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Szene

Die 100 besten Hotels der Schweiz 2020/21

Karl Wild: Das sind die «Besten im ganzen Land»

100 Topadressen der Schweizer Hotellerie. Wo strahlen die Hotelsterne am hellsten? Der neue Guide «Die 100 besten Hotels der Schweiz 2020/21» gibt eine Antwort. Der Schweizer Hotelinsider Karl Wild und sein Team haben die Tophäuser im Land besucht, klassiert und beschrieben. Dabei wurden auch Hotelprofis für besondere Leistungen geehrt. Wer ist Concierge des Jahres? Oder wer ist der Newcomer des Jahres? Der Koch des Jahres? Wer erhält den Lifetime-Award?

Hier sind sie, die von Karl Wild ausgezeichneten Hotelprofis! Aus bekannten Gründen fand dieses Jahr kein Event in Zürich statt. Deshalb liessen sich die Geehrten von Kolleginnen oder Kollegen im Hotel fotografieren – mit der blauen Award-Tafel …

Hotel des Jahres 20/21: Suvretta House St. Moritz. Das traditionsreiche Luxushaus gehört zu den besten Berghotels in Europa.

Hotel des Jahres Suvretta House

Peter und Esther Egli ist es gelungen, neue, junge Gästesegmente anzusprechen.

Hotelier des Jahres Jean-Yves Blatt

Jean-Yves Blatt führte The Chedi in Rekord-Zeit in die schwarzen Zahlen.

Koch des Jahres Heinz Rufibach

Das Lokal wurde zum kulinarischen Hotspot und Heinz Rufibach zum Koch des Jahres.

Concierge des Jahres Sylvie Gonin

Das Talent Sylvie Gonin ist für die Gäste zur hochgeschätzten Vertrauensperson geworden.

Newcomer des Jahres Maximilian von Reden

Von Reden entwickelt das tolle Produkt Schweizerhof mit viel Kreativität weiter.

Auftsteiger des Jahres Simon Spiller

Für das Eden Roc ist er ein Glücksfall. Das Haus hat wieder eine starke Führung.

Comeback des Jahres Philippe Frutiger

Seit letztem Winter ist er zurück an der Front und kümmert sich ums Giardino Mountain.

Lifetime Award Hans Wiedemann

Ohne seine Genialität wäre die Welt um eines ihrer faszinierendsten Hotels ärmer.

Bestes Ferienhotel Castello del Sole

Das Castello mit einzigartigem Hotelpark und Privatstrand war nie so gut wie heute.

Bestes Nice-Price-Hotel Hotel Vitznauerhof

Raphael Herzog brachte Ferienstimmung pur und Ibiza-Feeling ins Schlösschen am See.

Bestes Wellnesshotel Grand Resort Bad Ragaz

Alles im Resort ist moderner, aufregender, facettenreicher geworden. Top of Europe.

Bestes Stadthotel The Dolder Grand

Die «New York Times» bezeichnet den Traumpalast als «Europe’s best City Resort».

Bestes Familienhotel Märchenhotel Braunwald

Branchen-Krise? Bei den Vogels im Glarnerland ein Fremdwort. Das Märchen geht weiter …

Namen des Monats

Das Castello del Sole hat erneut Grund zum Feiern. Nach den Auszeichnungen zum besten Ferienhotel des Jahres 2020 im Hotelrating der Sonntagszeitung und im BILANZ Hotel-Ranking sowie der Ernennung von Daniele Sardella zum Restaurantleiter des Jahres 2020 im selbigen, folgt nun die nächste Auszeichnung. Urs Heller hat Sergio Bassi (Bild), Maître und Sommelier der Locanda Barbarossa, zum ersten Gault-Millau-Gastgeber des Jahres 2021 gekürt. Der 46-jährige ist bereits seit 2011 Teil des Castello del Sole-Teams, nachdem er zuvor in renommierten Häusern in ganz Europa, wie dem The Savoy Hotel in London und dem Hotel Vier Jahreszeiten in Hamburg, gearbeitet hat. Im FünfSterne-Hotel am Lago Maggiore hat der gebürtige Italiener sein berufliches Zuhause gefunden.

