ROLLSTUHLSPORT SCHWEIZ
HIGHLIGHT DES JAHRES
Giro Suisse verbindet Clubs Die inklusive Handbiketour zu 40 Jahre SPV überwand Grenzen. In 13 Tagen wurden unter Mithilfe von 15 Rollstuhlclubs rund 700 Kilometer und 6500 Höhenmeter zurückgelegt. Von Roger Getzmann, Bereichsleiter RSS
Der Giro Suisse begann in Kriens, wo die SPV ihre erste Geschäftsstelle 1980 eröffnet hatte und endete in der Sport Arena Nottwil des Schweizer ParaplegikerZentrums. Ursprünglich war geplant, dass das Ende der Tour mit der Schlussfeier der Paralympics zusammenfällt. Da auf Grund der Pandemie die Spiele auf 2021 verschoben wurden, hatten Athleten wie Marcel Hug Zeit, auf dem Schlussstück des Giro Suisse dabei zu sein und die rund 60 Teilnehmenden auf den letzten Kilometern zu begleiten. Auf der Leichtathletikbahn liessen sie sich bejubeln, bevor sie durch den Zielbogen fuhren. «Der Breitensport hat für Rollstuhlsport Schweiz eine grosse Bedeutung. Der Giro Suisse machte vielen unserer Mitglieder bewusst, wie wichtig es ist, sich regelmässig sportlich zu betätigen», so Thomas Hurni, OK-Chef des Giro Suisse nach der Jubiläumstour. Zwar beeinflusste die Pandemie das Vorhaben, der Sportbegeisterung der SPV-Mitglieder konnte sie hingegen nichts anhaben. Strikt wurde auf die Abstandsregeln und Hygienevorschriften geachtet und während den Transporten galt Maskenpflicht. Die Teilnehmenden meisterten auch dies. Empfang der Sportministerin Die Genussfahrt durch die Schweiz bot zahlreiche Herausforderungen in Form von Steigungen oder Wassermengen. Letztere waren entweder traumhaft schön wie etwa am Rheinfall, oder störend wie die massiven Regenfälle im Tessin und Wallis, weshalb jene Etappen gestrichen bzw. verkürzt werden mussten. In Bern wurden die Teilnehmenden für ihren langen Aufstieg in die Hauptstadt belohnt. Sportministerin Viola Amherd lud zum Empfang neben dem Bundeshaus und lobte das Engagement der SPV der vergangenen 40 Jahre, welches bei diesem Anlass für die gesamte Schweiz sichtbar werde. Zudem betonte sie die grosse Bedeutung des Sports gerade auch im Hinblick auf die Inklusion von Menschen mit BehinSPV I Jahresbericht 2020
derung. Das OK, die Rollstuhlclubs, Freiwilligen und Teilnehmenden nahmen diese Worte dankbar entgegen. Denn für sie alle war der Giro Suisse ein einzigartiges Erlebnis, in das sie viel Herzblut investierten. Mit den Besuchen in der CRR Sion und im REHAB Basel standen zwei wichtige Partnerkliniken auf dem Programm. In beiden Zentren werden Querschnittgelähmte rehabilitiert. In Sion sammelten sogar einige Patienten auf dem Schlussabschnitt der Etappe erste Erfahrungen im Handbike. Bewegender Moment Belohnt wurde das OK mit vielen lachenden Gesichtern während der Tour sowie durchwegs positiven Rückmeldungen aus den Rollstuhlclubs. Direktor Laurent Prince zeigte sich regelrecht euphorisch und gab die Planung eines abgespeckten Giros für 2021 in Auftrag. Gründervater Guido A. Zäch wie auch Heidi Hanselmann, Präsidentin der SPS, war die Rührung sichtlich anzumerken als die Handbiker, ihre Begleiter und der Staff unter Konfettiregen durch den Zielbogen brausten. Dank der engagierten Mitarbeit der beteiligten Rollstuhlclubs wurde der Giro Suisse zum Jahreshighlight. Und der Breitensport kam dem Ziel, dass sich jeder Rollstuhlfahrer regelmässig sportlich betätigt, um 13 Etappen näher.
25