alpenblick, Ausgabe 1/2021

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alpenblick

70. Jahrg. Ausgabe 1/2021

Mitgliedermagazin des DAV-Augsburg & Friedberg

Der Berg als Kulisse Fototourismus in den sozialen Medien

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Skitouren mit Ăœbernachtung im Biwak

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Jugendvollversammlung – Entscheide mit!

Kombitour in den Lechtaler Alpen

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FĂźr Sporterlebnisse in der Region begeistern? Mit LEW geht das Mehr entdecken auf lew.de

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Inhalt

Impressum

Vorwort

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Der alpenblick ist das offizielle Mitteilungsblatt der Sektionen Augsburg und Friedberg im Deutschen Alpenverein e.V. ISSN 2625-3291 Auflage: 11.000 Exemplare

Gastkommentar

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Herausgeber: DAV-Sektion Augsburg e.V. Peutingerstr. 24, 86152 Augsburg Telefon: 08 21/ 51 67 80 E-Mail: sektion@dav-augsburg.de Internet: www.dav-augsburg.de Facebook: www.fb.com/DAVSektionAugsburg 1. Vorsitzender: Dr. Thomas John 2. Vorsitzende (kommissarisch): Alina Dajnowicz Redaktioneller Inhalt, verantwortlich i.S.d. Pressegesetzes: Julia Winterstein (kommissarische Schriftführerin) Redaktion: redaktion@dav-augsburg.de Redaktionsleitung: Dr. Bernd und Gabi Wißner Gestaltung und Herstellung: Wißner-Verlag GmbH & Co. KG, Augsburg Druck: Druckerei Joh. Walch GmbH & Co. KG, Augsburg Anzeigenmanagement: Ursula Ertl, anzeigen@dav-augsburg.de Öffnungszeiten von Servicestelle und Materialverleih in Augsburg: Montag 16–18 Uhr, Donnerstag 16–19 Uhr, Mittwoch und Freitag 9–13 Uhr Die Bücherei ist donnerstags von 17–19 Uhr für Mitglieder geöffnet. Für die Sektion Friedberg: Geschäftsstelle Herrgottsruhstr. 2, 86316 Friedberg, www.alpenverein-friedberg.de 1. Vorsitzender Richard Mayr Redaktion Friedberg: Dr. Rudolf Nägele (presse@alpenverein-friedberg.de) Alle im alpenblick enthaltenen Beiträge in Text und Abbildung sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte sind vorbehalten. Eine Verbreitung oder der Nachdruck – auch in Teilen – bedarf der ausdrücklichen Genehmigung durch die Redaktion. Die Artikel geben die Meinung der Autoren und nicht jene der Redaktion wieder. Einsender von Leserbriefen, Manuskripten und sonstigen Schriftwerken erklären sich mit der redaktionellen Bearbeitung einverstanden. Die Texte können ggf. gekürzt werden. Keine Haftung für unverlangte Einsendungen sowie kein Anspruch auf Rücksendung. Alle Angaben ohne Gewähr. Kostenloses Mitgliedermagazin, Verkauf verboten. Wir verwenden den Genderstern, um alle Menschen anzusprechen. Mit dem * möchten wir auch Personen gerecht werden, die sich in den Kategorien weiblich oder männlich nicht wiederfinden.

Titelthema Der Berg als Kulisse – Fototourismus in den sozialen Medien

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Aus dem Vorstand Das erste Halbjahr 2021 – dringende Aufgaben

11 Aus den Abteilungen

Natur / Umwelt / Kultur NUK-Veranstaltungen in 2021 – mit flexibler Organisation NUK-Buchempfehlungen Ökologieorientiertes Autofahren – freiwillig Tempo 120! NUK-Tipps: Lichtverschmutzung im Bergsport Was blüht denn da?

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Vortragstipps

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Bergsteiger Fitness JDAV Ausbildung Die ParaVertikalen MTB Sportklettern Familienbergsteigen Unterwegsgruppe

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Sektion Friedberg

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Aus dem LLZ Erneute Schließung des Kletterzentrums

Tipps zu Sicherheit & Ausrüstung

Aus dem Vorstand

Verhalten im Notfall – Teil 1

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Kurz berichtet

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Hütten & Wege Wegebau in der Sektion Augsburg

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Grußwort Die Sektion Friedberg gratuliert Paul Pöller zum 80. Geburtstag

Dem Winter auf der Spur – Skitouren in Norwegen

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Aus der Geschäftsstelle Geburtstage / Totengedenken

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Aus den Abteilungen Ein immer lohnender Bergsteigerklassiker Staunen über ein Naturwunder Ungewohnte Einblicke in die Uferwelt der Altmühl Ein bisschen was ging doch im Sommer und Herbst Sehnsucht nach Einkehr

Reportage

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Kurz gemeldet

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Vorankündigungen

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Termine / Kontakte

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Engagement im Ehrenamt Ulrich Waldhauer und das Ehrenamtsprojekt zur Sanierung der Otto-Schwegler-Hütte

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Tourentipp

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Foto Titelseite: Anni Götze

Aus der Geschäftsstelle

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Termine

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Gedruckt auf MultiArt Silk, FSC®

Tourenprogramm

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Foto: DAV-Archiv

Vorwort

Kreative und flexible Lösungen sind gefragt

Liebe Leser*innen, ein turbulentes und schwieriges Jahr liegt hinter uns, in dem wir alle auf Vieles verzichten mussten. Unsere Bergabenteuer waren nur teilweise möglich, die Kletterhalle war eingeschränkt zugänglich und die Hütten konnten ihre Kapazitäten nicht voll auslasten. Etliche unserer Kurse, Touren und Vorträge sind kurzfristig aufgrund von Corona ausgefallen. Auch die jährliche Mitgliederversammlung konnte trotz mehrerer Anläufe nicht stattfinden. Wir haben gelernt, dass wir stets mit neuen Ereignissen und Entwicklungen konfrontiert werden können und bereit sein müssen, kreative und flexible Lösungen zu finden. In den vergangenen Monaten haben wir alle bewiesen, dass wir als Sektion im Stande sind, neue Wege zu beschreiten. So sind die digitalen Vorstandssitzungen mittlerweile Routine, Besprechungen und Gruppentreffen finden ebenfalls über das Internet statt und die ersten Kurse sowie Vorträge werden online angeboten. Die Übergangsregelung im Vereinsrecht gibt uns die Möglichkeit, auch die Mitgliederversammlung digital durchzuführen. Wir loten hierzu bereits die technischen und organisatorischen Randbedingungen aus. (Näheres in der Rubrik „Aus dem Vorstand“, S. 11). Auch wenn Videokonferenzen keinesfalls das gemütliche Beisammensein, den wertvollen Erfahrungsaustausch und die gemeinsamen Bergerlebnisse ersetzen können, erhalten sie doch unser Vereinsleben aufrecht: Es bleibt uns möglich, neue Ideen zu entwickeln und die Zukunft zu planen. So hat sich z. B. ein motiviertes Team gefunden, das

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die Sportkletterabteilung aufbaut und mit Leben füllt. Neben dem regen Austausch im erweiterten Vorstandskreis ist es uns außerdem wichtig, im Kontakt mit Ihnen als Mitgliedern und/oder ehrenamtlich Engagierten zu bleiben. Daher möchten wir ab Februar etwas Neues ausprobieren: die Vorstandssprechstunde. An jedem 2. und 4. Montag im Monat (jeweils außerhalb der Schulferien) stehen wir, die beiden Vorsitzenden, Ihnen abwechselnd für Fragen und Anregungen zur Verfügung. Da die persönlichen Treffen derzeit vermieden werden sollten, findet die Vorstandssprechstunde telefonisch statt. Sie erreichen uns von 17 bis 19 Uhr unter der Telefonnummer: 0821/50 87 88 99. Los geht es am 8. Februar. Wir freuen uns auf Ihren Anruf! Angesichts aller Ungewissheit lassen sich auch unsere Trainer*innen nicht davon abhalten, ein neues tolles Sommerprogramm für Sie zusammenzustellen. Das neue Ausbildungs- und Tourenprogramm wird zwar erst im April veröffentlicht, die Kurse und Touren sind aber bereits geplant. Wir hoffen sehr, dass im Jahr 2021 wieder Vieles möglich sein wird, bleiben jedoch realistisch und gehen davon aus, dass die nächsten Monate immer noch eine gewisse Spontanität und Flexibilität von uns erfordern werden. Trotz der Herausforderungen bin ich sehr zuversichtlich, dass wir das neue Jahr gemeinsam gut meistern werden. Neben dem erfahrenen und verlässlichen Team der Geschäftsstelle haben wir das Glück, dass sich zahlreiche Mitglieder ehrenamtlich in der Sektion

engagieren, sei es als Vorstandsmitglieder, Abteilungs- oder Gruppenleitungen, als Trainer*innen, Redakteur*innen oder Helfende aller Art. Dank dem großartigen Engagement haben wir ein professionelles Mitgliedermagazin, es finden Kletterwettbewerbe statt und die Bergwege werden für Wanderfreunde gepflegt, nur um ein paar Beispiele zu nennen. Neue motivierte Personen sind immer herzlich willkommen! Wenn also jemand schon einmal drüber nachgedacht hat, sich ehrenamtlich zu engagieren, kann er/sie gerne Kontakt mit uns aufnehmen. Wir haben zahlreiche Betätigungsmöglichkeiten für vielfältige Kenntnisse und Fertigkeiten. Wer gerne schreibt, kann Artikel für den alpenblick verfassen, Naturengagierte finden Einsatz in unserem NUK-Team, Designer*innen können ihre Kreativität bei der Gestaltung der Sektionsmedien einbringen. Für diejenigen, die sich gerne handwerklich betätigen und anpacken, gibt es Aufgabenbereiche im Alpengarten, auf den Hütten und im Wegebau. Wer gerne Verantwortung übernimmt, kann sich als Gruppenleitung engagieren. Ich wünsche uns allen, dass wir im neuen Jahr die Berge wieder in gewohnter Weise erleben, auf Hütten übernachten und gemütlich beisammensitzen können, aber vor allem, dass wir gesund bleiben.

Alina Dajnowicz, 2. Vorsitzende

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Foto: Privat

Gastkommentar

Wer trägt die Verantwortung? von Riki Daurer

Der Bergsommer 2020 war anders. Nach dem Covid-bedingten Lockdown im Frühjahr kam es zu einem regelrechten Ansturm auf die heimische Bergwelt. Eine erfreuliche Entwicklung sollte man meinen – es ist ja auf gleich mehreren Ebenen begrüßenswert, wenn es die Menschen verstärkt in die Natur zieht. Doch gleichzeitig gingen die medialen Wogen hoch: Es gab eine Reihe von Berichten über Schwarzcampen an Seen und in Naturschutzgebieten, über Influencer an alpinen Hotspots und Massen von Wanderbegeisterten, die sich gegenseitig die Aussicht verstellten. Schnell begab man sich dann auch mit erhobenem Zeigefinger auf die Suche nach den Verantwortlichen für diese Entwicklung – und glaubte sie alsbald in den sozialen Medien, vor allem den Instagram- und Facebook-Usern, gefunden zu haben. Ausgeblendet wurde hingegen die Tatsache, dass Hüttenwirt*innen und anderen in der alpinen Infrastruktur tätigen Personen kaum etwas Besseres hätte passieren können als dieser Ansturm auf die heimische Bergwelt. Doch wer hat nun Schuld? Ist es überhaupt legitim, in dieser Situation einer Gruppe von Menschen eine solche zuzuschreiben? In diesem Beitrag möchte ich mich diesen Fragen von verschiedenen Seiten nähern – nicht, um finale Antworten zu geben, sondern um zum Nachdenken anzuregen. Die sozialen Medien In vielen Diskussionen wurden sie als Erste genannt, wenn es darum ging, den Ansturm auf die Berge und die

Natur im vergangenen Sommer zu erklären: soziale Medien und ihre User. Und tatsächlich ist es so, dass über Postings auf diesen Plattformen für viele Nutzer imposante Gipfel, idyllische Bergseen oder andere besondere Orte in der Natur in den Vordergrund gerückt wurden. Klickt man bei so einem Posting dann auf den „Gefällt mir“-Button oder teilt das Bild, wimmelt es in der eigenen Timeline bald von ähnlichen Beiträgen. Das liegt daran, dass soziale Medien über eigene intransparente Algorithmen aus unserem Nutzerverhalten eine für uns passende Bubble kreieren; eine Blase, die gefüllt ist mit ähnlichen Beiträgen wie jenen, die bereits auf unsere Zustimmung gestoßen sind. Das Schema dahinter lautet: Zeige dem User mehr von den Inhalten an, die ihm schon einmal gefallen haben. Bei der Nutzung von sozialen Medien müssen wir daher immer im Hinterkopf behalten, dass die Plattformbetreiber nicht am Wohl der Menschheit, sondern an unseren Daten interessiert sind. Diese werden im Hintergrund abgespeichert und für Werbung verkauft. Ob man soziale Medien verwendet, bleibt im eigenen Ermessen. Vor Augen halten sollte man sich, dass sie kein tatsächliches Abbild der Realität bieten, sondern in einer verzerrten Form auf unsere Interessen reagieren und uns nicht kuratierte Inhalte liefern, also Inhalte, die nur weiterempfohlen werden und nicht selbst zusammengestellt wurden. Der Content Creator Die Inhalte, die in sozialen Medien zu finden sind, müssen von irgendjeman-

dem generiert werden. Häufig werden diese Content-Ersteller*innen als Hauptverantwortliche ausgemacht, die mit ihren Hochglanz-Postings die Massen in die Berge locken. Diese Personen leben teilweise davon, dass ihre Beiträge angeklickt und geteilt werden und sie eine große Zahl an Abonnierenden haben. Sie als alleinige Verantwortliche für den Run auf die Berge auszumachen, greift aber zu kurz. Denn natürlich tragen wir alle einen Teil dazu bei – jeder von uns, der ein Foto vom schönen Sonnenaufgang, vom türkisblauen Bergsee oder dem vermeintlich einsamen Gipfel postet. Im Unterschied zur Presse, die professionell Inhalt für (soziale) Medien produziert, sind allerdings weder Influencer noch wir „Normaluser“ für die Erstellung von Content ausgebildet. Die wenigsten von uns kennen sich mit journalistischen Regeln und Standards aus. Was wir jedoch als Privatnutzer von Facebook, Instagram und Co bedenken müssen: Für uns gelten die gesetzlichen Bestimmungen in gleicher Weise, beispielsweise hinsichtlich Urheber- oder Persönlichkeitsrecht. Letzten Endes sind wir damit – nicht nur im rechtlichen, sondern zudem im ethischen bzw. moralischen Sinn – auch für die Korrektheit des von uns veröffentlichten Contents verantwortlich. Genauso wenig, wie wir am Berg jemanden in die falsche Richtung schicken oder einem Auskunftsuchenden wichtige Informationen zu einer Tour (etwa zu Ausrüstung, Anforderungen oder Schwierigkeit) vorenthalten, dürfen wir mit diesen Informationen im Netz sparen. Falscher oder unvollständiger Content, der im alpenblick 1 | 2021

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Gastkommentar

Netz kursiert, kann zur ernsthaften Gefahr werden. Der Leser bzw. Produser Die Vollständigkeit und Korrektheit von Informationen sollen wir aber auch als Rezipient*in im Blick haben – die, die wir lesen, und die, die wir weiterverteilen. Das Interagieren liegt in der Natur von sozialen Medien, jeder User ist also gleichzeitig ein Konsument und ein Produzent von Inhalten, ein Produser. Denn mit jedem Lesen, Klicken, Kommentieren oder mit dem reinen Anschauen von Postings, Bildern oder anderen Inhalten auf Plattformen tragen wir zu deren Verbreitung bei und sind somit in gewisser Form erneut Content-Produzenten. Dieser Verantwortung müssen wir uns als Nutzer von sozialen Medien bewusst sein. Im konkreten Fall kann das beispielsweise bedeuten, dass ich einen TourenTrack auf einer Plattform verifiziere, bevor ich ihn über soziale Medien verbreite. Fehlen mir die Kompetenzen dafür, ist es ratsamer, von der Verbreitung abzusehen, um sicherzustellen, dass keine falschen Informationen in Umlauf geraten. Tourismus und Werbung Sujets, die jahrelang in der Tourismuswerbung eingesetzt waren, wurden heuer Ziel des Massenansturms. Wollte man als Tourismusverband nicht genau das erreichen? Hatte man nicht genau dafür all die Straßen an entlegene Orte gebaut und die vielen Inserate geschaltet? Gerade von Personen aus der Tourismusbranche

kamen teilweise Aufschreie angesichts der Massen, die unterwegs waren. Waren es tatsächlich zu viele Gäste? Oder richtete sich der Aufschrei letztendlich nicht vielmehr gegen die eigene Zunft, die verabsäumt hatte, sich ausreichend und nachhaltig (im Sinne guter Verkehrskonzepte) auf den eigentlich erwünschten Ansturm vorzubereiten? Alpine Vereine und Hütten Als Letzter in der Runde, ganz sanft und leise, kann man außerdem noch die Frage nach der Verantwortung alpiner Vereine in den Raum stellen. Und natürlich jene der ihnen zugehörigen Hütten, die ebenfalls in den sozialen Medien Marketing machen. Unser aller Anliegen ist es letztendlich, dass immer mehr Menschen ihren Weg in die Berge finden. Um diese Bergbegeisterten zu betreuen, wurden die alpinen Vereine gegründet, wurden Wege und Hütten gebaut. Als Mitglieder haben wir dies über Jahre unterstützt, waren offen für alle. Nun aber hätte man die Hütten, Berge und alpinen Wege doch wieder gerne für sich, ohne die vielen störenden Neuzugänge unter den Bergsportler*innen. Der Wanderer und Bergsteiger Und nun ist man schon beim letzten Glied in der Kette: dem/der Bergsteiger*in selbst. Gerade als Mitglied eines alpinen Vereins müsste ich es eigentlich begrüßen, dass so viele Menschen draußen unterwegs sind. Mit meinem erworbenen Berg-Know-how habe ich die Möglichkeit, mir alternative Ziele abseits

der Hotspots zu suchen. Und ich bin in der Lage, falsche oder kritische Angaben richtigzustellen – ganz ohne erhobenen Zeigefinger, sondern im Sinne einer verlässlichen Informationswiedergabe. Die Frage nach der Verantwortung und Eigenverantwortung ist im Jahr 2020 um ein gutes Stück größer geworden. Doch wir sollten uns auch die Frage stellen, ob es immer den anderen als Schuldigen braucht. Braucht es immer Regeln von oben, die uns und andere sanktionieren (lassen), sobald diese nicht eingehalten werden? Oder machen wir von unserer Eigenverantwortung Gebrauch, wählen verlässliche Portale und Medien als Informationsmedien, verifizieren Informationen und ermöglichen es auf diese Weise, Maßnahmen und Handlungen eigenverantwortlich zu setzen? Gerade im Jahr 2020, als im Frühjahr noch die Befürchtung herrschte, dass im Sommer die Hütten große Verluste einfahren würden, müssten wir uns doch gerade als Hütten-mitfinanzierende-Mitglieder freuen, wenn das Tagesgeschäft gut läuft. Und als Bergsportler müssten wir es doch begrüßen, dass so viele Menschen wieder den Weg in die Natur finden. Aber so einfach ist es eben nicht. Riki Daurer hat mit alpinonline eine Agentur gegründet, die sich der Schnittmenge zwischen alpin und online widmet – von der Erstellung von Websites bis hin zu OnlineMarketingkonzepten für alpine Brands. Das Thema Berge & soziale Medien beobachtet und beschreibt sie nun schon seit einigen Jahren.

Kleines Social-Media-ABC Content: Der Inhalt (engl. content), der über soziale Medien publiziert wird, z. B. Bilder, Videos oder Texte. Follower: Personen, die Nutzer*innen von sozialen Medien abonnieren, um regelmäßig deren Beiträge zu sehen. Hashtag (#): Ein Hashtag wird in Verbindung mit einem Schlagwort (z. B. #davaugsburg) genutzt, um Inhalte besser auffindbar zu machen. Influencer: Personen, die durch starke Präsenz und hohes Ansehen in den sozialen Medien die Meinung anderer beeinflussen (engl. to influence) können. Like/Gefällt mir: Markierung eines Beitrags, um Zustimmung oder Gefallen auszudrücken.

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Posten: Veröffentlichen eines Beitrags in den sozialen Medien. Social Media: Medien, Netzwerke oder Plattformen, durch die Nutzer*innen im Internet kommunizieren und Inhalte austauschen können, z. B. Facebook, Instagram, Twitter oder YouTube. Stories: Für 24 Stunden verfügbare und meist ca. 15 Sekunden lange Videos, die Einblicke in den Alltag geben. User: Personen, die soziale Medien nutzen und dabei selbst Inhalte erstellen und/oder konsumieren.

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Titelthema

style/Berge“ festgelegt. Dort gebe ich täglich durch Bilder und Videos Inspirationen zu Ausflügen und Touren oder Unterkunftsempfehlungen. Ich persönlich sehe es dabei als wichtig an, die Probleme des „Übertourismus“ anzusprechen und Handlungsmöglichkeiten zu teilen. In sozialen Netzwerken sollte vermieden werden, Bilder mit exakten Geotags zu versehen, d. h. die Fotos mit zusätzlichen Informationen zum Aufnahmeort zu markieren. Wenn sich jemand wirklich für die Region oder den Ort interessiert, hat er die Möglichkeit, eine Direktnachricht zu schreiben und um eine detailliertere Information zu bitten. In den letzten Monaten konnte ich feststellen, dass der Trend tendenziell weg von den Mainstream-Orten, die jeder kennt, hin zu den auf den ersten Blick unscheinbareren, unbekannteren Routen und Orten geht. Geotagging nimmt tendenziell wieder ab, der Naturschutz steht bei vielen mehr im Vordergrund und wird außerdem in den (sozialen) Medien häufig thematisiert. Das finde ich eine positive Entwicklung und hoffe sehr, dass dies weiterhin verstärkt Thema bleibt.

Der Berg als Kulisse Fototourismus in den sozialen Medien

Alle Fotos: Anni Götze

von Anni Götze

Seealpsee, Schweiz

Einfluss der sozialen Medien Die Digitalisierung, insbesondere durch die sozialen Medien, hat leider dazu beigetragen, dass bestimmte Orte und Touren immer mehr Menschen anziehen. Das, was früher die Mundpropaganda eines Freundes war, sind heute die Tipps eines Menschen, der in sozialen Netzwerken oder auf Tourenplanungsplattformen, Websites etc. diese Informationen teilt und somit auf einen Schlag mehrere Hunderte oder sogar Tausende Menschen erreicht. Darunter sind auch viel zu viele Menschen, die nur für ein perfektes Foto zu einem Spot pilgern, um dann kurz darauf gleich wieder zum nächsten Ziel zu hetzen – oft ohne richtige (Wander-)Ausrüstung und sich dabei selbst in Gefahr begeben. Viele wunderschöne Orte haben so – noch verstärkt durch die Entdeckung

nahe gelegener Ziele in Corona-Zeiten – einen richtigen „Run“ erlebt, dem sie logistisch nicht gewachsen sind. Überfüllte Parkplätze, Berge von liegengelassenem Müll, laute Musik: Dies alles führt dazu, dass diese Orte nicht mehr so bleiben, wie man sie noch vor 20 Jahren kannte. Die Bewohner*innen solcher Gegenden oder Orte sind zu Recht entrüstet und suchen händeringend nach Lösungen, um diesem Problem entgegenzusteuern. Selbstverständlich gibt es viele Regionen, die von den Touristen leben, jedoch sollten diese rücksichtsvoller mit Natur und Einheimischen umgehen. Ich bin seit 2016 auf der Social-MediaPlattform Instagram angemeldet und habe anfangs nur konsumiert, weniger geteilt. Seit etwa zwei Jahren habe ich mehr Gefallen am (Mit-)Teilen gefunden und mich auf das Thema „outdoor life-

Regionen für Fotomotive In meiner Freizeit bin ich am liebsten in den Bergen oder im Augsburger Umland unterwegs. Viele Unternehmungen

Aussicht von der Ebenalp auf den Seealpsee

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Titelthema

Auf der Plose bei Brixen

mache ich mit meiner Familie, aber gelegentlich bin ich auch gerne mal allein unterwegs. So kann ich die Umgebung, die Natur noch viel intensiver wahrnehmen als in Gesellschaft. Immer wieder bekomme ich die Frage gestellt, wie ich meine Touren

Am Vorderen Gosausee, Salzkammergut

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Blick vom Schäfler Richtung Säntis

und Spots finde. Ich liebe es, abends auf google Maps oder google Earth Orte zu suchen; zu schauen, welche (Berg-)Seen es gibt, welche sehenswerten Dinge in der Umgebung liegen. Außerdem lasse ich mich selbst natürlich gerne von anderen Fotograf*innen auf Instagram oder Pinterest (OnlinePinnwand für Grafiken und Fotos) inspirieren und schreibe mir alle Orte, die ich einmal besuchen möchte, in ein kleines Büchlein. Einige Ziele sind recht bekannt, manche weniger. Oft lasse ich mich vor Ort einfach treiben und entdecke so neue Ecken, schöne Spots oder andere Perspektiven von Orten, die man vielleicht schon kennt. Keiner möchte das gleiche Bild zum 100.000-sten Mal im Internet sehen. Meine Lieblingsgegend ist jedoch Südtirol, das sich inzwischen für mich wie meine zweite Heimat anfühlt. Ich verbringe dort mindestens einmal im Jahr einen Urlaub – egal ob im Winter zum Skifahren oder im Sommer zum Bergsteigen.

Seit ich selbst Kinder habe, hat sich nach vielen Fernreisen in jungen Jahren mein Fokus wieder mehr auf Ausflugsund Reiseziele gerichtet, die mit dem Auto innerhalb weniger Stunden von Südbayern aus erreichbar sind. Ich bin ein Fan von Kurzurlauben und Wochenendausflügen geworden, die mich für einen Moment den Alltag vergessen und die Natur genießen lassen. Was gibt es da Schöneres als die wunderbaren Dolomiten aufzusuchen? Allein der Anblick der Bergspitzen erzeugt in mir Gänsehaut, wie ein Sehnsuchtsort, eine Heimat des Herzens. Wie Reinhold Messner schon sagte: „Die Dolomiten sind die schönsten Bauwerke der Welt!“ Dem kann ich nur zustimmen. Wenn ich mich entscheiden müsste, ich könnte nicht sagen, welcher Ort in Südtirol mein Favorit ist. Es ist das Gesamte, das mich dort immer wieder hinzieht. Jedoch kann ich definitiv ein paar Empfehlungen aussprechen: die Seiser Alm (prima mit dem Mountainbike zu erschließen) • die Region Drei Zinnen,

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Titelthema

insbesondere die Umrundung der Drei Zinnen (auch für Familien mit Kindern geeignet) • der Lago di Sorapis • der Pragser Wildsee (bedauerlicherweise sehr überlaufen, aber wirklich ein herrliches Fleckchen Erde) • der Karersee • die Seceda (ebenfalls familientauglich) • der Erlebnisweg auf der Plose in Brixen (für Familien mit Kindern) • der Wanderweg durchs Fischleintal in den Sextener Dolomiten bis zur Talschlusshütte als Familienausflug (von hier kann man weiter zur Drei Zinnen Hütte laufen, allerdings ist dieser Abschnitt weniger für Kinder geeignet) • der Tovelsee • die Erdpyramiden am Ritten • die Tour zur Geisleralm im Vilnösser Tal. Auch wenn Südtirol eine meiner liebsten Regionen der Welt ist, so finden sich noch viele weitere wunderschöne „Spots“, die sich für tolle Ausflüge und außergewöhnliche Bilder von alpenländischen Gegenden eignen. Mittlerweile kein Geheimtipp mehr, aber dennoch einfach traumhaft schön:

Eibsee mit Zugspitze

das Gebiet rund um Garmisch-Partenkirchen mit dem Klassiker Eibsee, der auch „die bayerische Karibik“ genannt wird. Kristallklares Wasser, kleine Inseln, ein gemütlicher Rundwanderweg, den man gut mit Kindern bzw. Kinderwagen bestreiten kann. Hier kann man an jeder Ecke unzählige Fotomotive entdecken. Weitere Ausflugs- und Fotospots vor Ort sind die Partnachklamm und der Geroldsee Richtung Mittenwald. Unweit von Garmisch-Partenkirchen, kurz hinter der österreichischen Grenze nahe Reutte liegt der legendäre Plansee. Dieser See, der einem norwegischen Fjord gleicht, ist nicht nur bei Motorradfahrer*innen beliebt, da sich die Straße direkt am See entlangschlängelt, sondern auch begehrtes Fotomotiv. Früh morgens sind dort oft geheimnisvoll wirkende Nebelschwaden, die die hohen Bergspitzen rundherum nur nach und nach freigeben und einen atemberaubenden Anblick offenbaren. Wenn man den Ausblick über den ganzen See genießen möchte,

Aussicht auf der Seceda

findet man sowohl an der West- als auch an der Ostseite Aussichtspunkte, die allerdings mit einem nicht ganz einfachen Aufstieg verbunden und für Kinder keinesfalls geeignet sind. Leider sind mittlerweile immer mehr schlecht ausgerüstete Menschen dorthin unter-

Winterlicher Plansee

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Titelthema

wegs, die wenig alpine Erfahrung mitbringen und sich so in Gefahr begeben. Eines meiner liebsten Ziele in der Schweiz ist die Alpsteinregion im Appenzellerland, die von Augsburg aus schnell erreichbar ist. Egal ob Tagesoder Wochenendtrip, es lohnt sich immer! Mein Tipp: der Seealpsee bei Wasserauen. Ein traumhafter, klarer Bergsee inmitten der Gebirgskette. Vom Parkplatz Wasserauen läuft man ungefähr 1¼ Stunden über einen recht steilen, geteerten und gekiesten Wanderweg zum See. Oben angekommen, gibt es direkt am Ufer ein Restaurant zum Einkehren und während der Sommersaison einen Bootsverleih. Der Rundweg um den See ist ebenfalls sehr zu empfehlen und für Familien geeignet. In der nördlichen Alpstein-Kette oberhalb des Seealpsees liegt der Schäfler, der einen hervorragenden Blick Richtung Altenaptürm und Säntis bietet, vor allem bei Sonnenuntergang. Der einfachste Weg zum Gipfel führt über die Luftseilbahn Ebenalp nach oben. Von der Ebenalp läuft man ca. 45 Min. bergauf bis zum Schäfler. Dort befindet sich auch eine Hütte zum Einkehren mit Übernachtungsmöglichkeit. Weitere spektakuläre Fotospots im Alpstein sind die Saxer Lücke und der Fälensee. Durch die besondere Gesteinsformation des Gebirges wird in diesem Gebiet jeder Ausflug zu einer

Am Eibsee

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Schottensee, 5-Seen-Wanderung am Pizol, Schweiz

einzigartigen Erinnerung und jedes Foto zum Hingucker. Wie entsteht ein gutes Foto? Ihre Erlebnisse und Bilder teilen mittlerweile viele Millionen Menschen im Internet. Doch was macht eigentlich aus einem gewöhnlichen Foto, ein gutes Foto, einen Hingucker? Welche Faktoren bringen neue Abonnements, neue Interessent*innen auf ein Profil? Wer sich ein bisschen mit der Malerei auskennt, weiß, dass Bilder eine Perspektive haben, einen goldenen Schnitt, eine Mischung aus Stillstand und Bewegung, Licht und Schatten, Hell und Dunkel, Vorder-, Mittel- und Hintergrund. Die Kombination aus vielen Komponenten macht ein Bild interessant. Genauso ist es in der Fotografie. Wenn man einige dieser Dinge beachtet, wird ein Bild ansprechender

und bekommt das gewisse Extra. Dazu gehört zum Beispiel, zur richtigen Tageszeit unterwegs zu sein bzw. gute Lichtverhältnisse abzuwarten. Ich fotografiere am liebsten, kurz bevor die Sonne aufgeht, da ist das Licht kühl und weich, es gibt keine starken Kontraste und Schatten. Gelegentlich ziehen dann auch leichte Nebelschwaden auf, die die Stimmung unterstreichen. Ähnlich verhält es sich bei bzw. nach Sonnenuntergang. Das Licht ist weich, aber warm, es entstehen kaum Schatten, die Farben des Himmels laden zum Träumen ein. Aus diesem Grund fotografieren auch die meisten zu diesen Tageszeiten. Natürlich ist man nicht immer frühmorgens- oder abends unterwegs, besonders dann nicht, wenn Kinder mit dabei sind. Deswegen ist es besser, für Fotos einen Moment abzuwarten, auf dem die Sonne von einer Wolke

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die Bluetooth-Funktion. Dazu schaltet man den kleinen, handlichen Auslöser ein. Handy und Auslöser verbinden sich via Bluetooth miteinander und schon kann das Smartphone über den kleinen Auslöser gesteuert werden. Anschließend stellt man sich vor dem Stativ auf und knipst mit dem Auslöser in der Hand das gewünschte Bild.

Bergmassiv bei den Drei Zinnen

verdeckt wird. So vermeidet man starke Licht-Schatten-Kontraste und das Bild wirkt somit deutlicher und ausdrucksstärker. Generell fotografiere ich gerne bei schlechterem Wetter. Ein gutes Foto sollte immer eine Stimmung wiedergeben, im Betrachter ein Gefühl auslösen, eine Sehnsucht, eine Erinnerung an Erlebtes. Dies gelingt, indem man entweder durch eine bestimmte Körperhaltung, einen Gesichtsausdruck oder durch interessant einfallendes Licht (z. B. Gegenlicht) diese Gefühle auslöst und den Betrachter mit seinem Blick länger auf dem Bild verweilen lässt. Ich persönlich ertappe mich dabei, wie ich auf ein gutes Foto immer länger als fünf Sekunden schaue. Reine Landschaftsfotografie erscheint uns oft ein bisschen langweilig und wenig ausdrucksstark. Oft bringen Personen mehr Lebendigkeit in Bilder.

