eco.steuern
36
KREATIV UMGRÜNDEN Nicht nur vor Betriebseröffnung eines Unternehmens stellt sich die Frage nach der optimalen Rechtsform, denn diese kann sich im Laufe der Zeit ändern. Auch in der aktuellen Situation der COVID-Krise kann sich ein Handlungsbedarf ergeben. TEXT: PETER PFLEGER, HUGO HUBER
E
s kann aus verschiedensten Blickwinkeln notwendig sein, eine Umstrukturierung im Sinne einer Umgründung anzudenken. Im Folgenden führen wir Gründe an, die für eine tiefergehende Auseinandersetzung hinsichtlich eines möglichen Umgründungsbedarfes in Ihrem Unternehmen sprechen.
MÖGLICHKEITEN ZUR UMGRÜNDUNG
Eine Umgründung ist eine vom Gesetzgeber geschaffene Möglichkeit, seinem Unter-
nehmen steuerschonend ein neues Rechtskleid zu verschaffen, um sich den ständig ändernden Anforderungen des Marktes besser anpassen zu können. Eine häufige Umgründungsform ist beispielswese die Einbringung eines Betriebes in eine GmbH, wobei hier der Betrieb eines Einzelunternehmers in der Rechtsform einer GmbH weitergeführt wird. Der vormalige Einzelunternehmer erhält im Gegenzug Anteile an der GmbH. Eine Umgründung wird als unentgeltlicher Vorgang bezeichnet, da für die Übertragung des Betriebes kein
Kaufpreis aufzubringen ist. Eine Umgründung ist eine interessante Option, wenn Vermögen eines Betriebes auf ein anderes Unternehmen „steuerfrei“ übertragen werden soll: Klopft ein Nachfolger in der Familie bereits an die Tür zur Selbständigkeit und sollen ihm im Zuge der Übergabe gerade die im Betriebsvermögen befindlichen Grundstücke (als Pensionsvorsorge) noch nicht mit übertragen werden, kann dies unter anderem mit Umgründungsschritten gelöst werden. Will ein Unternehmer vorzeitig in Pension gehen, kön-