Hausärzt:in medizinisch
Demenz im Labor erkennen
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Augenmerk auf mögliche Differentialdiagnosen und spezifische Biomarker legen
INFO Mögliche Differentialdiagnosen einer demenziellen Erkrankung1 Endokrinopathien, z. B. Hypo- oder Hyperthyreose Vitaminmangelkrankheiten, z. B. Vitamin-B12- oder Folsäuremangel Metabolische Enzephalopathien, z. B. chronische Leber- oder Nierenerkrankungen Intoxikationen, z. B. mit Industriegiften, Medikamenten oder Alkohol Elektrolytstörungen, z. B. Hypo- oder Hypernatriämie Hämatologisch bedingte Störungen, z. B. Anämie, Hyperlipidämie, Multiples Myelom Chronische Infektionskrankheiten, z. B. Neuroborreliose, Zytomegalie, HIV-Enzephalitis Spätformen der Leukodystrophien, z. B. Zeroidlipofuszinose
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März 2022
Die Diagnose einer demenziellen Erkrankung fußt auf einer Kombination von eingehender Anamnese, körperlicher und psychopathologischer Untersuchung, Tests zur Einschätzung kognitiver Störungen, vertiefenden neuropsychologischen Untersuchungen und bildgebenden Verfahren. Um reversible Ursachen einer Demenz nicht zu übersehen, haben Laboruntersuchungen einen hohen Stellenwert – die wichtigsten davon werden in diesem Artikel vorgestellt.1
Untersuchung von Blutparametern Die Leitlinie empfiehlt, folgende Basisparameter zu bestimmen: Blutbild, Elektrolyte, Nüchternblutzucker, TSH, CRP/Blutsenkung, ASAT (ehemals GOT), Gamma-GT, Kreatinin, Harn-
stoff und Vitamin B12. Ist die Situation klinisch unklar oder ergeben sich spezifische Verdachtsdiagnosen, müssen weitere Untersuchungen angeschlossen werden. So können Ärztinnen und Ärzte Krankheitsbilder wie jene in der Infobox identifizieren, die ebenfalls kognitive Störungen bedingen.1
Liquor: Differential- und spezielle Diagnostik Im Rahmen der Erstdiagnostik einer demenziellen Erkrankung müssen zudem entzündliche Gehirnerkrankungen ausgeschlossen werden. Darüber hinaus kann die Liquordiagnostik Hinweise auf nicht degenerative Ursachen einer Demenz geben, die sich durch keine der vorangegangenen Erhebungen – Anamnese, körperlicher Befund, technische Zusatzdiagnostik – eruieren >