Die Hotel-Marketing-Expertin Nico-

letta Müller (Bild)

hat, zusammen mit ihren Geschäftspartnern, eine neue Plattform für Hoteliers gegründet. «Indie-Hotels» biete individuellen und unabhängigen Hotels ein umfassendes Marketing- und SalesDienstleistungsangebot an, schreibt Nicoletta Müller in einem Newsletter. «Oberstes Ziel: Die Individualität der Hotels stärken, sie im Markt erfolgreich positionieren und ihre Innovationskraft fördern. Gleichzeitig von den vielseitigen Synergien der Indie-Hotels profitieren.» Zum IndieTeam gehören, neben Nicoletta Müller, Sven Häberlin, Spezialist für Online Marketing, Melissa Gasser-Miesch als selbständige Grafik-Designerin und seit zwölf Jahren in der Kreativbranche tätig und Rene Bruggraber mit 15 Jahren Hospitality-Erfahrung – meist in der Luxushotellerie. Von Mitte Dezember 2020 bis März 2021 übernimmt der mehrfach ausgezeichnete Spitzenkoch Mauro Colagreco das Popup-Restaurant «the K» im Kulm Hotel St.Moritz. Der mit drei Michelin-Sternen und 18 Punkten bei Gault-Millau dekorierte Koch übernimmt im «Kulm» das «the K» von Starkoch Tim Raue. Dieser führte zuvor das Pop-up-Restaurant drei Jahre sehr erfolgreich. Im Kulm Hotel St.Moritz wird der Spitzenkoch an ausgewählten Daten persönlich anwesend sein, ansonsten verantwortet seine Chef de Cuisine, Paloma Boitier (Bild), die Umsetzung. Die 25-jährige Chef de Cuisine sei nicht minder kreativ und achte auf eine besonders fantasievolle Darstellung der Speisen, so das Hotel.

Philippe Pasche

(Bild), Direktor der Schweizerischen Gesellschaft für Hotelkredit (SGH), tritt Ende Jahr zurück. Sein Nachfolger ist Peter Gloor, aktueller Leiter Finanzierung bei der SGH. Gloor weist eine breite berufliche Erfahrung in Finanzierungen, insbesondere auch in der Beherbergungswirtschaft auf. Als langjähriger Stellvertreter des Direktors ist er bestens im Schweizer Tourismus vernetzt und mit den besonderen Aufgaben der SGH vertraut. Der 58-jährige Aarauer ist seit 2007 bei der SGH tätig. Der verheiratete Vater zweier erwachsener Kinder geniesst in seiner Freizeit das Wanderland Schweiz und engagiert sich seit vielen Jahren als Funktionär für den FC Aarau.

Kempinski-CEO Martin R. Smura (Bild) sucht zur Ergänzung seiner Hotelgruppe weltweit Hotelbetriebe im Luxussegment. In der Schweiz übernimmt seine Gruppe gleich zwei aussergewöhnliche Hotels: Zum einen das erste 5-Sterne-Luxushotel in Engelberg, das Kempinski Palace Engelberg – Titlis Swiss Alps, das im Herzen von Engelberg ab Frühling 2021 Gäste willkommen heissen wird. Zum anderen werden die beiden Hotels in Melchsee-Frutt ab der kommenden Wintersaison von Kempinski gemanagt und vom internationalen Management-Know-how und weltweiten Vertriebsnetzwerk der Hotelgruppe profitieren. «Wir freuen uns, diese beiden herausragenden Hotels in der Zukunft zum Portfolio unserer internationalen Hotelkette zählen zu dürfen», so Martin R. Smura, Chief Executive Officer und Vorstandsvorsitzender der Kempinski Hotels. Der Schweizer Hotelmanager Rolf E. Brönnimann (Bild) wird das Savoy Hotel Baur en Ville in Zürich wahrscheinlich noch bis 2022 oder 2023 führen. Grund: Der Verwaltungsrat der Savoy Hotel Baur en Ville AG hat beschlossen, das traditionsreiche Zürcher Hotel am Paradeplatz einer umfassenden Innenrenovation zu unterziehen. Nach der Wiedereröffnung Mitte 2024 wird das Luxushotel von der Mandarin Oriental Hotel Group betrieben. Vor Brönnimann führte der erfolgreiche Hotelier Werner Knechtli (vorher Radisson Blu Airport-Hotel Zürich) das Luxushaus in der Zürcher City. Der Innenausbau im Savoy erfolgt nach Plänen des renommierten Pariser Innenarchitekten Tristan

