Hausarzt medizinisch
Allergie im Herbst bekämpfen
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Für Betroffene sind die kalten Jahreszeiten der richtige Zeitpunkt, um eine Immuntherapie zu beginnen
Der Sommer neigt sich langsam dem Ende zu, und dies bedeutet, dass die Zeit des Pollenflugs bald vorbei ist. Endlich können Allergiker wieder aufatmen. Jedoch kommt der nächste Frühling schneller als gedacht. Die Ruhephase im Herbst und Winter bietet sich an, eine Immuntherapie zu starten. Denn die Behandlungsmethode kann bekanntlich nur während der pollenfreien Zeit durchgeführt werden. Vor allem gegen Frühblüher wie Hasel, Erle und Birke sollte damit rechtzeitig begonnen werden. Hier treten die ersten Beschwerden oft schon im Winter auf.1 Anders als bei Antihistaminika wird bei der Hyposensibilisierung die Allergie direkt
therapiert und nicht nur die Symptome unterdrückt. Dadurch können mit Hilfe der Immuntherapie Beschwerden deutlich und für die Dauer von vielen Jahren verringert werden. Des Weiteren sinkt das Risiko, an Asthma bronchiale oder an einer Allergie gegen weitere Allergene zu erkranken.2
lergen in Form von Tropfen oder Tabletten verabreicht. Diese Art der Hyposensibilisierung erspart den Betroffenen nicht nur Injektionen, sondern kann auch problemlos zu Hause durchgeführt werden. Somit sind weniger Arztbesuche notwendig. Jedoch verlangt diese Form der Immuntherapie viel Selbstdisziplin von den Patienten.3 Denn die kontinuierliche Einnahme der Tabletten oder Tropfen ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Therapie. Die Erfolgsrate liegt je nach Allergen bei 70 bis 90 Prozent. Allerdings muss auch hier – wie bei jeder Therapie – klar sein, dass ein kleiner Prozentsatz von Patienten nicht auf die Behandlung anspricht beziehungsweise die Hyposensibilisierung nicht jedem Betroffenen in gleichem Maße hilft. Bisher steht sie für Allergene wie Gräserpollen, Baumpollen, Schimmelpilz, Tierhaare und Hausstaubmilben zur Verfügung.4 Carola Bachbauer, BA
Spritze, Tabletten oder Tropfen Für die Behandlung einer Allergie stehen verschiedene Optionen zur Verfügung. Eine ist die subkutane Therapieform, bei der das Allergen unter die Haut des Oberarms gespritzt wird. Bei der sublingualen Variante wird das Al-
Quellen: 1 S2k-Leitlinie zur (allergen-)spezifischen Immuntherapie bei IgE-vermittelten allergischen Erkrankungen der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI) et al. (Stand: 2014). 2 allergiecheck.de/allergie-allergie-behandlung/ hyposensibilisierung. hyposensibilisierung 3 pollenwarndienst.at/allergie/therapie/immuntherapie. html. html 4 Bastl, K.; Berger, M. Pollen und Allergie. 2021: 142-143.
September 2021
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