5 minute read

Drei positive Nachrichten aus dem Naturschutz

ganze Wälder nur für die Pellets gefällt. Und auch wenn die gerodeten Wälder wieder aufgeforstet werden, dauert es mehrere Jahrzehnte, bis dort neue Bäume gewachsen sind und damit die Klimaschuld wieder ausgeglichen ist. Ganz zu schweigen von den CO2-Emissionen, die beim Transport anfallen und dem Feinstaub, der beim Verbrennen von Holz entsteht.

Generell rät das Umweltbundesamt von der Verbrennung von Holz in kleinen Feuerungsanlagen ab, da klima- und umweltfreundlichere Alternativen zur Raumheizung zur Verfügung stehen, wie zum Beispiel Wärmepumpen und Solarthermie.

Advertisement

Wird mit Holzpellets geheizt, sollte man auf jeden Pellets verwenden, die regional hergestellt wurden und Umweltsiegel wie den „Blauen Engel“ tragen.

Grundsätzlich ist es ein guter Anfang e zienter zu heizen. Das heißt zum Beispiel Heizkörper regelmäßig entlüften, Räume im Winter nicht komplett auskühlen lassen und Räume richtig lüften.

Mehr CO2 als alle anderen Vegetationsarten zusammen wird von Mooren gespeichert. Da bei der Trockenlegung Kohlensto dioxid freigesetzt wird, ist der Erhalt der Moore unersetzbar. Ein Hektar Moor speichert circa 700 Tonnen Kohlensto , sechsmal so viel wie ein Hektar Wald.

Ein weiterer wichtiger CO2-Speicher in Wäldern ist Humus. Beispielsweise sind circa 9 % der gesamten Wald äche der Bayrischen Alpen mit Tangelhumus bedeckt. Er wird auch Alpenhumus genannt und ist zwischen 15 Zentimeter und einem Meter dick. Für Bergwälder ist dieser Humus manchmal das ausschließliche Wurzelsubstrat und Wasserspeicher. Ein Hektar speichert im Schnitt 193 Tonnen Kohlensto . Das gesamte gespeicherte CO2 im bayrischen Tangelhumus wird auf 4,2 Millionen Tonnen geschätzt.

Eine weitere wichtige Aufgabe des Waldes für die Natur und das Klima ist die Kinderstube für Flora und Fauna. Die Artenvielfalt schützt unseren Lebensraum, indem sie das Ökosystem aufrechterhält und damit unsere Erde. Naturschutz und Klimaschutz muss Hand-in-Hand passieren, um das Leben auf der Erde zu retten. In einem durchschnittlichen Mischwald leben circa 7.000 verschiedene Tiere, davon sind circa 5.000 Insekten.

Auch hier sind Wälder von Vorteil, in denen Totholz vor Ort belassen wird. Etwa 20 % der Waldfauna lebt direkt oder indirekt von Totholz, darunter Insekten, Vögel und Säugetiere. Viele Tiere und P anzen nden hier Nahrung, Verstecke und Baumaterial. Kleinstlebewesen zersetzen das Holz, Nährsto e werden frei, dadurch ist das Totholz Kraftspender für lebende P anzen. Außerdem speichert es Wasser, kühlt dadurch den Waldboden und schützt ihn vor dem Austrocknen. Wir sollten also nicht nur mehr „Vielfalt“ in unsere Gesellschaft fordern, sondern auch in unseren Wäldern!

Bild-/Textquellen: – https://futureu.europa.eu/processes/GreenDeal/f/1/proposals/834?locale=de&page=40 – https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/baeume-p anzen-klimaschutz-100.html – https://www.landkreis-neunkirchen.de/index.php?id=3448, https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/klimawandelund-anpassung/moorboeden#:~:text=Moore%20sind%20CO2-Speicher&text=Im%20Mittel%20speichern%20Moore% 20ca,30%20Millionen%20Tonnen%20Kohlensto %20gespeichert. – https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/heizen-bauen/pelletkessel#gewusst-wie – https://www.br.de/nachrichten/wissen/schlechte-klima-bilanz-fuer-holzpellets,Rh2umI1 – https://blog.forest nance.de/2017/08/24/pellets/ – https://www.tfz.bayern.de/festbrennsto e/energetische nutzung/035092/index.php – https://utopia.de/ratgeber/pelletheizung-ofen-mit-holzpellets-betreiben-vor-und-nachteile/ – https://waldschrat.net/die-tiere – https://wildnisindeutschland.de/mehr-wildnis-mehr-vogelvielfalt/

von Philipp Buchner

Klimawandel, Artensterben, Über schung – das sind nur einige der Themen, die man aktuell immer öfter in den Nachrichten hört und liest. Das ist auf der einen Seite gut, da ein Großteil dieser Probleme vom Menschen direkt beein usst wurden und deswegen auch angesprochen und immer wieder ins Bewusstsein gerufen werden sollten. Jedoch wirken schockierende Botschaften zwar kurzfristig sehr gut, der Kampf gegen Klimawandel, Artensterben und Über schung ist jedoch ein langfristiger. Und um auf lange Sicht die Bereitschaft der Menschen, etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen, hoch zu halten, braucht es auch Anreize. Da vor allem Erfolge Menschen motivieren, kommen hier drei „Good News“. Es tut sich bereits was in unserer Welt, darauf kann man aufbauen und auch positiv in die Zukunft der Erde schauen.

