auf ihren Ex-Freund Kian, den sie vor drei Jahren verlassen hat, um ihren Traum zu verwirklichen. Der Mann, der ihre erste große Liebe war und den sie nie vergessen konnte. Doch auch Ash ist hier - Kians bester Freund, der sie schon immer fasziniert hat. Immer wieder begegnen sich die drei und nähern sich einander an. Doch kann Kian June verzeihen, dass sie fortging, ohne sich richtig zu verabschieden? Werden es die drei schaffen, offen und ehrlich ihre Gefühle füreinander darzulegen? Und was wird aus ihnen, wenn ihre Freunde sich gegen sie stellen? Übermäßig dramatische Dreiecksbeziehungen sind out – und polyamore Liebschaften sind in! Das Buch „Und wir tanzen über den Flüssen“ ist ein Liebesroman, der zeigt, dass es auch anders geht - wenn drei sich lieben, muss niemandem das Herz gebrochen werden. Dadurch wird es natürlich nicht einfacher, eine Beziehung zu führen und zu navigieren. Doch Liebe bedeutet auch, einen Entschluss zu fassen und zu diesem zu stehen. Band 3 von Sophie Bichons „Love is love“-Reihe (alle Geschichten können unabhängig voneinander gelesen werden) ist für alle, die eine etwas von der Norm abweichende Beziehungsdynamik entdecken und kennen lernen wollen.

(Empfohlen von Stefanie Leiter)

RUMENA BUZAROVSKA:

MEIN MANN

Suhrkamp 2021, 168 Seiten

So kurz der Titel des Buches auch sein mag, so steht er doch für die Individualität jeder einzelnen Partnerschaft zwischen Mann und Frau. Die Autorin räumt in elf Erzählungen schonungslos mit der Idealvorstellung einer solchen auf und gewährt emotionale, nachdenkliche, aber auch witzige Einblicke in das Leben von Frauen, die in einer patriarchalischen Beziehung leben und sich darin gefangen fühlen. Betrogen, belogen, bevormundet von einem – von ihrem Mann. Die verschiedenen Charaktere der Frauen reagieren auf unterschiedlichste Art und Weise: aus Angst, von der Eifersucht getrieben oder einfach nur aus Resignation, mit mehr oder weniger fatalen Folgen. Durch den lockeren und auch witzigen Schreibstil der Autorin wirken die Erzählungen weniger ernst als es das Thema erwarten lässt. Eine kurzweilige Lektüre voller Emotionen.

DER MAUERSEGLER

Eichborn 2021, 238 Seiten

Ein junger Mann, Prometheus, fährt nachts stundenlang auf der Autobahn Richtung Norden – ohne Ziel und wie vom Teufel getrieben. Völlig übermüdet und am Ende seiner Kräfte kommt er am Meer an. Gestrandet an einem dänischen Autostrand im Nirgendwo. Er will mit Vollgas direkt ins Meer fahren, aber der Wagen bleibt im Sand stecken. Die Tür ist blockiert, also ist er gezwungen, dort zu übernachten. Am nächsten Morgen erwacht Prometheus durch die Berührung eines Ponys, das seinen Kopf durch das geöffnete Fenster gesteckt hat. Das Pony gehört einer alten Frau namens Aslaug, die Prometheus kurzerhand mit auf ihren Pferdehof nimmt. Dort wohnt sie gemeinsam mit ihrer Frau Helle. Die zwei Frauen versorgen Prometheus. Er bleibt auf dem Hof und hilft bei der Arbeit mit. Die beiden Frauen spüren, dass Prometheus ein Geheimnis in sich trägt und fürchterlich darunter leidet.

Schon von Kindesbeinen an sind Jakob und Prometheus dicke Freunde und erleben gemeinsam Abenteuer, teilen Freud und Leid. Die Freundschaft bricht im Laufe der Jahre nicht ab, die zwei Männer bleiben immer in Kontakt. Auch dann, als Jakob krank wird und Prometheus ihm vielleicht helfen kann. Doch der Preis für die Hilfe ist groß, sehr groß…Jasmin Schreiber schreibt in ihrem neuen Buch über die Themen Freundschaft, Tod und Trauer, Schuld und Vergebung. Wie schon in ihrem Erstlingsroman beschreibt sie die seelischen Zustände der Personen sehr ergreifend und wieder ergänzt durch treffende Vergleiche mit dem Tierreich. Sehr lesenswert!

(Empfohlen von Barbara Irsara)

AHRNTALER GRUNDSCHÜLER

MIT DER SCHULE AUF DIE PISTE

Unter dem Motto „Mit der Schule auf die Piste“ lernten die Schüler des Ahrntals die heimische Skigebiete Speikboden und Klausberg kennen. Die Aktion ist eine klassische Win-Win-Situation für alle Seiten.

Nachdem das Projekt im Dezember 2021 coronabedingt verschoben werden musste, konnte noch in dieser Wintersaison ein Ersatztermin gefunden werden. Einst als Pilotprojekt gestartet, erfährt die Initiative mittlerweile viel Zuspruch. Ziel ist es, den einheimischen Schülern das Skifahren und Snowboarden beizubringen und sie für den Wintersport zu begeistern.

In dieser Woche geht es für die Mittelschule Sand in Taufers auf die Pisten am Speikboden, wo Pistengaudi und Sicherheit im Mittelpunkt stehen. Einige von den Schülern stehen zum ersten Mal auf den Brettern, andere verfeinern ihre Technik. An insgesamt drei Tagen werden die Schüler von ausgebildeten Skilehrern unterrichtet. Die Skiworld Ahrntal wirbt seit einigen Jahren mit einem besonderen Ski-Angebot für Familien: Kinder unter 12 Jahren erhalten eine kostenlose Jahreskarte. „Mit dieser Aktion wollen wir die einheimischen Kinder zusammen mit ihren Familien zurück auf die Piste holen. Umso mehr freut es uns, dass das Skiangebot auch in den Grund- und Mit-

15.04.

–18.04.22

Volkskundemuseum Dietenheim Museo degli usi e costumi a Teodone

telschulen angenommen wird.“, so Martin Unterweger, Geschäftsführer der Bergbahnen Speikboden.

Die Schüler haben sichtlich Spaß und genießen die schöne Bergwelt am Speikboden. Anbei ein nettes Bild, welches das untermauert. // mu

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