Deswegen bin ich auf fast allen Bildern, die ich auf Instagram teile, selbst zu sehen. Doch wie macht man Fotos von sich selbst, wenn man allein auf einer Tour ist oder seine Freunde/den Partner nicht ständig bitten möchte? Ich habe in meinem Rucksack immer ein kleines, ausklappbares Stativ dabei. Inzwischen sind diese für wenig Geld in jedem Elektrofachmarkt oder auf geläufigen Internetplattformen erhältlich. Ich empfehle ein Stativ mit Smartphonehalterung, das man möglichst weit ausfahren kann (ca. 1,45/1,50 m), damit auch Nahaufnahmen gelingen, ohne dass man aufgrund der niedrigen Höhe weit in die Knie gehen muss. Mitgeliefert wird ein kleiner Bluetooth-Auslöser, den man beispielsweise am Schlüsselbund befestigen kann, damit er nicht verloren geht. Wenn das Stativ richtig positioniert ist, aktiviert man im Handy

Berge sind mehr als nur „Fotospots“ Die Natur, die Berge, der Outdoorlifestyle gibt uns allen so viel. Ich liebe es, dieses Gefühl, das ich draußen empfinde, an andere Menschen weiterzugeben. Bei all den schönen Bildern und Videos, die man im Internet oder in den sozialen Netzwerken sieht, liegt es mir jedoch am Herzen zu betonen, dass nicht nur das perfekte Foto wichtig ist, sondern das Naturerlebnis, das Drumherum. Für mich sind die Berge mehr als nur ein „Instagram-Ding“. Einen Berg zu besteigen und dort meine Leidenschaft, die Fotografie, auszuleben, macht mich glücklich. Ich weiß, dass viele die Berge als reinen „Fotospot“ sehen, um ihre Bildergalerie zu füllen. Für mich sind sie aber mehr als das. Alle sollten öfter mal innehalten, sich hinsetzen, den Ausblick genießen, Geräusche der Natur wahrnehmen. Auch Südtirol besteht aus so viel mehr als nur Seiser Alm oder Pragser Wildsee. Ich möchte weiterhin neue Wege gehen und nicht immer dort sein, wo die Masse ist. Denn „wirklich innovativ ist nur, wer dorthin geht, wo die anderen nicht sind“. (Zitat Reinhold Messner*)

Anni Götze, 35, von Beruf Grundschullehrerin, ist Digital Creator und Fotografin. Sie hat etwa 25.000 Follower und postet auf Instagram Bilder und Videos zum Thema „outdoor lifestyle/Berge“. >> Instagram: @anniigoetze

* Quelle: https://beruhmte-zitate.de/autoren/ reinhold-messner/ [aufgerufen am 19.8.2020]

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Titelthema

Klick und weg Foto- und Overtourismus in Südtirol von Peter Righi Surreale Instagram-Fotos und bewegende Youtube-Videos aus Südtirol füllen die Web-Server genauso wie teuer angeworbene Urlaubsgäste die Seilbahnen, öffentlichen Busse und Besucher-Hotspots. Wann ist genug genug und wie schafft man im Tourismus, auch nach Corona, eine nachhaltige Maxime? Ach, wie schön! Ah, che bello! Oh, beautyful! Instagram-Influencer – und die es noch werden wollen – scharen sich um den gut gekennzeichneten Hotspot in den Südtiroler Bergen und machen das, was am selben Tag viele vor ihnen gemacht haben: Sie wollen das gleiche begehrte Motiv einfangen. Der Drei-Zinnen-Blick, Sankt Magdalena in Villnöss mit den Geislern im Hintergrund, der Karersee und der Pragser Wildsee mit Steg und Booten sind die bestplatzierten Spots auf der „mustsee-Rangliste“. Eines haben sie gemeinsam: Sie werden tausendfach auf Instagram gepostet, gelikt und kommentiert. Je öfter Fotos geteilt werden, desto mehr Besucher*innen ziehen sie an. Aus der ganzen Welt reisen die, von ihren Followern virtuell gestalkten, Instagram-Influencer und Youtuber an. Sie begeben sich auf die fotografische Schnitzeljagd und erzählen in ihren Profilen, im seichten Chat-Slang, ihre Eindrücke zu den jeweiligen Orten. Der US-amerikanische Landschaftsfotograf Chris Burkard, der auf Instagram 3,5 Millionen Follower zählt, hat vor knapp fünf Jahren eine Aufnahme vom Pragser Wildsee auf Instagram veröffentlicht und jetzt wollen alle so ein Foto machen. Bis zu 17.400 Menschen besuchen täglich von Juni bis Oktober den schönen Bergsee, auch im Sommer 2020 – in Zeiten von Abstand, Mundschutz und Händewaschen. Es liegt in der Natur des reisenden Menschen, dass er seine Erlebnisse

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weitergeben und erzählen will. Erzählungen und Geschichten haben sich auf ein schnelles Selfie samt Kommentar reduziert. Darüber legt man noch einen digitalen Filter, der das menschliche Konterfei glättet und die Konturen der Landschaft schärft. Es ist eine Invasion „Seit es die Smartphones gibt, kommen täglich tausende Menschen herauf“, hat mir im Sommer Emilio Pais, der Hüttenwirt der Vandelli-Hütte in der Sorapisgruppe gesagt und betonte ein wenig verzweifelt, „nicht selten sogar in FlipFlops, aber fototechnisch dafür bestens ausgerüstet“. Nach etwa zwei Stunden Aufstieg durch den Wald erreichen die Hotspot-Tourist*innen den milchweiß-trüben See und nach gefühlten 200 Schnappschüssen geht es wieder hinab ins Tal. „Im Sommer haben die Bergretter hier die Hände voll zu tun: ein bis zwei Helikopter-Einsätze gehören zur Tagesordnung“, berichtete Emilio. Die sozialen Medien, wie Instagram, Facebook, Youtube und Co. haben den Tourismus in Südtirol verändert. Auch IDM, der Südtirol-Vermarkter, setzt auf Instagram-Influencer als Markenbotschafter*innen. Wolfgang Töchterle, Leiter der Marketingabteilung in einem Interview mit dem lokalen Wochenmagazin FF: „Insgesamt gilt, dass eine zu starke Bekanntheit und Begehrlichkeit einen übermäßigen Ansturm an Besuchern zu bestimmten Wochen mit sich bringen kann.“ Im Klartext: Vorsicht Massenansturm. Eine Studie der Stiftung Dolomiten UNESCO und der Universität Venedig zeigt die touristische Tragfähigkeit der Besucher-Hotspots in den Dolomiten auf. „Das Besuchererlebnis an den Hotspots Pragser Tal und Drei-Zinnen-Gebiet hat in den letzten Jahren an Qualität abgenommen. Auf dieses Alarmzeichen müssen wir reagieren”, ist die für das

Dolomiten UNESCO Welterbe in Südtirol zuständige Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer überzeugt. „Der touristische Druck auf diese Regionen hat die Grenze des Verträglichen überschritten, denn zu viele Menschen konzentrieren sich an wenigen Orten und in wenigen Wochen im Jahr. Darunter leidet die Natur und die Lebensqualität der Menschen vor Ort, und auch der Besuch verliert an Einzigartigkeit”, so die Landesrätin. Studienleiter Prof. Jan Van der Borg kommt zu dem Schluss, dass „Quantität und Qualität nicht in Einklang zu bringen sind”. So lag die Besuchszahl im Pragser Tal im Sommer 2018 (Juni bis September) weit über der Tragfähigkeit des Gebietes, mit Spitzen von über 17.400 Personen am Tag. Laut einer Empfehlung der Welt Tourismus Organisation WTO sollten es bei einer Einstufung als Wandergebiet nur 4.500 bis 6.000 Personen pro Tag sein. Im DreiZinnen-Gebiet wurde im selben Zeitraum ein Tageshöchstwert von über 13.400 Personen erreicht (WTO-Empfehlung bei Einstufung als Wandergebiet: 7.000 bis 7.500 Personen pro Tag). Die Grenzen der Belastbarkeit sind also weit überschritten, sowohl in Prags als auch im Gebiet Drei Zinnen. Aus diesem Grund schlägt die Studie eine Reihe von Maßnahmen vor: • Zugangsbeschränkung im Pragser Tal (Bus-Shuttle mit verpflichtender Vormerkung) • Beseitigung von motorisiertem Individualverkehr in Misurina • Förderung des Zugangs zum Drei-Zinnen-Gebiet mit öffentlichen Verkehrsmitteln sowie zu Fuß und per Fahrrad • Förderung des weniger frequentierten Gebiets Dolomiti Friulane. Peter Righi, 1965 geboren, lebt in Bozen und am Ritten in Südtirol. Der gelernte Touristiker veröffentlicht seit zehn Jahren Beiträge zu alpinen Themen und ist für die Nachrichtenagentur ANSA tätig. Sein neuer Wanderführer über „Zweitagestouren in Südtirol“ erscheint im März 2021. Im Alpenverein Südtirol AVS ist er für das Referat Kultur zuständig.

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Aus dem Vorstand

Das erste Halbjahr 2021 – dringende Aufgaben von Thomas John

Möglichkeit schon ausprobiert und auch Parteitage wurden bereits online durchgeführt. Neben den üblichen Berichten von Vorstand, Schatzmeister und Rechnungsprüfern samt der Entlastung des Vorstands stehen Neuwahlen des Vorstands an. Die Kandidat*innen stellen wir Ihnen im Aprilheft vor. Wir wollen außerdem den Vorschlag einer Satzungsergänzung einbringen, mit dem wir in Zukunft die Möglichkeit von digitalen oder hybriden Mitgliederversammlungen absichern.

Wohl noch nie haben wir alle das neue Jahr in so großer Unsicherheit begonnen. Neben vielen Ungewissheiten kamen diesmal massive Einschränkungen hinzu. Ein Jahresstart im ganz kleinen Kreis, keine richtige, fröhliche Feier mit Freund*innen. Und das Sektionsleben musste im zweiten Lockdown ebenfalls erneut heruntergefahren werden. Beim Schreiben dieses Artikels ist weiterhin kein Land in Sicht, es ist reichlich unklar, wann Kurse und Touren wieder stattfinden können, wann wir uns wieder zu Monatsversammlungen und Stammtischen treffen können oder wann die Kletterhalle wenigstens wieder mit einem Slot-Betrieb öffnen kann. Der Start ins neue Jahr war und ist hart. Es bleibt die unbedingte Hoffnung und auch Vorfreude auf ein Abflauen der Pandemie. Die ergriffenen Maßnahmen werden ihre Wirkung zeigen, die Impfungen sollten dies unterstützen und die wärmere Jahreszeit hat schon letztes Jahr geholfen. Lassen Sie uns optimistisch bleiben.

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Als vorrangige Aufgabe planen wir für den 21. April die Mitgliederversammlung 2021, nachdem diese im vergangenen Jahr coronabedingt ausfallen musste. Die Tagesordnung mit Einladung und Bericht des Vorstands finden Sie im nächsten alpenblick. Die nachzuholende Jubilarfeier von 2020 sowie die Jubilarfeier 2021 werden wir auf den Sommer verlegen, um hier eine größere Sicherheit in Bezug auf die Durchführbarkeit zu haben. Wir haben auch beschlossen, dass wir ein ganz normales Sommerprogramm auflegen und dann, wenn es so weit ist, nach den Gegebenheiten entscheiden, was realisierbar ist. All unsere Anläufe im letzten Jahr, eine Mitgliederversammlung abzuhalten, sind gescheitert. Heuer ist sie ein unabdingbares Muss. Mit der Erfahrung von 2020 halten wir es für wenig wahrscheinlich, dass wir eine Präsenzveranstaltung im üblichen Rahmen durchführen können. Die Mitgliederversammlung muss jedoch satzungsgemäß von allen Interessierten besucht werden können, ein Ausschluss von Teilnehmenden durch coronabedingte Obergrenzen wäre nicht zulässig. Daher sind wir am Ausloten von Alternativen und orientieren uns hierbei am im Frühjahr 2020 für die Corona-Zeit geänderten Vereinsrecht, an den im Dezember aktualisierten Empfehlungen des DAV-Bundesverbandes und beobachten aufmerksam, wie andere mit der Situation umgehen. Wir ziehen daher eine rein digitale Mitgliederversammlung in Erwägung. Mit der Einladung zur Mitgliederversammlung im Aprilheft des alpenblick werden wir ggf. die genauen Details einer derartigen Veranstaltung bekannt geben. Wir sind hier keine Vorreiter, die JDAV hat diese

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Digitale Mitgliederversammlung. Collage: Bernd Wißner

Ein wesentlicher Tagesordnungspunkt wird eine Beitragserhöhung sein, die ich bereits im Novemberheft 2019 angekündigt hatte. Letztlich begründen folgende Umstände unseren Vorschlag zur Erhöhung (alle Angaben in Bezug auf A-Mitglieder, für die anderen adäquat gemäß Tabelle, siehe nächste Seite). p Die Abgabe an den Bundesverband ist im Januar 2021 um vier Euro von 29 € auf 33 € erhöht worden. Drei Euro entfallen davon auf „DAV 360“, die neue, bald den Sektionen zur Verfügung stehende digitale Plattform, und ein weiterer Euro dient der Organisation von Klimaschutzaktivitäten des Gesamtvereins. p Als zweitgrößter Verein in Augsburg mit ca. 17.000 Mitgliedern wollen wir weiterhin den heutzutage erwartbaren Service eines modernen, vielseitigen Bergsportvereins bieten. Die Ehrenamtlichen sind hier an der Belastungsgrenze angelangt. Mit um drei Euro höheren Einnahmen aus Ihren Beiträgen könnten wir die schrittweise Verstärkung des Hauptamtes vorantreiben. alpenblick 1 | 2021

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Aus dem Vorstand

Beitragskategorie A-Mitglied ab vollendetem 25. Lebensjahr B-Mitglied Partner*in A-Mitglied, Mitglieder über 70, Personen mit SBA, Bergwacht C-Mitglied Gastmitglied einer anderen Sektion D-Junior ab vollendetem 18. Lebensjahr bis zum 25. Lebensjahr D-Junior mit SBA Kinder und Jugendliche (K/J-Mitglied) bis zum vollendeten 18. Lebensjahr Kinder / Jugendliche mit SBA Familienbeitrag Eltern und Kinder bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

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Beitrag bisher

Erhöhung ab 2022 um

neuer Beitrag ab 1.1.2022

63,00 €

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36,80 €

5,20 €

42,00 €

22,00 €

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31,80 €

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37,00 €

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99,80 €

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Tabelle: Vorschlag für die Mitgliedsbeiträge ab 2022

Mit einer Ökoabgabe von einem Euro für die Sektion ermöglichen Sie uns, auch unseren grundsätzlichen Pflichten als Naturschutzverband gerecht zu werden und gerade im Hinblick auf den Klimawandel zunehmend geeignete Maßnahmen innerhalb der Sektion zu ergreifen. p Durch den Ausfall der Mitgliederversammlung 2020 kann eine Beitragserhöhung erst mit einem Jahr Verzögerung wirksam werden. Das wirkt sich mit bis zu 80.000 € negativ auf die Vereinsbilanz aus. Wir schlagen daher vor, dieses Defizit durch einen Kompensationsbetrag von weiteren zwei Euro auszugleichen. Der Jahresbeitrag für A-Mitglieder würde somit von 63 € auf 73 € steigen. Zum Vergleich die Beiträge einiger großer Sektionen für A-Mitglieder: Stuttgart 70 €, Regensburg 73 €, Freiburg 80 €, Schwaben 80 €, München-Oberland 108 €. p

Wir müssen auch aus meiner Sicht – und dafür setze ich mich ein – den eingeschlagenen Weg zum Klimaschutz (Umweltund Naturschutz) weiter konsequent verfolgen. Wir können als Verein nur glaubwürdig von Politik und Wirtschaft ein entschiedeneres Vorgehen einfordern, wenn wir selbst durch unser Handeln zeigen, dass wir den Klimawandel ernst nehmen. Die Temperaturerhöhung im Alpenraum, also direkt vor der Haustüre, ist schon jetzt doppelt so hoch wie der weltweite Durchschnitt. Wir haben als Alpenverein allen Grund, laut zu werden. Wir, also alle 17.000 Vereinsmitglieder zusammen, haben gemäß den deutschen Durchschnittswerten etwa 170.000 Tonnen CO2-Ausstoß pro Jahr zu verantworten. Das zu ändern, ist unser aller Aufgabe im alltäglichen Kontext. In der unmittelbaren Verantwortung der Sektion liegen unsere Vereins-Angebote in Bezug auf Kurse/Touren und Hütten sowie die Kletterhalle. Wir reden hier nach einer

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ersten groben Schätzung von ca. 170 Tonnen CO2 pro Jahr. Etwa 35 Tonnen werden durch die Anreise zu unseren Kursen und Touren verursacht (ohne etwaige Flüge), der reine Betrieb der drei Hütten schlägt mit zusammen ca. 50 Tonnen zu Buche, der Betrieb der Kletterhalle mit ca. 85 Tonnen. Spielen diese 170 Tonnen angesichts der 170.000 überhaupt eine Rolle? Dazu ein klares „Ja”. Sie erinnern sich an den Spruch mit dem Kehren vor der eigenen Haustüre … Beim Ausbildungs- und Tourenprogramm versuchen wir daher, ab dem Sommer den Klimaschutz noch intensiver umzusetzen, wozu Sie uns in der Umfrage vom letzten Sommer ermuntert haben. Viele der ehrenamtlichen Tourenleiter*innen werden mit diversen Maßnahmen unsere Kurse und Touren noch ein Stück weit klimafreundlicher ausgestalten als jetzt schon. Ab dem Winterprogramm 2021/22 sollen ökologisch besonders umsichtige Angebote mit einem Edelweiß gekennzeichnet werden. Zudem erhöhen wir den Reisepreis pro Angebot um einen Euro. Dieses Geld fließt dann in eine CO2-Kompensationsmaßnahme vor Ort, vermutlich in eine zusätzliche Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Kletterhalle. Im Laufe des Jahres werden wir auch ein Konzept für eine CO2-Bepreisung für unsere Infrastruktur erarbeiten, das 2022 zur Umsetzung kommen soll. Den CO2-Ausstoß durch geeignete Maßnahmen so weit wie möglich zu reduzieren und den Rest zu kompensieren, wird unseren Bergsport nicht beeinträchtigen, unser Standing als Verein aber deutlich verbessern. Es muss offensichtlich werden, wo DAV draufsteht, ist auch DAV drin – Bergsport und Naturschutz.

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Natur / Umwelt / Kultur

NUK-Veranstaltungen in 2021 – mit flexibler Organisation

von Jochen Cantner

Die Corona-Krise hat im vergangenen Jahr sämtliche gesellschaftlichen Bereiche erfasst und dabei auch die Vereinsaktivitäten unserer DAV-Sektion Augsburg stark beeinträchtigt. Dies betraf nicht nur den Bergsport, sondern insbesondere auch das aufstrebende und sich entwickelnde Sektions-Ressort „Natur, Umwelt, Kultur (NUK)“. So mussten letztes Jahr ab April mit dem ersten Lockdown sämtliche NUK-Veranstaltungen ausfallen, so unsere Themen- und Theorieabende im Burggrafenturm und die aufwändig und von langer Hand vorbereiteten Besonderen Touren 2020 zu bergsportlichen und gleichsam natur-, umwelt- und kulturfachlichen Destinationen (d. h. NATour, UMWELTour, KULTour). Als sich die Lage entspannte, konnten immerhin kurzfristig anberaumte Veranstaltungen stattfinden, dabei unter strenger Einhaltung der coronabedingten Abstandsund Hygieneregeln. Dies waren NUKAktionen, wie Müllsammeln mit Naturund Umweltschutzpartnern in der Innenstadt und am DAV-Kletterzentrum sowie eine Baumpflanzaktion mit Bergwaldprojekt e. V. in Bayrischzell. Und ebenso die Debütveranstaltung unseres neuen Formats NUK-Exkursionen, d. h. Führungstouren, bei denen der natur-,

umwelt- und kulturfachliche Aspekt im Fokus steht. Hier erkundeten wir ganz lokal den „Augsburger Müllberg“, wo wir uns über die Nachsorge und Renaturierung dieser ehemaligen Deponie Augsburg-Nord zum Naherholungsgebiet informieren ließen. Alles klappte hervorragend und zu größter Zufriedenheit der Teilnehmer*innen! Mit all diesen Erfahrungen wollen wir nun im neuen Jahr die NUK-Veranstaltungen 2021 den Umständen entsprechend angepasst anbieten. Da uns die Corona-Pandemie weiterhin begleiten wird, so etwa mit generellen, lokalen und temporären Lockdowns und Hygieneschutzkonzepten, wählen wir eine flexible Organisation außerhalb des Ausbildungs- und Tourenprogramms unserer Sektion. Dies bedeutet, dass wir über geplante Veranstaltungen kurzfristig berichten und informieren, so durch Newsmeldungen und Ausschreibung auf unserer Vereins-Homepage sowie mittels NUK-Rundmails an die einschlägigen Verteilerkreise. Hier schon einmal ein Ausblick auf einige angedachte Veranstaltungen: • NUK-Themen- und Theorieabende 2021: Fachvorträge und Diskussion im Burggrafenturm oder per Videokonferenz zu aktuellen NUK-Themen (dabei

auch Nachholung der in 2020 ausgefallenen Vortragsveranstaltungen). NUK-Aktionen 2021: Unterstützung der DAV-Aktion „Natürlich auf Tour“, Müllsammeln mit Greenpeace & Co in Augsburg, Beteiligung bei den „Allgäuer Alpen CleanUP Days“, Baumpflanzaktionen mit Bergwaldprojekt e. V., „Schnuppertag Biotopund Landschaftspflege“ mit BUND Naturschutz Bayern e. V., DAV-Standbeteiligung bei „Lange Nacht“ im Botanischen Garten Augsburg. NUK-Exkursionen 2021: Fauna & Flora in Augsburg und im Allgäu, Bienenmuseum Illertissen, Natur & Kultur im Haspelmoor. Besondere Touren 2021: Natur & Kultur im und am Murnauer Moos & Hörnle, Umweltforschung & Wetterkunde auf dem Hohenpeißenberg (alles eintägig und somit ohne aufwändige Übernachtung). Zudem: Veranstaltungen unserer Bildungspartner, allen voran das „Netzwerk Augsburg für Naturschutz und Umweltbildung – NANU! e. V.“, welche wir wie gewohnt auf unserer Vereins-Homepage und neuerdings auf facebook (www.facebook.com/ n.u.k.augsburg) posten.

Als Einstimmung auf die NUK-Themen und zum ausführlichen Schmökern (etwa bei ungewollter Freizeit im Rahmen möglicher weiterer Lockdowns) finden sich auf der nachfolgenden Seite noch einige NUK-Buchempfehlungen. Für Fragen und Anregungen stehen wir gerne zur Verfügung, auch für die Aufnahme in unseren speziellen NUK-EmailVerteiler. Mit bergsportlichen und gleichsam naturverbundenen Grüßen Ihr / Euer Dr. Jochen Cantner & NUK-Team Vorstand / Beisitzer für Natur, Umwelt, Kultur jochen.cantner@ dav-augsburg.de alpenblick 1 | 2021

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Natur / Umwelt / Kultur

NUK-Buchempfehlungen Das Alpenbuch – Zahlen, Fakten und Geschichten in über 1000 Infografiken, Karten und Illustrationen ISBN: 978-3-946719-31-1 35 €, © Marmota Maps

„Das Alpenbuch“ vermittelt auf vergnügliche Art ein tieferes Verständnis für die Alpen. Rund 300 Seiten mit über 1.000 Infografiken, Karten und Illustrationen laden zum Stöbern und Entdecken ein. Über alle Grenzen hinweg blickt das Buch auf die Alpen als einen einzigartigen Natur- und Kulturraum: von Geographie bis zu Kulinarik, von Skisport bis zu Mythen und Legenden, von Tieren über Naturschutz bis zu Alpinismus, und dies in Zusammenarbeit mit den Alpenvereinen aus Deutschland, Österreich und Südtirol und deren Kampagne #unserealpen. Das Schmökern erleichtern Querverweise, so dass die Entdeckungsreise an jeder Stelle im Buch beginnen kann. Die Textbeiträge sind dabei kurz und pointiert, die graphischen Darstellungen sehr aussagekräftig und inhaltsreich. Ein Quellen- bzw. Literaturverzeichnis am Ende des Buches sowie online bieten Hinweise für vertiefende Informationen zu den einzelnen Fachgebieten. Auch erhältlich beim Deutschen Alpenverein (www.dav-shop.de). >> www.marmotamaps.com

KARTE 1001 ALPENBERGE ISBN 978-3-946719-20-5, 60 €, © Marmota Maps

Begleitend zum Alpenbuch gibt es das passende Kartenmaterial. Im Rahmen der DAV-Klimaresolution und der Selbstverpflichtung zur Klimaneutralität, aber

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auch aufgrund der Reisebeschränkungen infolge der Corona-Pandemie, stehen künftig weniger die Weltberge, sondern umso mehr die Alpen im Fokus unserer Bergsportdestinationen. Und da gibt es noch so vieles zu entdecken und zu erkunden, man muss es nur im Blick haben! Für eine umfassende Übersicht speziell für Bergsportler*innen eignet sich vor allem die „ALPENKARTE MIT 1001 ALPENBERGEN“. Diese Karte bildet 1001 der wichtigsten Berge im gesamten Alpenraum ab und nennt zu jedem Berg Land, Höhe, Prominenz und Orometrische Dominanz. Die Auswahl umfasst alle Alpenberge mit einer Prominenz (d. h. Schartenhöhe) von mindestens 500 Metern, das sind insgesamt 919 Berge und drei Höhenzwillinge, darunter z. B. Mont Blanc, Matterhorn, Großglockner oder Zugspitze. Außerdem zeigt die Karte 20 besondere Wanderwege, jeweils mit detailliertem Höhenprofil. >> www.marmotamaps.com

Winterwald – Begegnungen mit Tieren und Pflanzen in der stillen Jahreszeit ISBN: 9783440168691, 36 € © Franckh-Kosmos Verlag

Das illustrierte Naturbuch „Winterwald“ lädt ein zu stimmungsvollen Spaziergängen durch die winterliche Waldlandschaft. Wunderschöne Aquarelle von Sandra Lefrançois und einfühlsame Texte von Ekkehard Ophoven machen neugierig, ganz genau hinzuschauen. Was machen die Tiere im Winter? Wie bereiten sich die Bäume auf die kalte Jahreszeit vor? Inspiriert von persönlichen Erlebnissen und in unterhaltsamem Erzählstil liefert der fachkundige Autor interessante und oft wenig bekannte Fakten über Tiere und Pflanzen unserer heimischen Wälder. >> www.kosmos.de Ursprüngliches Allgäu Ku ltu r & Ku l inar i k m it histor is che n Au f na hme n von L a l a Au f s b e rg

Zeitschrift für Naturschutz und angewandte Landschaftsökologie

ANLiegen Natur“, Heft 42(2) ISBN: 978-3-944219-41-7. Kostenlose pdf zum Download unter www.anl.bayern.de/ publikationen. Printversion für 10 € unter bestellung@anl.bayern.de © ANL

„ANLiegen Natur – Zeitschrift für Naturschutz und angewandte Landschaftsökologie“ ist eine Publikationsreihe der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL). Bereits 1976 wurde die ANL als erste Naturschutzakademie Deutschlands in Laufen an der Salzach gegründet. Die interessierte Leserschaft erwarten im neuen Heft 42(2) vielfältige Beiträge zum Schwerpunkt „Land schafft Vielfalt“. Weitere Themenbereiche sind Artenschutz, Landschaftsplanung und -pflege sowie Waldnaturschutz. Von besonderem Interesse ist hierbei der Beitrag zum Biotop- und Artenschutz in Schutz- und Bergwald. Hiermit lassen sich die Kenntnisse erweitern und vertiefen, die wir bereits bei unseren NUK-Bergwaldprojekten sammeln konnten.

Ursprüngliches Allgäu. Kultur & Kulinarik – mit historischen Aufnahmen von Lala Aufsberg ISBN: 978-3-943431-07-0 29,90 €, © Kunstverlag Schweineberg

In dem informativen und liebevoll gestalteten Standardwerk für die Region Allgäu, der sowohl geographisch als auch historisch gesehen prädestinierten Bergdestination unserer DAV-Sektion Augsburg, reichen die Themen von der Herstellung des Allgäuer Käses, der Allgäuer Milch- und Alpwirtschaft, der Wein- und Fischkultur der Bodenseeregion bis hin zur Allgäuer Braukunst. Spannungsvoll und mit viel Abwechslung berichten die sieben Co- und Fachautoren von ihrem ganz persönlichen Allgäu. Einer der Autoren ist Prof. Dr. Hans Frei, der in unserer DAV-Sektion Augsburg als Ehrenmitglied wirkt und als ehemaliger Naturschutzreferent insbesondere die Aktivitäten des NUKTeams unterstützt. Eingebettet sind die einzelnen Beiträge in eine attraktiv aufgemachte und leicht nachzukochende Rezepte-Sammlung mit klassischen Lieblingsgerichten aus der Region. >> www.kunstverlag-schweineberg.de

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Umweltfreundlich in die Berge

Ökologieorientiertes Autofahren – freiwillig Tempo 120! von Jochen Cantner und Thomas Sailer

Eigentlich wissen wir es alle: Unnötig hohe Geschwindigkeit, niedrige Gangwahl, hohe Motordrehzahl. Wie wäre es, freiwillig Tempo 120 auf Autobahnen zu fahren? – All diese Faktoren sind nicht nur schlecht für unseren Geldbeutel, sondern bedeuten oft unnötig hohen Spritverbrauch respektive hohe CO2- und andere Schadstoffemissionen sowie Lärmbelästigung. Tempo 120 braucht circa 20 % weniger Sprit als 150, das Gleiche gilt für Tempo 90 statt 110. Dazu hilfreich: Am Bordcomputer den aktuellen Verbrauch einstellen. Das gibt einen ungefähren Verbrauchsüberblick bei den verschiedenen Fahrzyklen. Hinzu kommt, dass die Zeitersparnis überschätzt

Vereinsbus der DAV-Sektion Augsburg in neuem Gewand. Foto: Florian Schön

rigem Rollwiderstand verwenden, Luftdruck regelmäßig kontrollieren. Kurse zum spritsparenden Fahren gibt es übrigens beim ADAC, VCD, DVR oder Herstellern. Das Logo „Freiwillig Tempo 120“ (s. Abb.) ist als Aufkleber gegen einen geringen Kostenbeitrag unter der angegebenen Webadresse bestellbar.

Freiwillig Tempo 120. © Theo Pauly, http://www.umweltenergiehaus.de/tempo.htm

wird. Außerdem steigt bei höherem Tempo im Gegenzug nicht selten das Unfallrisiko durch riskanteres Fahren. Erhebliches Sparpotenzial liegt ferner bei vorausschauendem Fahren: Nicht mit Vollgas auf eine rote Ampel zufahren oder mal einfach auf eine Ortschaft, die sich schon im Blickfeld befindet, zurollen. Dann ist nur noch leichtes Abbremsen nötig und der Motor bekommt vorher keinen Kraftstoff mehr. Und im Stand (lange Ampelphase, Stau) gilt es, den Motor abzuschalten. Dauerhaftes Einsparpotenzial liegt ebenfalls in nicht mehr benötigten Transportutensilien wie Dachträger oder Fahrradträger. Diese sollten möglichst bald nach Gebrauch entfernt werden. Das Foto zeigt eine aktuelle Aufnahme unseres Vereinsbusses. Die ehemals festinstallierte Ski-Box auf dem Dach ist nun optional buchbar.

Zu guter Letzt: Lieber mit einem voll besetzten Auto fahren als bequem in zwei Fahrzeugen. Wenn man noch Platz übrig hat oder doch einmal allein los will, helfen Mitfahr-Plattformen, Fahrgäste oder Chauffeure zu finden. Das erfordert die Bereitschaft, etwas mehr Zeit und vielleicht einen kleinen Umweg zu investieren, und man muss Zeiten absprechen, so wie man bei der Bahnfahrt an den Fahrplan denken muss. Aber anders als bei den „Öffentlichen“ kommt man direkt zum Ausgangspunkt, selbst wenn er etwas abgelegen ist – das Hauptproblem, das viele von der Anfahrt mit Bus und Bahn abhält. Doch nicht vergessen: Die hier skizzierten Vorschläge dienen der Reduzierung von CO2 und anderen Emissionen. Höhere Priorität hat immer die Vermeidung. Das ökologischste Auto ist das, das in der Garage bleibt! Foto: Jochen Cantner

In der Rubrik „Umweltfreundlich in die Berge“ bieten wir diverse Möglichkeiten und Anregungen an, um unsere Bergsportdestinationen möglichst umweltfreundlich zu erreichen. Bislang gab es dazu Tourenvorschläge mit der Bahn und ÖPNV. Doch gerade in den problematischen Phasen der gegenwärtigen Corona-Pandemie, aber auch in der Winterszeit, wenn reichlich Ausrüstung mitzunehmen ist, greift man gerne auf den PKW zurück. Dennoch lässt sich auch hiermit ökologieorientiert reisen.

