KULINARIK

INS LAND GESCHAUT Ziegen, Wachteln, Salz und Chiasamen.
SÜDTIROL Feine Kulinarik vom Tal bis auf den Berg.
FOR SAKE ’ S SAKE Flüssiger Kulturtransfer: Sake verbindet
Wahre Werte seit 1953
6500 LANDECK, MAISENGASSE 6 TEL. +43 5442 62778
WWW.UHREN-WINKLER.AT
eco.nova-Herausgeber
Sandra Nardin (re.) und Christoph Loreck mit Chefredakteurin
Marina Bernardi
Wahrer Genuss entsteht dort, wo Leidenschaft auf Qualität trifft. Echtheit schmeckt man.
Regionale Küche erzählt Geschichten – von Menschen, Landschaften, Jahreszeiten. Es geht um den bewussten Genuss statt dem bloßen Konsum, um Frische und Nähe zu Herkunft, Handwerk und Heimat. Seit jeher haben wir uns stark dem Thema Regionalität verschrieben, mit der eco.nova im Allgemeinen und der Kulinarik-Ausgabe im Speziellen. So halten wir es auch heuer, wobei unser kulinarisches Daheim seit vielen Jahren bis nach Südtirol reicht. Dieses Mal haben wir uns die Dolomiten kulinarisch erwandert und Hütten gefunden, die stellvertretend für die unglaubliche Kreativität und Hingabe der Südtiroler Gastronomie stehen. Wir haben nicht nur wirklich gut gegessen und getrunken, sondern sind auf Menschen getroffen, die mit Leidenschaft und Überzeugung am Werk sind.
Selbiges gilt natürlich auch für alle Landwirt*innen und Gastronom*innen diesseits des Brenners. Wir sind am Figerhof der Familie Jans in Kals am Großglockner auf die Ziege gekommen (Köchin Theresa Rogl hat uns auch zwei ihrer Rezepte verraten) und haben Anita Siller besucht, die in Neustift im Stubaital Wachteln züchtet und sich dafür stark gemacht hat, in Österreich eine eigene Wachtelverordnung zu verankern. In Lans haben wir Sandra Leitner über die Schulter geschaut, die hier nebst Hanf, Leinsamen, Lavendel und Mohn neuerdings auch Chia anbaut und daraus unter anderem Öle und Mehle herstellt. Außerdem feiern wir gemeinsam mit Johanna Jenewein fünf Jahre „Essenz der Alpen“. Ihr Alpen Fleur de Sel gehört längst zu unserem Kücheninventar und wenn Stefanie Baumgartner-Gatterer am Spiritbauernhof Unterpeterer in Oberlienz aus ihrer Küche selbstgemachte Pasta durch die Durchreiche schiebt, geht uns das Herz auf. Im Kufsteinerland zelebrieren wir den kulinarischen Herbst und die Agrarmarketing Tirol hat auch heuer wieder ein schönes Menü zum Nachkochen zusammengestellt.
In Sachen Trinkgenuss blicken wir dieses Mal über die Landesgrenzen hinaus und versuchen mit einem umfangreichen Beitrag zum Thema Sake unseren Teil zur Völkerverständigung beizutragen. Immer mehr heimische Restaurants haben das japanische Nationalgetränk auf der Karte und bieten ihn im Zuge der Getränkebegleitungen gerne als Alternative an. Durch seinen geringen Säuregehalt versteht er sich nämlich auch ganz wunderbar mit regionalen Gerichten. Probieren Sie’s aus – genauso, wie Rotwein einmal etwas kühler zu trinken.
Genuss ist, die Magie des Moments zu erkennen. Ihre Redaktion der eco.nova
Elisa Wankmüller elisa.wankmueller@raiffeisen-immobilien-tirol.at +43 664 88819524
06 DER GIPFEL DER KULINARIK
Südtirol ist eine Region, die schmeckt – unten im Tal und hoch oben am Berg. Die Auswahl ist phänomenal, ein paar Adressen haben wir für Sie getestet – kulinarische Hütten, Feines im Tal und Gemütliches zum Übernachten auf der Seiser Alm, in Gröden und Alta Badia.
32 WEIN UND SEIN
Südtirol ohne Wein? Geht zwar grundsätzlich, ein bisserl was würd’ allerdings fehlen. Übernachten am Weingut und wandern auf Wein-Wegen.
34 ÜBER DEN TELLERRAND
Südtirol innovativ: Die Region verwandelt sich immer mehr zum Pulsgeber für kreative Food- und Genusskonzepte.
KULINARIK
48 DIE ZIEGENFLÜSTERER
Greatest Hits von Geiß und Kitz: Am Figerhof der Familie Jans in Kals am Großglockner dreht sich alles um die Ziege.
58 CHARMANT DUMM
Wachteln sind nicht die klügsten Tiere unter der Sonne, aber liebenswert. Am Untersillerhof in Neustift werden sie gezüchtet.
64 BLÜHENDE NEUAUSRICHTUNG
Wo in Lans früher Weideland war, wachsen heute Hanf, Leinsamen, Lavendel, Mohn und neuerdings auch Chia.
70 BEWUSST SEIN
Salz ist ein Lebensmittel mit jahrtausendealter Geschichte. Johanna Jenewein verleiht ihm mit ihrem Label „Essenz der Alpen“ eine neue Wertschätzung.
78 SELBER MACHEN
Von Gastronomen, die Unternehmer wurden.
84 DAS LEBEN IST SCHÖN
Am Spiritbauernhof Unterpeterer vereinen sich Land- und Gastwirtschaft aufs Feinste.
96 HERBST IM KUFSTEINERLAND
Vom Frühstück am Berg über herzhaften Käse bis zum Whisky: So schmeckt das Kufsteinerland.
108 FOR SAKE ’ S SAKE
Flüssiger Kulturtransfer und variabler Speisenbegleiter: die wunderbare Welt des Sake.
126 DAS HERZSTÜCK
Es gibt Räume, die sind mehr als vier Wände. Die Küche zum Beispiel.
164 ES RIECHT, WIE ’ S SCHMECKT Gourmand-Duft, allein das Wort klingt nach Genuss. Was dahinter steckt: ein Geruchstest.
03 EDITORIAL
40 HERBSTMENÜ
120 WEINTRENDS
130 GASTRO - KNIGGE
132 LOKALAUGENSCHEIN
136 DIE KLUGE SEITE 138 KÜCHEN - KÜSSCHEN
146 KOCHBÜCHER
150 KURZ & BÜNDIG
158 LIFE & STYLE
172 HOTELTIPPS
176 IM.GESPRÄCH
GENUSSADRESSEN
76 RESTAURANT BURKIA
92 RESTAURANT FISCHIFF
106 DAS WALCHSEE LAKESIDE 124 TIROLIUM – EVENTS & CATERING
HERAUSGEBER & MEDIENINHABER: eco.nova Verlags GmbH, Hunoldstraße 20, 6020 Innsbruck, 0512/290088, redaktion@econova.at, www.econova.at GESCHÄFTSLEITUNG: Christoph Loreck, Mag. Sandra Nardin
ASSISTENZ: Martin Weissenbrunner CHEFREDAKTION: Marina Bernardi AUTOREN DIESER AUSGABE: Marian Kröll, Jürgen Schmücking, Doris Helweg ANZEIGENVERKAUF: Ing. Christian Senn, Yvonne Knoll LAYOUT: Tom Binder
LEKTORAT: Mag. Christoph Slezak DRUCK: Radin-Berger-Print GmbH COVERFOTO: Isabelle Bacher
COVERBILD: Hotel der Engel, Grän / Tannheimer Tal, www.engel-tirol.com, Foto: Hannes Niederkofler
UNTERNEHMENSGEGENSTAND: Die Herstellung, der Verlag und der Vertrieb von Drucksorten aller Art, insbesondere der Zeitschrift eco.nova. GRUNDLEGENDE RICHTUNG: Unabhängiges österreichweites Magazin, das sich mit der Berichterstattung über Trends in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Architektur, Gesundheit & Wellness, Steuern, Recht, Kulinarium und Life style beschäftigt. Der Nachdruck, auch auszugsweise, sowie anderwertige Vervielfältigung sind nur mit vorheriger Zustimmung des Herausgebers gestattet. Für die Rücksendung von unverlangt eingesandten Manuskripten und Bildmaterial wird keine Gewähr übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. JAHRESABO: EUR 29,00 (11 Ausgaben). // Sind Beiträge in dieser Ausgabe in der Kopfzeile mit dem FIRMENNAMEN gekennzeichnet, handelt es sich um BEZAHLTE ANZEIGEN bzw. KOOPERATIONEN!
Eine Region erschließt sich neben ihren Menschen und ihrer Kultur vor allem durchs Essen. Südtirol ist eine Region, die definitiv schmeckt – unten im Tal und hoch oben am Berg. Authentisch, regional und voller Überraschungen. Ein kulinarischer Streifzug durch die Südtiroler Dolomiten.
AUF SÜDTIROLREISE: MARINA BERNARDI
Auch am Berg treffen in Südtirol Tradition und mediterrane Leichtigkeit aufeinander. Die Tellersprache unterscheidet sich dabei vielfach kaum von jener der Gourmetrestaurants im Tal. Die Qualität ohnehin nicht. Selbst auf 2.200 Metern genießt man hervorragend –wie die wunderbaren hausgemachten Schlutzkrapfen von Mama Lina auf der Schutzhütte Raschötz (Rifugio Resciesa) oberhalb von St. Ulrich in Gröden. Mehr dazu auf Seite 22.
Die Ursprünge des Romantikhotel Turm in Völs am Schlern gehen auf das 13. Jahrhundert zurück. Das exzellente Haus verschweigt seine Wurzeln nicht, sondern verbindet sie harmonisch mit dem Heute. Hier haben nicht nur rund 2.000 Kunstwerke ein Zuhause, sondern auch eine haubengekrönte Küche. Die Taube vom Rohr kam mit Kirschgröstl und Grießschnitte an den Tisch, im kleinen Raviolo wurde die Leber verarbeitet. Exzellent! Mehr zur Kulinarik im Turm lesen Sie auf Seite 18.
DER EINFLUSS VON SÜDTIROLER CHARAKTERKÖPFEN, DIE DAS LAND MITGEFORMT HABEN. IN SEINEN WERTEN, SEINER KULTUR UND DER KULINARIK.
ie Dolomiten sind ein Gebiet, das sich einem auf ganz unterschiedliche Weise erschließt. Man kann sich unten im Tal von der mächtigen Bergwelt umarmen lassen, man kann sich die meist perfekt erschlossenen Almen auf vielfältigen Wegen gemütlich erwandern oder die schroffen Felsen auf herausfordernden Touren erklettern. Und man kann sie kulinarisch entdecken. Eingerahmt von den imposanten Bergen entfaltet sich in Südtirol eine Kulinarik, die so faszinierend ist wie die Landschaft. Vom Talboden hinauf bis fast auf den Gipfel.
Was Südtirols Küche so besonders macht, ist die einzigartige Verbindung von alpiner Bodenständigkeit und mediterraner Leichtigkeit. Nirgendwo sonst treffen Speckknödel und Pasta, Schlutzkrapfen und Risotto, Apfelstrudel und Tiramisu in so harmonischer Weise aufeinander. Nichts wirkt erzwungen, sondern ist über Jahrhunderte gewachsen und tief verwurzelt in der Geschichte und Identität des Landes. Das Ergebnis ist eine unverwechselbare kulinarische Handschrift, deren Qualität auch in der Nähe zur Natur und dem hohen Bewusstsein für regionale Produkte liegt.
REGIONALITÄT ALS LEBENSGEFÜHL
Es ist die tiefe Achtung vor dem, was das Land hervorbringt, das die Küche Südtirols echt und authentisch macht. Landwirt*innen, Viehzüchter, Winzer*innen, Käsemacher und Kräuterbauern pflegen altes Wissen und moderne Nachhaltigkeit gleichermaßen. Obst, Gemüse, Milch, Fleisch –vieles, was auf den Tellern der Restaurants, Gasthäuser und Hütten landet, stammt direkt aus der Umgebung. Viele Gastgeber*innen und Küchenchefs kennen ihre Liefant*innen und Produzent*innen persönlich, wissen, auf welchen Wiesen die Kühe weiden oder auf welchem Hang die Äpfel reifen. Diese Transparenz und das Vertrauen in Qualität schaffen eine ehrliche und unverfälschte Küche, und das in allen Höhenlagen.
Südtirol ist stolz auf seine kulinarischen Wurzeln und blickt gleichzeitig neugierig über die geografischen Grenzen hinaus. Vor allem hoch oben wird der Blick gerne weit. Auf den Hütten finden sich Klassiker wie handgemachte Schlutzkrapfen, traditionelle Tirtlan, original ladinische
Gerstlsuppe und flaumig-flauschig-lockerer Kaiserschmarrn. Das Rezept für den seinigen hat uns Gostner-Schwaige-Wirt Franz Mulser übrigens auf Seite 14 verraten. Dazu kommen Gerichte, die man auf Alm und Berg nicht unbedingt vermuten würde, die hier jedoch nicht minder Spaß machen. Latschenkiefer-Fettuccine zum Beispiel, deren Weinbegleitung man auf der Ütia Bioch aus einer Karte mit rund 1.500 Etiketten wählt, oder eine 24 Stunden im Big Green Egg geschmorte Rippe vom Grauvieh Almochs, die uns erwähnter Franz Mulser kosten hat lassen und die an dieser Stelle unbedingt Erwähnung finden muss. Sie war grandios! Auf der Speisekarte kommt sie gemeinsam mit einem gegrillten Rücken als „Bauernbratl“ daher. Dazu gab’s eine Jus zum Dahinschmelzen und cremige Polenta.
Generell spielt Polenta auf den Hütten eine große Rolle. „Italienische Gäste erwarten Polenta-Gerichte am Berg“, wird uns erklärt. Möge Schlimmeres passieren, denn selbst den bekommt man hier oben richtig geschmacksintensiv hin –gerne in Verbindung mit Südtiroler Schmelzkäse (absolute Empfehlung und eine schöne Alternative zu Schlutzer und Knödel), mit Pilzen oder Bratwurst oder allem zusammen. In der Region wird die Polenta übrigens Plent genannt. Die „Kalterer Plent“ ist dabei eine echte Rarität. Lange ersetzten Weingärten und Obstplantagen die Maisfelder rund um den Kalterer See, auf Betreiben von wein.kaltern wird auf Kalterer Grund jedoch seit 2009 wieder Mais angebaut, der großteils zu Polenta verarbeitet wird. Leider ist die Kalterer Plent schwer zu bekommen, wer dennoch Südtiroler Polenta probieren möchte, dem sei jene vom Römerhof in Tramin anempfohlen. Familie Giovanett baut ebendort eine alte Maissorte an, in der hofeigenen Steinmühle werden die orangenen Körner zu unterschiedlichen Produkten vermahlen. Praktischerweise sind einige davon im Onlineshop von Pur Südtirol unter www.pursuedtirol.com bestellbar, wo man sich noch einiges mehr an kulinarischem Südtirol unkompliziert nach Hause holen kann.
Kein noch so authentisches, frisches, regionales nach Hause geliefertes Produkt kann jedoch dieses ganz spezielle Gefühl ersetzen, wenn man über den Brenner fährt. Hinter dem Pass beginnt der Urlaub. Auch wenn er nur einen Tag dauert. Südtirol muss man fühlen, riechen und schmecken, jeden Moment tief in sich aufnehmen. Die besondere Kulinarik bietet einen sinnlichen Zugang zur Kultur, zur Landschaft und zum Lebensgefühl der Region. Südtirols Küche ist ein Ausdruck der Geschichte und der Menschen, die sie prägen, und sie begleitet einen überall. Die Auswahl ist phänomenal, ein paar Adressen haben wir für Sie getestet.
Es ist ein echtes kulinarisches Kleinod, das Franz Mulser hier auf der Seiser Alm geschaffen hat. Was er in seiner Gostner Schwaige auf 1.930 Metern serviert, ist mit einem Wort grandios.
Die Seiser Alm ist die größte Hochalm Europas und erstreckt sich über 56 Quadratkilometer. Die Möglichkeiten hier oben sind wie die Aussicht schier unendlich. Wie viele Ecken Südtirols ist auch die Seiser Alm mit herrlichem Blick auf die nahen Dolomitengipfel Lang- und Plattkofel oder den Schlern infrastrukturell perfekt erschlossen. Das treibt sommers wie winters zahlreiche Menschen auf die Berge, die sich ob der schieren Größe der Region in der Regel jedoch in sämtliche Richtungen verteilen. Dass man auf der Seiser Alm in allen Könner- und Mögerstufen großartig wandern kann, ist also unbestritten. Dass man hier auch fabelhaft isst, ebenso. Wir sind auf der Gostner Schwaige von Franz
Mulser eingekehrt und haben schon am Weg dorthin mitbekommen, dass man dort wohl ganz besonders gut speist. Eine entgegenkommende Wanderin empfiehlt die Hütte mit einem überzeugten „Si mangia benissimo!“. Recht hat sie.
Nach oben geht es mit der Seiser Alm Bahn, von der Bergstation sind es rund 30 gemütliche, weil flache Gehminuten zur Gostner Schwaige. Innen finden rund 25 Personen Platz, bei schönem Wetter schafft die schöne Terrasse reichlich Raum für mehr. Seit dem Mittelalter gilt die Bezeichnung Schwaige für Hütten und Höfe, die sich auf Viehhaltung und die Herstellung von Milchprodukten spezialisiert haben, diese verarbeiten und servieren. Das ist auch bei Franz Mulser so. Er züchtet das prächtige Grauvieh
(fürs Fleisch) und hält Simmentaler für die Milch. Mama Martha ist die Kräuterfee der Familie, eins mit der Natur und der Region und betreibt einen der ältesten Kräuterhöfe der Seiser Alm. Und sie kennt jedes Pflänzchen. Sie pflückt jedes davon mit der Hand, sortiert es sorgfältig und weiß um den Wert jedes einzelnen. Die Blumen und Kräuter vom Aussergost Hof (auf dem man übrigens auch übernachten kann) stehen folglich auf der Speisekarte und kommen pur und ohne Schnickschnack am Holzbrett an den Tisch. Wer mag, verfeinert mit Kartoffelvinaigrette, Kräutersalz oder Kräuteröl. „Aber nur ganz wenig, damit der Geschmack nicht übertüncht wird“, sagt man uns. Damit man wirklich das volle Aroma jeder einzelnen Pflanze schmeckt – rund 25 verschiedene sind es – wird der Salat sorgsam mit Stäbchen gegessen. Dazu wird uns ein Sauvignon Indra von der Kellerei Girlan von der schön bestückten Weinkarte empfohlen, der perfekt passt. Die Gostner Kräuterund Blütensuppe kommt im Brotlaib und auf Heu gebettet, die dunklen Schlutzkrapfen aus Birnenmehl werden mit Almkäsefondue gefüllt und mit Tomatenkompott und Zirbelkiefer ergänzt. Ein Traum ist auch das Ossobuco, gebettet auf cremigem Storopolenta, dazu gibt’s Spitzkohl und eine wunderbar sämige Lagrein-Latschensauce, die dem Fleisch in ihrer Intensität allemal Herr wird. Dass man dazu einen Lagrein trinkt, versteht sich fast von selbst. Auch vom selbstgezüchteten Grauvieh Almochs durften wir kosten und waren ob der Zartheit begeistert. Zum Abschluss lockt der selbstgemachte Germknödel, der auf der Gostner Schwaige in frischer Almmilch ziehen darf (siehe nachfolgendes Rezept), am Nebentisch wird ein karamellisierter Kaiserschmarrn mit Marillenrosen vom eigenen Hof samt einem Glas warmer Milch kredenzt. Ein Sorbet aus Rosen und Himbeeren vom Aussergost Hof bildet den perfekten erfrischenden Abschluss. „Ich wollte weg von der gewohnten Kost auf den Hütten“, sagt Franz Mulser. „Ich will, dass sich meine Heimat auf der Speisekarte wiederfindet. Meine Idee war es von Anfang an, den Ge-
schmack der Gegend auf den Teller zu bringen, und ich bin froh, dass wir den Weg weitergegangen sind, den wir uns ausgesucht haben. Er ist nicht immer der einfachste, aber der, der uns am meisten gibt.“ Kaum zu glauben, dass seine Wirkstätte auf der Alm gerade einmal zweieinhalb Quadratmeter misst. „Man arbeitet damit, was man hat. Die Küche ist unser Limit und vielleicht ist das auch gar nicht schlecht. Wer weiß, auf welche Ideen wir sonst noch kämen“, sagt Franz mit leicht verschmitztem Lächeln. Donnerstags ist die Hütte auch abends geöffnet. Dafür ist eine Reservierung erforder-
lich, gekocht wird dann für rund zehn bis 15 Gäste. Im Winter werden die auf Wunsch mit dem Pinzgauer oder der Pferdekutsche von der Liftstation abgeholt.
Gelernt hat Franz Mulser unter anderem bei den Brüdern Obauer in Werfen, bei denen er das Kochhandwerk von der Pike auf und in all seinen Facetten kennenlernen durfte. Sie haben ihm die Liebe zum Lebensmittel vermittelt und „sind auch der Grund, warum ich die Käserei weitergeführt habe“. Die wurde 2022 komplett umgebaut und erweitert. Heute reifen in drei Kellern unterschiedliche Sorten, die Franz Mulser aus der eigenen Almmilch herstellt. Und weil dort ein derart optimales Klima herrscht, bringen ihm auch andere Produzenten ihre Laibe zum Affinieren. „Wenn man eine Landwirtschaft betreibt und die Leidenschaft hat, steht einem alles offen“, findet Franz Mulser. Seine Leidenschaft hat uns jedenfalls viel Freude bereitet – kulinarisch und menschlich. www.aussergost.com
150 ml Milch
150 g Mehl (Typ 405)
1 Prise Salz
6 Eier
1 süßer Apfel
40 g Sultaninen
1 EL Rum
1 EL Honig
2 EL Staubzucker
40 g Butter
1 EL Zucker
Sonnenblumenöl zum Anbraten
1 Handvoll getrocknete Blüten von unbehandelten Blüten und Kräutern
1 Die Milch und das Mehl mit dem Salz zu einem glatten Teig verkneten. Die Eier vorsichtig unterheben (nicht einschlagen, sonst wird der Kaiserschmarrn nicht locker). Eine Eisenpfanne auf dem Herd mit einigen Tropfen Sonnenblumenöl stark erhitzen und den Teig ½ cm hoch eingießen.
2 Den Apfel schälen, entkernen und in kleine Würfel schneiden. Die Apfelstückchen sowie die Sultaninen mit dem Rum und etwas Honig kurz marinieren. Dann die Sultaninen und die Apfelwürfel auf dem noch flüssigen Teig verteilen und in der Pfanne schön backen lassen.
3 Nach etwa 1–2 Minuten vorsichtig drehen und auf der anderen Seite backen. Sobald der Teig schön fest ist (darauf achten, dass er nicht anbrennt), wird er mit zwei Gabeln in Stücke gerissen.
4 Mit Staubzucker bestreuen, etwas Butter dazugeben und kurz schwenken, sodass der Zucker karamellisiert.
5 Mit den getrockneten Blüten garnieren, mit Preiselbeermarmelade, Apfelmus oder einem Kompott aus Äpfeln, Birnen oder Quitten genießen.
WEINTIPP: Südtiroler Goldmuskateller, Kellerei Tramin
FÜR DEN TEIG
80 g Zucker
500 g Weizenmehl (Typ 0)
1 Germwürfel
2 Eier
2 Eigelb
500 ml lauwarme Milch
1 Prise feines Salz
120 g flüssige Butter
200 g Marmelade zum Füllen
FÜR DEN TOPF
150 ml Milch
20 g Butter
20 g Zucker
1 Msp. Vanillemark
150 g flüssige Butter
SO WIRDS GEMACHT:
1 Für den Teig 1 EL Zucker, 5 EL Mehl und die Hefe gut zu einem Dampfl verrühren und 25 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
2 Das restliche Mehl, den Zucker, die Eier und das Eigelb, die Butter, die Milch, das Salz und das Dampfl zu einem glatten Teig verkneten (am besten in der Küchenmaschine), bis er Blasen wirft. Den Teig in einer Schüssel mit Frischhaltefolie bedecken und etwa 1,5 bis 2 Stunden gehen lassen, bis er das doppelte Volumen erreicht.
3 Auf die Folie klopfen, damit er wieder zusammenfällt und den Teig gleich nochmals aufgehen lassen.
4 Im Topf die Milch, Butter, den Zucker und das Vanillemark einmal aufkochen und abkühlen lassen. Den Ofen auf 160 °C Umluft aufheizen.
5 Den Teig fingerdick ausrollen und in 3 x 3 cm große Stücke schneiden. Jedes Viereck mit einem Teelöffel Marmelade füllen, und den Teig über der Füllung zusammendrücken, in die flüssige Butter tauchen und mit der Verschlussseite nach unten dicht nebeneinander in den Topf setzen. Einen Deckel draufgeben (sollte gut schließen) und im Ofen 30 Minuten mit geschlossenem Deckel garen.
6 Die fertigen Germknödel mit der überschüssigen Milch vom Topf und der braunen Butter beträufeln. Nach Geschmack mit Vanillecreme und eventuell zur Füllung passendem Früchtekompott servieren.
WEINTIPP: Südtiroler Sekt Comitissa Pas Dosé Riserva, Sektkellerei Lorenz Martini
Herbert Taschler, Christian Verlag, 224 Seiten, EUR 30,90
Der Wahl-Südtiroler Herbert Taschler stellt Köche und Produzenten aus der Region vor und hat 60 traditionell-modern-kreative Rezepte zusammengesammelt –vom Bauerngröstl mit Kohlsalat bis zur Schwarzbrotsuppe mit Garnelentatar. Udo Bernhard hat ihn mit der Kamera begleitet.
Das sagen nicht wir, das sagen sie über sich selbst. Kommen tut’s daher, dass Turmwirt Stephan Pramstrahler tatsächlich ein Faible für Vögel hat. Und fürs Fliegen. Wenig verwunderlich, dass unter anderem eine Taube auf unserem Teller gelandet ist.
Das Hotel Turm in Völs am Schlern ist reich an Geschichte und Geschichten, die in den rund 800 Jahre alten Mauern stecken. Bis heute hat sich der Turm seine Wurzeln bewahrt, sich im Laufe der Zeit jedoch immer wieder behutsam weiterentwickelt. Heute ist es eine wunderbare Koexistenz aus Alt und Neu, aus Tradition, Avantgarde und Zeitgeist, in dem man dem Leben gerne mit entspannter Gelassenheit begegnet. Man nimmt nicht immer alles allzu ernst, auch nicht sich selbst. Und das ist schön. Immer wieder blitzen im Haus Reliquien aus vergangenen Zeiten auf, immer wieder bleibt das Auge an Modernem hängen, der Stilmix funktioniert ganz selbstverständlich, ohne gewollt zu wirken. Und weil Karl Pramstrahler, Vater von Stephan,
Kunstliebhaber und -mäzen war, finden sich im Turm rund 2.000 Ölbilder, Aquarelle und Lithografien großer Namen wie Joseph Beuys, Oskar Kokoschka oder Paul Klee. In der Bar hängt ein Picasso, oft spielt Live-Musik dazu.
Insgesamt besteht das Ensemble aus fünf Türmen, der Hauptturm und der Rundturm beim Kraiterhaus sind denkmalgeschützt. Wagenhaus, Eulenturm und Falkenturm sind die anderen drei, auch viele der Zimmer und Suiten tragen Namen von Vögeln. Birkhuhn, Elster, Habicht, Nachtigall, Nebelkrähe. Ganz nebenbei ist Gastgeber Stephan Pramstrahler Italienmeister im Drachenfliegen. Außerdem kocht er ganz fantastisch, wenngleich in der Küche aktuell hauptsächlich Mathieu Domagala mit seinem Team am Herd steht. Für die Weinkarte zeichnet die bezaubernde Kathi Pramstrahler verantwortlich, die
auch ihr Service rundum im Griff hat. Die Auskunft zu den Weinen war fundiert und treffsicher.
Wir waren in diesem Fall nicht zum Übernachten im Turm, sondern zum Essen. Die Küche verbindet Kreativität und regionale Verwurzelung, gekocht wird mit hochwertigen Zutaten, die zu teils mutigen Kompositionen kombiniert werden. Zu den Klassikern des Hauses gehört unter anderem Rindstatar oder Völser Spinatnocken, Hirschpfeffer mit Preiselbeeren und Kartoffelknödeln oder Weinbergschnecken mit Butter. Uns hat schon der Gruß aus der Küche – eine kleine Tomatenconsommé mit Calamari – abgeholt. Anschließend haben wir uns unter anderem für den Kartoffel-Liebstöckel-Cappuccino entschieden, der mit knusprigen Krapfen mit Schweinestelzen-Füllung an den Tisch kam. Die Zutaten dafür kommen vom nahen Untergamperhof, dem Stampferhof und dem hauseigenen Garten. Als Hauptspeise gab es neben der herrlich zarten Taube vom Rohr aus der Einleitungsgeschichte ein pochiertes Ei mit Püree vom Wildspinat, Sommergemüse und Sesamkrokant. Die Crème brûlée passte perfekt zum Abschluss. Angerichtet wird modern, mit Fokus auf dem Produkt, Chi chi braucht’s dabei nicht. Der Service ist aufmerksam. Das gefällt auch den Testern von Gault&Millau, die dem Turm zwei Hauben verliehen haben. Platz nimmt man wahlweise in den Stuben, dem Rosengarten oder der Panoramaterrasse mit Blick auf die Dolomiten. www.hotelturm.it
Ein Ort, der Sie die Zeit vergessen lässt. Ein Ort, der erlesene Weine, ausgezeichnete Gerichte und stimmungsvolle Momente zelebriert. So ein Ort ist das Romantik Hotel Stafler in Mauls bei Sterzing. Hier verbringen Sie einen Herbst zum Wohlfühlen. Und wer mit der Bahn anreist, fährt stressfrei und entspannt. Exklusiv für Sie dabei: Early-Check-in und Late-Check-out.
Erleben Sie einen Herbst, der Herz und Sinne berührt.
Sternekoch Peter Girtler nimmt Sie mit diesem Gourmet-Degustationsmenü auf eine echte Genießerreise mit.
ÜBERNACHTEN
Das Adults-only-Gartenhotel Völserhof in Völs am Schlern ist perfekt, um in die umliegende Bergwelt zu starten. Außerdem schläft man hier richtig gut.
Von der Talstation der Seiser AlmBahn (wo wirklich viele Parkplätze zur Verfügung stehen) sind’s nur rund zehn Autominuten zum Völserhof. Das Haus ist damit der optimale Ausgangspunkt für Wanderungen ins gesamte Schlern-Rosengarten-Gebiet, das als ältester Naturpark Südtirols gilt. Die Eingangsseite des Hauses wirkt traditionell, im Inneren wird man indes von einem stylischen Interieur empfangen, großzügig, stilvoll und herrlich entspannt. In die Lampen in der Eingangshalle haben wir uns beim ersten Anblick verliebt und auch sonst zeigt sich das Haus geschmackvoll und zwanglos-unkompliziert. An den Tischen in der Lobby kann man sich zu einem gepflegten Schachspiel niederlassen.
Die Zimmer sind großzügig und sprechen mit dem Wellnesskörbchen die Einladung aus, es sich im Spa-Bereich so richtig gut gehen zu lassen. Der Pool ist mit seiner Felswand ein absolutes Highlight, das Angebot an Beauty- und Massageangeboten schön. Ein Tipp ist das Völser Heubad mit Kräutern von der Seiser Alm, in dem man sich umhüllt von wohligem Duft völlig dem Moment hingeben kann. Wer gerne privat bleibt, bucht die Wellness-Spa-Suite mit
Das Seiser-Alm-Gebiet ist prädestiniert, um den Tag am Berg zu verbringen. Um Körper und Geist zu regenerieren, empfiehlt sich ein Besuch des VölserhofSpas, wo man in der Sauna und im Dampfbad herrlich entspannen kann oder sich im OutdoorWhirlpool besprudeln lässt. Und ein Gang durchs Kneippbecken wirkt wahre Wunder.
Dachterrasse, Whirlpool und finnischer Sauna oder die 160 Quadratmeter große Penthouse-Suite mit zwei Schlafzimmern, drei Balkonen und Outdoor-Jacuzzi im eigenen Garten für absoluten Rückzug. Toll ist – fast selbstredend – auch der allgemein zugängliche bunt-gepflegte Garten, der dem Hotel seinen Namen gibt. Kulinarisch kann man sich im hauseigenen Á-la-carte-Restaurant regional-mediterran verwöhnen lassen, wobei man Tag für Tag aufs Neue entscheiden kann, ob man lieber hier oder auswärts essen möchte. Das Angebot in Völs ist vielfältig, zum Turm sind’s von hier aus gerade einmal fünf Gehminuten. Ausklingen lässt man den Tag in der Daniel’s Bar, in der die Barkeeper wirklich coole Drinks mixen, die Weinkarte ist reich bestückt. Man sitzt auch gemütlich. Einlass in die American Bar ist ab 21 Jahren, offen ist von 16 Uhr bis Mitternacht. Man kann sich also auch nach einem Auswärtsessen noch auf einen Absacker niederlassen. Oder zwei.
Ein kleines Manko gibt’s allerdings: Im Haus sind nicht nur keine Kinder erlaubt, sondern auch keine Haustiere. Für Hundebesitzer*innen wird’s also schwierig. Alle anderen werden den Aufenthalt umso mehr genießen. www.voelserhof.it
Ganz erstaunlich viel Möbelvielfalt auf über 13.000 m² Ausstellungsfläche.
Wir sind das wohl größte kleine Möbelhaus Tirols. Mit Top-Beratung, großer Auswahl und gutem Föger-Gefühl inklusive.
www.foeger.at
Willkommen dahoam.
Es muss nicht immer die Seceda sein. Wir wissen da etwas Ruhigeres. Und nicht minder Schönes.
s gibt Orte, die gelangen meist dank Social Media zu berüchtigter Berühmtheit. Eben noch waren es beschauliche Plätzchen, plötzlich will dort jeder hin. Hierzulande sind es etwa der Seebensee oder die Olperer Hütte, in Südtirol ereilte zum Beispiel den Pragser Wildsee ein solches Schicksal. Oder die Seceda, die unter anderem bei der Präsentation des iPhone 15 auf Großleinwand projiziert wurde, um die Leistung der neuen Kamera zu dokumentieren. Gerüchten zufolge soll das Foto Apple-CEO Tim Cook sogar höchstselbst gemacht haben und manche sehen in den Geislerspitzen die reale Vorlage für Apples Berg-Emoji. Wer auch immer Schuld sein mag an der globalen Prominenz der Seceda, das Ergebnis sind Touristenscharen, die sich durch die Landschaft schieben und dabei nicht ungern über Wiesen abseits der Wanderwege trampeln oder vergessen, ihren Müll wieder mit ins Tal zu nehmen. Das von Grundbesitzern installierte Drehkreuz sorgte für mediale Aufruhr. Deshalb hier unsere Empfehlung: Nehmen Sie doch die andere Seite und begeben Sie sich auf die Raschötz. Hier ist es mindestens genauso schön, die Aussicht ist grandios (Sie können auch die Geislergruppe sehen) und das Ganze bei viel mehr Ruhe. Hinauf geht’s per Standseilbahn, die allein schon ein Erlebnis ist. Von der Bergstation aus wandert man gemütlich in rund einer halben Stunde zur Schutzhütte Raschötz, die auf Italienisch mit Rifugio Resciesa gleich noch viel einladender klingt. Wer noch ein Stückchen weitergeht, kommt zur zauberhaften Heiligkreuzkapelle, von der aus man weiter nach oben zum hölzernen Außerraschötzer Kreuz steigen kann. Von dort hat man bei gutem Wetter einen fulminanten 360-Grad-Rundumblick.
Die Rifugio Resciesa wird seit rund sechseinhalb Jahren von Simona und David ge-
Polenta kommt auf der Schutzhütte Raschötz in vielen verschiedenen Varianten daher. Wir haben sie mit Südtiroler Schmelzkäse probiert, mit Pilzen macht sie ebenso viel Freude.
BLICK AUF DIE
GEISLERGRUPPE UND DAS MIT WEITAUS WENIGER
MENSCHEN ALS AUF DER ANDEREN SEITE.
führt und sie machen das großartig. Die Hütte ist urig-authentisch, ohne ins Kitschige abzudriften. Dafür sorgen Details wie die lässig-modernen Lampen und die Speisekarte, auf der man nebst Klassikern wie Gersten- und Gulaschsuppe oder Eier, Speck und Bratkartoffeln auch in Bierdampf gegarte Spareribs mit Krautsalat findet, die hier ein echtes Highlight sind. Toll sind die Nudelgerichte, die perfekt al dente an den Tisch kommen, die Polenta-Variationen oder Mama Lina’s hausgemachte Schlutzkrapfen, die wir vollumfänglich empfehlen können. Es sind übrigens die von der Einleitungsgeschichte. Bevor die Hütte in die Saison startet, werden die Schlutzkrapfen mit tatkräftiger Unterstützung von Davids Mamma per Hand gemacht. Satte fünf Tage lang ist man dafür am Werken, damit man für die Saison gerüstet ist, und Mama Lina hilft auch bei den Desserts kräftig mit. Ihre Buchweizentorte ist weithin bekannt, auch
das Tiramisu wird immer gern genommen. Unser hausgemachter Apfelstrudel war prall gefüllt und wunderbar saftig. Selbst wenn die Hütte voll ist, ist der Service aufmerksam und flott.
Die Hütte ist außerdem der ideale Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen, die man am besten gleich frühmorgens angeht. Die Stimmung ist dann wahrlich einzigartig. In der Hütte kann man übernachten, 40 Personen haben in den Doppel- und Mehrbettzimmern Platz. Simona kümmert sich darum, dass es den Gästen an nichts fehlt, Zirbenholz sorgt für einen guten Schlaf.
Hochbetrieb herrscht in der Hütte vor allem im Winter, weil hier auch bei Schnee herrlich (Schneeschuh-)gewandert werden kann. Vielleicht sogar noch ein bisschen idyllischer als sommers. Bei Schnee hält die Standseilbahn auch an einer Mittelstation, an der sie Rodler aus- oder einsteigen lässt. www.rifugioresciesa.com
STANDESGEMÄSS
Bequemer geht’s kaum: Vom Ortszentrum in St. Ulrich nimmt man zuerst die Rolltreppe nach oben (wer mag, nimmt die herkömmliche Treppe), bevor man nach ein paar Schritten zur Standseilbahn kommt, die einen unkompliziert auf den Berg zieht. Die Standseilbahn verbindet St. Ulrich mit der Raschötz auf 2.163 Metern und ersetzt den früheren Sessellift, den man im Inneren noch auf Bildern sieht – Geschichte inklusive. In weniger als acht Minuten bewältigt man die 2.402 Meter lange Strecke und überwindet 818 Höhenmeter, während man bei schönem Wetter die Aussicht auf die Dolomiten genießt.
Das Costamula oberhalb von St. Ulrich erzählt eine jahrhundertealte Geschichte, die im Heute behutsam fortgeschrieben wird. Nichts ist zu viel, nichts zu wenig. Alles ist genau richtig. Im Interieur, und auf dem Teller.
Jedes Jahr aufs Neue werden wir auf unserer Reise durch Südtirol kulinarisch begeistert und immer wieder überrascht. Jedes Haus, jeder Gastgeber, jeder Chef erzählt seine eigenen, wunderbaren Geschichten, die uns abholen und mitnehmen. Dieses Jahr war es das Restaurant Costamula etwas oberhalb von St. Ulrich, das für diesen ganz besonderen Überraschungsmoment gesorgt hat. Was Familie Mahlknecht aus dem alten Bauernhaus gemacht hat, ist phänomenal.
Ursprünglich stammt das Gebäude aus dem Jahr 1608 – oder etliche Jahre früher
– und ist eine der ältesten Hofstellen in Gröden. In den vielen Jahren seines Bestehens wechselte das Haus einige Male seine Besitzer, über Jahrhunderte wurde es als Bauernhaus genutzt. Seit Ende der 1980er-Jahre blieb das Haus schließlich unbewohnt und drohte zu verfallen. Als es wieder in den Besitz der Familie Mahlknecht zurückkam, der es schon einmal gehörte, begann diese das einst prächtige Bauernhaus rücksichtsvoll und achtsam in ein Restaurant zu verwandeln. Im Jahr 2010 wurde das Haus unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes behutsam und mit viel Feingefühl restauriert.
Man merkt: Hier wurde nicht nur viel Liebe, sondern auch ziemlich viel Geld investiert. Herausgekommen ist eine einzigartige Kombination aus alten und neuen, edlen Elementen, die aussehen, als gehörten sie immer schon zusammen. Kleine Details lassen einem immer wieder Auge und Herz aufgehen. Wenn man nicht zu Fuß kommt, erfolgt die Anfahrt über eine schmale Straße und selbst wenn Sie das Gefühl haben, hier geht’s nicht mehr weiter: Ein bisserl geht noch. Für den letzten Teil nimmt man einen kleinen Tunnel, der exklusiv für Costamula-Gäste befahrbar ist, und findet sich dahinter quasi am Ende der Welt wieder. Hier ist nichts anderes zuhause als Ruhe und Genuss. Vom Parkplatz führt eine steinerne Treppe nach oben, ein Schild weist den Weg und während man vom Parkplatz aus in Richtung Wald blickt, eröffnet sich vor der Hütte ein herrlicher Weitblick auf die Berge. Wenn das Wetter stimmt, lässt man sich hier in den Liegestühlen nieder. Im Inneren eröffnet sich schließlich eine einzigartige Welt aus jahrhundertealter Geschichte und sensibler Moderne. Was von außen wie damals anmutet, ist drinnen ganz viel heute. Wir nehmen in einer rustikalen, klein-intimen Stube mit drei Tischen Platz, der Service ist sofort zur Stelle. Der wunderschöne Holzboden passt perfekt zu den Stühlen mit den traditionell geschnitzten Herzen in der Lehne und dennoch ist man hier ganz weit weg von Kitsch. Geschmackvoll ist es – in allen Belangen. Die Deko ist authentisch, aber dezent, nichts ist zu viel. Die Tische sind reduziert gedeckt, die Serviette leger gefaltet.
Auf der Karte finden sich je vier Antipasti, Vor- und Hauptspeisen. Die Küche von Chef Matteo Noce ist regional und die Karte in der Beschreibung bodenständig, am Teller jedoch unglaublich modern und jedes Gericht hervorragend. Die Tellersprache kommt ohne viel Schnickschnack aus, was zählt, ist das Produkt, und das ist gut so. Besonders schön fanden wir die bunten Teller, die einen charmanten Kontrapunkt zum sonst oft und gern verwendeten Weiß setzen. Schon das Brot war eine Wucht, das Erbsengazpacho
als kleiner Gruß aus der Küche fabelhaft. Wir haben uns für Tagliolini aus Pflanzenkohle mit Alpenkräutern, Bergzitrone, Almbutter und Bottarga aus dem See sowie für Gnocchi gefüllt mit Rehragout, Pecorino-Käse und geröstetem Kümmelbrot entschieden und damit definitiv die richtige Wahl getroffen. Die anschließende rosa gebratene Entenbrust mit Kirschreduktion und eingelegtem Sommergemüse war ebenso auf den Punkt wie das WienerSchnitzel vom Hirsch, das mit Himbeermayonnaise und mariniertem Krautsalat kam, die Kartoffelchips wurden ganz unkompliziert nebenangestellt. Der süße Abschluss aus Ziegenmilch-Eis mit Heidelbeertopping und beigestellter Buchtel war in der Kombination genial, das leich-
„Rohstoffe der Berge zu Gerichten zu veredeln, die innovativ und zugleich in der Tradition verwurzelt sind. Das ist mein Gedanke.“
te Zimtaroma passte trotz Sommerzeit tadellos. Der Pino Nero Riserva Matan vom Weingut Pfitscher war ein schöner Fund auf der gut bestückten Karte, die Preise sind ob der gebotenen Qualität durchwegs sehr okay. Der Service hält sich dezent im Hintergrund und ist doch stets präsent. Es hilft, zumindest ein wenig Italienisch zu sprechen, es geht aber durchaus auch ohne. www.costamula.com
Der über Jahrhunderte erhalten gebliebene alte Flurname Costamula wird aus zwei Wörtern gebildet, die aus dem Ladinischen stammen. Còsta und mula. Costa bedeutet Leite, Bergrippe oder Geländeknick und mula abgerundet, rundlich oder stumpf. Costamula als Geländebezeichnung bedeutet also ein abgerundeter, kanten- und gratloser Geländerücken, das stimmt mit dem rundlichen, kuppenartigen Kegel bei Costamula durchaus überein. Eine andere etymologische Interpretation besagt, dass der Name Costamula von costa mullea, also Roteck, stammt. Das erinnert an den roten Sand, der für die nahegelegene Gegend Cuecenes (cueciun = rot) typisch ist.
ÜBERNACHTEN
Das Boutiquehotel Planlim in St. Ulrich vereint moderne Architektur mit alpiner Tradition und Gastgeberfamilie Moroder-Demetz hat das richtig gut hinbekommen. Die goldenen Elemente wirken edel, ohne das Interieur zu überladen. Alte Möbel und Bilder harmonieren perfekt dazu.
Irgendwie schaffen es Südtiroler Hotels immer wieder eindrucksvoll, ihre Wurzeln mit dem Heute zu verbinden, ohne dabei in Nostalgie zu verfallen oder zu gewollt zu wirken. Alles scheint hier ganz natürlich ineinanderzugreifen und eine stilvolle Koexistenz einzugehen. Das ist auch im Boutiquehotel Planlim in St. Ulrich so, in dem wir uns auf Anhieb wohl- und willkommen gefühlt haben.
Nach einer umfassenden Renovierung hat das Haus Ende 2021 wiedereröffnet und präsentiert sich mit klaren Linien, großen Glasfronten und natürlichen Materialien wie Holz und Stein, die die umliegenden Dolomiten aufgreifen und ins Innere ziehen. Das minimalistische Design lässt viel Freiraum, ohne unterkühlt zu wirken, und macht Platz für kleine Reminiszenzen an die Region und die Vergangenheit. Immerhin wird das Haus aktuell bereits in dritter Generation geführt. Das darf man sehen. Die Zimmer und Appartements sind geräumig, modern-alpin und gemütlich, Highlight ist im wahrsten Sinne die Rooftop-Sky-Suite
mit Panorama-Ausblick, an der man auf dem Weg zum Spa vorbeikommt, das in der obersten Etage des Hauses daheim ist. Aus der finnischen Panorama-Sauna schaut man direkt auf den Langkofel, im Dampfbad lässt man sich angenehm benebeln. Körper und Geist kann man anschließend im Ruhe- oder Meditationsraum auf breiten Betten und unter kuscheligen Decken entspannen, dazu bedient man sich an der kleinen Teeecke. Alternativ legt man sich auf die Dachterrasse oder sprudelt im dortigen Whirlpool.
Richtig toll ist das Frühstück, wo man am aufgeräumten Buffet alles findet, was man braucht – schöne Auswahl an lokalen Feinkostkäsen inklusive. Immer wieder schaut der Service nach dem Rechten, sodass hier tatsächlich kein Brösel herumliegt. Die Auswahl an frisch-knusprigem Brot ist hervorragend, auf Wunsch werden frische Eierspeisen zubereitet. Zusätzlich zu Tee und Kaffee stehen feine Kohlsäfte bereit. Besonders haben es uns die kleinen Croissants angetan, für die sich immer noch ein Plätzchen im Bauch findet.
Das hauseigene Bistro Lim’s hat von Dienstag bis Samstag ab 18:30 Uhr geöffnet und steht auch Nicht-Hotelgästen offen. Die Karte verbindet Genuss und Leichtigkeit und führt frische Antipasti und Pasta oder Größeres wie Hirschfilet mit Selleriepüree oder gegrillten Oktopus, der Weinkeller ist gut sortiert und orientiert sich an der Region, schaut aber auch über die Grenzen hinaus. Familie Moroder-Demetz hat mit ihrem Planlim einen echten Wohlfühlort geschaffen, in dem man definitiv gerne länger bleibt. www.planlim.com
Die Forschung ist sich nicht immer ganz einig, wann eine Sprache als Dialekt gilt und wann es sich um eine eigenständige Sprache handelt. Beim Ladinischen dürfte es klar sein, ist es doch neben Deutsch und Italienisch die dritte Amtssprache in Südtirol. Vor allem im Grödnertal wird sehr darauf geachtet, dass die Sprache nicht verloren geht. Und hier wird geschnitzt.
St. Ulrich (auf ladinisch: Ortisei), dort wo das Boutiquehotel Planlim seine Heimat hat, ist stark mit der Holzschnitzerei verbunden und hält auch das Ladinische mit Selbstbewusstsein hoch. Beides ist an vielen Ecken im Ort spürbar und wir finden das großartig. Geballte ladinische Kultur ist etwa in der Cësa di Ladins zu finden. Hier ist seit 1960 das Museum Gherdëina untergebracht, in den darauffolgenden Jahren bot die Cësa di Ladins Raum für das Theater, die Bibliothek Anda Malia da Cudan, den Sitz der Union di Ladins de Gherdëina, die Redaktion der Wochenzeitung Usc di Ladins und die Union Generela di Ladins dla Dolomites. Dafür nimmt sogar die Politik immer wieder gerne Geld in die Hand. Und auch das Schnitzen scheint fest in der DNA der Grödner verankert zu sein. Begann die Kunst vorrangig mit sakralen Darstellungen (Grödner Heiligenfiguren haben es bis in den Vatikan geschafft), so kommt sie heute in ganz vielen Facetten und auch richtig modern daher. Das lässt sich eindrücklich zum
Beispiel in der Dauerausstellung ART52 im Kongresshaus in St. Ulrich erleben, in der 52 Künstler*innen ihre Schnitzkunst ausstellen – zu sehen ist unter anderem Filip Piccolruaz, der hier seine trotzig-traurige Tochter samt einäugigem Stoffbären verschnitzt hat, oder Stefan Perathoner, der seine Holzkunst edel vergoldet. Ein Besuch lohnt sich, der Eintritt ist frei, offen ist bis 22 Uhr. Der Verein Unika gibt außerdem immer wieder jungen Künstler*innen eine Bühne, viele Werke finden sich dabei über den ganzen Ort verteilt und erfreuen
die Augen für alle jene, die sie danach offenhalten. Es verwundert wenig, dass auch das Kunstgymnasium Cademia und die Landesberufsschule für Kunsthandwerk in St. Ulrich angesiedelt sind.
Sollten Sie in der Nähe sein, ist ein kleiner Spaziergang durch das Zentrum von St. Ulrich auf jeden Fall eine Empfehlung. Unser Tipp: Kommen Sie am besten zu den Randzeiten, da das wirklich entzückende Örtchen mittlerweile ziemlich viele (Tages-)Touristen anzieht. So haben sich hier viele internationale Geschäfte angesiedelt, in die – meist gut betuchte – Gäste zu Shoppingtouren aufbrechen. Wir indes mögen vor allem die bunten Traditionshäuser und all die Geschichten, die sie zu erzählen haben, die vielen kleinen Details, die St. Ulrich so charmant machen und die kurzen Ausblicke, die sich zwischen den Häusern immer wieder auf die Berge eröffnen. Seinen Espresso nimmt man am besten im Soviso Café abseits der Hauptstraße. Am Platz ist es etwas ruhiger und wo sich auch die Einheimischen treffen, kann es nicht ganz verkehrt sein.
