Aus den Abteilungen / FrauenAlpin
Ein Männer-Innen-Wochenende im Lechtal Viel Spaß für wetterfeste Frohgemüter von Barbara Thome
Die Zähigkeit des Gipfelhangs ist auf diesem Bild kaum zu erahnen. Foto: Susi Schüler
Mit 17 Frauen drei Tage im Selbstversorgerhaus – klingt für manchen Mann wie eine Horrorvorstellung, für manche Frau auch, gar ein Psychothriller? Das Gegenteil war der Fall. Für das Kennenlernwochenende von FrauenAlpin hatte Uta die DAV-Hütte der Sektion Friedberg in Vorderhornbach vorgeschlagen, ein guter Plan. Dank Corona waren wir die einzige Gruppe im Haus und hatten
viel Platz für das Trocknen der Skiklamotten, Kochereien, sportliche Side Events und nachtruhefördernde Abstände in den Schlafgemächern – auch Frauen sollen ja bisweilen schnarchen …
spitze und genoss den Pulver in der Abfahrt, der andere Teil kämpfte auch – im Auf- wie Abstieg – mit Mensch und Material. Manche Skitouristin hätte auf dem Weg zum Karleskopf gerne unterwegs mit der Schneeschuhfraktion getauscht. Ob der dünnen Schneelage ging es durch viel Gemüse, Spitzkehrentechnik war gefragt und der verblasene Schlusshang verwehrte mancher den Gipfelerfolg. Die Schneelage besserte sich in den Tagen vor Ort, die Sicht entsprechend nicht. Etwaige frisch verschneite Lawinenboller z. B. am Tschauchaun erforderten eine vorsichtige Abfahrt und am Gipfelhang Sturmhauben, um sich gegen Kälte und Wind zu wehren. Denn die Sonne zeigte sich am zweiten Tag allen erst nach der Tour, gleich ob am Bernhardseck, am Hahnleskopf oder an der Namloser Wetterspitze. Ob des zunehmenden Schneefalls an Tag drei zog unser Tross gen Jöchelspitze, die Gemütlicheren ließen es an der Mittelstation gut sein, nur die Fittesten brachen zum Gipfel auf und kamen zufrieden durchgepustet zurück.
Trotz schlechter Wettervorhersage ging es am Tag der Anfahrt für die meisten gleich auf Tour: ein Teil der Gruppe kämpfte sich auf die Namloser Wetter-
Farbe trotzt Kälte an der Namloser Wetterspitze. Foto: Pairin Schneider
Fazit: Bist Du mit FrauenAlpin unterwegs, spare Kräfte auf für Yoga-, Pilatesund Tischtenniseinheiten nach der Tour, freue Dich auf beste Mahlzeiten und viele Gespräche (auch übers Essen), gesunde und ungesunde Kuchen, starke Charakterköpfe, ein unkompliziertes Miteinander dank fleißiger Helferinnen und spontane Spielereien. Ein großer Dank für die Organisation geht an Uta, das war spitze . Auch nach der Tour noch genug Energie für allerlei Blödsinn … Foto: Barbara Thome
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alpenblick 2 | 2022
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