Ähnliches gilt für Zusatzverbraucher (Heizung, Sitzheizung, Klimaanlage): Einschalten nur wenn nötig, denn auch sie verursachen Mehrverbrauch. Ebenfalls relevant: Reifen mit niedalpenblick 1 | 2021

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NUK-Tipps

Lichtverschmutzung im Bergsport von Jochen Cantner, Renate Hirrle und Ernst Kundinger „Lichtverschmutzung“ ist eine besondere Art der Umweltverschmutzung und Naturbeeinträchtigung. Die natürliche dunkle Nacht bestimmt das Leben auf der Erde und hat den Lebensrhythmus der Natur geprägt. Wir Menschen machen die Nacht jedoch immer mehr zum Tag. Tausende von künstlichen Lichtquellen erhellen nachts unsere Städte, Siedlungen und Straßen. Und auch im Privat- und Freizeitbereich nehmen diese Lichtemissionen stetig zu. Die vielen künstlichen Lichtquellen ziehen fliegende nachtaktive Insekten (u. a. Nachtfalter) – abhängig von der Wellenlänge des Lichts – mehr oder weniger stark an und berauben sie ihrer Orientierung. Darüber hinaus führt künstliches Licht zu gesteigertem Flugverhalten der Insekten und zu unnatürlich verlängerten Aktivitätszeiten. Die Tierchen umschwirren die Lichtquelle stundenlang, verbrauchen dabei viel Energie und sterben oft an Erschöpfung. Doch auch schon beim Anflug auf eine Lichtquelle werden sehr viele Insekten durch den Aufprall oder den Kontakt mit den heißen Lampengehäusen getötet. Dieses Insektensterben trägt bei Fressfeinden von Insekten, insbesondere bei Vögeln, zum Nahrungsschwund bei. Und Zugvögel werden durch das nächtliche Licht fehlgeleitet, weil sie den Sternenhimmel nicht mehr sehen, der ihnen beim Navigieren hilft. Weitere störende Einflüsse mangelnder Dunkelheit sind die generelle Beeinträchtigung der biologischen Tag-Nacht-Zyklen von Pflanzen und Tieren sowie Schlaflosigkeit beim Menschen. Im Bergsport spielt Lichtverschmutzung gerade in der dunklen Jahreszeit, sprich bei kürzer werdendem Tageslicht, eine Rolle. Zu nennen sind einmal die künstlichen Beleuchtungen in den Außenbereichen von Kletter- und Boulderanlagen, die bis in die späten

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Abendstunden hinein betrieben werden. Aber auch im Gebirge werden künstliche Lichtquellen benützt, um OutdoorAktivitäten zeitlich auszudehnen. Besonders beliebt und trendig sind Nachtskitouren, bei denen es, ausgerüstet mit lichtstarken Stirnlampen, jenseits der Skipisten ins freie Gelände geht. Es gibt Webseiten, die dieses spezielle Feierabend-Hobby anpreisen. Im Zielgebiet unserer DAV-Sektion gilt dies beispielsweise für Tegelberg, Breitenberg und

burg, lassen sich die Lichtverschmutzung und ihre negativen Effekte technisch und zeitlich minimieren. Die Helligkeit wird außerhalb von abendlichen Wettkämpfen auf 80 Prozent zurückgefahren und die Lichtabstrahlung durch die Ausrichtung einzelner Leuchtdioden, sog. LED-Leuchten, auf die Gebäudekontur fokussiert. LEDs mit warm-weißem Licht (Farbtemperatur unter 3.000 Kelvin) ziehen weniger Insekten an als Licht mit großen Blauanteilen. Zudem sind LEDs energiesparend und verringern somit den CO2-Ausstoß. Und ein weiterer Vorteil: Durch dieses Beleuchtungsmanagement strahlt weniger Licht in das naheliegende Wohngebiet ab.

Nachtskitour Mutteralm. Foto: www.blog.innsbruck.info/Hartmut Müller

Grünten. Durch eine derartige nächtliche Ausleuchtung sind oftmals Wald-WildSchongebiete betroffen (siehe dazu die DAV-Kampagne „Natürlich auf Tour“ unter www.dav.de), und bei etwaigen Notfällen – ein übersehener Felsen oder Wurzelstock kann üble Folgen haben – muss sich die Bergwacht auf schwierigere Nachteinsätze einstellen. Um diese Probleme zu vermeiden, empfiehlt es sich, die etablierten Möglichkeiten des Nachtskifahrens und -rodelns auf flutlichterhellten Pisten mit zeitlicher Begrenzung zu nutzen (siehe z. B. fürs Allgäu www.allgaeu-ski.de/nachtskifahren). In solchen Bereichen können sich Fauna und Flora an den Nachtbetrieb gewöhnen, Tiere in Ruhezonen werden nicht durch „überraschenden Besuch“ aufgescheucht. Bei urbanen Bergsportanlagen, wie dem DAV-Kletterzentrum in Augs-

Jeder Einzelne von uns kann Lichtverschmutzung verringern, wenn Wege und Hauseingänge nur beleuchtet werden, wo dies aus sicherheitstechnischen Gründen erforderlich erscheint. Dort sollte man das Licht jedoch nicht immer eingeschaltet lassen, sondern über einen Bewegungsmelder oder eine Zeitschaltuhr steuern und Lampen mit möglichst geringer Helligkeit verwenden. Hier gilt ebenfalls: Strahlt eine Leuchte nicht nur nach unten, sondern auch waagrecht in die Umgebung oder gar nach oben, entwickelt sie eine Fernwirkung und lockt Insekten aus einem viel größeren Umkreis an. LED-Leuchten, die ein warmweißes Licht abgeben, ein gekapseltes Lampengehäuse haben und nicht wie Kugelleuchten ringsherum leuchten, sind insektenfreundlicher und daher aus Artenschutzgründen zu empfehlen.

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Was blüht denn da? / Vortragstipps

Was blüht denn da?

Felsen-Ehrenpreis (Veronica fruticans) von Andrea Nagl und Reinhard Mayer In diesem Jahr wollen wir in unserer Rubrik die kleinen Blümchen preisen und beginnen mit dem Felsen-Ehrenpreis. Viele Berggänger haben die kleine blaue Blume wohl schon übersehen, muss man sich doch bücken, um ihre zauberhaften Blüten zu erfassen – und zudem auf den Weg aufpassen, denn sie wächst zwischen Steinen, in Felsgeröll und Felswänden, aber auch in steinigen Borstgrasweiden und Krummseggenrasen. Der Felsen-Ehrenpreis gilt als Zwergstrauch und ist am Boden verholzt. Die Stängel wachsen 5 bis höchstens 20 cm empor. Die festen, ledrigen Blätter sind glatt, länglich, leicht gesägt und nur bis zu 2 cm lang. An der Spitze strahlen die blauen Blüten –

Di, 02.02.2021 19:30 Uhr

und bei genauem Hinsehen sind sie weit mehr als blau: Die vier Blütenblätter haben sternförmig dunkelblaue Streifen. Zur Blütenmitte zeigt sich ein mehr oder weniger prächtig ausgebildeter purpurfarbener Ring und der Blütenschlund scheint weißlich hellgrün. Nach oben nicken zwei weiße Staubblätter aus der Blüte und das alles spielt sich auf gerade mal 5 bis 15 mm Blütendurchmesser ab. Jeder Stängel trägt zur Blütezeit im Juni und Juli nur einige Blüten, etwa vier bis sechs.

er aber sicher Veronica officinalis, den Echten oder Wald-Ehrenpreis. Der Volksmund ist weniger ehrenhaft und nennt die vielen blauen Blümchensorten „Männertreu“: Weil ihre kleinen Blüten so lange halten wie die Treue eines Mannes – einen Tag.

Ehrenpreisarten gibt es hunderte auf der ganzen Welt, die meisten sind blau. Ihren Namen haben sie angeblich davon, dass ein französischer König ihre Heilkraft hoch schätzte – damit meinte

Der Felsen-Ehrenpreis liebt kalkhaltiges Gestein und wächst in Höhen von 1.200 bis 2.800 m. Im Alpengarten unserer Sektion blüht er am Fuß der Felswand im brüchigen Gesteinsschotter.

Mi, 10.03.2021 19:30 Uhr

Unsere kostenfreien Online-Vorträge

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O 21-V1 Auf dünnem Eis -

21-V2 Himmelsleitern -

Multimediashow von Laura Schmidt

Multimediashow von Michael Pröttel

Die Arktis gilt als Hotspot des Klimawandels. Doch was passiert genau in dieser polaren Region? Und warum gilt sie auch als die Wetterküche für das Wetter in unseren Breiten? Begleiten Sie die Referentin auf einer dreimonatigen Klimaexpedition und lernen Sie die Bedeutung des Eises in sensiblen Naturregionen sowie die Folgen des Klimawandels kennen.

Nicht ohne Grund gelten Grattouren als eine Königsdisziplin des Bergsteigens. Doch viele ambitionierte Bergwanderer sind sich unsicher, ob berühmte Überschreitungen, wie der Jubiläumsgrat, für sie machbar sind. Mit beeindruckenden Bildern bringt Michael Pröttel in seinem neuesten Vortrag „Himmelsleitern “ den Bergsteigern diese eindrucksvolle Spielart des Bergsports näher.

Die Arktis im Wandel

Die schönsten Grattouren step by step

Anmeldung erforderlich! Und so geht es: Die Buchung erfolgt über die Kursanmeldung unter: www.dav-augsburg.de/ tour-kurs-reservieren Kurs-Nr.: 21-V1 für den 02.02.2021 Kurs-Nr.: 21-V2 für den 10.03.2021 Den Link zum jeweiligen Vortrag verschicken wir ca. eine Woche vor dem Vortrag an die angemeldeten Personen. Informationen rund um die Vorträge und die Anmeldung finden Sie hier: www.dav-augsburg.de/vortraege

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Alle Fotos: Sara Resech

Aus dem LLZ

Viele neue leichtere Routen an der Headwall

Erneute Schließung des Kletterzentrums von Sara Resech Zum zweiten Mal musste das Kletterzentrum – wie alle Hallen in ganz Deutschland – ab November schließen. Dieses Mal traf es uns besonders hart, da trotz aller Anstrengungen, einen Coronagerechten Betrieb auf die Beine zu stellen, auch unsere Kletterhalle von dem Lockdown betroffen war. Um das Beste aus der Situation zu machen, hatte das Kernteam der Kletterhalle gemeinsam mit dem Hallenreferenten und dem Vorstand unserer Sektion einiges erneuert, geändert oder neu geschaffen. Durch die Einschränkungen ist der Alltag ganz anders als gewohnt. Da wir schlecht planen konnten und nicht wussten, wie es sich entwickelt, herrscht

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eine ständige Unsicherheit und es ist schwierig, Projekte umzusetzen. Wir wollten allerdings auf keinen Fall untätig sein und haben deswegen viele Angelegenheiten in Angriff genommen und auch verwirklicht. Für uns ist es nämlich schön, etwas zu erreichen und zu wissen, dass ihr euch bei der Wiedereröffnung darüber freuen könnt.

und die Halterungen befestigt, an denen beide Beamer angebracht werden konnten. Anschließend war das Aufhängen einer zweiten Leinwand an der Reihe und als Letztes wurden die restlichen Deckenplatten montiert. Somit kann

Allgemeine Verbesserungen Seit September können wir den Seminarraum durch Trennwände aufteilen. Damit jedoch in beiden Räumen Medien genutzt werden können, haben wir zwei Beamer angeschaff t. Wir haben Bretter zugeschnitten, Kabel verlegt

Neugestaltung des Seminarraums

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Aus dem LLZ

nun der Seminarraum nicht nur geteilt, sondern auch in jeder Hälfte ein eigener Beamer mit Leinwand genutzt werden. Eine weitere Baustelle war der Wasseranschluss im Jugendraum, dem sich Claus Bock mit ganz besonderer Hingabe widmen musste. Diese Aufgabe hat sich als nicht ganz so leicht herausgestellt. Es war schwierig, den richtigen Punkt am Boden zu finden, da der Wasseranschluss nicht markiert wurde, als der Boden verlegt und gegossen wurde. Somit mussten erst die Pläne studiert werden, damit man nicht den ganzen Boden aufreißen musste. Claus hat dann aber den richtigen Punkt gefunden und konnte den Wasseranschluss erfolgreich verlegen. Neuerungen im Kletter- und Boulderbereich In der Halle selbst fand wieder die monatliche Wartung statt und zusätzlich wurden über 50 neue Routen geschraubt. Um die Abstandsregel in der aktuellen Corona-Situation möglichst gut umsetzen zu können, haben wir versucht, die Schwierigkeitsgrade, vor allem im Neubau, gleichmäßig auf die gesamte Wand zu verteilen. Das war gar nicht so einfach. Dadurch ist es jetzt für die meisten Kletternden möglich, sich nicht nur im Rondell aufzuwärmen. Sobald die Halle also wieder öffnet, haben wir viele schöne neue Routen für euch und ihr müsst nun nicht mehr darauf warten, dass die für euer Können passende frei wird.

Neue Matten auf den Stufen

Aufbau des neuen Trainingsbereiches

Es gibt auch Neuigkeiten aus den Boulderbereichen: Im 3. Obergeschoss wurde der mittlere Teil neu gestaltet und im Altbau wurde das Rondell speziell für das Training des Bundeskaders eingeschraubt. An einem Wochenende waren nämlich Afra Hönig, Alma Bestvater, Lucia Dörffel und Gastathletin Staša Gejo (auf unserer Webseite findet ihr ein Interview mit ihr, siehe Link am Ende des Beitrags) bei uns, um auf die Europameisterschaft zu trainieren und sich eventuell ein Ticket für die Olympiade in Tokio zu sichern. Bis zur Wiedereröffnung werden die Kader-Boulder jedoch wieder durch „normale“ Boulder ersetzt.

wurden die Matten ebenfalls repariert und unter dem Campus-Board liegt eine neue, schicke Matte.

Im Nordsektor des Altbaus wurden neue Strahler angebracht, um die Beleuchtung der Routen zu verbessern. Eine weitere Neuigkeit sind die gepolsterten Stufen im Altbau. Es wurden extra Matten angefertigt, damit auch hier die neuen Normen erfüllt sind. Dadurch ist es uns möglich, die bisher gesperrte Route wieder für euch einzuschrauben. Im Boulderbereich Altbau

Die größte Veränderung fand allerdings auf der Galerie im Altbau statt. Wir haben für euch einen zweiten Trainingsbereich gebaut. Nachdem die Elektroinstallation überarbeitet war, konnten wir eine Trockenbauwand einziehen. Anschließend wurde der ganze Bereich gestrichen und zuletzt alles gründlich gereinigt. In den rechten Bereich kommen die Personalspinde. Im Hauptbereich wird nun Platz für Übungen am Boden sein, die im unteren Bereich nicht machbar sind. In diesem neuen „Gymnastikbereich“ könnt ihr euch dehnen und viele Übungen auf den Matten durchführen. Wir freuen uns jetzt schon, euch alles zu präsentieren und eure glücklichen Gesichter zu sehen! >> Interview mit Staša Gejo unter: https://bit.ly/36RfXSJ

Am 7./8. November 2020 fand die Deutsche Meisterschaft Speed in Hamburg statt. Die Sektion Augsburg war dabei erfolgreich vertreten. Sandra Hopfensitz erreichte den 2. Platz und stellte mit 8,225 Sekunden für die 15 m hohe Speedwand außerdem einen neuen deutschen Damen-Rekord auf. Bei den Herren verpasste der Augsburger Linus Bader nur knapp das Podium und landete auf Platz 4. Für ihre großartigen sportlichen Leistungen wird Sandra Hopfensitz (Foto) nun auch von der Stadt Augsburg im Rahmen der Sportlerehrung ausgezeichnet.

Foto: Daniel Kretschmer

Kurz gemeldet

Deutsche Meisterschaft Lead in Dietmannsried am 11.10.2020

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Tipps zu Sicherheit & Ausrüstung

Verhalten im Notfall

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1. Die ersten Schritte

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von Irene Gerstacker, Uta Miller und Thomas John p

Begutachtung des Umfeldes: Örtlichkeit, Gefahrenstellen etc. Beurteilung des Unfallmechanismus erwartbare Verletzungen (Kopf, Wirbelsäule, Brustkorb, Bauch) offensichtliche Verletzungen

Mit diesem Heft starten wir eine kleine Artikelreihe, in der wir in Kurzform auf ein sinnvolles Verhalten bei Notfällen vor allem in den Bergen eingehen wollen. Viel davon ist im Alltag in der Stadt oder in der Kletterhalle ebenfalls gültig. Draußen, mit einer deutlich größeren Verzögerung bis zum Eintreffen von professioneller Hilfe, ist ein sicheres Beherrschen der Erste-Hilfe-Basics mehr als wichtig. In den Artikeln werden wir immer wieder auf Kursinhalte des Vereins Outdoorschule Süd e. V. im Schwarzwald (https://www.outdoorschule-sued.de) zurückgreifen, die dankenswerterweise dort auch Korrektur gelesen werden.

Management vor Versorgung

Logo der Outdoorschule Süd. Foto: https://www.outdoorschule-sued.de

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Vorsicht „Patientenfalle“

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Vor einer Versorgung des Patienten sind Managementaufgaben zu erledigen. Bei genügend potenziellen Helfenden gilt es, Aufgaben zu verteilen. Wer übernimmt im Rettungsteam die Koordination, wer kümmert sich um den Kontakt zur verletzten Person und wer ist für die Ersthilfe zuständig? p

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Wer schon einmal einen Unfall erlebt hat, zu einem Unfallort kam oder bloß in einem Erste-Hilfe-Kurs einen Unfall nachgespielt hat, weiß, dass die „Patientenfalle“ eine große Gefahr ist. Ein spontanes Reagieren auf ein Unfallopfer ist mehr als menschlich, am Ende aber kontraproduktiv und in manchen Fällen gefährlich. Kniet man erst einmal neben dem Unfallopfer, fällt eine Distanzierung schwer.

Koordinator*in: behält den Überblick und verteilt Aufgaben, übernimmt die Kommunikation. – Notruf (112), aber erst, wenn die Position bestimmt, die Örtlichkeit beschrieben werden kann und die Situation (Anzahl der Verletzten, Art der Verletzung) bekannt ist – Kommunikation innerhalb des Rettungsteams und ggf. Einbindung weiterer Helfer*innen – ggf. Information an Sektion sowie Einbindung des DAV-Kriseninterventionsteams Kontaktperson: kümmert sich als Ansprechpartner*in um die emotionale Befindlichkeit des/der Verletzten. Ersthelfer*in: übernimmt die medizinische Versorgung. Ist man auf sich allein gestellt, sind diese verschiedenen Rollen abwechselnd einzunehmen – was ganz schön fordernd ist.

Die „Vorarbeiten“ sind sehr schnell erledigt. Ein wiederholtes Einüben in Outdoor-Erste-Hilfe-Kursen erhöht die eigene Kompetenz. Zudem gilt immer, beherztes Anpacken ist allemal besser als jeder Perfektionismus.

Vorab gilt es, Risiken zu erkennen und zu minimieren. p Die eigene Sicherheit steht an erster Stelle, dann kommt die Sicherheit anderer. Geht vom Unfallort und seinem Umfeld eine Gefahr aus, ist eine Absicherung nötig? Eine verletzte Person reicht, es müssen nicht weitere dazukommen. p Erst danach geht es um die Sicherheit des Unfallopfers. Besteht eine unmittelbare Bedrohung in einem Gefahrenbereich? Das Anziehen von Schutzhandschuhen sollte jetzt automatisch erfolgen, in Corona-Zeiten ist auch ein Mund-Nasen-Schutz selbstverständlich. p Gibt es eine akute Gefahr für das Opfer, muss eine schnelle Rettung aus der Gefahrenzone ohne Rücksicht auf eventuell bestehende Verletzungen erfolgen. Hilfreich ist es, sich ein Bild vom Unfallort zu machen und daraus Schlüsse zu ziehen.

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Das Rettungsteam. Foto: Thomas John

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+ + + Kurz berichtet + + +

Neuer Klimabeirat der Stadt

Liebe alpenblick-Leser*innen, ich freue mich über die Gelegenheit, mich kurz als neue Pächterin der Augsburger Hütte vorstellen zu können. Mein Name ist Christine Denk, ich bin 38 Jahre alt und eine gebürtige Oberpfälzerin aus der Nähe von Regensburg. Seit 2007 hat es mich beruflich nach München verschlagen – ich arbeite in Blockteilzeit über die Wintermonate als Wirtschaftsprüferin. Und was mache ich in den Sommermonaten? Zuletzt war ich Hüttenwirtin auf der Glorerhütte in Kals am Großglockner, aber auch eine versorgungsmäßig schwierigere Hütte mit Helikoptereinsatz ist mir nicht unbekannt – ich hatte 2018 das Schwaigerhaus in Kaprun gepachtet. Foto: Privat

Eine Hütte zu betreiben, ist – bei allen technischen und logistischen Herausforderungen – eine echte Passion für mich. Ich freue mich sehr auf die Augsburger Hütte und darauf, hoffentlich viele Mitglieder der Sektion Augsburg kennenzulernen und mit österreichischen und bayerischen Schmankerln bewirten zu dürfen. Mir ist es ein großes Anliegen, euch eine gemütliche Unterkunft und ehrliche Gastfreundschaft zu bieten, und das eine oder andere Schnapserl darf natürlich auch nicht fehlen …

Der Klimabeirat setzt sich aus je drei Mitgliedern in den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammen, die für drei Jahre vom Stadtrat berufen werden. Ergänzt wird das Gremium durch beratende, nicht stimmberechtigte Mitglieder aus Politik und Verwaltung. Hierzu gehören die Leitungen der Referate mit Zuständigkeit für Bau, Mobilität, Wirtschaft sowie die Leitungen des Umweltamtes und der Abteilung Klimaschutz im Umweltamt. Für den Bereich Zivilgesellschaft im Klimabeirat fungiert Dr. Jochen Cantner als Vorstandsmitglied unserer DAV-Sektion Augsburg. Der Beirat tagt regelmäßig nach Bedarf, aber wenigstens halbjährlich. Die konstituierende Sitzung des Klimabeirats fand am 28. Oktober 2020 statt. Redaktion alpenblick

Ich freue mich auf euren Besuch! Bis dahin – pfirte & baba

Dr. Jochen Cantner, Vorstand/Beisitzer für Natur, Umwelt, Kultur (NUK). Foto: Privat

Die Stadt Augsburg hat einen neuen Beirat eingerichtet, den „Klimabeirat“. Er berät den Stadtrat bei der Umsetzung der städtischen Klimaschutzziele und unterstützt den Austausch zwischen Öffentlichkeit, Wissenschaft, Politik und Verwaltung. Dadurch fördert er auch die öffentlich-fachliche Diskussion über Ziele und Kriterien städtischer Klimaschutzpolitik.

Christine

Foto: DAV-Archiv

Danke für Ihre Spenden Unsere drei Hütten – die Augsburger Hütte, Otto-MayrHütte und Otto-Schwegler-Hütte – sind Aushängeschilder der Sektion Augsburg. Mit der einen oder anderen Hütte verbinden Sie sicher schöne Bergerlebnisse in den unterschiedlichen Landschaften, vom wilden Lechtal bis hin zum sanften Allgäu. Im vergangenen Oktober haben wir unsere Mitglieder angeschrieben und um Spenden für notwendige Sanierungen, Reparaturen und Zukunfts-Investitionen auf unseren drei Hütten gebeten. Die Resonanz hierzu war enorm und wir möchten uns daher ganz herzlich für die zahlreichen Beiträge bedanken, die gerade in diesen Zeiten sehr willkommen sind. Allen Spender*innen ein herzliches Dankeschön und wir freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen dort oben, in unserem Zuhause in den Bergen. Eva Deibele alpenblick 1 | 2021

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Materialverleih: Dank an Klaus Lechner und Umstrukturierung 35 Jahre hat Klaus Lechner jeden Donnerstagabend den Materialverleih der Sektion ehrenamtlich betreut. Mit großer Begeisterung, viel Fachwissen und noch mehr Engagement! Auch für die Wochenendplanung hatte Klaus für unsere Mitglieder immer Tipps für lohnende Touren und aktuelle Bedingungen parat. Für diesen großartigen Einsatz sagen wir ein ganz herzliches Dankeschön an Klaus, der sich nun in den verdienten Ruhestand verabschiedet hat. Für den Materialverleih geht es selbstverständlich weiter, dieser wird ab sofort vom Team der Geschäftsstelle betreut. Für die Mitglieder hat das den großen Vorteil, dass Ausleihe und Rückgabe nun zu den regulären Öffnungszeiten der Geschäftsstelle möglich sind. Im Hintergrund unterstützt uns Alex Märtl mit der nötigen Kompetenz zur Überprüfung des Leihmaterials. Wir freuen uns aber auch über weitere ehrenamtliche Mitarbeiter*innen im Materialverleih, bei Interesse wenden Sie sich an die Geschäftsstelle. Eva Deibele

Neues in der Bücherei von Ursula Ertl

• BY 19 Chiemgauer Alpen West – Hochries, Geigelstein (14/AV-By 17 b + c)

Neue Kletterführer

Tabacco • 075 Venedigergruppe. Matrei-Virgental-Tauerntal (51/Tab 075 a + b) • 076 Glocknergruppe. Matrei-KalsHeiligenblut (54/Tab 076 a + b) • 077 Adamello Sud. Val Rendena – Val Daone (45/Tab 077 a + b) • 078 Garda Occidentale – Salò – Val Sabbia – L. d’Idro (61/Tab 078 a + b)

• Stadler, Markus: Bayerische Alpen, Bd. 2, Out of Rosenheim & Kufstein (8/10 KL)* • Köhler, Matthias / Nordmann, Ronald: Steinzeit – Klettern auf der Schwäbischen Alb (86/17 KL) • Acker, Daniel / Hüsler, Eugen E.: Die Klettersteige der Schweiz (83/61 KL) • Lexer, Hannes / Lieb-Lind, Stefan: Best of Karnische & Julische Alpen (83/30 KL) • Bavella Corsica – Escalades choisies (80/24 KL) • Falaises de Corse (80/25 KL)

* In Klammern steht jeweils die Signatur, so dass das gewünschte Buch leicht gefunden werden kann.

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Die Neuerscheinungen mit Cover und aktuelle Infos unter htpps://www. dav-augsburg.de/buecherei

Neue Karten DAV • 57/1 Karnischer Hauptkamm West (65/AV 57/ 1 a + b) DAV-BY • BY 17 Chiemgauer Alpen Ost – Sonntagshorn (14/AV-By 19 a + e) • BY 18 Chiemgauer Alpen Mitte – Hochgern, Hochfelln (14/AV-By 18 b + e)

Karolinenstraße 12 86150 Augsburg Tel. 0821 50224-0 augsburg@pustet.de

Nachruf Michael Erl Mit großem Bestürzen haben wir Anfang Dezember erfahren, dass unser Mitglied und ehrenamtlicher Mitarbeiter Michael Erl verstorben ist. Michael war vielen als Kletterer, Wettkampfhelfer und seit der Erweiterung der Kletterhalle auch als engagierter Trainer bekannt. Gerade als Kursleiter war er mit seiner freundlichen und humorvollen Art sehr beliebt, eine individuelle und bedarfsgerechte Ausbildung der Teilnehmenden hatte für ihn immer oberste Priorität. Wir vermissen Michael und werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Foto: DAV-Archiv

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Unsere Gedanken sind bei der Familie und den Freunden von Michael, ihnen wünschen wir viel Kraft in dieser schweren Zeit. Eva Deibele

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Alle Fotos: DAV-Archiv

Hütten & Wege

Wegebau in der Sektion Augsburg Interview mit Markus Gretschmann, dem Leiter des Wegebau-Teams der Augsburger Hütte von Ernst Kundinger

Der Sektion Augsburg gehören die Augsburger Hütte in den Lechtaler Alpen, die Otto-Mayr-Hütte in den Tannheimern und die Otto-Schwegler-Hütte im Gunzesrieder Tal im Allgäu. Die Wege um Letztere werden vom Tourismusverband betreut, während die Sektion selbst für das Wegegebiet um die Augsburger Hütte und die Otto-Mayr-Hütte zuständig ist. Über welchen Bereich sprechen wir da? Das Gebiet um die Augsburger Hütte reicht fast von der Ansbacher Hütte im Westen über die Parseierspitze und weiter Richtung Memminger Hütte bis ins Inntal hinunter. Bei der Otto-Mayr-Hütte kümmern wir uns als Sektion um den gesamten Talkessel, also von der Großen Schlicke über die Rote Flüh bis zur Kellenspitze. Welche Arten von Wegen gibt es im Bereich der Sektionshütten? Im Bereich der Otto-Mayr-Hütte haben wir eine Mischung aus normalen Wanderwegen durch Wiesen, Wald und felsiges Gelände und einigen versicherten Steigen. Dazu gehört der Friedberger Klettersteig, der aber von den Friedberger Kollegen gepflegt wird. Um die Augsburger Hütte sind die Wege deutlich alpiner und das Gelände steiler und wilder, aber auch hier haben

wir keine Klettersteige zu betreuen. Leider hat sich der einzige Gletscher in unserem Wegegebiet, der Grinner Ferner, im wahrsten Sinne des Wortes aufgelöst. Markus, du bist als Nachfolger von Martin Off seit 2019 Wegewart für das Gebiet der Augsburger Hütte. Wie muss man sich die Arbeit eines Wegewarts vorstellen? Einmal im Jahr sind die Wege, für die die Sektion zuständig ist, abzugehen und auf ihren Zustand zu kontrollieren und nach Bedarf instand zu setzen. Das schafft ein einzelner Wegewart aber gar nicht. Deshalb ist Teamarbeit angesagt. Auch wenn die Sektionen für den Unterhalt der Wege zuständig sind, ist die Zusammenarbeit mit Hüttenpächtern, die Informationen über Schäden von Wanderern erhalten, und mit einheimischen Bergsteigern, die häufig in dem betreffenden Gebiet unterwegs sind, sehr wichtig, da die gesamte Arbeit niemals von einem oder zwei Personen zu schaffen wäre. Warum wird man Wegebauer? Was treibt dich und deine Kollegen an? Ich bin schon mein ganzes Leben in den Bergen unterwegs. Und ich habe viel

Freude an handwerklicher Arbeit. Die Kombination mit dem Bergsteigen finde ich ideal. Irgendwann kam dann der Gedanke auf, etwas für die Erhaltung der Wege zu tun, die ich immer nutze. Das ist ein sehr guter Ausgleich zu meiner beruflichen Arbeit am Schreibtisch. Mir ist auch wichtig, mich ehrenamtlich für die Sektion zu betätigen. Im Team mit Gleichgesinnten schafft man am Berg jedes Mal ein beachtliches Arbeitspensum und hat außerdem eine Menge Spaß dabei. Ich habe richtig Lust, mich manchmal zu „schinden“, z. B. beim Räumen des Höhenwegs, oder technisch knifflige Arbeiten auszuführen, wie Bohrlöcher für Verankerungen zu setzen und Drahtseilsicherungen anzubringen. Für das Wegegebiet der Augsburger Hütte arbeitest du mit einem Team. Welche Arbeiten sind notwendig und wie teilt ihr euch die Arbeit auf? Im Gebiet der Augsburger Hütte sind normalerweise zwei Aktionen pro Jahr notwendig. In der ersten, zur Hütteneröffnung Ende Juni, reparieren wir mit etwa vier bis sechs Leuten den Zustieg zur Hütte und Wege im Umfeld. Neben den üblichen Sanierungsarbeiten und den „normalen“ Veränderungen am Fels alpenblick 1 | 2021

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Hütten & Wege

Zu wievielt arbeitet ihr am Augsburger Höhenweg? Und welche besonderen Herausforderungen sind dabei zu bewältigen? Der Augsburger Höhenweg muss bei Saisonbeginn in Schuss sein. Er verläuft auf fast 11 Kilometer Länge in einer Höhe von 2.300 bis knapp 3.000 Metern. Im mittleren Bereich gibt es steile Schutthänge, steile Altschneefelder bis weit in den Sommer hinein und viel herzhaft brüchiges Gestein. An vielen Stellen ist der Steig ausgesetzt und verlangt absolute Trittsicherheit, eine große bergsteigerische Erfahrung und Aus-

dauer. Wartungsarbeiten am Höhenweg können nur von der Augsburger Hütte oder der Ansbacher Hütte aus durchgeführt werden. Dafür brauchen wir immer sechs bis acht erfahrene Bergsteiger und üblicherweise auch einen oder mehrere Hubschrauberflüge, um das Risiko für die Teilnehmenden möglichst gering zu halten und das Pensum in der verfügbaren Zeit zu schaffen. Dies ist notwendig, da wir sonst allein vier Stunden bis zum Haupteinsatzgebiet unterwegs wären und diese Strecke nach der Arbeit auch wieder zurückgehen müssten. Zudem ist das Wetter im Juli oft nicht sehr stabil. Wir müssen den Weg nach dem Winter und den damit einhergehenden Vermurungen mit Pickeln wiederherstellen. Außerdem überprüfen wir die Versicherungen und reparieren sie, wo nötig, und richten einen Blick auf mögliche Gefahrenpunkte, um diesen so weit wie möglich vorzubeugen. Dafür kommen Bohrmaschine und spezielle Kleber zum Einsatz. Daneben frischen wir die Markierungen wieder mit Farbe oder Spraydosen auf. Mein Vorgänger Martin Off hat zusammen mit vielen Freiwilligen – zu dem Team gehören unter anderem Toni und Sammi Welz sowie Gerhard Fauser – in den letzten Jahren extrem gute Arbeit geleistet. Die Instandhaltung der Versicherungen war wegen der Brüchigkeit des Geländes immer sehr arbeitsintensiv. Die Kollegen haben hier über die letzten Jahre mit viel Aufwand und Mühe die Sicherungen grundsaniert und daneben noch die normale Wegearbeit geleistet. Dafür und für ihren fortwährenden Einsatz bin ich ihnen zu großem Dank verpflichtet.

Manchmal haben wir Glück und können mit dem Heli fliegen.

… und bei der Otto-Mayr-Hütte? Gerade um die Otto-Mayr-Hütte haben wir sehr viele Gäste, von denen etliche weniger alpine Erfahrung mitbringen. Daher ist hier eine gute Pflege der Wege, Markierungen und Versicherungen noch wichtiger. Dazu kommen spezifische Herausforderungen: Der Zustieg aus dem Reintal zur Nesselwängler Scharte ist in felsigen Passagen mit Drahtseilen abgesichert.