1. Anteil erneuerbarer Energien Erstmals in der Geschichte der EU waren 2020 Erneuerbare Energien die größte Energiequelle Europas! Mit 38 % Anteil am Energiemix Europas lösten erneuerbare Energien einige Jahre vor Prognosen internationaler Energieagenturen fossile Energieträger (37 %) von der Spitze der Energieerzeugung Europas ab. Während vor allem Wind- und Solarenergieerzeugung stark zugelegt haben (im Vergleich zu 2015 fast verdoppelt), war Kohle von allen Energieerzeugern am stärksten vom Rückgang betro en (im Vergleich zu 2015 nahezu halbiert).

Unterstützt wird das von der Tatsache, dass Österreich und Schweden 2020 kohlefrei sind. Portugal hat diesen Ausstieg im November 2021 gescha t und die Länder Frankreich, Großbritannien, Italien, Irland, Ungarn und Griechenland werden bis 2025 folgen.

Entwicklung Bruttostromerzeugung der EU27 2010 bis 2020 in %

Damit sind die Aussichten, den Anteil Erneuerbarer Energie in Europa noch weiter zu steigern gut.

2. Abkommen Plastikmüll Seit den 50er Jahren sind nach Schätzungen weltweit mehr als 8,3 Milliarden Tonnen Plastik produziert worden, wovon über die Hälfte davon auf Müllhalden oder in der Natur landen und sogar jedes Jahr unfassbare 11 Millionen Tonnen davon in die Ozeane gelangen und dort ihre zerstörerische Wirkung auf verschiedenste Lebensräume entfalten. Laut einer US-Umweltorganisation verdreifacht sich die Menge, die jedes Jahr im Meer landet, wenn nicht aktiv Maßnahmen dagegen ergri en werden.

Ein weltweites Abkommen zur Reduzierung des Plastikmülls kommt nun voran. Es gibt nun einen Resolutionsentwurf, mit dem die Verhandlungen im Frühjahr 2022 gestartet werden sollen. Bei den Verhandlungen werden 75 Mitgliedsländer des UN-Umweltprogramms teilnehmen. Ziel des Abkommens soll es sein, den Einsatz von Plastik zu reduzieren, gesundheitsschädliche Plastikkomponenten zu regulieren und PlastikAlternativen zu fördern.

3. Kostenfreier Nahverkehr für Jugendliche in Straßburg Seit September 2021 können Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren in Straßburg kostenlos den Nahverkehr nutzen. So sollen Familien nanziell entlastet werden und der Umweltschutz vorangetrieben werden. Die Jugendlichen sollen sich so schon frühzeitig an Bus und Bahnfahren gewöhnen und diese auch im Erwachsenen Alter nutzen. Und das Angebot wird genutzt: Zum Start haben sich bereits 46.000 Kinder und Jugendliche für das Angebot registriert.

Die estnische Hauptstadt Tallinn hat seit 2013 einen kostenlosen Nahverkehr. Das hatte vor allem zu Beginn einen positiven E ekt auf die Nutzung des ÖPNV und sinkende Autozulassungen. Luxemburg probiert als erstes Land weltweit momentan einen kostenlosen Nahverkehr.

Die Stadt Templin in Brandenburg hatte von 1998 bis 2003 einen kostenlosen Nahverkehr, dieser konnte allerdings nicht mehr nanziert werden. Stattdessen gibt es eine Jahreskarte für 44 Euro. Die Nutzung des ÖPNV ist mit 250.000 Fahrgästen pro Jahr immer noch deutlich höher als vor 1998.

Die Stadt Pfa enhofen in Bayern, gelegen zwischen der Audi-Zentrale und dem BMW-Hauptsitz hat 2018 einen kostenlosen Stadtbus eingeführt, um die Autozahlen zu reduzieren. Damit verdreifachte sich die Fahrgastzahl.

In Augsburg ist das bisher nicht möglich. Allerdings gibt es seit Juli 2021 über die App die Möglichkeit, am Monatsende den günstigsten Tarif für sich berechnen zu lassen. Die Stadt nennt das „BestpreisGarantie“. Damit muss man nicht mehr das Tarifsystem studieren, mühsam nach dem preiswertesten Ticket suchen oder sich am Monatsbeginn überlegen, wie oft man diesen Monat wohl den ÖPNV nutzt. Außerdem wurde 2020 die CityZone eingeführt, vom Königsplatz bzw. Moritzplatz darf je eine Haltestelle kostenlos weitergefahren werden.

Bild-/Textquellen: – https://www.weltenergierat.de/publikationen/energiefuer-deutschland/energie-fuer-deutschland-2021/energie-in-der-europaeischen-union-zahlen-und-fakten/ ?cn-reloaded=1 – https://www.trendingtopics.eu/2020-erneuerbareenergien-erstmals-groste-energiequelle-in-europa/ – https://www.zdf.de/nachrichten/politik/plastikmuell-welt weites-abkommen-100.html?targetContentType=news – https://www.wwf.de/2021/september/gegen-die-plastik ut – https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/good-newsblog-100.html – https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/ suedbaden/kostenlos-tramfahren-in-strassburg-100.html – https://www.tagesschau.de/inland/btw21/nahverkehrkostenlos-101.html – https://unsplash.com/photos/BJUoZu0mpt0

This article is from: