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HC Pustertal: Die gemeinsame Mission 25. Ausgabe des Sellaronda Skimarathons:

HC PUSTERTAL Die gemeinsame Mission

Pünktlich zum Saisonende standen einige HCP-Macher in einem großen Radio Holiday-Spezial Rede und Antwort. Auch die PZ war beim Interview dabei, lauschte gespannt und fragte nach. Erich Falkensteiner (Präsident), Jochen Schenk (Mitglied Verwaltungsrat), Patrick Bona (Sportlicher Leiter) und Patrick Kirchler (Pressesprecher) war schnell anzumerken, dass sie stolz auf das Geleistete sind und weiterhin nur so vor Tatendrang sprühen. Beim Nachzeichnen des Saisonverlaufs wurde auf einige interessante, auch teilweise weniger beachtete Details hingewiesen.

Jochen Schenk blickte bis zur Liga-Aufnahme vor etwa einem Jahr zurück: „Als wir die Nachricht erhielten, waren wir sehr erfreut, aber auch überrascht. Der Verein wusste, dass nun viel Arbeit anstehen würde und wenn wir gewusst hätten, wie viel, dann hätten die Verantwortlichen wohl mehr gegrübelt, was aus heutiger Sicht zum Glück nicht passiert ist.“ Patrick Bona, der Hauptverantwortliche für die Zusammenstellung des Teams verwies hierbei auf einige harte personelle Entscheidungen: „Alles andere als einfach war der Fakt, zu wissen, dass man einen Großteil der Mannschaft nicht bestätigen wird können. Darunter verdiente Größen. Auch der organisatorische Aufwand war uns zu Beginn nicht bewusst, aber wir sind da schnell reingekommen.“ Beim Suchen neuer Cracks stieß der gebürtige Brixner in für den HCP neue Sphären vor: „Auf dem Transfermarkt duelliert sich Schwarzgelb nun mit Vereinen aus den höchsten Ligen Deutschlands, Finnlands und Schwedens um die geeignetsten Spieler, das ist schon eine gewaltige Herausforderung.“

NEUE EISHOCKEY-SPHÄREN

Für Patrick „Patza“ Kirchler war 2021 eine Phase des Umbruchs: „Die Zeit nach der Aufnahme in die ICE war ungemein spannend,

Von links: Patrick Kirchler, Patrick Bona, Albert Dejaco (RH), Erich Falkensteiner und Jochen Schenk.

wir standen ohne Präsidenten da und teilweise war auch Skepsis gegeben. Heute kann man aber zum Glück sagen: Wer wagt gewinnt und olls guit gong!“ Strukturell hat der HC Pustertal erweitert, hier unterstrich Schenk: „Lange war, und ist natürlich immer noch, in unserem Vereinsleben viel Idealismus und Ehrenamt dabei. Mittlerweile benötigen wir auch einige hauptberufliche Mitarbeiter und auch der Verwaltungsrat wurde erweitert.“ Auch in der neuen Arena, die auch nach dem Umzug lange eine Baustelle war, was die Arbeit nicht unbedingt vereinfachte, seien die Wölfe und ihr Umfeld mittlerweile angekommen.

KOMFORT STATT KULT, HELMINEN STATT BASILE

Die neue Arena kommt aufgrund des großen Komforts gut bei den Anhängern, die teils emotional auch noch am Rienzstadion hängen, an. Die Intercable Arena war eine Art Schlüssel für die Aufnahme in die ICE Hockey League und sorgt auch bei Gegnern und Gästen für staunende Blicke. Auf der großen Hockeybühne war man zu Sai-

Die Rienzkurve im neuen Stadion. Wegen der Corona-Einschränkungen konnte nicht das volle Besucherkontingent ausgeschöpft werden. 0ptic rapid

Der Fels in der Brandung vor einem gelben Fahnen-Meer...

