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FEUER & FLAMME FÜRS GRILLEN Das Experimentieren mit dem Grillgut über dem Feuer ist magisch und wird bei uns bis zur Perfektion zelebriert – und auch Vegetarier und Veganer schätzen die heisse Glut. Text: Karin Schmidt
Es gehört zu den höchsten der Sommergefühle – das Zischen, wenn das Grillgut den heissen Rost berührt. Über kaum eine andere Form der Nahrungszubereitung wird soviel Aufheben gemacht wie über das Grillieren. Sobald die Tage länger und die Abende wärmer werden, zieht es uns Schweizer nach draussen – und vor den Grill. Und hier scheiden sich schon die Geister bei der Wahl des perfekten Grills. Was ist denn besser: Kohle-, Elektro- oder Gasgrill? Ist das Holzkohle-Aroma ein Muss oder ist eine exakte Temperaturregelung wichtig? Meistens ist der Kauf eines Grills eine emotionale Entscheidung. Wer sich aber ein paar Gedanken vor dem Kauf macht, hat länger Freude an seinem Modell und am Grillieren. Am
«GRILLEN – DAS IST SOMMER, FREUNDE, FAMILIE UND ZEIT ZUM GENIESSEN» besten, man lässt sich von einem kompetenten Grillspezialisten beraten. Auch zu Hause sollte man sich ein paar Überlegungen machen, bevor der Grill in Betrieb genommen wird: Den Grill so platzieren, dass er einen sicheren Stand hat und nicht kippen kann. Eine Gasflamme kann immerhin bis zu 800 Grad heiss werden! Die Unterlage darf auf keinen Fall brennbar sein und bei Gasgeruch müssen die Ventile sofort geschlossen werden. Vor Inbetriebnahme des Grillgerätes die Sicherheitsvorschriften des Herstellers befolgen und Gasflaschen nie in geschlossenen Räumen aufbewahren. Wichtig: Gasgrill nur im Freien verwenden und undichte oder defekte Geräte durch den Fachhändler reparieren lassen.
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DOLCE VITA MAGAZIN N° 10 | SOMMER 2017
Was eignet sich zum Grillieren? Beim Grillieren geht es nicht nur um die Wurst und den Hamburger. Für den Grill eignet sich vieles, aber nicht alles. Man sollte sich im Klaren sein, dass kleine Stücke schneller gar werden als grosse. Das muss man auch beachten, wenn man beispielsweise Geflügelfleisch, das gut durchgebraten sein muss, mit Lammfleisch kombiniert, das innen noch rosa sein sollte. Fetthaltige Fische sind fettarmen vorzuziehen, da grillierter Fisch leicht austrocknet. Zarte Fischfilets wickelt man am besten in Alufolie, Maisblätter, Lauchstreifen, Bananenblätter oder Backpapier, bevor sie grilliert werden. Bei Gemüse wird die Garzeit verkürzt, wenn man es klein schneidet oder vorkocht. Frauen an den Grill Grillieren ist übrigens nicht nur «Männersache». Entgegen der weit verbreiteten Meinung, dass nur Männer gut grillieren können, beherrschen auch Frauen dieses Metier ausgezeichnet. Frauen wissen auch über gesunde Ernährung meist mehr als Männer. Und da wären wir beim Thema: Gemüse und Obst eignen sich sehr gut zum Grillieren. Damit macht man sich auch bei den Vegetariern und Veganern beliebt. Am besten eignet sich festfleischiges Saisonobst wie Äpfel, Birnen, Aprikosen, Nektarinen und Pfirsiche. Beim Gemüse sind es Tomaten, Zucchetti, Auberginen, Peperoni – im Herbst auch Kürbis und Radicchio. Gemüse und Obst dürfen – wie übrigens auch Fleisch – nicht auf offener Flamme gegart werden.