
4 minute read
Out of Darmstadt 72
Wilco (Chicago)
Die Truppe um Sänger Jeff Tweedy hat sich mit ihren Alternative-Country-Songs längst einen Platz im ewigem RockOlymp erspielt. 2019 erschien mit „Ode To Joy“ das zwölfte Studio-Album seit 1994.
Advertisement
niemand das Wasser. Mit unbändiger Kreativität veröffentlichte die Musikerin sechs Platten in nur sieben Jahren – und arbeitete dabei sowohl mit Deutschrap-Größen als auch Orchestern zusammen. Wirklich fantastische und facettenreiche Pop-Musik.
Zoom, Frankfurt Mo, 20.06. | 20 Uhr | ab 28 €
Sophie Hunger (Bern)
Die Schweizer Musikerin liebt es seit jeher, Experimente zu wagen. Ihre Platten sind ein fluid-geniales Wechselspiel aus Sprachen und Stilen: Englisch, Französisch, Deutsch, Folk, Chanson, Jazz, Improvisation, Elektro-Pop.
Mine (Berlin)
Mine reicht hierzulande so schnell
The Jesus And Mary Chain (Kilbride)
Dass die Band um die Brüder Jim und William Reid 2017 mit „Damage And Joy“ nach 19 Jahren wieder ein Album veröffentlicht hat, war eine kleine Sensation. Angesichts des Shoegaze-Revivals aber nur konsequent. Jetzt bringen sie ihr Meisterwerk von 1987 in voller Länge auf die Bühne: „Darklands“.
Schlachthof Wiesbaden (Halle) Di, 21.06. | 20 Uhr | 42 €

Catt (Berlin)
Aufgewachsen ist Catt in einem Kaff und spielte im Posaunenchor der Kirchengemeinde. Nicht gerade die coolsten Voraussetzungen, um mit aufregender Popmusik durchzustarten. Geschafft hat es die talentierte Multiinstrumentalistin dennoch – und kann heute auf die Zusammenarbeit mit Größen wie Kat Frankie, Niels Frevert und Balbina verweisen.
Cat Power (Atlanta)
Die geniale Cat Power überraschte dieses Jahr mit einem Cover-Album. Schon vor knapp 20 Jahren ist der Musikerin mit „The Covers Record“ ein echter Publikumsliebling gelungen, jetzt folgt „Covers“. Lässig neu interpretiert werden Frank Ocean, Lana Del Rey, Iggy Pop und andere Kollegen.
Maimarktgelände, Mannheim Fr, 24.06. | 17.30 Uhr | ab 35 € Win! Win! 2 x 2 Tickets auf p-stadtkultur.de
Jimmy Eat World (Mesa)
Can't stop, won't stop. Seit 1993 am Start und weiterhin große Emo-Heroen. Anders als viele Zeitgefährten verliert die Band um Sänger Jim Adkins auch nach Jahrzehnten nichts von ihrem Reiz. Als Support dabei: die ebenso ikonischen The Get Up Kids. Wow!
Phoebe Bridgers (Pasadena)
Die junge Musikerin räumt weiter ab. 2020 folgte mit „Punisher“ ein klangtechnisch opulenter ausgekleidetes Album auf das Debüt von 2017. Zu Recht wurde die Platte jüngst mit vier Grammy-Nominierungen bedacht. Indie-Rock, Folk, ganz große Kunst!
Dada, Rachehandlungen und Techno
Kunst & Performance Rhein-Main im Juni
AUSWAHL + TEXTE: ANDREA SCHÄFER-LAZOS | ABBILDUNGEN: ASSOCIATION MARCEL DUCHAMP / MAN RAY 2015 TRUST / VG BILD-KUNST, BONN 2022, FOTO: AXEL SCHNEIDER (1) + MAX SLEVOGT, ALTE NATIONALGALERIE BERLIN (2) + SIGMAR POLKE, VG BILD-KUNST, BONN 2022 (3) + SCHULTZSCHULTZ / MUSEUM FOR ELECTRONIC MUSIC FRANKFURT (4)
Alles ist Kunst
Ist das Kunst – oder kann das weg? Dank Marcel Duchamp wissen wir, dass alles Kunst sein kann. Der 1887 bei Rouen geborene Maler und Objektkünstler gilt als Mitbegründer der Konzeptkunst und Wegbereiter des Dadaismus und Surrealismus. Duchamp stellt den Kunstbegriff infrage und zeigt mit dem Konzept des „Readymade“, dass bereits die Auswahl eines Objekts Kunst ist. Die Schau im MMK Frankfurt ist die erste seit zwei Jahrzehnten, die Werke aus allen Schaffensphasen Duchamps von 1902 bis zu seinem Tod 1968 zeigt. —
bis 03.10.
MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main mmk.art
Verwandlungen
In den Metamorphosen erzählt der römische Dichter Ovid von der ersten Liebe des Sonnengottes Apoll: Daphne heißt die Begehrte, doch diese lässt den Gott abblitzen und verwandelt sich in einen Lorbeerbaum. Die Schau „Daphne ohne Apoll“ in den Opelvillen Rüsselsheim beleuchtet den Topos der Transformation aus heutiger Sicht. Gezeigt werden Werke aus der Sammlung des Ehepaars Maria Lucia und Ingo Klöcker, die Übergänge von einem Lebewesen oder Objekt in ein anderes darstellen. —
bis 31.07.
Opelvillen, Rüsselsheim opelvillen.de
2 Auge um Auge
Rachegeschichten finden sich schon in der Bibel: die Sintflut, die zehn Plagen, der Untergang von Sodom und Gomorrha. Mit der Ausstellung „Rache: Geschichte und Fantasie“ beleuchtet das Jüdische Museum Frankfurt das Thema kulturgeschichtlich und spannt den Bogen von der Bibel über rabbinische Schriften und jüdische Legenden bis hin zur Popkultur. Fiktive Rachehandlungen sind auch heute populär: In Comics, Filmen und Computerspielen üben Figuren mit besonderen Kräften im Namen der Entrechteten Rache. —
bis 17.07.
Jüdisches Museum, Frankfurt juedischesmuseum.de
Das Techno-Museum
Nach sieben Jahren Planung ist Anfang April auf der Zwischenebene der Frankfurter Hauptwache das Museum for Electronic Music (MOMEM) eröffnet worden – weltweit das erste Museum, das sich der elektronischen Club-Kultur widmet. Die von Tobias Rehberger kuratierte und gestaltete Eröffnungsausstellung „It's simple to tell what saved us from hell“ widmet sich dem Techno-DJ Sven Väth und zeigt Teile seiner umfangreichen Platten- und Fotosammlung. Das MOMEM ist mehr als ein Museum: Workshops, Diskussionsrunden und Filmabende setzen den Fokus vor allem auf aktuelle Entwicklungen in der elektronischen Musik. —