Hotelier 10/20 Gesamt

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Sommelier

I N FOR M AT ION E N AUS DE M V ER BA N D

Mitgliederporträt

Marco Streit, was zeichnet den perfekten Sommelier aus? der damaligen ASMD (eidg. dipl. Maîtres d’Hôtel und Sommeliers) beigetreten, dessen Nachfolgeverband die ASSP ist. Die Aromatik der Weine verändert sich mit zunehmender Höhe. Nimmt der Fluggast das bewusst wahr? Der Kabinendruck entspricht in etwa den Verhältnissen auf 2200 Meter über Meer. Zudem ist die Luft an Bord eher trocken. Dies hat unter anderem einen Einfluss auf die Geruchs- und Geschmackssensibilität, die in dieser Höhe weniger ausgeprägt ist.

Vom Handel zum Service und der Lehre – aber um den Wein ging es bei Marco Streit immer. Nach ersten Jahren im Weinhandel, absolvierte er eine Serviceausbildung im Restaurant du Lac de Sauvabelin in Lausanne, dann zog es ihn auch schon in die Luft, wo er heute noch bei Swiss Airlines tätig ist. Zum einen als «Maître de Cabine», weil er den Kontakt mit den Gästen schätzt und einfach immer noch gerne fliegt. Zum anderen in der Ausbildung des Nachwuchses im Bereich Service, auch Wein, sowie der Weiterbildung der Führungskräfte. Was hat Sie dazu bewogen, die Ausbildung zum Sommelier zu absolvieren? Ich habe das Weinhandelsdiplom in Wädenswil gemacht. Dies entspricht je­­ doch nicht der heutigen Sommelier-Aus­ bildung. Als Wein-Enthusiast kam ich aus dem Service- und Weinhandel und bin

Sie verwöhnen als Maître de Cabine bei der Swiss Gäste in der FirstClass und sind für die Ausbildung des Nachwuchses verantwortlich. Durch meine langjährige Erfahrung bin ich unter anderem in der Ausbildung und als Experte für die eidgenössische Berufsprüfung der Cabin Crew Members zuständig. Es ist mir wichtig, dass ich die Leidenschaft weitergeben kann. Was sind für Sie die wichtigsten Eigenschaften eines Sommeliers? Als Sommelier sollte man dem Gast genauestens zuhören! Was darf ein Sommelier nie sagen? Als Sommelier sollte man den Satz «Nein, da liegen Sie falsch …» vermeiden. Welches ist die schwierigste ­Aufgabe eines Sommeliers? Die individuelle Weinsprache internationaler Gäste zu decodieren.

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Welches Restaurant in der Schweiz hat heute den besten Sommelier und wie heisst er? Jörg Bühler, der das Restaurant «Bü’s» in Zürich führt. Welche Frage wird an Bord am meisten gestellt? «Do you have French Bordeaux?» Was macht Gäste bei Wein unzu­ frieden? Wenn der gewählte Wein völlig neben ihrem bevorzugten Geschmack liegt. Der Versuch, Unbekanntes zu erkunden, war somit nicht erfolgreich. Welches sind Ihre Weinfavoriten für Schweizer Weine? Weisswein und Rotwein aus dem Dézaley im Kanton Waadt. Welche Weingebiete oder Regionen sind die künftigen positiven ­Überraschungen? Die Weingebiete in Rumänien finde ich äusserst spannend und haben Potenzial. Im Bestreben Neues zu entdecken, machen die Weinregionen in Georgien und Armenien von sich reden. Welche zwei Weine würden Sie auf die einsame Insel mitnehmen? Wahrscheinlich ein «Mitis» Amigne de Vétroz (Grain noble) von Jean-René Ger­ manier und ein Pinot Noir. 


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