Arbeiten mit der Eisenspitze

steigt auch die Anzahl und Intensität der Murenabgänge. Dies ist sicher zum Teil auch auf den Klimawandel zurückzuführen. Eine Mure riss uns im August 2019 die Brücke über den Gasillbach weg. Den Augsburger Höhenweg bearbeiten wir dann meist Mitte Juli, sobald er halbwegs schneefrei ist. Dazu gehören unter anderem die einmalige Begehung der Wege und Kontrolle des Zustands sowie nach Bedarf entsprechende Reparaturen.

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Schilder-Inventur

Aufgrund der durchgehenden Steilheit des Geländes kann auf die Seilsicherungen im Frühjahr eine große Schneelast einwirken. Wir haben gesehen, dass frisch reparierte Sicherungen im nächsten Frühjahr wieder aus- oder abgebrochen waren. Ob auch Probleme mit dem verwendeten Material bestehen, wird derzeit untersucht.

Fertiger Steig im Bereich der Gelben Scharte

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Hütten & Wege

Fertige Sicherungen an der Gelben Scharte

Am Weg zwischen der Gelben Scharte und der Roten Flüh sind ebenfalls einige Trittstufen und Drahtseile vorhanden. Sie waren z.T. ausgebrochen und mussten in diesem Jahr neu verankert werden. Es gab ein paar Beschwerden, und bei einer Besichtigung habe ich einige fast schon dramatische Szenen mit überforderten Klettersteiggehern gesehen. Zusammen mit weiteren Freiwilligen haben wir dieses Jahr u.a. die Versicherungen ausgebessert und den

Steig mit einem neuen Drahtseil versehen. Dazu mussten ca. 25 kg Material – Haken, Kleber, Drahtseil, Akku-Bohrmaschine etc. – hochgetragen werden. Das brüchige Gestein erschwert eine dauerhafte Verankerung der Sicherung in diesem Gebiet. Die Kontrolle der „normalen“ Wege auf Schäden und ihre Beseitigung sollte ein eigenes Wegebauteam der Otto-Mayr-Hütte übernehmen, das ja aufgebaut werden soll.

Was ist aus deiner Erfahrung wichtig, um Ehrenamtliche für diese Aufgaben zu gewinnen und auszubilden? Die Sektion muss existierenden Teams ausreichende Mittel für die verantwortungsvolle Aufgabe zur Verfügung stellen, durch Nachwuchswerbung personell unterstützen und für Kontinuität sorgen. Dazu muss man Interessierte persönlich ansprechen und gezielt in den Abteilungen der Sektion und in den Jugendgruppen für die verantwortungsvolle Aufgabe werben. Darüber hinaus kann man alle Leser des alpenblick und Besucher der Homepage auf die Möglichkeit hinweisen, sich in der Bergwelt ehrenamtlich zu engagieren. Als Team macht das richtig Spaß! Da die Wegearbeiten umfangreich und nie abgeschlossen sind, freuen wir uns immer über neue Mitstreiter. Neulinge sind von erfahrenen Kräften an die Arbeiten heranzuführen. Ich habe praktisch alles von meinem Vorgänger Martin Off gelernt. Das meiste eignet man sich sicher durch die eigene Erfahrung in den Bergen an. Die Teilnahme an Schulungen des DAV-Bundesverbandes ist auf jeden Fall hilfreich. Sehr viele Informationen sind auch im Wegehandbuch des DAV zu finden. Der geplante Praxis-Workshop ist ein guter Start zum Aufbau eines Wegebauteams für die Otto-Mayr-Hütte. Ich wünsche allen, die mitmachen, viel Freude und Erfolg bei diesem Engagement. Interessierte melden sich bitte unter: >> ehrenamt@dav-augsburg.de

Unsere Hütten in der Saison 2020 und im Winter 2020/2021 Die Corona-Pandemie machte den Hütten der Sektion in der Saison 2020 deutlich zu schaffen: temporäre Reisebeschränkungen, die im Rahmen des erforderlichen Hygienekonzepts reduzierte Bettenkapazität und die geringere Zahl von Gästen, die durch die häufige Änderung der Vorschriften oftmals verunsichert waren. Dies alles wirkte sich insbesondere auf den Übernachtungsbetrieb aus. Wir bedanken uns deshalb ganz herzlich bei unseren Pächterinnen der

Augsburger und Otto-Mayr-Hütte sowie dem Team der Otto-Schwegler-Hütte. Sie alle haben in schwierigen Zeiten den Gästen mit Freundlichkeit, gutem Service und professionellen Vorsorgemaßnahmen den Aufenthalt so angenehm und sicher wie möglich gestaltet. Wünschen wir unseren Hütten, ihren Pächterinnen und den Hüttenteams für 2021 alles Gute und die Rückkehr zur Normalität!

Im Winter sind die Augsburger und die Otto-Mayr-Hütte und wegen der aktuellen Bestimmungen diesmal auch die Otto-Schwegler-Hütte geschlossen. Wegen Corona steht gemäß den Vorgaben des DAV-Bundesverbands auch der Winterraum der Augsburger Hütte in diesem Jahr nicht für touristische Zwecke zur Verfügung und ist ausschließlich in Notfällen zu nutzen. Ernst Kundinger

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Alle Fotos: Wolfgang Ott

Reportage

Dem Winter auf der Spur Schneelandschaften aus Kindheitserinnerungen findet man nur noch hoch im Norden. Ein Ausflug mit dem Flugzeug von Wolfgang Ott Tromsö – eine kleine Stadt in Norwegen, knapp 400 km nördlich des Polarkreises. Der Anflug auf den kleinen Flughafen könnte ebenso in der Arktis sein – Schnee und Eis, wohin das Auge auch blickt. Doch bereits in der Empfangshalle des Flughafens weicht der bizarre Eindruck einer Arktis-Expedition dem touristischen Treiben eines Tiroler Skiorts. Wir sind hier ganz offensichtlich weder die Ersten noch die Einzigen. Manch einer hat es wohl längst geahnt – denn Skitouren in Norwegen stehen hoch im Kurs. Verantwortlich für dieses besondere Schmankerl im DAV-Tourenprogramm 2019 ist einmal mehr Mark Brand. In Kooperation mit der Augsburger Alpinschule wurde hier ein Modell getestet, welches sich als eine hervorragende Ergänzung des klassischen Angebots unserer Sektion herausstellen sollte. Doch davon später.

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Zunächst führt uns eine dreistündige Fahrt mit Spike-bereiften Mietautos über den Gisund bis an die äußerste Spitze der Insel Senja. Durch tief verschneite Landschaften und vorbei an einsamen Fischerdörfern, mit der ruppig-romantischen Anmutung verlassener Walfangstationen. Einige von ihnen wurden erst in den 80er-Jahren mit dem Bau aufwändiger Tunnel an das norwegische Straßennetz angeschlossen. Am äußersten Ende eines langen Fjords finden wir in der kleinen Ortschaft Mefjordvaer unser „Basecamp“, ein pragmatisch möbliertes Appartement direkt am Wasser. Bereits in der frühen Nachmittagsdämmerung senkt sich jene magische Stimmung über das Land, wie man sie vermutlich nur in der Nähe der Polkappen erleben kann. Ein frostiges Graublau, klare eisige Luft, und vereinzelt die ersten Sterne am Firmament. Die kalte Unendlichkeit des Universums scheint bis an den Grund des Fjords hinab zu reichen. Während die Fotografen unter uns versuchen, die sphärische Stimmung auf Chip zu speichern, beschäftigen sich die häuslicheren Mitreisenden derweil mit der Zubereitung von irdischen Freuden. Bevor es im gemütlichen Teil des Abends an die teuren wie raren Weinvorräte gehen sollte, rufen die Guides zu einer nüchternen Besprechung der bevorstehenden Tage auf.

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Reportage

Magische Stimmung in der Nachmittagsdämmerung

Die Berge Norwegens sind zwar nicht annähernd so hoch wie die Alpen, große Schneemengen und die Abgeschiedenheit im Notfall sind aber ernst zu nehmende Herausforderungen. Gestartet werden die Touren zumeist auf MeeresspiegelNiveau, womit Sammler von Höhenmetern selbst bei kleineren Eintausendern durchaus noch auf ihre Kosten kommen sollten. Im Gegensatz zu den reizvollen Fjord to Fjord-Überschreitungen bei Anreise per Schiff werden wir jeweils zum Ausgangspunkt unserer Touren zurückkehren. Die tief über dem Meer stehende Sonne des nächsten Morgens war dann der Auftakt zu einer ausnahmslos perfekten Tourenwoche. Dass dies in solchen Breiten – wir befinden uns immerhin auf der Höhe Nord-Alaskas – keine Selbstverständlichkeit ist, war aus den leicht frustrierten Erzählungen unserer Vorgänger unschwer herauszuhören. Deren Hinterlassenschaft an uns waren freundlicherweise unverspurte Hänge und bester Tiefschneepowder.

beste Kenntnisse der örtlichen Verhältnisse. Garant für eine optimale Tourenausbeute, obendrein eine angemessene Entlastung der DAV-Organisation an Verantwortung und Haftung. Die Aufteilung der Führungsarbeit auf zwei Guides kompensiert obendrein das Leistungsgefälle innerhalb der Gruppe. Somit können jeweils alle Teilnehmer*innen der achtköpfigen Gruppe – mit unterschiedlichen Ankunftszeiten am Gipfel – stressfrei dieselben Touren erleben. Selbst als sich einer der Teilnehmer am leicht ausgesetzten Gratanstieg des Snaufjellet überfordert fühlt, führt dies nicht zwangsweise zum Abbruch der Tour. Mark eskortiert den Kameraden zurück zum Talort Steinfjord und verdoppelt mit diesem unfreiwilligen Interimsabstieg in rekordverdächtiger Wiederaufstiegszeit sein Tagespensum. Mark ist auch nach der Rückkehr von seinem unfreiwilligen Zwischenabstieg bester Laune.

Die Touren der kommenden Tage liegen kaum weiter als einen Fjord von unserer Unterkunft entfernt und sind dank der neu errichteten Tunnelquerungen bereits nach kurzer Anfahrtszeit erreichbar. Nach moderaten Anstiegen durch schüttere Strauchwälder erheben sich die Anstiege zu den kaum 1.000 Meter hohen Gipfeln über teils anspruchsvolle Flanken und enden mit spektakulären Ausblicken hinab in die tiefblauen Fjorde. Einen Eindruck von der Launenhaftigkeit des nordischen Klimas vermittelt der Aufstieg auf den 938 m hohen Keipen. Nach leichtem Schneefall im unteren Teil der Tour erreichen wir bei orkanartigen Böen und über vereiste Flanken schließlich bei klarer Luft den Gipfel. Ein atemberaubender Ausblick über die aus dem Nordmeer ragenden Schneeberge – der Nordpol gefühlt zum Greifen nahe. Von den großartigen Erlebnissen beflügelt, tritt die Gruppe bereits nach einer Woche die Rückreise Richtung Airport an. Nicht ohne schlechtes Gewissen, denn wie sehr der Naturgenuss per Flugzeug diese so sehr geliebten Landschaften ver-

Bizzare Gipfelformationen, gerade einmal 1.000 Meter über dem Meeresspiegel

Store Hesten, Keipen oder Snaufjellet – so wenig einprägsam die Namen der Gipfel auch sind, so unvergesslich die atemberaubenden Aufstiege und Ausblicke. Die Kombination von Schneebergen und Meer ist für uns Festlandalpinisten eben eine nicht alltägliche Sinneserfahrung. Als Glücksfall für alle Beteiligten sollte sich die Kooperation mit der Augsburger Alpinschule erweisen. Alex Scherl und sein Bergführer Eddi sind auf Senja wie zuhause und verfügen über

Immerzu auf der Suche nach dem besten Pulver: Nordlicht-Spezialistin Claudia Straulino hoch über den Fjorden

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Reportage

Gipfelanstiege über teils anspruchsvolle Flanken

ändern wird, ist letztendlich allen bewusst. Vor dem Abflug beschert uns dann noch eine Rundreise per Husky-Schlitten Eindrücke des sanft verschneiten norwegischen Hinterlandes. Nachhaltig und rundum CO2-neutral. Am Ende – dank Mark, Alex und Eddi, nicht zuletzt aber auch aufgrund einer sehr launigen Truppe Gleichgesinnter – dürfen wir auf eine rundum gelungene Tourenwoche zurückblicken!

Infos Senja ist die zweitgrößte Insel Norwegens mit Fischerdörfern sowie Bergen und Stränden zum Wandern und Schwimmen. Sie liegt etwa 350 km nördlich des Polarkreises, also je nach Jahreszeit bester Spot, um entweder die Mitternachtssonne oder die Polarlichter zu beobachten. Man erreicht die Insel über die Gisundbrücke von Finnsnes (Festland) nach Silsand. Senja ist zwar noch nicht so bekannt wie die südlich gelegenen Lofoten oder die Lyngen Alpen im Norden, aber längst kein Geheimtipp mehr. Die Gebirgslandschaft bietet, speziell zwischen März und April, beste Voraussetzungen für einzigartige Skitouren mit Abfahrten bis zum Meer hinunter.

Allein die Hoffnungen einer meteorologisch interessierten Fraktion auf die Entdeckung der norwegischen FrühjahrsPolarlichter haben sich nicht erfüllt. Die mitternächtliche Bildmeldung eines hinterlistigen Reisemitglieds per WhatsApp an die schlafende Community sorgte am nächsten Morgen zunächst für enttäuschte Überreaktionen. Die beeindruckenden Polarlicht-Aufnahmen konnten aber rechtzeitig vor weiterer Eskalation als billige, aus dem Internet geladene Fake News entlarvt werden.

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Engagement im Ehrenamt

Ein starkes Team Ulrich Waldhauer und das Ehrenamtsprojekt zur Sanierung der Otto-Schwegler-Hütte von Klaus Utzni Die Otto-Schwegler-Hütte liegt auf einer Höhe von 1.070 Meter im Gunzesrieder Tal in den Allgäuer Bergen, südlich der Nagelfluhkette. Die gemütliche Selbstversorgerhütte unserer Sektion ist ein wahres Kleinod mit einem herrlichen Blick von der Südterrasse auf das Riedberger Horn. Eine beliebte, moderne und günstige Unterkunft zu allen Jahreszeiten für Familien, Schulen, Wander- und Wintersportbegeisterte, Firmen- und Behördenseminare. Die Otto-Schwegler-Hütte nach der Sanierung. Beide Fotos: DAV-Archiv

Doch das war nicht immer so. Das 1954 als Ostertalhütte eingeweihte Haus, das seinen heutigen Namen vor 40 Jahren erhielt, war in die Jahre gekommen. Immer wieder hatte es Probleme mit den Pächtern gegeben. Und vor etwa zehn Jahren sackte dann zu allem Überfluss bei einem Hangrutsch eine Ecke des ursprünglichen Teils der Hütte ab. Was also tun mit dem Problemkind Otto-Schwegler-Hütte? Im Vorstand wurden 2013 drei Zukunfts-Szenarien diskutiert. Theoretisch angedacht, aber nicht ernsthaft verfolgt, war sogar eine Schließung oder der Verkauf des Hauses mit seinen 50 Schlafplätzen. Die Sektion beschloss schließlich, die Hütte in Eigenverantwortung der Mitglieder zu betreiben und zu sanieren und künftig auch so zu führen – eine Idee, die zum Erfolgsmodell wurde. Maßgeblichen Anteil daran hatte eine etwa 20-köpfige Gruppe um den heutigen Hüttenreferenten Ulrich Waldhauer – ein Ehrenamtsprojekt in Form und Ausmaß, wie es bislang wohl einmalig in unserer Sektion ist. Frei nach dem Motto: Gemeinsam sind wir stark. Uli Waldhauer, seit 2015 auch der Referent der Hütte, hatte sich damals während der Diskussion um die Zukunft der Hütte gemeldet, als im alpenblick ehrenamtliche Mitarbeiter für die Sanierung gesucht wurden. Als pensionierter Ingenieur fühlte sich der heute 70-Jährige fachlich und körperlich fit genug, um bei dem ambitionierten Projekt mitzuarbeiten. Um Uli scharten sich 20 Ehrenamtliche – Mitglieder der Sektion, die aus allen möglichen Berufen kamen und die bis heute bei der Stange blieben. „Da sind Schreiner und Elektrofachkräfte genauso dabei wie Ingenieure, Lehrer und IT-Leute. Man kann sagen: Die Helferinnen und Helfer, die alle durch ihre Kenntnisse qualifiziert sind, haben sich gesucht und gefunden. Es ist eine Struktur im Team“, schwärmt Hüttenreferent Uli Waldhauer.

Vor den eigentlichen Sanierungsarbeiten standen zahlreiche Projektmeetings. Die Kernfrage war zunächst: Welchen Charakter soll das Haus bekommen? Uli Waldhauer: „Wir entschieden uns für einen Mix. Modern und praktisch für Küchen, Toiletten und Waschräume, einen traditionellen Stil für Schlafräume und Gänge.“ Die Arbeiten wurden nach jeweils vorhandener Kompetenz verteilt – von der Auswahl der Farben für die Wände bis zu Organisations- oder Reinigungsarbeiten. Die Liste der einzelnen Sanierungsschritte, die zum Teil mit lokalen Firmen ausgeführt wurden, ist lang: Fenster und Küchen wurden erneuert, Toiletten renoviert oder neu eingebaut, die Stromversorgung unter die Erde gelegt, die Kanalisation erneuert, Brandschutzvorgaben erfüllt. Ungewöhnlich waren die Arbeiten zur Absicherung des abgerutschten Teils des Holzanbaus. Uli Waldhauer erklärt: „Wir haben Eisenstäbe mit einem Durchmesser von sieben Zentimetern fünf bis sieben Meter tief im Felsen verankert und dann Flüssigbeton reingepresst.“ Rund 60.000 Euro Kosten seien allein für diesen notwendigen Schritt aufgelaufen. Uli schätzt, dass im Rahmen des Sanierungsprojekts rund 3.500 Arbeitsstunden geleistet wurden und so der Sektion eine erkleckliche Summe erspart blieb. In normalen Jahren rechnet das Team mit etwa 4.500 Übernachtungsgästen, die sich in den Küchen selbst verpflegen können. Während der Corona-Zeit allerdings blieben naturgemäß viele Gäste aus. „Die sanierte Hütte findet Rückhalt und Akzeptanz in der Sektion“, ist Uli überzeugt. Die Hütte strahle ein „Flair der Herzlichkeit“ aus. Und so gibt es auch keinerlei Probleme, die Hüttendienste ehrenamtlich zu besetzen. „Da geht eine Liste herum, jeder kann sich um Dienstzeiten bewerben. Die Dienste werden dann gleichmäßig verteilt, damit niemand benachteiligt ist“, erzählt Uli. Denn Hüttenwart im Ostertal zu sein ist ja auch ein wenig Erholung und Bergerlebnis. Zur Belohnung sozusagen. Was den Hüttenreferenten Uli besonders freut und stolz alpenblick 1 | 2021

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Engagement im Ehrenamt

macht, ist der Zusammenhalt: „Die Truppe ist nahezu stabil. Bisher hat noch niemand das Team aus Ärger verlassen. Wir schauen immer, dass Konsens herrscht.“ Dabei wolle man keineswegs ein „Verein im Verein“ sein. Gibt es auf der Hütte ein Problem, wird rasch für Abhilfe gesorgt. Uli Waldhauer: „Unsere Teammitglieder sind immer bereit zu helfen und zur Hütte zu fahren, wenn mal eine Störung anliegt.“ Der Hüttenreferent, seit 25 Jahren in der Sektion, ist froh, dass die Gruppe viel Unterstützung erhält, sei es von der Geschäftsstelle, der Unterwegsgruppe, von anderen Sektionsmitgliedern oder sogar von Gästen, die mit anpacken, wenn es notwendig ist. „Die Atmosphäre macht’s, dass die Leute gerne dabei sind“, hat Uli als Grund für die stets gute ehrenamtliche Stimmung auf der Hütte ausgemacht. Und das soll auch in Zukunft so bleiben. Hüttenwarte: Carola A., Franz B., Klaus B., Eva D., Enrico G., Holger F., Hubertus F., Simon F., Erich M., Bernd R., Simon S., Roland S., Martin S., Wolfgang T., Sabine T-E., Willi T., Henne O., Annelie W., Robert W., Josef W., Ulli W.

Oben: Gruppenbild mit Hütte: das Team des Ehrenamtsprojekts nach der gelungenen Sanierung Unten: Der richtige Umgang mit dem Feuerlöscher gehört ebenfalls zur „Ausbildung“ der Hüttenwarte der Otto-Schwegler-Hütte. Fotos: Ulrich Waldhauer Ad_BADER_3-2017_Layout 1 29.11.2017 20:36 Seite 1

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Tourentipp

Warum in die Ferne schweifen … von Bernd und Gabi Wißner

Auf dem Lechhöhenweg nördlich von Landsberg

Reichling auf den „Balkon Oberbayerns”, von dem sich ein herrliches Alpenpanorama bietet. Auf dem Weiterweg sind an einer Stelle Pfadfinderfähigkeiten gefragt, da der Weg nicht ausgeschildert ist (siehe roter Pfeil). Hier muss man zunächst auf die Gebäude zugehen, kurz davor links abbiegen und den Bach in der Senke überqueren. Anschließend läuft man ein paar Schritte wieder bachaufwärts und findet dort einen Weg in der steilen Böschung nach oben. Von nun an geht es stetig abwärts über Apfeldorfhausen und Apfeldorf zurück. Balkon Oberbayerns ●

Reichling

V

cken Kirche auf der Anhöhe führt der Lechhöhenweg bis in den schönen Altstadtkern von Landsberg. Der Rückweg verläuft ufernah auf der Westseite. Auf den nächsten drei Abschnitten von Landsberg nach Pitzling, weiter nach Stadl und von Mundraching bis Reichling wanderten wir jeweils auf der östlichen Seite am Wasser entlang. Sehr naturnah war der Abstecher auf die Ausbuchtung gegenüber dem Gasthaus Lechblick. Der Rückweg ging jeweils über die Hochebene durch Felder und Wälder, zum Teil mit Bergblick. Gutes Kartenmaterial, am besten auf dem Handy, hilft dabei, interessante Wege zu entdecken. Besonders reizvoll war die Route zwischen Kinsau und Reichling (siehe Karte, ca. 14,5 km Länge). Wie immer wanderten wir im Uhrzeigersinn und bekamen ständig neue Landschaften geboten. Eine kleine Überraschung entdeckten wir in Epfach, die uns in Lockdown-Zeiten besonders freute. Ein Schild machte uns auf die örtliche Bäckerei aufmerksam. „Ob die wohl offen hat?”, fragten wir uns. Draußen stand ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen. Neugierig gingen wir hinein, Masken auf Mund und Nase. „Sie sehen nach Kaffee aus”, stellte die Bäckerin fest. Und so saßen wir wenige Minuten später draußen zwischen den schönen alten Gebäuden bei Kaffee und Kuchen im Sonnenschein. Danach ging es weiter. Nach Überquerung des Lechs beginnt bei einer Kapelle der Aufstieg im Wald. Oben angekommen, lohnt sich ein Abstecher nach

Epfach Staustufe 10

Apfeldorfhausen

Staustufe 9

Apfeldorf

Alle Fotos: Bernd Wißner

Anhäufungen von Menschen meiden und CO2 vermeiden ist in Corona-Zeiten die Devise. Aber nur auf dem Balkon sitzen, ist auf die Dauer auch nichts. Deshalb erkundeten wir die nähere Umgebung und umrundeten fast alle Lechstaustufen zwischen Augsburg und Schongau. Um es gleich vorwegzunehmen: Jede hat ihr eigenes Flair. Und letztlich landeten wir doch noch auf einem Balkon mit herrlicher Aussicht. Für die Anfahrt zu den Staustufen 24 bis 20 nahmen wir immer das Fahrrad. Die Seen selbst wurden dann stets auf Schusters Rappen umrundet. Das waren jeweils etwa 7 bis 8 km. Zu den nächsten Staustufen fuhren wir mit dem Auto. Bei der Stufe 19 (Parkplatz am Zollhaus) bieten sich mehrere Wegvarianten an. Früher blieben wir meist auf der östlichen Seite, denn dort gibt es zwei parallele Strecken: eine am Wasser und die andere auf dem direkt darüber liegenden Höhenweg mit einer Villa Rustica und einer zerfallenen Burg. Doch vor wenigen Jahren ist die westliche Seite ebenfalls begehbar gemacht worden. Dort wandert man fast wie im Urwald: ein Stück ursprüngliche Natur. Auch die Umrundung von Stufe 18 ist sehr abwechslungsreich. Auf der Ostseite führt der Weg meist direkt am Wasser entlang nach Kaufering. Zurück geht es entweder auf der gleichen Seite auf dem Höhenweg oder auf der Westseite mit gelegentlichen Blicken auf das Gewässer. In Kaufering beginnt die nächste Etappe nach Landsberg. Von der baro-

Optischer und geografischer Höhepunkt unserer Wanderung ist der Balkon Oberbayerns auf 743 m.

Kinsau

Karte: OpenStreetMap

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Aus der Geschäftsstelle

Peutingerstr. 24 86152 Augsburg Telefon: 08 21 / 51 67 80, Fax: 08 21 / 15 15 45 E-Mail: sektion@dav-augburg.de Internet: www.dav-augsburg.de Bankverbindung Stadtsparkasse Augsburg IBAN: DE03 7205 0000 0000 6294 69 BIC: AUGSDE77 Öffnungszeiten Servicestelle und Materialverleih* sind wie folgt geöffnet: Montag 16–18 Uhr Mittwoch 9–13 Uhr Donnerstag 16–19 Uhr Freitag 9–13 Uhr Die Bücherei ist donnerstags von 17–19 Uhr für unsere Mitglieder besetzt.

Hinweis: Bitte informieren Sie sich auf unserer Homepage, ob aktuell die genannten Präsenz-Öffnungszeiten gelten. Telefonisch sind wir aber zu diesen Zeiten für Sie da. * siehe auch unter „Kurz berichtet“ S. 22 DAV-Ausweise 2021 Bis Ende Februar werden Ihnen die neuen DAV-Ausweise zugestellt, solange ist der Ausweis 2020 gültig. Je nach Zahlungsart des Mitgliedsbeitrags unterscheidet sich der Ablauf der Versendung: Falls Sie am Lastschriftverfahren teilnehmen, erhalten Sie Ihren Mitgliedsausweis bis Ende Februar zugeschickt. Wenn Sie uns den Beitrag überweisen, erhalten Sie Ihren Ausweis erst nach Zahlung. Hierfür werden keine Rechnungen oder Überweisungsvordrucke versendet, die Höhe des Beitrags können Sie auf unserer Website nachlesen. Ihre Zahlung ist bis 31. Januar fällig.

Jetzt Mitgliederdaten online ändern Sie sind umgezogen oder haben eine neue Bankverbindung? Im Online-Mitgliederportal „Mein Alpenverein“ können Sie Ihre Daten schnell, einfach und sicher selbst ändern und auch gleich überprüfen – damit sind Bearbeitungsfehler ausgeschlossen! Sie müssen sich dafür einmalig über den Button „Mein Alpenverein“ auf unserer Webseite (oder https://mein.alpenverein.de) unter Angabe Ihrer Mitgliedsnummer, den letzten vier Stellen Ihrer IBAN sowie Ihrer E-Mailadresse registrieren. Künftig können Sie sich dann mit Ihren Zugangsdaten anmelden und Änderungen der Mitgliedsdaten direkt online vornehmen. Online-Abo – Hefte digital Wir möchten unsere Sektionsmedien sowie das DAV Panorama verstärkt digital bereitstellen. Eine kurze Nachricht reicht zur Umstellung. Ermäßigter Jahresbeitrag für Senioren Mitglieder, die 2021 den 70. Geburtstag feiern, können bis 15. Dezember für die kommenden Jahre einen ermäßigten Jahresbeitrag beantragen. Bereits bestehende Ermäßigungen sind davon nicht betroffen. Meldungen von Änderungen Änderungen der Anschrift und der Bankverbindung bitten wir rechtzeitig mitzuteilen, z. B. online unter mein.alpenverein.de. Sexualisierte Gewalt beim Bergsport – Nein, danke! In schwierigen Situationen, Verdachtsfällen oder bei Fragen können Sie sich gerne an uns wenden: beratung-psg@davaugsburg.de Foto: DAV-Archiv

DAV-Sektion Augsburg e.V.

Wechsel zur Sektion Augsburg Sie sind Mitglied einer anderen Sektion und möchten zur Sektion Augsburg wechseln? Dann heißen wir Sie herzlich willkommen! Unter www.dav-augsburg.de/mitglied/ aufnahmeantrag-pdf finden Sie hierzu alle notwendigen Informationen und Unterlagen. Wir unterstützen Sie gerne beim Sektionswechsel. Ehrenamtliche Mitarbeit Möchten Sie sich gerne ehrenamtlich bei uns engagieren, dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf: ehrenamt@davaugsburg.de

Die Geschäftsstelle der DAV-Sektion Augsburg im Burggrafenturm

NEU: Jetzt unkompliziert sofort online Mitglied werden!

 www.dav-augsburg.de/mitglied/aufnahmeantrag-pdf 

Ihre Mitgliedschaft können Sie natürlich auch in der Geschäftsstelle oder über das Formular auf unserer Internetseite abschließen.

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Aus der Geschäftsstelle

Glückwünsche Wir gratulieren allen unseren Mitgliedern ganz herzlich, die zwischen Februar 2021 bis März 2021 ihren Geburtstag feiern:

95 Jahre Maria Schieferdecker Wolfgang Schulz Emilie Wein

Hermann Schmitt Elfriede Sedlmeyr Gerda Szakal Josef Trassl Karl Zimmermann

90 Jahre Maria Götz

85 Jahre Konrad Fassnacht Helmut Frankenberger Hans Klaiber Adalbert Kraus Horst Molle Kurt Neudert Christian Nowak Herma Schmitt

80 Jahre Erika Gratzer Norbert Heinzelmann Dietmar Hopf Rosemarie Kraus Friederike Meichelboeck Joachim Pilz Dieter Reich Hermine Schön Margarete Steiner Karl-Heinz Weber

75 Jahre Werner Bachl Josef Hafner

70 Jahre Brigitte Bachinger-Geißler Anton Beck Hannelore Dangl Dieter Heinrich Maximilian Hetmanek Hans Christian Kalnin Helmut Klamt Kurt Lemmerz Bernhard Linder Erika Pfaller Andreas Riebler Gertrud Schröder

Wir trauern um unsere Mitglieder Doris Bauernfeind

Hans Georg Ried

Johann Ender

Wolfgang Scheuermann

Dr. Michael Erl

Erwin Schießl

Gertrud Feller

Rudolf Schramm

Wolfgang Freidl

Anton Wagner

Helmut Hillenbrand

Norbert Wawrzinek

Joachim Hoppe

Georg Wiedemann

Gertrud Kraus

Foto: Bernd Wißner

Wir gedenken der Verstorbenen in Dankbarkeit für die Treue, die sie der Sektion und dem Alpenverein gehalten haben. Wir werden ihnen ein ehrendes Andenken bewahren.

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Termine

Februar 2021 Dienstag, 2.2.2021 19.30 Uhr, Auf dĂźnnem Eis – Die Arktis im Wandel Multimediashow von Laura Schmidt Kostenfreier Online-Vortrag Anmeldung erforderlich, Details siehe Seite 17 Montag, 8.2.2021 17–19 Uhr, Vorstandssprechstunde Unter der Telefonnummer 08 21/50 87 88 99 erreichen Sie zu dieser Zeit unseren Vorstand – fĂźr Ihre Fragen, Anmerkungen und eine offene Kommunikation. Dienstag, 16.2.2021 abgesagt! Monatsversammlung der Seniorenabteilung mit Anmeldung zu den Fahrten des Folgemonats 14.15 Uhr Anmeldung zu den Fahrten 15.00 Uhr Beginn der Monatsversammlung. Ort: Zeughaus, Zeugplatz 4, 86150 Augsburg, Reischlesaal (1. Stock) Samstag, 20.2.2021 9–10.30 Uhr, Fitness Spezial Vertiefung der Fitness mit 90 Minuten Workout dung melkein mit dem Ăœbungsleiterteam. Nach 9 Uhr Einlass ng, An Do. Online Traini + . Di ess tn fi e/ mehr, bitte Matte selbst mitbringen! s.d es tn fi vda unter: w w w. Ort: Sporthalle im FĂśrderzentrum HĂśren, SommestraĂ&#x;e 70/Ecke Bgm.-Ackermann-Str., 86156 Augsburg Montag, 22.2.2021 17–19 Uhr, Vorstandssprechstunde Unter der Telefonnummer 08 21/50 87 88 99 erreichen Sie zu dieser Zeit unseren Vorstand – fĂźr Ihre Fragen, Anmerkungen und eine offene Kommunikation. Donnerstag, 25.2.2021 abgesagt! 19.30 Uhr, Monatsversammlung der Bergsteigerabteilung – Berichte Ăźber Schneeschuhtouren – Termine und Ziele Sommerprogramm der Bergsteiger Ort: DAV-Kletterzentrum, Ilsungstr. 15b, 86161 Augsburg, Seminarraum

März 2021 Samstag, 6.3.2021 9–10.30 Uhr, Fitness Spezial Ort und Details siehe 20.2.2021 Montag, 8.3.2021 17–19 Uhr, Vorstandssprechstunde Unter der Telefonnummer 08 21/50 87 88 99 erreichen Sie zu dieser Zeit unseren Vorstand – fĂźr Ihre Fragen, Anmerkungen und eine offene Kommunikation.