sonbeginn ein ziemlich neues Gesicht. Der sportlichen Leitung gelang es aber schnell mit komplexen Punktesystem umzugehen und hochkarätige Verstärkungen nach Bruneck zu holen. „Der Charakter des Teams war heuer fundamental. Bei Spielerverpflichtungen mehr auf die Persönlichkeit zu achten, war auf jeden Fall die richtige Entscheidung,“ erklärte Bona. Gleiches gilt für den Trainerwechsel von Luciano Basile zu Raimo Helminen. Auch Brad Morrisson und der allseits beliebte Tommaso Traversa mussten die Koffer packen und wurden von den Glücksgriffen Greg Carey und Max Gerlach ersetzt. „Speziell den Einheimischen gab der neue Trainer das nötige Selbstvertrauen und hat Abläufe vereinfacht,“ erläuterte Ex-Flügelstürmer Bona das Erfolgsrezept des Finnen, der die schier unendliche Aufholjagd einläutete, die „Patza“ wie folgt beschrieb: „Den Veränderungsdrang und dass es nur mehr aufwärts gehen kann, hat das Umfeld gespürt und als nach dem Trainerwechsel gleich dreimal in Serie gewonnen wurde und man sah, dass alle unbedingt aus dem Tabellenkeller wollen, ging ein echter Ruck durchs ganze Tal.“ Patrick Bona ergänzte hierzu: „Die Spiele unter Helminen hatten allesamt Playoff-Charakter, was eine starke Leistung, aber mental auch eine Herausforderung war.“ Jochen Schenk lobte bei dieser Gelegenheit auch das Team, welches abseits des Eises Großes

vollbrachte: „Zu sehen, wie alle Beteiligten an einem Strang zogen und sich jederzeit für alles einsetzten, war ein großes Highlight.“ Als weitere Höhepunkte sieht die schwarzgelbe Führungsriege die Derbys gegen Bozen, den ersten Sieg im ersten Ligamatch in Bratislava, aber auch die generelle Euphorie über die gesamte Saison sowie das unglaubliche und starke Ende der regulären Saison im Februar, die man schlussendlich auf einem direkten Playoff-Platz beenden konnte.

NACH DER SAISON IST VOR DER SAISON

Die Verantwortlichen dankten den Fans und den Sponsoren, um dann auf weitere Meilensteine hinzuweisen, wie den Fakt, dass zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte Sitzplätze zur Verfügung standen. „Der große Andrang auf die Playoff-Tickets zeigt, auf welcher landesweiten Sympathie-Welle wir reiten,“ fügte Patrick Kirchler in diesem Zusammenhang hinzu. Nun stehen für den Vorstand einige Tage Ruhe an, bevor der arbeitsintensive Sommer ansteht. Im Wissen, viele Erkenntnisse gewonnen zu haben, aber auch, dass die Erwartungshaltung nicht gesunken ist. Präsident Erich Falkensteiner zeigte sich, auf die nächste Spielzeit blickend, zuversichtlich: „Ich spüre eine Begeisterung in uns allen und habe ein gutes Gefühl. Wenn wir die Erfahrungswerte einfließen lassen, können sich die Fans eine schöne Saison erwarten.“ Nach den langfristigen Zielen gefragt, führte Präsident Falkensteiner an: „Gemeinsam haben wir früh unsere Mission und Vision festgelegt. Die Kernthemen sind die Arena, wo die Leute zusammenkommen, die wirtschaftlich solide Arbeit, die Stärkung der Zusammenarbeit mit dem Jugendsektor und die Förderung des sozialen Aspektes - in schwierigen Zeiten umso mehr. Ein Grund, warum ich dieses Amt angenommen habe, ist, dass der HCP einfach wichtig für mich und das Tal ist.“ Patrick Bona ergänzte: „In Zukunft wollen wir so viele Einheimische wie möglich einbauen und auch die Liga will diesen Trend fördern.“ Die Voraussetzungen für Spitzeneishockey im grünen Tal sind somit auch ich naher Zukunft weiterhin gegeben. // Dominik Faller

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