Hausarzt 09/2021

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Hausarzt medizinisch

Kognitive Einbußen ernst nehmen

Foto: © shutterstock.com/ Brian A Jackson

Eine frühe Diagnosestellung ist für die bestmögliche Behandlung von Menschen mit dementieller Erkrankung wesentlich

+++ „Memory-Kliniken arbeiten fächerübergreifend +++ Hausärzte als Schnittstelle für eine zeitnahe Zuweisung +++ Voraussetzungen für eine valide und aussagekräftige Demenzdiagnostik +++ Die derzeitige Prävalenz von dementiellen Erkrankungen liegt weltweit bei über 50 Mio. Betroffenen. Bis 2050 ist mit einem Anstieg auf 131,5 Mio. Menschen, welche an einer AlzheimerDemenz als häufigster Demenzform erkrankt sind, zu rechnen.1 In Österreich werden bis zum Jahr 2050 etwa 200.000 Menschen betroffen sein. Laut dem österreichischen Demenzbericht des Bundesministeriums für Gesundheit von

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2014 ist in Tirol – in Zusammenhang mit dem zunehmenden Anteil der Bevölkerung über 65 Jahre – ebenfalls mit einem Anstieg der Betroffenen von derzeit 11.000 auf etwa 24.000 im Jahr 2050 zu rechnen. Hochrechnungen zufolge wird sich auch die Versorgungssituation dieser schnell wachsenden Population von Menschen mit Demenz in den nächsten 30 Jahren dramatisch ändern. Während derzeit in Österreich etwa 60 Erwerbs-

fähige (15-65-Jährige) auf einen Patienten mit Demenz kommen, werden es bis 2050 vorrausichtlich lediglich 17 Erwerbsfähige pro Patient sein (Demenzbericht Österreich 2014). 2

Fächerübergreifende Zusammenarbeit Beispiel Tirol: Derzeit stehen in unserem Bundesland nur drei spezialisierte ambulante Einrichtungen für die Abklärung von Gedächtnisstörungen einschließlich dementieller Erkrankungen mit ausführlicher Diagnostik und therapeutischer Begleitung zur Verfügung. Zwei davon sind Teil der Universitäts-


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