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r al t un d unte unte r Vo rb eh n! Alle Te rm in e ge el un r Co ro na -R eg Ei nh al tu ng de

Mittwoch, 10.3.2021 19.30 Uhr, Himmelsleitern – Die schÜnsten Grattouren step by step Multimediashow von Michael PrÜttel Kostenfreier Online-Vortrag Anmeldung erforderlich, Details siehe Seite 17 Dienstag, 16.3.2021 abgesagt! Monatsversammlung der Seniorenabteilung mit Anmeldung zu den Fahrten des Folgemonats Ort und Zeit siehe 16.2.2021 Samstag, 20.3.2021 9–10.30 Uhr, Fitness Spezial Ort und Details siehe 20.2.2021 Montag, 22.3.2021 17–19 Uhr, Vorstandssprechstunde Unter der Telefonnummer 08 21/50 87 88 99 erreichen Sie zu dieser Zeit unseren Vorstand – fßr Ihre Fragen, Anmerkungen und eine offene Kommunikation.

April 2021 Freitag, 16.4.2021 16 Uhr, Vollversammlung der JDAV l statt, Ort: DAV-Kletterzentrum, Ilsungstr. digita15b, nstaltung findet ra Ve epage 86161 Augsburg Infos auf der Hom Siehe auch Einladung auf Seite 45 Montag, 19.4.2021 17–19 Uhr, Vorstandssprechstunde Unter der Telefonnummer 08 21/50 87 88 99 erreichen Sie zu dieser Zeit unseren Vorstand – fĂźr Ihre Fragen, Anmerkungen und eine offene Kommunikation. Dienstag, 20.4.2021 abgesagt! Monatsversammlung der Seniorenabteilung mit Anmeldung zu den Fahrten des Folgemonats Ort und Zeit siehe 16.2.2021 Mittwoch, 21.4.2021 19 Uhr, Mitgliederversammlung Alle Mitglieder der DAV-Sektion Augsburg sind eingeladen. Einladung und Tagesordnung folgen im nächsten alpenblick. Ort: Mehrzweckhalle der Alevitischen Gemeinde Augsburg e. V., Bozenerstr. 4a, 86165 Augsburg-Lechhausen Donnerstag, 29.4.2021 19.30 Uhr, Monatsversammlung der Bergsteigerabteilung – Jahreshauptversammlung mit Bilanz 2019 – Wahl der Abteilungsleitung der Bergsteigerabteilung – Vorstellung der Sommerfahrten Ort: DAV-Kletterzentrum, Ilsungstr. 15b, 86161 Augsburg, Seminarraum

Vorankßndigung Sonntag, 4.7.2021 9 Uhr, Landkreislauf Augsburg Teilnahme als Achter-Staffel Austragungsort ist voraussichtlich Wehringen Anmeldung bitte bis Freitag 11.6.2021 per Mail mit Geburtsjahrgang an fitness@dav-augsburg.de. Donnerstag (Christi Himmelfahrt), 13.5.2021 bis Sonntag, 16.5.2021 FitnessCamp 2021 – Outdoor auf der Otto-Schwegler-Hßtte

RegelmäĂ&#x;ige Termine Montag: Lauftraining Jeden Montag ab 26.4. bis einschlieĂ&#x;lich 28.6.2021 (nicht am Pfingstmontag 24.5.2021!) um 18.30 Uhr, Dauer: 1 Stunde Treffpunkt: Eingang Sportanlage SĂźd, Ilsungstr. 15b, 86161 Augsburg Einsteigerorientiertes Lauftraining am Max-GutmannPfad oder im Gelände mit Lauf-ABC, Fahrtspiel usw. Ziel ist der Landkreislauf Augsburg am 4.7.2021. Montag: Klettertreff (sobald die Kletterhalle wieder regulär Ăśffnet) Jeden Montag 19–22 Uhr (auĂ&#x;er in den Sommerferien). Der Termin ist offen fĂźr alle, die sichern und klettern kĂśnnen. Kletterpartner*in nicht nĂśtig, Klettertrainer*in ist anwesend (kein Kurs). Keine Zusatzkosten zum Halleneintritt. Termine werden auf der Website bekanntgegeben. Ort: DAV-Kletterzentrum, Ilsungstr. 15b, 86161 Augsburg. Montag: Stammtisch der JUB-Gruppe Jeden 1. Montag im Monat ab 19.30 Uhr. Die Studierenden und jungen Berufstätigen treffen sich fĂźr einen Stammtisch. Infos zu Terminverschiebungen o. ä. findet ihr auf unserer Website und bei Facebook. Ort: DAV-Kletterzentrum, Ilsungstr. 15b, 86161 Augsburg. Montag: Frauen AugsburgAlpin Jeden letzten Montag im Monat um 19 Uhr. Ort: DAV-Kletterzentrum, Ilsungstr. 15b, 86161 Augsburg (bzw. als Videokonferenz). Dienstag/Donnerstag: Boulder- und Klettertreff Du bist zwischen 16 und 27 und hast Lust, mit Gleichgesinnten bouldern und/oder klettern zu gehen? Dann schlieĂ&#x; dich an! Komm vorbei und hab mit uns SpaĂ&#x;. Und wer weiĂ&#x;: Vielleicht geht’s ja schon bald gemeinsam in die Berge ‌ đ&#x;˜‰

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Termine

Normalerweise trifft sich der JDAV-Klettertreff jeden 1. Donnerstag und jeden 3. Dienstag im Monat. Sobald die Halle wieder offen ist, wollen wir gemeinsam klettern und bouldern! Da es mit dem Buchen der Slots zu unseren üblichen Zeiten allerdings immer schwierig war, werden wir uns flexibel verabreden. Wer Lust hat mitzukommen, kann sich einfach bei jdav-klettertreff@dav-augsburg.de melden, dann sagen wir Bescheid, wann wir uns treffen. Ort: DAV-Kletterzentrum, Ilsungstr. 15b, 86161 Augsburg. Dienstag: Fitness im Fugger Jeden Dienstag bis einschließlich 23.3.2021 (nicht am 16.2.2021). Die ideale Fitness für Ganzkörper und Kondition mit unseren 11 Übungsleiter*innen. NEU: Aus Infektionsschutzgründen sind Matten (Gymnastik, Isomatte) selbst mitzubringen! Ort: Turnhallen des Jakob-Fugger-Gymnasiums (Achtung: Eingang in der Stadtjägerstraße, Ecke Brunhildenstraße, 86152 Augsburg). Die genauen Zeitslots sind auf unserer Website abrufbar: www.dav-augsburg.de/fitness Dienstag: Fitness im Freien Jeden Dienstag ab 6.4.2021 (auch in den Ferien) Fitness im Siebentischwald. Treffpunkt um 18.30 Uhr vor dem DAV-Kletterzentrum, Ilsungstr. 15b, 86161 Augsburg. Es geht rund eine Stunde durch Wald und Wiesen, eine Kombination aus Laufen und Gymnastik und zwischendrin ein paar Pulsbeschleuniger. Das Trainerteam nutzt alles, was in den Weg kommt: Bäume, Parkbänke, Steinquader, Hügelchen und zum Abschluss die grüne Wiese zum Dehnen und Runterkommen. Kostenfrei für alle DAV-Augsburg-Mitglieder – einfach kommen und mitmachen. Dienstag: Fit mit Basketball (ab 21.4.2021) Verlängerung Basketball im Fugger Halle 1 jeweils 18–19 Uhr: Dienstag, 21.4. bis einschließlich Dienstag, 18.5.2021.

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Dienstag: Trainer-Stammtisch Sportklettern findet bis auf Weiteres nicht statt. Mittwoch: After Work Biken der MTB-Abteilung Jeden Mittwochabend ab 14.4.2021 ab 18 Uhr, Treffpunkt am Trimm-Dich-PfadParkplatz in Deuringen. Mittwoch: Bouldertreff findet bis auf Weiteres nicht statt – aktuelle Infos werden auf der Homepage veröffentlicht. Mittwoch: Nordic Walking Jeden Mittwoch um 9.30 Uhr. Fit durch das Frühjahr mit Übungsleiter Robbi Ruisinger! Neue Teilnehmer*innen sind jederzeit willkommen. Infos bei Robert Ruisinger, Tel. 08 21/3 06 90. Ort: Treffpunkt meist an der Sportanlage Süd, Ilsungstr. 15b, 86161 Augsburg, aber jeden 1. Mittwoch im Monat vor der Gaststätte in Wellenburg, Wellenburg 4, 86199 Augsburg. Freitag: Stammtisch Sportkletterabteilung (findet voraussichtlich ab Ende Februar wieder statt). Jeden letzten Freitag im Monat um 19 Uhr treffen sich Kletterfreunde und Interessierte zu einem Stammtisch. Aktuelle Infos zu Terminverschiebungen werden auf unserer Webseite veröffentlicht. Ort: DAV-Kletterzentrum, Ilsungstr. 15b, 86161 Augsburg.

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Tourenprogramm

Ausbildungs- und Tourenprogramm Winter 2021 – Chronologischer Überblick

• Download als pdf-Datei im Internet unter www.davaugsburg.de. • Aufnahme in den Adress-Verteiler über das Kontaktformular unter www.dav-augsburg.de. Nach Eintragung in den Adress-Verteiler erhaltet ihr das Programm künftig nach Erscheinen auf postalischem Wege. • Darüber hinaus liegt das Programm in der Geschäftsstelle und in unserem Kletterzentrum zur Mitnahme aus.

Liebe Bergfreundinnen und Bergfreunde, nachstehend geben wir euch einen chronologischen Überblick zu den vielfältigen Ausbildungs- und Tourenveranstaltungen für die Wintersaison 2020/21. Die ausführlichen Beschreibungen der angebotenen Kurse und Touren sowie weitergehende Informationen findet ihr in der separaten Broschüre „Winter 2020/21 – Ausbildungsund Tourenprogramm der DAV-Sektion Augsburg e. V.“ Diese Broschüre kann wie folgt kostenlos bezogen werden: Februar 2021 1.+3.2. 2.–4.2. 4.–7.2. 4.–7.2. 5.–6.2. 5.–7.2.

5.–8.2. 6.2. 6.2. 6.2. 6.–10.2.

Flaschenzug & Co.; Teil 1 & 2 Ideale Skitouren rund um die Schwarzwasserhütte Vier Tage Schneeschuhällt! entfVinschgau touren im Grundkurs Skibergsteigen

Ausbildung

21-419

Ski

21-009

Bergsteiger

21-104

Ausbildung

21-431

Bergfüchse: Winterspaß auf der Schwandalpe Aufbaukurs Eisklettern mit staatl. geprüftem Bergführer Aufbaukurs Skibergsteigen

Familienbergsteigen Ausbildung

21-620

Ausbildung

21-411

Skitour auf die Ammergauer Hochplatte Schneeschuhtour für Einsteiger Skilanglauf-Tagesfahrt

Ski

21-011

Herz-Ass-Tour – Skitouren im Villgratental

21-412

Bergsteiger

21-109

Ski

21-043

Ski

21-010

Kurse und Touren könnt ihr auch online reservieren unter www.dav-augsburg.de/tour-kurs-reservieren. Viel Vergnügen beim Schmökern wünscht die Ausbildungsund Tourenprogramm-Redaktion des alpenblick. Aktuelle Informationen zu allen Kursen und Touren findet ihr auf unserer Hompage.

14.2.

Skitour auf die Schöttlkarspitze

Ski

21-015

15.2.

Skitour auf den Hinteren Taja-Kopf

Ski

21-016

18.–21.2.

Skitouren rund um Wergenstein

Ski

21-017

19.–23.2.

Aufbaukurs Skitouren im extremen Gelände

Ausbildung

21-413

20.2.

Alpakas: Klosterwald Rundwanderweg Fultenbach Schneeschuhtour auf den Rotenkopf

Familienbergsteigen

21-631

Bergsteiger

21-110

20.–27.2.

Skilanglauf-Wochenfahrt nach Südtirol

Ski

21-047

21.2.

Schneeschuhtour auf den Schnurschrofen

Bergsteiger

21-111

22.2.

Der Umgang mit „alpenvereinaktiv.com“

Ausbildung

21-422

20.2.

Digitale Veranstaltung, Link s. Homepage 22.–25.2.

Skitouren rund um die Schweinfurter Hütte

Ski

21-018

25.–28.2.

Schneeschuhtouren im Obernbergtal (Stubaier Alpen) Grundkurs Skibergsteigen

Bergsteiger

21-106

Ausbildung

21-432

Neuer Termin! 11.2.

Skilanglauf-Tagesfahrt

Ski

21-044

25.–28.2.

11.2.– 29.7. 12.2.

Volleyball als Ausgleichstraining am Donnerstag Skitour auf die Torscharte

Fitness

21-720

27.2.

Arlberger Winterklettersteig

JUB-Gruppe

21-501

Ski

21-012

27.2.

Schneeschuhtour auf den Simetsberg

Bergsteiger

21-107

12.2.

Skitouren im Kleinen Walsertal Skitour auf die Kuhlochscharte Schneeschuhtour auf den Hochalplkopf

Ski

21-013

27.2.– 7.3.

Traumskitouren im Val Maira

Ski

21-019

Ski

21-014

28.2.

Kletterfüchse: Familienklettertreff

Familienbergsteigen

21-601

Bergsteiger

21-105

28.2.

Skitour durch das Schafkar

Ski

21-020

13.2. 13.2.

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alpenblick 1 | 2021

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20.01.2021 09:58:12

20

DAVerhal ihres 20 € R Bewe


Tourenprogramm

März 2021 1.+3.3.

Knotenkunde Teil 1 & 2

Ausbildung

21-420

2.3.

Entlang der Paar nach St. Ottilien

Senioren

21-204

4.3.

Skilanglauf-Tagesfahrt

Ski

21-045

4.–7.3.

Skitouren im Passeiertal

Ski

21-021

5.3.

Skitouren rund um den Hohen Ifen

Ski

21-022

7.3.

Bärenkopf – Skitour über dem Achensee im Rofangebirge

Ski

21-023

7.3.

Skitour auf den Elmer Muttekopf

Ski

21-024

8.3.

Schöne Motive – bessere Fotos

Ausbildung

21-424

17.–21.3.

Aufbaukurs Skihochtouren Ausbildung

21-415

17.–21.3.

Aufbaukurs Skidurchquerung

Ausbildung

21-433

18.3.

Jakobsweg Etappe 11

Senioren

21-205

18.–21.3.

Skitouren rund um die Franz-Senn-Hütte

JUB-Gruppe

21-503

19.–21.3.

Ski-/Schneeschuhhochtouren in der Sesvennagruppe – FrauenAlpin

Augsburg Alpin

21-951

21.3.

Skitour auf die Hohe Munde

Ski

21-029

22.+24.3.

Flaschenzug & Co.; Teil 1 & 2

Ausbildung

21-421

Die Kuchalb – Wanderparadies um Donzdorf auf der Schwäbischen Alb Skihochtouren: Tagesdurchquerungen rund um Zernez Skihochtouren im Adamello-Gebiet

Senioren

21-206

Ski

21-030

Ski

21-031

April 2021 7.4.

Digitale Veranstaltung, Link s. Homepage 11.–15.3.

Aufbaukurs Skihochtouren

Ausbildung

21-414

12.3.

Skitouren von Balderschwang aus

Ski

21-025

12.–14.3.

Skitouren rund um das Westfalenhaus im Sellrain

Ski

21-033

12.–16.4.

13.3.

Skitour im Lechtal

JUB-Gruppe

21-502

18.4.

Skitour auf die Namloser Wetterspitze

Ski

21-032

13.3.

Schneeschuhtour auf den Schnippenkopf

Bergsteiger

21-108

18.4.

Alpakas: Burgwald Lehrpfad Dießen

Familienbergsteigen

21-632

13.3.

Skilanglauf-Tagesfahrt

Ski

21-046

22.4.

Albschäferweg Etappe 8

Senioren

21-207

14.3.

Skitour: GrünsteinUmfahrung

Ski

21-027

22.–25.4.

Schneeschuhhochtouren rund um den Cevedale

Bergsteiger

21-113

14.3.

Kletterfüchse: Familienklettertreff

Familienbergsteigen

21-602

25.4.

Kletterfüchse: Familienklettertreff

Familienbergsteigen

21-603

15.–19.3.

Skihochtouren: Piz Buin Ski und weitere Gipfel von der Wiesbadener Hütte aus

8.–12.4.

21-028

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20.01.2021 09:58:14


Aus den Abteilungen / Bergsteiger

Jahresrückblick der Bergsteiger 2020 von Thomas Sailer

Wertacher Hörnle. Foto: Thomas John

„Der Mensch denkt und Gott lenkt.“ So könnte man die Aktivitäten der Bergsteigerabteilung der vergangenen Saison zusammenfassen. Unsere Abteilung war – wie auch andere der Sektion – von den coronabedingten Einschränkungen stark betroffen. Ein Großteil der geplanten Touren bzw. Veranstaltungen musste schweren Herzens abgesagt werden.

Erfolgreich durchgeführte Fahrten Dem großen Engagement ein paar „Unverwüstlicher“ aus der Tourenleitung und dem Teilnehmerkreis ist es zu verdanken, dass trotz widrigster Umstände durch sich laufend ändernde Corona-Vorschriften im In- und Ausland einige Bergtouren dennoch stattfinden konnten.

Im Winter 2019/20 war es die beachtliche Anzahl von ca. 20 Schneeschuhtouren (inkl. Ausbildungswochenende), die bis Mitte März durchgeführt wurde. Das Team der Fachübungsleitung für diese Touren bestand aus Hans, Uschi, Irene, Tanja, Helia, unserem Vorstand Thomas John, Karl, Enrico, Werner und Markus. Die Ziele waren Wanderungen und

Links: Grundkurs Schneeschuhgehen im Gunzesrieder Tal. Foto: Hans Klusch I Rechts: Villgrater Berge – Abstieg vom Rotlahner. Foto: Carola Amman

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20.01.2021 09:58:17


Aus den Abteilungen / Bergsteiger

Gletschertrekking im Berner Oberland. Foto: Uli Sichart

Am Westgrat der Schneidspitze. Foto: Annette Gröbner

Überschreitung des Thanellers. Foto: Tanja Kopton

Gipfeltouren in den Bayerischen und Allgäuer Alpen sowie in Tirol. Etwa ab April wurde dann das Vereinsleben bekanntermaßen von coronabedingten Absagen ausgebremst – sehr zum Leidwesen der Ehrenamtlichen und Teilnehmenden. Dabei hatten wir uns doch im Frühjahr auf die bevorstehende Sommersaison im Gebirge gefreut! Den meisten blieb deshalb nur die Möglichkeit, alternativ Privattouren im kleineren Kreis zu unternehmen. Für Bergtouren mit weniger Personen war das Interesse ungebrochen, sie wurden – trotz massiver Auflagen – sehr verantwortungsvoll und engagiert durchgeführt. Besonderer Dank gebührt hier vor allem Annette, Irene,

Wichtiger Hinweis Generell ist es aktuell empfehlenswert, sich wegen der ständigen Änderungen der Corona-Verordnungen über Neuigkeiten auf unserer Internetseite zu informieren. Das gilt sowohl für spontane Tourenankündigungen als auch für bebilderte Tourenberichte. >> www.dav-augsburg.de/bergsteiger

Ausblick Optimistisch blicken wir auf die zweite Jahreshälfte 2021. Die für 2020 geplanten und nicht durchgeführten Sommertouren sollen größtenteils nachgeholt werden. Freuen wir uns auf gemeinsame Versammlungen und Busfahrten, bei denen auch der Geselligkeit wieder der gebührende Stellenwert eingeräumt wird. Jammern wir nicht über momentane Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie, sondern lasst uns die erlebte Vergangenheit schätzen und zuversichtlich auf die Zeit danach und das Wesentliche im Leben blicken. In diesem Sinne wünsche ich uns allen Gesundheit und ein zufriedenes Jahr 2021.

Personalien Ehrenämter sind nicht gerade einfach zu besetzen. Umso erfreulicher ist es, dass wir für das Schriftführeramt Melanie Olk gewinnen konnten (bisherige Kassenwartin) und als Kassenwartin Anne Korn. Wir wünschen ihnen viel Spaß bei ihrer Tätigkeit und hoffen, dass sie uns möglichst lange unterstützen. Ebenso erfreulich ist, dass Tobias Fröhling die Ausbildung zum Trainer C Bergsteigen, Tanja Kopton die Zusatzqualifikation für Schneeschuhtouren und Enrico Germann die Ausbildung zum Trainer C Bergwandern erfolgreich absolviert haben. Wir gratulieren allen hierzu!

Melanie Olk

Anne Korn

Tobias Fröhling

Tanja Kopton

Enrico Germann

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Alle Fotos: Privat

Tanja, Carola, Helia, Enrico, Werner und Thomas J., die mit sehr großem persönlichen Einsatz sieben Führungstouren geleitet haben. Darunter waren Mehrtagestouren in die Zillertaler Alpen (siehe Bericht auf S. 40/41), durch die Villgrater Berge oder Gletschertrekking im Berner Oberland sowie Tagestouren wie z. B. auf die Schneidspitze oder die Überschreitung des Thanellers.

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20.01.2021 09:58:20


Aus den Abteilungen / Bergsteiger

Alle Fotos: Annette Gröbner

Bergwandern in Corona-Zeiten 4-Tages-Tour durch die Westlichen Zillertaler Alpen von Annette Gröbner Glücklicherweise konnte die Tour vom 20. bis 23. August aufgrund der Lockerungen und Grenzöffnungen doch noch stattfinden, was aber bis zum Schluss an einem seidenen Faden hing. Coronabedingt mussten im Vorfeld einige Punkte aufs Neue abgeklärt werden. Geringere Belegungskapazitäten der Hütten machten zum Beispiel eine erneute Abfrage der Reservierungen notwendig. Und wenn es unter normalen Bedingungen das Ziel ist, bei Fahrgemeinschaften die Pkws voll auszulasten, mussten jetzt die aktuell gültigen Regelungen für Fahrgemeinschaften in Deutschland und Österreich eingehalten werden. Unterm Strich wurden letztendlich aber alle Voraussetzungen für einen gemeinsamen Ausflug mit insgesamt zehn Teilnehmer*innen erfüllt. Tag 1: Geraer Hütte (2.323 m) Am Freitagmorgen starteten wir in Augsburg und fuhren über Innsbruck nach Matrei am Brenner und weiter über St. Jodok hinein ins Valsertal. Am Parkplatz der Geraer Hütte im Talschluss stellten wir unsere Autos ab. Bis dahin

Geraer Hütte

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Rast an der Alpeiner Scharte

hatten uns noch dichtere Wolken und einige Regentropfen begleitet. Nach einer Stärkung im Gasthof „Touristenrast“ wanderten wir mit vollgepackten Rucksäcken (zusätzlicher warmer Schlafsack!) bei immer sonnigerem Wetter hinauf zur Geraer Hütte. Mit leichtem Gepäck ging es nachmittags optional – was von fast allen Teilnehmenden gern genutzt wurde – noch auf den aussichtsreichen Rücken des Steinernen Lamms. Schöne Ausblicke auf Olperer, Fußstein und ins Schmirntal krönten diesen Nachmittagsausflug. Zurück an der Hütte genossen wir abends die regionalen Hüttenspezialitäten wie Knödeltris, Schlutzkrapfen etc. und bewunderten den malerischen Sonnenuntergang. Ein gelungener Auftakt unserer Tour!

Tag 2: Geraer Hütte – Alpeiner Scharte – Pfitscher-Joch-Haus Ein wolkenloser Himmel begrüßte uns, es war ein Traumtag vorhergesagt! Nach einem ausgiebigen Frühstück am Buffet stiegen wir schattseitig hinauf Richtung Alpeiner Scharte. Unterwegs begegneten wir einem stattlichen Steinbock. Die Besichtigung der Überreste eines von den Nazis errichteten Molybdänbergwerks (Molybdän ist ein sog. Übergangsmetall) konfrontierte uns mit dem wohl dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte. Die Stollen wurden während des 2. Weltkriegs größtenteils von Zwangsarbeitern unter hohen Verlusten in den Fels geschlagen, um den kriegswichtigen Rohstoff zu fördern. Nach diesem geschichtlichen Exkurs leitete uns der Steig nun steil zur Alpeiner Scharte (2.959 m) hinauf. Oben angekommen, wurden wir mit einem wunderbaren Panorama auf die Gipfel des Zillertaler Hauptkamms (Großer Möseler, Schwarzenstein, Hochfeiler u. a.) belohnt. Auf der Südseite ging es nun ebenso steil, aber in der Sonne – bei steigenden Temperaturen – hinunter, bis wir die Querung des Höhenwegs von der Olpererhütte passierten und ohne nennenswerten Höhenverlust das Pfitscher Joch erreichten. Dort genossen wir am Pfitscher-Joch-Haus Kaffee und Kuchen. Den restlichen Nachmittag zog es uns wahlweise Richtung Rotbachlspitze (2.897 m) mit grandiosem Blick auf die

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Aus den Abteilungen / Bergsteiger

Hütte auf: Aufgrund massiver Permafrostschäden muss sie in den nächsten Jahren neu gebaut werden. Den Abschlussabend vertrieben wir uns mit Dehnübungen unter fachkundiger Anleitung von Ingrid und fröhlichem Beisammensein mit guten Gesprächen.

Am Gipfel des Kraxentragers

Hängegletscher des Hochferner und/ oder zum Baden an den unterhalb der Hütte gelegenen See. Tag 3: Pfitscher-Joch-Haus – Landshuter Europahütte Um 6.15 Uhr wurde ich wach und schaute zum Fenster hinaus: Der Himmel glühte im Morgenrot, das sich auch im See unterhalb spiegelte. Ein Farbenfeuerwerk, das aber nichts Gutes versprach. Laut Wetterbericht war für den Nachmittag eine Gewitterfront angekündigt. Daher starteten wir gleich nach dem Frühstück. Auf panoramareichem Weg ging es leicht bergauf hinüber zur Landshuter Europahütte. Die Hütte liegt aussichtsreich an der Friedrichshöhe auf 2.693 Metern, steht je zur Hälfte auf österreichischem und italienischem Grund und hat durch die beiden Weltkriege eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Auf dem Weg nahmen die Wolken zu und wir bekamen bei unserer Ankunft vom Hüttenwirt die Empfehlung, für die Besteigung des Kraxentragers bald aufzubrechen. So dauerte unsere Brotzeitpause nicht allzu lange. Doch die Wolken blieben über Gipfelniveau, nur im oberen Bereich versperrte eine Wolkenbank den Blick auf die Nordseite des Kraxentragers und erzeugte beeindruckende Stimmungen beim Aufstieg über den langen Grat zum

Gipfel. Dort legten wir aufgrund der nicht realisierbaren Mindestabstände unseren Mund-Nasen-Schutz an – der Gipfel des Kraxentragers (2.998 m) ist kleinräumig und bricht nach drei Seiten steil ab. Danach stiegen wir über den gleichen Weg ab und noch kurz auf die Friedrichshöhe (ca. 20 m oberhalb der Hütte). Aufgrund der sich schnell verdunkelnden Wolken hielten wir uns nicht länger als nötig auf und beeilten uns, wieder zur Hütte zurückzugelangen. Kaum hatten wir die Tür hinter uns geschlossen, tobte ein Unwetter bis weit in die Nacht hinein. Wir genossen es, bei diesem Wetter nicht draußen sein zu müssen. Der Hüttenwirt klärte uns über die Besonderheiten und die Zukunft dieser historischen

Tag 4: Landshuter Europahütte – Sumpfschartl – Valsertal – Heimreise Über Nacht hatte sich das schlechte Wetter verzogen und wir konnten nach dem Frühstück und kurzer Morgengymnastik unsere Tour über den Geistbeckweg zum Sumpfschartl und hinunter ins Valsertal fortsetzen. Die noch feuchten Felsplatten erforderten konzentriertes Gehen und Trittsicherheit. Bald jedoch trockneten Sonne und ein leichter Wind die Felsen ab und es ging wieder besser voran. Eine anregende kurze Drahtseilpassage mit Leiter führte uns über eine Steilstufe hinunter und der Weg zog dann abwechslungsreich durch Alpenrosenhänge und vorbei an mehreren Wasserfällen zum Parkplatz der Geraer Hütte – dem Ausgangspunkt unserer Tour. Eine Kaffeepause im Gasthof „Touristenrast“ und eine Einkehr in einer Pizzeria in Garmisch ließen uns die erlebnisreiche Tour würdig abschließen. Werner und ich bedanken uns ganz herzlich bei unseren Teilnehmer*innen, die unsere Tour zu einem wunderbaren Erlebnis gemacht haben!

Morgenrot am Pfitscher-Joch-Haus

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20.01.2021 09:58:24


Aus den Abteilungen / Fitness

Foto: Nora Held

Fitness im Lockdown: Indoor-Bergwanderung Video für den Sport-Online-Adventskalender der Stadt Augsburg von Bernhard Härle Die DAV-Sektion Augsburg hatte sich im Dezember am Sport-Online-Adventskalender der Stadt Augsburg beteiligt. Dabei entstand ein ca. 3-minütiges Video, in dem wir dich auf eine kleine Indoor-Bergtour mitnehmen. Du findest es auch auf unserer Homepage unter https://bit.ly/3nDmGWi. Für den alpenblick haben wir noch einmal alle sechs Übungen aufgeschrieben. Die Anzahl der Wiederholungen ist ein Vorschlag, abhängig vom persönlichen Fitnessstand. Du brauchst lediglich eine Fitness- oder Yogamatte bzw. ein Kissen als instabile Unterlage. Wir empfehlen, die Übungen barfuß zu machen, um ein Ausrutschen mit Socken zu verhindern und auch unserer Fußmuskulatur eine Chance zu geben. Viel Spaß!

2. Klettersteig (mountain climber) Auf dem Weg nach oben musst du einen Klettersteig bezwingen. • Start wieder in Liegestützposition. • Abwechselnd linkes bzw. rechtes Knie zur Brust ziehen. • Hinweis: Bauch und Po sind bei der gesamten Übung angespannt, Schulterblätter zentrieren. • Steigerung: Geschwindigkeit des Beinwechsels erhöhen; mit dem Knie diagonal zum gegenüberliegenden Ellenbogen gehen. • Jede Seite 20-mal.

3. Gratwanderung Kurz vor dem Gipfel musst du noch einen Grat überqueren. • Komm auf einer instabilen Unterlage (z. B. ein Kissen oder eine zusammengerollte Matte) im Einbeinstand zum Stehen. • Mit dem Balancebein ziehst du Kreise um das Standbein. • Anschließend stellst du das BalanceBein vor dich auf die Matte (= Grat), so wird es zum neuen Standbein. • Mit dem vorherigen Standbein (= neues Balancebein) ziehst du nun erneut Kreise um das neue Standbein. • Da der Grat nicht besonders lang ist, kannst du nach vorne nur einmal das Standbein wechseln. Am Ende der Matte angekommen, stellst du das Balancebein wieder hinter dich und läufst den Grat rückwärts. • Hinweis: Rumpfmuskulatur und Po anspannen, damit das Becken nach hinten kippt (Schambein nach vorne). Das Standbein bleibt im Knie immer leicht gebeugt! Knie des Standbeines

Alle Übungsfotos: Julia Winterstein

1. Begegnung mit einem Salamander Zu Beginn der Tour kreuzt ein Salamander unseren Weg.

• Start in Liegestützposition, Handgelenke unter den Schultern. • Körper bildet eine gerade Linie. • Blick ist zum Boden gerichtet. • Einen Arm nun zwei Handbreit nach hinten nehmen und den Fuß der gleichen Seite seitlich angewinkelt vom Boden heben. • Körper bis knapp unter den Boden absenken. • Anschließend mit der anderen Seite gleich verfahren, jede Seite 10-mal. • Hinweis: Bauch und Po sind bei der gesamten Übung angespannt, Schulterblätter zentrieren. • Steigerung: Nach dem Absenken des Körpers die Spannung für fünf Sekunden halten.

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Aus den Abteilungen / Fitness

darf nicht nach innen fallen, sondern sollte während der gesamten Übung gerade nach vorne ausgerichtet bleiben. Um die Fußmuskulatur zu beanspruchen, wird empfohlen, die Übung barfuß auszuführen. • Übung 20-mal wiederholen. 4. Adlerflug auf dem Gipfel Am Gipfel angekommen, genießt du die Aussicht im Adlerflug. • Stehe stabil auf beiden Beinen. • Den rechten Arm ausgestreckt nach vorne bringen, den linken Arm überkreuzt darüberlegen. • Beide Arme rechtwinklig anwinkeln. • Die Handflächen sollten sich berühren, wenn das noch nicht möglich ist, kommt der linke Handrücken am rechten Oberarm zum Liegen. • Die Schulterblätter nach hinten unten zentrieren und die Arme angewinkelt nach oben vorne bewegen. Die Schultern bleiben tief!

• Halte die Position für einige Atemzüge, anschließend Arme wieder senken und lösen. • Für eine äquivalente Dehnung auf der anderen Seite winkelst du nun den linken Arm an und wiederholst die oberen Punkte. • Hinweis: Übung langsam und achtsam durchführen. • Steigerung: Beuge zusätzlich das rechte Bein und schlinge den rechten Oberschenkel um den linken. Der rechte Fuß sollte auf der linken Wade

zum Liegen kommen. Die Zehen zeigen dabei nach unten. Das Standbein ist leicht gebeugt. Mit Seitenwechsel in den Armen wechselt auch die Reihenfolge der Füße. • Jede Seite 10-mal. 5. Hütteneinkehr (Wandsitzen) Zu jeder vernünftigen Bergtour gehört natürlich auch eine Hütteneinkehr.