Mittlerweile gibt es auch auf so mancher Hütte ganz ansehnliche Weine. Die Ütia Bioch ist hier nochmal eine andere Nummer. Markus Valentini lagert auf über 2.000 Metern rund 11.000 Flaschen in seinem Keller. Dazu serviert er eine Küche, die sich den Namen „Gourmet“ redlich verdient.
ir starten bei der Talstation der Bergbahn Piz La Ila, die uns gemütlich nach oben bringt. Beim Blick nach drüben scheint die Ütia Bioch auf ziemlich gleicher Höhe zu liegen, die Wanderung indes geht dann doch ein wenig auf und ab. Manchmal kreuzen (E-)Biker den Weg. Die Strecke ist dennoch leicht machbar, der Panoramaweg sorgt für Ausblick, in rund einer Stunde ist man bei der Hütte. Und was einen hier angekommen erwartet, lohnt jede Minute. Schon der Weitblick ist rundherum grandios, wenn man Glück hat, erwischt man einen der Liegestühle. Optisch mutet die Ütia Bioch außen wie innen wie eine herkömmliche Hütte an, einzig der separate Tisch inmitten des (ersten) Weinschranks deutet an, dass hier doch etwas anders ist. Besonders. Dieses anders findet sich auf der Karte wieder. Und vor
allem im Keller. Chef Markus begrüßt uns freundlich und wenn Sie die Gelegenheit haben, mit ihm ins Gespräch zu kommen, nutzen Sie sie. Der Mann ist ein wandelndes Geschichtsbuch.
Zum Start gab‘s einen Sekt aus der Kellerei Arunda in Mölten. Die liegt auf 1.200 Metern und ist damit nicht nur die höchstgelegene Sektkellerei Europas, sondern auch
das Lebenswerk von Josef Reiterer, der in Südtirol als Sektpionier gilt. Dazu werden uns Südtiroler Speck und Käse, Kaminwurzen, Kren, Feigensenf und Gurken am Brett sowie kleine Tirtlan an den Tisch gebracht. So weit, so Hütte. Dann schauen wir in die Karte. Markus empfiehlt neben dem Gourmetteller die Latschenkiefer-Fettuccine mit Kräuter-Pesto und gerösteten Walnüssen. Der Schnittlauch dafür wächst wild 50 Meter von der Hütte entfernt, auch die Brennnessel wachsen hinterm Haus, der Thymian ebenso. Einzig die Minze wird im Blumenfass extra angepflanzt. Die Tellersprache ist aufgeräumt schön, der Kerner vom Pacherhof aus Neustift bei Brixen perfekt. Als Hauptspeisen stehen neben traditioneller Bratwurst oder Polenta auch ein Bistecca Fiorentina oder ein Rindsfilet vom Angus vom Holzkohlegrill auf der Karte. Zum hervorragenden Kaiserschmarren bekommen wir einen Rosenmuskateller aus der Kellerei Kurtatsch. Die Pasta ist selbstgemacht, Milchprodukte,
Obst und Gemüse kommen jeden zweiten Tag frisch auf die Hütte, Fleisch jeden dritten. Dem Bäcker gehört eine kleine Hütte nebenan, gebacken wird zwar im Tal, dennoch kommt natürlich kein anderes Brot infrage. Über 20 Weine gibt es glasweise, im Winter 30.
DAS HERZSTÜCK
Wie aber kommt es, dass man hier nicht nur grandios isst, sondern auch so trinkt? Den Auslöser gab eine Einkehr auf der Sofie-Hütte auf der Seceda vor vielen, vielen Jahren, erzählt Markus: „Die hatte damals bereits 50 verschiedene Weine auf der Karte und ich dachte: Das will ich eines Tages auch.“ Im Sofie-Keller lagern heute über 300 Etiketten aus der ganzen Welt, auf der Ütia Bioch sind es mittlerweile 1.500, „wenn nicht ein bisschen mehr“. Dass man damit „nur Betrunkene“ auf der Hütte hätte, ist übrigens ein Irrglaube. Weintrinker sind Genießer, die sich darüber freuen, dass sie hier auch wirklich schöne Weine und Raritäten
al calice bekommen – wie einen 2018er Tignanello von Marchesi Antinori oder einen Sassicaia 2015 von der Tenuta San Guido. Einer von Markus’ Lieblingsweinen ist ein Chianti von Fontodi aus Greve, auf der Karte entdecken wir auch einen 2016er Flaccianello, ein 100-Parkerpunkte-Wein. Neben dem speziellen Tisch zwischen den Weinflaschen geht eine Tür in einen kleinen Nebenraum. Auch hier lagern bereits zahlreiche Flaschen, das Räumchen wird auch gern für Mitarbeiterbesprechungen genutzt. „Bei einem guten Glas Wein redet es sich einfach feiner“, findet Markus.
Dann geht’s hinab ins Herzstück der Hütte, den Cianô. Im Keller lagern bei unserem Besuch rund 11.000 gut sortierte Flaschen Wein, zum Ende des Sommers werden es 14.000 sein. Markus kennt viele Winzer*innen persönlich: „Denen nimmt man natürlich gerne etwas ab. Eigentlich will ich eher weniger Flaschen haben, aber man kauft immer mehr. So ist das mit Weinliebhabern.“ Eingerichtet wurde der Keller von Markus’ Vater, seines Zeichens Tischler. „Er ist auch dafür verantwortlich, dass hier unten ein Tisch steht, ich wollte das eigentlich gar nicht, aber er hatte recht.“ Für ihr Engagement hat die Ütia Bioch 2020 und 2024 sogar den Preis für Südtiroler Weinkultur bekommen, was Markus Valentini
Der Gourmetteller der Ütia Bioch, bestehend aus hausgemachten Tortelli, gefüllt mit einer Paté aus Speck und Ricotta auf Risina-Bohnen-Fond und Balsamicoessig, wurde von Dreisternekoch Norbert Niederkofler mitentwickelt. Das Gericht sieht nicht nur gut aus, es schmeckt auch fantastisch. Dazu empfiehlt Chef Markus einen Sauvignon Porphyr & Kalk von Ignaz Niedrist aus Eppan.
Tirtlan oder ladinisch Turtres sind ein traditionelles Gericht der Südtiroler Küche. Die Teigtaschen werden in Öl gebacken und kamen in unserem Fall mit Spinat-Ricotta-Fülle und einem Kerner vom Pacherhof in Neustift bei Brixen an den Tisch.
ganz besonders freut. Ebenso, wenn seine Mitarbeiter*innen einen Sommelierkurs absolvieren, für den er gerne zwei Drittel der Kosten übernimmt. Auf die Empfehlungen der Mitarbeiter*innen können Sie sich also getrost verlassen. Und wenn es noch mehr Wein sein darf, rät Markus zu einem Besuch der Daniel-Hütte drüben auf der Seceda. Die Weinkarte umfasst rund 1.000 Etiketten und das Essen „ist richtig gut. Wir schicken uns immer wieder gegenseitig Leute – auch von der Gostner Schwaige übrigens. Und anderen.“ Schön! So soll es sein. www.bioch.it
Mit der Gourmet-Skisafari startet Alta Badia heuer zum 16. Mal in die Wintersaison. Dabei kreieren namhafte Sterneköche unter einem wechselnden Motto ihre ganz persönliche Interpretation der alpinen Küche. Heuer findet die Skisafari am 14. Dezember statt, auf den verschiedenen teilnehmenden Hütten wird dabei je ein besonderes Gericht serviert, der jeweilige Koch ist persönlich anwesend. So kann man sich von Hütte zu Hütte kosten oder auch gerne länger sitzen bleiben. Die Feinschmeckergerichte bleiben anschließend die gesamte Saison lang auf der Karte. Natürlich ist die Ütia Bioch auch heuer wieder mit dabei, letztes Jahr hat hier Massimiliano Alajmo vom Dreisterner Le Calandre aus Rubano in Padua gekocht. Wir sind gespannt, wer heuer zu Gast sein wird. Seit jeher arbeitet „Skifahren mit Genuss“ außerdem mit einer gemeinnützigen Organisation zusammen, an die ein Teil der Einnahmen gespendet wird. Genießen und dabei Gutes tun? So mögen wir das. Weitere Infos gibt’s hinter dem QR-Code.
ÜBERNACHTEN
Im familiengeführten La Majun in La Villa in Alta Badia finden ladinische Tradition und ein außergewöhnliches Gespür für Design wirklich großartig zusammen. Die Atmosphäre ist entspannt, die Gastgeber authentisch herzlich und in vielen kleinen Details schwingt eine herrlich-feine Prise Humor mit.
Wie mit vielen anderen Häusern der Region verbindet Markus Valentini von der Ütia Bioch (siehe vorige Seite) auch mit dem La Majun ein freundschaftliches Verhältnis. „Natalie ist gerade dabei, im Haus einen schönen Weinkeller aufzubauen. Sie macht das richtig gut“, erzählt er uns. Die Auswahl ist bereits auf über 600 Weine angewachsen. Und als Markus dann über das Haus im Allgemeinen ins Schwärmen gerät, legt er die Latte für unseren Aufenthalt dort richtig, richtig hoch. Und wir können sagen: Wir wurden nicht enttäuscht. „Das La Majun hat einen ganz eigenen Stil, das Lichtkonzept ist toll und man erkennt ganz deutlich Roberta darin“, sagt Markus. Als wir im Hotel ankommen, wissen wir genau, was er meint. Roberta
Rinna ist die Chefin des Hauses, in dem Anfang der 1960er-Jahre die ersten zwei Fremdenzimmer entstanden. Bis heute ist das La Majun ein Familienbetrieb, auch Tochter Natalie Mellauner hilft tatkräftig mit. Die entdeckte bereits früh ihre Leidenschaft für Malerei, malt selbst und ist damit auch maßgeblich mitverantwortlich, dass Kunst im Haus eine große Rolle spielt. Die verspielten Reh-Bilder, die sich quer durchs Hotel ziehen, haben uns immer wieder ein kleines Schmunzeln entlockt. Generell atmet das Haus Design in jedem Winkel und bleibt im Stil dennoch elegant-bodenständig. Gemütliches Holz trifft auf warmes Gold, die Beleuchtung ist von der Lobby über die Bar und die Treppen bis in die Zimmer tatsächlich großartig inszeniert. Obwohl hier alles mit großer Sorgfalt bis ins letzte De-
tail durchdacht und bedacht scheint, fühlt man sich im Haus vollumfänglich wohl. Die Atmosphäre ist offen und unaufgeregt und vermittelt ein Gefühl von Leichtigkeit, wozu auch die Mitarbeiter*innen einen wesentlichen Beitrag leisten. Jeder Handgriff wirkt
ganz selbstverständlich, jedes Wort sitzt, zugleich begegnet einem eine Empathie und ein Sensorium für den Gast, wie man es heute nur noch selten findet. Die Familie ist Gastgeber mit Leib und Seele, ihr Umgang mit den Gästen herzlich und von ehrlichem Interesse am Gegenüber geprägt. Das Team arbeitet professionell, bringt jedoch auch eine wohltuende Portion Humor mit. Auch die Zimmer und Suiten strahlen eine warme Natürlichkeit aus und spiegeln die Ausrichtung des Hauses wider. Holz, Stein, Glas, Design, jedes davon individuell, jedes anders, jedes schön und fast alle mit Balkon. Fast selbstredend zieht sich das (Design-)Konzept auch in den Wellnessbereich. Auf 800 Quadratmetern vereinen sich Elemente aus Naturstein und Holz aus den Wäldern des Gadertales mit Bauernmöbeln der Familie, der Pool öffnet sich mit großen Panoramafenstern in die Landschaft der Dolomiten. Im Agana Spa relaxt man in Sauna und Salzdampfbad und anschließend in hölzernen Bauernbetten im Ruheraum. Im Heubad in der rustikalen Holzwanne taucht man ein in duftendes Heu und bunte Alpenblumen, Körper- und Gesichtsbehandlungen und Massagen bringen Körper und Geist wieder in Einklang.
Und: Man isst im Majun auch hervorragend. Kulinarisch setzt das Haus auf kreative alpine Küche mit regionalem Fokus. Die Esskultur achtet auf die Jahreszeit und folgt dem Rhythmus der Natur. Abends bedient man sich am reichhaltigen Salatbuffet und wählt anschließend aus je drei Vor- und Hauptspeisen. Die Dinkelsuppe mit JulienneGemüse und scharfem Öl war gefällig herzhaft, die Kamut-Spaghetti all’arrabbiata brachten eine angenehme Schärfe mit. Das in der Pfanne gebratene Seebrassen-Filet mit Pak Choi und Sauce Hollandaise war auf den Punkt, die Nachspeisenvariation ein idealer Abschluss. Wir empfehlen im Anschluss noch einen Besuch an der Bar – hier sitzt man nicht nur gemütlich, es gibt auch mehr als ordentliche Drinks.
Nur zwei Auto- oder zehn Gehminuten von der Talstation der Bergbahn Piz la Ila entfernt, von wo aus wir vormittags aufs Plateau gegondelt wurden, ist das Hotel La Majun außerdem ideal, um sommers wie winters in die Berge zu starten. Die Liftanlage vor der Tür ist direkt mit der Gondelbahn von Piz la Ila verbunden, der direkte Anschluss zum Skikarussell Alta Badia und Sellaronda. Im Sommer lässt sich das Gebiet auf gut ausgebauten Wegen weitläufig erwandern. www.lamajun.it
Im Spa des La Majun kann man sich so richtig verwöhnen lassen. Bei den Behandlungen greift man auf Produkte von Babor und Dermophisiologique zurück. Nach einem Tag in der Natur empfiehlt sich die Sportmassage, eine herrliche Mischung aus Massage, Dehn- und Schröpftechnik, in der die Muskulatur gelockert und Verspannungen gelöst werden. Eine wärmende Sportsalbe und alpines Kräuteröl unterstützen die Regeneration zusätzlich. Richtig angenehm ist auch die alpine Kräuterölmassage, die Stress und Muskelverspannungen lindert. Massiert wird punktgenau dort, wo’s am meisten benötigt wird.
ASüdtirol ohne Wein? Geht zwar grundsätzlich, ein bisserl was würd’ allerdings fehlen. Zwischen sanften Hügeln, markanten Bergketten und warmen Tälern liegen zahlreiche charmante Weingüter, die über die letzten Jahre und Jahrzehnte international gefeierte Qualitäten produzieren. Auf einigen davon kann man auch übernachten und den Rhythmus des Weins hautnah erleben.
uf einem Weingut zu übernachten, bedeutet, in einer teilweise jahrhundertealten Tradition anzukommen, bei Menschen, die sich oft seit Generationen um den Wein kümmern und eine authentische Lebensweise pflegen. In Südtirol reicht die Bandbreite dabei von jahrhundertealten Weingütern mit historischen Kellern bis zu architektonisch avantgardistischen Betrieben mit futuristischen Degustationsräumen. Jedes Weingut erzählt seine eigene Geschichte – oft verwurzelt in der Vergangenheit und immer mit mutigem Blick in die Zukunft. So verschwimmt etwa im Gästechalet auf Weingut Eichenstein die Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit (www.eichenstein.it): Grillen zirpen, Rosmarin duftet, der Ausblick ist erhaben. Ein Rückzugsraum umgeben von der Natur, ein stilles Refugium inmitten von Reben. Auch im Weinhotel Stroblhof in Eppan residiert man inmitten von Weinbergen und Wäldern (www.stroblhof.it). Hier ist es ruhig und entspannt, historischer Charme trifft auf familiäre Atmosphäre und puren Genuss im hauseigenen
Restaurant, in dem nebst erstklassiger Kulinarik – fast selbstredend – die vielschichtigen Weine des traditionsreichen Weingutes die Hauptrolle spielen. Der Pacherhof in Neustift indes vereint Tradition und Moderne auf ganz wunderbare Weise (www.pacherhof.it). Der fruchtig-frische Kerner des Hauses wurde uns unter anderem von Markus Valentini auf seiner Ütia Bioch zu den wirklich hervorragenden Latschenkiefer-Fettuccine kredenzt. Außerdem schläft und isst man am Hof ganz fantastisch. Die Familie hat mit dem Vinum-Hotel innovative Architektur mit viel Behutsamkeit in die Weinberge gebracht, auch im Spa spielen die Natur und jahrhundertealtes (Heil-)Wissen die Hauptrollen. Achtsame Moderne ist auch das Schlagwort für das Schloss Plars in Algund (www.schlosspars.com). Raum und Zeit bekommen in diesem Weinrefugium eine völlig neue Dimension. Fine Dining, gemütliche Gasthäuser und Buschenschenken liegen in unmittelbarer Umgebung, die Wurzeln des Weines gehen bis 1911 zurück. Echt weitläufig ist das Areal des Schenna Resorts bei Meran samt großzügigem Mind&Soul-Bereich
sowie einer eigenen Family- und Adults-Zone. Regelmäßig finden (Yoga-)Retreats und verschiedene Themenwochen statt, sogar Tennis kann man hier spielen (www.schennaresort.com). Die edlen Tropfen kommen vom eigenen Weingut Pföstl, im breiten Angebot finden sich Sekt, Weiß-, Rot- und zwei Süßweine. Kulinarisch wählt man aus drei Restaurants. Etwas intimer ist es am Weinhof Schmid Oberrautner in Bozen, der seit mittlerweile 21 Generationen von der Familie bewirtschaftet wird (www.schmidoberrautner.it). Jede Generation hat den Erbhof und seine Erzeugnisse dabei ein Stück weiterentwickelt. Jüngst entstanden in den altehrwürdigen Gemäuern des Hofes drei bezaubernde Ferienappartements, die großzügig und mit viel Fingerspitzengefühl gestaltet wurden. Ein authentisches Weinerlebnis bietet auch der familiengeführte Klosterhof, wo der Wein den Takt bestimmt (www.klosterhof.it). Stilvolle Suiten und Zimmer rund um einen großen Garten mit Außenpool werden schnell zum Lieblingsplatz und Ausgangspunkt für Entdeckungstouren rund um den Wein.
WEIN -WANDERN
Weinreisen erleben einen weltweiten Aufschwung, denn Reisen bedeutet heute viel mehr als bloße Entspannung: Reisende suchen Erlebnisse, die sie bereichern und weiterbilden. Dabei sind in Südtirol gehobene Unterkünfte auf Weingütern besonders gefragt, auf des Weines Wegen kann man indes auch herrlich wandern. Auf Südtirols Weinwanderwegen zeigt sich das Land von seiner stilleren, tiefer verwurzelten Seite. Hier weist der Wein als Kulturgut, Landschaftspräger und Ausdruck von Herkunft und Haltung den Weg. Und wer ihm folgt, entdeckt so viel mehr als schöne Ausblicke. Unterwegs warten stille Genussmomente: versteckte Plätze mit Blick auf die Dolomiten oder das Etschtal, spontane Kostproben bei Winzern, Vinotheken, die wie kleine Oasen in der Landschaft liegen. Viele dieser Wege gelten noch immer als Geheimtipps. Sie liegen fern der touristischen Routen, führen durch Weingärten, an Trockenmauern entlang, zu Verkostungen, Ausblicken, Gesprächen. Und laden dazu ein, Südtirol ganz nah zu kommen – in der Landschaft, in der Kultur, im Glas.
UNSERE EMPFEHLUNGEN
• Die Sortenreinen: Der Blauburgunderweg verbindet Auer, Montan und Neumarkt und gewährt Einblicke in erstklassige Pinot-Noir-Terrassen, während der Gewürztraminer-Weg durch die Steillagen oberhalb von Tramin führt, das dieser aromatischen Rebsorte ihren Namen gibt.
• Für Ästheten: Der Kalterer wein.weg startet am Rottenburger-Platz und umrundet Kalterns historische Weinlagen mit poetischen Kalksteinschwellen. Wunderschöne Weinlagen, herrschaftliche Weinhöfe und ein einzigartiger Blick auf den See inklusive.
• Für Weißwein-Liebhaber: Der Terlaner Weinweg verbindet Terlan, Andrian, Siebeneich und Vilpian und beleuchtet die Wurzeln der ersten Kellereigenossenschaften. Von hier kommen einige der besten Weißweine Südtirols.
• Der Gemütliche: Der Weinwanderweg St. Pauls‑Eppan überzeugt als feiner Zwei-Kilometer-Spaziergang durch historische Weißburgunder-Reben.
Detaillierte Infos zu den Wegen gibt’s hinter dem QR-Code.
Das Castel Sallegg in Kaltern direkt an der Weinstraße ist eines unserer Favoriten. Am Weingut verbinden sich Terroir und Handwerkskunst zu wirklich lässigen Weinen. In drei Linien (die Signature-Weine Imperialis, die edel gereifte Serenis und die unkomplizierte Nobilis) werden insgesamt 17 Weine und ein Sekt produziert, die allesamt zeigen, welche Kraft und Kreativität in der Region steckt. Seit 1851 im Besitz der Grafen von Kuenburg gehören zu Castell Sallegg mit dem Preyhof, dem Leisenhof sowie dem Seehof drei historische Weinhöfe mit 30 Hektar Weinbaufläche. Im Adults-only-Boutiquehotel schläft man in herrschaftlichen Suiten in stilvoller Atmosphäre, private Loggias und eine Sauna bieten Raum zum Ankommen und zur Entspannung. Die Zimmer wurden behutsam renoviert, jedes davon ist ein Unikat aus zeitgemäßem Luxus und charmanten Details sowie der unverkennbaren Signatur der Grafen von Kuenburg. Die edel-adelige Vineria am Leisenhof gleich unterhalb von Schloss Salegg ist Vinothek und Bistro, in dem man durchs Sortiment gustiert und einen kleinen Zubiss genießt. www.castelsallegg.it
Hafena vereint Genuss, Gesundheit und Nachhaltigkeit in einem veganen BioHaferdrink, der komplett im Einklang mit der Natur hergestellt wird. Die Zutaten stammen von sorgfältig ausgewählten Bio-Bauernhöfen aus Südtirol, die ressourcenschonend wirtschaften und so zur Erhaltung der regionalen Biodiversität beitragen. Reich an wertvollen Ballaststoffen unterstützt Hafena eine gesunde Darmflora und verzichtet dabei bewusst auf Zuckerzusatz, Laktose, Milchproteine und Cholesterin. Ob cremig aufgeschäumt im Kaffee, pur genossen oder als gesunder Begleiter im Müsli – Hafena ist vielseitig einsetzbar und begeistert durch den milden Geschmack.
WWW.HAFENA.COM
Südtirol verwandelt sich immer mehr zum Pulsgeber für kreative, nachhaltige Food- und Genusskonzepte – von HightechFermentation im NOI Techpark über urbane Bio-Mixer bis hin zu mutigen Geschmacksexperimenten und saisonalen Küchenideen. Eine Region, die Tradition und Innovation smart verbindet und so die Zukunft der Kulinarik maßgeblich mitgestaltet.
FORSCHUNG & INNOVATION
Im NOI Techpark wird Fermentation als Zukunftstechnologie für gesunde, nachhaltige Lebensmittel vorangetrieben. Mikrobiologin Sandra Fleischmann und das Micro4Food Lab der Freien Universität Bozen erforschen, wie fermentierte Produkte Darmgesundheit fördern und Lebensmittel haltbarer machen – mit modernsten Methoden wie dem SHIME®-Simulator. Neben der Entwicklung neuer Prozesse steht auch die Nutzung von Lebensmittelnebenprodukten im Fokus, um Abfälle zu reduzieren. 2024 öffnet das „International Center on Food Fermentations“ im NOI Techpark seine Tore und setzt mit Partnern wie Mila und Barilla auf die nachhaltige Zukunft der Fermentation. WWW.NOI.BZ.IT
Auf dem Biohof der Familie Werth in Eppan wagt Simon Werth etwas Ungewöhnliches: Neben Apfelsorten wie Topaz und Bonita kultiviert der junge Biobauer die exotische Asimina – eine nährstoffreiche Frucht mit Aromen von Mango, Papaya und Vanille. Mit Mut, Neugier und viel Geduld hat er sie als einer der Ersten nach Südtirol gebracht. Simon setzt auf widerstandsfähige Sorten, lebendige Böden und mechanische statt chemischer Pflege. So entstehen gesunde Produkte vom Apfel bis zur Indianerbanane mit echtem Charakter und ökologischer Haltung. Reinschauen auf Instagram unter @asimina_suedtirol.altoadige
Zeller, Julia Heifer, Ethel Hoon und Core Kurtenbach
Hoch über dem Tal von Eppan entsteht mit Pramol Alto ein Pop-up-Refugium für kreative, fermentierte Küche. Jakob Zeller, mit über zehn Jahren Erfahrung in Spitzenküchen in Spanien, Frankreich und Schweden, arbeitet hier gemeinsam mit Ethel Hoon, deren kulinarische Reise von Singapur bis Japan reicht. Ihre Begegnung im legendären Fäviken legte den Grundstein für Pramol. Für das Pop-up Pramol Alto 2025 und das geplante Restaurant 2026 holten sie Julia Heifer, eine Berliner Köchin mit Fokus auf Saisonküche, und den Weinexperten Core Kurtenbach ins Team. Das Menü entführt auf eine Reise durch Wald, Wiese und Fermentationskammer: von Kräuter-Churros mit Romesco über Spargelgratin mit Buchweizen bis hin zu Saiblingtempura mit Latschenkiefer. WWW.RESTAURANT- PRAMOL.IT
Limestone hat eine neue Bio-Mixerlinie auf den Markt gebracht, die regionale Zutaten mit nachhaltiger Produktion verbindet. Das Gründerteam vereint Produktentwicklung, Herstellung und Vertrieb unter einem Dach – komplett in Südtirol. Die Philosophie lautet „Less waste, more taste“: Ohne künstliche Zusätze entstehen acht hochwertige Mixersorten, darunter Ginger Beer, Indian Tonic und Bitter Passionfruit, die sich ideal für die moderne Barkultur eignen. Wir freuen uns über den Onlineshop!
WWW.LIMESTONE - DRINKS.COM
Mitten in Bozen bringt Condito Ferments die Kunst der Fermentation auf ein neues Niveau. Das kleine, ideenreiche Küchenlabor veredelt regionale Bio-Zutaten zu Kimchi, Miso, Shoyu, Garum und Kombucha – inspiriert von traditionellen Methoden, umgesetzt mit italienischer Handschrift. Nachhaltigkeit und Resteverwertung – etwa durch die Verwendung von Parmesanrinden oder Brotresten – stehen ebenso im Fokus wie der Geschmack. Condito versteht sich als kulinarisches Forschungszentrum: Hier entstehen täglich neue Produkte, die Genuss, Gesundheit und Verantwortung verbinden. WWW.CONDITOFERMENTS.COM
Nichts kann einen ganz realen Ausflug nach Südtirol ersetzen, zwischendurch kann man sich aber gern ein Stück davon online nach Hause holen. Als Überbrückung bis zum nächsten (Kurz-)Urlaub.
KÖRPERSPRACHE
Eh, Südtirol hat ganz viel mit gutem Essen zu tun, kann jedoch auch Hautpflege richtig hervorragend.
Heimatverbunden und doch auf der Suche nach Inspiration aus anderen Ländern: Viele junge Südtiroler*innen übernehmen elterliche Betriebe oder machen sich mit eigenen Ideen selbstständig. Doch bevor sie diesen Weg einschlagen, kehren viele von ihnen Südtirol für einige Zeit den Rücken und gehen ins Ausland. Oft kehren sie dann mit neuen Fertigkeiten, Know-how und kreativen Ideen zurück in die Heimat und lassen diese in ihre Betriebe einfließen. Wie René Romen, der mit seinem 58 Chocolate in einer kleinen Hintergasse in Meran grandiose Schokolade produziert. Probieren Sie unbedingt die Dark Mountain Mint aus der Alpi-Collection. Ach, kosten Sie einfach alle. www.58chocolate.com
TIPP: Ein Besuch im Laden ist eine dringende Empfehlung, bestellen kann man eine Auswahl unter anderem unter www.berggut.com
Der Edelschwarz Bio-Gin schöpft seine Kraft aus 17 alpinen Botanicals, sagen die Macher. Schmeckt, sagen wir. Hinein kommen unter anderem Edelweiß und Schwarzbeeren, dazu Fichtennadeln, Preiselbeeren, Zitronenmelisse und natürlich Wacholder. Wir mögen die Aufmachung, den Style der Homepage und natürlich den Inhalt, den wir unter anderem in der Bar des Hotel Majun (mehr auf Seite 30) probiert und für gut befunden haben. Zu bestellen online unter www.edelschwarz.it . Dort gibt’s auch Vodka.
Garum galt als Standardgewürz der antiken römischen Küche und wurde sowohl für salzige als auch süße Speisen verwendet. Die Würzsoße entsteht dabei durch Fermentation ausgewählter Zutaten, meist Küchenreststoffen, und liefert einen natürlichen Umami-Geschmack. Vor einiger Zeit hat eine Gruppe um Mattia Baroni, der auch die Küche des Bad Schörgau auf den Kopf stellte, die Essenz wieder ausgegraben und das Garum Project gegründet. Heute werkt das Start-up im NOI Techpark in Bozen und kreiert aus vermeintlichem Abfall außergewöhnliche Aromen. Neben den fünf klassischen re.garum-Geschmacksrichtungen (beef, chicken, veggie, fish, milk) gibt es immer wieder Limited Editions wie aktuell das Vegan Mushroom Garum, in dem unter anderem die oft vernachlässigten Pilzstiele zu neuer Verwendung finden. www.regarum.com
Verfeinert mit heimischem Bauerntopfen und gespickt mit erlesenen Walnusskernen. 10.9. - 16.9. Brotwürfeln zum ½ Preis.
Auswärts essen zu gehen, bedeutet heute weit mehr, als bloß seinen Hunger zu stillen. Es muss zum Erlebnis werden. Das wirkt sich auch auf moderne Küchen(planung) aus.
In der von Klumaier x Tanner umgesetzten Küche im Plunhof in Südtirol findet sich jeder zurecht.
Die Gastronomiebranche steht vor tiefgreifenden Veränderungen, die durch gesellschaftliche, technologische und ökologische Entwicklungen geprägt sind. Gäste erwarten heute mehr als gutes Essen. Sie wünschen sich Erlebnis, Storytelling und Interaktion. „In der Küchenplanung bedeutet das High-End-Funktionalität mit Fokus auf Präzision und für den Gast sichtbare Bereiche, die Transparenz und Vertrauen schaffen“, sagt Michael Unterberger, Planer bei den Küchenprofis Klumaier x Tanner. Die Spezialisten planen individuelle Komplettlösungen für die Gastronomie und Hotellerie – mit kreativen Ideen und fundiertem Know-how sowie viel Erfahrung von der Beratung bis zur Ausführung. Ob Gewerbeküchen, Bar- und Thekenanlagen, Buffetsysteme oder Kälte- und Klimatechnik: Jedes Projekt ist anders, aber immer passgenau umgesetzt.
Was eine optimale Küche ausmacht?
„Die Küche muss den Betriebsablauf unterstützen und darf ihn nicht behindern. Und zwar durch logische Prozesse, hygienische Sicherheit, ergonomische Arbeitsplätze und maximale Effizienz“, erklärt Unterberger.
Gute Arbeitsbedingungen werden zudem zunehmend zum Wettbewerbsvorteil: „Neue Mitarbeiter*innen brauchen zu lange, um
Im Restaurant STIAR in Ischgl sorgt eine durchdachte Küchenplanung für optimale Strukturen und Abläufe.
Michael Unterberger plant bei Klumaier x Tanner innovative Lösungen und hat dabei stets die aktuellen Trends und Herausforderungen der Gastrobranche im Blick.
sich in unlogisch aufgebauten Küchen zurechtzufinden. Fehlende Ergonomie führt außerdem zu schnellerer Ermüdung und Unzufriedenheit. Küchen werden teilweise zu spezifisch geplant und lassen keine Konzeptänderung zu. Eine zeitgemäße Gastroküche braucht klare Arbeitsabläufe und eine logische Struktur.“ Deshalb werden Küchen bei Klumaier x Tanner nicht auf eine einzelne
Person zugeschnitten, sondern so gestaltet, dass jeder im Team effizient arbeiten kann. Am Ende zeigt sich: Eine moderne Küche ist nicht nur ein Arbeitsplatz, sondern das Herzstück eines Betriebes. Wer hier auf durchdachte Planung, Flexibilität und Qualität setzt, schafft optimale Bedingungen für sein Team und bleibende Erinnerungen für die Gäste. Damit wird die Küche zu einem zentralen Erfolgsfaktor, der die Zukunftsfähigkeit der Gastronomie entscheidend mitprägt. www.kxt.cc PR
TERMINE
Seien Sie dabei bei beiden Gettogethers der Branche und erfahren Sie aktuelle Trends, lernen Sie spannende Produktneuheiten kennen und vernetzen Sie sich mit den wichtigsten Multiplikatoren aus Gastronomie, Hotellerie und der Lebensmittelindustrie.
FAFGA –Fachmesse für Gastronomie, Hotel und Design in der Messe Innsbruck vom 15. bis 17. September 2025.
Stand-Nummer: B 1.2
ALLES FÜR DEN GAST –der wichtigste Treffpunkt für Gastronomie, Hotellerie und Genusskultur in Salzburg. Vom 8. bis 11. November 2025. Halle 4.
FOLGE UNS @klumaierxtannergastrotrends
GROSSKÜCHE? NEU GEDACHT. Mit KxT vereint sich Funktion mit Design, Technik mit Komfort. Wir schaffen Arbeitswelten, in denen Abläufe reibungslos laufen und Atmosphäre zählt. Keine sterilen Neonlichter, sondern Räume mit Qualität und Ästhetik. Wir kreieren Lösungen für die Zukunft, damit Köche sich auf das Wesentliche konzentrieren können. Für alle, die mehr von einer Gastronomieküche erwarten. #gastrotrends
Der Herbst bringt das Ursprüngliche und Saisonal-Ehrliche auf den Tisch. Mit Lebensmitteln mit dem Gütesiegel „Qualität Tirol“ genießt man sich durch die bunte Jahreszeit.
Wenn die Tage wieder kürzer und die Nächte frischer werden, beginnt eine der wohl stimmungsvollsten Zeiten des Jahres: der Herbst. Es ist, als ob die Natur in einem letzten Aufbäumen all ihre Farben, Düfte und Geschmäcker noch einmal in voller Kraft aufbietet. Dieses sinnliche Spektakel findet seinen Weg auch auf die Teller des Landes.
DER HERBST IST IN TIROL WEIT
MEHR ALS EINE JAHRESZEIT – ER IST EIN FEST FÜR ALLE SINNE.
ist. Eine besondere Köstlichkeit ist auch das Berglamm mit seiner unverkennbaren Zartheit. Im nachfolgenden Herbstmenü wurde mit dem „Qualität Tirol“ Kalb eine wahres Gustostück verarbeitet, der Kwell-Saibling ist als echter Tiroler eine richtig feine Delikatesse am Teller.
41 enn der Herbst in Tirol Einzug hält, legt sich ein ganz besonderer Zauber über das Land – in der Natur und am Teller. Die Wälder leuchten in warmen Rot-, Gelb- und Goldtönen, die sich auch in vielen herbstlichen Gerichten wiederfinden. Zu dieser Zeit öffnen die Gastronomiebetriebe des Landes ihre Küchenherzen besonders weit. Achten Sie beim Besuch auf die Auszeichnung „Bewusst Tirol“ – hier können Sie sicher sein, dass vermehrt regionale Lebensmittel verwendet werden. Aktuell prangt die exklusive „Bewusst Tirol“-Münze an 263 Tiroler Hotellerie- und Gastonomiebetrieben im Land.
HOCHFEST DER ERNTE
Der Herbst ist eine Zeit des Wandels, aber auch der Fülle, des Dankes und des bewussten Genusses. Die Ernte ist eingebracht und die Vorratskammern füllen sich mit dem Besten, was Felder, Gärten und Almen hergeben, auf den Bergen wird das Vieh von den Almen zurück ins Tal getrieben, begleitet von traditionellen Almabtrieben, geschmückten Kühen, Musik und Festen. Es ist Erntedankzeit – das spürt man auch auf den Speisekarten. Die Aromen werden kräftiger und würzig, die Gerichte sind voller Tiefe, oft langsam geschmort und immer geprägt von Leidenschaft und Liebe zum Produkt.
Im Herbst zeigt sich die Küche von ihrer ehrlichsten Seite. Gekocht wird, was die Natur hergibt. Und das ist gerade jetzt eine ganze Menge. Den Bäumen entlocken wir saftige Äpfel (Hallo Apfelstrudel und -radeln!) und Birnen sowie herrlich süße Zwetschken. Karotten, Knoblauch, Kohl und Zwiebel eignen sich besonders gut zum Lagern, aus Kürbissen und Erdäpfeln entstehen wärmende Eintöpfe. Und auch sonst kann man im Saisonkalender aus dem Vollen schöpfen. Wunderbar sind die saisonalen Fleischspezialitäten mit dem „Qualität Tirol“-Siegel wie Almrind und -schwein, deren hochwertiges Fleisch der einzigartigen Kombination aus frischer Bergluft, würzigen Almkräutern und Gräsern sowie klarem Wasser zu verdanken
QUALITÄT TIROL
steht für Produkte, die in Tirol gewachsen und veredelt sind, und damit für das Herkunftsland Tirol und dessen hochwertige Produkte.
BIO VOM BERG
steht für einzigartige und qualitativ erstklassige Produkte aus kleinstrukturierter Tiroler Bio-Berglandwirtschaft.
Weitere Infos und Bezugsquellen zu den Produkten finden Sie unter qualität.tirol
Insgesamt sorgen rund 12.000 bäuerliche Betriebe in Tirol das ganze Jahr über trotz teils widriger Bedingungen für hochwertige Nahrungsmittel und gleichzeitig für den Erhalt der Tiroler Kulturlandschaft. Das Gütesiegel „Qualität Tirol“ ist dabei das klare Zeichen für Produkte, die in Tirol gewachsen sind und veredelt wurden, und das Sortiment wächst stetig. Der Kauf und Genuss dieser Lebensmittel ist ein klares Statement für die Region und ein Bekenntnis zur Heimat, die so vielfältig und schön und es damit wert ist, in ihrer Natürlichkeit erhalten zu bleiben. Regionalität lässt sich schmecken, riechen und fühlen. Der Herbst erinnert uns daran, wieder langsamer zu werden. Die treibende Energie des Sommers weicht einer stilleren, tieferen Art des Genusses. Die Gerichte werden nicht mehr leicht und schnell gekocht, sie dürfen wieder ihre Zeit brauchen. Wie das gute Gespräch bei Tisch. So ist der Herbst mehr als eine Jahreszeit. Er ist ein Lebensgefühl. Er vereint die Wärme der Gastfreundschaft mit der Kraft der Natur und dem reichen Schatz an handwerklicher Kochkunst.
700 g Filet vom „Qualität Tirol“ Kalb
2 Thymianzweige (frisch)
2 EL Olivenöl
1 Prise Salz
1 TL Zitronensaft Pfeffer
1–2 EL „Qualität Tirol“ Butterschmalz
MAYONNAISE
150 ml Pflanzenöl
1 Goggei
1 Knoblauchzehe
1 TL Zitronensaft
1 TL Senf Salz, Pfeffer
200 g Champignons (braun)
1 EL „Qualität Tirol“ Modlbutter
1 Pkg. Vogerlsalat
SALATMARINADE
3 EL Olivenöl
½ TL Thymian (fein gehackt)
2 TL Zitronensaft Salz, Pfeffer
SO WIRDS GEMACHT:
1 Aus Olivenöl, Salz, Zitronensaft und Pfeffer eine Marinade machen. Das Kalbsfilet mit der Marinade einreiben, den Thymianzweig auf das Fleisch legen, in Folie einpacken und ca. 2 Stunden ziehen lassen.
2 Backofen auf 90 °C Heißluft vorheizen.
3 Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen, darin das marinierte Filet scharf auf allen Seiten anbraten und auf ein Backblech legen. Das Filet in den vorgeheizten Backofen geben, bis es eine Kerntemperatur von 58 °C erreicht hat.
4 Währenddessen die Knoblauchzehe pressen und gemeinsam mit dem Öl, Ei, Zitronensaft, Salz und Pfeffer in ein hohes, schmales Mixgefäß geben. Den Pürierstab in das Gefäß stellen und ca. 5 Sekunden unbewegt mixen. Weitermixen, das Gefäß leicht schräg halten und den Stab während dem Mixen ganz langsam nach oben ziehen. Die Mayonnaise mit Salz und Pfeffer fertig abschmecken und bis zur Verwendung im Kühlschrank lagern.
5 Alle Zutaten für die Salat-Marinade in ein Gefäß geben und gut vermengen.
6 Das übrige Butterschmalz aus der Pfanne gießen. Die Champignons in Viertel schneiden und im Bratensatz mit etwas Butter rösten.
7 Nach Erreichen der Kerntemperatur das Fleisch aus dem Ofen nehmen und einige Minuten rasten lassen. Das Filet mit einem scharfen Messer in dünne Scheiben schneiden.
8 Die Filetscheiben mit dem Salat, Marinade und den Champignons auf einem Teller anrichten und etwas von der Mayonnaise darauf verteilen. Am besten sofort servieren.
DAUER: 1 Stunde (+ 2 Stunden Ziehzeit)
Die Vollmilchkälber wachsen in der natürlichen Umgebung der Tiroler Bauernhöfe auf und werden mit frischer Kuhmilch gefüttert, die nur durch etwas Raufutter ergänzt wird. Das Fleisch vom Kalb mit dem Gütesiegel „Qualität Tirol“ ist besonders zart und fein im Geschmack. Ein besonderes Kennzeichen ist seine rosa, leicht rötliche, etwas dunklere Farbe. Kalbfleisch ist bekömmlich, reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Das Fleisch vom „Qualität Tirol“ Kalb ist vielseitig verwendbar und eignet sich zum Kochen, Braten, Schmoren und Dünsten. Bei der Zubereitung verliert es kaum Wasser, wodurch die zubereiteten Gerichte saftig bleiben. Erhältlich ist das „Qualität Tirol“ Kalb bei SPAR, EUROSPAR und INTERSPAR. Dort kann man auch gleich das „Qualität Tirol“ Butterschmalz im praktischen Sturzglas sowie die Modlbutter mit ihrer prägnanten Prägung mitnehmen.
4–6 Filets vom „Qualität Tirol“ Kwell-Saibling
½ Zitrone
Salz
20 g „Qualität Tirol“ Modlbutter
2 EL „Qualität Tirol“ Wieshofer’s Weizenmehl
2 EL „Qualität Tirol“ Butterschmalz
BERGKÄSE-RISOTTO
500 g Risottoreis (gewaschen)
300 g „Bio vom Berg“ Tiroler Bergkäse g. U.
200 ml Weißwein (trocken)
100 ml „Bio vom Berg“ Schlagrahm
20 g „Qualität Tirol“ Modlbutter
1 „Bio vom Berg“ Zwiebel
1,5 l Gemüsesuppe
Salz, grober Pfeffer
SO WIRDS GEMACHT:
1 Für das Risotto die Zwiebel fein schneiden. In einem Topf die Butter erwärmen und die Zwiebel darin glasig dünsten. Den gewaschenen Risottoreis in den Topf geben und ebenfalls bei mittlerer Hitze glasig dünsten. Mit Weißwein ablöschen und einreduzieren lassen. Anschließend immer wieder mit Gemüsebrühe aufgießen und einreduzieren lassen, bis der Reis die richtige Konsistenz hat.
2 Den Käse in feine Stücke schneiden oder reiben und nach und nach in das Risotto einarbeiten. Den Schlagrahm dazugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
3 Die Saiblingsfilets säubern, mit Zitrone säuern und salzen. Anschließend jedes Filet in 3 Teile schneiden, die Hautseite mehlieren und eben diese 2–3 Mal mit einem scharfen Messer einschneiden.
4 Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen und den Fisch mit der Hautseite nach unten knusprig braten. Die Filets wenden und bei mittlerer Hitze fertig ziehen lassen.
5 Das Risotto auf einem Teller anrichten, mit grobem Pfeffer bestreuen und je drei Stücke vom Fischfilet darauf anrichten und gleich servieren.
DAUER: 40 Minuten
„QUALITÄT TIROL“ KWELL- SAIBLING
Im Namen Kwell-Saibling steckt, wodurch sich der Saibling auszeichnet: Die Wellen des klaren Quell- und Gebirgswassers dienen als Lebensraum, die Teiche als Wellnessanlagen für die Tiere. Die Kwell-Saiblinge leben in großzügig angelegten, naturnahen Teichanlagen mit geringen Besatzdichten. So können die Fische ihr natürliches Verhalten ausüben und fühlen sich wohl. Durch das kühle Tiroler Wasser und die artgerechte Haltung benötigen die Kwell-Saiblinge etwa drei Jahre, bis sie sich vom Ei zu speisefähigen Fischen entwickeln. Diese behutsame Aufzucht garantiert festes und geschmackvolles Fleisch. Saiblinge bestehen etwa zu 20 Prozent aus hochwertigem Eiweiß und sind reich an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Außerdem enthält Fisch viele Vitamine und Mineralstoffe und gilt als leicht verdaulich. Der „Qualität Tirol“ Kwell-Saibling ist bei ausgewählten Lebensmittelhändlern und direkt ab Hof erhältlich. Eine Liste der Bezugsquellen finden Sie unter www.qualitaet.tirol (Produktwelt/Fisch/Kwell-Saibling).
Die „Qualität Tirol“ Modlbutter sowie Wiesenhofer’s Weizenmehl sind bei SPAR, EUROSPAR und INTERSPAR erhältlich, die Produkte von „Bio von Berg“ in allen MPREIS-Filialen.
BROWNIE-BODEN
150 g Zartbitterschokolade (70 % Kakaoanteil)
100 g „Qualität Tirol“ Modlbutter
1 Pkg. Vanillezucker
2 „Qualität Tirol“ Goggei
1 Eiklar vom „Qualität Tirol“ Goggei
150 g brauner Zucker
110 g „Qualität Tirol“ Wieshofer’s Weizenmehl (Type 700)
1 Prise Salz
MOUSSE
200 ml „Bio vom Berg“ Heumilch
1 Dotter vom „Qualität Tirol“ Goggei
100 g Zartbitterschokolade (70 % Kakaoanteil)
1 EL Staubzucker
3 Blatt Gelatine
2 EL Rum
250 ml „Bio vom Berg“ Schlagrahm
1 Glas Preiselbeerkompott (zum Füllen)
„Bio vom Berg“ Rosmarin
SO WIRDS GEMACHT:
1 Backrohr auf 160 °C Heißluft vorheizen.
2 Zartbitterschokolade mit Butter bei kleiner Hitze (oder über Wasserbad) schmelzen. Eier mit Zucker, Vanillezucker und einer Prise Salz schaumig rühren. Die geschmolzene Schokolade zügig einarbeiten. Das Mehl hineinsieben und unterheben.
3 Den Teig in einen Backrahmen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben. Die Masse glattstreichen und für ca. 20 Minuten ins bereits vorgeheizte Backrohr geben.
4 Den Brownie aus dem Backrohr nehmen, vollständig auskühlen lassen und anschließend mit reichlich Preiselbeerkompott bestreichen.
5 Für das Mousse die Schokolade in Stücke teilen und in eine ausreichend große Schüssel geben. Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Schlagrahm steifschlagen und bis zur Verwendung kühlstellen.
6 Milch, Dotter und Zucker gut verquirlen, in einen Topf geben und unter ständigem Rühren kurz aufkochen lassen.
7 Das Milchgemisch über die Schokolade gießen und rühren, bis die Schokolade vollständig geschmolzen ist. Die Schokoladenmasse kalt rühren. (Zimmertemperatur)
8 Den Rum in einem Topf erhitzen und die ausgedrückte Gelatine darin auflösen. Die Gelatine mit der Schokoladenmasse angleichen und anschließend zügig einarbeiten. Den Schlagrahm unterheben, das fertige Mousse gleichmäßig auf dem Kuchen verteilen und ca. 4 Stunden kühlstellen, damit das Mousse fest werden kann.
9 Den Kuchen in kleine Quadrate schneiden und jedes Stück mit etwas Preiselbeerkompott und grob gehackter Zartbitterschokolade sowie Rosmarin dekorieren und servieren!
DAUER: 1 Stunde (+ 4 Stunden Kühlzeit)
„BIO VOM BERG“ HEUMILCH
Die Herstellung von Heumilch ist die ursprünglichste Form der Milchgewinnung. Den Sommer verbringen Heumilchkühe auf den heimischen Weiden und Almen, wo sie neben frischer Luft und klarem Gebirgswasser eine große Auswahl an saftigen Kräutern und Gräsern genießen können. Im Winter wird ihnen Futter von höchster Qualität geboten. Auf Grund des Pflanzenreichtums schmeckt die Bio-Heumilch mit dem Gütesiegel „Qualität Tirol“ so einzigartig und ist qualitativ sehr hochwertig. Milch hat fast alle Nährstoffe, die Erwachsene, Heranwachsende und vor allem Kinder für ein vitales Leben brauchen. Heumilchprodukte weisen dabei einen höheren Wert an den lebensnotwendigen Omega-3-Fettsäuren als herkömmliche Milchprodukte auf. Erhältlich sind die Produkte von „Bio vom Berg“ in allen MPREIS-Filialen. Die „Qualität Tirol“ Modlbutter, Wiesenhofer’s Weizenmehl sowie das köstliche Goggei von glücklichen Freilandhühnern sind bei SPAR, EUROSPAR und INTERSPAR erhältlich.
Am Figerhof der Familie Jans in Kals am Großglockner dreht sich alles um die Ziege. Ziegenflüsterer Philipp Jans hat mit der Köchin Theresa Rogl zudem jemanden an der Hand, der einem hochwertigen Lebensmittel unprätentiös zu kulinarischen Höhenflügen verhelfen kann.
TEXT & FOTOS: MARIAN KRÖLL
er Figerhof in Kals am Großglockner ist ein landwirtschaftlicher Vorzeigebetrieb. Philipp Jans hat den Hof 2008 gekauft und bewirtschaftet ihn seitdem mit seiner Familie. Unbeirrbar, kompromisslos und mit großer Hingabe. Jans ist Überzeugungstäter. Obwohl seine Eltern keinen Bauernhof haben, konnte er sich nie etwas anderes vorstellen, als Bauer zu sein. „Bauer zu sein ist für mich alternativlos, ich habe ein paar andere Dinge probiert, kann mir aber nichts anderes vorstellen“, sagt er. Das gibt es nicht oft.
Landwirtschaft ist besonders in den Alpen harte Arbeit, die nicht ausschließlich maschinell stattfindet. Steile Abhänge müssen noch händisch gemäht werden. Wenn es sogar für die Mähmaschine zu steil wird, wird die Sense ausgepackt. Die ganze Familie packt an, ebenso wie die Angestellten. Der Figerhof ist kein typischer Bauernhof, der heute allzu oft im Nebenerwerb
Philipp Jans ist auf seinem Figerhof Herr über ein paar Hundert Ziegen. Hier leben ausschließlich Saanenziegen, die sich bestens für die Milchproduktion eignen.
