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FEUER UND FLAMME GRILLIEREN
FEUER & FLAMME FÜRS GRILLEN

Das Experimentieren mit dem Grillgut über dem Feuer ist magisch und wird bei uns bis zur Perfektion zelebriert – und auch Vegetarier und Veganer schätzen die heisse Glut.


Text: Karin Schmidt
Es gehört zu den höchsten der Sommergefühle – das Zischen, wenn das Grillgut den heissen Rost berührt. Über kaum eine andere Form der Nahrungszubereitung wird soviel Aufheben gemacht wie über das Grillieren. Sobald die Tage länger und die Abende wärmer werden, zieht es uns Schweizer nach draussen – und vor den Grill. Und hier scheiden sich schon die Geister bei der Wahl des perfekten Grills. Was ist denn besser: Kohle-, Elektro- oder Gasgrill? Ist das Holzkohle-Aroma ein Muss oder ist eine exakte Temperaturregelung wichtig? Meistens ist der Kauf eines Grills eine emotionale Entscheidung. Wer sich aber ein paar Gedanken vor dem Kauf macht, hat länger Freude an seinem Modell und am Grillieren. Am
besten, man lässt sich von einem kompetenten Grillspezialisten beraten. Auch zu Hause sollte man sich ein paar Überlegungen machen, bevor der Grill in Betrieb genommen wird: Den Grill so platzieren, dass er einen sicheren Stand hat und nicht kippen kann. Eine Gasflamme kann immerhin bis zu 800 Grad heiss werden! Die Unterlage darf auf keinen Fall brennbar sein und bei Gasgeruch müssen die Ventile sofort geschlossen werden. Vor Inbetriebnahme des Grillgerätes die Sicherheitsvorschriften des Herstellers befolgen und Gasflaschen nie in geschlossenen Räumen aufbewahren. Wichtig: Gasgrill nur im Freien verwenden und undichte oder defekte Geräte durch den Fachhändler reparieren lassen.
Was eignet sich zum Grillieren?
Beim Grillieren geht es nicht nur um die Wurst und den Hamburger. Für den Grill eignet sich vieles, aber nicht alles. Man sollte sich im Klaren sein, dass kleine Stücke schneller gar werden als grosse. Das muss man auch beachten, wenn man beispielsweise Geflügelfleisch, das gut durchgebraten sein muss, mit Lammfleisch kombiniert, das innen noch rosa sein sollte. Fetthaltige Fische sind fettarmen vorzuziehen, da grillierter Fisch leicht austrocknet. Zarte Fischfilets wickelt man am besten in Alufolie, Maisblätter, Lauchstreifen, Bananenblätter oder Backpapier, bevor sie grilliert werden. Bei Gemüse wird die Garzeit verkürzt, wenn man es klein schneidet oder vorkocht.
Frauen an den Grill
Grillieren ist übrigens nicht nur «Männersache». Entgegen der weit verbreiteten Meinung, dass nur Männer gut grillieren können, beherrschen auch Frauen dieses Metier ausgezeichnet. Frauen wissen auch über gesunde Ernährung meist mehr als Männer. Und da wären wir beim Thema: Gemüse und Obst eignen sich sehr gut zum Grillieren. Damit macht man sich auch bei den Vegetariern und Veganern beliebt. Am besten eignet sich festfleischiges Saisonobst wie Äpfel, Birnen, Aprikosen, Nektarinen und Pfirsiche. Beim Gemüse sind es Tomaten, Zucchetti, Auberginen, Peperoni – im Herbst auch Kürbis und Radicchio. Gemüse und Obst dürfen – wie übrigens auch Fleisch – nicht auf offener Flamme gegart werden.
«GRILLEN – DAS IST SOMMER, FREUNDE, FAMILIE UND ZEIT ZUM GENIESSEN»
10 GOLDENE GRILLREGELN

Befolgen Sie nachstehende 10 Regeln und Ihre Grillparty wird zum Erfolg! 1. Nur erstklassige Zutaten verwenden. 2. Das Grillgut wenn möglich einen Tag vor dem Verbrauch marinieren, damit das Fleisch schmackhafter und noch zarter wird. 30 Minuten vor dem Grillieren aus dem
Kühlschrank nehmen. 3. Den gesäuberten Grill auf die richtige Temperatur vorheizen. 4. Mit Öl mariniertes Fleisch abtupfen und trocken auf den Grill legen. 5. Das Grillgut auf den heissen Rost legen, damit sich die Poren schliessen und weniger Saft austreten kann. 6. Grössere Stücke erst stark erhitzen, danach mit weniger
Hitze weiter grillieren. Ganze Fische im Fischgitter, portionierte Fische und Meeresfrüchte auf eingeölter Grillplatte oder Alufolie grillieren. 7. Bei Holzkohle: Alufolie oder Aluschale unter das Grillgut legen. So wird verhindert, dass Fett auf die Kohle tropft und unerwünschte Flammen aufsteigen. 8. Gebratenes ist gar, wenn auf der Oberseite Saftperlen austreten. Generell gilt der Gabelrücken-Drucktest:
Fühlt sich das Stück weich an, ist es im Kern noch roh, federt es, ist es rosa, gibt es nicht mehr nach, ist es auch im Inneren völlig durchgegart. 9. Das Fleisch während des Grillierens nicht mit einer Gabel anstechen, da sonst der Saft ausläuft. Zum Wenden die Grillzange oder Grillschaufel verwenden. 10. Fertig grillierte Braten 2–3 Minuten vor dem Aufschneiden ruhen lassen, damit der kostbare Fleischsaft nicht zu stark austreten kann.

Bild: Weber-Stephen Schweiz GmbH
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