• Stelle dich mit dem Rücken gegen die Wand. • Gehe in eine sitzende Position, indem du mit den Füßen nach vorne wanderst und die Knie anwinkelst. • Hinweis: Knie befinden sich direkt über den Fersen. Der komplette Rücken hat Kontakt mit der Wand. Spanne dabei deine Bauchmuskulatur an, um nicht ins Hohlkreuz zu kommen. • Steigerung: Strecke abwechselnd das rechte bzw. linke Bein. • Übung mit jedem Fuß 10-mal. 6. Abstieg Unsere Tour geht mit großen Ausfallschritten dem Ende entgegen. Beim Abstieg genießt du noch einmal das Panorama. • Ausgangsposition ist der hüftbreite Stand, Fußspitzen zeigen nach vorne. • Mit dem linken Fuß einen Schritt nach vorne machen und das linke Knie beugen.

• Senke die Hüfte so weit ab, bis das rechte Knie fast den Boden berührt. In der Position sind beide Knie im rechten Winkel gebeugt. • Anschließend mit dem linken Bein abstoßen und wieder in die Ausgangsposition kommen. • Wiederhole die Übung mit der anderen Seite. • Hinweis: Achte darauf, dass das vordere Knie nicht nach innen fällt, sondern mittig nach vorne ausgerichtet bleibt. Das vordere Knie sollte sich im Idealfall über der Ferse befinden und nicht über die Zehen geschoben werden. Ziehe das Schambein nach vorne und spanne deine Körpermitte an. Der Rücken ist gerade.

• Steigerung: Dann rotiere mit dem gesamten Oberkörper zur Seite des vorderen Beines. Kopf bleibt dabei mittig auf den Schultern. • Übung mit jedem Fuß 10-mal. Haben wir dein Interesse geweckt, dann schau doch mal bei uns auf der Homepage vorbei und informiere dich über unsere vielen Angebote. Ansonsten bieten wir aufgrund der aktuellen Covid 19-Situation dienstags und donnerstags um 19 Uhr ein 90-minütiges Online Training an. Wenn du mitmachen willst oder dich über weitere Fitnessangebote informieren möchtest, melde dich bei unserer Mailingliste an. Wir halten dich dann über alle unsere Aktivitäten auf dem Laufenden. >> www.dav-augsburg.de/fitness alpenblick 1 | 2021

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+ + + Die Veranstaltung findet digital statt, nähere Infos auf der Homepage.+ + +

Einladung zur Jugendvollversammlung 2021

Foto: DAV-Archiv

Aus den Abteilungen / JDAV

im DAV-Kletterzentrum Augsburg Am 16. April 2021 findet ab 16 Uhr die Jugendvollversammlung der JDAV Augsburg im DAV-Kletterzentrum Augsburg, Landesleistungszentrum Bayern (Ilsungstraße 15b, 86161 Augsburg) statt. Um 16 Uhr wollen wir mit einem Bierkastenklettern starten, um dann um 18 Uhr mit der eigentlichen Sitzung zu beginnen. Nachdem wir alles Formelle geklärt haben, gibt es gegen 20 Uhr noch ein gemeinsames Grillen, womit wir dann den Abend ausklingen lassen wollen (bring & share von Salaten und Co!). Zur Jugendvollversammlung sind alle Mitglieder der JDAV Augsburg eingeladen, das heißt alle DAV-Mitglieder der Sektion Augsburg unter 27 Jahren sowie alle Leiter*innen von Kinder- und Jugendgruppen. Die Jugendvollversammlung bietet für alle unter 27 Jahren die Möglichkeit, in der Jugend mitzuentscheiden. Somit sind alle Mitglieder der Sektion bis zur Vollendung des 27. Lebensjahres stimmberechtigt. Anzeige_1-2021_Layout 1 26.11.2020 18:39 Seite 1

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Unsere Tagesordnung: 1. Ab 16 Uhr: Bierkastenklettern 2. Ab 18 Uhr: Begrüßung 3. Bericht der Jugendreferentin und des Jugendreferenten 4. Bericht der Jugendgruppen 5. Bericht des Kassenwartes 6. Entlastung der Jugendreferentin und des Jugendreferenten 7. Wahlen: Jugendreferentin, Jugendreferent, JuRef-Stellvertretung, Kassenwart*in, Jugendausschuss, Delegierte für den Bundesjugendleitertag 8. Anträge 9. Ab 20 Uhr: Gemeinsame Aktion mit GRILLEN! Bei Rückfragen wendet euch bitte an jdav@dav-augsburg.de oder schreibt uns auf unseren Social-Media-Kanälen, Facebook und Instagram, an.

Wir freuen uns über rege Teilnahme!

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20.01.2021 09:58:31


Aus den Abteilungen / Ausbildung

Unvergessliche Skitour-Erlebnisse rund um die Heidelberger Hütte von Troels Poulsen Mit dem Grundkurs Skibergsteigen unserer Sektion verbrachten wir Anfang März 2020 erlebnisreiche Tage in den Bergen, weitab von Pisten oder Liften. Wir, das war eine Truppe von insgesamt sechs Bergfexen: die Teilnehmer*innen (Christina, Julia, Axel, Wolfgang und ich) sowie unser Kursleiter Robert „Robbi“ Ruisinger. Das Wetter zeigte sich in den fünf Tagen recht abwechslungsreich: fast drei sonnige, perfekte Tage, sonst bedeckt und dabei zum Teil ziemlich windig und nebelig. So waren wir gefordert, Skitourengehen unter täglich unterschiedlichen Verhältnissen zu üben. Die Heidelberger Hütte Nachdem wir den bekannten Skiort Ischgl früh morgens erreicht hatten, ging es mit dem „Express-Berg-Taxi“ durchs schneebedeckte Gelände, bis wir nach fast einer Stunde auf der Heidelberger Hütte (2.264 m) inmitten der Silvretta ankamen. Sie ist die einzige Hütte des Deutschen Alpenvereins, die sich auf Schweizer Boden befindet, und bekannt für ihre gute Küche – dies können wir alle ohne Zögern bestätigen. Seit 2008 wird sie von Sandra und Alois „Loisl“ Eiter bewirtschaftet, die Robbi schon seit Jahren gut kennt. Das merkte man z. B. auch daran, dass wir im Restaurant immer den gleichen

Geländefahrt im Schnee bevor wir die Hütte erreichten.

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großen Tisch bekamen, obwohl viele andere Gäste da waren. Die Heidelberger Hütte liegt in fast völliger Einsamkeit. Hier hört man keine Verkehrsgeräusche, außer vielleicht mal die wenigen Schnee-Fahrzeuge, die zur Hütte gehören, und genießt die Stille. Ein guter Ort, um sich zu erholen, frische Bergluft zu atmen und Sport zu treiben. Kursinhalte: Theorie und Praxis Im theoretischen Teil des Kursprogramms gab uns Robbi eine ausführliche und interessante Einführung in das Skibergsteigen: Planung von Routen, Navigation mit Kompass, Höhenmesser und Bergkarte, Sicherheitsmaßnahmen bei Lawinengefahr oder Kenntnis der Schneeverhältnisse, wenn man abseits der Pisten unterwegs ist. Nach dem Abendessen war meistens Theorie angesagt, das Gelernte wurde dann am nächsten Tag in der Praxis geübt, oft in Zweier-Gruppen. Der richtige Umgang mit dem Lawinen-Verschütteten-Suchgerät (LVS) und der Sonde stand ebenfalls auf dem Programm. Außerdem wurden ein Notschlitten gebaut, eine ausführliche und umfangreiche Untersuchung eines Schneeprofils nach professioneller Art und verschiedene standardisierte Lawinentests durchgeführt. Eine Einweisung, wie die obligatorische

Die Heidelberger Hütte (2.264 m)

Schnee-Schaufel gehandhabt wird, zeigte sich als nicht notwendig, damit waren alle bestens vertraut. Sicherer Umgang mit LVS-Gerät und Sonde Zu Beginn jeder Skitour wurden alle LVS-Geräte der Gruppe überprüft, am Anfang nach dem doppelten Check (Empfang und Senden), dann nur noch mit der einfachen Sendekontrolle (Empfang). Durch zahlreiche praktische Übungen lernten wir außerdem die Bedienung des LVS-Geräts und die Suche nach anderen Geräten, falls Personen durch eine abgegangene Lawine verschüttet wurden. Unser Ausbildungsleiter Robbi hatte dazu im Vorfeld LVSGeräte vergraben. Dabei bestand für ihn die Herausforderung, die Teile so zu verstecken, dass im Schnee möglichst keine Grabspuren zurück blieben – was nicht ganz leicht war. Deshalb durften wir, sozusagen als Ablenkungsmanöver, den Schnee mit unseren Skischuhen zusammenstampfen, was für Außenstehende wie ein indianischer Tanz anmuten musste. Mancher Hüttengast wird sich wohl gefragt haben, was diese Gruppe vorhat oder woher diese komische Art von Kulttanz stammt … In Gruppen suchten wir dann nach den vergrabenen Geräten, also den fiktiven Lawinenverschütteten. Durch die ständige Abstandsmessung mit Hilfe des Geräts konnten wir diese tief unter dem Schnee orten, mit der Sonde lokalisieren und mit unseren Schaufeln ausgraben. Welche Marken und Modelle von LVSGeräten die besseren sind, wurde abends noch ausgiebig diskutiert.

Unsere Truppe (v.l.n.r.): Robbi, Wolfgang, Axel, Christina, Troels und Julia

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Aus den Abteilungen / Ausbildung

Der Notschlitten wird gebaut …

… und getestet.

Alle Fotos : Troels Poulsen und Axel Peter

Lawinentests Gegen Ende des Kurses führten wir einen großen Lawinentest durch, der außerdem eine Untersuchung des Schneeprofils nach professioneller Prognoseart beinhaltete, wie sie auch Lawinenexperten für tägliche Prognosen verwenden. Neben der Hütte auf einem steilen Berg gruben wir eine senkrechte Wand mit 3 m Breite und 1,5 m Höhe ab. Dafür waren wir alle gleichzeitig fleißig mit Schneeschaufeln beschäftigt. Was für eine Baustelle! Nachdem Robbi endlich mit der gebauten Wand zufrieden war, konnten wir die verschiedenen Schneeschichten nach den Parametern Länge, Temperatur, Druckfestigkeit, Kristallstruktur und Härte messen sowie identifizieren und protokollieren. Besonders beeindruckend waren die sehr unterschiedlichen Härtegrade der Schneeschichten, die man leicht nach „Eindringmöglichkeit in die Schneewand” unterteilen konnte: mit der Faust (= sehr weich), mit vier Fingern (= weich), mit einem Finger (= mittelhart), mit einem Bleistift (= hart), mit einem Messer (= sehr hart bis Eis, also kein Eindringen möglich). Lawinengefahr besteht z. B. wenn sich zwei aufeinanderliegende Schichten in mehr als zwei Härtegraden unterscheiden, da dies zu Spannungen in der Schneedecke führen kann. Eine genaue Vorhersage, dass es zu Gleitmöglichkeiten zwischen Schneeschichten kommt, kann durch diese theoretische Schneeprofil-Analyse nicht sicher erfolgen. Dies kann in Kombination mit einem praktischen Rutschblock-Test besser festgestellt werden, weshalb wir auch diesen Test durchführten. Dafür versuchten wir, von unserer gebauten Wand einen großen Block (Breite 2 m) abzusägen, und zwar mit Hilfe einer Reepschnur, die gut verteilte Knoten hatte. Keine leichte Aufgabe mit unserer selbstkonstruierten Säge! Die Schneedeckenstabilität gilt als sehr schwach, wenn sich der Rutschblock bereits beim Abschneiden mit der Reepschnur, beim Annähern von oben oder schon beim Graben löst. Danach wird der Block von einer durch-

Das Wetter war recht unterschiedlich.

schnittlich schweren Person mit Skiern betreten. Nach einer Weile wird leicht gewippt. Wenn der Block sich dabei wie ein Schneebrett löst, ist die Stabilität schwach. Bei uns übernahm Wolfgang diesen Part und versuchte, den Block mit voller Sprungkraft ins Rutschen zu bringen. Zur großen Freude aller war dies nicht der Fall, die Lawinengefahrstufe war also zu diesem Zeitpunkt und für dieses Gebiet absolut gering. Schlittenbau Weil das Wetter an einem Morgen schlecht war, beschlossen wir, uns einen Schlitten in der Hütte zu bauen. Damit war nicht ein üblicher Rodel aus Holz gemeint, wie wir ihn aus unserer Kindheit kennen, sondern ein „Not-Schlitten“. Wenn sich auf einer Skitour jemand schwer verletzt, selber nicht mehr gehen kann und weder Bergwacht noch Hubschrauber organisiert werden können, kommt diese Notlösung zum Einsatz. Mit zwei Skiern, zwei Stöcken, einer zerlegten Schaufel und viel Reep-

schnur bauten wir einen funktionstüchtigen Notschlitten. Bei Skitouren sollte jeder deshalb auch Reepschnüre dabei haben. Als das Wetter besser wurde, probierten wir gleich unser neu konstruiertes Fahrzeug aus. Dafür wurden Christina und Julia als „Fahrgäste“ ausgewählt. Mit Front- und Seitantrieb von jeweils 2 x 2 MS (Mann-Stärke) wurde der Schlitten getestet. Wir hatten alle unseren Spaß damit, am meisten wahrscheinlich die Frauen, denn sie konnten gar nicht genug davon bekommen! Gute Kameradschaft Die Schulung war äußerst lehrreich und die Gruppe sehr harmonisch, Teamwork und Zusammenhalt waren großgeschrieben. Alle waren ziemlich offen, hilfsbereit und aufmerksam zueinander, besonders wenn wir auf Tour waren. So verbrachten wir eine herrliche Zeit mit vielen interessanten Gesprächen und super Skitouren. Der Aufenthalt war ein unvergessliches Erlebnis! alpenblick 1 | 2021

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Aus den Abteilungen / Ausbildung

Skitouren aus dem Biwak Ein Tourenbericht ohne Anspruch auf Chronologie, doch wie die weltbeste Proviant-Schokolade mit Honig, Salz, Mandel von Barbara Thome Honig – der süße Lohn für die Mühen Wohlig gewärmt stecke ich frühmorgens den Kopf aus dem Schlafsack, blicke auf die gegenüberliegende Bergkette, hinter ihr ein orangeroter Sonnenaufgang. Der restliche Himmel ist tiefblau, Berge und Schnee satt, wir klein und glückselig mittendrin. Um mich herum schlafen alle, die bemützten Köpfe in den Schlafsäcken vergraben. Eine dünne Eisschicht überzieht unser Lager samt Ausrüstung und Bettstatt. Es ist kalt, aber unfassbar schön, fast schon kitschig. Welch Glück wir doch hatten! Drei Tage Skitouren aus dem Biwak bei bestem Wetter, windstill, Vollmond in der Nacht, Sonne am Tag, ausreichend Schnee, um all das auszuprobieren, was wir uns vorgenommen hatten: verschiedene „Häuser“ im Schnee bauen, darin schlafen und mit Skiern auf Touren gehen – Winter by fair means. Ich drehe mich um, schaue einer genauso glücklich dreinblickenden

Iglu in der Vollmondnacht. Foto: Wolfgang Ott

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Alexandra in die Augen, krieche wieder zurück in meinen Schlafsack und lasse die letzten zwei Tage – waren es wirklich nur zwei? – Revue passieren. Salz – was das Gelingen ausmacht Helia und Mark vom Ausbildungsteam hatten wenige Wochen zuvor ein Testbiwak durchgeführt und einen geeigneten Platz für unseren Kurs „Skitouren aus dem Biwak“ gefunden (siehe Infokasten). Ihre bei durchaus anspruchsvollen Bedingungen gemachten Erfahrungen hatten sie in eine durchdachte Ausrüstungsliste gepackt, die uns Teilnehmenden bei der Vorbereitung Hilfe und Anleitung war. Wer sich daran gehalten hatte, war gut beraten. Denn wenn ein wenig Komfort die erste Nacht im Biwak versüßen soll, gerät ein normaler Skihochtourenrucksack an die Grenze seines Packmaßes und der Tragende an seine Leistungsgrenze bei Aufstieg und Ab-

Einstieg ins Iglu bei Nacht. Foto: Wolfgang Ott

fahrt. Matten, Packsäcke und Airbags lassen die Rucksäcke schnell schwer und voluminös werden. Packkünste und leichte Materialien sind gefragt, ebenso eine sinnvolle Auswahl und Beschränkung auf das Notwendige (siehe Ausrüstungsliste). Wechselwäsche, wasserdichte Hosen und Jacken, warme Schlafsäcke und geeignete Matten gehören zu den Essentials. Wer auf Äpfel und Karotten nicht verzichten mag, braucht starke Beine für den Aufstieg und einen großen Rucksack. Ebenso, wer Gaskartuschen in (zu) großer Stückzahl einpackt aus Angst vor kalten Speisen und Abscheu vor Trockennahrung. Das richtige Maß zu finden, erfordert Erfahrung. Doch wer weiß schon – ohne vorherige Expedition – wie viel Gas ein Kocher bei Kälte wirklich verbraucht? Weniger mag mehr sein, aber zu wenig bringt wie im echten Leben keinen Spaß. Uns allen war klar, dass die Kälte und etwaige Nässe, die in der Zeit nach Ende der Skitour und vor dem Hineinkriechen in den Schlafsack auszuhalten war, das Zünglein an der Waage zwischen Genuss und Tortur bilden würde. Also lieber mal die dicke Daunenjacke einpacken und dafür das Waschzeug deutlich reduzie-

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Aus den Abteilungen / Ausbildung

ren. Waschen wird eh deutlich überbewertet, in den Bergen allemal. Empfehlenswert ist – welch Binsenweisheit – ein Materialtest vorab. Manche Hose erwies sich nämlich als weit weniger wasserdicht und der Feuchtigkeit, verursacht durch Schaufelarbeiten, weder von innen noch von außen gewachsen. Eine kauffrische Matte verlor in der Nacht deutlich Luft und damit ihr Isoliervermögen. Beim schwungvollen Öffnen eines an sich bewährten Wassersacks ergoss sich das Wasser auf das Fußende eines Dauenschlafsacks, der dies dankbar aufsog – zum Glück ereignete sich das Malheur am Morgen, so dass die Sonne bis zur Nacht ihr rettendes Werk vollbringen konnte. Überhaupt ist man sehr beschäftigt, seine sieben Sachen beieinander, geordnet und trocken zu halten. Doch was macht das Gelingen einer solchen Tour – das Salz in der Suppe – aus, nimmt man persönlich etwas mit und wenn ja, was? Für mich als zur Platzangst neigenden Person war es eine Überwindung, in einer zwar großen, für mich dennoch engen Schneehöhle zu übernachten. Mit allerlei meditativen Übungen habe ich in der ersten Nacht bis 3 Uhr morgens durchgehalten, um dann fluchtartig

Schneehöhle mit Eingang und abgesenkter Decke am Tag nach dem Bau. Foto: Helena Ratke

Schneehöhle, abgesenkt

Iglu mit Steinbruch

Panzerknackerbiwak

Unser „Hochlager“ auf knapp 2.000 m Höhe – im Vordergrund die aufwändigen Bauten wie Panzerknackerbiwak und Iglu, im Hintergrund die Schneehöhle (Bauzeit zwei Stunden). Foto: Barbara Thome

die – zugegeben angenehm warme und dank der Teelichter kuschelige – Behausung zu verlassen. Die unübersehbar abgesenkte Höhlendecke, die Wärme und die nicht mehr ganz reine Luft zogen mich in die sternenklare Nacht. Alexandra und Mark begleiteten mich dankenswerterweise und wir richteten einen Schlafplatz im Freien her. Nach und nach fand sich die gesamte Gruppe unter freiem Himmel wieder, fiel ungeachtet der Störung wegen des Ortswechsels wieder in den Tiefschlaf und erwachte in der Früh glückselig mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen. Kein Wunder, wenn der Kaffee gleich ans Bett serviert wird … Ein wesentlicher Faktor für das Wohlbefinden aller bei dieser Tour war, dass jede*r gut für sich und – sehr erfreulich – für die Gruppe sorgte. Beim Schaufeln der Schneehöhle in der Wechte, beim Schneeverdichten für das Panzerknackerbiwak oder beim Schneiden und Zusammenfügen der schweren und aber auch filigranen Bausteine für das Iglu waren alle mehr mit Tat als gutem Rat bei der Sache.

Gemeinsames Tun schweißte zusammen, manche mehr, manche weniger. Man half sich gegenseitig mit Material und Nahrung aus, wartete geduldig, wenn gerade kein Kaffee mehr da war oder das Wasser noch nicht kochte, das Helia unermüdlich mit ihrem Turbokocher für Verwendungen aller Art lieferte. Das Kerzenlicht in der Schneehöhle und in den verschiedenen Behausungen verzauberte alle Gemüter. Zudem spielte uns das Wetter erfreulich gut in die Karten: dank des klaren Himmels genossen wir die Wirkung der Sonne, die uns mit traumhaften Firnabfahrten auf den Südseiten und Pulverhängen auf den Nordseiten belohnte und den Tag erwärmte. Mandel – der Kern, der in Erinnerung bleibt Das Bauen der Behausungen im Schnee, gleich welcher Art, ist Schwerstarbeit für Mensch und Material. Circa zwei Stunden muss man für den Bau einer Notbehausung rechnen, bis zu fünf Stunden für den Bau eines Iglus, wenn man es zum ersten Mal macht. Und dabei hatten wir für den Iglubau alpenblick 1 | 2021

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Aus den Abteilungen / Ausbildung

Links: Lager im Steinbruch des Iglus für vier Personen für die zweite Nacht unter freiem Himmel. Foto: Mark Brand I Rechts: Feinarbeiten am Panzerknackerbiwak. Foto: Barbara Thome

zwei Fachleute mit an Bord – eine Architektin zeichnete verantwortlich für das solide Fundament, der Kollege für die Maßfertigung am Schluss, unterstützt von zwei Schwerstarbeiterinnen, die das Baumaterial aus dem Steinbruch passgerecht anlieferten, und weiteren Helfershelfer*innen in und um das Haus aus Schnee. Ausgestattet mit „richtigen“ Matten (siehe Ausrüstungsliste), ausreichend dickem Schlafsack und atmungsaktivem Biwaksack friert man in den Schneebehausungen nicht. Übernachten bei niedrigen Temperaturen ohne mit Daunen und ähnlichem Material gewappnet zu sein, bleibt eine Angelegenheit, die man nicht ohne Not provozieren

sollte, wenngleich die im Kurs gelernten Techniken dem Erfrieren vorbeugen und wohl niemand von uns in Zukunft ohne überlebenswichtige Wechselwäsche und Biwaksack auf Tour gehen wird. Ebenso wichtig wie das Material ist auch die Moral, die durch wohlschmeckende Speisen und wärmende Getränke hochgehalten werden kann. Ob Bert Brecht hinsichtlich der Reihenfolge von Fressen und Moral hier mitgehen würde, lassen wir dahingestellt … Fazit – Es gibt Dinge, die die Welt (nicht) braucht Während Waschen absolut entbehrlich und der Waschbeutel mit Zahnbürste

und Zahnpasta ausreichend bestückt ist, hat eine Hütte mit Winterraum in Biwaknähe durchaus Vorzüge. Wir genossen das Außenklo der etwa 200 Meter weit entfernten Hütte, deren fließendes Quellwasser und den nicht geheizten Vorraum des Winterraums als Esszimmer, was bei einer Gruppe von neun Personen durchaus angenehm war. Also ein Biwak für Warmduscher? Mag sein, aber es war für die Umwelt auf jeden Fall verträglicher und hat uns den Abtransport des Klopapiers erspart. Ob wir es wieder wagen würden? Jederzeit! Naja, die Schneehöhlenkonstruktion ließe sich noch optimieren. Doch mit der besagten Schokolade an Bord schaffen wir das.

Links: Aufstieg zum „Hochlager“ I Rechts: Der Rucksack war so schwer, wie er aussieht – ein Held, wer damit abfahren kann … Fotos: Mark Brand

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Aus den Abteilungen / Ausbildung

Links: Winterwonderland. Foto: Mark Brand I Rechts: Das professionell von der Architektin begleitete Fundament des Iglus. Foto: Barbara Thome

QR-Code CH

Grundsätzlich gilt:

QR-Code A

Biwakieren in den Bergen – Was ist erlaubt, was ist verboten

QR-Code D

Infos (erstellt von Helia Hollmann und Mark Brand)

p Ein Notbiwak, also ungeplantes

Übernachten im Freien, ist überall erlaubt. p Absolut tabu ist das Biwakieren in Schutzgebieten. p Rücksichtnahme gegenüber den Tieren, vor allem in der Dämmerung. p Müll wieder mitnehmen. Alle weiteren Regelungen sind von Land zu Land unterschiedlich. Informiert euch daher vor der Planung einer Tour über die Situation vor Ort. Die wichtigsten Infos haben die Alpenvereine auf ihren Internetseiten zusammengestellt.

Frauenpower. Foto: Mark Brand

Deutschland: https://bit.ly/3gbPXER https://bit.ly/33N4X78 Österreich: https://bit.ly/3gbFKIB Schweiz: https://bit.ly/39Kw5Hy Ausrüstungsliste – das absolut Notwendige Zusätzlich zur Standard-Skitourenausrüstung: p Isomatte mit R-Wert > 3 p Rettungsdecke (geeignet als Unterlage im Biwak unter freiem Himmel) p Schlafsack mit Komfortbereich -10 °C p atmungsaktiver Biwacksack p Daunenjacke, wasserdichte Hose, wasserdichte Jacke

p ein Satz Wechselwäsche (Baselayer und

p p p p p p p p p p

Midlayer als verschiedene Kleidungsschichten übereinander, Strümpfe) 3 Paar Handschuhe, 2 Mützen Thermosflasche (gut 1 l), ggf. Trinkgefäß wasserdichte Beutel zum Verstauen von Material im Biwak (ca. 40 l) Expeditionskocher mit Wintergas, Topf (mind. 1 l), 1 Löffel Isolierunterlage, damit der Kocher nicht direkt auf dem Schnee steht Streichhölzer, Feuerzeug Wassersack, Toilettenpapier Fuchsschwanz/Schneesäge, Taschenmesser Erste-Hilfe-Set mit Wärmepads (groß und klein) für Finger und Zehen Expeditionsnahrung oder schnell zuzubereitende Alternative, Frühstück und Tourenproviant nach Wahl

Das Iglu ist fertig! Foto: Barbara Thome

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Aus den Abteilungen / Die ParaVertikalen

Inklusiv unterwegs – Die ParaVertikalen Outdooraktion Gefördert durch „Aktion Mensch“ von Karen Dambacher Aufgeschoben ist nicht aufgehoben Im Sommer 2020 war ein tolles Outdoor-Kletterevent für Menschen mit Behinderung geplant. Leider verschob sich die Durchführung der Aktion aufgrund von Corona und letztendlich ging es erst im Oktober 2020 mit geschulten Trainer*innen und viel Vorfreude zum Klettern an den Fels. Die Fahrt führte uns in das Klettergebiet Frauenwasserl nach Oberammergau. Die teilweise sehr unterschiedlichen Kletter-Erfahrungen der Teilnehmenden sowie ihre Einschränkungen und Besonderheiten ergaben eine interessante Mischung für den sportlichen Ausflug. Gut gelaunt startete die Gruppe am Sonntag früh vom Parkplatz an der Sportanlage Süd in Augsburg. In Kleinbussen des swa Carsharing wurden alle sicher und Corona-konform nach Oberammergau gebracht. Mit dabei hatten wir die passend ausgewählte und von „Aktion Mensch“ geförderte Ausrüstung: Helme, Gurte, Kletterschuhe und Toprope-Seile. Für das leibliche Wohl war ebenfalls gesorgt.

Links: Die Anschaffung des Materials wurde durch die Organisation „Aktion Mensch” ermöglicht. Rechts: Mit Anstrengung zum Ziel. Fotos: Alina Dajnowicz

Sicher zum Top und zurück Die gut ausgesuchten Routen lagen in einem Schwierigkeitsgrad von 3 bis 5+. Somit war die Herausforderung für alle gegeben und wir freuten uns sehr, als es endlich mit dem Klettern losging. Alina, Alex, Franzi und Jürgen vom Trainerteam schauten uns beim Knotenbinden auf die Finger und hatten stets einen Tipp oder Spruch zur Motivierung parat. Jeder Kletternde hatte in seiner Route neben einem Sichernden noch eine weitere Begleitung auf gleicher Höhe. Diese Person gab dem Kletternden verbale Hilfestellung für mögliche Tritte und Griffe. Die Kletter*innen wurden immer zuverlässig gesichert, bis sie nach dem erfolgreichen Erreichen des oberen Routenendes wieder am Boden angelangt waren.

Das tolle Ergebnis Wie beim Training in der Halle war auch am Fels wieder faszinierend zu sehen, dass viele der Teilnehmer*innen trotz beträchtlicher Einschränkungen im Alltag hier erstaunlich flink und souverän die Routen mehrfach absolvieren konnten. Dadurch steigerten sich ihre Sicherheit und Geschwindigkeit immer mehr. Am Ende dieses tollen Events geht der besondere Dank an die Gruppenleitung für die super Organisation und an das Begleitungs- und Trainerteam für die sichere Durchführung und den hohen Spaßfaktor. Ein herzliches Dankeschön auch an die Sozialorganisation „Aktion Mensch“, die dieses Erlebnis durch die Anschaffung der Ausrüstung und die Schulung der Trainer*innen finanziell unterstützte. Einhelliges Fazit aller, die dabei waren: Auf jeden Fall eine Wiederholung, so schnell wie möglich!

Gruppenbild mit Abstand. Foto: DAV-Archiv

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Aus den Abteilungen / MTB

Bike Camp Vinschgau von Peter Nachtrub Mit dem Bike Camp Vinschgau haben wir 2020 ein für uns neues Veranstaltungsformat ausprobiert – eine lockere Mehrtagesveranstaltung mit mehr Flexibilität für die Teilnehmer*innen. Das Konzept Innerhalb eines bestimmten Zeitraumes sind die Fachübungsleiter vor Ort und bieten je nach örtlichen Bedingungen Tagestouren an. So können entsprechend dem Teilnehmerkreis die Schwierigkeitsgrade bei den Trails variiert werden und es ist für jede*n etwas dabei. Und die Guides selbst können auch mal als Teilnehmer mitfahren. Gemeinsame Abendveranstaltungen runden das Event ab. Unterkunft und An-/Abreise werden ganz nach eigenen Wünschen und Ansprüchen selbst organisiert. So waren also bei unserem ersten Camp die vier Guides Ralf Eiben, Jürgen Sedlmair, Peter Nachtrub und Stefan Kern sowie ca. 16 MTB-Begeisterte rund um das Dorf Latsch im Vinschgau untergebracht. Da die Wetterbedingungen an allen vier Tourentagen nahezu ideal waren, konnten wir jeweils eine interessante, anspruchsvolle Tour zum Teil etwas abseits der allseits bekannten Vinschgautrails anbieten.

Trafoi ab. Der andere Teil nahm unter der Führung von Jürgen die etwas technischere Abfahrt über den Tibettrail. Nachdem die beiden Gruppen in Trafoi wieder vereint waren, folgte eine Sesselliftfahrt zur Furkelhütte. Bei einem grandiosen Ausblick auf das Ortlermassiv genossen wir auf der Terrasse der Hütte unsere Mittagspause. Nach der Abfahrt über die Stilfseralm nach Prad konnten sich die Teilnehmer*innen entscheiden, entweder per Bahn oder mit dem Fahrrad über den Etschradweg zum Ausgangspunkt nach Goldrain zurückzukehren. Den gelungenen Tag feierten wir bei einem Abendessen mit typisch Tiroler Spezialitäten auf der Tschenglsburg. Nicht ganz so früh wie am Vortag brachte uns das Bike-Shuttle am 2. Tourentag zur Bergbahnstation in Sulden. Dort nahmen wir die Gondel ins Skigebiet. Von der Bergstation ging es steil bergauf über die Madritschhütte und teils schiebend zum Madritschjoch (3.123 m).

Parallel zum Madritschbach folgte die sportlich herausfordernde Abfahrt zur Zufallhütte durch eine atemberaubende hochalpine Landschaft. Ein ausgiebiges Mittagessen auf der Zufallhütte hatten sich alle nach dem bisher anstrengenden Tag verdient. Vorbei an der düsteren Hotelruine des ehemaligen Hotels „Paradies“ und am Zufrittstausee entlang fuhren wir auf dem Marteller Talweg zum Ausgang des Martelltals. Ein kurzer Ausflug zur Burg Montani bescherte uns einen wunderbaren Abschlusstrail mit einigen Spitzkehren hinab zu den Apfelgärten von Morter. Den Tag ließen wir bei einer leckeren Pizza und einem Glas Rotwein ausklingen. Am 3. Tag starteten wir mit einer kleineren Gruppe wieder per Bike-Shuttle von Goldrain aus. Vom Gasthof Premstl auf ca. 1.540 m im Martelltal begann direkt der sehr steile Anstieg in Richtung Göflaner Schartl. Die letzten 400 hm mussten die Bikes geschoben oder getragen werden. Ein Abstecher ohne Räder zur Scharte (2.450 m) belohnte die ganze Plackerei mit einem spektakulären Ausblick ins weitläufige Vinschgautal und in das engere Martelltal.

Das Programm Am 1. Tourentag hieß es früh aufstehen. Schon um 7 Uhr morgens holte uns das Bike-Shuttle am Bahnhof Goldrain ab und fuhr uns auf das Stilfserjoch. Der frühe Start war notwendig, da eine Einfahrt auf den Goldseetrail nach 9 Uhr morgens nicht mehr erlaubt ist. Oben wurde die Gruppe geteilt: Ein Teil fuhr unter der Leitung von Stefan über den Goldseetrail und über den Bim-BamTrail zum Treffpunkt am Skilift von Blick auf die Zufallhütte und die Abfahrt dorthin. Foto: Mathias Krupp alpenblick 1 | 2021

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Aus den Abteilungen / MTB

Abfahrt von der Göflaner Scharte. Foto: Hubert Steck

Die anspruchsvolle Abfahrt führte uns zuerst entlang des Bergrückens, dann durch dichtere Wälder zum Haslhof, wo wir uns mit denjenigen trafen, die nicht an der kompletten Tour teilgenommen hatten. Nach dem Mittagessen ging es für alle auf den bekannten Trails Holy Hansen und Aigentrail nach Morter und durch die Apfelgärten zum Goldrainer See.