OBWOHL PHILIPP JANS’ ELTERN KEINEN BAUERNHOF HABEN, KONNTE ER SICH NIE ETWAS ANDERES VORSTELLEN, ALS BAUER ZU SEIN.
geführt wird. Er ist ein Unternehmen, das auf hochwertige Ziegenmilchprodukte spezialisiert ist. Philipp Jans ist Herr über ein paar Hundert Ziegen. Alternativlosigkeit war es auch, die dafür gesorgt hat, dass sich alles um die Ziege dreht. „Was sonst?“, fragt Jans, der sich zu seinem 10. Geburtstag selbst seine erste Geiß geschenkt hat. Jans’ Liebe zur Ziege ist in den mehr als drei Jahrzehnten, die seitdem vergangen sind, nicht erkaltet. Im Gegenteil. „Meine Leidenschaft zu diesen Tieren nimmt noch laufend zu. Das ist ein Glücksfall.“ Philipp Jans geht immer morgens um fünf Uhr in den Stall und versorgt dort seine Ziegen. Danach gibt es ein gemeinsames Frühstück. Ziegen sind, so wie Kühe und Schafe, Herdentiere. „Bei den Ziegen ist es tatsächlich so, dass jedes Tier seinen eigenen, unverwechselbaren Charakter hat“, sagt Philipp Jans. Und bisweilen einen sehr eigenwilligen. „Es gibt immer zwei, drei Tiere, die sich nicht einsperren lassen. Da heißt es, die Nerven zu bewahren und das hinzunehmen.“ Im Umgang mit den Ziegen ist also Toleranz gefragt.
Wirtschaftlichkeit ist ein nicht zu vernachlässigender Bestandteil der Landwirtschaft. Auch in dieser Hinsicht machen Ziegen eine gute Figur, wie Philipp Jans erklärt: „Die Geiß ist im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht sehr leistungsbereit.“ Die Ziegenmilch vom Figerhof ist ein hochwertiges Lebensmittel. Das hängt auch mit den Lebensumständen der Tiere dort zusammen. Es gibt Gras, Heu und ab und zu ein wenig Kraftfutter. Ziegenmilch unterscheidet sich in Zusammensetzung und Verträglichkeit von der Kuhmilch. Sie enthält mehr kurz- und mittelkettige Fettsäuren, die leichter verdaulich sind, sowie mehr Vitamin A, D und B2. Außerdem ist sie reich an Aminosäuren und kann für Menschen mit Kuhmilchallergie eine Alternative sein. Am Figerhof gibt es ausschließlich Saanenziegen, die sich bestens für die Milchproduktion eignen. Das hat auch wieder mit Wirtschaftlichkeit zu tun. „Es ist für uns eine Herausforderung und auch Verpflichtung gegenüber unseren Kund*innen, das ganze Jahr hindurch möglichst konstant zu produzieren. Mit der Saanenziege ist das möglich.“ Die große, meist ungehörnte Ziege mit dem kurzen weißen Fell stammt ursprünglich aus dem Berner Oberland und gilt als „erfolgreichste Ziegenrasse der Welt“. Die Vermarktung von Ziegen- bzw. Kitzfleisch spielt am Figerhof indes noch keine Rolle. Die Fleischproduktion ist arbeitstechnisch bzw. personell für den Betrieb nicht umsetzbar, weil man sich auf die Erzeugung von Ziegenmilchkäse und -joghurt spezialisiert hat. Dafür hat der Figerhof vor einigen Jahren in eine voll ausgestattete Hofkäserei investiert, die modernste Hygienestandards erfüllt. In der Rei-
Mit Küchenmeisterin Theresa Rogl hat der Figerhof eine höchst kompetente Mitarbeiterin an Bord, die ihre Küche voll auf regionale Produkte ausgerichtet hat. Ihr Credo: „Wer versteht, was hinter einem Teller steckt, isst mit ganz anderen Augen.“
fekammer dürfen verschiedene Käsesorten heranreifen. Sie werden täglich gewendet, gewaschen, geschmiert. Das ist Handarbeit, die mit Geschmack belohnt wird.
„Ich bemühe mich, mit zugänglichen Gerichten wieder mehr Menschen für Ziegenprodukte zu begeistern.“
THERESA ROGL
Ganz abgehakt hat man das Thema Ziegenfleisch am Figerhof nicht. Das hängt auch mit Theresa Rogl zusammen, die in Teilzeit dort arbeitet. Ist Rogl nicht am Figerhof anzutreffen, kocht sie im Gasthaus ihrer Eltern, dem Braugasthof Glocknerblick in Arnig. Unter ihrer sachkundigen Hand hat der Figerhof bereits mehrmals beim sogenannten „Goatober“ mitgemacht. Der Oktober wird dabei kulinarisch ganz dem Thema Ziegen- bzw. Kitzfleisch sowie Ziegenmilchprodukten gewidmet. „Die Genießer, die sich auf Ziegenund Kitzfleisch einlassen, sind durchwegs begeistert“, sagt die Köchin. Ein Gericht mit Ziegenfleisch ist schwieriger zu vermitteln als ein Schnitzel. Wer probiert, wird belohnt. „Ich bemühe mich, mit zugänglichen Gerichten wieder mehr Menschen für Ziegenprodukte zu begeistern“, so Theresa Rogl. Genau das gelingt der Köchin spielerisch mit den nachfolgenden Rezepten. Ihren Ziegentopfen-Cheesecake mit Kirschenschaum und Ziegenjoghurteis bezeichnet Rogl ganz bewusst als „Einsteigergericht für Ziegenkäse-Skeptiker.“ Für Skepsis gibt es nicht den geringsten Anlass, ganz im Gegenteil: Der anfängliche Enthusiasmus muss nach dem
Probieren des besagten Desserts sogar noch der Begeisterung Platz machen. Feine Sache!
Den Auftakt zur mittlerweile ansehnlichen Palette an Ziegenmilchprodukten markierte am Figerhof ein Topfen, den Philipp Jans’ Schwester hergestellt hat. Daraus hat sich das erfolgreichste Produkt entwickelt, die Glocknerkugeln, die unter anderem das Gütesiegel „Qualität Tirol“ tragen dürfen. Diese leicht gesalzenen Kugeln aus frischem Ziegentopfen werden in Gewürzen oder Schnittlauch gerollt, mit Knoblauch verfeinert, eingelegt in Pflanzenöl. Sie sind, aufs Brot gestrichen, genauso ein Gaumenschmeichler wie zum Salat oder pur gegessen. Die Hofkäserei liefert heute konstante Qualität. „Das beginnt beim guten Futter auf dem Feld und setzt sich fort bei der sauberen Arbeit im Stall und der kompetenten Arbeit in der Käserei“, erklärt Jans. Der Figerhof ist also auf einem guten Weg. „Wir sind von der Glocknerkugel über Glocknerspitz, Glocknerkönig und Glocknerlaibchen bis zu Ziegenjoghurt und -topfen gut aufgestellt und haben für jeden Geschmack etwas dabei.“ Eine sehr ansehnliche Menge Ziegenmilch liefert Jans überdies an eine Nordtiroler Molkerei. In der Hofkäserei wird zudem unter der Bezeichnung „Kalsertaler“ auch Bio-Kuhmilch aus der Nachbarschaft verarbeitet.
Theresa Rogl kocht auch im elterlichen Braugasthof gerne Gerichte rund um die Ziege, darunter eine Vorspeise, die sie „Meckerei“ genannt hat. Dabei handelt es sich um Dinkelbrote, die mit einer Masse aus Ziegentopfen und -käse überbacken werden. Die Ziege macht aber auch beim Dessert durchaus etwas her, etwa als Ziegentopfenknödel oder Ziegenjoghurteis. „Ich versuche in meiner Küche so viele regionale Produkte wie möglich zu verarbeiten“, beschreibt die Küchenmeisterin ihren Zugang. Dabei spielt der Figerhof freilich eine prominente Rolle. Etwa dann, wenn Rogl Brennnesselknödel
mit Kräuterrahmsoße kredenzt, in die sie den Glocknerspitz mit Bockshornklee einbaut. Das Gasthaus in Arnig hat diesbezüglich Vorbildcharakter. Leider ist das gar nicht so selbstverständlich. Manche schmücken sich auch gern mit fremden Federn, wie Philipp Jans weiß: „Wir sind auf so mancher Speisekarte prominent vertreten, auch wenn wir keinen Käse dorthin verkaufen. Das ist für uns als Direktvermarkter durchaus eine Herausforderung und – wenn man es zu Ende denkt – eine Täuschung des Kunden. Es gibt aber glücklicherweise mindestens genauso viele positive Beispiele, die nicht nur mit uns werben, sondern unsere Produkte auch kulinarisch verwenden.“
Gerade im höherpreisigen Segment der Gastronomie und Hotellerie will Theresa Rogl von einer erhöhten Preissensibilität nichts wissen. „Ob man nun in der Küche regionale Lebensmittel wie die Ziegenmilchprodukte vom Figerhof verwendet, ist eine Frage der Überzeugung. Darum geht es. Der Preis allein kann dabei nicht das entscheidende Kriterium sein.“ Der Figerhof ist ganzVor einigen Jahren wurde am Figerhof eine voll ausgestattete Hofkäserei eingerichtet. In der Reifekammer dürfen verschiedene Käsesorten heranreifen. Käserin Nicole Hermann kennt sich aus und arbeitet mit viel Fingerspitzengefühl.
„Wir sind sicher kein gewöhnlicher Betrieb, da braucht es Leute, die zu uns passen und –positiv verrückt sind.“
PHILIPP JANS
jährig lieferfähig, es gibt für die heimische Gastronomie also prinzipiell keine Ausreden.
FAMILIENSACHE FIGERHOF
Philipp Jans’ derzeitiges Lieblingsprodukt ist der Ziegencamembert. Ein Käse, der viel Fingerspitzengefühl verlangt. „Da braucht es gute Leute wie unsere Käserin Nicole Hermann.“ Philipp Jans hat für seine Mitarbeiter*innen nichts als Lob übrig. Nicht weil er das als kommunikative Pflichtübung versteht, sondern weil der Unternehmer tatsächlich sehr zufrieden ist. „Wir sind sicher kein gewöhnlicher Betrieb, da braucht es Leute, die zu uns passen und – positiv verrückt sind.“ Das gemeinsame Mittagessen aller Familienmitglieder und Angestellten ist Philipp Jans ein Anliegen und für Frau Renate mit den drei Kindern bisweilen eine Herausforderung. „Wir sind ein Familienbetrieb. Das soll man deutlich spüren“, sagt der Ziegenbauer aus Leidenschaft.
Der Figerhof ist kein Alleingang, Philipp Jans kein Alleinunterhalter. Die ganze Familie hilft mit, besonders Jans’ Vater Peter ist von Beginn an in alle Vorgänge am Hof eingebunden. Bedingungslose Leidenschaft für das, was man tut, ist die gemeinsame Klammer, die Theresa Rogl und Philipp Jans verbindet. Der kann, wie er selbst sagt, nur Bauer sein. Und das kann er sehr gut, wie es sich an den Ziegenmilchprodukten vom Figerhof erschmecken lässt. Kulinarisch richtig in Szene gesetzt ergeben sich daraus hitverdächtige Kompositionen. www.figerhof.at
100 g zarter Blattsalat (z. B. Lollo Rosso, Eichblatt, Rucola)
1 Handvoll Wildkräuter (Sauerampfer, Vogelmiere, Giersch etc.) essbare Blüten
VINAIGRETTE
2 EL Apfelessig
1 TL Zitronensaft
1 TL mittelscharfer Senf
2 TL Kalser Blütenhonig
5 EL mildes Olivenöl Salz & frisch gemahlener Pfeffer
GLOCKNERKUGELN
200 g Glocknerkugeln vom Figerhof ½ Bio-Zitrone, Abrieb frische Kräuter (Schnittlauch, Petersilie, Kerbel), fein gehackt
ROGGENCRACKER
100 g Roggenmehl, fein
2 EL Olivenöl 60–80 ml Wasser
½ TL Salz
SO WIRDS GEMACHT:
1 Salat und Kräuter behutsam waschen und trockenschleudern. Blüten separat beiseitelegen.
2 Für die Vinaigrette alle Zutaten verrühren.
3 Die Glocknerkugeln in den gehackten Kräutern und Zitronenabrieb wälzen.
4 Für die Cracker die Zutaten zu einem glatten Teig verkneten, dünn ausrollen und Kreise ausstechen. Auf ein Backpapier legen, mit Wasser besprühen und mit Salz bestreuen. Bei 200 °C (Ober /Unterhitze) ca. 10 Min. goldbraun backen.
5 Den Salat auf einen Teller geben, die Glocknerkugeln darauf verteilen. Kurz vor dem Anrichten die Vinaigrette über den Salat geben. Mit den Blüten dekorieren und mit Roggencrackern servieren.
Der runde Charakter ohne Ecken und Kanten passt immer gut zu Vorspeisen und Salaten, außerdem ist das goldgelbe Zillertal Märzen mit seiner ausgewogenen Balance aus Malz- und Hopfenaromatik vielseitig einsetzbar als Begleiter der klassischen Tiroler Küche. Süffig, angenehme Kohlensäure, verhaltene Bitterkeit.
ZIEGENTOPFEN-CHEESECAKE
250 g Ziegentopfen vom Figerhof
150 ml Sahne
80 g Staubzucker
1 TL Vanillepaste
2 Eier
½ Zitrone, Abrieb
KIRSCHENSCHAUM
150 g pürierte Kirschen
40 g Zucker
1 EL Zitronensaft
1 Blatt Gelatine
100 g Ziegenjoghurt
250 g Sahne
ZIEGENJOGHURTEIS
200 g Ziegenjoghurt (natur, mild)
100 ml Sahne
60 g Zucker
1 TL Zitronensaft
1 TL Honig
SO WIRDS GEMACHT:
1 Für den Cheesekake die Eier mit Zucker schaumig schlagen. Die anderen Zutaten hinzufügen und glatt verrühren. Bei 150 °C ca. 35 bis 40 Minuten ohne Boden in runden, gebutterten Formen backen. Auskühlen lassen und anschließend kaltstellen.
2 Für den Kirschenschaum Gelatine in das Kirschmark einrühren (etwas Mark zur Dekoration aufbehalten). Ein wenig abkühlen lassen und die restlichen Zutaten glattrühren, dann unterheben. Die Masse in einen Sahnespender füllen.
3 Für das Eis alle Zutaten verrühren. In der Eismaschine gefrieren oder im Pacojet-Becher frieren.
4 Etwas Kirschmark auf dem Teller verteilen, den Cheesecake draufsetzen, mit Eis und Kirschenschaum servieren. Nach Wunsch mit frischen Kirschen sowie Erdbeerblättern und Fruchtstaub dekorieren.
Der Zillertal BioRadler ist der einzige Radler, der seine Trübung nicht durch die Limo bekommt, sondern durch ein naturtrübes BioZwickl. Frisch mit saftigen Zitrusnoten und harmonisch abgestimmt im Geschmack passt es ausgezeichnet zu fruchtigen Süßspeisen, sommerlichen Salaten oder als Durstlöscher.
Während man sich rund um den Globus nach wie vor uneins ist, ist es am Untersillerhof in Neustift fix: Am Anfang war das Ei.
rsprünglich war die gebürtige Oberländerin Anita Siller Krankenschwester auf einer Frühchen-Intensivstation in Innsbruck. Dass sie einen Landwirt aus Neustift im Stubaital heiraten würde, war so nicht geplant. Dass sie selbst zur Landwirtin wird, schon überhaupt nicht. Heute ist sie es mit großer Leidenschaft. Anita züchtet am Untersillerhof Wachteln. Auch das war nicht geplant, sondern hat sich so ergeben. „Wenn ich schon einen Bauern heirate, dann möchte ich zumindest kreativ sein“, dachte sich Anita. Ideen hatte sie zu Hauf, Gatte Gerhard darauf zumeist die immer gleiche Antwort: „Machen wir nicht!“ Nicht aus Prinzip, sondern weil ein neues Projekt am Hof sich nahtlos in bereits Vorhandenes einfügen sollte. Am Biohof lebt das wunderbare Tiroler Grauvieh, man betreibt Milchwirtschaft, dazu kommen Hasen, Enten und Hühner sowie drei stilvoll-komfortable Ferienwohnungen, Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit stehen ganz oben. Esel konnte sie durchsetzen, doch Anita wollte mehr, hat Betriebskonzepte geschrieben und versucht, ihren Mann zu überzeugen. Vorerst erfolglos. „Vergiss es“, hieß es. Doch Anita vergisst nicht.
AM UNTERSILLERHOF GEHT MAN
MIT RESPEKT AN DIE TIERE HERAN.
DURCHDACHTES GEHEGESYSTEM UND VIEL MENSCHLICHEN KONTAKT. DIE
WACHTELN SIND ZAHM. MANCHE ALT.
EINIGE SOGAR IN PENSION.
Trotz der Arbeit am Hof blieb Anita Siller noch lange in ihrem angestammten Beruf tätig. Dabei war sie laufend auf Kongressen und hat dort nicht nur viel gelernt, sondern stets auch gut gegessen. Eines Tages wurde eine Wachtel serviert und weil sie schon immer hinterfragt hat, welche Lebensmittel auf ihrem Teller landen, tat sie es hier ebenso. So lange, bis schließlich sogar der Koch an den Tisch kam und ihr die Delikatesse näherbrachte, die ihr folglich nicht mehr aus dem Kopf ging. Die Wachtel ist klein, braucht wenig Platz und ließe sich doch sicher am Hof halten, fand Anita. „Gerhard wollte keinen zusätzlichen Platz zur Verfügung stellen, weil Grund und Boden nun mal wertvoll sind. Am Hof stand jedoch
ein kleines ungenutztes Gebäude, das man dafür verwenden könnte.“ Sie konnte!
In ihrem ersten Konzept ging die angehende Züchterin von 800 bis 900 Wachteln aus – eine Zweinutzungsrasse sollte es sein, für Eier und Fleisch, denn vor allem Wachtelfleisch aus Österreich ist rar. Auch Wachteleier abseits von Käfighaltung sind schwer zu bekommen. Mit 800 Wachteln zu beginnen, hielt Gerhard allerdings für „Wahnsinn“, Anita reduzierte auf 350 und begann mit den Vorbereitungen. Drei Jahre Vorlaufzeit sollte es brauchen, bis am Untersillerhof die erste Zuchtwachtel schlüpfte. Informationen waren schwer zu bekommen, vorrangig deshalb, weil es kaum Züchter*innen gab, und die, die es gab, rückten mit ihrem Wissen nicht heraus. Der Untersillerhof ist biozertifiziert, eine entsprechende Tierhaltungsverordnung für Wachteln gab es aber nicht. Und – vereinfacht gesagt: ohne Haltungsverordnung keine Biozertifizierung. „Ich habe mich bei vielen offiziellen Stellen erkundigt, welche Kriterien ich für die Bio-Wachtelzucht erfüllen muss, doch niemand konnte mir helfen“, blickt sie zurück. Laut Gesetz fiele man unter die Geflügelhalter, was sich als wenig praktikabel erwies. Wachteln sind nun mal keine Hühner. Und: Offiziell waren in Österreich damals 30 Wachteln pro Quadratmeter in Käfighaltung erlaubt. Für Anita Siller ein Unding: „Ich war schockiert und dachte, das muss auch anders gehen. Da ich keine Unterstützung bekommen habe, habe ich einfach gemacht.“ Und zwar gut. So gut, dass sie etwas später unter anderem
Jedes Ei ein Unikat: Zu Beginn sind die Eier leicht türkis und fast neutral, erst am Ende werden sie entsprechend bedruckt. Jede Wachtel hat dabei ihr individuelles Druckmuster, das so einzigartig ist wie ein Fingerabdruck.
Heute findet sich ein ganzes Wachteluniversum am Untersillerhof: Rund 800 Tiere verschiedener Altersgruppen, eine professionelle Brüterei, Stallungen mit Fenster für Besucher*innen und ein durchdachtes Aufzuchtsystem.
als erste Praktikerin im Ministerium bei der Ausarbeitung der neuen Wachtelverordnung mitarbeiten durfte. Ohne Stimmrecht zwar, aber mit viel Expertise. Die 30 Wachteln pro Quadratmeter sind seit 1. Jänner 2025 (mit Übergangsfrist) übrigens Geschichte.
Was Anita an Kriterien und Regularien für (künftige) Wachtelzüchter*innen mitgeschaffen hat, fehlte bei ihrem Start noch. Theoretisches Wissen hat sie sich über viele Jahre reichlich angeeignet, die Realität war eingangs dennoch hauptsächlich learning by doing. „Wir haben wahnsinnig viel ausprobiert und sehr provisorisch und klein angefangen“, blickt die Züchterin zurück. Bevor der Stall gebaut wurde, hat die Familie die Tiere im Haus gehalten, um sie zu beobachten und um zu schauen, wie sie leben, was sie benötigen und was die Tiere zum Wohlfühlen brauchen. Als der Stall adaptiert und eine Voliere angeschlossen war, hat sich Anita eine kleine Bank hineingestellt, um die Tiere weiter im Blick zu haben. Die steht auch heute noch da, denn „man lernt nie aus“, sagt die Landwirtin, die ihren eigentlichen Beruf vor noch nicht allzu langer Zeit endgültig aufgegeben hat. Schließlich sind heute auch drei Kinder zu versorgen. Begonnen hat Anita vor sechs Jahren mit 25 Wachteln. Die ersten Versuche? „Katastrophal“, gibt sie zu. Auch wenn damals nicht viel in Erfahrung zu bringen war, eines war klar: Wollte man irgendwann der Qualitätsvereinigung Geflügel/QGV angehören, musste man die Zucht von Beginn an penibel dokumentieren und durfte keine Lebendtiere zukaufen: „Also haben wir Eier gekauft. Insgesamt haben wir zwölf Hersteller von Wachtel-Bruteiern ausfindig gemacht, sieben davon kamen für uns in Frage.“ Mit diesen sieben Genpools arbeitet Anita nach wie vor.
In der Tat ist die Aufzucht von Wachteln sehr sensibel, die Kükensterblichkeit entsprechend hoch. In der Regel werden Küken einmal eingestallt, Anita indes hat ihr eigenes System entwickelt. Nachhaltig,
tiergerecht. Die ersten paar Tage kommen die empfindlichen Wachtelküken in einen Inkubator mit stets gleichbleibender Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Mit zunehmender Größe werden sie in die nächstgrößere Box bis ins „Jugendzimmer“ übersiedelt, einem uralten Stall mit Steinmauer, in den man über ein Fenster hineinschauen kann, bis sie in den regulären Stall und auch nach draußen dürfen. Zu viel Raum tut ihnen erfahrungsgemäß allerdings gar nicht gut, weiß Anita. „Die Wachtel ist grundsätzlich liebenswert dumm“, beschreibt sie. Das bestätigt auch eine Untersuchung des Verhaltensbiologen Louis Lefebvre von der McGill-Universität in Montreal, der zufolge die Wachtel in der Vogelwelt augenscheinlich die Dümmste wäre – knapp hinter Emu, Strauß und Schwalbe. „Wachteln haben ein wirklich sehr kurzes Kurzzeitgedächtnis. Wenn sie zu viel Platz haben, wissen sie nicht mehr, wo sich Futter und Wasser befinden“, erzählt Anita. Des-
halb gibt es drinnen und draußen zahlreiche Futterstellen und Tränken. Und: „Wachteln können zwar fliegen, überlegen sich aber nicht, wo sie landen.“ Deshalb hat sie die Sitzstangen im Stall, die in der Geflügelverordnung für Hühner vorgeschrieben wären, entfernt, weil die Tiere teils dagegengeflattert sind. Schon allein aus diesem Grund macht eine eigne Wachtelverordnung Sinn. „Wir können die Wachteln im Winter auch nicht hinauslassen, weil sie es schlicht nicht hinkriegen, rechtzeitig ins Warme zu gehen.“ Überhaupt mögen Wachteln keine Kälte, sagt man. Am Untersillerhof kann man das so nicht bestätigen, wie hier generell einiges anders ist. Laut Anitas Recherche dürfe die Temperatur rund um die Wachtel nie unter 15 Grad fallen, außerdem bräuchten sie täglich mindestens 15 Stunden Sonne. Die Sillers bauten eine passende Wachtelstube, eingewandet und isoliert, mit Infrarot-Wärmepaneel und Sonnen-
„Die Wachtel ist grundsätzlich liebenswert dumm.“
ANITA SILLER
lichtsimulator: „Das war alles super, bis wir draufgekommen sind, dass es das gar nicht braucht. Als im Stall über einige Zeit der Strom ausgefallen ist, war das den Wachteln völlig egal. Die sind selbst extrem gut isoliert.“
Mit acht Wochen jedenfalls ist eine Wachtel ausgewachsen und bereit für eine neue Generation: „Die Zucht geht wahnsinnig schnell voran, ist allerdings auch sehr intensiv.“ Vorrangig lebt am Untersillerhof die japanische Wildwachtel. Die ursprüngliche Wachtel ist braun und hat helle Streifen, alle anderen Gefieder sind Züchtungen. Da vom Start weg der Plan war, auch das Fleisch zu verwerten, wurden die Wachteln entsprechend größer gezüchtet, die Karkasse liegt bei rund 200 bis 250 Gramm. Eine durch-
schnittliche Legehenne wiegt zwischen 120 und 150 Gramm. Von Masttieren, wie man sie etwa aus Frankreich kennt, ist man dennoch meilenweit entfernt: „Unsere Tiere sollen noch aktiv sein und Spaß an der Bewegung haben. Unsere Wachteln sind sehr langlebig und robust.“ Tatsächlich sind die ältesten Wachteln am Hof rund sechs Jahre alt und damit fast doppelt so alt wie das durchschnittlich erreichbare Höchstalter. „Bei uns dürfen auch die Pensionist*innen am Hof bleiben und glücklich sein, auch wenn sie nicht mehr so viele Eier legen.“
Optisch sieht man den Wachteln ihr Alter im Übrigen nicht an. Beneidenswert irgendwie. Für das Fleisch werden die Tiere mit acht bis zehn Wochen geschlachtet, auch das ist im Vergleich relativ spät.
Geschlachtet wird in einem Schlachthaus im Ort. „Am Anfang haben wir uns eine mobile Geflügelschlachtung angeschaut, das hat nicht funktioniert. Viele Metzger waren mit den Wachteln außerdem überfordert, also haben wir sämtliche Ausbildungen gemacht, damit wir nun selber schlachten dürfen. Das Equipment ist unser eigenes, den Raum haben wir gemietet.“ Weil die Wachteln durch das ständige Übersiedeln innerhalb des Hofes Menschenkontakt gewohnt sind, ist der Gang in die Transportbox für sie nichts Ungewöhnliches. Das erlaubt es Anita einerseits, die Tiere zum Beispiel an Schulen mitzubringen, andererseits ist damit auch der Weg zum Schlachten für die Tiere ein entspannter. Das Fleisch ist ähnlich zu behandeln wie Hühnerfleisch, wird allerdings kaum trocken, weil Wachteln nur über intramuskuläres Fett verfügen. Auch mit der Gastronomie ist Anita Siller in regem Austausch, vor allem im Herbst steht die Wachtel immer öfter auf den Speisekarten. Das Fleisch kann man über die Homepage bestellen, Eier sind direkt am Hof erhältlich. Auch lebende Küken und legereife Wachteln sind auf Anfrage zu bekommen. Und Eierlikör.
Von Beginn an war Anita in professionellem Kontakt mit der QGV und irgendwann war es so weit. Die Vereinigung schickte einen Vertreter auf den Hof, um Anitas Werk(en) zu begutachten. „Der hat viele Fragen gestellt und ich hab argumentiert und begründet und erklärt, warum auch wir definitiv ein Qualitätsbetrieb sind.“ Das hat schlussendlich die QGV ebenfalls so gesehen und den Untersillerhof als Mitglied aufgenommen. Zwischenzeitlich sind auch die Bio-Richtlinien, an denen Anita Siller beratend dabei sein durfte, überarbeitet und seit 1. September in der neuen Version in Kraft. Fast selbstredend ist ihre Wachtelzucht mittlerweile biozertifiziert. „Hier bekam ich viel Unterstützung seitens der Bio Austria, ein herzliches Danke geht an Doris Hofer, die sich wirklich sehr dafür eingesetzt hat“, richtet Anita Siller Lob aus. Heute ist man am Hof übrigens bei den ursprünglich avisierten 800 Wachteln. Es ist das Ergebnis aus Wagemut, Fleiß und ganz viel Hartnäckigkeit. Was mit einer Wachtel auf dem Teller begann, ist heute ein durchdachtes Kreislaufkonzept und ein Symbol dafür, was möglich ist, wenn jemand mutig genug ist, es einfach zu probieren. Und Anitas Mann Gerhard hat ohnehin immer schon gewusst, dass das Projekt Wachtel funktionieren wird. www.tiroler-wachtel.at
Partner der Bauernkiste
Zwischen den sanften Hügeln von Lans weht im Sommer der betörende Duft von Lavendel, während sich zartblaue Leinblüten und kräftige Hanfstängel im Wind wiegen. Wo früher Weideland war, wachsen heute Hanf, Leinsamen, Lavendel, Mohn und neuerdings auch Chia. In der umgebauten Tenne des Kösslerhofs stellt Sandra Leitner, das Gesicht hinter Sandl‘s Hof Manufaktur, daraus in Handarbeit Lein-, Hanf-, Mohn- und Chiasamen, Öle, Mehle sowie naturreines Lavendelöl und -hydrolat her.
TEXT UND FOTOS: MARIAN KRÖLL
wiederholen.
LAVENDEL, HANF, LEIN. MIT DER TIERHALTUNG KONNTE SICH
SANDRA LEITNER NIE WIRKLICH
IDENTIFIZIEREN. DIE PFLANZENWELT
er Weg in die Landwirtschaft war für die gelernte Drogistin Sandra Leitner keineswegs vorgezeichnet. Der Kösslerhof in Lans hat in den letzten Jahren eine erstaunliche Transformation durchgemacht. Aus dem einstigen Hörndlbauer ist ein Körndlbauer geworden, beziehungsweise ein Betrieb, der hauptsächlich Ölsaaten anbaut und veredelt.
Sandra Leitners Vater hat den Hof viele Jahre im Nebenerwerb bewirtschaftet. Zuerst mit Milch-, später mit Mastvieh. Das war 2021 vorbei, als ihr Vater aus gesundheitlichen Gründen kürzertreten musste. Die Tochter, die auch die Ausbildung zur medizinisch-technischen Fachkraft absolviert hat, stand vor der schwierigen Frage, ob sie den Hof weiterführen oder auflassen sollte. Sie hat auch die Ausbildung zur landwirtschaftlichen Facharbeiterin absolviert, als sie 2012 den Hof gepachtet hat. Damals war ihr Vater in Pension gegangen. Nach reiflicher Überlegung hat sich Sandra Leit-
IST IHR IMMER SCHON NÄHER GEWESEN.
ner mit ihrer Familie für einen Neuanfang ohne Tierhaltung entschieden, dafür mit robusten und genügsamen Pflanzen. „Da wir keine Bewässerung haben, habe ich nach Pflanzen gesucht, die auch mit Trockenheit gut zurechtkommen.“ Lavendel, Hanf und Lein passten ins Konzept. Mit der Tierhaltung konnte sich Sandra Leitner nie wirklich identifizieren. Die Pflanzenwelt ist ihr immer schon näher gewesen.
AUSGEZEICHNETER ANFANG
Die Anfänge waren vielversprechend. „Wir haben 2022 beim Öl-Kaiser der Messe Wieselburg auf Anhieb mit unseren beiden Ölen Gold gemacht und wurden vergangenes Jahr
auch in der Schweiz mit Gold ausgezeichnet.“ Eine schöne Anerkennung für die geleistete Arbeit. Ausgezeichnet schmecken muss es aber in letzter Konsequenz den Konsument*innen. Darauf kommt es an, davon hängt der wirtschaftliche Erfolg ab, der darüber entscheidet, ob man einen wirtschaftlich nachhaltigen Betrieb führt oder nur einem teuren Hobby nachgeht. Apropos Nachhaltigkeit: Sandra Leitners Produkte sind allesamt biozertifiziert und auch über die Bauernkiste verfügbar. Die Lanserin ist von dieser Vermarktungsmöglichkeit überzeugt. Es gibt außerdem einen kleinen Hofladen. Unmittelbar neben der Tenne steht ein kleiner, hölzerner Kubus.
„Reich wird man davon nicht, aber es bereitet mir Freude, den Pflanzen beim Wachsen zuzusehen und sie weiterverarbeiten zu dürfen.“
Darin befindet sich der Automat, aus dem man die Produkte rund um die Uhr abholen kann. Darüber hinaus gibt es dort praktische Rezepttipps zum Mitnehmen, darunter spannende Kreationen wie Sandl’s Eiweißweckerl, Power-Riegel, Hanfdrink, Hanfpesto und Chiapudding. Sandl’s Hof Manufaktur produziert in einer adaptierten Kühlzelle. Dadurch ist die Einhaltung sämtlicher Lebensmittel-Produktionsstandards garantiert. Die Lanserin ist bewusst penibel, was die Produktionsbedingungen betrifft, schließlich steht Sandra Leitner mit ihrem Namen für die Güte der Erzeugnisse ein.
Der Kösslerhof mit Sandl’s Hof Manufaktur ist heute gewissermaßen zum Vollerwerbsbetrieb geworden. Sandra Leitner arbeitet Vollzeit am Hof und ist als Mutter zweier Kinder natürlich auch sonst gut beschäftigt, ihr Mann Elmar unterstützt sie neben seinem Beruf, so gut es geht. „Wenn es hart auf hart geht, dann hilft die ganze Familie mit.“ Das Ölsaaten-Konzept für den Kösslerhof war von Anfang an darauf ausgerichtet, die Pflanzen direkt im Anschluss an die Ernte am Hof zu veredeln. Alles andere hätte wirtschaftlich keinen Sinn ergeben. „Hätte ich das nicht gemacht, wäre es so wie bei Milch und Fleisch gewesen, wo man als Erzeuger relativ niedrige Preise bekommt, während andere die Gewinne machen.“ Bei der Umsetzung des neuen Konzepts geht vieles, aber nicht alles auf. Mit dem Safrananbau ist Sandra Leitner gescheitert, weil die kostspieligen Knollen den Feldmäusen zu gut geschmeckt haben. Dem Rosmarin hat dagegen das Lanser Mikroklima nicht zugesagt. „Auch der Mohn ist eine Diva“, sagt Sandra Leitner.
Die Mohnblüte mag zwar visuell ein wunderbares Schauspiel sein, doch pflegeleicht ist die Pflanze nicht gerade. Der Mohn, den Sandra Leitner ausgesät hat, ist übrigens ein echter Tiroler. Das Saatgut kommt näm-
SANDRA LEITNER
lich aus der Tiroler Genbank. Sie ist eine der ältesten der Welt, die momentan über 1.000 Landsorten unterschiedlicher Art erhält. Nimmt man es ganz genau, dann ist der Mohn – wie so manches, das in Nordtirol wilde Blüten treibt – aber ursprünglich Osttiroler. Er ist schön, aber auch anspruchsvoll. Seine Pflege verlangt nach intensiver und zeitaufwändiger Handarbeit, damit nicht das Unkraut Überhand nimmt. „Wir mögen den Mohn aber sehr gern, diese alte Osttiroler Landsorte blüht nämlich nicht klassisch rot, sondern in unterschiedlichen Farbschattierungen, von zartem Pink bis hin zu knalligem Lila“, schwärmt Leitner von der divenhaften Pflanze. Wirtschaftlich ist der Mohnanbau allerdings recht unergiebig, weshalb er künftig eine untergeordnete Rolle spielen
dürfte. Ganz anders verhält sich die Sache beim Lavendel.
PROVINZ STATT PROVENCE
Die ersten Lavendelpflanzen kamen aus Südtirol und Imst nach Lans. Dort fühlt sich der Lippenblütler mittlerweile sichtlich wohl, auch wenn heuer nach anfänglicher Trockenheit und anschließender Schlechtwetterperiode kein herausragendes Erntejahr zu erwarten ist. Der Lanser Lavendel hat übrigens einen anderen Chemotyp als der aus der französischen Provence, dem wohl bekanntesten Anbaugebiet der Welt. Je nachdem, in welcher Region, Klima, Höhe, bei welchem Wetter und auf welchem Boden die Pflanze gewachsen ist, variiert die chemische Zusammensetzung ihrer Öle.
Lavendel ist also nicht gleich Lavendel. Aus ihm gewinnt Sandra Leitner neben dem Öl auch Hydrolat, auch Pflanzen- oder Blütenwasser genannt. Es ist vielseitig einsetzbar und hat eine Reihe positiver Wirkungen auf Haut und Wohlbefinden. Das Öl sorgt indes als duftender Aromastoff für Hochgefühle. Als Lebensmittel kann sich die Landwirtin dagegen für die Pflanze nicht so recht erwärmen. „Lavendelsirup und Lavendelsalz schmecken mir nicht. Und alles, was mir nicht schmeckt, will ich auch nicht produzieren.“ Da ist Sandra Leitner kompromisslos. Sie stellt nur Produkte her, von denen sie selbst restlos überzeugt ist.
ANGSTFREIER HANFANBAU
Überzeugungstäterin ist sie mittlerweile beim Hanf. Dessen Saatgut unterliegt – ebenso wie die aus der Pflanze hergestellten Produkte – übrigens regelmäßigen Kontrollen. Dabei geht es vor allem darum, dass gewisse
Sandra Leitner hat in Kooperation mit naturpurpur.at verschiedene Rezepte gesammelt – die gibt es schön gestaltet als gedruckte Kärtchen zum Mitnehmen im kleinen Hofladen in Lans oder zum Download auf www.sandlshof.com.
den Lein gebracht“, erzählt Sandra Leitner. Einen Fixplatz in der Produktpalette dürfte neben Hanf und Lein wohl zukünftig auch die Chia-Pflanze bekommen, die gattungsmäßig zum Salbei gehört und sich in Lans sehr gut entwickelt hat. Heuer hat die Landwirtin noch Flohsamen ausprobiert, die aus der Gattung der Wegerichgewächse kommen.
Grenzwerte nicht überschritten werden dürfen. Tetrahydrocannabinol (THC) ist nicht der einzige, aber bekannteste psychoaktive Inhaltsstoff der Cannabispflanze. Überraschenderweise sorgt der – drogentechnisch übrigens völlig unbedenkliche – Anbau von Nutzhanf auch heutzutage noch für Irritationen, wie Sandra Leitner erfahren musste. Der Hanf ist im Wortsinn eine robuste Pflanze mit äußerst zähen Fasern. Das ist zwar gut, wenn man Textilien daraus machen will, bei der Ernte aber eine Herausforderung. Der kann man gut mit alten und technologisch relativ simplen, aber robusten Mähdreschern Herr werden, wie es auch der Osttiroler Hanfpionier Michael Halbfurter auf seinem GreenCare-zertifizierten Bio-Bauernhof in Dölsach in Osttirol vorgemacht hat. Mit ihm hat sich Sandra Leitner intensiv ausgetauscht. „Michael Halbfurter war so etwas wie unser Mentor. Er hat uns die anfängliche Drogenangst beim Hanf genommen und uns auch auf
Generell braucht es neben einem betriebswirtschaftlich soliden Zugang auch ein gerüttelt Maß an Idealismus, um in der Nische, die sich Sandra Leitner ausgesucht hat, bestehen zu können. Den Zeitaufwand darf man bei der Kalkulation nicht eins zu eins in die Waagschale werfen. „Als Betrieb müssen wir wirtschaftlich arbeiten, aber die Konkurrenz und der Preisdruck am Lebensmittelsektor sind bekanntermaßen sehr groß“, sagt Leitner. Als gelernte Drogistin hat sie zwar bereits einiges an Vorwissen über die Pflanzen gehabt, wie man sie richtig anbaut, musste sie aber erst lernen. „Man lernt jedes Jahr etwas Neues dazu“, sagt Leitner, die auch am Projekt Alpenhanf 360° der Standortagentur Tirol teilgenommen hat. „Davon haben wir insofern profitiert, als dass auf unseren Feldern exakte Bodenanalysen vorgenommen wurden.“ Heute weiß sie deshalb ganz genau, wie die Lanser Böden beschaffen sind. Jedes Feld ist anders, und damit unterscheidet sich auch der Geschmack der darauf angebauten Pflanzen. „Zur Bewirtschaftung sind mehrere kleine Felder zwar nicht ideal, für die Geschmacksvielfalt ist das aber durchaus ein Gewinn.“ Außerdem ist Sandra Leitner via Alpenhanf zu einem Zirkel Gleichgesinnter gestoßen, die ausprobieren wollen, was die alpinen Böden hergeben und was man aus den angebauten Rohstoffen machen kann. Sandra Leitner ist jedenfalls stolz auf die Produkte, die sie in liebevoller Handarbeit aus den Früchten der eigenen Arbeit herstellt. „Reich wird man davon nicht, aber es bereitet mir Freude, den Pflanzen beim Wachsen zuzusehen und sie weiterverarbeiten zu dürfen.“ Es ist zweifellos wichtig, dass die wirtschaftliche Seite stimmt, aber Zufriedenheit mit der eigenen Hände Arbeit ist gewiss auch nicht zu verachten. www.sandlshof.com
125 g Goldhirse
250 ml Wasser
1 TL Suppenwürze
1 TL Kräutersalz
2 Eier
1 kleine Zwiebel
40 g Käse
1 Tomate
2 EL Sandl‘s Hanfmehl
3 EL Sandl‘s Hanfsamen, geschält Salz, Pfeffer
SO WIRDS GEMACHT:
1 Die Hirse mit etwas Suppenwürze und Salz nach Packungsanleitung kochen und anschließend zum Abkühlen auf die Seite stellen.
2 In der Zwischenzeit die Zwiebel in Würfel schneiden und mit etwas Öl in einer Pfanne andünsten.
3 Die Tomate würfeln und den Käse fein reiben.
4 Die Eier mit dem Hanfmehl, den Hanfsamen und den restlichen Zutaten in eine Schüssel geben und gut miteinander vermengen. Nach Bedarf mit Gewürzen abschmecken.
5 Eine Pfanne mit Öl erhitzen und mithilfe eines Löffels die Masse portionsweise in die Pfanne geben. Die Hirselaibchen zuerst von einer Seite anbraten, bis sie schön braun sind und sich leicht umdrehen lassen. Danach die Laibchen von der zweiten Seite anbraten und servieren.
TIPP: Dazu passen ein frischer Salat sowie eine selbstgemachte Sauce aus Joghurt, Knoblauch, frischen Kräutern und Salz. Hier kann auch gleich das Omega-3-reiche Sandl‘s Leinöl hinzugefügt werden.
ZILLERTAL WEISSBIER HELL
Bereits im Glas zeigt sich ein helles Bernstein mit dichter und gleichmäßiger Trübung. Hergestellt zu 100 Prozent aus Tiroler Getreide ist das Weißbier Hell angenehm fruchtig in der Nase und vollmundig im Geschmack und ein universeller Speisenbegleiter.
Salz ist ein Lebensmittel mit jahrtausendealter Geschichte. Johanna Jenewein verleiht ihm mit ihrem Label „Essenz der Alpen“ eine neue Wertschätzung. Manchmal bedeutet Innovation, Altbekanntem wieder mit Achtsamkeit und Respekt zu begegnen und damit aus einem Alltagsprodukt etwas ganz Besonderes zu machen.
TEXT: MARINA BERNARDI
ie Salze von „Essenz der Alpen“ sind uns schon vor einigen Jahren aufgefallen. Vor allem wegen ihrer wirklich gelungenen, sympathischen Verpackung im hübschen Tontöpfchen. Rieselt das Alpen Fleur de Sel als letztes i-Tüpfelchen übers Essen, ist das immer ein ganz besonderer Moment. Optisch und geschmacklich und ein bisschen wie Urlaub.
Warum Johanna Jenewein und ihr Mann Martin die alte Pfannensiedekunst wiederbelebt haben, ist mehreren Zufällen geschuldet, wenngleich es einen Schlüsselmoment gibt: „Design ist meine Leidenschaft und Lebensmittel machen mir Freude“, erzählt Johanna. „Mein Mann und ich waren auf dem Rückweg von Elba und hatten den Kofferraum voller Delikatessen. Wir begannen darüber zu reden, dass es in Tirol kaum jemand hinbekommt, die tollen, qualitätsvollen Lebensmittel, die es auch in unserem Land gibt, wirklich schön zu verpacken, so wie das
in anderen Ländern üblich ist.“ Das wollte Johanna ändern. Nicht nur der Inhalt sollte Mitbringsel-tauglich sein, sondern auch das Drumherum. Salz sollte es sein, „weil ich Fleur de sel selbst sehr gerne mag“, sagt Johanna. Das ist das eine. „Andererseits verbindet Tirol eine lange und starke Geschichte mit dem Salzabbau, der auch wesentlich zum Wohlstand unseres Landes beigetragen hat. Heute ist das Produkt meiner Meinung nach hierzulande völlig unterrepräsentiert.“
Dann habe sich alles gefügt, sagt die Salzmacherin. Nach dem Urlaub hat Johanna in ihrer Küche die ersten Versuche gestartet, um ihr eigenes Fleur de Sel aus Alpensole herzustellen. „Das hat erstaunlich gut geklappt und eins kam zum anderen. Heute stehe ich da mit meinen vier Becken und siede Salz“, sagt sie mit leichtem Augenzwinkern. Sieben Tonnen jährlich sind es, heuer steht im Idealfall eine Verdoppelung im Raum. Der Großteil davon ist nach wie vor Handarbeit.
Das Alpensalz, das in der Pfannensaline in Hall zu Kristallen wächst, ist ein Schatz aus einer längst vergessenen Zeit, unberührt und naturbelassen. Es entstand vor 250
BEREITS DIE VERPACKUNG FREUDE UND LUST AUF DEN INHALT.
Millionen Jahren im Meer, das ursprünglich an Stelle der Alpen lag. In jedem Salzkorn steckt die Reinheit des Urmeeres und die Kraft der Alpen.
Um Alpensalz von hoher Güte zu sieden, braucht es seit jeher drei Zutaten: naturbelassene Sole aus den Alpen, Wärme … und Zeit. Die Sole für Essenz der Alpen stammt aus dem Salzkammergut, dort, wo heute in Österreich dem Namen folgend hauptsächlich Salz abgebaut wird. Johanna hätte sich auch bemüht, Sole aus dem Halltal zu bekommen. Leider erfolglos, doch das Salzkammergut liegt ja gewissermaßen um die Ecke. Alle vier bis sechs Wochen wird neue Sole geliefert – gesättigte Salzsole mit einem Salzanteil von rund 30 Prozent. Mehr geht nicht. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Salzgehalt der Meere liegt bei 3,5 Prozent. Der hohe Anteil stellt die Materialien quasi naturgemäß vor Herausforderungen. „Als ich zum ersten Mal zu sieden begonnen habe, habe ich ein Metallgefäß verwendet. Das begann sofort zu rosten“, erzählt Johanna. Gott sei’s gedankt, ist ihr Nachbar Kunstschmied mit viel historischem Wissen, der ihr passende Siedebecken entwickelt hat. „Wir verwenden unterschiedliche Legierungen. Das Salz reagiert auf jede davon anders, es ist faszinierend“, so Johanna. Natriumchlorid ist gleich Natriumchlorid? Mitnichten. Es ist ein Naturprodukt, das auf seine Umgebung reagiert. Auf Wetterwechsel, das Material, auch die Zusammensetzung der Sole ist nicht immer gleich. Jeder Tag ist anders,
ESSENZ DER ALPEN STEHT FÜR DIE WIEDERENTDECKUNG DES GENUSSVOLLEN INNEHALTENS.
jeder Salzkristall neu. „Das Schöne an der Natur ist ihre Inkonsistenz. So dürfen auch unsere Salzkristalle sein: groß, klein, flach … es ist, wie es ist“, sagt Johanna.
Im Becken wird die Sole erhitzt und relativ schnell fangen sich an, Kristalle zu bilden. Diese werden sanft abgeschöpft. Mit jedem Wassertröpfchen, das verdampft, bleibt ein Kristall zurück. Diese wachsen an der Oberfläche zusammen. Je nach Tempo des Erhitzens oder der Luftbewegung bilden sich verschiedene Formen: „Für uns ist jeder Tag eine Überraschung.“ Aktuell wird drei Mal täglich abgeschöpft, anschließend kommen die Kristalle in den Trockenschrank und werden tags darauf weiterverarbeitet. Die Kristalle werden nach Größe gesiebt, manche klein gemahlen. Die gesamte Produktion erfolgt per Hand, die Abfüllung semiautomatisch mit einer Dosierwiegemaschine. Sogar etikettiert wird händisch. Es ist gut zu tun in den Haller Produktionsräumen und das Ergebnis spricht für sich. Neben dem feinen, zart-knusprigen Alpen Fleur de Sel gibt es verschiedene Varianten, die allesamt die Umgebung mit ins Töpfchen holen. Wie das grobe Tiroler Kräutersalz, das die pure Intensität der Tiroler Kräuter-
welt widerspiegelt. Von Anfang an arbeitet Johanna dabei mit Mary Hacket aus Afling zusammen. Weil die Kräuterernte hierzulande beschränkt ist, gibt es das besondere Gewürzsalz nur in limitierter Menge. Das hübsche Jausensalz ist die perfekte Ergänzung zur rustikalen Brettljause, als Käsebegleiter gibt’s eine kräftige Variante mit Alpen Salz & Pfeffer, eine echte Delikatesse ist das Knoblauchsalz mit Knoblauch aus Fritzens. Uns gefällt auch das Zirbensalz sehr. Dafür wird die Sole mit Zirbenzapfen versetzt, das Ergebnis ist ein leicht harzig, süßlich-milder Geschmack. Ganz besondere Freude machen uns die schmelzig-weichen Alpen Caramellen mit Alpen Fleur de Sel, die die optimale süße Ergänzung zum bestehenden Sortiment sind. „Wir wollten ein schönes Geschenk im Portfolio, das man gleich essen und genießen kann“, beschreibt Johanna. Und so sehr man den Inhalt der schönen Holzkiste gleich auf einmal essen möchte, so geht es auch hier um den achtsamen Genuss. „Deshalb passen die Caramellen perfekt in die Welt von Essenz der Alpen, in der es um das aufmerksame Wahrnehmen geht. Es ist doch viel schöner, wenn man sich Zeit nimmt fürs Essen“, findet Johanna. Stimmt.
