Ausgabe 144 (Juni 2022)

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Scheiß auf Schubladen!

Während Marina erfolgreich im Beruf ist und auch ein beneidenswertes Privatleben führt, ist ihre Mutter Martha geistig ein wenig abwesend und auf Marinas Hilfe angewiesen. Doch wie in vielen Familien ist hier mehr Schein als Sein an der Tagesordnung und sogar im Dämmerlicht spielen die beiden sich etwas vor. Trotz ihres eremitischen Lebens wittern Marthas feine Antennen Marinas Unglück. Die grantige Alte ergreift die Initiative und versucht ihre Tochter mit unorthodoxen Methoden vorm persönlichen Unglück zu bewahren. Mit feinem Humor, saftigem Sarkasmus und berührender Zärtlichkeit wird die weibliche Seele ergründet. Besonders zu empfehlen für (männliche) Zeitgenoss:innen, die Frauen gerne in Schubladen stecken. —­ „Martha, Marina“ Premiere am Fr, 03.06. + Sa, 04.06. + Fr, 24.06., jeweils um 20 Uhr Theater Moller Haus, Sandstraße 10 theatermollerhaus.de + theaterprofisorium.de

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Tag für Tag muss er morgens das Fenster öffnen. Verrückt ist er, dieser Zwangsgestörte. Herein kommen nur Dreck, Lärm, Kälte und Staub – und trotzdem kann er nicht anders. Warum er diesem Zwang unterliegt, geht eigentlich nur ihn etwas an – wenn er es denn weiß. Der Verrückte möchte einfach in Ruhe gelassen werden und alle anderen können ihn mal a... A... l... Wer im Glashaus sitzt, der sollte nicht mit Steinen werfen! Wenn er das Fenster dann doch mal geschlossen lässt, dann ist das auch seine Sache. Ob er es schließen wird, erfahrt Ihr in der Dramatisierung des Hörspiels „Ich mache morgens das Fenster auf“ von K.-H. Bölling mit dem gern gesehenen Schauspieler Christian Klischat unter der Regie des Hörspielautors und Regisseurs Ulrich Lampen. —­ „Karl Heinz – Ich mache morgens das Fenster auf“ am So, 05.06., um 18 Uhr Theater im Pädagog, Pädagogstraße 5 paedagogtheater.de

Mit Vollgas ins Liebeschaos

München 1925. Kasimir und Karoline sind jung, verliebt und planen eine gemeinsame Zukunft. Heute ist endlich wieder Kirmes und Karoline möchte einfach nur den Tag genießen und träu­ men – natürlich mit Herzblatt Kasimir. Dieser hat jedoch seinen Job verloren und ist entsprechend mies drauf. Karoline möchte sich ihre gute Laune nicht verderben lassen und erkundet den Jahr­­markt­auf eigene Faust. Während sie in Fahrgeschäften die Illusion der Zufriedenheit zelebriert, lernt sie reiche Herrschaften und so ein ganz anderes Leben kennen. Kasimir hingegen ver­ sucht auf anderem Wege, an Kohle zu kommen: kriminelle Machenschaften auf der Kirmes aka Autodiebstahl. Werden die beiden Verliebten wieder zusammenfinden? —­ „Kasimir und Karoline“ am Fr, 10.06. sowie Sa, 11.06. + 18.06., jeweils um 20 Uhr + weitere Termine im Juni Neue Bühne Darmstadt Frankfurter Landstraße 195-197 neue-buehne.de

Das Fenster zur Seele

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Staubkörner als Glitzerflocken

Vor 160 Jahren betrat der Staubsauger die Bühne der großen Erfindungen. Ein Gerät, das die Menschen von unnötigem Ballast – wie Hautschüppchen, verlorenen Haaren, Krümeln oder Hausstaubmilbenkot – befreit. Staub findet sich auf Deinem Drachenbaum, in den tiefsten Ritzen Deiner Tasta­tur und am feinen Zwirn. Irgendwann gelangt er dann in das Innere des Staubsaugerbeutels als hässlich graues Beweisstück unserer Existenz, des Lebens und des Todes. Staubkörner tanzen als Glitzerflocken und lassen unser Herz höher schlagen. Zerfallen auch große Gefühle zu Staub – und inwiefern sind all diese Fragen Teil des Theaters und der Operette? Das Duo „äöü“ (Patricia Bechtold und Johannes Karl) reist den Beutel auf und begibt sich im Rah­ men des „MADE.“-Festivals auf die schmutzige, existenzielle Reise in dessen Inneres. —­ „Aus dem Innenleben eines Staubsaugerbeutels“ am Do, 30.06., um 20 Uhr Theater Moller Haus, Sandstraße 10 theatermollerhaus.de + made-festival.de

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