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MENSCHEN IM PORTRÄT

PEPI FAUSTER

„Eine Pause ist gleich wichtig wie eine Note“ Die Musik begleitet Pepi Fauster schon ein ganzes Leben lang. In seiner Arbeit als Grundschullehrer, als Musikant und Kapellmeister oder im Beirat des Bereichs Musikschulen: Immer ging es darum, die richtigen Töne zu treffen. Nach 15 Jahren als Obmann hat der Niederdorfer nun den Verband der Musikkapellen verlassen, doch, wie sollte es anders sein, der Musik bleibt er verbunden. Im Interview erzählt er, was die Stille mit Musik zu tun hat, wie er seine Zukunft gestalten will und warum die Blasmusik lange ein schlechtes Image hatte. PZ: Was brauchen Sie, damit der Sound des Lebens stimmt? Pepi Fauster: Wenn ich zurückblicke, dann sind es drei Dinge: Familie, ein guter Beruf und ein Hobby. Ich bin sehr verwurzelt in meiner Familie. Meinen Beruf als Grundschullehrer habe ich mit viel Freude ausgeübt. Und mein Hobby, die Musik, begleitet mich auch schon ein ganzes Leben. Wie ist die Musik in Ihr Leben gekommen? Mein Vater und hauptsächlich meine Onkel haben sehr viel musiziert, waren in der Musikkapelle und im Kirchenchor und haben auch sonst viel gesungen. Es gibt da ein nettes Foto, auf dem ich mit meinen Onkeln zu sehen bin. Sie spielen mit zwei Topfdeckeln Schlagzeug und ich mit der Trommel voraus. Zu meinen Kindheitserinnerungen gehört die Musik dazu. Im Kindergarten habe ich den Krämersmann gesungen und Mundharmonika gespielt. Dann folgte Blockflötenunterricht bei einer Nachbarin und so ging es weiter. Sie sind auf einem Bauernhof aufgewachsen. Hatte die Musik neben der vielen Arbeit trotzdem ihren Platz?

Pepi Fauster, Jahrgang 1958, wächst mit drei Brüdern auf einem Bauernhof in Niederdorf auf. Instrumente gehören in der musikbegeisterten Familie von Anfang an dazu. Mit zehn Jahren kommt der Nachwuchsmusikant zur Musikkapelle Niederdorf, ab dem Alter von zwölf Jahren ist er bei Auftritten dabei. Klarinette, Trompete, Posaune, Horn, Kontrabass: Im Laufe seiner musikalischen Entwicklung spielt er verschiedene Instrumente und singt im Das war meinen Eltern neben der Arbeit immer wichtig. Sie waren musikalisch und hätten wohl gar nicht anders gekonnt. Die Musikkapelle hatte bei meinem Vater einen

Kirchenchor. Fauster besucht die Lehrerbildungsanstalt in Meran und arbeitet von 1976 bis 2009 als Lehrer und Fachberater für Musik an der Grundschule. Seine Stationen in den 36 Jahren als Kapellmeister: Prags, 7 Jahre, Toblach, 15, und aktuell Reischach, 10, und dann noch jeweils zwei Jahre in St. Georgen und Niederdorf. Als Musikant ist er heute noch Mitglied der Musikkapelle Toblach. Von 2008 bis 2019 ist Fauster zudem Mitglied des Beirates des Bereichs Musikschulen und des Deutschen Kulturbeirates Südtirol, seit 2020 im Vorstand des Dienstleistungszentrums DZE. 36 Jahre arbeitet er ehrenamtlich im Verband der Südtiroler Musikkapellen, zwölf Jahre davon als Verbandsjugendleiter und zuletzt 15 Jahre als Obmann. Im Mai dieses Jahres übernimmt sein Nachfolger Pepi Ploner. Fauster ist Vater von drei Töchtern und // lebt mit seiner Frau in Niederdorf. besonderen Stellenwert. Wenn es nur irgend möglich war, war er bei den Proben dabei – dieses Verpflichtungsgefühl habe ich ganz sicher mitgenommen.

Musik liegt in der Familie: Pepi Fauster als kleiner Bub mit seinen Onkeln (l.) und beim Musizieren mit seinen drei Töchtern. 24

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