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CO2-Emission: 0 g/km, Verbrauch: 16,2-14,9 kWh/100km, Reichweite: bis zu 605km2) Symbolabb. Druckfehler, Irrtümer, Änderungen vorbehalten. Geräuschpegeldaten nach vorgeschriebenen Messverfahren gemäß der Verordnung (EU) Nr. 540/2014 und Regelung Nr. 51.03 UN/ECE [2018/798] ermittelt: Fahrgeräusch: 67.0 dB(A) / Nahfeldpegel: 0. 1) Listenpreis Kia EV3 Air € 36.840,00 abzgl. Preisvorteil (exkl. Kia-Partner Beteiligung) bestehend aus € 2.400,00 Retailbonus (entspricht der Importeursbeteiligung) und € 400,00 Versicherungsbonus bei Abschluss eines Kia Versicherung Vorteilssets. Der Kia Versicherungsbonus ist nur gültig bei Kauf eines Neu- oder Vorführwagens und bei Abschluss eines Vorteilssets (d. i. Haftpflicht, Vollkasko mit Insassenunfall- und/oder Verkehrs-Rechtsschutzversicherung). Bindefrist bzw. Mindestlaufzeit beträgt 36 Monate inkl. Kündigungsverzicht. Gültig bei Kaufvertragsbzw. Antragsdatum bis 30.06.2025. Aktion limitiert auf 100 Verträge, gültig für Privatkunden solange der Vorrat reicht, längstens aber bis 30.06.2025 bei Finanzierung über Kia Finance; 10.000km/Jahr Laufleistung; Die Abwicklung der Finanzierung erfolgt über die Santander Consumer Bank GmbH. Erfüllung banküblicher Bonitätskriterien vorausgesetzt. 2) 0g/km setzt Nutzung von Strom aus 100% regenerativen Quellen voraus. Angeführte CO2-Emission und kWh/100km gemessen laut WLTP-Testzyklus. Ladeleistung hängt ab von Faktoren wie z.B. Außentemperatur sowie Ladezustand und Temperatur der Batterie. Angegebene Zeiten beziehen sich auf Optimalbedingungen (Ladezustand 10-80%, HV Batterietemperatur 25-29°C) unter Ausschluss zusätzl. Nebenverbraucher (z.B. Sitzheizung, Klimaanlage). Verbrauchswerte sind WLTP-Idealwerte, tats. Verbrauch hängt von Fahrprofil, Umgebungstemperatur und Fahrbahn- bedingungen ab. Stand: 04|2025.
Deshalb hat sie auch dem immer wieder kommenden Argument, Salz sei ungesund, postwendend etwas entgegenzusetzen. „Alles mit Maß und Ziel.“ Salz ist ein lebensnotwendiges Mineral, ohne das der Mensch nicht überleben kann. „Fast jedes Lebensmittel lässt sich substituieren“, sagt sie. „Salz nicht. Das Problem ist nicht das Salz an sich, sondern das Zuviel davon. Unser Salz ist dafür da, es gezielt zu verwenden. Deshalb haben wir es gewollt als Tischsalz konzipiert, von dem sich jeder so viel nimmt, wie er möchte. Als knuspriges Highlight auf dem Gericht sozusagen.“ Auch deshalb ist die Verpackung so wichtig: „Ich finde, die Verpackung unterstreicht den Wert eines Lebensmittels. Wie man ein Gericht am Teller schön anrichtet, so drückt die Verpackung die Achtung für den Inhalt aus.“
Essenz der Alpen steht für die Wiederentdeckung des genussvollen Innehaltens. Es ist die Rückbesinnung auf ursprüngliche Herstellungsmethoden und einfach ein schönes Lebensmittel. Dabei war der Anfang wahrlich nicht leicht. Martin und Johanna Jenewein haben ihre Pfannensaline im Frühjahr 2020 gegründet und begonnen, die Produktion aufzubauen. Im März kam der Lockdown. Nichts ging mehr. Im August konnten schließlich die ersten Auslieferungen erfolgen. „Durch diese chaotische Zeit konnten wir anfangs überhaupt nicht festmachen, wer überhaupt unsere Kund*innen sind“, blickt Johanna zurück. Im Rückblick
„Wir wollen das Natürliche, das Atypische, das Unperfekte –Salzkristalle mit Ecken und Kanten. Im wahrsten Sinne.“
JOHANNA JENEWEIN
Vom Berg zum Berg: Ein klein wenig erinnern die Kristalle des Alpen Fleur de Sel an die schroffen Gipfel Tirols.
hatte das allerdings sogar etwas Gutes: „Weil wir immer wieder den Vertriebskanal wechseln mussten, haben wir uns von Anfang an verschiedene Standbeine aufgebaut. Das hilft uns natürlich sehr.“ Heute haben sich zwei Arten von Kund*innen herauskristallisiert: Der heimische Genießer, lebensmittel- und designaffin, der auf der Suche nach dem Besonderen ist, sowie Gäste, die das Salz als Lebensmittelsouvenir mit nach Hause nehmen – als Geschenk, das man sich auch gerne selbst macht. Mittlerweile sind die Produkte auch als Firmengeschenke beliebt: regional, besonders, wertschätzend – der Heimat gegenüber und dem Beschenkten gleichermaßen.
Erhältlich sind die Produkte von Essenz der Alpen in der praktischen Pyramidenverpackung bei MPREIS und in ausgewählten Billa-Filialen, mit den hochwertigen Tontöpfen (die man – da tiefkühl-, backofen- und mikrowellenfest – übrigens wunderbar wiederverwenden kann) ist man in Tirol mittlerweile bei über 100 Handelspartnern vorwiegend im Feinkost- und Delikatessenbereich und ausgesuchten Hotelshops vertreten. Ganz unkompliziert geht es über den eigenen Onlineshop oder über verschiedene Onlineshop-Partner, auch die gehobene Gastronomie verwendet die Salze gern bei Tisch. Und vielleicht haben Sie das Glück, dass Ihr Arbeitgeber oder Firmenpartner Ihnen die zauberhaften Essenzen unter den Weihnachtsbaum legt. Hoffentlich gibt’s auch Caramellen dazu! www.essenzderalpen.at
Seit 45 Jahren steht des Restaurant Burkia für beständig hohe Qualität –in der Küche wie im Service. Im vergangenen Juni ist das Team an einen neuen Standort in die Exlgasse in Innsbruck übersiedelt. Das Burkia hat zwar die Location gewechselt, seine Seele jedoch mitgenommen.
TEXT: MARINA BERNARDI
hristian Burkia ist den Weg der bedingungslosen Qualitätsorientierung seiner Eltern, der 1980 am Fürstenweg begann, stets weitergegangen. Mit seinen eigenen Schritten. Über die Jahrzehnte hat sich die Familie mit ihrem Team einen beträchtlichen Kreis an Stammgästen erkocht. Und das kommt
nicht von ungefähr. Die Küchenleistung ist beständig solide. Nie haben wir hier nicht gut gegessen! Wenn man „ins Burkia“ geht, weiß man, dass es passt. Immer. Die Speisekarte liefert – im positivsten aller Sinne – keine Experimente. Neues, Saisonales passiert auf der Tageskarte. Gerade in Zeiten wie diesen ist es schön, dass manche Dinge einfach bleiben dürfen, wie sie sind. Weil sie gut sind. Der Service ist stets auf-
merksam, authentisch freundlich, immer präsent, aber nie aufdringlich. Prozesse und Abläufe greifen perfekt ineinander und funktionieren. Das sorgt für eine ruhige, stressfreie Atmosphäre, in der auch bei vollem Haus nie Hektik aufkommt. Jeder Gast hat stets das Gefühl, willkommen zu sein – vom Zeitpunkt der Reservierung (die dringend empfohlen ist) bis zum Verlassen des Lokals.
DIE KONSTANTE IN DER VERÄNDERUNG
Im Juni hat das Burkia seinen etablierten Standort verlassen und im Westpark in der Innsbrucker Exlgasse eine neue Heimat gefunden. Dass es so kam, war tatsächlich einem Zufall geschuldet. „Wir hatten nie aktiv den Gedanken, wegzugehen, aber plötzlich ergab sich diese Möglichkeit“, sagt Christian Burkia. Leicht gemacht habe er sich die Entscheidung nicht, gerade wegen der vielen Stammgäste. Hat man seinen Lieblingsplatz gefunden, fallen Veränderungen nicht leicht. Es ist auch ein Stück weit die Routine, die Stammlokale so gemütlich macht. Deshalb durfte das Burkia in seinem Innersten bleiben, wie es ist: Die Karte ist dieselbe, die Mitarbeiter*innen auch. Was sich verändert hat, ist der Rahmen und der ist wirklich schön geworden, wie wir finden. Die doppelte Raumhöhe sorgt für großzügige Luftigkeit, im Mittelpunkt die coole Bar, an der man sehr komfortabel für Drinks, aber auch zum Speisen Platz nehmen kann. Design, In-
DAS
GAR NICHTS. DIE SEELE HAT SICH NICHT VERÄNDERT, SIE BEKAM EINEN NEUEN, MODERNEN KÖRPER.
nenarchitektur und Funktionalität ergeben ein harmonisches Ganzes. Das Interieur ist elegant-zurückhaltend und überlässt dem Hauptdarsteller die Bühne: dem Genießen. „Das ganze schöne Drumherum nützt nichts, wenn das Essen nicht stimmt“, sagt Burkia. „Das ist es, was uns seit Jahrzehnten ausmacht. Mittlerweile zählen vier Generationen zu unseren Gästen: Urgroßeltern, Großeltern, Eltern und Kinder sitzen gemeinsam am Tisch. Diese Tradition und Beständigkeit ist unser Asset und dieses Versprechen möchten wir weiterhin einhalten.“ Deshalb stand nie zur Debatte, mit dem geänderten Standort auch das Konzept zu verändern. So haben
alle Stammgäste nun ihr neues Gemütlich gefunden. Und alle anderen auch.
Von Anfang an habe er seine Mitarbeiter*innen mit ins Boot geholt, erzählt uns Christian Burkia. Ohne sie gehe hier nichts: „Gäste finden in der Exlgasse zur Stamm-Speisekarte auch die Mitarbeiter*innen wieder, die sie kennen.“ Überrascht seien sie schon gewesen, als er vom Umzug erzählt habe, doch jeder Einzelne hat die Entscheidung (emotional) mitgetragen.
Der Chef selbst ist stets präsent und anwesend und es ist genau diese Heimeligkeit, die wir und viele andere zu schätzen wissen. Das Burkia hat die Gelegenheit wahrgenommen, sich aus den vergangenen Räumlichkeiten herauszulösen und trotzdem in der Nähe zu bleiben, sich zu verändern und dennoch gleich zu bleiben. Unkomplizierte Lage, ausreichend Parkplätze, lässiges Interieur, schöne Terrasse, gutes Essen durchgehend den ganzen Tag: Was braucht es mehr?
RESTAURANT BURKIA
Exlgasse 24, 6020 Innsbruck Tel.: 0676/500 96 83 www.burkia.at
Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. von 11:30 bis 21:30 Uhr durchgehend warme Küche Reservierungen telefonisch oder unkompliziert online über die Homepage.
Einige Zeit haben Tom Kluckner und Waal Sterneberg (im Bild) das Zomm. im Meilerhof bespielt. Jetzt haben sie sich in Seefeld selbstständig gemacht und ein echt feines Boutiquehotel eröffnet, in dem sie auch wunderbar (weiter)kochen. Auch Außerhausgäste sind selbstverständlich willkommen.
ugegeben, die Lage könnte rosiger sein. Österreichs Gastronominnen und Gastronomen stehen von vielen (eigentlich von allen) Seiten unter Druck. Da sind zum einen stark steigende Mieten und Energiekosten, die Lebensmittelpreise steigen ebenfalls stetig, wobei hier Ersteres auch zu Zweiterem führt. Die Preise für Rindfleisch etwa bewegen sich aufgrund hoher Energie- und Produktionskosten, sinkender Bestände und steigender Nachfrage auf außergewöhnlich hohem Niveau. Eine Entspannung der Marktlage ist – wie auch bei anderen Lebensmitteln –nicht in Sicht. Zum anderen verändert sich das Konsumverhalten der Privathaushalte. Kurz gesagt: Die Menschen gehen weniger oft ins Restaurant und wenn sie eines besuchen, fällt oft die Rechnung nicht so hoch aus, wie das vielleicht früher öfter der Fall war. Die Folge: Es steigt auch die Zahl der Schließungen und Insolvenzen in der Gastronomie. Sieht man sich dazu an, was Gläubigerschutzverbände diesbezüglich kommunizieren, könnte einem Angst und Bange werden. Laut Creditreform sind österreichweit im ersten Halbjahr dieses Jahres 420 Gastronomiebetriebe in die Zahlungsunfähigkeit geschlittert. Damit liegt die Branche deutlich über dem Durchschnitt, und Tirol scheint besonders betroffen zu sein. Und dann gibt es die, die sich davon nicht beeindrucken lassen. Die, die ein klares Bild ihrer eigenen Zukunft haben. Die trotz rauer See das Ruder in die Hand nehmen und investieren. Vorab noch ein Beispiel, um zu zeigen, dass es bei der derzeitigen Stimmung und Marktlage dafür oft einen langen Atem und auch einen langen Geduldsfaden braucht, um ans Ziel zu kommen. Stefan Doubek ist ein Ausnahmekoch. Gemeinsam
Das Restaurant Bruderherz im Hotel Marent in Fiss hat sich innerhalb eines halben Jahres einen Michelin-Stern erkocht. Die Brüder Christian und Alexander Marent (Bild) haben dafür alles auf eine Karte gesetzt. Von Anfang an haben die beiden ihr Gourmetrestaurant ganzjährig geöffnet – ein ungewöhnlicher Schritt im Tourismusort, der zwei Drittel seiner Gäste in den Wintermonaten von Dezember bis März anzieht.
mit seiner Partnerin Nora Pein betreibt er das noble Restaurant Doubek am Wiener Alsergrund. Vier Hauben, zwei Sterne und sämtliche Kritikerinnen und Kritiker sind sich einig, dass damit noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Das Restaurant selbst, in tiefem Schwarz gehalten, befindet sich im Souterrain. Fenster gibt es keine, dafür drei offene Feuerstellen. Allein die Belüftungslogistik muss ein Vermögen gekostet haben. Am Ende der Planung, kurz bevor die ersten Handwerker zu werken begannen, bekam die Bank kalte Füße. Die bereits mit Brief und Siegel zugesagte Finanzierung wurde zurückgezogen. Mit einer für die Branche bemerkenswerten Begründung. Ein paar Tage zuvor hatte der dänische Spitzenkoch René Redzepi, Gründer und Küchenchef im Restaurant noma in Kopenhagen, medienwirksam das „Ende des Fine Dining“ verkündet. Und gleich-
zeitig auch die Schließung des noma. Das war Anfang 2023. Das noma gibt es immer noch, und das mit dem Ende des Fine Dining hat ebenfalls nicht ganz so stattgefunden, wie Redzepi das angekündigt hat. Aber der Firmenkundenbetreuer von Doubeks Bank hat das Interview gelesen. Wenn einer der besten Köche der Welt meint, dass das Spiel vorbei sei, dann muss da was dran sein. Also lieber keine Finanzierung. Doubek und Pein haben ihren Traum trotzdem umgesetzt. Mit jedem Cent, den sie selbst hatten, und denen von Freunden und Verwandten. All in. Wenn die Geschichte mit dem Restaurant nicht funktioniert, können sie nur noch auswandern. Es funktioniert aber. Und wie es funktioniert.
Auch Tirol hat gastronomische Unternehmerinnen und Unternehmer, die diesbezüg-
80 lich als Vorbild wirken können. Menschen, die von ihrer Idee so überzeugt sind, dass sie bereit sind, Risiken einzugehen und alles auf eine Karte zu setzen. Vor etwa zehn Jahren haben das zum Beispiel die Brüder Christian und Alexander Marent in Fiss gemacht. Zwei Spitzenköche, bodenständig und Arlberg-sozialisiert der eine, Fine-Dinging-versessen und international erfahren der andere, wollten ihr eigenes Ding machen. Was sie hatten, war der Baugrund. Und eine Vision. Ohne Termin und in weißer Kochjacke tauchte Alexander Marent in der Bank auf und wollte den Chef sprechen. Der Rest ist (Erfolgs-)Geschichte. Heute hat das Haus einen Michelin-Stern und gilt als kulinarischer Hotspot in der Region.
Ein anderer Tiroler Spitzenkoch hatte endlich genug vom ständigen Wickel mit Verpächtern, die bei seinen früheren Projekten so sicher aufgetreten sind wie das Amen im Gebet. Christian Winkler, dessen Name – genau wie der seines Bruders Markus –untrennbar mit kulinarischen Vorzeigeprojekten verknüpft ist (Schindlhaus, Schwe-
Aus dem ehemaligen Rathaus in Rattenberg, dem ersten Gebäude auf der linken Seite von Westen kommend, wurde das Winklers Cuisine von Spitzenkoch Christian Winkler und seiner Frau Sigrid. Im unteren Bereich befindet sich eine lässige Tagesbar, im oberen Bereich ist der Chef’s Table zu Hause. Die Winklers haben die Räumlichkeiten für ihr Lokal von der Stadtentwicklungs-Gesellschaft gekauft.
denkapelle, Neuwirt und Auwirt), wollte einfach nicht mehr. Keine Pacht mehr. Sondern das eigene Ding. Zwar nicht mit seinem Sommelierbruder Markus, dafür mit seiner Frau Sigrid. Einer Quereinsteigerin, die vom Verhandlungssaal in den Weinkeller wechselte und als Sommelière einen großartigen Job im alten Rattenberger Rathaus macht. Heute zahlen die Winklers keine Pacht mehr. Das Alte Rathaus gehört einer Gesellschaft, die sich der Stadtentwicklung in Rattenberg verschrieben hat. (Anm.: Mehr über die Entwicklung von Rattenberg finden Sie in der Architekturausgabe von Mai dieses Jahres.)
Wiener Wunder: Stefan Doubek musste nach fixer und doch wieder abgesagter Zusage der Bank sein Restaurant komplett selbst finanzieren. Der Erfolg gibt ihm und seiner Partnerin Nora Pein recht und belohnt ihn für das eingegangene Risiko.
DER MARKT IST SCHWIERIG. UND TROTZDEM – ODER GERADE DESHALB –GIBT ES JUNGE UNTERNEHMERINNEN UND UNTERNEHMER, DIE BEHERZTE ENTSCHEIDUNGEN TREFFEN UND DAMIT DIE WEICHEN FÜR IHRE ZUKUNFT
STELLEN. DAS SOLLTEN NOCH VIEL MEHR MACHEN.
Von dieser Gesellschaft haben die Winklers die Räumlichkeiten für ihr Lokal gekauft. Es ist jetzt ihr Eigentum und sie haben auch den Umbau in eines der schönsten Restaurants Tirols finanziert.
Weitere Beispiele für beherzte Entscheidungen in Sachen eigene (gastronomische) Zukunft? In Seefeld haben Julia Lackner, Tom Kluckner und Waal Sterneberg ein Unternehmen gegründet. Die Zomm. GmbH. Die drei haben davor schon das Zomm im Meilerhof bespielt. Die beiden Köche kennen einander eine Ewigkeit und haben respektable Stationen hinter sich. Zum neuen Zomm in Seefeld gehört auch ein Hotel. Lässige Zimmer, Suiten und sechs Apartments. Und eine offene Küche samt offenem Holzkohlegrill. Insgesamt eine stattliche Investition, jedoch ganz klar ein (gewagter) Schritt in die richtige Richtung.
Leo Erler, vormals Schulhaus Tirol in Zellberg, ist neuer Pächter im Schlosswirt Tratzberg. Er hat mit Graf Goess-Enzenberg zwar einen Pachtvertrag, hat aber ordentlich in Küche und Hardware investiert, und in St. Anton greift Doppelweltmeister Mario Matt tief in die Tasche, um dem wilden Koch und Jäger Gustav Jantscher eine kulinarische Bühne zu bieten. Vom Restaurant Arlicious wird man noch einiges hören.
Was diese Projekte gemeinsam haben, sind zwei Dinge: eine Leidenschaft für die Gastronomie, die so weit geht, dass sich die Menschen weit aus dem Fenster lehnen. Und kulinarische Exzellenz. Es sind Vorbilder. In beiderlei Hinsicht.
Autowelt Innsbruck
Denzel & Unterberger GmbH & Co. KG
Griesauweg 28, 6020 Innsbruck
Tel.: 0512 3323 0, E-Mail: info@denzel-unterberger.cc landrover-innsbruck.at
Range Rover Sport: Kraftstoffverbrauch (kombiniert, gewichtet): 11,7–0,8 l/100 km, CO2-Emissionen (kombiniert, gewichtet): 266–18 g/km, Stromverbrauch (kombiniert, gewichtet): 29,8–28,1 kWh/100 km, nach WLTP. Weitere Informationen unter www.autoverbrauch.at. Symbolfoto.
Der bekannte deutsche Philosoph Richard David Precht referiert am 24. September bei den 3. Tiroler Tourismusgesprächen.
Richard David Precht ist einer der prononciertesten Denker und Meinungsbildner unserer Breiten. Bei den kommenden Tiroler Tourismusgesprächen wird der schillernde Publizist und Philosoph die Abschluss-Keynote zum Leitthema Resilienz halten. Wir haben mit ihm vorab bereits über sein aktuelles Buch „Das Jahrhundert der Toleranz“ gesprochen.
ECO.NOVA: Mit Donald Trump sitzt ein Präsident im Weißen Haus, der ganz klar Interessen, aber nicht wirklich unsere sogenannten westlichen Werte vertritt.
RICHARD DAVID PRECHT: Werte spielen in der Agenda von Donald Trump so gut wie überhaupt keine Rolle mehr. Die einzigen Werte, die er kennt, sind Geldwerte. Die USA werden regiert wie eine Firma, rein kapitalistisch, ohne Weltanschauung, ohne Ideologie, aber eben auch ohne Werte.
Bestünde nun die Chance, uns ernsthaft multipolar aufzustellen? Die Chance sehe ich, doch der Weg dorthin ist ein sehr weiter. Wir machen trotz Donald Trump so weiter wie vorher im Windschatten der US-amerikanischen Demokraten, betreiben also eine Biden-Politik ohne Biden. Das halte ich allerdings für eine Übergangsphase, weil das dauerhaft nicht funktioniert.
Sie betonen immer wieder, dass diese multipolare Weltordnung nur funktionieren kann, wenn wir unsere westliche Überheblichkeit aufgeben. Ich bin ein Anhänger des moralischen Universalismus in der Tradition von Immanuel Kant, was häufig mit dem Begriff westliche Werte gleichgesetzt wird. Es sind aber universelle Werte. Und je mehr wir betonen, dass diese Werte westlich und somit die unseren sind, umso weniger werden andere Länder und andere Kontinente diese Werte teilen wollen. Ich wünsche mir natürlich eine starke
Stellung der UNO und der Menschenrechte, doch wir können diese universellen Werte nicht als die unseren reklamieren. Denn das impliziert: Wir sind die Guten und alle anderen die Bösen. In diesem veralteten, regelrecht kindlichen Schema kann man in einer multipolaren Weltordnung nicht mehr operieren.
Wie Sie in Ihrem Buch eindrücklich festhalten, sind wir ohne diese grundsätzliche Toleranz gegenüber anderen Lebensund Regierungsformen als Menschheit nicht wirklich überlebensfähig. Der Countdown für die Zeit, in der Menschen auf dieser Erde ein komfortables Leben führen können, läuft aufgrund des Klimawandels und der fortschreitenden Umweltzerstörung ab. Wir sind also geradezu gezwungen zur Zusammenarbeit, denn ein lokaler, regionaler oder nationaler Umweltschutz wird den Planeten nicht retten. Das geht nur mit gewaltigen internationalen Kooperationen und großen Projekten. Deswegen ist es wich-
tig, dass wir zu einer friedlichen Koexistenz kommen. Das ist die Hauptaufgabe, vor der unsere Politik international steht.
Haben wir nicht auch die Möglichkeit, als Einzelne etwas zu tun? Nein, das ist ein Irrweg, das können wir nur im Großen bewerkstelligen. Vor allen Dingen müssen die Staaten wieder lernen, in Frieden miteinander klarzukommen, damit sie Verträge schließen können. In einer Zeit der Sanktionen geht das sowieso nicht. Wir befinden uns zwar gerade in einer ziemlichen Delle, aber ich bin ganz optimistisch, dass die Menschen aus den Fehlern, die wir gegenwärtig machen, in Zukunft lernen werden. PR
Die beiden Keynote-Speaker*innen Helmut List und Anita Zehrer stellen sich der Frage, wie der Alpentourismus zukunftsfit bleiben kann. Renata Schmidtkunz, bekannt aus der Ö1-Sendung „Im Gespräch“, wird diese Themenfelder in den Walk-the-Talk-Runden mit Aqua-Dome-Geschäftsführerin Bärbel Frey und Frank Kostner, Inhaber des Galtenberg Family & Wellness Resorts in Alpbach, sowie Gerold Mattersberger, Gastgeber des Hotels Der Engel in Grän, und Stanglwirt-Tochter Maria Hauser im Anschluss weiter vertiefen. In der MCI-Alumni-Runde kommt wie üblich die junge Tourismusgeneration zu Wort. Das philosophische Sum-up übernimmt Richard David Precht.
resilienz als überlebensstrategie: wie der alpentourismus angesichts von kostendruck, fachkräftemangel und familiärer verantwortung zukunftsfit bleibt. impulse gedanken diskussionen
info & anmeldung: tourismusgespraeche.tirol
IST DER FAMILIE NICHT NUR
PRIVAT ZUR HEIMAT
GEWORDEN, SONDERN AUCH
(NEBEN)BERUFLICH. ER IST
AUCH EIN GASTHAUS.
In der historischen Stube werden Gäste auf Vorbestellung nach allen Regeln der Kunst bewirtet. Eine kleine Durchreiche gewährt einen Blick auf die Küche, in der Stefanie Baumgartner-Gatterer emsig werkt.
„Das Leben ist schön.“ So prangt es in metallenen Buchstaben auf dem Stadel des Spiritbauernhof Unterpeterer. Ist es auch, wenn man es nur zulässt. Wie die Verbindung zwischen Land- und Gastwirtschaft funktionieren kann, zeigen die Unterpeterers vor, seit sie vergangenes Jahr ihr Gasthaus eröffnet haben.
TEXT & FOTOS: MARIAN KRÖLL
as Ehepaar Stefanie Baumgartner-Gatterer und Manfred Gatterer lebt mit Familie in einem liebevoll restaurierten historischen Bauernhof im Oberlienzer Ortsteil Oberdrum. „Spiritbauernhof“ hat Stefanie Baumgartners Vater den Hof einst genannt, und diese Bezeichnung hat dieser auch behalten dürfen, nachdem die Baumgartner-Gatterers 2019 den Hof übernommen haben. Sie passt zur Umgebung, zum Charme und dem Flair der Örtlichkeit, und die Besitzer können sich damit identifizieren.
Kein Zweifel, hier am Hof der Unterpeterers, wie es bei Baumgartners im Vulgonamen heißt, wird der Spirit hochgehalten. „Wir versuchen, dieses historische Erbe auf unsere Art und Weise weiterzutragen“, sagt Manfred Gatterer. Auf dem Hof tummeln sich Gänse, außerdem werden hier Mangalitzaschweine gehalten, die natürlich heranwachsen dürfen. Sind sie schlachtreif, verarbeitet sie der Hausherr weiter. Würste, Speck, Fleisch, Innereien, alles Verwertbare wird veredelt. Nose to Tail eben. Das hat Qualität. Auf der Alm grasen Esel. Kulinarisch spielen sie keine Rolle, obwohl es, wie der gebürtige Südtiroler Manfred Gatterer weiß, dafür in Italien durchaus eine Nachfrage gäbe.
Die Familie hat eine Vision. Zunächst hat sie 2020 damit begonnen, sich im Dachgeschoss des Hofes Wohnraum zu schaffen. Danach ist das Erdgeschoss drangekommen. In der historischen Stube, deren Vertäfelung man erst wieder von Tapeten und den dicken Lackschichten befreit hat, die im letzten Jahrhundert modern geworden sind, werden heute Gäste empfangen und nach allen Regeln der Kunst bewirtet. Eine kleine Durchreiche gewährt einen Blick auf die Küche, in der Stefanie Baumgartner-Gatterer emsig werkt. Die gelernte Köchin arbeitet hauptberuflich als Kochlehrerin in einer Schule im Südtiroler Pustertal, wo sie auch ihren „Manni“, der aus Ehrenburg stammt, kennen und lieben gelernt hat.
GASTFREUNDSCHAFT MIT SPIRIT
Der Spiritbauernhof der Unterpeterers ist der Familie nicht nur privat zur Heimat geworden, sondern auch
IN OBERDRUM WEISS
UND SIEHT MAN: DAS LEBEN IST SCHÖN. DARUM SOLLTE
(neben)beruflich. Er ist auch ein Gasthaus. Hier werden seit einem Jahr ehrliche, authentische Küche und Gastfreundschaft zelebriert. Die Idee dazu ist über die Jahre langsam herangereift, als die beiden hauptberuflichen Lehrer in den Sommermonaten immer wieder mehrere Wochen auf der Alm verbracht haben. Was lange reifen darf, wird meistens gut. Das ist bei Lebensmitteln und augenscheinlich auch bei Ideen so.
Stefanie Baumgartner-Gatterer war es immer ein Anliegen gewesen, dass der heimatliche landwirtschaftliche Betrieb weitergeführt wird. Als konzeptionelles Vorbild schwebt den Unterpeterers ein Agriturismo vor, wie er etwa in der Toskana vorgelebt wird. Das hierzulande gängige Konzept „Urlaub am Bauernhof“ kommt dem zwar recht nahe, trifft es aber doch nicht so ganz. Die Weiterentwicklung des Hofs verlief nicht ganz friktionsfrei, immer wieder wieherte der Amtsschimmel. Für seine unbürokratische Verwaltung ist Österreich nicht bekannt. Derzeit entstehen im ersten und zweiten Stock des Gebäudes drei voll ausgestattete Zimmer mit Dusche und WC. So kann man am Spiritbauernhof künftig auch übernachten. Doch damit nicht genug. In der 40 Quadratmeter großen „Labe“, wie der Flur im
„Wir versuchen, das historische Erbe auf unsere Art und Weise weiterzutragen.“
MANFRED GATTERER
Dialekt auch genannt wird, wird eine Küche samt Tafel verbaut. So können sich die Gäste im Spiritbauernhof auch selbst versorgen. Dadurch ist sowohl eine Nutzung als Gästezimmer als auch als Ferienwohnung möglich. Zudem wird es eine Leseecke und einen kleinen Raum für Seminare geben. Dafür setzen die Unterpeterers die alten Möbel liebevoll wieder instand.
Stefanie Baumgartner-Gatterers Mann Manfred ist Quereinsteiger und hat vor dem Abenteuer Spiritbauernhof weder mit Landwirtschaft noch Gastronomie zu tun gehabt. Seit der Übernahme eignet er sich das notwendige Wissen beharrlich an, hat gelernt, das Schweinerne im Rauch zu veredeln und Brot aus Sauerteig zu backen. Die Nudeln sind ebenfalls hausgemacht. Die Schweine bekommen unter freiem Himmel am Hof einen Eindruck davon, dass das Leben auch für sie schön sein kann.
Als Nächstes kommt der Wein dran. Die Reben –es sind derzeit an die 400, es gibt bei Bedarf Platz für mehr – sind gepflanzt, wie die Weintrauben in Oberlienz gedeihen, wird sich zeigen. Die Lage ist gut, der Winzer in spe ist optimistisch. Der Spiritbauernhof hat außerdem ein kleines Brennrecht, ist also im Begriff, auch zum Spirituosenbauernhof zu werden. Manfred Gatterer wird sich, wie es seine Affinität zum Wein nahelegt, zunächst an einem Tresterbrand, auch als Grappa bekannt, versuchen. „Wenn ich Zeit und Muße habe, wird irgendwann Wein ein Thema werden“, verrät Gatterer. Dann wird es, passend zum Hausschwein – das ja eigentlich ein Mangalitza ist – auch einen Hauswein aus Oberdrum geben.
Die Unterpeterers wollen das Erbe der Vorväter nicht nur bewahren, sprich konservieren, sondern dynamisch weiterentwickeln. Die Kombination Landwirtschaft und Gasthaus eignet sich dazu. Essen kann man am Spiritbauernhof Unterpeterer nur auf Vorbestellung. In Absprache mit den Gästen erstellen die Gastgeber einen Menüvorschlag. Anders wäre der Gastbetrieb nicht zu bewältigen. „Wir verarbeiten hauptsächlich unsere eigenen Produkte, möglichst saisonal, ergänzt durch lokale und – maximal – regionale Lebensmittel aus Osttirol“, beschreibt Manfred Gatterer das Konzept, das mit kleinem ökologischen Fußabdruck großen kulinarischen Eindruck hinterlässt. Die Weinkarte bespielt er einstweilen noch mit Tropfen aus den traditionellen Weinbaugebieten Österreichs, Italiens und
Frankreichs. „Wir verarbeiten hier nur Lebensmittel, hinter denen wir hundertprozentig stehen“, sagt er. „Wir kochen, was der Hof und die Region hergeben“, pflichtet ihm seine Frau bei.
Den Unterpeterers ist es dabei wichtig, auch Nein sagen zu können. Für die landläufigen Wirtshaus-Neoklassiker à la Grillteller mit Pommes frites und dergleichen sollte man sich andernorts umsehen. Wer in der einladenden Stube der Unterpeterers einen Tisch reserviert hat, darf sich jedenfalls der ungeteilten Aufmerksamkeit der Neo-Gastronomen gewiss sein. „Wir verkaufen keinen Tisch mehrfach. Wenn eine Gruppe zu uns kommt, bleibt sie auf Wunsch unter sich.“ Im Herbst laden die Unterpeterers zum Törggelen. „Wir haben selbst Kastanien, Würste und Geselchtes und werden schauen, dass beim Törggelen 90 Prozent der Produkte von unserem Hof kommen“, verspricht der Gastronom. Beim Mehl weicht man derzeit noch auf umliegende Produzenten aus. Auch das könnte sich zukünftig noch ändern. Eigenproduktion ist das erklärte Ziel, dabei wollen die Landwirte und Gastronomen jedoch nicht verbissen oder gar dogmatisch sein. „Wir probieren einmal dieses, einmal jenes und schauen, was uns gelingt“, sagt Stefanie Baumgartner-Gatterer. Das gilt für Obst und Gemüse ebenso wie für Getreide. „Erzeugt jemand in unserer Umgebung ein gutes Lebensmittel, dann beziehen wir es natürlich gerne von dort“, ergänzt Manfred Gatterer.
Die beiden lernen nach wie vor ständig dazu. Es hat eine Weile gedauert, bis der Lehrer im Brotberuf gelernt hat, auch den Sauerteig im Zaum zu halten. Bei den Fleischerzeugnissen – geräuchert oder luftgetrocknet – gab es ebenfalls eine Lernkurve. Mittlerweile sind die Gastronomen mit dem Ergebnis glücklich – ebenso wie die Gäste. Manfred Gatterer holt sich Tipps direkt von Expert*innen, etwa beim Rohschinken. „In der Markthalle in Florenz habe ich mit einem 90-jährigen Metzger zwei Stunden über die richtige Rezeptur und Herstellungsweise gesprochen. Der hat sich gefreut, dass ihn jemand fragt, und ich habe mich auch gefreut, dass mir jemand bereitwillig Auskunft gibt.“ Unlängst waren Gäste aus Spanien am Hof zu Gast, denen das Schweinsbratl vom hofeigenen Mangalitza sehr zugesagt hat. Es wurden dabei auch Vergleiche zum Iberico-Schwein gezogen. Überhaupt scheint das Gasthaus internationales Publikum anzuziehen. So waren Gäste aus Schottland ebenso am Hof wie Australier, Italiener oder Deutsche. Gatterer mag die Rolle des Gastgebers, den Austausch mit ganz unterschiedlichen Menschen und ihre Geschichten und auch der Hausherr kann mit Geschichte(n) aufwarten, denn der Spiritbauernhof ist reich davon.
HERVORRAGENDES VOM HOLZHERD
Manfred Gatterer kümmert sich überwiegend um die Bedürfnisse der Gäste, während seine Frau in der Küche die Speisen zubereitet. Die Hauptrolle spielt dabei der Holzherd. Er stammt aus einem Kloster im Pustertal und
„Wir probieren einmal dieses, einmal jenes und schauen, was uns gelingt.“
STEFANIE BAUMGARTNER - GATTERER
steht nicht umsonst im Zentrum der Küche. Elektrische Küchengeräte wie Kombidämpfer und Thermomix spielen höchstens eine kleine Nebenrolle. Stefanie Baumgartner-Gatterer hält große Stücke auf ihren Herd. „Ich liebe es, darauf zu kochen, und wüsste nicht, ob das mit einem Induktionsherd auch so funktionieren würde“, sagt sie. Der Holzherd mit seinen unterschiedlich heißen Zonen ist für Schmorgerichte, die stundenlang im eigenen Saft köcheln dürfen, geradezu prädestiniert.
Schnelle Küche ist ohnedies nicht die Sache der Unterpeterers. Sie identifizieren sich mit dem SlowFood-Gedanken. Die Menüs umfassen mehrere Gänge, sind saisonal ausgerichtet und werden auf Vorbestellung individuell abgestimmt. Für Vegetarier gibt es freilich auch ein Angebot. „Traditionelle bäuerliche Speisen sind vielfach vegetarisch, weil es Fleisch früher nur zu besonderen Anlässen gab“, weiß Manfred Gatterer. In der Pilzsaison stehen natürlich die köstlichen Waldbewohner im Vordergrund.
Generell ist die routinierte Küchenchefin flexibel, es wurden auch bereits Veganer kulinarisch verwöhnt und auch auf die Bedürfnisse von Allergikern nimmt man Bedacht. Was auf den Tisch kommt, wird bei der Reservierung ausführlich vorbesprochen. Die Küche ist traditionell und zugleich offen für moderne Einflüsse, eine gelungene Mischung aus Tirolität und Italianità, Rustikalität und Leichtigkeit. Zur Philosophie der Unterpeterers gehört es dabei auch, die Lebensmittelverschwendung zu minimieren. Deshalb feiert das hart gewordene Sauerteigbrot, zu Mehl gemahlen, ein Comeback in der Pasta. So geht Zero Waste.
KLASSE STATT MASSE
Die Rückkehr nach Osttirol war für die Familie eine Chance, schrittweise ihre lang gehegte Vision zu verwirklichen. Der Südtiroler Manfred Gatterer sieht den Bezirk nicht mit der – zwischen rosarot und tiefschwarz changierenden – Brille des Einheimischen. „Osttirol hat die Chance, andere Wege zu gehen und nicht die Fehler zu wiederholen, die andere, tourismusintensivere Regionen in der Vergangenheit gemacht haben.“ Mehr Klasse statt Masse könnte die Devise lauten. Kleinode, wie der Spiritbauernhof zweifellos eines ist, statt gesichtsloser Bettenburgen, die miteinander in einem ruinösen Preiskampf stehen. Gastlichkeit statt Anonymität. Der Spiritbauernhof ist ein Stein in einem Mosaik, das Osttirol von anderen Regionen abheben kann. Osttirol ist in mancherlei Hinsicht „zurückgeblieben“. Das ist mitnichten abwertend gemeint. Schneller, höher, weiter, das können andere besser. Und bezahlen dafür einen entsprechenden Preis. Es gibt hier noch Raum für Unternehmertum und Nischen, die bespielt werden wollen. „Man muss sich eben spezialisieren“, meint Gatterer. „Dasselbe zu tun wie alle anderen kann nicht der richtige Weg sein.“ Der Neo-Gastronom äußert Unverständnis für eine Frage, die man den Unterpeterers vor allem anfangs öfter gestellt hat: „Warum tut ihr euch das überhaupt an?“ Gatterer führt aus: „Diese Frage hat sich uns gar nie gestellt. Wenn man einen Hof übernimmt, dessen Grundmauern auf das 14. Jahrhundert zurückreichen, der 1809 abgebrannt ist, ist damit auch eine gewisse Verantwortung verbunden. Nur hier zu wohnen wäre sehr unbefriedigend. Dann wäre es besser, in eine Wohnung mit Balkon zu ziehen und zwei Geranien zu gießen.“ So einfach ist das.
Die Unterpeterers sind auch davon angetrieben, der nächsten Generation irgendwann einen intakten und wirtschaftlich gesunden Betrieb zu überlassen, an dem man nachhaltig Freude haben kann. In Oberdrum weiß und sieht man: Das Leben ist schön. Darum sollte man es genießen. Man hat nur eins. Das kulinarische Erlebnis am Spiritbauernhof ist zudem auch noch köstlich, die Atmosphäre ungezwungen und die Gastfreundschaft authentisch. Doch davon sollte man sich wohl am besten selbst überzeugen.
Derzeit entstehen im ersten und zweiten Stock des Gebäudes drei voll ausgestattete Zimmer mit Dusche und WC. So kann man am Spiritbauernhof künftig auch übernachten.
TIROLER WASSER. Zahlreiche Schlagworte fallen im Zusammenhang mit der Produktion von regionalen Lebensmitteln: ursprünglich, echt, authentisch, nachhaltig, bio(logisch), ehrlich, sauber, rein, natürlich. Und alle gelten an sich auch für unser Trinkwasser.
Das kostbare Nass ist zum Glück in ausreichenden Mengen in Tirol vorhanden. Wasser ist Ausgangspunkt für Themenwege und Wasserwelten, nicht zuletzt speisen die Wildbäche die idyllischen Bergseen.
Als pures Trinkwasser und somit als identitätsbildende Komponente in Tirol existiert es allerdings nur am Rande. Das ist erstaunlich, da doch das Land Tirol bereits vor Jahren die Formel und gleichnamige Holdinggesellschaft Lebensraum 4.0 kreiert hat, um Kräfte zu bündeln und noch stärker auf Regionalität und Nachhaltigkeit zu setzen. Agrarmarketing Tirol, Standortagentur Tirol und Tourismus Tirol möchten damit gemeinsam die Wertschöpfung erhöhen. Sie könnten wahrlich aus dem Vollen schöpfen und unserem Trinkwasser jenen Wert schenken, den es verdient. Das gilt v. a. für öffentliche Einrichtungen und den Tourismussektor, speziell die Gastronomie: regionales Trinkwasser!
SINNLOSER KREISLAUF
Leider aber ist dem in der Praxis nicht so. Daher seien folgende Gedankenspiele erlaubt: 30 Prozent des Getränketransports auf unseren Straßen machen die Lieferungen von Flaschenwasser aus, das quer durch Österreich bis in die entlegensten Täler gekarrt wird. Flaschenwasser wird als gesundes Lebensmittel gepriesen und in Glas und Kunststoff abgefüllt. Kunststoff kontaminiert das Getränk nachweislich, und oft wird die Lebensdauer des Flascheninhalts mit Zusätzen verlängert. Der Lkw-Warentransport wiederum erhöht den CO2-Ausstoß merklich.
Zu diesem unnatürlichen Wasserkreislauf kommen neben Produktionskosten auch Kühl- und Lagerungskosten, Kisten und eben ein voller Plastikmüll-Container.
BESTES AUS DER LEITUNG
Tatsache aber ist: Alle Haushalte und Einrichtungen sind heute mit Wasserleitun-
Erfrischend natürlich mit saisonalen Früchten und Kräutern. Pur, still oder perlend.
gen erschlossen. Sicher ist auch Leitungswasser nicht immer frei von Schadstoffen, doch sind platzsparende Filtersysteme heute hoch entwickelt. Im Sinne von regional, umweltschonend, krisensicher und sauber ließe sich aus unserem Trinkwasser ein frischer und vitaler, stiller oder perlender Mar-
kenbotschafter für das Wasserland Tirol machen. PR
Foto: Gerhard Berger
Seit 1267 in Eppan / Südtirol und seit 1944 in Nordtirol bestens etabliert.
1944 Gründung durch Peter Meraner sen. (Winzer aus Südtirol)
1956 Übernahme des Betriebes durch seine Söhne Peter und Edi
1988 Erwerb der Linherr GmbH und Übersiedelung zum Rennweg 16 in Innsbruck
1995 Übernahme der Geschäftsleitung durch Dietmar Meraner
1995 Projektstart „Hamburger Fischmarkt“, jetziges 30. Fischvergnügen am Inn 2025
1997 Kauf der Geschäftsanteile Weinkellerei P. Meraner GmbH und Linherr GmbH durch Dietmar Meraner-Pfurtscheller
2005 Projektstart wellwasser® - „aus Leitungswasser wird DAS Getränk wellwasser®“
2021 Verein Weinwerbung TIROL – der Tiroler Weinfachhandelübersiedelt zum Rennweg 16 in Innsbruck
aus Leitungswasser wird
DAS Getränk wellwasser® still oder perlend
Der European HEALTH & SPA AWARD ist die höchste Auszeichnung für Gesundheits- und Spa-Innovationen in Europa.
Die Trinkwasserverordnung - BGBI. II Nr. 304/2001 zuletzt geändert durch BGBI. II Nr. 121/2007 § 3 Abs.1 besagt: „Wasser muss geeignet sein, ohne Gefährdung der menschlichen Gesundheit getrunken oder verwendet zu werden.“
Erlesenste Zutaten in ihrem unverfälschten Geschmack zu unvergesslichen Gaumenfreuden zu kombinieren, zählt wohl zur höchsten Schule der Kochkunst. Im Restaurant Fischiff werden Gäste immer wieder aufs Neue mit kulinarischen Hochgenüssen und exquisiten Kompositionen verzaubert.
TEXT: DORIS HELWEG
Serviceleiterin Astrid Cappella und Chefkoch Reinhard Hamun kredenzen im Restaurant Fischiff unvergessliche Gaumenfreuden.
BEI DENEN KULINARISCHER GENUSS
em unverfälschten Genuss erlesenster Fischspezialitäten und fangfrischer Meeresdelikatessen sind im Restaurant Fischiff schon viele Gäste verfallen, darum werden auch die meisten zu Wiederholungstätern. Seit mehr als 20 Jahren sorgen Chefkoch Reinhard Hamun mit seinem Küchenteam sowie Serviceleiterin Astrid Cappella in DEM Fischrestaurant in Innsbruck für unvergessliche Gaumenfreuden. Auch wenn – schon allein seinem Namen nach – im Restaurant Fischiff vorwiegend raffinierte Fischspezialitäten kredenzt werden, so kommen auch Liebhaber von exquisiten Fleischgerichten hier keineswegs zu kurz. Ganz im Gegenteil, wie bei den Fischkreationen kommt auch bei Fleischspeisen nur frischeste und erlesenste Ware auf die fein angerichteten Teller. Auch Vegetarier werden in Absprache mit dem Küchenchef geschmackvoll verwöhnt. „In unserer Haubenküche steht der pure Geschmack der Zutaten im Mittelpunkt“, betont Reinhard Hamun. Neben den Klassikern auf der Speisekarte lässt sich der versierte Haubenkoch saisonal immer neue kulinarische Genüsse einfallen.
Inspirationen für seine wechselnden Wochenkarten mit außergewöhnlichen Kreationen holt er sich beim Einkaufen der Zutaten, bei denen er auf höchste Qualität, Frische und Saisonalität achtet. Aus dem Bauch heraus kreiert er dabei schon seine Geschmackskompositionen im Kopf, bevor
DIE HAUPTROLLE SPIELT.
er sie in der Küche mit viel Feingefühl zur Vollendung bringt. Sein Credo ist es, den natürlichen Charakter und Geschmack der Zutaten zu bewahren und durch innovative Kombinationen zu veredeln. „In der Tiefkühltruhe befindet sich bei uns nur das Eis“, erwähnt Hamun, der zudem auf jegliche Ge-
schmacksverstärker verzichtet. Jede Sauce wird selbst eingekocht, jeder Fisch frisch von der benachbarten Fischtheke weg zubereitet. Ob Thaurer Urforelle, Seeteufel oder Meeresfrüchte, mit einer feinen Balance aus Tradition und Moderne kreiert der Küchenchef kulinarische Meisterwerke mit dem Anspruch, den Gästen stets unvergessliche Geschmackserlebnisse zu kredenzen. Auf Wunsch können Feinschmecker ihren Wunschfisch persönlich an der Theke auswählen, auf Vorbestellung kredenzt Hamun auch Languste, Hummer, Fisch Colbert oder Austernspezialitäten.
Umrahmt von einer erlesenen Weinbegleitung und herzlicher Gastfreundschaft lässt es sich hier auf höchstem Niveau genießen, sei es in der Mittagszeit zum Business-Lunch oder abends zum genussvoll ausgedehnten Dinner. Nach einer kurzen Küchenpause können Feinschmecker bereits ab 15:30 Uhr aus der kleinen Karte mit Fischen vom Grill sowie Nudelgerichten wählen. Mit ausreichend verfügbaren Parkplätzen steht hier einem grenzenlosen Genuss nichts im Weg, denn auch die kreativen Nachspeisen lassen Feinschmeckerherzen höherschlagen. Der ideale Rahmen also auch für kleine wie größere Feiern aller Art, bei denen kulinarischer Genuss und angenehmes Ambiente die Hauptrolle spielen. www.fischiff.at
4 Rotbarbenfilets
Olivenöl Salz Chili
BEURRE BLANC:
200 ml Weißwein
40 ml Holunderblütenessig
4 EL Holunderblüten, getrocknet
1 EL Holunderblütensirup
1 Schalotte
80 g Butter
Salz
Pfeffer, schwarz, ganz
GYOZA:
100 g Reismehl
100 g Mehl 00
100 ml heißes Wasser
4 große Blätter marokkanische Minze
20 g Schalotten
10 g Salzzitrone
100 g Kartoffeln, gekocht
10 g Eigelb, pasteurisiert
20 g braune Butter
40 g Pecorino
Zitronensalz
Cayennepfeffer
GEMÜSEBEILAGE:
20 g Karottenjulienne
20 g Zuckererbsenstreifen
40 g Salicornealgen
Zitronenöl
Zitronensalz
SO WIRDS GEMACHT:
1 Für den Gyoza-Teig die beiden Mehlsorten in eine Küchenmaschine geben und mit dem Knethaken kochend heißes Wasser einarbeiten. Den Teig mindestens eine Stunde abgedeckt im Kühlschrank ruhen lassen.
2 Für die Füllung Minze, Schalotten und Salzzitronen fein hacken und mit den restlichen Zutaten vermengen.
3 Den Teig dünn ausrollen und nach gewünschter Größe ausstechen und mit Wasser bepinseln. Die Füllung draufsetzen und im Bambuskörbchen oder Dampfgarer ca. 6 Minuten dämpfen.
4 Für die Beurre Blanc die Schalotten klein schneiden. Alle Flüssigkeiten zusammen aufkochen, Gewürze und Schalotten hinzugeben und ca. 80 % reduzieren. Durch ein Sieb abseihen und kurz vor dem Servieren mit eiskalter Butter montieren und mit Salz abschmecken.
5 Olivenöl erhitzen und Rotbarbenfilets auf der Hautseite glasig anbraten, mit Salz und Chili würzen.
6 Gemüsesorten vermengen und im Bambuskörbchen oder Dampfgarer für ca. fünf Minuten dämpfen. Mit Zitronenöl und Zitronensalz abschmecken.