Auer.

Werden unsere Hotels jetzt nachhaltig digitaler?

Die Medien- und Blog-Schlagzeilen der Branche beschwören seit Beginn der Corona-Krise im Frühjahr ein sprunghaftes Wachstum der Digitalisierung in Hotels, Restaurants und Destinationen. Stehen wir tatsächlich vor einem gewaltigen Digitalisierungsschub in der Branche?

Alle reden von Digitalisierung …

Nun, Digitalisierung ist ein trendiges Schlagwort, es ist in aller Munde – insbesondere im Zusammenhang mit der aktuellen CoronaPandemie. Aber es ist auch ein extrem weit gefasster Begriff mit der grundsätzlichen Definition «Umwandlung analoger Inhalte und Prozesse in digitale Formen». Das kann nun wirklich fast alles beinhalten, was heute um uns herum geschieht. Was ist also konkret mit der wachsenden Digitalisierung in der Hotellerie gemeint?

Alles schon da gewesen?

Wenn man genauer hinschaut, zeigt sich, dass es dabei fast immer nur um spezifische Tools geht. Im Rahmen der Hygiene- und Sicherheitsmassnahmen werden zum Beispiel Tools für kontaktloses Check-in/ Check-out implementiert, Speisekarten über QR-Codes und Apps zugänglich gemacht – oder Roboter in die Lobby gestellt. Seit Jahren schon im Markt vorhandene Software-Lösungen wurden und werden in aller gebotenen Eile auf bestehende Prozesse aufgepfropft.

Das allein ist jedoch noch keine nachhaltige Digitalisierung im Sinne einer wirklichen digitalen Fitness für die Zukunft oder die Zeit nach Covid-19. Das sind einfach digitale Tools, von denen einige bleiben, andere wieder verschwinden werden.

Keine App kann den versierten Sommelier ersetzen!

Kein Zweifel, Tools, die Gäste langfristig als nützlich empfinden, werden Bestand haben, darunter z.B. die ZimmerserviceBestellung via Chat oder App. Was Gäste dagegen als unpersönlich oder als überflüssige Spielerei empfinden, wird wieder verschwinden oder zu einer Option unter vielen werden. Je nach Sterne-Kategorie kann keine App einen versierten Sommelier oder Concierge ersetzen! Kein Roboter kann den persönlichen, empathischen Service am Pool übernehmen!

Was kommt nach der Krise?

Post-Corona werden daher viele Hotelbetriebe einen Schritt zurück machen und sich nach dem pandemie-forcierten Einsatz von sogenannten «hot shit Innovationen» endlich auch um die digitalen «Basics» kümmern müssen.

Hotels werden nicht mehr darum herumkommen, Daten konsequent zu sammeln und zu nutzen. Nicht nur, um im Bereich Pricing und Revenue schnellstmöglich auf Marktveränderungen reagieren zu können. Sondern auch, um eine individualisierte Gästekommunikation und ein personalisiertes Gasterlebnis überhaupt anbieten und erfolgreich managen zu können. 

Die Autorin

Gabriele Bryant ist Expertin und Beraterin für Digital- und Social Marketing in Hotellerie, Gastronomie und Tourismus. Sie berät und begleitet Unternehmen schweizweit und ist ebenfalls als Dozentin an verschiedenen Lehrgängen der Branche sowie mit eigenen Seminaren tätig.

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