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MTB
Mountainbike Schraubertag
von Ralf Eiben und Nadja Schöpf
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Was ist ein Schraubertag? Werkeln, schrauben, lernen, helfen! Seit einigen Jahren nden sich im Herbst/Winter Mountainbiker*innen im Werkraum Augsburg zusammen, um ihre Bikes zu warten, Teile zu tauschen oder einfach nur zum „Fachsimpeln“. Es bringt jede*r eigenes Werkzeug, Teile und Wartungsmanuals mit, wenn vorhanden, und dann kann es losgehen. „Jeder hilft jedem!“, lautet die Devise, denn es gibt ganz unterschiedliche Erfahrungslevel.
Warum ein Schraubertag? Die Wartungskosten, wenn man die Teile zum Hersteller einschickt, sind hoch und es dauert oft mehrere Wochen. Zudem wird das Selbstvertrauen bei Pannen auf Tour enorm gesteigert, wenn man sein Bike kennt und selbst schon daran Hand angelegt hat. Außerdem macht es großen Spaß am eigenen Mountainbike in der Gemeinschaft zu schrauben und die technischen Details kennenzulernen. Highlights des letzten Schraubertages Nachdem wir im letzten Winter 2020 kurzfristig absagen mussten, obwohl sich 20 Teilnehmer*innen angemeldet hatten, konnte im Herbst 2021 zum Glück wieder geschraubt werden: • Bettina führte neben netten Gesprächen mit Bianca den Ölwechsel an der Federgabel durch, tauschte den Schaltzug am Schaltwerk und schmierte den Steuersatz ab. Dabei wurde sie tatkräftig von Marcel und
Mircea unterstützt. • Auch Maja wurde von Marcel zum
Federgabelservice-Pro ausgebildet. • Johanna reinigte gleich ihr komplettes Bike und wechselte mit der
Unterstützung von Volker Kette und
Bremsbeläge aus. • Peter wartete seine hydraulischen
Bremsen und tauschte die Bremsbelege aus. • Volker, unser Laufrad-Zentrierspezialist, überprüfte bei seinem Mountainbike die Hinterbaulager und die
Steuersatzlager.
Die aufwendige Montage des Dämpfers … Foto: Volker Erbe
• Mircea wechselte an seinem Mountainbike die Brems üssigkeiten an der Vorder- und Hinterradbremse.
Dabei wurde er ebenfalls von Marcel unterstützt. • Robert reinigte sein Bike, überprüfte und setzte verschieden Bauteile instand. • Ralf baute an seinem Mountainbike die bereits gewartete hydraulische
Sattelstütze ein und entlüftete die
Zuleitung. Des Weiteren baute er mit der Unterstützung von Marcel,
Matthias und Robert, den bereits gewarteten Dämpfer in sein Bike ein. • Matthias schraubte nicht an seinem eigenen Mountainbike, sondern half den anderen sehr tatkräftig und verbreitete seine gute Laune.
Das bunte Schrauberprogramm wurde durch Weißwurst und Brezen in der Mittagspause abgerundet.
Danke, Bianca und Marcel für die tolle Organisation und die Bereitstellung des Raumes!
Wir freuen uns schon auf den nächsten Schraubertag im Herbst!
Ein Traumwochenende rund um die Anhalter Hütte
von Christiane Altthaler
Anhalter Hütte mit Tschachaun.
Der Wunsch, ein völlig normales Wochenende in den Bergen zu verbringen, war letzten Sommer allgegenwärtig, so entschlossen wir uns relativ kurzfristig, ein geeignetes Domizil zu suchen. Da die Anhalter Hütte (2.038 m) eine Zeitlang wegen Umbauarbeiten geschlossen war und erst zur Hochsaison erö nete, versuchten wir dort unser Glück. Scheinbar hatte es sich noch nicht so recht herumgesprochen, dass Gäste wieder willkommen waren, wir jedenfalls ergatterten sofort einen Termin.
Mit zehn Personen war die Gruppe überschaubar, bei Kaiserwetter startete dieses herrliche Wochenende am Hahntennjoch (1.894 m). Das Nachtlager streiften wir beim Aufstieg nur, gaben kund, dass wir gleich zur Namloser Wetterspitze, die stolze 2.552m hoch ist, wollten. Für diesen Gipfel schlossen sich noch zwei Tagesaus ügler von der Unterwegsgruppe an, die aber am gleichen Tag auch wieder ins Tal abstiegen. Ab der Hütte mussten wir erst mal in den Talkessel, um dann den eigentlichen Anstieg zur Wetterspitze in Angri zu nehmen. Der überwältigende Ausblick entschädigte für die 1.500 Höhenmeter. Wir hatten den Gipfel für uns alleine, da der Nachmittag schon weit fortgeschritten war. Erst als die Sonne den Zenit längst überschritten hatte, konnten wir uns zum Abstieg durchringen. Ein zünftiger Hüttenabend gehörte natürlich anschließend auch dazu, der Umstand, dass die antialkoholischen Getränke (außer Wasser) wegen der baldigen Schließung der Hütte bereits sehr zur Neige gingen, erklärt wohl einiges.
Am Sonntag schrieben wir uns gleich zwei Gipfel auf die Fahne. Zuerst starteten wir auf den Tschachaun (2.301 m), den Hausberg, ein Grashügel, der direkt hinter der Hütte steht und neben all den felsigen Gesellen eher unscheinbar wirkt. Oben blies ein eisiger Wind, für eine Rast wenig einladend und auch noch viel zu früh, deshalb marschierten wir zügig bergab, nahmen an der Hütte unser deponiertes Gepäck und machten uns auf den Weg zum Falschen Kogl (2.388 m). Dort verweilten wir noch eine gute Weile, genossen die Aussicht, auch zurück zur Wetterspitze, die von hier aus gewaltig und schon wieder soweit entfernt wirkte. Alle meisterten die leichte Kraxelei leichtfüßig, bald kamen wir wieder am Steinjöchl (2.198m) an. Ab da brachte uns ein normaler Wanderweg Meter für Meter hinunter zum Hahntennjoch. Der Sonntag war eindeutig der gemütlichere Tag, hier brachten wir es gerade mal auf 750 Höhenmeter, was aber nicht weniger Spaßfaktor bedeutete.
Leider war dieses Wochenende viel zu schnell vorbei und schon ein paar Monate später holte uns die Realität mit Kontaktbeschränkungen, etc. wieder ein.