Aromatisch, traditionell, innovativ. So präsentiert sich die Kulinarik im Kufsteinerland. Genuss-Schätze finden sich überall in der Region – bis hinauf auf den Berg. Unser Tipp: Beginnen Sie Ihren Tag doch einfach mal bei einem gemütlichen Hüttenfrühstück hoch droben über den Dingen.
beim Brunch Frühstück und Mittagessen kulinarisch verbinden, geht es weniger um die Nahrungsaufnahme, sondern vielmehr um den gemeinsamen Genuss und das bewusste Innehalten.
as Frühstück gehört für viele zu den kleinen Höhepunkten des Tages. Während das Frühstück im Alltag oft nur aus einer schnellen Tasse Kaffee besteht, wird es am Wochenende oder im Urlaub gerne richtiggehend zelebriert: Man hat und nimmt sich Zeit, probiert Herzhaftes und Süßes und genießt die entspannte Atmosphäre. Und wenn sich
Besonders eindrücklich wird dieses Ritual in den Bergen. Hier oben, wo die Luft klarer ist, die Stille tiefer wirkt und der Blick weit über Täler und Gipfel reicht, bekommt ein Frühstück eine völlig neue Dimension. Schon der Weg vorbei an Wiesen und Wäldern steigert Vorfreude und Appetit. In den Hütten und Berggasthöfen des Kufsteinerlandes ist definitiv das Ziel das Ziel. Es sind
kleine Wanderungen, die nicht den Gipfelsieg feiern, sondern die Gemütlichkeit zelebrieren. Und dann – fast wie von selbst – kommt der Moment, auf den man sich insgeheim von Anfang an gefreut hat: die Einkehr. Eine Hütte taucht auf, wie ein Versprechen. Aus Holz gebaut, von der Sonne gebräunt, einladend, echt – mit knarzenden Holzbänken, freundlichen Wirtsleuten und dem Duft von frischem Brot in der Luft. Dann weiß man: Man ist genau richtig. Wandern mit Einkehr, das ist kein Kompromiss, sondern die Königsklasse des Genusses. Hier wird gerastet, nicht weil man muss, sondern weil man will. Weil das Panorama besser schmeckt, wenn man es mit Feinem aus der Region vor sich hat. Wer mag, holt sich für den Weg nach oben Unterstützung durch die Bahn oder kommt ganz gemütlich mit dem Auto. Wie auch immer: In der Hütte angekommen, entfaltet der erste Schluck Kaffee sein volles Aroma, während die Stille der Natur und das Panorama den Rahmen bilden. Die Produkte sind ehrlich und authentisch und stammen von wunderbaren, teils kleinen Produzent*innen des Kufsteinerlands, vieles ist almgemacht. Kräftiger Bergkäse, saftiger Schinken, hausgemachte Marmelade, süßer Honig, knackig-duftendes Brot, frische Almbutter. Jede der regionalen Köstlichkeiten fühlt sich an wie ein Festmahl. Jeder Bissen ein Genuss. Dazu Gespräche, die sich hier oben auf ganz natürliche Weise entwickeln, ohne Ablenkung durch Lärm oder Hektik. Und nicht zuletzt hat so ein Frühstück in den Bergen auch eine ganz praktische Seite: Wer danach eine Wanderung plant, startet gestärkt und voller Energie. Das gute Essen in Verbindung mit der frischen Bergluft wirkt belebend, macht wach und gibt Kraft für die Stunden, die noch vor einem liegen.
Den Tag am Berg zu beginnen, ist nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern auch eine Erinnerung daran, wie schön es sein kann, sich Zeit zu nehmen – für gutes Essen, für die Menschen, mit denen man zusammensitzt, und für die Umgebung, die einem den Atem raubt.
HERBSTWANDERN IM KUFSTEINERLAND
Es muss nicht immer (früh)morgens sein: Im Herbst entfaltet das Kufsteinerland zu jeder Tageszeit seinen ganz besonderen Zauber, den man am besten mittendrin in der Natur genießt.
STADTBERG RAUF UND RUNTER
KUFSTEIN, KAISERLIFT
Mit dem Kaiserlift geht’s hoch hinaus zum Brentenjoch. Entlang des Almwegs genießt man im Anschluss einen traumhaften Blick auf den Wilden Kaiser und die Almregion, bevor es über die alte Skiabfahrt ins Tal hinuntergeht. Weiter geht es Richtung Dickichtkapelle und weiter zur Talstation des Kaiserlifts. Am Ende der Wanderung bietet sich im Liftstüberl eine letzte Einkehr an. Der Weg kann natürlich auch umgekehrt gegangen werden – zu Fuß aufs Brentenjoch und mit dem Kaiserlift herunter. Das ist zwar anstrengender, allerdings knieschonender.
SCHWIERIGKEIT: leicht | LÄNGE: 6,1 Kilometer | DAUER: 2:30 Stunden
TIPP: Von der Bergstation des Kaiserlifts ist es nur ein kurzer Abstecher zur Brentenjochalm, wo Nusskuchen, Apfelstrudel und Almjause warten. Besonders bekannt ist die Alm für ihre selbstgemachten Kiachl, entweder mit Sauerkraut oder, wer es lieber süßlich mag, frischer Bauernmarmelade.
THEMENWEG BERGBAU & KOHLE
BAD HÄRING
Bad Häring ist nicht nur als erster Kurort Tirols weit über die Grenzen hinaus bekannt, der auf einem Plateau gelegene Ort kann auch auf eine traditionsreiche Vergangenheit im Bergbau und Knappenwesen zurückblicken. Entlang eines Themen-Rundwanderweges kann man sich die Geschichte entlang von 12 Stationen erwandern.
SCHWIERIGKEIT: mittel | LÄNGE: 5,2 Kilometer | DAUER: 2 Stunden
SPITZSTEIN-RUNDTOUR
ERL
Ausgehend vom Parkplatz Erlerberg warten hier traumhafte Aussichten ins Bayrische Voralpenland und tolle Tiefblicke ins Inntal. Die Tour führt dabei zuerst westlich am Gipfel vorbei und dann über den Nordwandsteig auf den Spitzstein. Vom Gipfel herunter führt ein mittelschwerer Grashangsteig. Die Altkaser Alm und das Spitzsteinhaus (unbedingt den Schweinekrustenbraten oder das Hirschgulasch probieren, wenn sie angeboten werden) stehen als Einkehrmöglichkeit direkt am Weg zur Auswahl. Der weitere Abstieg führt über die Almwiesen mit beinahe immerwährendem Ausblick auf das Kaisergebirge zurück zum Parkplatz.
SCHWIERIGKEIT: schwer | LÄNGE: 12,5 Kilometer | DAUER: 5:30 Stunden
Frühstücken am Berg – wie ein und rund um den Kaiser. Eine Auswahl.
PENDLINGHAUS, LANGKAMPFEN
Die Anfänge des Pendlinghauses / Kufsteiner Haus gehen bis ins Jahr 1909 zurück. 1965 hat Albert Mairhofer die Berghütte erworben und gemeinsam mit seiner Frau Christl über die Jahrzehnte zu einem bekannten und beliebten Ausflugsgasthaus gemacht. Bis heute wissen auch viele Einheimische die Gastfreundschaft und Küche zu schätzen. Aktuell führt Mairhofers Sohn Albert jun. das Pendlinghaus gemeinsam mit seiner Frau Susi, die dafür den Bankschalter gegen den Holzofen getauscht hat, an dem sie täglich mit viel Hingabe werkt. Die bodenständige Küche mit Deftigem (knuspriger Schweinsbraten aus dem Holzofen nach altem Familienrezept) und Hausgemachtem (wunderbar flaumige Knödel) sind weit über die Region hinaus bekannt, der urige Service nicht minder. Das gefällt auch den Machern des Falstaff Hüttenguides, die die Hütte mit satten 95 Punkten geadelt haben. Und weil täglich ab 8 Uhr morgens geöffnet ist, kann man den Tag hier auch herrlich beginnen. Der Aufstieg zum Pendlinghaus auf 1.565 Metern dauert rund 90 Minuten, der Lohn ist nebst der Kulinarik ein fantastischer Blick auf Kufstein und die unendliche Fernsicht über das Kaisergebirge bis hin zu den Hohen Tauern. Oder Sie übernachten einfach in einem der gemütlichen Betten und kommen so in den Genuss des kompletten kulinarischen Rundumprogramms. Zum rustikalen Bergfrühstück gibt’s den atemberaubenden Sonnenaufgang kostenlos dazu! Tel.: 05376/53 74, info@pendlinghaus.at, www.pendlinghaus.at
Die streichzarte Butter gleitet über das frische, noch warme Bauernbrot. Der Geruch von fruchtiger Erdbeermarmelade liegt in der Luft. Den ersten Bissen genießt man in vollen Zügen, schließt die Augen und schmeckt die Liebe zur Natur, die Hauptzutat in all den hausgemachten Bioprodukten. Man schaut auf eine atemberaubende Kulisse, hohe Felswände und sanfte Wiesen, dunkelgrüne Wälder und sattgrüne Felder. Ausblicke. Weitblicke. Ein Genuss, der mehr als nur kulinarisch vonstatten geht. Ein solch perfekter Start in den Tag lässt sich auch verschenken. Mit den Frühstückam-Berg-Gutscheinen nämlich, die in über 100 teilnehmenden Hütten eingelöst werden können. Einfach bequem online bestellen unter shop.kufstein.com
Den Folder gibt’s hinterm QR-Code zum Download.
KUFSTEIN
KAINDLHÜTTE
Die Kaindlhütte liegt auf 1.293 Metern am Fuß des Wilden Kaisers und frühes Aufstehen lohnt sich hier definitiv. Am Frühstücksbuffet gibt es von 9:30 bis 11 Uhr Feines aus der Region. // Übernachtung möglich. Tel.: 05372/21 255, www.kaindlhuette.com
WEINBERGERHAUS
Das Weinberghaus ist eine echtes Hütten-Kleinod, traditionell-lässig und sommers dank Sessellift unkompliziert erreichbar. Seit 2017 sind hier auch Alpakas daheim. Frühstück gibt es von 9 bis 11 Uhr, wer mag, wandert anschließend weiter. // Übernachtung möglich. Tel.: 0664/25 64 760, www.weinbergerhaus.at
EBBS
ASCHINGER ALM
Der Alpengasthof liegt auf 1.000 Metern und ist ein echtes Paradies für Wanderer und Mountainbiker. Gefrühstückt wird von 9 bis 11 Uhr vorwiegend mit Produkten aus der eigenen Käserei, im angeschlossenen Bauernladen gibt‘s viele Schmankerln zum Mitnehmen. Tel.: 05373/43 108, www.aschingeralm.at
BERG’K’HOF
Der neu renovierte Berg’k’hof ist der älteste im Kaisertal, liegt mitten im Naturschutzgebiet und ist ausschließlich zu Fuß vom Tal aus in 40 Gehminuten zu erreichen. In unglaublicher Kaisergebirgs-Kulisse bedient man sich von 8 bis 11 Uhr am traditionellen Frühstücksbuffet, an dem es auch eine schöne Auswahl an vegetarischen und veganen Varianten gibt. // Übernachtung möglich. Tel.: 05372/22 22 70, www.bergkhof.at
HINTERBÄRENBAD
Das um 1900 erbaute Hinterbärenbad, auch Anton-Karg-Haus genannt, liegt im Herzen des Kaisertals auf 829 Metern und ist ausschließlich zu Fuß erreichbar. Auf dem Normalweg ist man rund zwei Stunden unterwegs. Geöffnet ist ab 7:30 Uhr, Dagmar und Alexander Egger kümmern sich liebevoll. // Übernachtung möglich. Tel.: 05372/62 578, www.hinterbaerenbad.com
PFANDLHOF
Nach 278 Stufen und weiter über einen breiten Wanderweg ist man in rund 45 Minuten am Pfandlhof. Und jede Stufe lohnt! Von 8 bis 10:30 Uhr werden das beliebte Pfandlhof-Frühstück sowie eine große und kleine Frühstücksvariante serviert. Tel.: 05372/ 62 118, www.pfandlhof.at
RITZAU - ALM
Am breiten Wanderweg von Kufstein erreicht man die Alm auf 1.161 Metern in knapp zwei Stunden. Zum Frühstück gibt’s von 9 bis 10:30 Uhr hausgemachten Speck, Käse, Schinken, Marmelade, Butter, Brot und Semmerl, hausgemachten Kuchen und Strudel. Tel.: 05372/63 624, www.ritzaualm.com
VEITENHOF
Am Veitenhof wird das Frühstück wahrlich zelebriert. Von Donnerstag bis Montag gibt’s am Frühstücksbuffet Köstlichkeiten aus der Gegend, unter anderem mit Bauernbrot, hausgemachten Auf-
strichen, Wurst und Käse sowie frisch zubereiteten Eierspeisen. Frühstückszeit ist von 8 bis 11 Uhr. // Übernachtung möglich. Tel.: 05372/63 415, www.veitenhof.at
ERL
KRANZHORN ALM
Hier sitzt man in urigem Ambiente in der rustikalen Almstube oder im Freien vor der Schutzhütte direkt an der bayrisch-tirolerischen Grenze. Für das „Einmal-alles“-Frühstück kommen Gäste von weit her. // Übernachtung möglich. Tel.: 0664/90 53 983, www.kranzhorn.at
SCHWARZRIESHÜTTE
Die Schwarzrieshütte gilt als die nördlichste Schutzhütte Tirols. Erreichbar auf unterschiedlichsten Wegen bekommt man bei Ankunft täglich frische Produkte von ausgewählten Partnern aus der Region: Heumilchkäse, rauchigen Speck und frisch gebackenes Brot. Offen ist ab 9:30 Uhr. // Übernachtung möglich. Tel.: 0676/76 76 480, www.schwarzrieshuette.at
STOANA ALM
Auf der Stoana Alm trifft frische Almluft auf urigen Altholzcharme. Aus der Küche kommt ausschließlich Regionales – auch beim Frühstück, das man sich bei angemessenem Wetter auf der Sonnenterrasse schmecken lässt. Die Lieferanten finden Sie auf der Homepage, geöffnet wird um 9 Uhr. Tel.: 0664/54 07 901, www.stoana-alm.at
THIERSEE
ACKERNALM
Die Alm liegt idyllisch auf knapp 1.400 Metern und gilt als eine der größten Almwirtschaften Tirols. Fast selbstredend kommt hier vieles direkt von der Alm auf den Teller – Milch, Emmentaler, Bergkäse und Almbutter aus der eigenen Sennerei zum Beispiel, Kräuter, Honig und Eier. Tel.: 0664/41 50 580, www.ackernalm.at
KALA ALM
Die Kala Alm lädt den ganzen Tag zur kulinarischen Rast, gerne kann man seinen Tag ab 9 Uhr hier auch beginnen. Man sitzt in authentisch-tirolerisch-gemütlichem Ambiente, die zünftige Frühstückskarte ist klein, aber fein. // Übernachtung möglich. Tel.: 0664/20 55 358, www.kala-alm.at
SCHNEEBERG
Traumhaft oberhalb von Thiersee gelegen, nimmt man im Alpengasthof am besten auf der Sonnenterrasse Platz. Am Frühstücksbuffet wählt man sich von 8 bis 10 Uhr seine Lieblinge aus den zahlreichen hausgemachten Produkten, die es im Hofladen auch zum Mitnehmen gibt. Für die anschließende Wanderung zum Beispiel. Unser Tipp: Unbedingt das Bauernomelette kosten. Tel.: 05376/5288, www.gasthof-schneeberg.at
TIPP: Das Weinberghaus und Hinterbärenbad sowie der Pfandlhof sind Mitglieder beim Whiskytrail Tirol (siehe Seite 104).
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Einer, der auf keinem heimischen Frühstückstisch fehlen darf, ist der Käse. In Tirol zählt er quasi zu den Grundnahrungsmitteln. Das Kufsteinerland mit Kaiserwinkl und Unterer Schranne verfügt mit insgesamt 17 käseproduzierenden Betrieben über eine einzigartige Dichte im alpinen Raum.
äse ist eines der ältesten Lebensmittel der Menschheit, auch wenn nur Vermutungen darüber angestellt werden können, wie der erste Käse tatsächlich entstand. Wann auch immer man entdeckte, dass Milch durch Wärmeeinwirkung schneller sauer wird und eindickt: Es war eine gute Entdeckung. Käse ist ein kulinarischer Tausendsassa und kann weit mehr als zünftige Jause und Käsespätzle. Käse ist ein wahres Genussprodukt, das durchaus elegant daherkommen kann. So hat er in den unterschiedlichsten Ausprä-
KÄSE IM KUFSTEINERLAND UND RUNDHERUM
• Almkäserei Aschinger Alm, Ebbs
• Bauernhof Schlosshof, Ebbs
• Alpengasthof Moosbauer, Erl
• Lacknerhof, Langkampfen
• Boarhof Radingeralm, Langkampfen
• Bio-Käserei Plangger, Niederndorf
• Biosennerei Hatzenstädt, Niederndorferberg
• Hofkäserei Hinterschachner, Niederndorferberg
• Erbhof Mitterthrey, Niederndorferberg
• Schaukäserei Ackernalm, Thiersee
• Schulerhof, Rettenschöss
• Almkäserei Burgeralm, Rettenschöss
• Biokäserei Walchsee
• Almkäserei Feldalm, Walchsee
• Kaiserwinkl-Sennerei Kössen
• Almkäserei Stubenalm, Schwendt
• Danzl’s Sennerei, Schwendt
KÄSEHERSTELLUNG IST EINE SENSIBLE SACHE, DAMIT SICH IN JEDER SORTE AUCH DIE TYPIZITÄT DER REGION WIDERSPIEGELT.
KLARES, FRISCHES WASSER UND DIE ALMWIESEN MIT IHREN VIELEN VERSCHIEDENEN KRÄUTERN BIETEN DIE GRUNDLAGE FÜR
EINE GESUNDE UND NATÜRLICHE ERNÄHRUNG DER KÜHE, DIE
FOLGLICH MILCH IN BESTER QUALITÄT GEBEN – UND DAMIT FÜR EIN
HERVORRAGENDES AUSGANGSPRODUKT FÜR DEN EINZIGARTIGEN KÄSE DES KUFSTEINERLANDES SORGEN.
gungen auch Einzug in die Genussküchen des Landes gehalten. Weil er immer wieder anders ist: cremig-fließend, herb-deftig, sanft und lieblich, frisch und mild oder über Monate gereift. Auch in Tirol hat Käse eine lange Tradition.
Es ist kein Geheimnis, dass ein Milcherzeugnis nur so gut sein kann, wie es der Ausgangsrohstoff zulässt. Beim Käse ist dieser Rohstoff, auf den es ankommt, die Milch, die in Tirol von besonders hoher Qualität ist. Hier dürfen die Milchkühe in den Sommermonaten nämlich vielfach auf die Alm, wo sie saftige Gräser und beste Kräuter fressen, im Winter überwiegend Heu. Für die Ziegen und Schafe im Land gilt dasselbe, nur dass diese noch in weit höheren alpinen Lagen weiden können. Die Heumilchwirtschaft ist dabei die ursprünglichste Form der Milcherzeugung. Heumilch weist laut einer Studie der Universität für Bodenkultur in Wien unter anderem einen rund doppelt so hohen Wert an Omega-3-Fettsäuren auf wie herkömmliche Milch. Größere Artenvielfalt im Futter schlägt sich außerdem im Aroma der Milch nieder. Das macht besonders die Heumilch zum idealen Rohstoff für Käsespezialitäten. Das heißt freilich nicht, dass konventionelle Milch nicht auch zur Käseherstellung taugen würde, aber aus gutem Grund wird in Tirol viel und gerne mit Heuund Almmilch gekäst.
Das Kufsteinerland ist dabei ein ganz besonderes Fleckchen Erde. Die 17 käseproduzierenden Betriebe der Region (siehe Factbox) stellen mehr als 60 verschiedene Käsesorten her. Jeder davon ist einzigartig und anders, was sie eint, ist ihr kompromissloser Anspruch an die Qualität. Wenn Sie einem Käser gerne einmal über die Schulter schauen möchten, können Sie dies zum
In der Biosennerei werden Käse nach alter Hatzenstädter Tradition hergestellt: Zur tagfrischen Heumilch kommen nur reines Quellwasser, Naturkälberlab und Salz. Und viel Geduld.
Beispiel in der Biosennerei Hatzenstädt am Niederndorferberg tun.
Am Niederndorferberg wird laut erster urkundlicher Erwähnung seit 1224 Käse hergestellt – anfangs magerer Graukäse. Mitte des 19. Jahrhunderts erreichte die Tradition der Fettkäserei die Tiroler Alpen. Für die Herstellung von Hartkäse brauchte es allerdings mehr Milch. Als sich die Wirtschaftssituation in den Zwischenkriegsjahren zunehmend verschlechterte, trieb der damalige Hatzenstädter Bauer die Zusammenarbeit der umliegenden Höfe voran.
So geht Käse: Hatzenstädt-Betriebsleiter Franz Hollaus (Mi.) mit den Käsern Christian Schwaiger und Andreas Steinbacher.
1937 wurde schließlich die Sennerei Hatzenstädt gegründet. 38 Biobauern und damit 38 Milchlieferanten haben sich im Zuge dessen zur Einhaltung strenger Richtlinien verpflichtet und sich selbst hohe Qualitätsstandards auferlegt, die bis heute Gültigkeit haben. Die Milchkühe führen ein beschauliches Leben hoch über dem Tal: Den Sommer verbringen sie auf saftigen Almen und Weiden, im Winter werden sie in den heimatlichen Stellen mit duftendem Heu versorgt. Anfang der 1990er-Jahre haben alle Betriebe auf biologische Landwirtschaft umgestellt,
Am Alpengasthof Moosbauer lebt die gemsfärbige Gebirgsziege. Insgesamt 30 weibliche Tiere und drei Böcke. Die gesamte Milch wird direkt am Hof verarbeitet.
seit 1991 ist die Käserei biozertifiziert. Noch heute gilt die Sennerei Hatzenstädt damit als Vorreiter für den Umstieg einer gesamten Genossenschaft auf bio. Die hiesigen Käse werden seit jeher nach hauseigenen Rezepten hergestellt. Hinein kommt ausschließlich zertifizierte Bio-Rohmilch, die von den ausgebildeten Käsemeistern mit viel Erfahrung, Gefühl und Geduld zu wunderbaren Käselaiben wird: Emmentaler, Bergkäse, Heubauernkäse, Bauerngourmet. Und anderem. Jährlich entstehen in der Sennerei rund acht Tonnen Topfen, 20 Tonnen Butter und 150 Tonnen Käse. Erhältlich sind die herrlichen Spezialitäten im angeschlossenen Hofladen, der sich im Laufe der Zeit zu einem veritablen Feinkostladen entwickelt hat und viele weitere Produkte der Genossenschaftsmitglieder führt. Wer es zu den Öffnungszeiten nicht schaffen sollte, für den steht ein kleiner Verkaufsautomat vor dem Haus, der 24 Stunden zugänglich ist.
DIE ZIEGE IST ZURÜCK
Wenn man weit zurückblickt, stellt man fest, dass auch Mensch und Ziege eine lange gemeinsame Vergangenheit und eine besondere Beziehung zueinander hatten. Wildziegen waren zwar nicht die ersten Tiere, die von Hominiden domestiziert wurden, aber sie kamen recht früh. Gleich nach den Rindern. Ziegenkäse ist im Vergleich zu Kuhmilchkäse hierzulande nach wie vor ein Nischenprodukt, hat jedoch seine Fangemeinde. Was früher als „Kuh des armen Mannes“ galt, ist heute die finanzielle Lösung für viele Betriebe. Ebenso für Kuhmilchallergiker, die Ziegenmilch aufgrund der Struktur der
Monika und Hermann Gramshammer haben sich dazu entschieden, am Alpengasthof Moosbauer Milchkühe gegen Ziegen zu tauschen.
Milchproteine oftmals leichter verdauen. Am Alpengasthof Moosbauer in Erl sind mittelgroße gemsfärbige Gebirgsziegen zu Hause, eine fruchtbare, robuste, widerstandsfähige und langlebige Ziege, reh- bis kastanienbraun mit enganliegendem, glattem Haar. Die Milch, die die Tiere geben, wird am Hof zu Gänze selbst verarbeitet. Der Moosbauer ist damit nicht nur Gast-, sondern auch ein Bauernhof. Monika Gramshammer hat den elterlichen Betrieb dazu von traditioneller Milchkuh- auf Ziegenhaltung umgestellt und die Rinder mussten
Platz für Ziegen machen. Anfangs waren es fünf, mittlerweile ist die Herde auf 30 weibliche Tiere und drei Böcke angewachsen. Die Landwirtin wurde schließlich auch zur Käserin und Wirtin. Das Gasthaus hat sich mittlerweile einen soliden Ruf erkocht und die Kitzfleischgerichte am Alpengasthof Mooshammer sind weit übers Kufsteinerland hinaus bekannt. Abgesehen von der Gastronomie vermarktet der Betrieb auch Frischfleisch von Kitzen. Und natürlich seinen Käse. Der kommt als Ziegenfrischkäse natur oder mit Schnittlauch daher.
Generell kann man sich das Kufsteinerland ganz wunderbar erwandern und erradeln. Das gilt auch für den Käse. Die Aschinger Alm am Fuße des Zahmen Kaisers etwa haben Sie bereits bei den Frühstückstipps getroffen. Hier grasen im Sommer die Kühe auf den Almwiesen und fressen beste Kräuter und Gräser. Aus der Milch werden in der eigenen Almkäserei anschließend unterschiedliche Käsesorten, Butter, Topfen, Joghurt und vieles mehr hergestellt. Nach überlieferten Rezepturen und in altbewährter Tradition entsteht dort aus silofreier Heumilch als echte Rarität ein herrlicher Almkäse, für den Gerhard Ritzer bei internationalen Wettbewerben bereits mehrfach ausgezeichnet wurde.
Mit dem Bike empfiehlt sich die Käseradrunde, die an den vier Kaiserwinkel-Orten Kössen, Walchsee, Schwendt und Rettenschöss vorbeiführt. Gestartet wird beim Infobüro Kössen, erste Station ist die dortige Kaiserwinkl-Sennerei. Weiter geht es über Grundharting nach Walchsee zur dortigen neu errichteten Biokäserei (Ambitionierte können den Mountainbike-Anschluss über Rettenschöss zur Almkäserei Burgeralm mitnehmen, hinter dem Walchsee startet der Mountainbike-Anschluss zur Almkäserei Feldalm). Über Bichlbach geht es weiter nach Schwendt. Dort findet man im Ortszentrum Danzl’s Sennerei und, wer mag, die Stubenalm mit Almkäserei, bevor es zurück zum Ausgangspunkt geht. Die Almkäsereien kann man optional während der Runde einbauen oder man besucht sie anderntags auch gerne zu Fuß.
Aufgeblüht!
Unsere Vision hat sich weiterentwickelt – und mit ihr unser Haus. Wir sind über den Sommer aufgeblüht.
Alles ist NHOI bei Aufschnaiter! Nun können wir Ihnen auch endlich verraten, was es mit HOI auf sich hat und warum wir es in den letzten Wochen in unsere Kommunikation integriert haben. HOI steht für unser neues House of Interior, das wir nach Wochen des Umbaus am Samstag, den 27. September feierlich eröffnen. Dazu laden wir alle Kund*innen und Interessierte herzlich ein! Lernen Sie von 11:00 bis 20:00 Uhr unser neues Haus kennen und lassen Sie sich inspirieren von einer neuen Art, Zuhause zu denken. Es erwartet Sie ein großartiges Rahmenprogramm für die ganze Familie. Während die Kinder Spaß im Kids Corner der KAPA Kinderstube haben, können die Erwachsenen das große kulinarische Angebot und coole Drinks von Austrian Award Bartender Hans Prommer genießen. Auch Experten unserer Partnerfirmen von Minotti, Bora, Schramm und Weishäupl sind vor Ort. Schlendern Sie durch das neue House of Interior, gewinnen Sie tolle Preise bei unserem Gewinnspiel und erleben Sie mit uns diesen besonderen Tag! Wir freuen uns, Sie bald im neuen House of Interior willkommen zu heißen!
Aufschnaiter Interior GmbH & Co. KG
Almdorf 5 | 6380 St. Johann in Tirol
+43 (0)5352 624 09
info@aufschnaiter.com aufschnaiter.com
Open House: Samstag, 27.09.2025
Bar Voyage –Drinks by Hans Prommer Austrian Award Bartender Feine DJ-Beats
Italian Food served with Love
Kids Corner: Play & Fun mit KAPA Kinderstube
Gewinnspiel mit tollen Preisen
Get inspired: aufschnaiter_interior
Das Kaisertal wurde im Zuge der TV-Sendung „9 Plätze – 9 Schätze“ vor einigen Jahren zum schönsten Platz Tirols gekürt. Seit Kurzem führt hier auch Tirols erster Whisky-Trail hindurch.
Tiroler Whisky? Geht nicht? Geht! Und das im wahrsten Sinne.
STECKEN HEUTE RUND 800 NACHGEWIESENE
AROMEN, DIE ZUM GROSSTEIL VOM VERWENDETEN FASS HERRÜHREN. VON TOFFEE
ÜBER FRUCHTNUANCEN BIS ZUR DUNKLEN
SCHOKOLADE IST ALLES DABEI.
Whisky gilt für viele als ein ganz besonderes Getränk, weil er mehr ist als ein Genussmittel – er ist
Kultur, Handwerk und Geschichte im Glas. Seine Vielfalt an Aromen – von fruchtig und blumig über würzig bis hin zu kräftig torfig – macht ihn zu einem Erlebnis für die Sinne. Jede Flasche trägt die Handschrift ihrer Herkunft, sei es die rauchige Intensität eines schottischen Islay-Malts, die milde Eleganz eines irischen Whiskeys oder die samtige Tiefe eines amerikanischen Bourbons. Letzterer wird vorwiegend aus Mais gebrannt, während die klassischen Whiskys – Single Malt, Grain, Blended – überwiegend auf Gerste basieren, die den malzig-nussigen Grundton verleiht.
Niemand kann genau sagen, wer als Erster auf die simple und doch so wundervolle Idee kam, schlichte Gerste in eine edle Spirituose zu verwandeln. Einig ist man sich jedoch darüber, dass es sich um ein Erbe unserer keltischen Vorfahren handelt. Sie wussten nur zu gut: Auf den strahlenden Sommer folgt ein nasser Herbst und ein eiskalter, schneereicher Winter – ihr wichtigster Schutz dagegen war „uisge beatha“, das Wasser des Lebens. Von der Insel aus eroberte der Gerstensaft schließlich die ganze Welt, was nicht sonderlich schwierig ist, betrachtet man die Geschichte und das koloniale Treiben der Engländer. Doch nicht nur der „fertige“ Whisky machte sich auf die Reise, auch die Herstellungsverfahren. Whiskys gibt es viele und produziert wird das goldgelbe Destillat nicht mehr nur in Schottland, Irland, den USA und Kanada, sondern auch in Japan, Indien, Australien, Spanien, Deutschland … und Tirol. Mit Schnaps kennt man sich hierzulande bekanntermaßen aus. In Österreich im Allgemeinen, in Tirol im Speziellen. Doch es muss nicht immer nur das Best of Obst sein. Tatsächlich wird in Tirol auch Gerste angebaut und die muss nicht zwangsläufig zu Bier werden. In den letzten Jahren haben einige Tiroler Kleinbrennereien begonnen,
Whisky herzustellen, und knüpfen damit an die lokale Tradition der Edelbrand-Kultur an – im Kufsteinerland zum Beispiel die Crownhill Destillerie in Schwoich. Umgeben von Wald und Wiesen und abseits von Hektik und Alltagstrubel wird’s bei Manfred Höck geistig. Als er 2005 den elterlichen Kronbühelhof übernahm, begann er die Früchte der dortigen Obstbäume sinnvoll zu verwerten. Bald kam zum Obst das Getreide. 2017 hat Höck seinen ersten Crownhill Single Malt auf den Markt gebracht, der auch in der Fachwelt großen Anklang fand und von Falstaff sogar zum besten Single Malt Österreichs geadelt wurde. Hergestellt werden die Whiskys aus 100 Prozent gemälzter Gerste, ausgebaut im 60-Liter-Eichenfass. Der Double Wood darf danach fürs Finish noch weitere sechs Monate ins Akazienfass. Toll ist auch der Lowlands, an dem drei Edelbrandsommeliers eine feine Mischung aus Gerste, Weizen (bringt eine angenehme Milde) und Roggen (für die Würze) kreiert haben. Interessierte können die Destillerie nach Voranmeldung gerne besichtigen und sich durch das Sortiment kosten.
KAISER, KALKSTEIN, SINGLE MALT
Wie so vieles im Kufsteinerland kann man sich hier neuerdings auch den Whisky er-
HERBSTLICHE EVENTTIPPS
HERBST - GENUSSTAG
wandern. Durchs malerische Kaisertal nämlich, durch den Tirols erster Whisky Trail führt. Der verbindet das Beste, was Tirol zu bieten hat: majestätische Bergkulissen, idyllische Naturpfade, urige Hütten und authentische Gastfreundschaft. Und echten Tiroler Single Malt. Die rund acht bis 20 Kilometer lange Wanderung (je nachdem, wie viele und welche Stationen man gehen möchte) führt durch die atemberaubende Landschaft des Kaisertals, vorbei an duftenden Wäldern und klaren Bächen hin zu sechs ausgewählten Genussstationen. Kredenzt wird jeweils ein Crownhill’scher Single Malt, der an den einzelnen Stationen in Ausbaufässer aus unterschiedlichen heimischen Hölzern umgelagert wurde und damit in einzigartiger Bergkulisse zu einem ganz speziellen Double Wood heranreift. Die Whiskyfässer erreichten die Stationen Pfandlhof (Lärchen-Finish), Anton-KargHaus (Akazien-Finish), Stripsenjochhaus (Zirben-Finish) und Weinbergerhaus (Maulbeeren-Finish) pünktlich per Auto, Seilbahn, Kaiserlift oder mit dem Gaisbock Bernhard und wurden vor Ort direkt befüllt. Natürlich ist auch die Destillerie selbst eine Station, hier darf der Whisky ins Kastanienfass.
So bietet der Kaisertaler Whisky Trail die Möglichkeit, Whisky auf ganz besondere Weise zu erleben und die unterschiedlichen Auswirkungen des Holzes auf Geschmack und Aroma zu entdecken. Auf den Hütten gibt es selbstverständlich die entsprechende Verpflegung dazu und man kann die genüsslichen Besonderheiten in der handlichen 0,2-Liter-Flasche erwerben. Auf den Hütten kann man (mit Voranmeldung) übrigens auch übernachten, sollte man vorhaben, etwas mehr zu verkosten.
3. Oktober, Stadtpark Kufstein Der Herbst-Genusstag ist ein Fest der Sinne. Hier treffen Regionalität und Handwerk aufeinander. Zum Stöbern, Entdecken mit Mit-nach-Hause-Nehmen.
E BBSER BAUERNMARKT
4. Oktober, Parkplatz des Erlebnis- und Freizeitparks Hallo du, Ebbs. Unter dem Motto „Frisch und regional“ bieten heimische Produzenten ein buntes Angebot an Waren an.
Weitere Termine: 8. November, 6. Dezember
Unter www.kufstein.com (Kultur / Veranstaltungskalender) finden Sie viele weitere Tipps für besondere (kulinarische) Erlebnisse.
Wenn sich der Walchsee in warmes Herbstlicht hüllt, entfaltet er jene Magie, die ihn zu einem der besonderen Plätze Tirols macht. Direkt am Ufer gelegen, lädt DAS WALCHSEE LAKESIDE dazu ein, den Alltag hinter sich zu lassen und in stilvollem Ambiente Ruhe und Genuss zu finden.
Mit nur 22 großzügigen Suiten ist Das Walchsee Lakeside ein Rückzugsort für alle, die Exklusivität und Privatsphäre schätzen. Hier verbindet sich die majestätische Kulisse des Kaisergebirges mit zeitloser Architektur und edlem Interieur zu einem Ort, an dem Erholung neu gedacht wird.
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unkomplizierte und unvergessliche Momente. Persönlich betreut und kulinarisch auf höchstem Niveau begleitet, wird jede Veranstaltung einzigartig.
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Wer den Abend verlängern möchte, findet in den großzügigen Lake View und Mountain View Suiten den perfekten Rückzugsort. Modern gestaltete Bäder, eine großzügige Terrasse und der morgendliche Ausblick auf den See – am Fenster oder im behaglichen Ambiente der Suite – machen aus dem kulinarischen Genuss ein rundum sinnliches Erlebnis für Körper und Geist PR
Kirchgasse 6, 6344 Walchsee Tel.: 05374/5331-500 info@hotelwalchsee.at Tischreservierung auch online unter www.daslakes.at
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AUF GAUMENFREUDEN: DINNER MIT CHRISTOPH STEINBACH
27. September 2025
Ein Abend der besonderen Art: Vom stilvollen Empfang inklusive Aperitif und Flying Buffet bis zum eigens komponierten 4-Gang-Menü – veredelt mit raffinierter Note aus New Orleans –inspiriert von Jazz-Seele und lateinamerikanischer Lebenslust.
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Sushi und Ramen gehören mittlerweile auch hierzulande zur gastronomischen Landkarte. Mit dem japanischen Nationalgetränk Sake schickt sich ein weiteres Lebensmittel aus dem Land der aufgehenden Sonne an, vor allem als vielseitiger Speisenbegleiter in der gehobenen Gastronomie umzurühren. Wir haben uns bei den zwei Tiroler SakeSommeliers André Cis und Maximilian Steiner umgehört.
TEXT: MARIAN KRÖLL
ushi ist fast allgegenwärtig. Es gibt die austauschbare, qualitativ mittelprächtig bis okaye Supermarktware ebenso wie hochklassiges Sushi, frisch zubereitet von kundiger Hand. Ramen, die japanische Version der Nudelsuppe, ist Ende der 00er-Jahre – fast wie die große Welle vor Kanagawa, wie der berühmte Holzschnitt von Katsushika Hokusai heißt – nach Europa herübergeschwappt und erfreut sich ungebrochener Beliebtheit. Nun steht mit Sake ein alkoholisches Getränk in den Startlöchern, um den Kontinent zu erobern. Noch ist das Kult(ur)getränk eher ein Insidertipp. Es gibt aber einige Indizien dafür, dass sich das ändern wird.
Dazu tragen auch Expert*innen bei, die sich intensiv mit Sake befasst haben. Zwei von ihnen, den Osttiroler André Cis, neuerdings Gastgeber in Norbert Niederkoflers neuem Projekt Ansitz Heufler (siehe Seite 152), sowie den Ötztaler Hotelier und Sommelier Maximilian Steiner, haben wir um ihre Einschätzungen gebeten. Aus ihrer Begeisterung wird klar, dass der Sake vor allem in der gehobenen Gastronomie eine gute Zukunft vor sich hat.
VERTRAUT UND DOCH ANDERS
André Cis ist dem Sake quasi hinterhergereist und hat sich im Zuge mehrerer Japan-Aufenthalte inspirieren lassen. „Was mich in Japan sofort in den Bann zog, war die Kultur – zunächst vor allem die Küche: präzise, reduziert, tief verwurzelt in der Naturbeobachtung. Doch sehr rasch ist auch die Getränkekultur ins Zentrum meiner Aufmerksamkeit gerückt.“ Zum Sake fand der passionierte Sommelier von Anfang an genügend Anknüpfungspunkte, das Getränk erschien ihm auf Anhieb vertraut, erzählt Cis: „Es geht dabei um Fragen der Herkunft, der Fermentation, der Aromatik. Gleichzeitig war da aber etwas völlig Eigenständiges –insbesondere im Zusammenspiel mit Speisen: weniger konfrontativ als Wein, subtiler, weicher und mit einer völlig anderen Logik in Bezug auf Pairing.“ Es war diese Mischung aus „Vertrautheit und Andersartigkeit“, die den Osttiroler in ihren Bann gezogen hat.
JAPANISCHES ALKOHOLISCHES GETRÄNK IN DEN STARTLÖCHERN, UM DEN KONTINENT ZU EROBERN. NOCH IST DAS KULT(UR)GETRÄNK EHER EIN INSIDERTIPP. ES GIBT ABER EINIGE INDIZIEN DAFÜR, DASS SICH DAS ÄNDERN WIRD.
„Ich wollte tiefer eintauchen, verstehen, erleben. Daraus entwickelte sich nicht nur ein persönliches Interesse, sondern letztlich auch der Entschluss, mich systematisch mit Sake auseinanderzusetzen – bis hin zur Ausbildung zum Advanced Sake Sommelier.“
GENUSS OHNE GROSSE GESTE
In Japan, dem Mutterland des Sake, hatte André Cis auch seine ersten Aha-Erlebnisse, und zwar „nicht im Rahmen von Brauereibesuchen, sondern in ganz alltäglichen, traditionellen Kontexten: in Sake-Bars, kleinen Izakayas und Restaurants, in denen Sake ganz selbstverständlich Teil der Esskultur war.“ Diese Orte haben tiefe Spuren beim Gastronomieexperten hinterlassen. „Nicht wegen großer Gesten, sondern durch die stille Selbstverständlichkeit, mit der Sake dort zelebriert wird: temperaturangepasst, passend zur Speise, oft ohne große Etikettenschau – einfach als kulturell verankerter Begleiter.“
UMAMI - POTENZIAL
Ein zweites Aha-Erlebnis stellte sich bei Cis unlängst in Europa ein, allerdings nicht am Festland, sondern im Londoner Restaurant Ikoyi, das britische Küche mit westafrikanischem Einschlag verbindet. Sake wurde dort von einem italienischen Sommelier angeboten. Internationaler geht es kaum.
André Cis ist Gastronomieexperte, Berater und Publizist mit umfangreicher Erfahrung in unterschiedlichen Bereichen der Hotellerie und Gastronomie. Als Sohn einer Hoteliersfamilie begann er seine Laufbahn bereits in jungen Jahren und absolvierte 2003 seine Ausbildung zum diplomierten Tourismuskaufmann und Sommelier an der Tourismusfachschule Villa Blanka in Innsbruck. Cis ist außerdem Advanced Sake Sommelier mit Japan-Erfahrung.
„Der Sommelier dort arbeitet zwar mit einer beeindruckenden Weinkarte, bietet aber parallel eine Sake-Begleitung (sowie Tee) an – aus Überzeugung“, erzählt Cis. Argumentiert habe dieser das folgendermaßen:
„Bei dieser ungewöhnlichen Aromatik und Würzung stößt Wein oft an seine Grenzen, Sake hingegen kann sich durch seine Struktur und sein Umami-Potenzial elegant und wirkungsvoll einfügen. Wir haben einige Gerichte testweise mit beiden Getränken kombiniert – und tatsächlich hatte Sake oft die Nase vorn.“
Man muss übrigens gar nicht so weit reisen, um in gastronomischen Sake-Pairing-Genuss zu kommen. In Tirol ist es Lorenz Maria Grießer, der in seinem neuen „Lorenz in der Alten Mühle“ in Scharnitz den Sake für sich entdeckt hat und die Getränkebegleitung nicht ausschließlich auf Wein fokussiert. Bei bestimmten Gerichten auf der Karte wird außerdem bewusst darauf hingewiesen, dass Sake tatsächlich eine gangbare Alternative wäre: „Ich finde Sake sehr spannend“, sagt er. „Beim Wein kämpft man beim Essen ja immer auch ein Stück gegen die Säure an“, bestätigt auch der Tiroler Sake-Sommelier. „Sake hat weniger Säu-
MAN MUSS NICHT
LERNEN UND SICH IM KIMONO GEWANDEN, UM SAKE ZU BEGREIFEN. ABER ES SCHADET NICHT.
re, dafür viel Umami. Das funktioniert beim Kochen genauso wie pur oder in Cocktails.“
Man muss nicht Japanisch lernen und sich im Kimono gewanden, um Sake zu begreifen. Dazu genügen zunächst einmal die eigenen Sinnesorgane. „Man kann sich Sake durchaus auch über sensorische Erfahrungen nähern – also über Geschmack, Textur und Speisenbegleitung. Und gerade als Sommelier findet man viele spannende Parallelen zu Wein oder generell zu fermentierten Getränken“, weiß Cis. Doch ihm ist relativ rasch klar geworden, dass Sake mehr ist als ein Produkt. „Er ist Ausdruck einer Haltung. In Japan ist er eng mit Ritualen, Jahreszeiten, Spiritualität und Respekt vor der Natur verbunden. Wer sich also für die kulturellen Hintergründe interessiert – für das Warum hinter dem Wie – der wird Sake mit ganz anderen Augen –
und einem geschärften Gaumen – erleben. Es lohnt sich, diesen Weg zu gehen.“ Sake ist auch als Speisenbegleiter ein sehr vielseitiges Getränk, das in Menüs „eine viel größere Rolle spielen kann, als man denkt“, sagt Cis. Er erklärt: „Sake harmoniert durch seine Umami-Betonung, geringe Säure und oft weiche Textur hervorragend mit Speisen – besonders dort, wo Wein strukturell an seine Grenzen stößt, etwa bei fermentierten, salzigen, mild-sauren oder pilzreichen Gerichten.“ Der Experte, der auch als Berater fungiert, zeigt sich vom Sake-Einsatz auch in der alpinen Küche überzeugt. „Ob zu gereiftem Käse, zu geräuchertem Saibling oder zu Pilzgerichten – Sake kann, wenn klug gewählt, mit regionalen Aromen auf Augenhöhe kommunizieren.“ Zudem hat er auf Nachfrage ein überraschendes Pairing parat, das kulinarisch überzeugen kann: „Junmai Muroka Nama Genshu – unfiltriert, unpasteuri-
„Ob zu gereiftem Käse, zu geräuchertem Saibling oder zu Pilzgerichten – Sake kann, wenn klug gewählt, mit regionalen Aromen auf Augenhöhe kommunizieren.“
ANDRÉ CIS
siert, unverdünnt – mit Kalbsrahmgulasch.
Die Cremigkeit des Sakes nimmt die Sauce auf, der Umami-Schub umspielt das Fleisch, die Alkoholstruktur hält dagegen.“ Cis gerät ins Schwärmen: „Ein Pairing, das lange nachhallt.“
BALANCIERT, REIN UND KLAR
Sake ist nicht gleich Sake. Was man in sogenannten „China-Restaurants“ mitunter vorgesetzt bekommt, ist in den seltensten Fällen echter Sake und auch kaum jemals authentische chinesische Regionalküche, wie André Cis aus Erfahrung weiß. „Was dort zum Abschluss serviert wird, ist meist kein Sake, sondern ein süßer Pflaumenlikör – ein völlig anderes Produkt. Und selbst
wenn tatsächlich einmal Sake auf der Karte steht, handelt es sich in den meisten Fällen um industrielle Massenware, die mit handwerklich gebrautem Premium-Sake aus Japan so wenig gemein hat wie ein Tankwein mit einem Grand Cru.“ Guter Sake lässt sich von schlechtem durch „Balance, Reinheit, Klarheit im Ausdruck“ unterscheiden. „Bei schwacher Qualität fehlt es oft an Struktur, Frische oder Tiefgang. Guter Sake zeigt sich vielschichtig, manchmal subtil, aber immer kontrolliert.“
Sake ist übrigens in der Stilistik ähnlich variantenreich wie Wein. „Junmai, Honjozo, Ginjo, Daiginjo, trüber Nigori, gereifter Koshu, traditionell fermentierter Kimoto/Yamahai, Sparkling Sake“, zählt Cis auf. Vielsei-
tig ist auch die Trinktemperatur. „Von etwa 5 °C bis 55 °C ist theoretisch alles möglich“, weiß Cis. Doch nicht alles, was theoretisch möglich ist, ist praktisch gut: „Die meisten Premium-Sake – insbesondere Daiginjo und Ginjo – werden tendenziell eher kühl serviert. So kommen die feinen, oft fruchtigen oder floralen Aromen am besten zur Geltung. Komplexere, körperreichere Stile wie Junmai, Kimoto oder Yamahai hingegen entfalten oft erst bei etwas höherer Temperatur ihre ganze Tiefe – manche sogar warm oder leicht erhitzt, ähnlich wie ein gereifter Weißwein oder ein oxidativer Stil“, erklärt Cis. „Wer sich herantastet, sollte sich trauen, denselben Sake bei unterschiedlichen Temperaturen zu probieren – ähnlich wie
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„Beim Sake geht es um Fragen der Herkunft, der Fermentation, der Aromatik. Gleichzeitig war da aber etwas völlig Eigenständiges –insbesondere im Zusammenspiel mit Speisen.“
ANDRÉ CIS
beim Wein offenbart sich mit jedem Grad Celsius ein neuer Ausdruck.“
Manche Sake, weiß der Sake-Sommelier, würden förmlich mit der Temperatur „atmen“. So wie Maximilian Steiner präferiert auch Cis das Weißweinglas, da es, ähnlich wie beim Wein, „eine bessere Aromenkonzentration und eine differenzierte Wahrnehmung am Gaumen ermöglicht und dem Sake Raum zur Entfaltung lässt. Doch auch die traditionellen Gefäße – Ochoko, Sakazuki oder Glasbecher – haben durchaus ihre Berechtigung. „Sie tragen kulturell eine große Bedeutung und können im richtigen Kontext – etwa bei warmem Sake oder in einer japanischen Menüfolge – das Erlebnis stimmig und authentisch machen.“ Letztlich sei die Wahl des Gefäßes wie so oft eine Frage des Anlasses und des Respekts gegenüber dem, was man serviere, meint Cis.
Alkoholfreie Getränke sind auf dem Vormarsch, bei den alkoholischen gibt es die erfreuliche Tendenz zu höherer Qualität, wie auch Maximilian Steiner anmerkt. Mit dem Amazake gibt es auch eine alkoholfreie Variante aus dem Sake-Spektrum. „Das ist ein enzymatisch fermentierter, süßer Reistrunk mit erstaunlicher Textur. In der Spitzenküche kann er als alkoholfreier Speisenbegleiter oder Dessertkomponente eingesetzt werden – gerade in Verbindung mit fermentierten Zutaten“, führt Cis aus.
Die Sake-Produktion steckt indes in Europa noch in den Kinderschuhen, in Österreich gebe es zur Zeit noch keine vollwertige Brauerei, sehr wohl jedoch Kleinprojekte wie Wien-Sake oder Alpin Sake, weiß Cis. „In Europa ist vor allem Kanpai London, Wakaze Paris und Nihonshu Oslo zu nennen – deren Produkte werden auch in Österreich verein-
LOKALTIPPS
zelt geführt“, ergänzt er. Die ihm bekannten Sakes aus europäischer Herstellung sieht er „technisch solide, oft blitzsauber, aber –noch – ohne die Tiefe japanischer Originale“. Dennoch sei europäischer Sake spannend, auch weil andere Reissorten, Wasserprofile und kulturelle Prägungen neue Stile zulassen würden. „Das Potential ist ohne Frage groß!“, ist Cis überzeugt. Für neugierige Genießer hat er – so wie Kollege Maximilian Steiner – auch ganz konkrete Probiertipps: „Einen Daiginjo wie ‚Dassai 23‘ oder ‚Juyondai‘ –um zu begreifen, wie fein und aromatisch Sake sein kann. Und einen gereiften Koshu, um die Bandbreite zu verstehen. Wer sich wagt, sollte einen Nama Sake frisch vom Import probieren – lebendig und rau wie Naturwein.“ André Cis wagt zudem eine Prognose, wie es mit dem Sake in unseren Breiten weitergehen könnte. „Sake wird kein Massenprodukt, aber er gewinnt stetig an Bedeutung – gerade in der gehobenen Gastronomie, wo Individualität und Sensorik gefragt sind. Sommeliers, die Neues suchen, erkennen im Sake ein Werkzeug mit großem Potenzial.“
Mark Henderson vom Tiroler Spirituosenhändler Weisshaus (www.weisshaus.at) sitzt an der Quelle und weiß genau, wo man in Tirol guten Sake bekommt. Dankenswerterweise hat er uns mit ein paar Tipps versorgt:
• Das Schlosshotel Fiss mit seinem Barchef Sam Lutz verfügt über eine kleine, aber feine Sake-Auswahl. Das Japan-Sortiment ist damit allerdings noch nicht erschöpft, denn es gibt auch eine große Auswahl an japanischen Whiskys. www.schlosshotel-fiss.com
• Das Restaurant Yama in Reutte, ein familiengeführtes asiatisches Fusion-Restaurant, wird in seiner neuen Karte auch dem Thema Sake Raum geben. www.das-yama.at
• In der Innsbrucker Höttinger Gasse 6 eröffnet im September mit dem Guuzen Ramen eine kleine, aber feine Izakaya ihre Pforten. Der Name ist dort Programm. Eine Izakaya ist eine japanische Kneipe, der Begriff setzt sich aus iru, sake und ya zusammen und darf als „Sake-Geschäft zum Verweilen“ begriffen werden. Ramen und Sake also, da sagen wir doch gleich: „Itadakimasu!“
Doch damit nicht genug. Auch wir haben uns noch auf SakeSuche begeben und sind – ohne Anspruch auf Vollständigkeit –an folgenden Orten fündig geworden:
• Im Gourmet & Wine Hotel Austria in Gurgl kümmert sich SakeSommelier Maximilian Steiner darum, dass das japanische Getränk zu den Ehren gelangt, die ihm gebühren. www.austria-bellevue.com
• Im Gourmetrestaurant Stüva, das zum Ischgler Yscla-Universum von Benjamin Parth gehört, kann man nicht nur ausgezeichnet speisen. Es gibt auch eine eindrucksvolle Sake-Auswahl. www.yscla.at
• Die Rōzu Sushi Lounge im Schlosshotel Kitzbühel ist gewissermaßen die Antwort der Gamsstadt auf Tokio. Hier trifft alpines Ambiente auf östliche Finesse. Dazu gibt es eine exklusive Sake-Selektion. www.schlosshotel-kitzbuehel.com/rozusushi
• Sake ist neuerdings auch im Alpenrose Familux Resort in Lermoos en vogue. Das Weinsortiment wird dort gegenwärtig um Sake ergänzt. www.hotelalpenrose.at
CHILE PUR: 5 KAUFEN. 6 GENIESSEN.