Der letzte und 4. Tourentag begann an der Sesselliftstation zur Tarscher Alm. Von dort hat man die Möglichkeit, entweder über den Barbarossa-Trail zurück zur Liftstation abzufahren oder über den Vier-Gewinnt-Trail ganz zurück ins Tal nach Latsch zum Bahnhof; von dort verkehrt wieder ein Shuttle zur Liftstation. So konnte jede*r den Tag nach Lust und Laune selber gestalten und die Heimreise

antreten, wie es beliebte. Es bildeten sich dann sehr schnell drei Gruppen: eine für die sportliche Abfahrt auf dem Trail, eine Fahrtechnikgruppe und eine, die es gemütlicher anging und auch mal länger auf der Alm einkehrte. Rundherum war das neue MTBCamp ein so toller Erfolg, dass wir dieses Jahr wieder eines anbieten werden!

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Aus den Abteilungen / Sportklettern

Die Sportkletterabteilung organisiert sich neu von Matthias Benedek und Doreen Rehm In den vergangenen Jahren war es etwas ruhig geworden um die Sportkletterabteilung. So gab es schon länger – neben dem gut besuchten Klettertreff – keine Fahrten oder größeren gemeinsamen Aktionen mehr. Dabei könnten die Bedingungen für die Abteilung nicht besser sein: Das Kletterzentrum erfreut sich einer großen Beliebtheit und schätzungsweise bis zu ein Drittel der Mitglieder klettern oder sind schon einmal geklettert.

Foto: Bernd Wißner

Letztes Jahr dachte man sich also im Vorstand, dass es an der Zeit sei, dies zu ändern. Mitte Juli trafen sich die ersten Interessierten und Engagierten, um Ideen zu sammeln und sich auszutauschen. An Ideen mangelte es nicht, aber es bestand die wohl berechtigte Vermutung, dass Organisation und Betreuung die meiste Arbeit machen würden. Um das Thema voranzutreiben, haben wir, Doreen und Matthias, uns bereiterklärt, die Organisation der kommenden Aufgaben zu übernehmen.

Elmar. Foto: Privat

Johannes. Foto: Privat

Doreen. Foto: Privat

Tina und Gisela. Foto: Privat

Bei unserem zweiten Treffen im Dezember (dieses Mal online) standen bereits konkretere Themen auf der Tagesordnung. Unter anderem wurde über den Klettertreff, Gemeinschaftstouren und den Stammtisch für alle Kletter*innen oder Interessierten diskutiert. Einiges konnte dabei schon festgelegt werden. So wird der Stammtisch zum gegenseitigen Austausch, sobald es die CoronaRegelungen zulassen, nun immer am letzten Freitag im Monat ab 19 Uhr in der Kletterhalle stattfinden. Nachdem der Klettertreff um Jürgen, Gisela, Tina und Johannes herum noch Unterstützung durch Elmar bekommt, sind in Zukunft zwei Termine in der Woche geplant. Darüber hinaus wollen wir in diesem Jahr bereits die ersten gemeinsamen Fahrten an den Fels veranstalten. Neben den Tagestouren steht

Matthias. Foto: Florian Schön

Jürgen. Foto: Privat

außerdem eine größere, mehrtägige Gemeinschaftstour auf unserer Agenda. Nur aus der reichlichen Auswahl an Zielen muss noch ein besonders schönes ausgewählt werden … Trotz der Fortschritte ist noch viel zu tun und wenn ihr euch aktiv mit einbringen und die Abteilung mitgestalten wollt, dann schreibt uns doch einfach eine Mail oder besucht für aktuelle Informationen zu Klettertreff sowie geplanten Terminen die Homepage. Wir freuen uns, von euch zu hören oder beim nächsten Stammtisch zu sehen. Email: sportkletterabteilung@ dav-augsburg.de Homepage: https://www.davaugsburg.de/sportklettern alpenblick 1 | 2021

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Aus den Abteilungen / Familienbergsteigen

Faszination Schnee Rutschpartie mit hohem Spaßfaktor. Foto: Michael Lankes

von Angie Sem Schnee stand für mich bislang in direkter Verbindung mit Skifahren, Skitourengehen, Rodeln oder Langlaufen. Mit Kindern wurde das Spektrum um Schneemann oder Höhlen bauen erweitert. Doch seit der Winter-Fortbildung im letzten Jahr fasziniert mich Schnee noch auf eine andere Art und Weise: als Erlebnistour mit Kindern. Bei dieser Fortbildung hatte unsere Familiengruppe – Erwachsene und Kinder im Grundschulalter – ein ganzes Wochenende Zeit, um sich in tiefem Schnee und winterlichen Vorbergen zu vergnügen. Über Nacht hatte es sogar einen halben Meter geschneit – wie wunderbar! Die Sicht war zunächst sehr schlecht, später aber funkelten die Schneekristalle und der Schnee war pulvrig. Wir wollten mit den Kindern keinen Gipfel ersteigen, sondern in einem abwechslungsreichen Gelände mit Hügeln, Hochmoor, Bachlauf und Waldrändern eine eigene Spur wählen. Dieser Weg sollte uns kleine Abenteuer bescheren.

Welche es sein würden, wussten wir im Voraus nicht – dass es sie geben würde, war aber sicher. Auf Schneeschuhen waren wir beweglich unterwegs und bereit für Spielerisches. Aufgeregt zogen die Kinder die Schneeschuhe an, um dann wie Enten loszuwatscheln. In alle Richtungen bewegten sie sich, variierten Schrittlänge und Tempo, gewannen rasch an Sicherheit mit den ungewohnten Gehhilfen. Immer wieder ließen sie sich lustvoll in den weichen Schnee fallen. So zogen wir los, aber nur ein kurzes Stück, da bald eine Rutschpartie auf uns wartete. Zum Glück hatten wir alle einen Zipfelbob hinterhergezogen und rodelten nun rasant den Hügel hinab. Unten angekommen, ging es sogleich für einige Kinder nochmals nach oben, um das Ganze zu wiederholen. Danach wand sich eine lange Schlange durch Hügel, zog eine krumme Spur an Waldrändern entlang und folgte Tierspuren. Der von uns gewählte Weg

Mittagstisch – auch das macht im Schnee Spaß. Foto: Angie Sem

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führte uns zu einem Hindernis: einem Bach, den wir überqueren wollten. Der Bach war nicht breit, jedoch mit steiler Böschung. Keine Brücke weit und breit. Also folgten wir dem Ufer und lauerten auf eine passende Stelle. Mit unserer Hilfe haben dann alle Kinder die Herausforderung mit Bravour gemeistert. Und schon ging es weiter, einen kleinen Hügel hinauf und bald war unser Ziel erreicht: eine große Tanne mitten auf der verschneiten Wiese. Ein runder Schneetisch mit großer Fläche war schnell gebaut. Wir sammelten den mitgebrachten Proviant ein, schnitten ihn in mundgerechte Stücke und drapierten ihn zu einem Buffet im Freien. In gemeinsamer Runde schmeckte es allen so herrlich, dass der Tisch in kurzer Zeit leergefegt war. Nach der Mittagsrast wollten die Kinder unbedingt ein Iglu bauen. Die Schneebedingungen waren aber leider nicht dafür geeignet und die kleinen Architekten wurden auf ein anderes Mal vertröstet. Stattdessen spielten wir im Schnee, bevor wir den Heimweg antraten. Mich hat die Fortbildung inspiriert, sich neben all den winterlichen (Sport-) Aktivitäten auf eine Erlebnistour einzulassen. Dies ist im Winter sogar einfacher, da beispielsweise Zäune keine Hindernisse darstellen. Auch bieten sich Hügel für rasante Abfahrten an und die winterliche Natur ist ein herrlicher Spielplatz. Sobald coronabedingt wieder gemeinsame Familienwochenenden möglich sind, würde ich mich freuen, Gleichgesinnte zu finden und gemeinsam eine Winter-Erlebnistour zu unternehmen.

Bachquerung als Familienabenteuer im Schnee. Foto: Michael Lankes

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Aus den Abteilungen / JDAV

Kürbisschnitzen mit Abstand von Annika Reif Ende Oktober bekam der Hügel im Außenbereich der Kletterhalle eine ganz neue Funktion, nämlich als Arbeitsplatz für eine Gruppenstunde. Kürbisschnitzen war das Thema, und so trafen sich die Felsenfresser an einem Donnerstagnachmittag auf diesem Hügel, um – unter Einhaltung der Corona-Regeln – eine coole Gruppenstunde zu erleben. Nachdem alle ihren Platz mit dem vorgeschriebenen Abstand gefunden hatten, ging es los. Die Größen der Kürbisse waren sehr unterschiedlich, und auch die Motive, die in das orange Gemüse geschnitzt werden sollten, variierten stark. Doch alle waren eifrig bei der Sache und bemerkten oft gar nicht, wie neugierige Kletter*innen ihnen über die Schulter sahen und so beeindruckt waren, dass die Kletterpause etwas länger ausfiel. Kein Wunder, denn die Kürbisse nahmen schnell Gestalt an und so konnte man bald hässliche Fratzen, lustige

Gesichter oder andere schöne Verzierungen erkennen. Pünktlich zum Gruppenstundenende trat die Dämmerung ein, so dass die fertigen

Kürbisse noch im Dunkeln leuchten konnten. Eine schöne, vorerst letzte Gruppenstunde, bevor wir uns wieder online verabreden mussten.

Die fertigen Kürbisse. Foto: Katja Ludwig

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Aus den Abteilungen / Unterwegsgruppe

Kombinierte Ski- und Schneeschuhtour in den Lechtaler Alpen von Christiane Altthaler

Anstieg zum Gipfel des Tschachauns. Foto: Christiane Altthaler

Das vergangene Jahr war bergtechnisch eine Katastrophe, aber auf einige wenige gelungene Fahrten können wir doch zurückblicken. So waren wir im Februar, bevor alles Übel begann, im Lechtal auf einer kombinierten Tour unterwegs. Mit von der Partie waren die Schneeschuhgeher*innen Christian, Manfred, Ingrid, Isabella, Didi und Özlem sowie Gerd, Werner, Ruth, Jürgen, Rudi, Uta, Rupert und ich – wir waren mit Skiern unterwegs.

Wir hatten für die Skifahrergruppe den Tschachaun (2.334 m) ausgesucht, die Schneeschuhgeher bezwangen den Imster Mitterberg (2.118 m). Das Wetter war bombig, die Schneequalität schon eher nicht. Gemeinsamer Startpunkt war der Parkplatz in Namlos, einer auf 1.225 m gelegenen Gemeinde in einem Seitental des Lechtals. Zuerst ging es schön gemächlich eine Forststraße hinauf ins Brentersbachtal. Immer und immer wieder musste das Bachbett

Die Skitourengeher: kurzer Halt auf dem windigen Tschachaun-Gipfel. Foto: Christiane Altthaler

überquert werden, was ein elendiges An- und Abschnallen der Skier bedeutete. Da waren die Schneeschuhgeher eindeutig im Vorteil. Bald wurde das Tal enger, die Geher verließen uns rechter Hand ins Brennhüttental, die Skifahrer mussten links über eine Stufe ins Faselfeiltal aufsteigen. Mit jedem Höhenmeter wurde der Wind stürmischer, trotz Sonnenschein war es eisig kalt. Der höchste Punkt wurde von einem dürren Gipfelkreuz geschmückt, mit dem das von uns 2016 auf dem Tennenmooskopf aufgestellte Exemplar wahrlich mithalten kann … Das Abfellen gestaltete sich als schwierig, weil die Felle lustig im Sturm flatterten und das verflixte Fixierstück einfach nicht drauf wollte. Auch Stirnbänder und andere Utensilien machten sich selbständig. An eine Pause auf dem Gipfel war nicht zu denken, jeder schaute nur, dass er möglichst schnell das Plateau verlassen konnte. Bald kamen wir wieder in tiefere Lagen Richtung Bachbett, das Abschnallen begann hier von Neuem. Derweil waren die Schneeschuhgeher bereits im Tal und erzählten uns später von sonniger, windgeschützter Rast. Einstimmiges Fazit: Der Imster Mitterberg war an diesem Tag die bessere Wahl. Ein gemeinsames Einkehren, zu dem dann noch unser Langläufer Franz hinzukam, ließ den wunderbaren Tag ausklingen.

Die Schneeschuhgeher wieder mal im Bachbett. Foto: Christian Russ

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Sektion Friedberg / Aus dem Vorstand

Grußwort Liebe Bergkameradinnen und Bergkameraden,

Leider hatte uns das Coronavirus im letzten Jahr und auch über den Jahreswechsel hinweg fest im Griff. Coronabedingt scheiterte auch der zweite Versuch für unsere Mitgliederversammlung im Dezember 2020. Wir werden sie nun voraussichtlich im Mai nachholen. An unserer in normalen Jahren übervollen Bergsteigermette konnten diesmal nur wenige Mitglieder teilnehmen. Das Skifahren in den Weihnachtsferien ist leider ausgefallen, das Skilager musste gleichfalls abgesagt werden. Bei den Skitouren fehlte die gemütliche Hütteneinkehr. Die Brotzeit und der warme Tee im Rucksack sind nun wieder existenziell wichtig. Als Ironie des Schicksals bringt uns das Virus zurück zu den Anfängen des Bergsteigens, als die komplette Verpflegung noch selbst mitgetragen werden musste. Die Ziele beschränkten sich auf die nähere Umgebung innerhalb unserer schönen bayerischen Bergwelt. Die Jubilarehrung und den Mitgliederempfang haben wir nun auf Ende April verlegt. Hier freue ich mich auf einen schönen Festabend in unserem Friedberger Schloss. Fleißig waren wir beim Umzug unserer Geschäftsstelle von der Herrgottsruhstraße in die Schmiedgasse. Allen tatkräftigen Helfern sage ich ein herzliches „Vergelt’s Gott“. Ich danke auch der Familie Scharold, dass sie uns für die Übergangszeit die Räume in ihrem Gebäude vermietet hat. In einem schmucken, neu renovierten Haus, welches aus dem 17. Jahrhundert stammt, mitten in unserer Friedberger Altstadt schlägt nun das Herz unserer Sektion. Anfang Dezember wurde uns von unserem Bürgermeister und Mitglied Roland Eichmann der Schlüssel übergeben. Im Erdgeschoss befinden sich die Sektions- und Mitgliederverwaltung sowie die Verwaltung für das Haus in Vorderhornbach.

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Foto: Richard J. Mayr

zuallererst darf ich unserem Ehrenvorstand Paul Pöller ganz herzlich zu seinem 80. Geburtstag gratulieren und ihm danken für sein großes langjähriges Engagement als Erster Vorstand unserer Sektion. Wir würdigen ihn in einem gesonderten Artikel in dieser Ausgabe. Ich wünsche ihm und seiner Frau Helene weiterhin gute Gesundheit und noch viele schöne Erlebnisse in den Bergen.

Richard J. Mayr, Vorsitzender des DAV Friedberg

Im Dachgeschoss mit den wieder sichtbar gemachten historischen Holzbalken sind die Bibliothek und die Materialausgabe untergebracht. Hier steht Franz Reif unseren Mitgliedern mit Rat und Tat zur Ver fügung. Die Ansprechpartner für die Willi-Merkl-Hütte sind ebenfalls dort zu finden. Im gemütlichen Sitzbereich haben Mitglieder und Besucher Gelegenheit für nette Gespräche über Bergsteigererlebnisse, Sektionsneuigkeiten und Tourenplanungen. Schmerzhaft ist es natürlich schon, dass wir unser neu erworbenes Haus in Vorderhornbach noch nicht nutzen konnten. Es wird uns noch eine ordentliche Portion Geduld abverlangt werden, bis wir auch dort gemütliche Hüttenabende verbringen können, zu denen die großzügige Bar, das Zentrum des Hauses im Erdgeschoss, einlädt. Im Rahmen der Kaufverhandlung und der Einrichtung des Hauses für unsere Zwecke durfte ich dort schon das eine oder andere Bier genießen. Ich bin zuversichtlich, dass dieses Haus der Startpunkt für wunderschöne Bergerlebnisse sein wird. Tröstlich ist, dass die Hauptzeit des Skibergsteigens eh erst in den Monaten Februar und März so richtig beginnt. Da sind die Tage schon länger und die Verhältnisse sicherer. Dies erlaubt dann die für das Lechtal so typischen langen und schweißtreibenden Touren. Die Langläufer dürfen sich freuen, da fast vor unserer Haustüre in Vorderhornbach die Langlaufloipe vorbeiführt und zu einer Runde einlädt. Bestens präparierte Winterwanderwege stehen den Wanderern zur Verfügung; im Keller warten Schlitten auf eine lustige Rodelpartie. Mit Zuversicht auf einen schönen Winter und ein erlebnisreiches Frühjahr sage ich euch mit unserem Bergsteigergruß „Berg Heil“. Euer Richard J. Mayr

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Sektion Friedberg / Aus dem Vorstand

Die Sektion Friedberg gratuliert Paul Pöller zum 80. Geburtstag Ein Interview mit dem Ehrenvorsitzenden Das Interview führte Rudi Nägele

RN: Vor 80 Jahren bist du, Paul, in Memmingen zur Welt gekommen und dort aufgewachsen. Der dort gesprochene Dialekt begleitet dich bis heute. Was hat dich, den bekennenden Allgäuer, nach Friedberg verschlagen?

Paul Pöller beim Empfang für den Trientiner Bergsteigerchor SOSAT 2019 im Wittelsbacher Schloss in Friedberg. Foto: Rudi Nägele

Paul Pöller: Nach dem Abitur in Memmingen wollte ich an der Universität München studieren. Aber es war fraglich, ob sich meine Eltern eine Wohnung für mich in München leisten konnten. Da erklärten sich meine Friedberger Tante Zenzl und ihr Mann Leo bereit, mich aufzunehmen. So bin ich jeden Tag mit Bus und Zug nach München gefahren und wurde von ihnen, meiner Kusine Irma und Onkel Beppo richtig verwöhnt bis zum Ende des Studiums, mit Ausnahme der zwei Trimester an der Universität Edinburgh.

Hauptversammlung seinen Rücktritt bekanntgeben werde. Bei einer Sitzung von Vorstandschaft und Beirat sah es nach längerer Diskussion so aus, dass wir keinen Kandidaten haben würden. Als ich von allen gebeten wurde, mich doch zur Wahl zu stellen, sagte ich zu. Das war am 8. Mai 1987.

RN: Die Friedberger Sektion des Alpenvereins ist untrennbar mit dem Namen „Pöller“ verbunden. Wie kam es, dass nach deinem Onkel Beppo Pöller mit dir wieder ein Pöller die Vereinsführung übernommen hat?

Paul Pöller: Meine Tätigkeit als Jugendleiter war mein erstes Ehrenamt im Alpenverein. Der Grund dafür war, dass es in unserem Verein vorher keine Jugendgruppe gab. Ich wusste, dass Beppo viel daran lag, den Nachwuchs zu fördern. Dass ich ihm mit der Übernahme dieses Amts eine Freude machte, war mir klar. In erster Linie ging es mir aber um den Alpenverein, mit dem ich mich schon seit vielen Jahren eng verbunden fühlte. Weil mir die doch verantwortungsvolle Arbeit auch viel Spaß machte, blieb ich vierzehn Jahre lang Jugendleiter und war dann auch noch zwei Jahre lang Jugendreferent.

Paul Pöller: Als Beppo mit zunehmendem Alter das Amt des 1. Vorsitzenden zu belastend wurde, bat er die Vorstandschaft, zu der ich als Jugendleiter gehörte, möglichst bald einen Nachfolger zu suchen. Es war zunächst niemand bereit. Schließlich kündigte Beppo an, dass er bei der nächsten

RN: War die verwandtschaftliche „Thronfolge“ oder auch eine spezielle Motivation der Grund, gerade im Alpenverein ehrenamtlich tätig zu sein?

RN: Gibt es etwas, was dich in deiner Zeit als Vorsitzender besonders bewegt hat? Paul Pöller: Da könnte ich eine Reihe von wunderbaren Erlebnissen nennen. Doch ich denke an etwas, was mich zutiefst erschüttert hat. Es war ein herrlicher Sommertag, als ich zur Familie von Peter Agerer fahren musste und seiner Frau und den Kindern, die fröhlich zusammen im Zimmer waren, berichten musste, dass Peter am Zinalrothorn tödlich abgestürzt war. RN: Im Sommer 2019 musste das Berghaus Rinnen aufgegeben werden. Welche Empfindungen hat dieses Ereignis bei dir ausgelöst?

Als 6-jähriger Bub wanderte Paul schon auf die Gipfel der Nagelfluhkette in den Allgäuer Bergen. Foto: Paul Pöller

Paul Pöller: Eine Riesenenttäuschung. Mir war bewusst, dass alle Vereinsmitglieder und viel andere, die das Berghaus als eine Unterkunft in idealer Lage schätzten, diesen Verlust kaum fassen konnten. Ganz persönlich dachte ich an alpenblick 1 | 2021

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Sektion Friedberg / Aus dem Vorstand

des Alpenvereins Friedberg 1970 in Trient und in der Brenta war ich an der Teilnahme verhindert. 1974 unternahmen dann Jungmannschaftsleiter Heinz Bauer und ich die erste gemeinsame Tour mit Mitgliedern unserer Jugend und Jungmannschaft zusammen mit Bergsteigern von SOSAT auch in der Brenta. Das war der Beginn von vielen gemeinsamen Unternehmungen mit unseren Freunden. Natürlich trugen in den folgenden Jahren vor allem die Konzerte des Chors in Friedberg zur Festigung der Freundschaft bei. RN: Warum kann man die Beziehung des Alpenvereins Friedberg zu SOSAT als Freundschaft bezeichnen. Was ist ein besonderes Merkmal dafür? Paul Pöller: Die Beziehung unserer Sektion zu SOSAT ist etwas ganz Besonderes. Dass sich zwei Sektionen mit unterschiedlichen Sprachen über Ländergrenzen hinweg fünfzig Jahre lang die Treue halten, dass auch einzelne Mitglieder der beiden Vereine engen Kontakt miteinander haben, dass die Gastfreundschaft und die Herzlichkeit bei Begegnungen kaum zu übertreffen sind, das sind nur einige wichtige Merkmale einer echten Freundschaft.

In der Brenta ist Paul besonders gern. Das Bild zeigt ihn 1974 auf der Cima del Campanile Basso (2.883 m) vor dem Felsrücken im Hintergrund, der Cima Tosa (3.173 m). Foto: Paul Pöller

die vielen schönen Aufenthalte dort, an fröhliche und auch besinnliche Abende, an die Nikolausfeiern und gemeinsame Touren – und auch an die schwierigen Gespräche mit der Besitzerin Paula Rimml, wenn es um die Pachtverlängerung und um Beschwerden ging. Vor allem aber beschäftigte mich der Gedanke, wie schwierig es für die Vorstandschaft sein würde, einen Ersatz zu finden. RN: Du warst und bist nach der Zeit Beppo Pöllers auf Friedberger Seite der Motor der Freundschaft zu SOSAT. Kannst du uns von deinen ersten Erlebnissen und der Entstehung der Freundschaft mit SOSAT erzählen? Paul Pöller: Unvergessen ist für mich der erste Abend mit dem SOSAT-Chor 1969 im Gasthaus Linde. Entscheidend war, dass wir einen jungen sympathischen Sänger bei uns zum Übernachten hatten. Nach dem ersten Konzert entstand der Gedanke, mit ihm und dann auch mit anderen Mitgliedern des Chors in Kontakt zu bleiben. Beim ersten Gegenbesuch

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1996 war Paul (links) mit der Jugendgruppe im Naturpark Paneveggio in der Palagruppe. Rechts neben ihm steht Silvio Detassis, damals Ehrenpräsident von SOSAT, der mit Beppo Pöller, dem Onkel von Paul, die Freundschaft zwischen dem Trientiner Bergsteigerchor und der Sektion Friedberg begründet hat. Foto: Paul Pöller

RN: Du sprichst sehr gut italienisch. War die Freundschaft zu SOSAT der Grund? Paul Pöller: Ich spreche nicht sehr gut italienisch. Aber ich spreche so gut, dass ich mich halbwegs gut unterhalten kann, wenn es nicht um schwierige Sachverhalte geht, und dass mir die Korrespondenz mit italienischen Freunden Vergnügen macht. Ich habe mit einem Schallplattenkurs angefangen, Italienisch zu lernen, nachdem ich mit siebzehn, also 1958, zum ersten Mal in den Dolomiten war und damals feststellen

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Sektion Friedberg / Aus dem Vorstand

musste, dass in den Hütten und bei anderen Gelegenheiten erwartet wurde, dass man italienisch spricht. Über viele Jahre habe ich dann nicht viel dazugelernt. Es war dann tatsächlich die Freundschaft zu SOSAT, die der Grund war, mehr zu tun. Ich blieb weitgehend Autodidakt, doch einige Konversationskurse, Italienurlaube und Treffen mit SOSAT haben mir weitergeholfen. RN: Welche Empfehlungen gibst du einem Vereinsmitglied mit, das sich irgendwann später um diese Freundschaft kümmern soll? Paul Pöller: Möglichst fleißig Italienisch zu lernen und möglichst viel italienisch zu sprechen. Viele Italiener schätzen das sehr, egal ob man Fehler macht oder nicht. Ganz wichtig ist natürlich der persönliche Kontakt zu Mitgliedern von SOSAT. Ich kann gerne helfen, weil ich vor allem per E-Mail mit mehreren Freunden von SOSAT und dem SOSAT-Chor in Verbindung bin. RN: Von einem Alpenvereinsvorstand ist viel Engagement gefordert. Haben deine Frau Helene und deine beiden Kinder nicht manchmal gemurrt? Paul Pöller: Dazu eine kleine Anekdote: An dem Abend, bevor ich zu der Ausschusssitzung ging, bei der entschieden werden sollte, oder musste, wer als Beppos Nachfolger kandidiert, sagten meine Kinder, Monika damals 14, Manfred 16: „Wenn du ja sagst, brauchst du gar nicht mehr heimkommen.“ Das war nicht nur spaßig gemeint. Aber sie respektierten meine Entscheidung dann doch. Helene wusste selbstverständlich, dass mich diese Aufgabe viel Zeit und auch Kraft kosten würde. Doch sie unterstützte mich vom ersten Tag an, hielt mir oft den Rücken frei und übernahm sehr oft Aufgaben für den Verein, die ich sonst hätte selber machen müssen oder die ohne sie manchmal nicht machbar gewesen wären. Sie weiß, wie dankbar ich ihr dafür bin.

2014 trafen sich die Bergsteiger von SOSAT und eine Gruppe der Friedberger Sektion in der Kalkkögelgruppe südlich von Axams in Tirol zu gemeinsamen Wanderungen. Bei Begegnungen wie dieser mit Freunden auf Berghütten fühlt sich Paul besonders wohl. Hier stößt er mit Tony Zanetti (links) auf der Terrasse der Adolf-Pichler-Hütte auf eine gelungene Tour an. Foto: Fred Wanzel

RN: In einem Verein wie dem Alpenverein sind Menschen unterschiedlichster Charaktere und Interessen sowohl unter den Mitgliedern als auch im Vorstand und Beirat. Welche Erfahrungen hast du beim Umgang mit divergierenden Meinungen und schwierigen Menschen gemacht? Hat dir dabei deine Erfahrung als Lehrer genützt? Paul Pöller: Das ist schwer zu beantworten, weil ich nicht beurteilen kann, ob ich mich als Vereinsvorstand anders verhalten hätte, wenn ich einen anderen Beruf gehabt hätte. Natürlich war ich es als Lehrer gewohnt, dass ich mich mit anderen Meinungen auseinandersetzen musste, vor allem mit Schülern der Oberstufe, die als Erwachsene sehr gut argumentieren können. Aber wenn ich auf die 21 Jahre als Vereinsvorsitzender zurückblicke, kann ich guten Gewissens sagen, dass ich nur wenige ernsthafte Auseinandersetzungen hatte, und wenn, dann ging es meist um finanzielle Probleme, die sich dann lösen ließen. Dass ich in Vorstandschaft und Beirat so viele gute und selbstständige Mitarbeiter hatte, machte es mir möglich, so lange für unseren Verein aktiv zu sein. RN: Wenn man dir zuhört, merkt man, dass du mit Herz und Seele den Verein geführt und gestaltet hast. Seine tiefe Verwurzelung in der Stadtgesellschaft ist auch dein Verdienst. Wir wünschen dir und deiner Familie alles Gute.

Ohne das Verständnis seiner Frau Helene wäre es Paul nicht möglich gewesen, in seinem Ehrenamt als Sektionsvorstand so aktiv zu sein. Foto: Sektionsarchiv

Paul Pöller: Danke. Ich wünsche dem Alpenverein Friedberg weiterhin viel Erfolg und allen Mitgliedern noch viele schöne und unfallfreie Bergtouren. alpenblick 1 | 2021

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Sektion Friedberg / Aus der Geschäftsstelle

Die Sektion gratuliert allen Mitgliedern, die in der Zeit von Februar 2021 bis März 2021 einen runden oder halbrunden Geburtstag feiern können

85 Jahre

75 Jahre

60 Jahre

Klaus Bermann

Marieluise Bermann

Gerhard Fuchshuber

Konrad Wagner

Maria Binner

Thomas Nieborowsky

Ulrich Rusch

Helen Oberndorfer

80 Jahre

Guido Ritter

Werner Endl

70 Jahre

Johann Habermeier

Monika Lixl

Uta Hohenbleicher

Anton Neukäufer

50 Jahre

Eberhard Liermann

Claudio Pegoretti

Karin Große

Paul Steidle

Dieter Rudert

Christian Kast

Eugen Weiss

Emma Schneider

Manfred Scheubeck

Richard Schlagbauer

65 Jahre Renate Janovsky Rudi Kappler Josef Lichtenstern

Unsere Sektion gedenkt der Verstorbenen Christine Amberger

Annemarie Kainar

Franz Hintermair

Raimund Rupp

Christine Sommer-Riederer Wir gedenken der Verstorbenen in Dankbarkeit für ihre Verdienste und Treue, die sie der Sektion und dem Alpenverein entgegengebracht haben. Wir werden ihnen ein ehrendes Andenken bewahren.

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Sektion Friedberg / Aus den Abteilungen / Sommertouren

Ein immer lohnender Bergsteigerklassiker Durch die Höllentalklamm zur Zugspitze von Richard Mayr

Andreas Ziegenaus (rechts) und Richard Mayr auf dem Zugspitzgipfel

Wir starteten am frühen Morgen bei wolkigem, aber trockenem Wetter in Hammersbach. Der Weg führte uns zügig am Bach entlang zur Eingangshütte der Höllentalklamm. Nach dem Zutritt, der Corona-Vorschrift entsprechend mit Maske, bot sich uns das grandiose Gebirgsschauspiel einer tosenden Höllentalklamm nach ergiebigen Regenfällen. Wassermassen stürzten mit einem herrlichen Getöse von allen Seiten herab zu Tal. Oft erwischte uns, komplett in den Regenschutz eingehüllt, eine Wasserdusche seitlich, von oben und unten. Auf schmalen Felswegen, in Felsentunneln, auf Seilstegen und Brücken erlebten wir die Klamm in ihrer wildesten, schönsten und höchst beeindruckenden Form. Auf der Höllentalangerhütte wärmten wir uns kurz bei einem Kaffee auf, dann ging’s weiter zum Höllentalferner.

Trotz wolkenverhangenem Himmel befanden sich bereits mehrere Gruppen auf dem Weg über den von Neuschnee bedeckten Gletscher. Im südlichen Teil rauschten über die steilen Felshänge des Zugspitzmassivs immer wieder kleinere Schneelawinen auf den Gletscher. Wir hielten uns auf der sicheren nördlichen Seite und erreichten schnell den Einstieg zum Klettersteig. Ausgerüstet mit Helm, Gurt und Klettersteigset überholten wir die erste Gruppe, aber gleich darauf war’s dann vorbei mit zügigem Vorankommen. Etwa 30 cm Neuschnee waren auf den Steig gefallen. Vorsichtiges, umsichtiges Bewegen auf dem nassen, schneebedeckten Untergrund und eine ordentliche Sicherung am Drahtseil mit der Klettersteigausrüstung waren hier angezeigt. Leider liefen wir recht bald auf eine geführte Gruppe auf, und es zog sich nun schier unendlich in die Länge. Die Füße wurden in den durchnässten Schuhen eiskalt, die Handschuhe waren auch bald durchnässt, und es dauerte gefühlt Stunden, bis wir endlich die Gruppe überholen konnten. Von da war es nicht mehr weit zum Gipfel. Wir hatten dort das seltene Glück,

Herabstürzende Wassermassen in der Höllentalklamm

uns ganz alleine (ohne Handschlag) das verdiente „Berg-Heil“ wünschen zu können und mit einem Schluck Gipfelschnaps (jeder aus seinem eigenen Flascherl) auf eine unfallfreie Bergtour anzustoßen. Zum Eibsee runter nahmen wir die Seilbahn. Wir schwebten aus den Wolken in den Sonnenschein und wanderten durch den herrlichen Bergwald zurück nach Hammersbach.

Alle Fotos: Andreas Ziegenaus

Eigentlich wollten der Andi und ich nach längerer Pause mal wieder zum Klettern gehen, gemeinsam eine schöne alpine Klettertour unternehmen. An den Tagen zuvor hatte es jedoch geregnet, deshalb entschieden wir uns – weil der Andi „no ned dort drob’n war“ – für die absolute Klassikerbergtour: durch die Höllentalklamm, vorbei an der Höllentalangerhütte, über den Höllentalferner und den anschließenden Klettersteig auf die Zugspitze.