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Wir haben Sommelier Maximilian Steiner, dem Sake auch zum persönlichen Anliegen geworden ist, um eine kleine Einführung gebeten.
„SAKE IST REICH AN UMAMI-GESCHMACK, DER BEI DER FERMENTIERUNG VON REIS MIT KOJI-PILZEN ENTSTEHT. DAS UNTERSTÜTZT SPEISEN, BEI DENEN MAN SICH MIT HERKÖMMLICHEN
SCHWERTUT.“
ECO.NOVA: Was hat Sie dazu bewogen, sich intensiver mit dem Thema Sake auseinanderzusetzen – einem Getränk, das in unseren Breiten noch immer als etwas Exotisches gilt? M AXIMILIAN STEINER : Mein Interesse für den Sake ist ursprünglich aus Neugier und dem Wunsch heraus entstanden, meine Foodpairing-Kompetenzen für unser Fine-Dining-Angebot zu erweitern. Sake sollte, so wie Biere und Spirituosen, zum allgemeinen Repertoire eines modernen Sommeliers gehören. Daran sollte eigentlich kein Weg vorbeiführen.
Sake ist ein japanisches Kultur- und Kultgetränk. Hat Sie das nicht nur fachlich, sondern auch persönlich angesprochen? Anfangs war mir der Sake fremd, vor allem von den Geschmäckern und der Textur her. Wenn man als junger Mensch hierzulande mit alkoholischen Getränken wie Bier und Wein sozialisiert wird, ist der Schritt zum Sake beträchtlich. Mit der Zeit habe ich mich aber an den Sake herangetastet und auch in dieser Palette meinen eigenen Geschmack entwickelt.
Die erste Berührung mit Sake machen in unseren Breiten viele Menschen wohl im China-Restaurant, wo nach dem Essen –analog zum „Verdauungsschnapserl“ – ein warmes, bräunliches Getränk gereicht wird, das mitunter unter dem Namen Sake läuft, aber vermutlich eine andere Art Reiswein sein dürfte. Das ist wohl nicht dasselbe Getränk, um das es bei Ihnen geht? Das ist richtig. Was dort ausgeschenkt wird, hat mit hochwertigem Sake in etwa so viel gemein wie Tetrapak-Wein mit einem Qualitätswein. Sake ist ein Qualitätsprodukt mit jahrhundertelanger Handwerkstradition. Hierzulande leidet der Ruf des Sake unter der Industrieware und dem falschen Kontext.
Was macht qualitativ guten Sake aus?
Gute Ausgangszutaten, gepaart mit Knowhow und dem richtigen Handwerk. Da reden wir von hochwertigen Reiskörnern, reinem
Maximilian Steiner wurde als „Bester Sommelier Österreichs 2023“ ausgezeichnet und ist eine Koryphäe nicht nur beim Wein. Der Head Sommelier und Juniorchef des Gourmet & Wine Hotel Austria und Bellevue in Obergurgl bringt frischen Wind in die Gläser der Gäste und hat sich bereits in jungen Jahren ein beeindruckend breites Fundament erarbeitet, das auch das japanische Kult(ur)getränk Sake umfasst.
Wasser, gepaart mit einer präzisen Fermentation. Beim Handwerk geht es zudem auch um den Poliergrad der Reiskörner, der sich direkt auf die Produktqualität auswirkt. In den Premiumqualitäten wird Sake ohne jedwede Zusätze hergestellt. Premium-Sake ist eines der reinsten alkoholischen Produkte, weil er nur aus drei Zutaten besteht.
Es ist also auszuschließen, dass einem vom Sake der Kopf brummt? Kopfschmerzen rühren nicht selten von Sulfiten – das sind Schwefelverbindungen – her, wie sie Weinen minderer Qualitäten häufig zugesetzt sind. Beim Premium-Sake ist das absolut auszuschließen.
Gab es in Ihrer Auseinandersetzung mit dem Thema Sake auch Aha-Erlebnisse? Definitiv. Ich habe mich für unser Restaurant intensiv damit beschäftigt, weil wir dort immer zwei, drei Pairings parallel anbieten. Sake bringt eine feine, weiche Textur mit, die sich vom Wein klar unterscheidet. Außerdem ist die Säure beim Sake sehr viel weniger ausgeprägt als bei den allermeisten Weinen. Sake ist reich an Umami-Geschmack, der bei der Fermentierung von Reis mit Koji-Pilzen entsteht. Das unterstützt Speisen, bei denen man sich mit herkömmlichen Bieren und Weinen schwertut. Ich begreife Sake als Sommeliers-Joker, der dann sticht, wenn Wein nicht mehr so gut funktioniert.
Womit lässt sich – abseits asiatischer bzw. japanischer Speisen – Sake in unserer Küche gut kombinieren? Eines vorweg: Sake passt nicht nur gut zur asiatischen Küche. Er hat auch einen Platz in der regionalen, hochalpinen Küche. Dabei denke ich etwa an einen gereiften Tiroler Graukäse oder einen Speck mit hohem Fettanteil. Gereifter Käse wie der französische Comté, zu dem sonst gerne Champagner gereicht wird, harmoniert auch mit Sake wunderbar. Sake passt genauso zu europäischen und mediterran angehauchten Gerichten, etwa zu einem Kalbstatar. Auch die Kombination mit Nachspeisen ist möglich, von Milchreis über Desserts mit Kokos und Mango, die tropisch angehaucht sind.
Wir halten fest: Sake ist ein vielseitiger Speisenbegleiter, der zu gereiften und entsprechend herzhaften Produkten genauso passt wie zu dezenten. Ist die Kombination einer herzhaften Speise mit einem umami-reichen Sake nicht too much? Nein. Das komplexe Zusammenspiel von Säure, Tanninen und Umami macht das Pairing gerade beim Wein oft kompliziert und schwierig. Plus und Plus ergibt bei der Kombination zwischen Sake und einem umami-reichen Gericht tatsäch-
lich ein Doppelplus und passt harmonisch zusammen.
Wird Sake kalt oder warm getrunken?
Hochwertiger Sake wird weit überwiegend gekühlt getrunken, idealerweise mit einer Trinktemperatur zwischen acht und zwölf Grad Celsius, ähnlich wie bei Weißwein. Hat man einen kräftigeren Sake wie Junmai oder Koshu, kann man ihn auch leicht erwärmt servieren, weil sich dadurch noch einmal andere Aromen im Glas entfalten können.
Welche Gläser bieten sich an? Sake entfaltet sich besonders gut in klassischen Weißweingläsern. Von einem breiteren Glas würde ich eher abraten. Außerdem gibt es die klassischen japanischen Porzellanbecher, die dort eine kulturelle Bedeutung haben, sensorisch aber nicht viel bewirken. Daraus zu trinken ist etwas Traditionelles und Zeremonielles.
Sollte Sake vor dem Genuss wie ein Wein dekantiert werden? Nein, er ist ganz unkompliziert im Handling. Auf die richtige Trinktemperatur achten, Flasche öffnen, einschenken und Spaß haben.
14. – 18.10.25
OLYMPIAHALLE
Wer Wintersportausrüstung und Outdoor-Apparel sucht, ist bei der Skibörse richtig. Hier gibt’s gebrauchte und neue Ausrüstung, Bekleidung und Accessoires sowie Ski- und Snowboard-Equipment für Kinder – besonders günstig! Qualitätsplus: Im Sortiment finden sich renommierte Marken, auch die gebrauchte Ausrüstung ist qualitätsgeprüft.
Lässt sich Sake gut lagern? Definitiv besser als junger, frischer Weißwein. Sake ist im Kühlschrank eine Zeit lang ohne Qualitätsverlust sehr gut haltbar. Das ist auch für die Gastronomie praktisch, weil Sake nach wie vor ein Nischenprodukt ist, das überwiegend glasweise konsumiert wird.
Nimmt das Interesse der Gäste am Sake zu? Sake nimmt ein eigenes, kleines Kapitel auf unserer Weinkarte ein. Wir versuchen, unsere Gäste an die Hand zu nehmen und ihnen glasweise die Erfahrung Sake näherzubringen. Dadurch entsteht auch kein Schaden, wenn es ihnen nicht zusagen sollte. Sake erfreut sich steigender Beliebtheit, im Vergleich zu Wein und Co. ist das Segment der Sake-Kenner allerdings noch sehr überschaubar.
Bei Whisky gibt es ein sehr großes Geschmacksspektrum, stark torfige Whiskys sind wenig einsteigerfreundlich und wollen – im Sinne eines acquired taste – „erarbeitet“ werden. Ist das Spektrum beim Sake ähnlich groß? Die Sake-Produktpalette ist sehr breit. Bevor man sich mit dem Fachjargon und den Fremdwörtern beschäftigt, sollte man sich sensorisch langsam herantasten. Die Brücke in die Welt der Sakes führt auch über süßere, gefälligere Typen, ehe man sich an alles andere heranwagt. Sake ist ein eigener Mikrokosmos, den man sich Schritt für Schritt erschließen kann.
Hat Sake auch in Cocktails einen Platz? Sake funktioniert auch in Cocktails sehr gut. Man kann damit klassische Cocktails abwandeln und Sake integrieren. Yuzu-Sake, der
„PREMIUM-SAKE IST EINES DER REINSTEN ALKOHOLISCHEN PRODUKTE, WEIL ER NUR AUS DREI ZUTATEN BESTEHT.“
24. – 26.10.25
16. – 18.01.26
HOLIDAY ON ICE
OLYMPIAHALLE
Die ARTfair Innsbruck, Österreichs größte Kunstmesse mit Kultfaktor, öffnet im Herbst 2025 wieder ihre Tore. Vom 24. bis 26. Oktober verwandelt sich die Olympiaworld Innsbruck in ein pulsierendes Zentrum der Kunstwelt, an dem sich Galerien, Künstler und Kunstliebhaber aus aller Welt ein Stelldichein geben.
OLYMPIAHALLE
Mit der neuen Produktion HORIZONS knüpft HOLIDAY ON ICE nahtlos an die Erfolge vergangener Jahre an und feiert erneut ein spektakuläres Showerlebnis. Die weltbesten Eiskunstläufer:innen entfesseln auf und über der Bühne eine wahre Symphonie der Bewegung und ziehen das Publikum mit ihrer Präzision und Leichtigkeit in ihren Bann.
118 mit Yuzu-Zitrone aromatisiert und mit Honig verfeinert wird, ist mit seiner feinen Säure sowohl für die Bar als auch für die Patisserie gleichermaßen spannend. Daran sieht man, dass Sake sehr breit einsetzbar ist.
E s gibt in Europa Reisanbaugebiete ebenso wie grundsätzlich für die Herstellung von Sake geeignetes Wasser. Ist Ihnen denn bereits Sake aus europäischer Produktion untergekommen? Sake ist in Europa im Kommen, es gibt auch in Österreich bereits den einen oder anderen Versuch. Das sind noch junge Projekte, es ist aber eine schöne Entwicklung, auch europäischen Sake am Markt zu haben. In Asien wird schließlich auch Wein angebaut, also ist es auch andersherum legitim und positiv.
Von der Machart her ähnelt Sake allerdings mehr dem Bier als dem Wein? Das kann man sagen. Der Herstellungsprozess von Sake ist jedoch einzigartig, weil die Reisstärke in Zucker umgewandelt wird und der Zucker zu Alkohol. Das geschieht nicht nacheinander, sondern parallel. Deshalb spricht man auch von „multiparalleler“ Gärung, einem Alleinstellungsmerkmal des Sake.
Wie hoch ist der Alkoholgehalt eines typischen Sake? Er liegt typischerweise über dem von Wein und unter dem von Spirituosen. Er beginnt ungefähr bei 12 bis 14 und endet bei 20 Volumsprozent.
Es gibt einen Trend zum alkoholfreien Getränk. Gibt es auch beim Sake eine
„ICH GLAUBE, DASS DAS SEGMENT SAKE BEI UNS IN MITTELEUROPA IN DEN NÄCHSTEN JAHREN WEITER
WACHSEN WIRD.“
alkoholfreie Option? Ja, dieser Sake wird Amazake genannt und ist sehr aromatisch, mit leichter tropischer Süße. Der Trend hin zu alkoholfreien Getränken wurde medial vielfach aufgegriffen und ist in der Gastronomie auch tatsächlich bemerkbar. Tendenziell sehe ich eine Verlagerung. Wo früher vielleicht mehrere Flaschen Wein aus dem mittleren Segment konsumiert wurden, entscheiden sich die Gäste heute eher für eine einzige Flasche von sehr hoher Qualität. Es wird bewusster konsumiert, die Qualität steht im Vordergrund.
Wie tragen Sie diesem Umstand Rechnung? Besonders im Fine Dining achten wir darauf, dass wir auch für Gäste, die keinen Alkohol trinken, eine gute Getränkebegleitung haben. Es gibt tolle fertige Produkte am Markt oder man kann mit der Küche zusammenarbeiten und fermentierte Getränke aus eigener Produktion – zum Beispiel Kombucha oder Kefir – anbieten. Das hat den Vorteil, dass man diese Getränke geschmacklich perfekt auf die jeweiligen Speisen abstimmen kann. Als Sommelier sehe ich es durchaus als Teil meines Jobprofils, für alle Gäste passende Getränke an der Hand zu haben. Denn nur
so lassen sich stimmige Genusserlebnisse schaffen, die nachhallen.
Wenn sich Genießer*innen zu Hause an Sake herantasten wollen, zu welchem Produkt würden Sie raten? Ich würde zu einem Sake mit einem Körper mittlerer Süße raten, konkret vielleicht zu einer Flasche Katsuyama Sake Lei. Dieser Sake enthält 12 Prozent Alkohol und ist ein sehr guter Einstieg in das Thema.
Ist dem Sake bei uns eine gute Zukunft bestellt? Ich glaube, dass das Segment Sake bei uns in Mitteleuropa in den nächsten Jahren weiter wachsen wird. Raum für Wachstum ist da. Das wird sich allerdings nicht in der Breite abspielen, sondern selektiv in der guten Gastronomie.
Freut Sie das als Sommelier, wenn sich ein Gast nach Getränken erkundigt, die bisher ein Schattendasein gefristet haben? Ja natürlich, auch deshalb, weil es mich fordert. Ich habe mir mein Wissen schließlich nicht angeeignet, um irgendwelche Kriterien zu erfüllen, sondern um damit das Genusserlebnis der Gäste zu bereichern
Als uns Anfang des Jahres eine Schilcher-Verkostung angeboten wurde, waren wir zugegebenermaßen skeptisch. Nach wie vor hat der steirische Traditionalist im Westen Österreichs einen eher schweren Stand. Zu Unrecht, wie wir herausgefunden haben.
TEXT: MARINA BERNARDI
chilcher. Nun ja. Für viele hat er eine zu aggressive Säure und wir geben’s zu, auch wir waren nicht unbedingt Fans. Bis wir auf das Weingut Lex Langmann aufmerksam wurden, das uns gezeigt hat, dass Schilcher echt was kann. Noch dazu ist die Familie wirklich sympathisch, das Gespräch mit Papa Stefan und Tochter Verena hat Spaß gemacht. Die Dynamik zwischen den beiden ist schön mitanzusehen und eine herrliche Mischung aus jahrzehntelanger Erfahrung und jugendlicher Lebhaftigkeit. Der eine lässt den anderen sein, wie er ist, und doch gibt’s zwischendurch immer wieder einen kleinen Seitenhieb. Dabei wollte Verena vorerst gar nicht am elterlichen Weingut einsteigen. Gut, dass sie es doch gemacht hat.
Generell kommen vom Weingut Langmann aus dem weststeirischen St. Stefan vollmundige, charakterstarke Weine. Die Rieden Langegg, Greisdorf (Himmelreich), Hochgrail (Sonnenhang) und Edla bringen dabei alle ihre eigene Persönlichkeit in die
Flasche. Das gilt auch für den Schilcher. Faszinierend, wie vielseitig ein und dieselbe Rebe sein kann. Der Schilcher jedenfalls ist eine echte Besonderheit und ausschließlich in der Steiermark zu Hause. Nicht umsonst wird die Weststeiermark auch als Schilcherland bezeichnet, seit 1976 ist Schilcher ein gesetzlich geschützter Begriff. Mit dem Jahrgang 2018 erfolgte der nächste große Schritt durch die Einführung des DAC-Herkunftssystems. Im Weingarten wächst er noch als Blauer Wildbacher, im Zuge der Wein- und Sektwerdung wird er zum rosa schillernden Schilcher. Familie Langmann bewirtschaftet ihre Weinberge bereits seit 1746 und seit Beginn ist der Blaue Wildbacher das Herz. Das Wissen um die Rebsorte wurde von Generation zu Generation weitergegeben. Stefan Langmanns Vater hat schließlich eine Selektion von besonders würzigen, kleinbee-
„2024 HAT UNS GEZEIGT, DASS GROSSE WEINE DORT ENTSTEHEN, WO UNS DIE NATUR HERAUSFORDERT.“
Verena Langmann
rigen Klonen durchgeführt, die seither in den besten Parzellen des Weingutes gepflanzt wurden und von denen man heute profitiert. Stefan und Verena Langmann haben dann akribisch analysiert, sodass die Rebsorte nun zur Höchstform aufläuft – knackig, komplex, leichtfüßig, wenngleich vor allem das vergangene Jahr kein einfaches war. Wenn die Natur fordert, antwortet der Schilcher, und 2024 brachte Winzer*innen wie Reben gleichermaßen an ihre Grenzen. Jahrhundertealtes Wissen hilft. Vor allem mit den Lagen Hochgrail und Langegg präsentieren die Langmanns zwei beeindruckende Schilcher, die das Potenzial des Blauen Wildbachers unter veränderten klimatischen Bedingungen neu definieren. Hut ab!
Wir durften uns in Begleitung von Verena Langmann durch das Schilchersortiment kosten und waren wirklich überrascht. Das Säurespiel ist ausgewogen, die Weine machen richtig Freude – vom Schilcher Klassik bis zum Edla und dem Hochgrail Sonnenhang, der uns besonders geschmeidig in Erinnerung blieb. Auch die beiden prickelnden Varianten konnten überzeugen. Unser dringender Rat: Geben Sie dem Schilcher eine (zweite) Chance! www.weingut-langmann.at
Rotwein wird seit heuer auch kühl getrunken. Vor allem bei jungen, fruchtbetonten und leichteren Rotweinen kann die kühlere Temperatur durchaus belebend wirken.
Einige heimische Winzer haben den Trend bereits erkannt und teils eigene coole
Rote kreiert oder empfehlen für Bestehendes aus dem Sortiment gerne eine kühlere Trinktemperatur. Probieren Sie’s aus, manchen tut der Cooldown wirklich gut.
1 DIE FRUCHTIGKEIT des Blaufränkisch Eisenberg DAC vom Weingut Rosner Unger aus Deutsch-Schützen kommt bei kühler Trinktemperatur besonders gut zur Geltung. 10 Euro. www.schuetzenerberg.at 2 DIE GÖTTLESBRUNNER WINZERIN Tina Netzl hat einen eigenen Zweigelt speziell zum Kühl-Genießen (4–6 °C) vinifiziert und ihm den unmissverständlichen Namen „Kuhlbar“ gegeben. 9,50 Euro. www.netzl.at 3 EIN WENIG HAT MAN am Weingut Scheiblhofer ja gehadert, dem Kühlexperiment den Namen „John“ des Flaggschiffes zu überlassen. Man hat’s gewagt, und das zu Recht. Für die Cuvée aus Zweigelt und Merlot wird eine Trinktemperatur von 6 bis 8 °C empfohlen. Bei passender Temperatur ändert sich die Farbe des Etiketts von Weiß auf Blau. 9,90 Euro. www.scheiblhofer.at 4 DER ST. MAGDALENER CLASSICO aus der Kellerei Bozen ist vollmundig-fruchtig und lässt sich auch gerne gekühlt trinken, wie wir beim Winzertalk der Interspar Weinwelt gelernt haben. Nachschauen unter www. interspar.at/winzertalk. 9,90 Euro. www.kellereibozen.com 5 „FRUCHTIGE, LEICHTE ROTWEINE profitieren enorm von kühleren Trinktemperaturen“, finden Andreas und Hans Michael Nittnaus vom gleichnamigen Weingut in Gols. Das trifft besonders auf ihren Zweigelt Freddo zu, für den sie eine Temperatur von 10 bis 12 °C empfehlen. Auch hier ändert das Etikett praktischerweise die Farbe. 8 Euro. www.nittnaus. net 6 DER BLAUFRÄNKISCH CSATERBERG vom Weingut Rainer & Kathrin Stubits aus dem burgenländischen Kohfidisch bringt kühle Frucht, Würze und feine Mineralität ins Glas. 16 Euro. www.stubits.at 7 DER ROTWEIN, der auch ein Weißwein sein könnte. Der Puszta Libre von Claus Preisinger aus Gols ist in vielerlei Hinsicht anders. Sieht man schon an der Flasche. Bio, unfiltriert, unkompliziert. Um 12,99 Euro zum Beispiel unter www.weinco.at
Ab sofort kommt auch der Rotwein in den Kühler. Von räder design, um 39,99 Euro gesehen im APFIs in Wattens.
NEUANFANG MIT TRADITION
Im Weingut Christina und Rainer Wess beginnt ein neues Kapitel: Das Vater-Tochter-Gespann setzt mit Leidenschaft auf charakterstarke Weine aus den besten Lagen des Kremstals. Die beiden bewirtschaften acht Hektar in Spitzenlagen wie Pfaffenberg, Kögl und Weinzierlberg – teils in steilen Steinterrassen, typisch für die Region. Nach einer herausfordernden Phase, in der Christina Wess einige ihrer Weinberge zurücklassen musste, startet sie mit umso mehr Energie durch. Ihr Fokus liegt auf der Herstellung von authentischen Weinen, die ihre Herkunft widerspiegeln. Wir haben die Grünen Veltliner Christina (10,10 Euro) und Krems (15,80 Euro) sowie den Riesling Rainer (13,60 Euro) gekostet und mögen vor allem deren puristische Unkompliziertheit. www.wess.co.at
Wer Rosé sagt, muss Strehn sagen, denn Pia Strehn hat im Burgenland eine wahre Rosérevolution angestoßen. Gemeinsam mit ihren Brüdern Andy und Patrick führt sie das Weingut in Deutschkreutz in vierter Generation, wobei der Fokus ganz klar auf hochwertigen und charaktervollen Roséweinen liegt. Der Elefant im Porzellanladen ist nicht nur wegen seines Namens unser absoluter Favorit. Um 29 Euro unter www.strehn.at Wer’s lieber prickelnd hat, greift zum Shiki Miki Rosé Brut (15,90 Euro).
Frisch, frech, unkompliziert – White Jugend vom Weingut Allram ist der weiße Allrounder aus dem Kamptal, der einfach Spaß macht. Fruchtig, aromatisch und mit feiner Würze passt er perfekt zu leichten Gerichten, lauen Abenden und guten Gesprächen. Ein Wein, der Jugend im Herzen trägt – egal, wie alt man ist. Entdeckt in der Vinothek Gottardi in Innsbruck um 15,95 Euro. www.gottardi.at
In vielen Häusern ist Wein weit mehr als eine Begleitung zu einer großartigen Küche. Hier erzählen Raritäten Geschichten und werden Keller zu Bühnen. Unsere Top 3:
Hier steckt Gastgeber Rainer Müller selbst hinter der rund 1.200 außergewöhnliche Raritäten und Jahrgänge fassenden Weinkarte, die von Gault Millau zur „Weinkarte des Jahres 2022“ geadelt wurde und laut Meininger zu den 100 besten im DACH-Raum zählt. Im Gourmetrestaurant „Alps & Ocean“ werden die edlen Tropfen fein zum jeweiligen Gang abgestimmt.
Große Namen gehören beim Thema Wein dazu. Damit die Begleitung beim Genuss der 2-SterneKüche von Andreas Döllerer jedoch nicht zum Name-Dropping-Spektakel wird, setzt Head of Wine und Master Sommelier Alex Kolbinger lieber auf lässige Pairings – als Sake-Samurai gerne auch darauf.
Alex Kolbinger, Head of Wine im Genießerhotel Döllerer, ist einer von nur 275 Master Sommeliers weltweit.
Es herrscht eine Luftfeuchtigkeit von 60 Prozent, die Temperatur ist perfekt ausbalanciert, Werke von Mozart schallen aus den Boxen und es wird LED-Licht-Therapie eingesetzt: Im auch architektonisch herausragenden Keller „Weinblick“ herrscht Sommelier Fernando Fanaro, der die Weine perfekt auf die Gerichte im Sternerestaurant „dahoam“ von Gastgeber Andreas Herbst abstimmt.
Vom 15. bis 17. September 2025 wird die Messe Innsbruck bei der FAFGA zum pulsierenden Treffpunkt für Hotellerie, Gastronomie und Tourismus.
Die FAFGA bringt die Vordenker und Macher mit den Entscheidungsträgern der Branche zusammen – drei Tage voller frischer Ideen, spannender Einblicke und praxisnaher Lösungen. Mittendrin: Das FAFGA FUTURE FEAST, die Innovationsbühne der FAFGA, auf der große Namen, neue Perspektiven und topaktuelle Themen aufeinandertreffen.
LEADERSHIP
MIT RALF RANGNICK
Gleich zum Auftakt am Montag steht Ralf Rangnick, Teamchef der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft, auf der Bühne. In seiner Keynote zeigt er, wie Leadership, Motivation und Teamgeist Höchstleistungen möglich machen und wie sich diese Prinzipien direkt auf Hotels, Restaurants und touristische Betriebe übertragen lassen.
KULINARISCHE SPANNUNG
MIT FRANK ROSIN
Am Mittwoch sorgt Frank Rosin für kulinarische Spannung: Im „Duell der Spitzenköche“ tritt er gegen den Tiroler Thomas Penz
an – live, unter Zeitdruck und mit kreativen Zutaten. Danach spricht Rosin über Qualität, Innovation und Persönlichkeit in der modernen Gastronomie.
ZUKUNFTSTHEMEN IM FOKUS
Der Dienstag dazwischen gehört der Gastlichkeit von morgen: Stefan Bletzacher von Coca-Cola HBC Österreich erklärt, wie ikonische Marken Gäste emotional binden und Erlebnisse schaffen, die im Gedächtnis bleiben. Anschließend zeigt Manfred Maierhofer von Amazon Web Services, wie generative KI die Hospitality verändert – von personalisierten Reiseplänen über gezielte Marketingkampagnen bis hin zu virtuellen Hotelrundgängen. PR
TOPTRENDS, PERSPEKTIVEN UND AUSTAUSCH
Neben dem Bühnenprogramm bietet die FAFGA ein starkes Ausstellerangebot mit den neuesten Produkten, Konzepten und Dienstleistungen für alle Bereiche der Hospitality. Hier treffen Trends, Ideen und Tatkraft auf Menschen, die den Tourismus von morgen gestalten wollen. www.fafga.at
fafga.at
Fachmesse für Gastronomie, Hotel & Design
NUR FÜR FACHPUBLIKUM.
15. SEPT.
Messe Innsbruck
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17. SEPT.
Messe Inns
Die Eventlocation Tirolium in Reith bei Seefeld begeistert Genießer*innen bei privaten Feiern und geschäftlichen Anlässen. Ergänzend verwöhnt das Catering Tirolium sowohl vor Ort als auch außerhalb des Hauses mit seinem kulinarischen Angebot.
Hinter dem Tirolium steht langjährige Erfahrung in der Gastronomie: Initiator Martin Schieferer kennt durch seine Tätigkeit im Verleih professioneller Kassensysteme die Abläufe von Großveranstaltungen aus erster Hand. Mit dem Bau des Tirolium im Jahr 2021 sammelten Schieferer und sein Team erste praktische Erfahrungen im Bereich kulinarischer Angebote, etwa bei der Versorgung von Organisationen wie dem Kindergarten Reith bei Seefeld oder bei Mittagstischen. Darüber hinaus wurden erste Veranstaltungen ausgerichtet, bei denen je nach Bedarf externe Köche die gastronomische Betreuung übernahmen.
Schritt für Schritt hat sich das Tirolium zu einem durchdachten Konzept mit exzellenter Verpflegung entwickelt. An der Spitze der Küche stehen Michael Gallo und Thomas
TIROLIUM IST GENUSS, DER ZU
IHNEN KOMMT – ODER IN DER EVENTLOCATION AUF SIE WARTET.
Schweninger, die langjährige Erfahrung in der Gastronomie einbringen: Gallo, elf Jahre erfolgreich selbstständig, übernahm 2022 die Kulinarik im Unternehmen, seit 2024 unterstützt ihn Schweninger mit seiner Expertise in der gehobenen Gastronomie. Auch das Catering spiegelt dies wider: Seit 2024 wird Kulinarik erstmals außerhalb des Hauses angeboten. Abgestimmt auf den jeweiligen Kundenwunsch werden verschiedene Canapés, feinstes Fingerfood, Grillbuffet samt saisonalen Salaten und Brot sowie ein
Spektrum an warmen Gerichten angeboten. Ob süß, herzhaft, vegetarisch oder vegan –für jeden Geschmack ist gesorgt. Dabei kommen überwiegend regionale und saisonale Zutaten zum Einsatz. Kurzum: Das Angebot ist vielseitig, kreativ, maßgeschneidert und preislich fair.
Zusätzlich zum Eventcatering können auf Wunsch passende Getränke und professioneller Service bereitgestellt werden. Das Tirolium kann dabei auf einen breiten Pool an Helfer*innen zurückgreifen, die je
nach Veranstaltung hinzugezogen werden. Das gesamte Team ist mit Leidenschaft am Werk, der Service zuvorkommend und aufmerksam. Das wird auch bei den Kund*innen positiv wahrgenommen. „Ich weiß, dass ich mich auf die Küche und den Service rundum verlassen kann“, sagt Schieferer.
Aktuell kann das Tirolium auf zahlreiche Höhepunkte zurückblicken. Den Auftakt bildete die zweitägige Großveranstaltung der deutschen Prüfgesellschaft DEKRA im Jänner 2025 in der WM-Halle Seefeld mit 1.400 Gästen: ein tirolerisch-bayrischer Themenabend, gefolgt von einem festlichen Galadinner. Darüber hinaus durfte das Tirolium zum zweiten Mal die jährliche Trophäenschau in Seefeld mit über 1.000 Gästen kulinarisch begleiten und mit regionalen Spezialitäten verwöhnen – ein Vertrauensbeweis, der Schieferer besonders ehrt. Und auch wenn Schieferer sich durchaus zutraut, mehr als 1.000 Gäste zu verköstigen, muss es nicht immer eine Großveranstaltung sein. Das Cateringangebot richtet sich an alle, die ihre Veranstaltung stressfrei und unkompliziert kulinarisch begleiten lassen möchten.
Die Eventlocation Tirolium in Reith fasst bis zu 100 Personen und bietet eine lässige mobile Bar, Musikanlage, Beamer und alles, was für eine gelungene Veranstaltung dazu-
Tirolium-Initiator Martin Schieferer und sein Team begleiten auch Ihre Veranstaltung.
„ICH WEISS, DASS ICH MICH AUF DIE KÜCHE UND DEN SERVICE RUNDUM
VERLASSEN KANN.“
Martin Schieferer
gehört. Das Catering kann selbstverständlich dazugebucht werden. Verkehrsgünstig an der Bundesstraße gelegen, bietet die Location zudem ausreichend Parkmöglichkeiten. Bei schönem Wetter lädt der Außenbereich zum Verweilen ein und gewährt einen wunderbaren Blick auf die Hohe Munde und die umliegende Bergwelt. Bis in die Morgenstunden ohne Lärmbelästigung kann nahezu alles gefeiert werden: Verlobungen, Hochzeiten, Taufen, Geburtstage, Weihnachtsfeiern, Firmenevents – sogar ein Leichenschmaus wurde bereits mehrmals ausgerichtet.
Das Tirolium ist mehr als eine einfache Location. Es ist ein Ort, an dem Menschen zusammenkommen, gemeinsam Erlebnisse teilen und besondere Momente schaffen.
TIPP: Es ist nie früh genug, an die nächste Weihnachtsfeier zu denken. PR
EVENTS & CATERING TIROLIUM
Gewerbegebiet 52
6100 Reith bei Seefeld www.tirolium.at
Es gibt Räume, die sind mehr als vier Wände. Die Küche ist ein solcher. Lange Zeit war sie funktional gedacht: ein Ort, an dem gekocht, gespült und vorbereitet wurde – oft abgetrennt vom Wohnbereich, verborgen hinter Türen. Heute ist sie offener, großzügiger und präsenter denn je. Nicht selten ist sie der erste Raum, den Gäste sehen, und der letzte, den sie verlassen.
Ein Platz, an dem sich das Leben sammelt.
TEXT: MARINA BERNARDI
er Wandel begann schrittweise. Mit dem Verschwinden der Speisekammer, den ersten offenen Grundrissen und dem wachsenden Wunsch nach Geselligkeit veränderte sich die Rolle der Küche. Kochen wurde nicht mehr als isolierte Arbeit gesehen, sondern als gemeinsames Erlebnis. Die Anforderungen an unsere Küchen haben sich deshalb radikal verändert. Weil die meisten Menschen anders einkaufen, aufbewahren, kochen und andere Lebensgewohnheiten haben als einst ihre Großeltern. Die Küche von heute muss praktisch, aber zugleich Statussymbol und Ausdruck des Lifestyles sein.
DESIGN TRIFFT AUF LEBENSGEFÜHL
Mit der neuen Rolle kam ein neues Erscheinungsbild. Küchen sind heute oft das ästhetische Statement im Wohnraum: klare Linien, edle Materialien, warme Oberflächen, kombiniert mit modernen Geräten, die leise arbeiten und sich optisch zurücknehmen. Dabei sind Küchen nicht nur schön, sondern hochfunktional. Schubladen gleiten sanft, Arbeitsflächen sind widerstandsfähig und leicht zu reinigen, Beleuchtungskonzepte setzen Akzente und schaffen Atmosphäre. Die Küche ist heute sowohl Werkstatt als auch Wohnzimmer und es ist gerade diese Dualität, die ihren Reiz ausmacht.
Ästhetik ist seit Generationen auch der Antrieb im Einrichtungshaus Wetscher in Fügen. Es ist das Leitmotiv – gestern, heute und morgen. Schönheit ist die Philosophie, die dem Familienunternehmen als Funda-
„Von der Feuerstelle bis zum multifunktionalen Mittelpunkt des Familiengeschehens war die Küche immer schon der zentralste und am intensivsten bespielte Platz in jedem Zuhause.“
MARTIN WETSCHER
ment dient und zugleich den wachen Blick in die Zukunft ebnet. „Es ist eine große Freude für mich, dass meine beiden Söhne Maximilian und Johannes diese Unternehmenskultur weiter in die Zukunft tragen“, sagt Martin Wetscher. „Dieses Streben, stets über sich hinauszuwachsen, immer das Beste hervorzubringen, das liegt in unserer DNA.“ Es ist das Gespür für die individuelle Gestaltung eines Raumes auf Basis von Stil und Handwerk, das bei Wetscher zur ureigenen Gesinnung geworden ist. Das gilt für jeden
Raum des Hauses und ganz besonders für die Küche. Die Küche erfüllt aktuell mehr Aufgaben als je zuvor – und genau deshalb ist ihre Planung so entscheidend. Das bedeutet, Bewegungsabläufe zu verstehen, Wege zu verkürzen, Arbeitszonen sinnvoll zu ordnen und Stauraum intelligent zu nutzen. Auch Licht spielt eine Schlüsselrolle: Arbeitsflächen brauchen gezielte Helligkeit, Essbereiche ein warmes, einladendes Licht. Materialien müssen nicht nur zur Optik, sondern auch zum Lebensstil passen – wer viel kocht,
Die Küchen von heute müssen große Erwartungen erfüllen. Die Weinsammlung muss ebenso Platz finden wie frischeste Zutaten fürs tägliche Umsorgen von Familie, Gästen, Kindern. Durch die meist offene Gestaltung muss die Küche wieder sehr viel wohnlicher wirken. Planung, technische Umsetzung, Auswahl der Materialien, Farbabstimmung und Schaffen der individuell richtigen Atmosphäre sind zu komplexen Aufgabenstellungen geworden.
braucht andere Oberflächen als jemand, der nur am Wochenende den Herd anstellt. Eine gut geplante Küche funktioniert wie ein unsichtbarer Helfer: Sie unterstützt, ohne im Weg zu stehen, und bietet genau dort Platz und Ausstattung, wo man sie intuitiv braucht. „Die Planung einer Küche soll Vorfreude bedeuten“, findet Martin Wetscher und bei Wetscher hat man jahrzehntelange Erfahrung damit: „Eine der hunderten von uns geplanten Küchen ist seit 45 Jahren im Dienst. Wir haben die verschiedensten Strömungen erlebt und befinden uns auf einem Niveau, auf dem wir die Küchenplanung bis zur Perfektion kultiviert haben.“ Und auch in Zeiten von Algorithmen und künstlicher – vermeintlicher – Intelligenz kann die Planung einer guten Küche nur in persönlicher Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Innenarchitekten entstehen. Eben weil sie etwas höchst Individuelles und Persönliches ist. Die Küche ist der soziale Magnet des Hauses: Hier kommt man zusammen, teilt Zeit und Erlebnisse, probiert Neues aus. Sie ist der Raum, in dem Alltag und besondere
Momente nahtlos ineinander übergehen. Die Wetscher-Innenarchitekt*innen begleiten diesen Prozess mit viel Erfahrung, Sorgfalt und einem geschulten Blick für Architektur, Raumstrukturen, Materialien und Licht und natürlich für die individuelle Persönlichkeit der Kund*innen – von der ersten Idee bis zur finalen Umsetzung. Gerade bei ambitionierten Vorhaben ist der Planungsprozess oft komplex und umfangreich mit vielen Details, die es zu klären gilt. Wer eine Küche plant, plant nicht nur Schränke und Geräte, sondern entwirft einen Raum, der zu Lebensstil, Gewohnheiten und ästhetischen Vorlieben passt. Eine gute Küche schafft einen Ort, an dem man sich gerne aufhält – ob allein mit einer Tasse Kaffee, im Kreis der Familie oder mit Freunden bis spät in die Nacht. „Ein guter Innenarchitekt hinterfragt Ihre Lebensgewohnheiten. Tun Sie das vorab auch selbst“, rät Martin Wetscher. „Wie ist Ihr Kochverhalten? Für wie viele Personen werden wie oft am Tag Mahlzeiten zubereitet? Welcher Typ sind Sie: Drei-Sterne-Küche oder eher Toast Hawaii? Die Küche ist
Sie ist das realste soziale Medium in unserem Alltag: die Küche. Produktionsstätte für chaotische wie festliche, schnelle wie ausufernde Mahlzeiten. Aufbewahrungsplatz für alles, was die Familie schnell zur Hand haben muss – vom Brotmesser über die Schere und das Gummiringerl bis zur Serviette, Küchenrolle, Weinflasche und Kaffeemaschine. Hier spielt sich alles ab und hier darf beim Einrichten aus dem Vollen geschöpft werden. Die Anschaffung einer Küche darf man getrost mit der Entscheidung für Fenster oder Böden gleichsetzen: sie ist etwas, das man nicht so schnell wieder erneuert. Wie‘s geht und auf was man achten sollte, lesen Sie im Blogbeitrag „Rezeptbuch für eine gute Küche“ von Martin Wetscher auf stories.wetscher.com oder scannen Sie einfach den QR-Code.
Die ganze Welt des Wohnens. Das größte Geheimnis guten Einrichtens ist bei Wetscher eine einfache Tatsache: Es gibt keine Schablone. Keine Instantlösung, die in jede Raumgröße, jede Region und jede Architektur passt. Im heurigen Mai wurde in Fügen die neue großzügige Minotti-Ausstellung eröffnet. Sie präsentiert die gesamte aktuelle Kollektion der italienischen Premiummarke zwischen lässiger Internationalität und zeitloser Eleganz und steht stellvertretend für den Sinn für Ästhetik, Qualität und (Raum-)Planung bei Wetscher.
UNAUFDRINGLICH, ABER AUFMERKSAM, FLEXIBEL UND EINLADEND. SIE SCHAFFT EINEN RAUM, IN DEM NICHT NUR GEKOCHT, SONDERN GELEBT WIRD – TAG FÜR TAG.
ein Geschenk an Sie selbst. Die Frage ist, ob sie lediglich Teil des ästhetischen Masterplans für das Haus ist oder auch lebendige Kommandozentrale für Mehrgangmenüs, Kinderjausen und Co.“
In der Regel ist der Küchenkauf eine Entscheidung für Jahrzehnte und sollte nicht von der Leidenschaft für aktuelle Trends beeinflusst sein. Für ein stimmiges Ganzes sollte bei offenen Küchen gleich großzügig der Ess- und Wohnbereich mitgedacht werden. Und: Bei der Planung einer neuen Küche können gleich alte, festgefahrene Gewohnheiten auf- und durchbrochen und mithilfe von erfahrenen Innenarchitekt*innen neue, geniale Lösungen gefunden werden. Wetscher steht dabei kompetent zur Seite. Full-Service aus einer Hand. Und ist mit seiner Vielzahl an internationalen Spitzenmarken und individuellen Ergänzungsmöglichkeiten aus der eigenen Tischlerei unschlagbar, bei Bedarf kann auch auf das Sortiment von Wetscher Max zurückgegriffen werden. www.wetscher.com
Im April 2024 eröffnete Wetscher sein neues Poliform-Küchenstudio, das auf großzügiger Fläche eine umfassende Kollektion präsentiert – teilweise personalisiert mit Ergänzungen aus den Wetscher Werkstätten. Doch der italienische Komplettanbieter kann viel mehr. Ende September 2024 folgte dann Österreichs größtes Poliform-Studio, das die beeindruckende Vielfalt der Marke zeigt – vom Ess- und Wohnzimmer bis hin zu Ankleide- und Schlafzimmer.
Besonders stolz sind wir darauf, internationale Weinund Spirituosenmarken in Österreich exklusiv zu führen. Wir sind direkt vor Ort und beliefern die Gastronomie und den Fachhandel von unserer Zentrale in Wörgl und unserem Depot in Imst.
UNSER SORTIMENT –ALLES AUS EINER HAND!
Wir offerieren bekannte Klassiker und Paradeweingüter sowie Neuheiten und Trends der österreichischen und internationalen Weinszene. So können unsere Gastronomie- und Fachhandelskunden Ihren Kunden eine abwechslungsreiche Weinauswahl bieten.
Unser erlesenes Spirituosenprogramm lässt keine Wünsche offen – vom Standardsortiment bis hin zu besonderen Spezialitäten bieten wir alles.
Bier ist wunderbar vielseitig und ein fest verwurzelter Klassiker. Daher sind wir stolz eine besonders vielfältige Bierauswahl präsentieren zu können. Wenn es eine alkoholfreie Alternative sein soll, bietet unser Sortiment die passenden Limonaden, Fruchtsäfte und Eistees.
UNSERE LOGISTIK –WIR BRINGEN DIE WELT DES GENUSSES INS HAUS!
Mit unseren eigenen LKWs liefern wir schnell und direkt von unserem Zentrallager in Wörgl oder unserer Niederlassung in Imst.
Optimaler Service und umfangreiche Beratung unserer Kunden sind uns als langjähriger und verlässlicher Partner der Gastronomie und des Fachhandels ein großes Anliegen. Daher stehen unsere Mitarbeiter im Verkaufsbüro und unser Außendienst gerne beratend zur Seite. Ob es um die Entscheidung bei der Sortimentsauswahl oder die Gestaltung der Wein- und Getränkekarte geht – Sie können auf uns zählen.
WÖRGLER BODEN 13-15 6300 WÖRGL
TELEFON: +43 50 220 WEIN@MORANDELL.COM
INDUSTRIEZONE IMST 50 6450 IMST
TELEFON: +43 50 220 401 DEPOT.IMST@MORANDELL.COM
Das Online-Research-Institut Marketagent stellt die Gastronomie auf den Prüfstand und hat eine Studie über Servicequalität, Trinkgeld und rote Linien im Gaststättengewerbe veröffentlicht.
20 %
DER BEFRAGTEN GEHEN EINMAL ODER MEHRMALS PRO WOCHE INS RESTAURANT.
20 %: MEHRMALS PRO MONAT /
25 %: CA. EINMAL PRO MONAT / 4 % GEHEN GAR NICHT (MEHR)
HABEN SIE IN EINEM RESTAURANT/ SPEISELOKAL SCHON EINMAL … (Mehrfachnennungen möglich)
59 %
SCHAUEN AUFS GESAMTPAKET AUSWÄRTSESSEN DARF ETWAS KOSTEN, ABER NUR, WENN QUALITÄT, PORTION UND SERVICE STIMMEN.
27,4 % ACHTEN SEHR AUF DEN PREIS, RECHNEN MEIST SCHON VORAB MIT, WAS DAS ESSEN AM ENDE KOSTEN WIRD, UND ENTSCHEIDEN DANN, OB ES SICH LOHNT / 13,4 % GÖNNEN SICH GERNE ETWAS UND LASSEN SICH BEIM PREIS NICHT EINSCHRÄNKEN. FÜR GUTES ESSEN/ SERVICE ZAHLEN SIE AUCH GERNE MEHR.
50 % einen leeren Teller bestellt, um das Essen zu teilen (Räuberteller)
47 % kein Trinkgeld gegeben
35 % reserviert und sind zu spät gekommen
17 % ein Chaos auf dem Platz hinterlassen
14 % längere Zeit am Laptop gearbeitet, ohne viel zu konsumieren
12 % reserviert und sind ohne abzusagen nicht erschienen
9 % reserviert und zur gleichen Zeit in anderen Lokalen reserviert
15 %
RESERVIEREN VOR IHREM RESTAURANTBESUCH IN DER REGEL EINEN TISCH.
33 % GEHEN LIEBER SPONTAN ESSEN.
48 %
DER BEFRAGTEN FINDEN, DIE SERVICEQUALITÄT IN RESTAURANTS IST IN DEN LETZTEN ZWEI JAHREN UNVERÄNDERT GEBLIEBEN.
17 % EMPFINDEN IHN ALS BESSER / 35 % FINDEN, ER HABE SICH VERSCHLECHTERT.
GRÜNDE FÜR UNZUFRIEDENHEIT IM RESTAURANT (Mehrfachnennungen möglich)
33 % Preis-Leistungs-Verhältnis
27 % Qualität der Speisen/Getränke
25 % Service/Personal
24 % Wartezeiten/Ablauf
16 % Lärm/Temperatur/Atmosphäre
12 % Sauberkeit/Hygiene
11 % Sitzplatz/Anordnung der Tische
11 % Zusatzgebühren
8 % Reservierung/Platzvergabe
5 % Regelung bezüglich Hunden
4 % Kinder-/Familienfreundlichkeit
18 % Ich habe mich noch nie geärgert
62 %
HABEN VERSTÄNDNIS, WENN GÄSTE IHRE HUNDE INS RESTAURANT MITNEHMEN.
56 %
VERSTEHEN, WENN RESTAURANTS ZUTRITT FÜR KINDER ERST AB 16 JAHREN ERLAUBEN (ADULTS ONLY)
WAS WÄRE FÜR SIE
EIN AKZEPTABLER PREIS FÜR … (Mittelwert)
EIN GLAS LEITUNGSWASSER: EUR 0,90
48 % WÜRDEN KEIN LEITUNGSWASSER BESTELLEN, WENN ES ETWAS KOSTET
EINEN LEEREN ZUSATZTELLER: EUR 1,12
64 % WÜRDEN KEINEN ZUSATZTELLER BESTELLEN, WENN ER ETWAS KOSTET.
AKZEPTIEREN DIE ANGABE VON KREDITKARTENDATEN BEI DER RESERVIERUNG.
32 % EHER NICHT / 52 % AUF KEINEN FALL. IN DER SCHWEIZ UND DEUTSCHLAND IST DIE AKZEPTANZ DEUTLICH HÖHER.
per E-Mail über die Website des Restaurants über die App des Restaurants über eine allgemeine Restaurant-App/Website
UND GEBÜHREN IN RESTAURANTS/SPEISELOKALEN?
70 % Gebühr bei Nichterscheinen ohne Absage der Reservierung
70 % kein WLAN für die Gäste
49 % reservierte Tische stehen nur für 1 – 2 Stunden zur Verfügung (Time-Slot)
37 % Gebühr für Änderungswünsche bei Speisen
35 % Gebühr für ein Glas Leitungswasser
26 % Gebühr für einen leeren Zusatzteller (Räuberteller)
25 % Gebühr, wenn nicht alle reservierten Gäste kommen
23 % Gebühr oder Mindestkonsumation
20 % Servicegebühr/Trinkgeld, das automatisch auf die Rechnung aufgeschlagen wird
90 %
GEBEN FÜR GUTES SERVICE GERNE EIN GUTES TRINKGELD
84 %
WÜRDEN ES BEGRÜSSEN, WENN GUTES SERVICE DURCH FAIRE LÖHNE BELOHNT WIRD – NICHT NUR TRINKGELD.
91 %
FINDEN, TRINKGELD SOLLTE GRUNDSÄTZLICH STEUERFREI SEIN
34 %
GEBEN AUCH BEI SCHLECHTEM SERVICE TRINKGELD. telefonisch
131 Quelle: marketagent.com, Eigenstudie, Erhebungszeitraum: 29. April bis 8. Mai 2025, Kernzielgruppe. Personen im Alter zwischen 14 und 75 Jahren. Zahlen gerundet
Kulinarische Feinheiten und Besonderheiten, Neues, Bewährtes, Bekanntes, Geheimes. Hier und anderswo. Für Sie getestet.
Es ist keine paar Monate her, dass Tina Marchelli und ihr Team die Küche in den Amonti Chalets im Südtiroler Ahrntal übernommen haben. Das war ein bemerkenswerter und mutiger Schritt. Aber ein Schritt genau zum richtigen Zeitpunkt. Gemeinsam mit ihrer Frau und Souschefin Kim Marchelli schafft sie einen Spagat, der beeindruckt. Alles, was hier auf den Teller kommt, trägt unverkennbar die DNA des Ahrntals. Und auch die von Kim Marchellis Großmutter. Es sind alte, traditionelle Rezepte und Geschmäcker, die hier einen modernen Twist bekommen und zeitgemäß präsentiert werden. Das beginnt bei den zahlreichen Grüßen aus der Küche, kleine Kunstwerke allesamt, und endet mit einem Schokoladedessert der Extraklasse: der legendären „Zigarre“. Dazwischen serviert das Team ein Menü mit herausragendem Risotto (mit Wildkräutern und Schafkäse), einen Rehrücken zum Niederknien und einen Psairer Saibling mit Roter Bete und Bohnenkraut. Und weil Südtirol nicht ohne Speck zu denken ist, macht Tina Marchelli auch Speck. Und was für einen.
MÜHLWALDERSTRASSE 9, I - 39032 MÜHLEN IN TAUFERS, INFO @ AMONTICHALETS.COM WWW.AMONTICHALETS.COM
Dass Peter Zittera nach seiner Zeit beim steirischen Spitzenkoch Richard Rauch zurück in den elterlichen Betrieb gekommen ist, ist ein Glücksfall fürs Stubaital. Der Hoferwirt gilt seither als Refugium für kulinarisches Handwerk. Wenn Zittera Kalbskopf auf der Karte hat, dann beginnt die Zubereitung beim Kopf. Das ist deshalb wichtig zu erwähnen, weil der zu backende Kalbskopf küchenfertig beim Großhändler verfügbar ist und eigentlich nur noch gebacken werden muss. Das ist Zitteras Sache nicht. Er widmet sich dem Kopf mit Hingabe. Zieht das Fell ab, kocht, sägt, schneidet, stopft das Fleisch in Kastenformen und schickt es am Schluss durch Österreichs meistbefahrene Straße: die Panierstraße. Im Hoferwirt wird aber nicht nur das Handwerk beherrscht, man hat auch die Produktqualität im Griff. Regionalität ist bei Peter Zittera so selbstverständlich, dass er oft gar nicht dran denkt, darüber zu reden. Ein Wirtshaus, wie es im Buche steht. DORF 12, 6167 NEUSTIFT, INFO @ HOFERWIRT.AT, WWW.HOFERWIRT.AT
Wer an Freitagen auf die Idee kommt, sich und die Seinen mit echten Zillertaler Bauernkrapfen zu verwöhnen, sollte das zeitig planen und entsprechend vorreservieren. Denn der Freitag ist bei Anni und Andreas Ritter Krapfentag. Seit Jahren. Da wird gepresst, was das Zeug hält. Gelernt hat Anni Ritter das Krapfenmachen von ihrer Großmutter, die es wiederum von ihrer Großmutter, der Bäuerin z’Hachtler am Stummerberg, gelernt hat. Die Geheimnisse (die längst keine Geheimnisse mehr sind) des alten Rezepts: dünn getriebene Blattln, Graukas, Bröseltopfen, Erdäpfel, Schnittlauch, Salz. Das war’s. Geöffnet hat die Bauernkuchl nur Freitag, Samstag und Sonntag. Neben den großartigen Zillertaler Krapfen gibt es die Klassiker der heimischen Wirtshausküche. In erfreulich guter Qualität. ST. MARGARETHEN 113A, 6220 BUCH IN TIROL, RITTER.ANNI @ GMAIL.COM, WWW.BAUERNKUCHL.AT
JÜRGEN SCHMÜCKING ist Journalist und Fotograf, seine Themen sind Kulinarik, Gastronomie und Landwirtschaft. Ihn interessiert, wo und wie Lebensmittel hergestellt werden, wie sie schmecken und auf welchen Wegen sie die Gaumen der Konsument*innen erreichen. Außerdem ist er Chief Inspector für den Restaurantführer Gault & Millau in Österreich und Südtirol und macht ganz wunderbare Fotos. Wenn noch Zeit bleibt, schreibt (oder fotografiert) er Bücher.
Im Oniriq ist Ruhe eingekehrt. Nicht dass sich nicht einiges bewegen würde. Darauf kommen wir gleich. Aber die Turbulenzen der letzten Jahre sind endgültig Schnee von gestern. Und das spürt man. In der Stimmung im Restaurant. Und im Menü. Vor allem im Menü. Zwei davon stehen zur Wahl. Einmal mit Fisch und Fleisch, einmal ohne. Ersteres startet mit Udo Hermanns Interpretation der (Haller) Alpengarnele. Mit Mangold und Erdnuss. Oder – ebenfalls ein Gericht im ersten Drittel des Menüs – die Donauforelle mit Holunder und der herrlich aromatischen (und wunderschönen) Chioggia-Rübe. Der signature dish, schlicht „Zwiebel“ genannt, ist ein echter Soul-Food-Burner. Im Zwiebel angerichtet, auf Heu gebettet. Cremiges Eigelb, Trüffel. Ein Gang, bei dem man sich wünscht, es gäbe Nachschlag. Udo Hermann weiß, was er tut. Vor dem Oniriq stand er an der Seite von Heinz Reitbauer oder Hubert Wallner. Die Schule ist spürbar, die eigene Handschrift aber klar erkennbar. Und in Sachen Wein und Champagner ist das Oniriq ohnehin eine Klasse für sich.
BÜRGERSTRASSE 13, 6020 INNSBRUCK, RESTAURANT @ ONIRIQ.AT, WWW.ONIRIQ.AT
„Das bedeutet für uns, Projekte aus allen Blickwinkeln zu betrachten. Von der Technik über Architektur bis zum Interior Design und Möbelbau bieten wir abgestimmte Gesamtkonzepte.“
„Unser oberstes Ziel ist es, Räume zu gestalten, in denen sowohl der gastronomische Ablauf als auch das Design perfekt harmonieren. Jeder Sitzplatz soll am Ende ein Ort zum Wohlfühlen für die Gäste sein.“
NADJA MARTHA Interior Design | Planung
„Der Möbelbau für den Einsatz in Hotels und Restaurants verlangt nicht nur robuste Materialien, sondern auch langjährige Erfahrung und fachliches Know-how.“
RICHARD GÖTZL Tischlermeister
Die Kältepol Gruppe vereint fünf starke Unternehmen unter einem Dach: Kälteund Klimatechnik, Großküchen, Architektur, Interior Design und Möbelmanufaktur. Gemeinsam bieten sie ganzheitliche Lösungen – von der technischen Planung bis zur individuellen Gestaltung. Kund*innen profitieren von der einzigartigen Verbindung aus technischem Know-how, gestalterischer Kompetenz und handwerklicher Präzision.
Den Ursprung bildet Kältepol Kälte- und Klimatechnik, ein verlässlicher Partner für Hotels, Labore, Rechenzentren und die Industrie. Maßgeschneiderte, ener-
„Viele unserer Kunden wissen noch nicht, dass wir Sie nicht nur beim Hochbau und der Innenarchitekur unterstützen können, sondern bereits das Genehmigungsverfahren für sie vorbereiten und abwickeln.“
DIPL. - ING. JUSTINAS PAJAUJIS Architektur | Ziviltechnik
gieeffiziente Systeme sorgen für zuverlässige Kühlung und ein Plus an Wirtschaftlichkeit. Ergänzt wird das Angebot durch Gastrowest, Spezialist für funktionale Großküchenlösungen in Gastronomie, Gemeinden und Betrieben – geplant mit Blick auf Langlebigkeit, Effizienz und Design.
K4 Architektur setzt neue Maßstäbe im Hotel- und Gastronomiebereich. Hier entstehen Raumkonzepte, die Technik und Atmosphäre perfekt vereinen. Das darauf abgestimmte Interior Design verwandelt funktionale Flächen in stimmige Erlebnisräume, unterstützt durch die hauseigene Möbelmanufaktur. Maßgefertigte Einrichtungslösungen machen jedes Projekt unverwechselbar – für Gäste ebenso wie für Mitarbeiter*innen.
Die Tischlerei Schöner Wohnen ergänzt das Portfolio mit hochwertigen Möbeln für anspruchsvolle Privatkund*innen. Kreativität, Qualität und zeitloses Design stehen dabei im Mittelpunkt. So entstehen aus dem Zusammenspiel der fünf Unternehmen Orte, die nicht nur funktionieren, sondern begeistern – effizient, nachhaltig und mit Weitblick geplant. PR
„Eine Gastronomieplanung nach bewährtem Schema zu erstellen, ist einfach – doch nur wenige hinterfragen, ob dieser Ablauf für den jeweiligen Betrieb sinnvoll und zeitgemäß ist.“
HANNES SCHÜTZ Beratung | Planung | Verkauf
„Egal ob Kältetechnik oder Gastrogeräte, ich gebe von früh bis spät mein Bestes, dass unsere Kunden wieder reibungslos arbeiten können.“
ALEXANDER ROM Kälteanlagen- und Servicetechniker
Durchdachte Planung, funktionales Design und höchste handwerkliche Qualität – maßgeschneiderte Lösungen für jeden Bereich.
„Man kann nicht kochen, wenn man Menschen nicht mag.“
JOËL ROBUCHON, FRANZ. STERNEKOCH
Das Problem an Essen von Oma ist, dass man fünf oder sechs Tage danach schon wieder hungrig ist.
Wer gut kocht, wird nie einsam sein.
„Ich bin kein Vielfraß –ich bin ein Entdecker des Essens.“
ERMA BOMBECK, AMERIK. HUMORISTIN
„Gulasch mit Zwiebeln vom Vortag? Können Sie wegschmeißen. Ich unterstütze Qualität, nicht Faulheit.“
ECKART WITZIGMANN, ÖSTERR. JAHRHUNDERTKOCH
„Es ist leichter, einem Restaurant gegenüber treu zu sein als einer Frau.“
FEDERICO FELLINI, ITAL. REGISSEUR UND DREHBUCHAUTOR
„Man lernt viel über jemanden, wenn man gemeinsam isst.“
ANTHONY BOURDAIN, AMERIK. KOCH UND AUTOR
Der Clown ist die wichtigste Mahlzeit des Tages.
Wenn dir das Leben eine Zitrone gibt, bestell Tequila dazu.
„Das Dessert ist der wich gste Teil des Essens, denn es ist das Letzte, woran sich Ihre Gäste erinnern, bevor sie ohnmäch g am Tisch liegen.“
WILLIAM POWELL, AMERIK. SCHAUSPIELER
Alles nochmal Menü passieren lassen.
Es gibt Leute, die nur aus dem Grund in jeder Suppe ein Haar finden, weil sie davorsitzen und so lange den Kopf schütteln, bis eines hineinfällt.
Satt heißt nicht, dass kein Kuchen mehr reinpasst.
„Wenn die Menschen nichts essen müssten, würden die Köche verhungern.“
WALTER LUDIN, SCHWEIZER THEOLOGE
„Wenn ein Koch keine Petersilie hat, bleibt ihm nichts anderes übrig, als seinen Beruf aufzugeben.“
ALEXANDRE DUMAS D. J., FRANZ. DRAMATIKER
„Nicht jeder kann ein Trüffel sein. Die meisten von uns sind Kartoffeln. Und eine Kartoffel zu sein, ist eine echt gute Sache.“
MASSIMO BOTTURA, ITAL. KOCH
„Diese Pizza ist so ekelhaft, dass man dich in Italien dafür verhaften würde.“
GORDON RAMSAY, GEWOHNT SPÖTTISCHER BRITISCHER (FERNSEH-)KOCH
IST ZUM KOCHEN ZU SPÄT, WENN MAN AUFTRAGEN SOLL.
Ein guter Koch hat mehr Fe an den Händen als im Bauch.
„Wenn ich ein herausragender Koch bin, dann deshalb, weil ich meine Saucen selbst mache.“
ALAIN DUCASSE, FRANZ. KOCHLEGENDE
Klug ist, zu wissen, dass eine Tomate eine Frucht ist. Schlau ist, eine Tomate nicht in einen Fruchtsalat zu schnibbeln.
FEINES AUS DER REGION UND INSPIRATIONEN FÜR KREATIVE GESCHMACKSMOMENTE. AUS LIEBE ZUM GENUSS!
MULTITALENT
Neu isser zwar nicht mehr, praktisch allerdings bleibt er: der Quooker. Aus dem Hahn kommt je nach Wunsch kaltes oder warmes Wasser, kochend heißes oder prickelndes. Wir können ihn nur empfehlen. Erhältlich unter anderem bei mg interior an der Innsbrucker Haller Straße.
Gemeinsam mit dem Content-Creator Jonny Balchin – besser bekannt als AustrianKiwi (734.000 Follower auf Instagram) – hat Österreichs siebenfacher Chilisaucen-Weltmeister Tommy Hlatky aus Kärnten die neue Chilisauce „nur a bissi schaf“ auf den Markt gebracht –eine fruchtig-milde Ananas-KiwiMischung mit einem kleinen Anteil an Habanero-Chilis. Vor Kurzem wurde diese in Berlin bei den „European Hot Sauce Awards 2025“ auf Anhieb zur besten Chilisauce Europas gekürt. In der AustrianKiwi-Box kommt die Sauce mit zwei schärferen Varianten daher – „nix für’n kindergeburtstag“ und „geh leck mi am arsch“. 3er-Box um 29,90 Euro unter www.tomshotstuff.at
Manche Mühlen mahlen langsam, die von aarke gehört nicht dazu. Der regulierbare Mahlgrad eignet sich für alle Zubereitungsarten, von der Mokkakanne bis zum Cold Brew. Um 369 Euro erhältlich in Roswitha Gundolfs Rosalon in Hall.
Aus der Feindestillerie Kössler aus Stanz bei Landeck kommt normalerweise ziemlich Hochprozentiges. Nun trägt auch der Edelbrenner dem Trend zu weniger bis gar keinem Alkohol Rechnung und bringt mit Oxivita eine alkoholfreie Alternative auf den Markt. Hinein kommen Preiselbeeren, Kräuter, Honig und Apfelessig. Erhältlich zum Beispiel über die Bauernkiste um 25,20 Euro für 0,35 Liter.
Armin Hofmann und Roland Tiefnig haben unter dem Namen Pro Planche innovative Schneidbretter aus Papier auf den Markt gebracht. Die sind nachhaltig und tatsächlich extrem robust. Und sogar spülmaschinentauglich. Das große pro planche 4 mit praktischer Edelstahlkante ist eine echte Allzweckwaffe. Um 179,90 Euro unter www.proplanche.com
Yotam Ottolenghi kocht fantastisch und schreibt ganz wunderbare Kochbücher. Für Serax hat er in Zusammenarbeit mit dem italienischen Künstler Ivo Bisignano eine Geschirrlinie designt. Servierteller gibt es ab 16 Euro im Rosalon in Hall.
Josef Jenewein stellt unter dem Namen „Bergblut“ gesunde Obst- und GemüseDirektsäfte sowie Shots her. Im Onlineshop sind die Säfte einzeln oder bereits als Kuren zusammengestellt erhältlich. Für die Extra-Immunpower kommt das BioIngwerkonzentrat gemeinsam mit einer Variante mit Kurkuma daher. Das Duo aus zwei 500-ml-Flaschen ist um 34,80 Euro unter www.dasbergblut.com zu haben –perfekt als Shot, schneller Ingwertee, Golden Milk oder als frische Schärfe für die Limo. Kürzlich hat Bergblut übrigens den Saftkur-Hersteller Pressbar übernommen (www.pressbar.eu), beide Marken bleiben bestehen und eigenständig, die Auswahl ist nun allerdings noch breiter.
NOMNOM
Zwischendurch darf’s auch gern mal was Süßes sein. Der Frühstücksklassiker von Ruetz vereint zarten Plunderteig und edle Schokolade. Außen glänzend mit zarter Kruste, innen fein schmelzend. So mögen wir das.
Die Tiroler Chorizo mit dem Gütesiegel „Qualität Tirol“ vereint eine südliche Würzmischung mit traditionellem Handwerk und höchster Qualität aus regionalem Fleisch. Erhältlich in allen Hörtnagl-Filialen sowie in gut sortierten Supermärkten.
WASSER MARSCH
Wassersprudler gibt es mittlerweile einige am Markt, der Carbonator Pro von aarke macht dabei eine richtig gute Figur. Um 299 Euro erhältlich im Rosalon in Hall.
„GENUSS IST EINE FRAGE DER PHANTASIE.“
Markus M. Ronner
Wir sind dem ganzen DubaiSchoki-Hype ganz gut entkommen und genießen unsere Pistazien lieber anders. Als samtig-nussiges Pistazienmus von Rubens zum Beispiel, in das 100 Prozent feinste, reine Pistazien kommen. Die zart-cremige Pistaziensauce ist super für Desserts und Eis oder zum Verfeinern von Gebäck. Erhältlich bei Spar, Eurospar und Interspar.
Der Trend zeigt klar: Pflanzliche Ernährung ist längst mehr als ein Lifestyle und auch beim Naschen muss niemand mehr Kompromisse eingehen: Mit ihren drei veganen Sorten bietet Tony’s Chocolonely puren Schokogenuss. We like! www.tonyschocolonely.com
„Es gibt keinen Fisch ohne Gräten und keinen Menschen ohne Mängel“, sagte Lorenz Zincgref. So wollen wir das nicht stehenlassen. Die Vasen von Madam Stoltz sind garantiert grätenfrei. Verschiedene Farben um 24,95 Euro erhältlich im APFIs.
Weil es zwar schön ist, über Sake zu lesen (siehe Seite 108), aber noch ein bisserl schöner, ihn zu kosten, haben wir hier ein paar SakeTipps für Sie, die Mark Henderson vom Tiroler Spirituosenspezialisten Weisshaus empfiehlt
SAKARI KANJUKU UMESHU
MUROKA GENSHU SAKE 19 %
Nur vollreife Pflaumen kommen beim Kanjuku Umeshu Muroka Genshu Sake der Sakari Brauerei zum Einsatz. Diese werden in den hauseigenen Sake gelegt, um einen Sake zu kreieren, der sich harmonisch zwischen Frucht und Säure präsentiert. Dabei ist er vielseitig einsetzbar: als Aperitif mit Tonic Water aufgespritzt oder als Digestif, on the rocks serviert. 0,7 Liter, 36,90 Euro
NIHONSAKARI YUZU SAKE 8 %
Ein fruchtbetonter Sake von Nihonsakari mit dem unverwechselbaren Geschmack von Yuzu. Die YuzuFrucht und der König des Sake-Reises – das Yamada-NishikiReiskorn – werden zur Herstellung dieses einzigartigen, leichten und sommerlich frischen Sakes verwendet. 0,7 Liter, 41,90 Euro
TIPP: Gekühlt oder auf Eis serviert eignet sich der Nihonsakari Yuzu Sake für laue Sommerabende in geselliger Runde.
SAKARI DAIGINJO NO. 12 SAKE 16 %
Bereits seit 1889 braut die Sakari Brauerei in Nishinomiya exzellenten Sake. Der Daiginjo No. 12 darf sich seit 2021 mit einer Goldmedaille von den International Wine Awards schmücken. Reinstes Wasser vom Rokko-Berg, Yamada- Nishiki-Reis, gepaart mit über 130 Jahren Erfahrung, komplettieren das Rezept für den Daiginjo No. 12. 0,7 Liter, 31,90 Euro
TIPP: Pur und leicht gekühlt begleitet der Sakari Daiginjo No. 12 Sake gekonnt Gerichte mit Meeresfrüchten und Tofu.
UNTER WWW.WEISSHAUS.AT
GANZ UNKOMPLIZIERT BESTELLEN.
EIN BARHOCKER WIE EIN REITERSATTEL
Das Designduo Neuland Paster & Geldmacher hat mit Kya einen echt lässigen Barhocker für Freifrau entworfen, auf dem man ganz klassisch oder auch gerne rittlings sitzen kann. Lederversion um rund 620 Euro. Freifrau erhältlich bei Freudling Wohndesign in Fügen.
„DER GENUSS IST ES, DER UNS GLÜCKLICH MACHT, NICHT DER BESITZ.“
Michel de Montaigne
MAHLSTUNDE
Die hochwertigen Mühlen von Billund aus Dänemark mahlen mit dem patentierten CrushGrind-Werk aus Keramik sowohl Salz und Pfeffer als auch alle Arten von getrockneten Kräutern und Gewürzen. Und sie sehen auch echt lässig aus. Um rund 35 Euro eingepackt im Büro im Laden in Hall.
NUSS DICH FIT
Figen Webhofer bringt mit ihrem Wanu hochwertige Walnüsse ganz unkompliziert zu Ihnen nach Hause. Und das Beste: Man tut damit auch noch Gutes, weil man mit dem Kauf ein soziales und ökologisches Projekt in Moldau unterstützt. Mittlerweile gibt’s neben den Kernen auch ein Öl sowie ein Bio-Mus und neuerdings auch ein Walnuss-Mehl als wahren Proteinbooster. 500 g um 9,90 Euro unter www.wanu.at
Wenn es beim Kochen eines braucht, dann sind das gute Messer. Jene von Tyrolit life machen echt Freude. Das schwarze Fly Wheel Cut mit einer Klingenlänge von 20 Zentimetern ist das optimale Allzweckmesser und kommt mit Lederschutz daher. 299,88 Euro unter www.tyrolitlife.com
Ein Soda-Zitron ist der ultimative Frischekick. Seit einiger Zeit gibt’s auch eine 100 Prozent natürliche Version aus Schwoich und uns gefällt alles daran – von der Verpackung über den Inhalt bis zum Onlineauftritt. Reinschauen und bestellen unter www.soda-zitron.at .
PASTA LA VISTA
Das Pesto rosso von Bertagni ist aromatisch, würzig und 100 Prozent bio – perfekt zu Pasta, Brot oder als Dip. Gesehen bei Spar, Eurospar und Interspar.
SNACKTIPP
Als Pendant zum Hörtnagl-Klassiker Mayonnaisesalat gibt es ab sofort auch einen Schweizer Wurstsalat. Das dafür zu Wurst verarbeitete Fleisch kommt zu 100 Prozent aus Österreich. Erhältlich in allen Hörtnagl-Filialen sowie bei MPREIS im praktischen 150-Gramm-Becher. www.hoertnagl.at
BESTER DEAL? WAS IST ER WIRKLICH WERT?
Immobilienkäufer kommen nicht nur mit Fragen, sondern auch mit Taktik. Verhandeln gehört für sie dazu – meist mit dem Ziel, den Preis zu drücken. Private Verkäufer geraten hier schnell in die Bredouille. Ohne Erfahrung und Strategie ist das Ergebnis meist ein Preisnachlass, der nicht nötig wäre.
Die gute Nachricht: Wer souverän verhandelt, verliert nicht. Im Gegenteil: Mit der richtigen Vorbereitung und durchdachtem Marketing ist man in manchen Fällen sogar in der Lage, den Kaufpreis noch etwas nach oben zu bringen.
Wie diese Strategie konkret für Ihre Immobilie aussehen könnte, bespreche ich gerne mit Ihnen in einem unverbindlichen Gespräch.
Geschäftsführerin Anna Jenewein
RARITÄT IM EXKLUSIVEN STADTTEIL SAGGEN! Paketverkauf: 3-Zimmer-Wohnung mit großer Rendite einheit | ca. 130 m² | 26 m² Terrasse | 2 Bäder | Renditeobjekt: Lagerräume EG und UG ca. 567 m² | Preis auf Anfrage.
office@immobilien-jenewein.at www.immobilien-jenewein.at
Der Dampfbackofen BORA X BO ist voll gepackt mit Funktionen aus dem Gastrobereich und bringt die nun formschön auch in private Küchen. Gesteuert werden kann das Teil über eine App. Bora ist bei Freudling Wohndesign in Fügen erhältlich, wo man Ihnen auch gleich die optimale Küche plant.
Das Leben ist eh schon ernst genug, also lasst uns lächeln. Auch in der Küche. „Kiss my kitchen“ geht mit gutem Beispiel voran, im APFIs gibt’s nebst den freundlichen Geschirrtüchern auch verschiedene Spülschwämme und -tücher.
Ein wenig mehr von allem bitte: Messbecher von räder design ab 12,95 Euro gesehen im APFIs.
Die Salze von Nicolas Vahé schauen am Tisch nicht nur gut aus, sie schmecken auch so. Perfekt zum Verschenken und Selberbehalten. Um je 15,95 Euro zu haben im APFIs in Wattens.
Aus einer gemeinsamen Vision der Schwoicher Brauerei Bierol und BASEFIVE, der Trainings- und Therapielocation in Innsbruck, entstand ein alkoholfreies Bier, das mehr ist als bloßer Ersatz: OHA ist ein fruchtig-erfrischendes Pale Ale, handwerklich gebraut in Tirol, isotonisch und natürlich und ideal für nach dem Sport. Und natürlich auch sonst. Die Dose gibt’s um 2,95 Euro unter www.bierol.at
André Vögele züchtet auf seinem 300 Jahre alten Schlotthof in Innsbruck Pustertaler Sprinzen und macht daraus etwas ganz Besonderes: Alpenjerky nämlich, also eine Art Trockenfleisch, das man snacken kann oder das sich auch ganz gut auf Wanderungen als Proviant macht. Vögele nimmt dafür das weiße Scherzl, schneidet es von Hand, dann wird’s gewürzt und luftgetrocknet. 50 g um 13,90 Euro, 100 g um 24,90 Euro. Bestellen unter www.alpenjerky.at, wo es auch hausgemachte Alpenwurzen gibt, in die auch ein bisschen Duroc-Schwein darf.
ALS EINEN MENSCHEN DADURCH ZU ÜBERRASCHEN, DASS MAN IHM MEHR GIBT, ALS ER ERWARTET HAT.“
Charles Baudelaire
Der Topf aus hitzebeständiger Keramik ist vielseitig einsetzbar und mag auch Induktionskochfelder. Perfekt zum Schmoren und Dampfgaren. Um 189 Euro gekauft im Rosalon in Hall.
Vom Familienweingut Sattlerhof im südsteirischen Gamlitz kommen normalerweise richtig gute Weißweine. Mit „Justé“ gibt’s nun auch eine lässige alkoholfreie Alternative. Hergestellt wird das Getränk aus Kräutern und Quitten, die ihm eine sanft-fruchtige Note verleihen, und wird so zum leichtfüßigen Speisenbegleiter mit wenig Zucker und ohne Kohlensäure. Name und Idee sind übrigens der Frau von Winzer Andreas Sattler geschuldet: „Als meine Frau Juste schwanger war, haben wir bei diversen gemeinsamen Abendessen festgestellt, dass es zwar viele alkoholfreie Alternativen gibt, aber wenig, was sich als unkomplizierte Weißweinalternative eignet“, so der Winzer, der das Problem nun behoben hat.
TIPP: Man kann am Weingut auch übernachten und vorzüglich speisen! www.sattlerhof.at
EI, EI, EI
Die Eierbecher von Rice aus der neuen Serie „All you need is love and …“ sorgen für gute Laune am Frühstückstisch. Buntes 6er-Set um 30 Euro gesehen in Katrin Stiller’s zauberhaftem Büro im Laden in Hall.
„Les 3 Frères“ vom Château Lézergué ist eine feine Cuvée aus traditionellen bretonischen Apfelsorten, fruchtigfrisch und mit angenehmer Säure. Für den original bretonischen Cidre müssen Sie auch nicht nach Frankreich, weil Dalila und Eric von „Die Franzosen“ in der Innsbrucker Altstadt ihn für Sie bequem nach Tirol bringen. 750-mlFlasche um 9,80 Euro.
JA, ICH GRILL!
Im Grillduo von Hörtnagl steckt der Geschmack des Sommers: Die Tomaten-Mozzarella-Bratwurst ist zart, aromatisch und mit feiner mediterraner Note. Die rustikale Frankfurter mit Tiroler Speck und Käsewürfeln kommt herzhaft, würzig und mit einer deftigen Füllung daher. Die perfekte Kombi! Erhältlich in allen Hörtnagl-Filialen. www.hoertnagl.at
Wenn man etwas in der Küche nie genug haben kann, dann sind es Schüsseln. Jene von asa sind besonders schön. Verschiedene Größen ab 8,95 Euro erhältlich im APFIs in Wattens.
Bücher, die nicht nur gut aussehen, sondern auch richtig gut schmecken –für alle, die mit Herz, Hunger und Neugierde am Herd stehen.
VALENTINA RAFFAELLI & LAURA SPINELLI, RAETIA VERLAG, 224 SEITEN, EUR 32,–
Für viele ist Salat meist einfach kleines Beiwerk zum „richtigen“ Essen. Damit tut man ihm allerdings unrecht. Valentina Raffaelli macht aus Salat eine vollwertige und -mundige, kreative Hauptmahlzeit, und das zu jeder Jahreszeit. Weil Salat viel mehr ist als schnödes Grünzeug. Laura Spinelli hat die vielseitigen Gerichte fotografisch perfekt in Szene gesetzt, das Layout ist aufgeräumt und übersichtlich. Unsere Herbstlieblinge sind definitiv der Romanesco mit Trüffel, Spinat und Haselnüssen und der Rotkohl mit Blutorange und Blauschimmelkäse. Unter den 60 Rezepten ist für jeden das passende dabei.
FLORIAN SEIDL, TYROLIA VERLAG, 232 SEITEN, EUR 29,–
Der Innsbrucker Florian Seidl arbeitet bei einer Airline und verbindet seine Liebe zum Kochen mit dem Schreiben und Fotografieren. Seit fast 20 Jahren verfasst er die Kochkolumne „MundArt“ im Stadtmagazin 6020 und hat seine Kreativität nun in ein Kochbuch gepackt. Dafür hat er 80 Rezepte herausgesucht, sie nach Jahreszeiten geordnet und mit Schritt-für-SchrittAnleitungen versehen.
SARA FORTE, KNESEBECK VERLAG, 320 SEITEN, EUR 35,–
Kochen für Freunde und Familie kann herrlich unkompliziert sein. Im Grunde geht’s doch darum, Zeit miteinander zu verbringen. Sara Forte liefert in ihrem Buch die kulinarische Begleitung. Die mehr als 120 Rezepte sind alltagstauglich, saisonal und voller Geschmack. Dazu gibt sie Tipps zur Planung. We like!
Die Menschen hinter Habitat: Fotografin Birgit Pichler, Christoph Krabichler, Autorin Sarah Strigl und Grafikerin Eva Stern. Das Cover ziert dazu ein Kunstwerk der Innsbrucker Künstlerin Elisabeth Schutting.
Für unsere Kulinarik-Ausgabe 2024 hatten wir die große Freude, Koch Christoph Krabichler zum Interview zu treffen (nachzulesen hinter dem QR-Code). Er hat zu dieser Zeit gerade sein Kochbuch „Habitat“ veröffentlicht und von der Gastronomischen Akademie Deutschland dafür gleich die Goldmedaille in der Kategorie „Regionalität“ verliehen bekommen. Und das völlig zu Recht. Mit „Habitat“ hat Krabichler ein Porträt seiner kulinarischen Heimat geschaffen, in dem die Wurzeln der Tiroler Kulinarik und der nachhaltige und bewusste Umgang mit regionalen Lebensmitteln im Vordergrund stehen. Das Buch hat indes nicht nur hierzulande für Aufsehen gesorgt: Beim renommierten Gourmand World Cookbook Award wurde „Habitat“ mit dem Special Award „Best Book in the World 2025“ prämiert – eine Ehrung, die von der internationalen Jury ausschließlich an sogenannte very important books in the world vergeben wird. „Eine beeindruckende Hommage an das kulinarische Erbe der Tiroler Alpen: Dieses Meisterwerk hebt klassische Tiroler Gerichte durch moderne Interpretationen auf ein neues Niveau – stets verwurzelt in regionalen und saisonalen Zutaten. Durch die Würdigung lokaler Produzentinnen und Produzenten bietet es nicht nur Rezepte, sondern ein lebendiges Porträt einer Region, die tief mit ihrer Landschaft und Esskultur verbunden ist. Ein bemerkenswerter Beitrag zur zeitgenössischen alpinen Küche“, findet die Jury. Die Preisverleihung fand Mitte Juni in der portugiesischen Küstenstadt Estoril statt. Bravo!!!
CHRISTOPH KRABICHLER, MATTHAES VERLAG, 240 SEITEN, EUR 49,90
In Habitat versammelt Christoph Krabichler 50 seiner Rezepte und gibt darin auch regionalen Produzent*innen in Wort und Bild eine Bühne.
Amandine Bernardi, Knesebeck Verlag, 240 Seiten, EUR 45,–Wie toll ist dieses Buch, bitteschön! Wir mögen einfach alles daran. Das hölzerne Cover mit Fräsung, das coole Layout und jedes einzelne Rezept, weil Schmorgerichte einfach immer gehen. Amandine Bernardi (die Chefredaktion fühlt sich ihr sehr verbunden!) ist eine französische Foodbloggerin, die in ihren alltagstauglichen Rezepten französische Tradition mit internationalen Aromen vereint. In „Cocotte“ schmort und brät sie Rind, Kalb, Lamm und Schwein, Geflügel, Fisch und Vegetarisches und gerne auch mal Außergewöhnliches. Kuchen zum Beispiel. Oder Popcorn. Weil das Buch ist, wie es ist, eignet es sich super als Geschenk. Wir behalten das unsrige gern selbst. Wer Französisch kann, gerne hier lang: www.amandinecooking.com
1,2 kg Rinderschulter
750 ml Rotwein
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
200 g Speck (am Stück)
Olivenöl
1 EL Mehl
2 oder 3 Zweige Thymian
1 Lorbeerblatt
1 Rinderbrühwürfel
2 Zucchini
Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
1 Das Fleisch idealerweise bereits am Vortag, mindestens aber 3 Stunden vorher in 3 bis 4 cm große Stücke schneiden. In eine Schüssel legen und den Wein angießen. Zugedeckt an einem kühlen Ort marinieren.
2 Die Fleischstücke mit dem Schaumlöffel herausheben und die Marinade aufbewahren.
3 Die Zwiebel abziehen und in Ringe schneiden, den Knoblauch abziehen und hacken. Den Speck in Würfel schneiden. Einen Schuss Olivenöl im Schmortopf erhitzen, Zwiebelringe und gehackten Knoblauch darin einige Minuten anschwitzen. Die Speckwürfel hinzufügen und weiterbraten, bis sie goldbraun sind. Dann alles herausnehmen und beiseitestellen.
4 Etwas Olivenöl in den Schmortopf geben und die marinierten Fleischstücke darin rundum bei starker Hitze etwa 10 Minuten goldbraun anbraten. Mit dem Mehl bestäuben, vermengen und 2 Minuten weiterbraten.
5 Den Zwiebel-Speck-Mix wieder in den Topf geben, Thymian und Lorbeerblatt hinzufügen. Die Marinade und 200 ml Wasser angießen und den Brühwürfel hineinbröckeln. Aufkochen, dann die Hitze reduzieren und zugedeckt bei schwacher Hitze 1 ½ Stunden köcheln lassen, dabei gelegentlich umrühren.
6 Die Zucchini in nicht zu dünne Scheiben schneiden, hinzufügen und zugedeckt 30 Minuten garen. Den Deckel abnehmen und die Sauce bei mittlerer Hitze 20 bis 30 Minuten etwas einkochen lassen. Dazu Salzkartoffeln oder Reis servieren.
VARIANTE: Nehmen Sie einmal Karotten statt Zucchini.
ZILLERTAL DUNKEL
Das Zillertal Dunkel ist eine untergärige Bierspezialität, die ihre dunkle Farbe durch den Einsatz von Gerstenröstmalz erhält. Es besticht durch eine fein ausbalancierte und unaufdringliche Malznote, ist überraschend frisch mit zurückhaltender Süße. Es passt hervorragend zu kräftigen Speisen, aber auch zu nussigen Desserts.
Kulinarik, Lifestyle, Kultur, Genuss: Fingerfood und Geschmacksverstärker.
Südtirols Dreisternekoch Norbert Niederkofler wurde kürzlich – gemeinsam mit dem Osttiroler André Cis (ihn lernen Sie in dieser Ausgabe im Zuge der Sake-Geschichte auf Seite 108 kennen) – zum Schlossherrn und übernahm den Ansitz Heufler im Antholzertal. Er versteht dies als natürliche Erweiterung seiner „Cook the Mountain“-Philosophie und als Modellbetrieb verantwortungsvoller Gastlichkeit. Für die Küche zeichnet Matteo Delvai verantwortlich, der bereits seit mehreren Jahren Teil von Niederkoflers Team ist und dessen kulinarische Vision mit viel Feingefühl interpretiert. Die Karte ist erfreulich bodenständig und preislich fair. Gestartet werden kann unter anderem mit einer gemischten kalten Platte mit heimischen Wurst- und Käsespezialitäten, Meerrettich und Essiggurken oder Ahrntaler Graukäse, Pressknödel oder Schlutzer, als Hauptspeisen stehen Wiener Schnitzel, geschmorte Rinderwange, Schweinshaxe oder Saibling mit Bozner Sauce auf der Karte. Den Abschluss bilden Kaiserschmarren, Apfelstrudel oder Milchreis. Niederkoflers Lieblingsgericht. Und wie es sich für einen Ansitz gehört, kann man hier natürlich auch übernachten. Jedes der zehn Zimmer und Suiten ist dabei anders und schon beim Betreten wird man in eine andere Welt versetzt: Die originalen Holztüren verfügen über kunstvolle Eisenbeschläge und -klinken. Elektronische Zimmerkarten sucht man vergeblich. Dachkonstruktionen mit Sichtbalken, Lärchenholzböden, Erker mit Sitzecken, originale Schränke und Truhen werden mit modernen, bequemen Betten und edler Bettwäsche kombiniert. Der ursprünglich von der Familie Heufler von Rasen im Jahr 1580 errichtete Adelssitz gilt als eines der bedeutendsten architektonischen Beispiele der Renaissancearchitektur Südtirols. Lange wurde er als Privathaus genutzt, nun sorgfältig restauriert und als Restaurant und Hotel wiedereröffnet. Welch Glück! www.ansitzheufler.com
SCHLOSSHOTELS & HERRENHÄUSER
Der exklusive, mit viel Liebe restaurierte Ansitz Heufler zählt seit dem vergangenen Jahr zur Vereinigung der Schlosshotels & Herrenhäuser, der außergewöhnliche historische Hotels und Hideaways in Österreich, Italien, Deutschland und der Slowakei angehören. Einen Überblick samt schöner Hintergrundgeschichten bietet ein 120-seitiger, hochwertiger Katalog. Zum Hineinblättern und Bestellen scannen Sie einfach den QR-Code.
Der Osttiroler Günter Leiter ist im Brotberuf eigentlich Techniker und auch wenn er bereits in der Schule kritzelte, so kam er erst 2016 zur wirklichen Malerei. Der Kontakt mit Ölfarbe dauerte allerdings lediglich zwei Monate. 2018 schließlich schuf er sich sein eigenes kleines Atelier in Sillian und fand sein Material im Rohleinen, das er heute vor allem mit Kohle bearbeitet. „Meine Bilder sollen realistisch aussehen und an alte Fotografien erinnern“, sagt Leiter. Tatsächlich versteht er es, „die Landschaft ohne Pathos – aber idealisiert –darzustellen, zeitgenössisch, teils historisch, mit Abstand zum Kitsch in seiner Darstellung, ruhig und sehr ausgewogen durch die Schwarz-Weiß-Darstellung. Einfach Bilder, die man sich gerne anschaut und die auch unter die Haut gehen. Ich betreibe meine Galerie seit fast 45 Jahren, habe mit vielen Künstlern zusammengearbeitet und würde Günter Leiter als absolutes Ausnahmetalent bezeichnen“, sagt Galerist Peter Augustin, der Günter Leiter in Innsbruck eine Einzelausstellung widmet. Leiter zeigt in „Zeitlos“ neue Arbeiten, die er in den vergangenen zwölf Monaten geschaffen hat. Eröffnet wird die Ausstellung am 4. Oktober 2025 um 17 Uhr im Rahmen der Langen Nacht der Museen, die Bilder sind anschließend bis 9. November zu sehen. www.galerie-augustin.com
Mag. Nicol Philipp ist öffentliche Notarin in Rattenberg.
Beim Kauf einer Immobilie geht es oft nicht nur um hohe Geldbeträge, sondern um eine echte Lebensentscheidung. Daher ist eine sichere und rechtlich geregelte Abwicklung besonders wichtig.
Ist die Suche nach der Traumimmobilie erfolgreich verlaufen und können sich Verkäufer*in und Käufer*in hinsichtlich der Kaufmodalitäten einigen, startet die eigentliche Immobilientransaktion. Zur Absicherung des Kaufpreises erfolgt der Immobilienkauf in den meisten Fällen über eine Treuhandschaft. Dabei wird der Kaufpreis nicht sofort an den/die Verkäufer*in ausbezahlt, sondern zunächst auf ein Treuhandkonto überwiesen. Die Aufgabe des Treuhänders besteht dabei darin, sicherzustellen, dass sowohl die Käufer- als auch die Verkäuferseite den vertraglichen Verpflichtungen nachkommen. Erst wenn alle Formalitäten erledigt sind, wird der Kaufpreis an die Verkäuferseite weitergeleitet.
Meist bewahren Notar*innen als Treuhänder*innen die für die Kaufabwicklung erforderlichen Geldbeträge von der/dem Käufer*in auf und zahlen nach Erfüllung des Treuhandauftrages direkt an den/ die Verkäuferin aus. Die Abwicklung einer Treuhandschaft erfolgt über ein eigens eingerichtetes Treuhandgeldkonto bei der Notartreuhandbank AG. Dieses Konto dient ausschließlich zur Verwaltung der Gelder, die im Rahmen des Immobilienverkaufs notwendig sind. Sobald im Grundbuch alle Änderungen entsprechend dem Vertrag bzw. Treuhandauftrag eingetragen wurden, wird der Kaufpreis ausbezahlt und das gegenständliche Treuhandkonto wieder gelöscht. Wie die Treuhandschaft zu erfolgen hat, wird zur Absicherung beider Vertragsparteien vorab im Treuhandvertrag definiert.
Käufer*innen haben dadurch die Sicherheit, dass die Kaufpreisauszahlung erst erfolgt, wenn die Grundbucheintragung abgeschlossen ist. Verkäufer*innen haben die Gewissheit, dass der Kaufpreis am Treuhandkonto hinterlegt wurde und somit die Bonität des Käufers bzw. der Käuferin vorhanden ist. Über das Treuhandkonto kann auch die finanzierende Bank die Bereitstellung der Kreditsumme für den Kaufpreis direkt abwickeln. Ihr Notariat begleitet Sie beim Weg zu Ihrem Wohntraum als One-Stop-Shop im Bereich der Immobilien. Damit Ihre Lebensentscheidung für die Immobilie auf einem sicheren Fundament steht. PR
NOTARIATSKAMMER
FÜR TIROL UND VORARLBERG
Maximilianstraße 3, 6020 Innsbruck ihr-notariat.at
Die Galerie Nothburga in Innsbruck präsentiert vom 10. September bis 4. Oktober die Ausstellung „Druckgrafik“ mit Arbeiten von Malgorzata Chomicz und Manfred Egger. Mit dabei sind auch einige unerwartete Facetten des Genres.
Malgorzata Chomicz präsentiert in der Galerie Nothburga Beispiele ihrer vielfach auf internationaler Ebene ausgezeichneten Linolschnitte und Radierungen, meist schwarz-weiß gehalten, gelegentlich mit kleinem Farbklecks. Technisch brillant gestaltet sie Naturausschnitte, oft Baumstümpfe, verbrannte Holzteile, Pflanzliches, Landschaftsausschnitte oder Lichtphänomene in ihrer eigenen, unglaublich feinen und detailreichen Technik. Geboren und aufgewachsen in Polen arbeitet Malgorzata Chomicz heute an der Kunstfakultät der Hochschule Ermland-Masuren in Allenstein/ Olsztyn als Professorin für Druckgrafik. Sie kann auf über 70 internationale Einzelausstellungen sowie mehr als 500 Teilnahmen an Gemeinschaftsausstellungen und Grafikwettbewerben weltweit verweisen und erhielt unzählige Preise und Auszeichnungen. Darüber hinaus ist sie immer wieder Gast bei wichtigen Druckgrafik-Events, Symposien und Veranstaltungen in aller Welt.
Ihr zur Seite steht Manfred Egger, Künstler aus Hall, der auf eine ebenso erfolgreiche internationale Karriere zurückblicken kann. Er zeigt in der Ausstellung neuere Arbeiten in seiner spezifischen Holzdrucktechnik. Vielschichtige Formen changieren zwischen Abstraktion und realistischen, auf Naturstrukturen basierenden Darstellungen. In seiner mehrschichtigen Arbeitsweise gelingt es ihm immer wieder, die Grenzen zwischen den einzelnen Schichtungen aufzulösen und den Betrachter perspektivisch zu irritieren. Vordergründiges verschwimmt mit Hintergründigem. Was sehen wir wirklich? Wo täuscht unsere Wahrnehmung? Was ist Trug und was ist echt? Indem Manfred Egger seine formalen Ideen zu Serien (von Unikatdrucken) ausbaut, die sich aus denselben Platten und Druckvorlagen zusammensetzen, macht er die Relativität der Wahrnehmung, des Seins bewusst. Was immer wir erkennen, kann gleichzeitig aus jeweils anderer Perspektive wahrgenommen werden. So erhalten seine Arbeiten zusätzlich Tiefe,
indem sie die Thematik von Sein und Schein, von Fassade und Wahrheit mitreflektieren. Kennengelernt haben sich beide Künstler*innen 2019 anlässlich des „Premio Celommi – Biennale di Incisione e Scultura“ in Teramo/Abruzzen, in der beide Preisträger waren. Kürzlich wurden die beiden ebendort abermals ausgezeichnet. Der zweite Preis in der Kategorie Druckgrafik 20 x 20 cm ging an Malgorzata Chomicz, der dritte an Manfred Egger.
GALERIE NOTHBURGA
Innrain 41, 6020 Innsbruck info@galerienothburga.at www.galerienothburga.at
Druckgrafik
Malgorzata Chomicz | Manfred Egger
Vernissage: 9. September 2025, 19 Uhr
Dauer: 10. September bis 4. Oktober 2025
Mi. bis Fr. von 16 bis 19 Uhr Sa. von 11 bis 13 Uhr
Brot ist weit mehr als ein Grundnahrungsmittel. Es ist der Duft, der uns an die Kindheit erinnert, die Kruste, die beim Brechen knackt, und das weiche Innere, das uns wärmt. Wir lieben es, weil es schlicht und doch unendlich vielfältig ist: von saftigem Sauerteig bis zu luftigem Baguette. Doch gutes Brot ist schwer zu finden. Zeit, Handwerk und hochwertige Zutaten werden oft durch schnelle industrielle Prozesse ersetzt. Echtes Brot braucht Geduld und erzählt eine Geschichte von Tradition und handwerklicher Perfektion. Das Gourmetmagazin Falstaff hat seine Community aufgerufen, die besten Bäckereien des jeweiligen Bundeslandes zu wählen. In Tirol liegt die Hausbäckerei Waldhart aus Telfs vor der Bäckerei Adler in Achenkirch (dort unbedingt einen Backkurs bei Brotsommelier Alexander Adler buchen!) und den Innsbrucker Brotbuben. Auf den weiteren Plätzen: Brotschmiede/Innsbruck, Bäckerei Heidi Hauber/Kufstein, Bäckerei Ernst Joast/Lienz, Bäckerei Moschen/Innsbruck, Bäckerei Liebe Sonne/Hall, Therese Mölk/Völs, Bäckerei Rass/St. Johann.
Tirol ist gesegnet mit zahlreichen wunderbaren, authentischen und genussreichen Almen. In der Moosalm in Mieming kehren wir immer wieder gerne ein. Melina und Florian führen die seit 2023 in mittlerweile vierter Generation. Und das höchst erfolgreich. Das liegt am herrlichen Standort zwischen Wäldern, Wiesen und der Mieminger Kette abseits des oft hektischen Alltags, der herzlichen und ehrlichen Gastfreundschaft und vor allem an der bodenständigen, regionalen Küche. Und: Man kann hier echt gut feiern. Erreichbar ist die Moosalm zu Fuß, mit dem Bike oder wer’s ganz bequem mag, mit dem Auto. Reinklicken unter www.moosalm.at
Kürzlich wurde die Festung Kufstein als neues Mitglied in die Austrian Leading Sights aufgenommen. Das Netzwerk zählt zurzeit 54 Top-Sehenswürdigkeiten in Österreich. Ziel des Vereins ist es, die bedeutendsten Attraktionen des Landes zu vernetzen, ihre internationale Sichtbarkeit zu erhöhen und den Kulturtourismus nachhaltig zu stärken. Mit rund 200.000 Besucher*innen jährlich zählt das Wahrzeichen Kufsteins zu den meistbesuchten Attraktionen Tirols. Zu den weiteren Mitgliedern der Austrian Leading Sights gehören unter anderem Schloss Schönbrunn, der Tiergarten Schönbrunn, die Swarovski Kristallwelten, die Albertina, die Großglockner Hochalpenstraße, das Wiener Riesenrad und das Jüdische Museum Wien.
Mehr zum kulinarischen Kufsteinerland finden Sie in dieser Ausgabe ab Seite 96.
Gut beraten:
Notar:innen stehen am 20. September 2025 für Ihre Fragen und Anliegen zur Verfügung. Nutzen Sie die Chance, sich umfassend zu informieren.
Das erwartet Sie:
• Kostenlose Rechtsberatung
• Gratis Grundbuchauszug
• Beratung zu Kaufverträgen und immobilienrechtlichen Fragen, Testament, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung
Alle Services erhalten Sie auch während der Beratungswochen bis zum 10. Oktober 2025 in jedem Tiroler Notariat –kostenfrei und persönlich.
ihr-notariat.at
von20.Samstag,September
9:00 bis 11:00 SparkassenplatzUhr Innsbruck
ALLES BEGINNT
ZU SCHWEBEN
„Everything begins to float“, sagt eine Romanfigur von Jean-Paul Sartre, als sie erkennt, dass sie nicht im Mittelpunkt der Welt steht, sondern umgeben ist von einer „gleichgültigen“ Vielzahl an Erscheinungsformen der Natur. Ein Schockmoment der Philosophiegeschichte: Der Mensch, die Krone der Schöpfung, ist gerade dabei, seine eigenen Lebensgrundlagen und die vieler Arten zu zerstören. Dieses Themas nimmt sich der ungarische Künstler Tamas Dezső in der Herbst /Winterausstellung von INN SITU im Innsbrucker Stadtforum an. Der international gefeierte Fotograf zeigt in seiner neuesten Werkreihe eindrucksvolle großformatige Fotografien alpiner Waldböden aus Tirol und Vorarlberg, aufgenommen zu jeder Jahreszeit und verfremdet durch Belichtung als Farbnegative. Die Arbeiten sind visuelle Meditationen über die stillen Prozesse pflanzlichen Lebens und das fragile Verhältnis des Menschen zur Umwelt. Die Serie eröffnet neue Perspektiven auf unser Mitsein im organischen Gefüge des Planeten und fordert die Besucher*innen zu einem Innehalten, Nachdenken und Neu-Sehen heraus. Im Zentrum der Ausstellung stehen dabei vier großformatige Dyptichen (mehrteilige Kunstwerke), belichtet als Farbnegative. Die Ausstellung ist vom 8. Oktober 2025 bis 6. Jänner 2026 zu sehen, der Eintritt ist frei.