Zugspitzgipfel mit Gipfelkreuz

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Sektion Friedberg / Aus den Abteilungen / Familiengruppe

Staunen über ein Naturwunder Mit der Familiengruppe durch die Höllentalklamm zur Höllentalangerhütte von Richard Mayr Für eine Wanderung am Wasser lassen sich Kinder immer gerne begeistern. Nachdem ich bereits am Vortag mit Andi Ziegenaus den Weg erkundet hatte (siehe Bericht), wählten wir für den darauf folgenden sonnigen Tag nun ebenfalls die Höllentalklamm in Garmisch als Ziel für eine Tour unserer Familiengruppe aus. Coronabedingt waren wir nur zwei Familien. Der Motivation und Begeisterung unserer Kinder tat dies aber keinen Abbruch. Nachdem es in den Wochen zuvor ausgiebig geregnet hatte, erwartete uns ein wilder Hammersbach, randvoll mit Wasser. Der Weg stieg gleich zu Beginn steil an und führte zügig zur Eingangshütte der Klamm. Dort setzten wir uns brav die Corona-Masken auf und reihten uns in die Schlange der Wartenden ein. Bei diesem schönen Sonnenschein störte das keinen von uns. In der Klamm liefen die Kinder begeistert voran und staunten über die tosend zu Tal stürzenden Wassermassen. Wir verweilten immer wieder für ein Foto und den Genuss dieses Naturwunders. Abwechselnd ging es an der Galerie über dem Wasser entlang, über kleine Brücken und durch enge Felsentunnel. Obwohl es sehr spritzte, wurden wir heute nur ein bisserl nass. Am Ende, wo sich die Klamm weitet, lud uns der dort noch ruhig plätschernde Bach zu einem (sehr!) erfrischenden Bad und einer Brotzeitpause ein. Gestärkt wanderten wir noch ca. eine Stunde weiter bis zur Höllentalanger-

Alle Fotos: Familie Mayr

In der Höllentalklamm

Antonia, Quirin, Philipp, Antonia, Paulina, Anna und Christoph (v.l.n.r.)

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Quirin (links) und Philipp am Bach oberhalb der Klamm

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Sektion Friedberg / Aus den Abteilungen / Familiengruppe

hütte, wo wir uns mit einem feinen Apfelstrudel belohnten und den Blick auf die Zugspitze genossen. Auf dem Rückweg durften wir die Klamm dann nochmals von oben nach unten mit ganz anderen Aus- und Einblicken erleben.

Ungewohnte Einblicke in die Uferwelt der Altmühl Familiengruppe auf Paddeltour von Moni Galle

Und weil wir schon mal da waren, fuhren wir noch zum nahe gelegenen, silbern glitzernden Eibsee und ließen dort den wunderschönen Tag am Ufer ausklingen. Ein Tipp für diejenigen, die kaltes Wasser nicht scheuen: Nach einigen Metern Schwimmen zur Mitte des Sees öffnet sich ein fantastischer Blick auf die Wettersteinwand.

peraturen nicht abschrecken und gingen sogar eine Runde baden. Nach dem Wassererlebnis besuchten wir den „Hungerturm“ in Walting. In seinen Mauern hatten die Kinder viele Möglichkeiten zum Klettern und Austoben, nachdem zuvor in den Kanus stilles Sitzen Pflicht war. Die Entdecker kamen auch auf ihre Kosten: Im Turm verbarg sich eine Bruthöhle von Falken oder ähnlichen Greifvögeln.

Bei Traumwetter im Juli starteten die „Murmeltiere“ zu einer Paddeltour auf der Altmühl. Die Bootsvermietung Glas in Eichstätts Industriegebiet stellte die Boote zur Verfügung und so hieß es dort vormittags „Schiff Ahoi“. Jede der acht Familien begab sich in ihre Familienkanus und schon ging’s los.

Das Picknick machten wir gemeinsam am Ufer. Einige mutige Badenixen ließen sich von den kalten Wassertem-

Alle Fotos: Moni Galle

Ungeahnte Einblicke in die Ufer- und Flusswelt der Altmühl boten sich vom Wasser aus: Entenfamilien machten sich auf ihren Samstagsausflug, Libellen surrten um uns herum. Baumwurzeln bildeten kleine Höhlen, in denen sich Vögel ihre Verstecke bauten, und sogar eine Bisamratte konnten wir am Ufer beobachten.

Stillleben mit Uferlandschaft und Kanus während des Picknicks

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Sektion Friedberg / Aus den Abteilungen / Seniorengruppe

Ein bisschen was ging doch im Sommer und Herbst Die Ausflüge der Senioren von Rudi Nägele Das kurze Zeitfenster im Sommer 2020, in dem gemeinsame Veranstaltungen möglich waren, nützten die Senioren unserer Sektion ausgiebig für Wanderungen in der näheren Umgebung und für Tagestouren zu attraktiven Zielen in Bayern. Mitte Juli, nachdem Busreisen erlaubt waren, führte die erste Fahrt in die Gegend des Spitzingsees. Bis Oktober konnte dann jeden Monat eine Unternehmung stattfinden. Die Berichte hierüber lassen spüren, dass ein Ausflug auch wieder ein besonderes Geschenk sein kann.

Gruppe B wanderte hinüber zur Oberen und Unteren Firstalm, die durch den „Fasching auf der Firstalm“ bekannt sind – für die, die es mögen, ein besonderes Vergnügen. Entsprechend groß und gut sind auch beide „Almen“ eingerichtet, weshalb die Bezeichnung „Alm“ nicht so recht passt. An diesem Tag war es allerdings sehr ruhig hier heroben, es war ja auch unter der Woche. Nun folgte ein kurzer, sehr steiler Anstieg zum Suttenstein (1.401 m), von dem sich ein herrlicher Blick hinüber zur Suttenalm und das weitläufige Almgebiet mit den vielen Skiliften bot. Auf dem gemütlichen Rückweg umrundeten wir noch zur Hälfte den Spitzingsee,

Sicht zu Tegernsee und Schliersee. Drei der Teilnehmer blieben und warteten auf die Rückkehr der Gipfelstürmer, die weitergingen. Der Steig wurde jetzt etwas steiler, war teilweise mit Drahtseilen versichert, aber sehr gut zu gehen. Der Rundblick und die Stimmung auf der 1.683 m hohen Brecherspitze waren grandios, trotz oder gerade wegen der wilden grauen Wolken, die sich ringsum auftürmten. Doch das Wetter hielt, wir konnten sogar noch in der Sonne auf der Terrasse der Oberen Firstalm sitzen, ehe wir über die Untere Firstalm wieder zum Sattel abstiegen. Erst mit der Rückfahrt kam der angekündigte Regen. Glück gehabt!

Am Spitzingsee wieder mal Bergluft atmen (Christine Dietz, Rosi und Rupert Wolf) „Endlich dürfen wir wieder raus“, war der erste Gedanke, als von unserem Busunternehmen im Juli vergangenen Jahres die Information kam, dass Busreisen, allerdings mit Maskenpflicht, wieder stattfinden können. Nachdem die Fahrten zum Ammersee, zu den Osterseen, in die Schwäbische Alb und zum Jochberg der Corona-Epidemie zum Opfer gefallen waren, freuten wir uns auf den in diesem Jahr ersten gemeinsamen Ausflug zum Spitzingsee. Mit Maske im Bus zu sitzen, war zwar etwas befremdlich, es ging aber besser als gedacht. Kurz vor der Ankunft machte der Ort Schliersee mit einer wunderschönen Blumenpracht besonders auf sich aufmerksam: Jede Straßeninsel, jede Parkbucht war bunt bepflanzt mit Frühjahrs- und Sommerblumen. Ein wirklich schöner Empfang, für Gäste und Durchreisende. Am Spitzingsattel teilten sich die Gruppen und steuerten ihre jeweiligen Ziele an.

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Trotz dunkler Wolken genießen die Senioren die gemeinsame Gipfeltour auf die Brecherspitze (1.683 m). Foto: Rupert Wolf

um uns anschließend Kaffee und Kuchen zu gönnen. Gruppe C war bereits da, sie hatte ihren Programmpunkt, die Umrundung des Spitzingsees, schon geschaff t. Gruppe A hatte sich die Brecherspitze vorgenommen. Bis zur Oberen Firstalm war sie mit Gruppe B unterwegs, dann stiegen ihre elf Personen über den Südrücken der Brecherspitze in angenehmen Kehren durch Weidegebiet, vorbei an grasenden Kühen, zu einer Art Vorgipfel. Hier hatte man schon eine schöne

Berg und Tal in den Ammergauer Alpen (Rosi Wolf) Es war ein heißer Augusttag, als wir die Ammergauer Berge ansteuerten. Den körperlichen Fähigkeiten entsprechend suchten sich die Gruppen ihre speziellen Ziele aus: Gruppe C fuhr ins Graswangtal zu Schloss Linderhof, dem Lieblingsschloss von Ludwig II., und wanderte am Kohlbach entlang nach Ettal. Die Teilnehmer der Gruppe B fuhren mit der Bahn zur Kolbensattelhütte und

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Sektion Friedberg / Aus den Abteilungen / Seniorengruppe

In den Wiesen des Ettaler Manndls begrüßten uns die Blutrote bzw. Zierliche Sommerwurz (links) und der Ungarische bzw. Pannonische Enzian (Mitte). Bei der Pflanzenbestimmung halfen Ursula Ertl und Reinhard Mayer, die leidenschaftlichen Pfleger des Alpengartens zwischen Füssener Hütte und Willi-Merkl-Hütte. Rechts: Der Gipfel des Ettaler Manndls (1.633 m) ist erreicht. Fotos: Rupert Wolf

wanderten von dort, mal auf, mal ab, zurück zur Talstation bei Oberammergau. Die Rüstigen und Jüngeren in der Gruppe A stiegen von Ettal zum Ettaler Manndl auf. Der Weg war recht steil; obwohl er immer im schattigen Hochwald verlief, war er sehr schweißtreibend. Das Zuckerl war dann der letzte Anstieg auf den Felszahn über den mit dicken Stahlseilen versicherten Steig. Die Rundumsicht am Gipfel war großartig, vor allem nach Süden aufs Wettersteingebirge mit der Zugspitze. Zurück am Wanderweg ging’s vorbei an herrlichen Blumenwiesen mit Enzian und Sommerwurz zur Bergstation der Laberbergbahn. Die Knie schonend schwebten wir ins Tal nach Oberammergau.

Die 15 Wanderfreunde aus Gruppe A stiegen erst mal in die Bergbahn und fuhren die ersten 300 Höhenmeter zur Ifenhütte hinauf. Dann aber begann es gleich ziemlich steil, erst durch Wiesen mit blühenden Silberdisteln und weiter über grobes Geröll und Blockwerk zum drahtseilversicherten Steig durch die Nord-Ost-Wand zur Kante des großen Plateaus. Auf diesem führte uns ein etwas flacherer Weg mit tollen Ausblicken in die Felswände auf den 2.230 m hoch gelegenen Gipfel des Hohen Ifen. Er belohnte uns mit eindrucksvollen Aussichten über das Karstfeld des Got-

tesackers im Osten und den Allgäuer Hauptkamm mit Trettachspitze, Mädelegabel und Hohem Licht im Süden. Nach der gemütlichen Gipfelrast mit Brotzeit und Ausblickgenießen ging’s auf dem gleichen Weg wieder zurück. Nasser Herbst im Altmühltal (Christine Dietz, Rosi Wolf) Nachdem im vergangenen Jahr wegen Corona schon viele Touren ausfallen mussten, waren bei unserem letzten Ausflug im Oktober Interesse und Andrang groß. Der Wetterbericht

Aus dem Kleinen Walsertal auf den Hohen Ifen (Rosi Wolf) Für unsere letzte Fahrt ins Gebirge hatten wir Senioren Mitte September noch einen schönen, warmen Herbsttag erwischt. Unser Ziel war die Auenhütte im Kleinwalsertal, und mit 40 Teilnehmern war der Bus, trotz Maskenpflicht, gut besetzt. Gruppe C wanderte auf gemütlichem Weg talauswärts nach Riezlern, Gruppe B hatte die Schwarzwasserhütte zum Ziel.

Rosi Wolf und Rainer Höhmann (v.l.) am drahtseilversicherten Steig zum Hohen Ifen. Foto: Rupert Wolf

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Sektion Friedberg / Aus den Abteilungen / Seniorengruppe

Alois Thaler, Rupert Wolf und Heinz Raffler (v.l.) kurz unterhalb des Ifen-Gipfels. Foto: Rupert Wolf

prophezeite zwar einen trüben und regnerischen Tag, gleichwohl waren wir letztendlich doch 37 Wanderer mit bester Laune. Der Bus brachte uns bis Pappenheim, dort gab es vor dem Start zum zweiten Frühstück die mitgebrachten Butterbrezen. Das erste Stück des Wegs führte an der sehenswerten „Weidenkirche“ vorbei. Sie besteht aus vielen in die Erde gesteckten Bündeln von Weidenruten. Stahlrohre bilden das Rankgerüst. Die evangelische Jugend baute und pflanzte diese Naturkirche im Jahre 2007. Mittlerweile sind die in einer Reihe stehenden Weiden 10 bis 20 Meter hoch. Vorne im

Mittagsrast auf dem Hohen Ifen (2.230 m). Foto: Rupert Wolf

Oval ist ein Altar aufgebaut, bestuhlt ist die Kirche mit Gartenstühlen aus Metall, der Blick zum Himmel ist offen. Für den Weiterweg nach Solnhofen teilten wir uns in dem kleinen Ort Zimmern auf: Einige zogen die flache Variante vor, an der Altmühl entlang nach Solnhofen und weiter in den Ortsteil Eßlingen ins Café. Der größere Teil der Gruppe wählte den steileren Panoramasteig, der uns nach der Überquerung der Altmühl aus dem Tal durch lichten Wald auf die Anhöhe führte. Bald erreichten wir Solnhofen, und als wir vor Francos Pizzeria standen, fing es zu nieseln an. Da kam die Einkehr im rechten Moment!

Immer auf der Höhe bleibend wanderten wir auf dem Jurasteig weiter, durch Wacholderheide, an Schlehen- und Hagebuttensträuchern vorbei, immer mit schönen Ausblicken übers Altmühltal und über die Felsgruppe der zwölf Apostel, eine beeindruckende Felsformation aus Jura-Türmen. Wir stiegen wieder ab, überquerten die Altmühl und gegenüber ging es nochmal hinauf zu einer herrlichen Aussichtskanzel. Nach steilem Weg hinunter nach Eßlingen trafen wir zum Abschluss dort den 13. Apostel: einen Gasthof dieses Namens.

Die Seniorengruppe auf dem Panoramaweg oberhalb des Altmühltals kurz vor dem Abstieg nach Eßlingen. Foto: Rosi Wolf

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Sektion Friedberg / Aus den Abteilungen / Seniorengruppe

Sehnsucht nach Einkehr Schmuddelwetter bei unserer Wanderung zur Kissinger Heide von Helene Aitzetmüller

Bei Regen marschieren wir los in Richtung Kissinger Heide.

Im Oktober blühen die Herbstzeitlosen in der Kissinger Heide.

fast romantisch wirkte. Mittlerweile ohne Schirm ging’s den Jägerweg entlang zum ersehnten Ziel, der Waldgaststätte Friedenau. Sie war dann auch einer der wenigen Lichtblicke an diesem Tag: Für den Rückweg versprach der Himmel nämlich nichts Gutes. So entschieden wir nach kurzer Lagebesprechung, die Wanderung auf kürzestem Weg zu beenden. Einig waren wir uns alle aber darin, dass diese „Frischluftkur“ uns bestimmt gut getan hat.

Alle Fotos: Helene Aitzetmüller

Fast das ganze Jahr über sind die Senioren auf den Beinen. Dabei sind sie nicht nur in den Bergen unterwegs, sondern erkunden auch unsere nähere Heimat. Meist zweimal im Monat bietet ein fleißiges Team um Alfred Wanzel interessante und ausgeklügelte Wanderungen in der näheren Umgebung an. Im Mittelpunkt steht im wahrsten Sinne des Wortes jedes Mal eine Mittagseinkehr in einem traditionellen Gasthof, bevor es wieder zurück geht. Im vergangenen Jahr waren solche Unternehmungen nicht oft möglich, deshalb wurde die Gelegenheit, an die frische Luft zu kommen, selbst bei schlechtem Wetter ausgenutzt. Zur, wie sich bald herausstellen sollte, letzten Tour des Jahres hatte Alfons Kiewert für Anfang Oktober an Weitmannsee und Kissinger Heide eingeladen. „Soll ich mitgehen, oder soll ich nicht?“, fragte ich mich in der Früh des geplanten Wandertags. Regen war angesagt, trotzdem entschloss ich mich mitzukommen. Statt goldener Oktobersonne, wie erhofft, gab’s bei unserer Wanderung ab der Kissinger Heide eine ordentliche Menge Nass von oben. Der Weg schlängelte sich durch die unter Naturschutz stehende Heide, die wegen ihrer Vielfalt an seltenen Blumen und Pflanzen gerne besucht wird. Zu jeder Jahreszeit kann man hier neue Entdeckungen machen. Die gerade blühenden Herbstzeitlosen waren ein erfreulicher Farbtupfer an diesem grauen Tag. Auf schmalen Wegen wanderten wir Richtung Weitmannsee, der mit seinen naturbelassenen kleinen Inseln

Mundschutz auf und hinein in die Waldgaststätte Friedenau.

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Sektion Friedberg / Kurz gemeldet

Kurz gemeldet

Hauptversammlung konnte im Jahr 2020 nicht abgehalten werden

Alpenverein Friedberg dankt den Sportfreunden mit Spende

Die für Anfang April 2020 turnusmäßig angesetzte Mitgliederversammlung konnte wegen der ersten Coronawelle nicht abgehalten werden. Wir hatten große Hoffnung, sie später im Laufe des Jahres durchführen zu können. Doch die zweite Welle der Pandemie verhinderte auch die für 3. Dezember geplante Jahreshauptversammlung. Somit musste das Jahr ohne Hauptversammlung zu Ende gehen. Glücklicherweise konnten wir wenigstens im September die wichtige außerordentliche Mitgliederversammlung durchführen, in der der Beschluss zum Erwerb unseres neuen Bergheims in Vorderhornbach gefasst wurde. Obwohl sich Planungen derzeit schnell in Luft auflösen können, fassen wir dennoch als Termin für die nächste Jahreshauptversammlung den 12. Mai 2021 ins Auge. Als Tagesordnungspunkt ist unter anderem über eine Beitragserhöhung rückwirkend zum 1. Januar 2021 abzustimmen. Diese ist nötig, weil die Abgaben der Sektionen an den DAV-Hauptverein erhöht wurden. Der Beitragseinzug ist deshalb nicht wie sonst im Januar erfolgt, er wird im

In einem Sparfußball übergab der Vorsitzende des Friedberger Alpenvereins, Richard Mayr, eine Spende der Alpenvereinsmitglieder für die Jugendarbeit der Sportfreunde Friedberg. Hinten v.l.: Jugendtrainer Martin Greppmeir, Fritz Sedl (Vorsitzender der Sportfreunde Friedberg), Richard Mayr (Vorsitzender des Alpenvereins); vorne v.l.: Oli Krupp und Simon Greppmeir. Foto: Christine Mayr

Anfang September 2020 hatten uns die Sportfreunde Friedberg ihren Fußballplatz für die außerordentliche Mitgliederversammlung überlassen, auf der der Kauf unseres neuen Unterkunftshauses in Tirol genehmigt wurde. Wegen der großen Teilnehmerzahl war die Abstimmung in einem geschlossenen Raum nicht möglich gewesen. Spontan spendeten die Alpenvereinler während der Veranstaltung 160 € für die Jugendarbeit der Sportfreunde. Der Vorsitzende des Alpenvereins Friedberg, Richard Mayr, übergab die Spende in einem Sparfußball an den Vorsitzenden der Sportfreunde, Fritz Sedl.

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Oktoberfestbier wartet auch auf das Ende der Kontaktsperre Es ist Tradition, dass der Trientiner Bergsteigerchor zu seinem Oktoberfest vom Friedberger Alpenverein ein Fass Bier bekommt. Das war auch im Jahr 2020 so, Gregor Pfundmeir hat das Fass auf seiner Fahrt in den Urlaub mitgenommen und auf einem Autobahnrastplatz an die Trienter Freunde übergeben. Doch dann ging’s dem SOSAT-Oktoberfest wie dem Münchener Oktoberfest: Es fiel Corona zum Opfer und somit aus. Massimo Mattevi schreibt aus Trient: „Sobald wir uns wieder treffen, werden wir sicher mit dem guten deutschen Bier anstoßen und feiern.“ Das kann jedoch noch etwas dauern: Die Choraktivitäten sind nach einem bescheidenen Intermezzo im Sommer wieder erloschen, weder Auftritte noch Proben sind möglich. Massimo berichtet, dass einige Chormitglieder infiziert waren, aber ohne ernsthafte Folgen. Schlimm sei, dass sie sich nicht treffen können.

Bürgermeister Eichmann übergab Schlüssel für die neue Geschäftsstelle

Jubilarehrung wurde verschoben Die Jubilarehrung, die für 5. Februar geplant war, musste ebenfalls verschoben werden. Als neuer Termin ist Freitag, 30. April 2021, vorgesehen. Bei dieser Feier werden wir auch Paul Pöller zu seinem 80. Geburtstag persönlich gratulieren.

Anschluss an die Mitgliederversammlung mit den neuen Beiträgen nachgeholt.

Friedbergs Bürgermeister Roland Eichmann (links) übergibt die Schlüssel zur neuen Geschäftsstelle an den Vorsitzenden unserer Sektion, Richard Mayr. Foto: Rudi Nägele

Voller Freude nahmen die Vorsitzenden unserer Sektion Richard Mayr und Andreas Ziegenaus am 7. Dezember 2020 die Schlüssel zu unserer neuen Geschäftsstelle von Bürgermeister Roland Eichmann entgegen. Wegen der Corona-Kontaktsperren konnten an diesem denkwürdigen Ereignis nur wenige teilnehmen. Bei der Schlüsselübergabe sagte Eichmann, dass er sich freue, das Altstadthaus nach der gelungenen Sanierung an den Alpenverein, einen der bedeutendsten Vereine Friedbergs, zur Nutzung als Geschäftsstelle übergeben zu können. Richard Mayr bedankte sich für die Unterstützung der Stadt, dem Alpenverein eine würdige und dauerhafte Bleibe im Zentrum Friedbergs zu verschaffen.

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Sektion Friedberg / Kurz gemeldet / Vorankündigungen

Bei einem Tag der offenen Tür, voraussichtlich im Juli, soll Mitgliedern und Interessierten das Haus präsentiert werden. Im Dezember fand dann über einige Wochen hinweg der Umzug aus der Herrgottsruhstraße 2 statt. Er konnte wegen der Hygienevorschriften nicht in einer konzertierten Aktion an einem Wochenende durchgeführt werden; immer nur einzelne Personen wickelten nacheinander die Umzugsaktionen ab. Seit 1. Januar 2021 ist nun das wunderbar sanierte Altstadthaus in Friedberg, Schmiedgasse 1, offiziell die Geschäftsstelle der Sektion Friedberg des Deutschen Alpenvereins. Der Geschäftsstellenbetrieb (dienstags, 19.30 Uhr–20.30 Uhr) findet statt, sobald die staatlichen Regelungen dies zulassen. Bei der Besitzübergabe an den Alpenverein waren anwesend (v.l.): Andreas Ziegenaus (2. Vorstand), Paul Pöller (Ehrenvorsitzender), Richard Mayr (1. Vorstand), Sabine Achinger (Stadt Friedberg); (oben:) Roland Eichmann. Foto: Rudi Nägele

Unsere Hausberge – mit der Bahn unterwegs Vortrag von Maria und Wolfgang Rosenwirth, 26. Februar 2021, 20 Uhr, Max-Kreitmayr-Halle, Friedberg Wolfgang Rosenwirth, Vortragsreferent bei der DAV-Sektion München, war schon dreimal bei uns zu Gast. Hinsichtlich umweltfreundlicher Anreise in die Alpen ist er ein Pionier. Sein Auto hat er verkauft, er fährt mit der Bahn in die Berge. In ihrem Vortrag stellen Maria und Wolfgang Rosenwirth für jede Jahreszeit Tourenmöglichkeiten in den Bayerischen Alpen und im Lechtal vor, darunter auch mehrtägige. Eine gewisse Vorliebe für Biwaks können die beiden dabei nicht verheimlichen, was sich auch bei der Besteigung der Zugspitze auf dem Weg der Erstbegeher zeigt. Diese Tour auf den wohl bekanntesten Berg der deutschen Alpen ist der krönende Abschluss des Vortrags.

Foto: Wolfgang Rosenwirth

Alpenheilpflanzen – von Heilkraft, Mythen und Wissen Vortrag von Astrid Süßmuth, 12. März 2021, 20 Uhr, Max-Kreitmayr-Halle, Friedberg Von den Alpenblumen geht ein ganz besonderer Zauber aus. In leuchtenden Farben und nur scheinbar ganz zart beeindrucken sie mit ihrer Schönheit inmitten der rauen Bergwelt. Es sind extreme Standorte an windexponierten Graten, kalten Schneetälchen oder wilden Geröllkaren, an denen diese Pflanzen eine ungeheure Lebenskraft zeigen – die sie damit auch als große Heilpflanzen ausweist. In einem stimmungsvollen Bildbogen von den Ostalpen zu den Westalpen und von den Bayerischen Voralpen zu den Südtiroler Dolomiten erzählt uns die Bergsteigerin, Heilpraktikerin und Autorin Astrid Süßmuth an diesem Abend von Heilkraft, Mythen und überliefertem Wissen der (fast) vergessenen Pflanzenschätze unserer Alpen.

Schwertlilie am Eibsee. Foto: Astrid Süßmuth

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Sektion Friedberg / Termine

Hinweis: Alle Veranstaltungen stehen unter Vorbehalt. Ihre Durchführung und die Modalitäten ihrer Durchführung richten sich nach den geforderten Hygieneschutzmaßnahmen. Aktuelle Informationen unter www.alpenverein-friedberg.de

Februar 2021

März 2021

Jeden Mittwoch Skigymnastik Max-Kreitmayr-Halle, Friedberg, 19–20 Uhr

Jeden Mittwoch Skigymnastik (letztmalig am 24.3.) Max-Kreitmayr-Halle, Friedberg, 19–20 Uhr

Mittwoch, 10.2. Seniorengruppe: Stammtisch Landgasthof Lindermayr, Haberskirch, 15 Uhr

Mittwoch, 3.3. Seniorengruppe: Stammtisch Landgasthof Lindermayr, Haberskirch, 15 Uhr

Mittwoch, 17.2. Seniorengruppe: Fischessen mit Wanderung Landgasthof Lindermayr, Haberskirch, 15 Uhr

Freitag–Sonntag, 5.–7.3. Skitourenwochenende für Anfänger und Wiedereinsteiger im AV-Haus Vorderhornbach

Freitag, 26.2. Vortrag von Maria und Wolfgang Rosenwirth: „Unsere Hausberge – mit der Bahn unterwegs“ Max-Kreitmayr-Halle, Friedberg, 20 Uhr Sonntag–Donnerstag, 28.2.–4.3. Fünf-Tagesskifahrt ins Fassatal

Freitag, 12.3. Vortrag von Astrid Süßmuth: „Alpenheilpflanzen – von Heilkraft, Mythen und Wissen“ Max-Kreitmayr-Halle, Friedberg, 20 Uhr Donnerstag, 18.3. Seniorengruppe: Gemeinschaftsfahrt zum Ammersee

Mittwoch, 24.3. Seniorengruppe: Stammtisch Landgasthof Lindermayr, Haberskirch, 15 Uhr Montag–Samstag, 29.3.–3.4. Skitourenwoche in Nufenen am San Bernardino Pass

April 2021 Donnerstag, 8.4. Seniorengruppe: Gemeinschaftsfahrt zu den Osterseen Mittwoch, 28.4. Seniorengruppe: Stammtisch Landgasthof Lindermayr, Haberskirch, 15 Uhr Freitag, 30.4. Empfang zum 80. Geburtstag von Paul Pöller mit Jubilarehrung Wittelsbacher Schloss Friedberg, Großer Saal, 19.30 Uhr

Kontakte Geschäftsstelle: 86316 Friedberg, Schmiedgasse 1, Tel. 08 21 / 60 62 26, Fax 08 21 / 5 89 48 25, sektion@alpenverein-friedberg.de Jeden Dienstag 19.30 – 20.30 Uhr Anmeldung für Touren und Hütten, Beratung, Geräteausgabe Ab 20 Uhr Alpenvereinsstammtisch in der Geschäftsstelle Familiengruppe „Steinadler“: Leitung Bernhard Mayr, familiengruppe1@alpenverein-friedberg.de Familiengruppe „Die Gämsen“: Leitung Richard Mayr, familiengruppe2@alpenverein-friedberg.de, Tel. 08 21 / 4 70 88 55 Familiengruppe „Murmeltiere“: Leitung Regine Rosner, familiengruppe3@alpenverein-friedberg.de Kindergruppe: Leitung Diane und Matthias Schiebelsberger, kindergruppe@alpenverein-friedberg.de Jugendgruppe: Leitung Gerd Kunert und Tatjana Grimminger, jugendgruppe@alpenverein-friedberg.de Mitgliederverwaltung: mitgliederverwaltung@alpenverein-friedberg.de Seniorengruppe: Leitung Christine Dietz mit Team, wandern@alpenverein-friedberg.de, Tel. 08 21 / 78 13 45 Sommertouren: Anmeldungen bei Franz Reif, Tel. 08 21 / 60 97 53 Wintertouren: Anmeldungen bei Franz Reif, Tel. 08 21 / 60 97 53 Willi-Merkl-Hütte: Anmeldungen jeden Dienstag von 19.30 – 20.30 Uhr (Geschäftsstelle) Haus Vorderhornbach: Anmeldungen jeden Dienstag von 19.30 – 20.30 Uhr (Geschäftsstelle) alpenblick, Presse: Dr. Rudolf Nägele, presse@alpenverein-friedberg.de, Tel. 08 21 / 60 59 55 Vorträge: Christoph Lindner, vortrag@alpenverein-friedberg.de, Tel. 08 21 / 78 13 43 Internet: www.alpenverein-friedberg.de

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OCH KEIN N D N I S E I S

MITGLIED?

Dann herzlich Willkommen beim Alpenverein Augsburg! Uns verbindet die Begeisterung für den Bergsport und den einzigartig schönen Natur- und Kulturraum der Alpen. Schwerpunkte unserer Aktivitäten sind ein umfangreiches Tourenprogramm, Ausbildungskurse, alpine Vorträge und unser Mitgliedermagazin alpenblick. Darüber hinaus bietet der Deutsche Alpenverein zentrale Leistungen, wie Versicherungsschutz, das Online-Tourenportal alpenvereinaktiv.com sowie die bundesweite Mitgliederzeitschrift Panorama. Als Mitglied können Sie sich einer unseren aktiven Gruppen von der Jugend bis zu den Senioren anschließen. Wir freuen uns über Ihr Interesse und würden Sie gerne bei uns begrüßen.

R BER E D T L E W IE N GERNE D

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WIR ZEIGEN IH

Unser Anliegen ist es, Bergsport und Naturschutz möglichst in Übereinstimmung zu bringen und diesen Einklang als Wert zu vermitteln. Wir fördern die Verantwortung, Selbstständigkeit und Gemeinschaft. Vielfalt ist unsere Stärke. Aufgabenschwerpunkte sind die Jugendarbeit, ein breites Ausbildungs- und Tourenprogramm, Sicherheit am Berg, der Unterhalt und die Pflege unserer Hütten und Wege sowie der Betrieb unseres Kletterzentrums, DAV Landesleistungszentrum Augsburg.

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AUGSBURG

Ein wichtiges Element unseres Vereinslebens sind unsere Abteilungen und Gruppen mit ihren vielfältigen Aktivitäten. Auch Vortragsveranstaltungen, Materialverleih und eine gut sortierte Bücherei erfreuen sich großer Nachfrage. Unser Mitgliedermagazin alpenblick sorgt für Informationen und Kommunikation über die sburg. für steht die Sektion Aug rt und po rgs Be Themen, die unsere Sektion und unseren regionalen Da den für g run Begeiste Naturn öne sch ig art zig ein Fokus berühren. Dazu gehören auch Naturschutz und Schutz des en. Alp der ms und Kulturrau kulturelle Themen. Foto: Hans Herbig

Angst vor unübersichtl ichen Situationen? Unsere erfahrene führer behalten den Übe n Tourensorgen für Sicherheit amrblick und Berg. Foto: Mark Brand

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Articles inside

Termine Kontakte

3min
pages 74-76

Vorankündigungen

2min
page 73

Kurz gemeldet

2min
page 72

Sehnsucht nach Einkehr

1min
page 71

Ein bisschen was ging doch im Sommer und Herbst

6min
pages 68-70

Ein immer lohnender Bergsteigerklassiker

2min
page 65

Ungewohnte Einblicke in die Uferwelt der Altmühl

1min
page 67

Staunen über ein Naturwunder

1min
page 66

Die Sektion Friedberg gratuliert Paul Pöller zum 80. Geburtstag

7min
pages 61-63

Aus dem Vorstand

2min
page 60

Sportklettern

2min
page 57

Unterwegsgruppe

1min
page 59

Familienbergsteigen

1min
page 58

MTB

2min
pages 55-56

JDAV

4min
pages 46-47

Ausbildung

12min
pages 48-53

Die ParaVertikalen

2min
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Bergsteiger

7min
pages 40-43

Aus der Geschäftsstelle

3min
pages 34-35

Fitness

4min
pages 44-45

Engagement im Ehrenamt

4min
pages 31-32

Termine

5min
pages 36-37

Reportage

5min
pages 28-30
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