TIPP: Zur Ausstellung gibt es wie immer ein tolles Begleitprogramm aus Konzert und Dialog. Am 8. Oktober kann man in der wunderbaren Ton Halle die musikalische Reaktion auf die Bilder durch Miriam Feuersinger (Gesang), Elina Albach (Cembalo) und Viviane Chassot (Akkordeon) hören, tags darauf mit INN-SITU-Expert*innen aus Wissenschaft, Philosophie und Musik in einen offenen Austausch gehen. Das Programm ist jeweils kostenlos, eine Anmeldung ist allerdings erforderlich. www.innsitu.at
Eigentlich leben Beatrix und Rudolf Nemetschke im Salzkammergut, wenn sie nicht gerade Olivenöl auf ihrem Landgut in Istrien produzieren. Mit ihrer Marke Avistria wurden sie unter anderem als Newcomer bei der New York International Olive Oil Competition 2023 gleich sieben Mal mit dem GoldAward ausgezeichnet. Ihre Olivenplantage in Sveti Lovreč umfasst 35 Hektar mit etwa 9.400 teilweise jahrhundertealten Olivenbäumen. Der Schwerpunkt liegt auf autochthonen istrischen sowie seltenen, pikanten italienischen Sorten. Avistria produziert mit Kern und ohne Filtration „grünes“, also früh geerntetes Olivenöl, das besonders pikant ist. Fruchtigkeit, Bitterkeit und Schärfe kommen elegant zur Geltung, der Polyphenolgehalt ist überdurchschnittlich hoch. Und ein bisserl heimisch ist es auch. Informieren und bestellen unter www.avistria.at
TRÄUME ICH GERADE?
In der Städtischen Galerie Theodor von Hörmann in Imst erwartet die Besucher mit „Reality Check“ von Christopher Friess eine wirklich spannende Herbstschau. Der transdisziplinäre Kufsteiner Künstler bringt mit Freskomalerei und Sgraffito zwei jahrhundertealte Techniken der Wandmalerei in die Gegenwart. In der Ausstellung verbindet er klassische Handwerkskunst mit Themen wie Wahrnehmung, Bewusstsein und der Grenze zwischen Traum und Realität. Die historischen Maltechniken, bei denen direkt auf frischen Kalkputz gemalt oder in ihn eingeritzt wird, stehen dabei im Kontrast zur flüchtigen, oft instabilen Welt unserer Gedanken und Träume. Inspiriert von der Forschung zum luziden Träumen – dem bewussten Träumen – untersucht Friess, wie Realität entsteht und wie wir sie hinterfragen können. „Reality Check“ ist damit mehr als ein künstlerisches Experiment. Vielmehr ist es eine Einladung, die eigenen Wahrnehmungen zu hinterfragen. Die Ausstellung ist noch bis 31. Oktober zu sehen.
Sojourn bedeutet Aufenthalt, bei uns selbst und allen Stationen unseres Lebens. Birgit Reider und Nancy Leach haben ihr Label in Hall gegründet und nehmen damit mit auf eine Reise zu mehr Wohlgefühl und Zufriedenheit.
Zauberhafte Armbänder (40 Euro) sollen belastende Gedanken in positive Energie transformieren, die edlen Duftkerzen (ab 80 Euro) strahlen wohltuende Gelassenheit aus und entspannen den Geist. www.sojourn-xo.com
GUT GEPOLSTERT
Von Kissen können wir nie genug kriegen. Aus dem APFIs in Wattens nehmen wir immer wieder gerne welche mit – wie jene von Madam Stoltz. 39,95 Euro.
DURCHGEBLICKT
Quadratisch, praktisch, schön: Mia und Lia von Andy Wolf werden aus hochwertigem Acetat handgefertigt und stehen ob ihrer unterschiedlichen Maße quasi jedem. Um je 349 Euro erspäht in Tanja Schaffenrath’s Sehenswert in Wattens.
SCHON SCHÖN
Weil es manchmal einfach Farbe sein muss: Die Club Campus von Nomos ist jung, frei und unkompliziert, hat ein robustes und doch nur 8,2 Millimeter hohes Edelstahlgehäuse und bleibt bis 100 Meter wasserdicht. Im Inneren tickt fein dekoriert und in sechs Lagen feinreguliert das Handaufzugskaliber Alpha aus eigener Manufaktur in Glashütte-Qualität mit Herkunftsschutz. Erhältlich um 1.680 Euro bei Juwelier Dallinger in der Maria-Theresien-Straße in Innsbruck.
„KLEIDER MACHEN LEUTE. NACKTE MENSCHEN HABEN WENIG ODER KEINEN EINFLUSS AUF DIE GESELLSCHAFT.“
Mark Twain
ZUM SITZENBLEIBEN
Weiche, organisch fließende Linien und eine einladende Polsterung machen das Sofa Nimbo von den Bielefelder Werkstätten zum Inbegriff von Behaglichkeit und Entspannung. Der Name, vom lateinischen Wort für „Wolke“ inspiriert, spiegelt sich in der luftigen, fast schwebenden Ästhetik des Designs wider. Der nahtlose Übergang zwischen Sitzfläche und Sockel unterstützt natürliche Bewegungsabläufe und verstärkt das Gefühl von Leichtigkeit und Geborgenheit. Ca. 6.000 Euro bei Aufschnaiter Interior in St. Johann.
HERBST-ZEITLOS
Die REVOLUTION-Line der Orginals-Kollektion von Colmar vereint progressive Schnitte, smarte Materialien und harmonische Kompositionen. Die zeitlos-moderne Kombi aus grauer Wolljacke (449 Euro) und schwarzem Rock aus Kunstleder (319 Euro) gefällt uns sehr. Einen Colmar-Store gibt’s in der Innsbrucker RathausGalerie. www.colmar.com
Ursprünglich kommt aus dem polychromelab ebenso lässige wie innovative Funktionskleidung. Seit geraumer Zeit haben die Oberländer auch das Alpaka für sich entdeckt. Die feinen Woll-Beanies tragen wir quasi seit Tag 1 selber gern, nun hat es das Team rund um Michele Stinco geschafft, das Keratin aus der Alpakafaser zu lösen und daraus eine Kosmetiklinie zu entwickeln. Yay! Sanddorn-Lavendel-Duschgel um 25 Euro. Es gibt auch eine Bodylotion, Handcreme und -seife sowie einen Lippenbalsam.
Gefertigt aus 18-Karat750er-Roségold zeigt das Armband von FOPE die charakteristische Flex’itTechnologie: komplett aus Gold, ohne Verschluss, elastisch und geschmeidig – ein echter Blickfang mit federleichter Eleganz. Bei Juwelier Dallinger in der Maria-Theresien-Straße. 10.310 Euro.
MACH DICH AUF DIE SOCKEN
Mit der „Streetmood Light“Socke von Ooley ist man dank Neonstreifen stets sicher unterwegs. Außerdem sind die Socken wirklich fein und halten echt lange. Um 19 Euro gesehen im Resort in Innsbruck.
Magneten kann man an den unterschiedlichsten Stellen brauchen und manchmal sind sie auch einfach nur eine schöne Deko. Wie die Exemplare von räder design, die wir im APFIs gesichtet haben. 6,99 Euro.
In der Chopard Happy Sport treffen verspielte, frei bewegliche Edelsteine auf edles Design. 33-mm-Gehäuse aus Roségold und Edelstahl. 12.100 Euro.
FOPE setzt auf Komfort und Stil: Die flexiblen Armbänder für sie und ihn kommen ganz ohne Verschluss aus und lassen sich dank des patentierten Flex’it-Systems im Handumdrehen anlegen. Männerarmband aus Weißgold und schwarzen Diamanten, 8.150 Euro.
In der Kollektion Lunaria von Marco Bicego umrahmt feinstes Gold schimmerndes Türkis. Ring aus 750er-Gelbgold. 2.900 Euro.
Die mehrreihigen Colliers und Armbänder von Evanueva in leuchtendem Türkis, Koralle und mit Edelsteinen bringen die Farben der Natur zum Strahlen. Erhältlich in vielen verschiedenen Ausführungen.
ALLE PRODUKTE ERHÄLTLICH BEI GEBRÜDER ARMBRUSTER IN SEEFELD ODER ONLINE: WWW.SHOP-ARMBRUSTER.AT
Nicht nur beim Kochen bietet es sich an, die Haare zusammenzubinden. Die Haarbänder von KKNEKKI sind echte Alleskönner und halten jede Frisur, ohne zu ziepen oder die Haare zu brechen. Außerdem sind die Dinger so stylisch, dass man sie auch ums Handgelenk tragen kann. Skandinavisches Design trifft auf Alltagstauglichkeit. We like! Pro Stück um 3,50 Euro erhältlich im Büro im Laden in Hall, Bundles gibt’s um 15 Euro.
USM hat Möbel für wirklich jede Lebenslage. Wir arbeiten auch (daheim) gerne damit. Die modularen Möbelund Tischsysteme passen sich ganz unkompliziert an die Nutzer*innen an. Die Experten von mg interior in Innsbruck beraten gerne.
Der traditionell in eine Holzform geblasene Glasfuß und der gepresste Metallkörper von Bell von ClassiCon treten in einen spannenden Kontrast und bilden doch eine harmonische Einheit. Jeder Tisch wird handgefertigt und ist in verschiedenen Farbkombinationen und Größen erhältlich. Preise je nach Größe und Material zwischen 800 und 6.500 Euro, gesehen bei Aufschnaiter Interior in St. Johann.
Tanja Schaffenrath Augenoptikermeisterin und
Inhaberin
Unser Angebot auf einen Blick:
Kompetente, individuelle Beratung
Sehstärkenbestimmung
Kontaktlinsenanpassung
Topaktuelle Brillenmode
Eigene Werkstatt
Als der Mensch verstanden hat, dass er die Zeit nicht aufhalten kann, hat er begonnen, sie zu messen. Besonders chic geht das mit den Uhren von Ebel.
18 kt Gelbgold, 59 Diamanten mit 0,383 ct. 22.900 Euro
Sport Classic Medium Automatik, 37-mmEdelstahlgehäuse, 2.950 Euro
Sport Classic Quarz in Bicolor-Optik, 29-mm-Gehäuse, Edelstahl und 18 kt Gelbgold, 4.700 Euro
Sport Classic Quarz mit 33-mmEdelstahlgehäuse, 2.700 Euro
ALLE PRODUKTE GESEHEN
BEI JUWELIER WINKLER IN LANDECK. WWW.JUWELIER-WINKLER.COM
KNAUTSCHZONE
Die Moss-Serie von Ucon Acrobatics ist nichts für schwache Nerven. Die Shota Large Bag hat es uns besonders angetan. Geformt wie ein Croissant trägt man sie bequem um den Körper. Ihr puffy Style ist definitiv ein Statement. Um 99,99 Euro bestellen unter www.ucon-acrobatics.com (generell ein tolles, weil nachhaltiges Label!).
Der praktische Lederrucksack von Caugio ist nicht nur stylisch, sondern auch nachhaltig produziert. Gesehen im Fair Trade Shop in der Innsbrucker Leopoldstraße oder online unter www. faironline.at um 215 Euro.
KLEINES DING, GROSSE WIRKUNG
Bag Charms sind DAS It-Piece des Jahres. Unsere Favotiten kommen dabei von Hey Marly. Farblich abgestimmt auf aktuelle Trends oder bewusst im Kontrast getragen, sind sie das i-Tüpfelchen auf jeder Tasche. Das schicke Croissant (25 Euro) haben wir sofort bei Anblick ins Herz geschlossen. Auswählen und bestellen unter www.heymarly.com. Dort gibt’s auch gleich die passende Tasche.
SCHAU GENAU
Die „Blumenbinder“ von Einstoffen ist eine Meisterin der Ästhetik. Wir lieben das Label schon allein wegen seiner lässigen Namen! Sonnenbrille gekauft im Sehenswert in Wattens um 229 Euro.
1 stunde kostenlos parken (tiefgarage gegenüber)
Gourmand-Duft, allein das Wort klingt nach Genuss. Der Begriff kommt vom französischen „gourmand“, also jemandem, der gutes Essen liebt, und genau das steckt auch in dieser Duftfamilie: Sie erinnern an kleine Naschereien, an Süßigkeiten, an Köstlichkeiten, die man am liebsten direkt probieren würde. Statt nach Meerbrise oder Nadelwald riechen sie nach Vanille, Schokolade, Karamell, Kaffee, Mandeln, Kokos oder Zuckerwatte.
TEXT: MARINA BERNARDI
n letzter Zeit führt keine Nase dran vorbei: Gourmand-Düfte. In der Parfümwelt wird der Begriff verwendet, um Düfte zu beschreiben, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Die so riechen, dass man hineinbeißen möchte. Die Geschichte dieser Düfte indes ist noch ziemlich jung. Erst in den 1990er-Jahren wurde die Richtung so richtig populär, als „Angel“ von Thierry Mugler den Markt eroberte. Plötzlich roch ein Parfüm nicht mehr nur nach Blumen und Hölzern, sondern nach Schokolade, Honig und Patchouli – ein Dessert in Flakonform quasi.
HERZ UND HIRN
Unser Geruch ist der einzige Sinn, der ohne Umweg ins limbische System geleitet wird, also in jenen Teil des Gehirns, der für Emotionen und Erinnerungen zuständig ist. Deshalb kann ein Duft in Sekundenbruchteilen Gefühle hervorrufen, noch bevor wir bewusst darüber nachdenken. Oft reicht schon ein Hauch von Vanille, um uns an die Küche unserer Oma zu erinnern, oder der Geruch von Sonnencreme, um Urlaubserinnerungen wachzurufen. Möchte man das in einen Fachbegriff packen, spricht man vom sogenannten „Proust-Effekt“. Düfte, oder auch Geschmäcker, werden so zur persönlichen Zeitmaschine. Und Düfte beeinflussen unsere Stimmung. Lavendel entspannt, Zitrus belebt, Vanille tröstet – die Wirkung ist oft subtil, aber spürbar. Ein Duft ist Teil unserer Identität und gibt uns mitunter das Gefühl, erst damit komplett „angezogen“ zu sein, und auch im Miteinander spielt
„NEO-GOURMANDS SIND HEUTE KOMPLEXER UND FACETTENREICHER ALS DIE SÜSSEN GOURMANDS DER 1980ER- UND 1990ER-JAHRE. SIE VERWANDELN DESSERT-INSPIRIERTE DÜFTE IN RAFFINIERTE MEISTERWERKE, INDEM SIE SÜSSE NOTEN MIT UNERWARTETEN ELEMENTEN VERMISCHEN UND VOLLKOMMEN NEUE DUFTPROFILE SCHAFFEN.“
Thomas Thalhammer, Parfümerie Weigand
er seine Rolle: Düfte können Nähe erzeugen, Sympathie verstärken oder schlicht einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Kaum eine andere Familie wie die Gourmand-Düfte greift dabei so direkt auf unsere Sinneserinnerungen zu. Der Geruch von Zimt erinnert an Weihnachten, Schokolade an Kindheitsträume, Kaffee an den gemütlichen Cappuccino mit Freund*innen. Solche Noten sprechen uns nicht nur im Kopf an, sondern treffen uns ins Herz. Sie vermitteln Geborgenheit, Genuss und manchmal auch ein Stückchen Sehnsucht. Viele Gourmands liegen warm und weich auf der Haut, wirken anschmiegsam und tröstlich. Sie passen perfekt in die kälteren Monate, wenn man sich nach Wärme sehnt. Für den Sommer gibt es leichtere Varianten, fruchtige, cremige Desserts mit Kokos, Mango oder Tonkabohne, ähnlich einem Cocktail am Strand. „Die meisten ausgewogenen Neo-Gourmands sind heute Hybriddüfte, sie brechen schwere Süße mit kontrastierenden Akkorden – nussig, würzig, salzig, rauchig, milchig oder cremig – und schaffen so ein anspruchsvolles, vielschichtiges Dufterlebnis, ganz ohne klischeehafte Genderzuschreibungen“, sagt Thomas Thalhammer, der die Innsbrucker Parfümerie Weigand in mittlerweile vierter Generation führt. Dabei ist Gourmand nicht gleich Gourmand: „Es ist der Unterschied, ob man sich in klebrige Zuckerwatte oder in einen nach Vanille duftenden Kaschmirschal hüllt. Neo-Gourmands erfüllen moderne Wünsche nach Komfort, Selbstentfaltung und Sinneserlebnissen. Und immer verkörpern sie einen wohltuenden Gemütszustand“, beschreibt Thalhammer.
Gourmand-Düfte werden oft mit Frauen assoziiert. Das stimmt so allerdings nicht, weil es derart viele verschiedene davon gibt, dass alle den ihrigen finden. „Damendüfte haben zumeist eine liebliche Note wie Veilchen oder Vanille, Herrendüfte hingegen eher ledrige Komponenten wie Moschus oder Vetiver. Dazu gibt es eine wachsende Zahl an Unisexdüften. Kund*innen tendieren immer mehr zu herberen Düften, jedoch ist meistens eine frische Note dabei, damit der Duft nicht zu maskulin wirkt“, beschreiben es Sara und Sonja von der my-drogery-Martin-Filiale in Hall. Wichtig sei vor allem, auf Qualität zu achten, damit der Duft im wahrsten Sinne nicht billig wirkt.
ECO.NOVA: Welche Gourmand-Düfte stehen aktuell besonders im Fokus – und zeichnen sich neue spannende Facetten jenseits von Vanille und Karamell ab? Ja – der Gourmand-Trend wandelt sich deutlich. Statt klassischer Süße stehen heute Leichtigkeit, Kontraste und ungewöhnliche Akkorde im Fokus. Besonders gefragt sind moderne Gourmands mit salzigen, bitteren oder cremig-zitrischen Noten. Ein Vorreiter dieser neuen Richtung ist bei uns die italienische Nischenmarke New Notes, die 2020 gegründet wurde. Sie entwickelt multisensorische Gourmand-Düfte, die ohne klebrige Süße auskommen – stattdessen setzen sie auf Textur und Spannung. Das zeigt: Gourmand geht auch modern, ungewöhnlich und überraschend anders.
Für welche Anlässe oder Jahreszeiten empfehlen Sie Gourmand-Düfte und wie unterscheiden sich Damen-, Herren- und Unisex-Varianten in diesem Segment? Gourmand-Düfte passen besonders gut in die kühleren Jahreszeiten wie Herbst und Winter, da sie oft warm und sinnlich wirken. Leichtere, moderne Varianten mit salzigen oder zitrischen Noten eignen sich aber auch für Frühling und Sommer. Für abendliche Anlässe oder besondere Events sind sie ideal – tagsüber empfiehlt sich eine dezentere Version. Damen-Gourmands setzen oft auf süße, fruchtige Noten, Herrenvarianten auf dunklere, würzige Akkorde. Unisex-Gourmands – wie bei New Notes – spielen mit Kontrasten und wirken geschlechtsneutral, modern und vielseitig.
Woran erkenne ich bei Gourmand-Düften eine hochwertige Komposition? Eine hochwertige Gourmand-Komposition erkennt man an ihrer Ausgewogenheit und Raffinesse. Statt bloßer Süße zeigt sie Tiefe, Struktur und feine Kontraste – etwa zwischen cremigen, würzigen oder leicht bitteren Noten. Die einzelnen Duftphasen (Kopfnote, Herznote, Basis) gehen harmonisch ineinander über, ohne dass eine Note zu dominant wirkt oder künstlich erscheint. Auch die Qualität der Rohstoffe spielt eine zentrale Rolle: Hochwertige Gourmand-Düfte duften natürlich, vielschichtig und behalten ihre Wirkung über Stunden, ohne flach oder klebrig zu wirken. Ein weiteres Zeichen ist Originalität – wenn ein Gourmand überrascht, statt nur bekannte Vanille-Karamell-Akkorde zu wiederholen, zeugt das von kreativer Parfümeurskunst.
Das Label Lush wurde 1995 in Großbritannien gegründet und steht für frische, handgemachte Kosmetik mit Fokus Nachhaltigkeit und Ethik. Und für kreative Produkte. Die Düfte werden nach wie vor von eigenen Parfümeur*innen hergestellt und natürlich wird es aktuell auch bei Lush gourmandy. Fragrance Category Lead Lee Howes im Interview.
ECO.NOVA: Wie lange dauert es, einen neuen Duft vom Konzept bis zum fertigen Produkt zu kreieren? LEE HOWES: Ein Bei Lush ist der Duft das Herzstück unserer Arbeit. Fast jedes Produkt wird mit der Absicht parfümiert, durch den Duft ein bestimmtes Gefühl hervorzurufen – und das gilt besonders für unsere Kategorie Parfüm. Wie lange das dauert, kann sehr unterschiedlich sein. Oft kann die erste Version des Duftes recht schnell entstehen. Diesen lässt man dann eine Weile reifen, um zu sehen, wie er sich entwickelt, sobald sich die Materialien gesetzt haben. Dann wird er optimiert, indem zusätzliche Versionen mit Inhaltsstoffen erstellt werden, die entweder hinzugefügt, entfernt, verbessert oder abgeschwächt werden. Jeder Duft wird anschließend anhand globaler Standards und Vorschriften getestet. Insgesamt kann es mehrere Monate dauern, bis ein Duft vom Konzept bis zur fertigen Flasche gelangt.
Wie wichtig ist die Nachhaltigkeit bei der Produktion der Lush-Düfte? Lush-Düfte basieren auf regenerativen Inhaltsstoffen und Gedanken: von der Pflanze bis zum fertigen Parfüm. Wir verwenden zum Beispiel Bio-Ethanol als Basis für unsere Parfüms und einige der Body Sprays. Unser brasilianischer Lieferant legt um seine Farmen herum „Wildtierinseln“ an, die 300 Mal mehr Tierarten beherbergen als konventionelle Zuckerrohrplantagen. Ein weiteres Beispiel ist das Sandelholz, das wir aus Westtimor in Indonesien beziehen. Ein Material, das in der Vergangenheit mit Ressourcenausbeutung und Schmuggel in Verbindung gebracht wurde. Unsere Quelle arbeitet mit über 500
lokalen Produzent*innen zusammen, die Sandelholzsetzlinge anbauen, um „Mutterbäume“ zu schaffen – Bäume, die nie gefällt werden, sondern zur Erzeugung weiterer Samen dienen – und gleichzeitig Land für den Anbau von Sandelholz speziell für das Öl bewirtschaften. Dadurch wird sichergestellt, dass das Material nicht erschöpft und die lokale Artenvielfalt geschützt wird.
Welche Düfte sind aktuelle Bestsellert? Der derzeit meistverkaufte Duft in Österreich ist das „Let The Good Times Roll“-Body Spray. Er ist einer der angesagtesten Gourmand-Düfte und wurde mit seinem buttrig-süßen Popcorn-Duft zum viralen Hit. Es erinnert an einen schönen Abend im Kino oder einen unterhaltsamen Tag im Vergnügungspark. Unser derzeitiger Nr. 2-Duft in Österreich ist ein weiterer Gourmand-Duft, der viral ging und sogar eine eigene Produktkollektion erhielt, da er so beliebt ist: der Sticky Dates Body Spray. Die samtige Mischung aus Benzoe und Sandelholz ist
bereits legendär. Der Spray hat einen üppigen und verführerischen Karamellduft.
Sie finden, dass wir nicht nur einen Duft tragen sollten, sondern im Laufe des Tages die Düfte wechseln sollten. Warum? Die Wahl des Duftes trägt dazu bei, die Stimmung der Träger*innen herum widerzuspiegeln und den Raum für das aktuell gewünschte Gefühl zu schaffen. Morgens passt zum Beispiel ein Duft, der einem hilft, sich zu konzentrieren, nachmittags sorgt ein Zitruskick für einen Energieschub und abends darf es etwas Entspannendes und Beruhigendes sein.
Wie reagieren Kund*innen auf die verschiedenen Düfte? Da Düfte so eine persönliche Erfahrung sind, entstehen immer wieder unvergessliche Verbindungen und es ist schön zu sehen, wenn jemand zum ersten Mal einen neuen Duft findet, der ihn berührt. Unser Geruchssinn ist mit der Art und Weise verbunden, wie unser Gehirn Emotionen erzeugt und wie wir Erinnerungen speichern. Daher ist es typisch, dass Kund*innen etwa den Duft, den sie an ihrem Hochzeitstag getragen haben, lieben und ihn für besondere romantische Anlässe wieder tragen. Wir hören oft Geschichten darüber, dass unsere Düfte wegen ihrer aromatherapeutischen Wirkung verwendet werden, Düfte, die man trägt, um sich selbstbewusst zu fühlen, wenn man sich stark fühlen muss, oder ein Parfüm, das einen erdet, wenn alles um einen herum schwer scheint. Freude ist ein Gefühl, das bei uns immer wieder auftaucht – die Kraft des Duftes, unsere Gefühle zu formen und zu verändern, sollte nie unterschätzt werden.
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Kaiser & Schmarrn DER Kulinarik Podcast aus Tirol
Ob Haute Cuisine oder Hausmannskost, Fermentiertes oder Frittiertes – bei „Kaiser und Schmarrn“ dreht sich alles um die große Welt des guten Geschmacks
In jeder Folge nehmen wir dich mit auf eine akustische Reise durch Küchen, Keller, Märkte und Manufakturen – immer auf der Suche nach ehrlichen Lebensmitteln, spannenden Persönlichkeiten und neuen Perspektiven auf das, was auf unseren Tellern landet
„Kaiser” steht für Qualität, Handwerk und die Lust am Genießen
„Schmarrn“ für die kleinen Pannen, die großen Geschichten und den Humor, den gutes Essen einfach braucht
jetzt reinhören
Im neuen Angel’s Share on the Rocks von Kilian Paris erfrischt ein Eiswürfel-Akkord die süß-goldene Essenz mit kristalliner Frische, als würde man guten, im Eichenfass gereiften Cognac auf Eis genießen. 50 ml, ca. 170 Euro in der Parfümerie Weigand.
Es müssen nicht immer Gourmand-Parfüms sein. Die Badebombe „Let The Good Times Roll“ von Lush kommt als Kinosüßigkeit aus weichem Maismehl, mit Kakaobutterglasur überzogen und in Knisterbrause und Popcorn gewälzt daher. Nicht fragen, einfach drin baden. 8,50 Euro pro Stück.
GOURMAND-DÜFTE SIND DIE NASCHKATZEN UNTER DEN PARFÜMS.
Caramelo Vanilla von New Note ist elegant, luftig und überraschend leicht – eine raffinierte VanilleInterpretation ohne Schwere. Erhältlich bei Nägele & Strubell. 50 ml, 160 Euro.
In Jany von Sora Dora schwebt eine edel gebackene, elegant-nussige Apfel-Streusel-Duftwolke mit feiner Zimtaromatik. 50 ml, 200 Euro. Gesehen in der Parfümerie Weigand.
„GOURMAND-DÜFTE PASSEN ZU JEDER TAGESUND JAHRESZEIT. EIN PARFÜM IST SO INDIVIDUELL WIE
TRÄGERIN UND SEIN TRÄGER UND DAMIT AN KEINEN ANLASS GEBUNDEN.“
GÖTTLICH
Die Kopfnote von Burberry’s Goddess vereint lebhafte Himbeere mit strahlendem Lavendel, gefolgt von einer Herznote aus reichhaltiger Vanille und weichem Wildleder, die dem Duft seine sinnliche Tiefe verleihen. 100 ml um rund 90 Euro. Gesehen bei my drogery Martin.
Sarah und Sonja, my drogery Martin, Hall
In L’Explicite von The house of Oud/ ThoO wird die Banane zu einer unwiderstehlichen, spritzig-cremigen Versuchung mit samtiger Tiefe, vergleichbar mit einem Bananensplit. 75 ml gesehen um 220 Euro in der Parfümerie Weigand, Innsbruck.
JA!
Im Mittelpunkt des SÌ Parfum von Armani steht die sinnliche und raffinierte Vanille, die sich in ihrer elegantesten, rauchigen Facette zeigt und diesen Chypre-, Gourmand- und Lederduft durchdringt. 30 ml um 96 Euro gesehen bei my drogery Martin.
Paradoxe Radical Essence von Prada erfindet jetzt den Gourmand-Stil neu und stellt ihn auf den Kopf: Der blumig-holzige Duft interpretiert diese moderne Duftfamilie mit seinem subversiven, avantgardistischen Twist auf überraschende, begeisternde Weise. 30 ml um 110 Euro. Erhältlich in den Filialen von my drogery Martin.
Changing Constance von Penhaligon’s duftet süß-würzig nach Kardamom und salzigem Butterkaramell. Um 235,50 Euro (75 ml) in lässiger Verpackung bei Nägele & Strubell.
In New Note’s Latte Pistachio trifft cremige Milch auf geröstete Pistazie, Zitrus und salzige Gewürze, ganz ohne Vanille oder Karamell. 50 ml um 160 Euro gesehen bei Nägele & Strubell in Innsbruck.
Die neuen Gesichtsmasken von Lush kommen daher wie ein frischer Smoothie. Blaubeeren und Kamille sind ebenso dabei wie Spirulina und Matcha oder Kastanien und Haselnuss. In Hanami kommen Kirschen und Kirschblüten. 75 g um 14,50 Euro.
Herbstlicher Genuss im Piemont - ein stilvoller Rückzugsort zwischen Wein, Trüffel und zeitloser Schönheit: Relais Villa del Borgo.
Die wunderschöne Villa del Borgo blickt auf eine Geschichte zurück, die schon einige hundert Jahre andauert. Einst Kloster der Mönche des Augustinerordens, wurde der erste Teil des Gebäudes bereits 1613 erbaut. Heute ist die zum Anwesen gehörende ehemalige Kirche San Rocco eine Location für Ausstellungen und Konzerte klassischer Musik.
Nicht nur dem antiken Gotteshaus wurde mit einer Generalrenovierung des Klosters neues Leben eingehaucht. Patrizia Brambilla schenkte dem gesamten Gebäude ein magisches Makeover. Im Gleichgewicht zwischen moderner Perfektion und antiker Schönheit setzen kontemporäre Kunstwerke berühmter Künstler weitere interessante Kontraste. Komfort und viel Liebe zum Detail machen den Aufenthalt im Relais zu einem außerordentlichen Erlebnis für alle Sinne. Inhaberin Patrizia ist die Seele des Hauses, das Herz, eine strahlende Persönlichkeit mit Stil und Charme. Ihr Geschmack, ihre Wärme und ihre Herzlichkeit sind es, die die Gäste bezaubern. Die nur sieben Zimmer von Villa del Borgo bieten dabei ein wohliges Zuhause
Canelli ist ein echter Geheimtipp im Piemont: ein charmantes, authentisches Städtchen mit hoher Lebensqualität, hervorragender Küche, kleinen Läden und Bars – und das ganz ohne Touristen. Während Alba für Trüffel bekannt ist, gilt Canelli noch als unentdeckter Rohdiamant. Besonders sehenswert: die unterirdischen Kathedralen und die edlen Perlweine mit Flaschengärung nach Champagnerart. Ein Ort voller Genuss und Charakter.
auf Zeit. Mit viel persönlichem Service und individueller Aufmerksamkeit für die Gäste ist das absolute Urlaubsfeeling garantiert. Und für alle Geschmäcker hält das Boutiquehotel die richtige Suite bereit: Die Junior Suite Sternia verfügt über ein Badezimmer von beachtlichen 18 Quadratmetern, die Suite Villanuova über einen eigenen Panoramabalkon und die Suite Castello misst stattliche 70 Quadratmeter und punktet mit zwei exklusiven Terrassen. Vollholzböden, Möbel mit Intarsien und atemberaubend schöne Ausblicke auf die UNESCO-ausgezeichneten umliegenden Hügel gehören von fast jedem
Punkt des Hauses aus dazu. Klassische Eleganz unterstreicht den einfachen Luxus. Der Komfort hört mit den traumhaften Zimmern des Relais indes noch lange nicht auf. Auf der üppig begrünten Terrasse stehen Sonnenliegen bereit, der Pool samt eindrücklichem Panorama lädt zur Abkühlung an warmen Sommertagen. Im eigenen Wellnessbereich von Villa del Borgo sorgt die Sauna für Entspannung. www.relaisvilladelborgo.com
Dieses Refugium ist ein Hoteltipp aus der Kollektion von charmingplaces.de exklusiv für eco.nova. Anja Fischer und ihr Team haben ein glückliches Händchen für schöne Orte und besondere Reiseinspirationen.
Ankommen, umschauen, staunen. Im Restaurant, im Zirben-Ruheraum oder in der Panoramic-Sauna im Venosta Spa, in den Infinitypools und in allen Zimmern und Suiten –überall breitet sich im DAS GERSTL Alpine Retreat ein unvergleichlicher Weitblick aus: von der Talsohle des Vinschgaus über die Ötztaler Alpen bis hin zur Ortlergruppe.
In absoluter Toplage auf einem sonnenverwöhnten Südhang oberhalb von Burgeis öffnet jeder Winkel im DAS GERSTL Alpine Retreat Ausblicke, die man genauso wenig vergisst wie die herzliche, bodenständige Gastfreundschaft der Inhaberfamilie Gerstl. Auf 1.500 Höhenmetern genießen Gäste auch zur warmen Jahreszeit angenehme Temperaturen, während sie unter freiem Himmel auf Logenplätzen am 18 Meter langen und ganzjährig beheizten Infinitypool, auf kuscheligen Day-Betten oder im Outdoor-Whirlpool des Sauna Gardens relaxen. Entspannung gelingt hier wie von allein. Und auch die exklusiven Suiten laden zum Nichtstun ein. Ein besonderes Erlebnis ist die neue, rund 60 Quadratmeter große Pool-Suite mit privatem Infinity- und Whirlpool, einer großen Veranda sowie eigenem Garten für ungestörte Zweisamkeit.
Wer das Retreat doch einmal verlassen möchte, auf den warten Wanderungen bis in die nahe Schweiz, Mountainbike-Trails, Waalwege entlang historischer Bewässe-
rungskanäle oder ein Besuch der kleinsten Stadt der südlichen Alpen: des mittelalterlichen Glurns. Das Gerstl-Team bietet zudem täglich begleitete Ausflüge an, angefangen bei geführten E-Bike-Touren bis hin zum gemeinsamen Waldbaden. Nach einem Tag voller Aktivitäten und frischer Bergluft klingt der Abend bei einem köstlichen mehrgängigen Menü aus. Bei aller Innovationsfreude setzt Familie Gerstl beim Essen auf Bewährtes: Die regional orientierte Küche des Hauses, die ihre Produkte aus der Umgebung bezieht, um die Bauern im Tal zu unterstützen und mit kurzen Transportwegen die Umwelt zu schonen, hat bereits Tradition. Einmal in der Woche kommen beim r30-Tag sogar sämtliche Zutaten aus einem Radius von maximal 30 Kilometern – dann ist die Kreativität von Chefkoch Michael Ziernheld und seinem Team besonders gefragt. Wie sehr alle hinter diesem Konzept stehen, ist spürbar. Wenn im Frühsommer beispielsweise die ersten Holunderblüten geerntet werden können, kommen aus vielen Gärten der Mitarbeitenden frische Blüten zur Ver-
arbeitung ins Hotel. Auch Obst, Kräuter oder Beeren stammen schon mal aus dem heimischen Anbau des GERSTL-Unique-Teams. Wer gerne hinter die Kulissen der Genusswerkstatt des GERSTLs blicken möchte, der kann dies bei der wöchentlichen Kitchenparty tun. Hier wird die Kulinarik auf besondere Weise gefeiert und die Gäste sind dazu eingeladen, den Köch*innen bei der Zubereitung des Abendessens zuzusehen und die Köstlichkeiten persönlich aus der Küche abzuholen. Wem das nicht reicht, der bucht einen exklusiven Abend an Gerstl’s Chef’s Table inmitten des Geschehens der Hotelküche.
Wie sehr die Familie in der Region verwurzelt ist, verdeutlicht nicht nur die r30-Philosophie beim Essen: Die Baumaterialien stammen nach Möglichkeit aus der Umgebung und werden von einheimischen Handwerker*innen verarbeitet, die Kosmetikprodukte bestehen aus regionalen Zutaten und selbst die Mitarbeiter*innen stammen fast alle aus einem Umkreis von gerade einmal 30 Kilometern. www.dasgerstl.com
Das Zugspitz Resort begrüßt seine Gäste in einer der schönsten Lagen Österreichs und ermöglicht insbesondere Familien mit Kindern einen unvergesslichen Urlaub.
Ein „Zuhause auf Zeit, das begeistert und Spaß macht, mit Gastfreundschaft aus Leidenschaft und einem Topservice“: Dafür stehen die Familie Dengg und ihr Zugspitz-Resort-Geschäftsführer Philipp Brückner.
Seit 1970 begeistert das großzügige, auf 1.225 Metern Höhe gelegene Zugspitz Resort im Sommer wie Winter Naturliebhaber, die Ruhe und Erholung suchen. Mitten im Naturparadies der Tiroler Zugspitz Arena bettet sich das Resort unmittelbar am Fuße der Zugspitze und der Tiroler Zugspitzbahn harmonisch in die traumhafte Landschaft ein. Die 47 alpin-modernen Zimmer und Suiten und das Appartementhaus mit den 36 gemütlichen Landhaus-Appartements punkten mit Großzügigkeit und bester Ausstattung. Freiheitliebhabern und Weltenbummlern, die sich auf der zugehörigen 5-Sterne-Campinganlage wohl fühlen, stehen
natürlich alle Annehmlichkeiten des Resorts zur Verfügung. Für einen Urlaub mitten in der Natur mit einem gewissen Quäntchen Luxus sozusagen.
FÜR JEDEN WAS DABEI
Im Haus findet man im 700 Quadratmeter großen XXXL-Spielebereich neben einer Softplayanlage eine Kartbahn mit Elektro-Karts, eine Boulderwand, einen Kinound Theaterraum, Kicker, Airhockey-Tische, Spielkonsolen und einen separaten Billardraum. In der aufregenden Kinder-Badewelt findet sich ein echtes Rutschenparadies für jedes Alter. Neben einer Doppel-Wettkampfrutsche und vier weiteren Wasserrutschen bietet das Resort einen Abenteuerpool mit Piratenschiff, Babybecken oder dem beheiztem Außenpool noch viele andere Attraktionen. Die Kinderbetreuung im gern besuchten DIDIs Kinderclub ist täglich von 9 bis 21 Uhr geöffnet und lockt die Klei-
nen mit abwechslungsreichen Programmen. Entspannen lässt es sich in der Wellness-&Fitness-Area, bei einer Massage nach einem Tag in der wunderbaren Bergwelt mit ihren 300 Kilometer Wander- und Radwegen, den 90 Liftanlagen, 213 Pistenkilometern, Skischulen und beschneiten Loipen. Typisch für die Region sind die zahlreichen gemütlichen Almen wie die wunderbare Ehrwalder Alm, die auf den Wegen liegen und zum Verweilen bei traditionellen Köstlichkeiten einladen. www.zugspitz-resort.at
Im Boutiquehotel „Haus am Turm“ in Sterzing trifft moderne Eleganz auf Südtiroler Charme.
PLACE
Ich muss es offen zugeben: Bei meinen vielen Reisen nach Südtirol habe ich Sterzing immer links liegen gelassen. Dass dies ein Fehler war, habe ich jetzt eingesehen, das Städtchen verdient nämlich durchaus Aufmerksamkeit“, sagt Anja Fischer, Entdeckerin des kleinen Altstadthotels „Haus am Turm“ und dessen Restaurant „Vinzenz“.
Das Boutiquehotel liegt mitten im wunderschönen Zentrum von Sterzing und bekam seinen Namen, weil es in unmittelbarer Nähe des Zwölferturms liegt. Der Granituhrturm aus dem 15. Jahrhundert ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Noch älter als der Turm ist das Bürgerhaus, das heute das Hotel beherbergt: Es wurde um 1400 erbaut, war später Berggerichtshaus und schließlich Familiensitz der Familie Stötter. Ende der 1950er-Jahre eröffnete Vinzenz Stötter einen Gastbetrieb im Haus, der für damalige Verhältnisse sehr modern war: Es gab ein Bad im Zimmer. Nachdem seine Tochter die Pension übernommen und bis 2018 weitergeführt hatte, wurde es für Enkelin Veronika Zeit, das Ruder in die Hand zu nehmen und in die Fußstapfen ihrer Vorfahren zu treten. Bereits 2010 eröffneten Vero-
nika Stötter und ihr Partner Daniel Planer im Erdgeschoss des Hauses das Restaurant „Vinzenz“ – der Name ist eine Hommage an den Großvater. Nach einer Generalsanierung erstrahlt nun auch die einstige Pension in den darüberliegenden Stockwerken im neuen Glanz. Das moderne Design, gepaart mit viel Holz und der hochwertigen Ausstattung, schafft ein Wohlfühlambiente, das durch den historischen Charme des Hauses abgerundet wird.
Auf vielen Reisen haben die heutigen Gastgeber Ideen gesammelt und das „Haus am Turm“ in einen besonderen Ort verwandelt. Der Gast wird mit offenen Armen empfangen und Wünsche werden bereits erfüllt, noch bevor sie zu Ende gedacht wurden. „Wir fühlen uns in den Gast hinein – was könnte ihm guttun?“, beschreibt Veronika den Servicegedanken des Hotels, der auch vom Personal mitgetragen wird und ein unvergessliches Urlaubserlebnis garantiert.
Die zwölf Zimmer im „Haus am Turm“ wurden von Veronika mit viel Herzblut und ihrem natürlichen Gespür für gutes Design und Dekoration eingerichtet. Viel Holz, dezente Farben, Helligkeit und die schlichte Eleganz sorgen für Wohlgefühl und Entspan-
Dieses Refugium ist ein Hoteltipp aus der Kollektion von charmingplaces.de exklusiv für eco.nova. Anja Fischer und ihr Team haben ein glückliches Händchen für schöne Orte und besondere Reiseinspirationen.
nung. Jedes Detail in den Zimmern wurde sorgfältig ausgewählt: Einrichtung und Bettwäsche stammen von einem Designer aus Mailand, die Kosmetiklinie wird extra für das „Haus am Turm“ aus lokalen, biologischen Zutaten hergestellt. Alles ist bis ins Kleinste durchdacht, von hoher Qualität und weit abseits standardisierter Normen – das ist Veronika und Daniel wichtig. Die Gäste sollen sich sofort wohlfühlen, zur Ruhe kommen und die Leichtigkeit des Seins genießen.
Vor fünf Jahren starteten Johanna und Martin Jenewein mit der Vision, das traditionelle Handwerk des Pfannensiedens mit österreichischer Natursole wiederzubeleben. Im Juni 2020 tanzten erstmals Salzkristalle in den Becken der Haller Pfannensaline „Essenz der Alpen“. Seither entsteht dort knuspriges Alpen Fleur de Sel (und mehr), das händisch abgeschöpft, in wiederverwendbare Tontöpfchen abgefüllt und über ein Netzwerk regionaler Feinkostpartner vertrieben wird. Dieses Jubiläum wurde standesgemäß gefeiert – unter den rund 100 Gästen gesehen: Heidi und Roland Dengg (Dengg Krapfen- und Knödelmanufaktur), Andreas Altmann (MCI), Stephanie Neuner (Neuner’s Tee), Alfons Wachter (ehem. Landesinnungsmeister), Christian Wildauer (Freudling Wohndesign), Philipp Lehmann (Bitterliebe), Mary Hacket (Mary’s Biokräuter), Barbara Wanner (Tiroler Edles), Gabriele Adelsberger (Alaska Wild Salmon), Johannes Völlenklee (Impact Hub Tirol) oder Hannes Schütz (Kältepol, Podcast „Kaiser & Schmarrn“). Mehr zu Essenz der Alpen lesen Sie auf Seite 70.
Bernhard Schwaiger, Elke Pagitz, David Bramberger und Vorsitzender Michael Rieser
Die Raiffeisen Bezirksbank Kufstein (RBK) ergänzte mit 1. Juli ihr Vorstandsteam mit Elke Pagitz. Sie übernimmt das neue Vorstandsressort Organisation und wird gemeinsam mit dem bestehenden Vorstand Michael Rieser, David Bramberger und Bernhard Schwaiger die strategische Weiterentwicklung der Bank gestalten. In der RBK arbeiten in 18 Bankstellen rund 200 Mitarbeiter*innen, die 44.500 Kund*innen betreuen.
Hubert Trenkwalder, Fachgruppenobmann
Bernhard-Stefan Müller und Markus Linder
HALLO SOMMER
Einmal im Jahr steht bei der Fachgruppe der Gewerblichen Dienstleister nicht der Arbeitsalltag im Fokus, sondern der Austausch unter Kolleg*innen in entspannter Atmosphäre. Anfang Juli fand das traditionelle Sommerfest im Festsaal der Wirtschaftskammer Tirol statt und bot vielfältige Gelegenheiten zum Netzwerken und Genießen. Für kulinarische Genüsse sorgte der Weberhof aus Mils, die mobile American Bar „wohlbekannt“ mixte Sommerdrinks, Musik kam von Hubert Trenkwalder und Markus Linder.
Höller, Markus Hildmann und Andreas Stadler
Der Aufsichtsrat der Hypo Tirol hat in einem externen Auswahlprozess ein erfahrenes Vorstandsteam mit hohem Tirol-Bezug ausgewählt und bestellt. Der neue Dreiervorstand besteht aus Sprecherin Claudia Höller (Finanzen, Marktfolge), Markus Hildmann (Vertrieb, Marketing) und Andreas Stadler (IT, Banking-Operations, Digitalisierung, Personal). Das neue Vorstandsteam wird aufgrund von Fristen in bisherigen Dienstverhältnissen das Amt Anfang 2026 antreten.
Die Forsthofalm in Leogang liegt auf 1.050 Metern. Hier oben wird Freiheit spürbar und die Natur wird ganz selbstverständlich in den Alltag geholt.
Es gibt Orte mit einem ganz besonderen Vibe. Voll im Leben, am Puls der Zeit und doch inmitten der Natur. Die Forsthofalm ist ein solcher. Hoch über Leogang, in beeindruckender Alleinlage auf 1050 m mit weitem Blick über die Pinzgauer Bergwelt, beginnt der Urlaub mit dem ersten Atemzug. Nach dem Motto „Your Beat in the Mountains“ lebst du frei in den Tag, ganz nach deinem Bedürfnis. Alles ist da – Natur, Wellness im Sky Spa, Bewegung, Genuss. Und das Gefühl, am richtigen Platz zu sein. Die Architektur folgt einem einfachen Prinzip: echt und natürlich. Vollholz, Lehm, Leinen, Schiefer – Materialien, die sich gut anfühlen, gut riechen, gut tun. Große Fenster holen die Berge direkt ins Zimmer, Kaminfeuer und private Saunen schaffen Rückzugsorte mit Charakter. An der stylischen Bar das Kontrastprogramm. Chillige Beats und Momente in bester Gesellschaft. Wer durchs Hotel geht, spürt sofort: Hier zählt das Echte, nicht das Inszenierte. Die Forsthofalm hat ihren
ganz eigenen Rhythmus und lädt ein, nach dem eigenen zu leben. Ob beim Yoga mit Blick auf die Baumwipfel, auf dem Bike-Trail direkt vorm Haus oder im Rooftop Pool. Wer lieber die Seele baumeln lässt, findet im Sky Spa oder auf der Sonnenterrasse mit sanften Sounds seinen Platz. Freiheit heißt hier: Genau das tun, worauf man Lust hat. Auch kulinarisch geht das Hotel seinen eigenen Weg. Gemüse steht im Mittelpunkt, begleitet von ausgewählten Fisch- und Fleischgerichten vom Indoor-Holzkohlegrill. Gekocht wird kreativ, gewürzt mit Aromen aus aller Welt, serviert im Sharing Style. Naturweine, Signature-Cocktails und die Bar am Abend runden das Erlebnis ab – ehrlich, stimmungsvoll, mit einem Hauch Leichtigkeit. Dass Gastgeber Markus Widauer regelmäßig selbst am DJ-Pult steht, passt perfekt ins Bild. Die Sundowner-Sessions auf der Terrasse gehören zu den schönsten Momenten des Hauses: Sonnenuntergang, entspannte Beats, gute Drinks – und Gäste, die das Leben feiern. www.forsthofalm.com
Mit den Dämmstoffen von Steinbacher bleibt es auch im Sommer schön kühl. Dementsprechend fand trotz der sommerlich heißen Temperaturen auch heuer wieder der traditionelle Radsporttag mit den Steinbacher-Markenbotschaftern statt. Geschäftsführer Roland Steinbacher konnte neben den ehemaligen Spitzensportlern Andi Goldberger, Thomas Rohregger, René Haselbacher, Julian Eberhard und Axel Naglich auch viele Mitarbeiter*innen, Geschäftspartner*innen und Freunde im Peloton begrüßen. Die Tour führte von der Unternehmenszentrale in Erpfendorf rund 80 Kilometer und 900 Höhemeter über Kitzbühel, Hochfilzen und Waidring wieder zurück zum gemütlichen Ausklang beim Grillen.
Das Hotel Andreas Hofer**** in der Festungsstadt Kufstein wurde kürzlich für sein Engagement in den Bereichen Umweltschutz, Ressourcenschonung und Regionalität mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet. Damit sind nun bereits sechs Beherbergungsbetriebe im Kufsteinerland Träger eines der bedeutendsten Nachhaltigkeitslabels im Tourismus. Im Rahmen einer Feierstunde erhielt Hotelier Thomas Sappl gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Sabine Gwirl und Tochter Christina Sappl die Auszeichnung vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft verliehen.
Bundesminister Norbert Totschnig, TVB-Geschäftsführerin Sabine Mair, Sabine Gwirl, Thomas Sappl, Christina Sappl und TVB-Obmann Georg Hörhager
Holzbauprofessor i. R. Michael Flach, Direktor a. D. Josef Ganner, ÖR Anton Steixner und proHolz Tirol-Ehrenvorsitzender Karl Schafferer (Schafferer Holzbau GmbH)
proHolz-Tirol-Geschäftsführer Rüdiger Lex (Mi.) mit Walter Stöckl und Christian Margreiter (TFBS für Holztechnik)
proHolz-Tirol-Projektmanagerin Eva Moser mit Maike Breitfeld und Katharina Germann (Holzforum Allgäu e.V.)
BRANCHENTREFF
Strahlender Sonnenschein, gute Gespräche und eine starke Gemeinschaft – das Sommerfest von proHolz Tirol war auch heuer wieder ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender der Branche. Gefeiert wurde im Rahmen des Tags des Holzes. Im Mittelpunkt stand das zehnjährige Jubiläum des „TiroLignum – Forschungs- und Bildungswerkstatt Holz“ in Absam.
Der in Tirol lebende niederländische Künstler Rik Reimert präsentiert vom 3. Oktober bis 22. November 2025 unter dem Titel „Bergwelten“ in der Raiffeisenbank Neustift-Mieders-Schönberg erstmals eine Auswahl seiner Werke – filigrane Zeichnungen und Ölgemälde, inspiriert von den Tiroler Bergen – und versteigert im Zuge dessen eine großformatige Panoramazeichnung zugunsten der Österreichischen Krebshilfe Tirol. Für deren Jahresbericht 2024 hat Reimert auch das Titelbild gestaltet. Den Jahresbericht finden Sie unter www.krebshilfe-tirol.at zum Durchblättern.
Im Bild: Künstler Rik Reimert und Florian Klotz, Krebshilfe Tirol
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