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Kommt es in Österreich zum grossen Hotelsterben?
November 2020 in Österreich. Der Tourismus steht still. Hotels und Restaurants sind
geschlossen. Die Regierung Kurz hat dem Land einen zweiten Lockdown verordnet.
Kein Wunder, blicken die Hoteliers zwischen Wien und Vorarlberg pessimistisch in die Wintersaison. Kommt es in den nächsten Monaten zur grossen Pleitewelle?
TEXT Andreas Kapferer (Wien)
Corona-Krise hinterlässt tiefe Spuren
Mit dem Tourismusbarometer analysieren das Beratungsunternehmen Deloitte und die Österreichische Hotelier-Vereinigung (ÖHV) die Stimmung in der Tourismusbranche. Heuer haben sich im Herbst über 400 Unternehmer an der österreichweiten Befragung beteiligt. Das Ergebnis zeigt: Die Corona-Krise hat wie erwartet tiefe Spuren hinterlassen. Der Tourismusindex sinkt nach Schulnotensystem von 2,88 auf 3,61 und hat sich damit innerhalb eines Jahres um ein Viertel verschlechtert. Im Detail fällt vor allem eines auf: Es gibt gravierende Unterschiede zwischen Stadt und Land.
Sommer 2020: Krise in den Städten
Der Verlauf der Sommersaison war lange ungewiss. Nun zeigt sich, wie unterschiedlich der Sommer für den Tourismus in Österreich gelaufen ist: Für 56% der städtischen Touristiker war die Saison schlechter als erwartet. Die Erwartungen der Betriebe auf dem Land wurden hingegen in 70% der Fälle übertroffen. Diese Diskrepanz schlägt sich auch im Bundesländervergleich nieder: Wien vergibt ein «Nicht genügend» für die aktuelle wirtschaftliche Lage des Tourismus (95%), Kärnten bewertet diese mit «Sehr gut» bis «gut» (71%).
Schwierige Lage bis Sommer 2021
Die schlechte Stimmung in den Städten spiegelt sich im Blick auf die Wintersaison wider. 94% der Stadtbetriebe fürchten weitere Umsatzrückgänge von über 20% im Vergleich zum vorigen Winter, viele sogar einen Totalausfall. Ausserhalb der Städte teilen diese Sorge 53% der Befragten. Insgesamt rechneten schon vor Bekanntwerden des zweiten Lockdowns mehr als drei Viertel der österreichischen Tourismusunternehmer bis Sommer 2021 mit einer weiteren Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage für die Branche.
Anhaltende Existenzängste
Corona stellt den Tourismus vor grosse Herausforderungen. Unter anderem haben sich die Herkunftsmärkte stark verändert. Österreichische Gäste gewinnen an Bedeutung, während Touristen aus Fernmärkten und Geschäftsreisende ausbleiben. «Zwei Drittel der Betriebe versuchen, darauf mit einer Änderung des Angebots zu reagieren. Das reicht von neuen Buchungsbedingungen wie kürzeren Stornofristen über neue Zusatzangebote bis hin zur Schliessung von Sauna- oder Fitnessbereichen», erklärt Michaela Reitterer, Präsidentin der ÖHV. Dennoch bleiben die Existenzängste: Sollte der Lockdown auf über drei Monate verlängert werden, würde dies laut Umfrage das Ende für mindestens ein Drittel der befragten Tourismusbetriebe bedeuten.
Krisenbedingte Problemverlagerung
Die Ungewissheit über die weiteren Entwicklungen veranlasst viele Hotelunternehmen zum Sparen. Die Regierung versucht hier mit Investitionsanreizen gegenzusteuern. Die Investitionsprämie wurde bereits von 18% der Befragten in Anspruch genommen, 41% haben das noch vor. ➤
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[01] Blick auf die Wiener Altstadt mit dem Wahrzeichen der Donau-Stadt (Stephansdom). Die Wiener Hotels leiden derzeit besonders, denn der Geschäftstourismus ist im November total eingebrochen.

[02] Kempinski Palais Hansen am Ring (Wien). Die Auslastung in den Wiener Hotels lag im Oktober und November unter 10 Prozent.
[03] Hotel Sacher in Wien. Das traditionsreiche Luxushaus musste im Herbst bereits 140 Mitarbeitende entlassen.

[04] Interalpenhotel Tyrol. Mit ExtraAngeboten und Zusatzleistungen versucht das Leading-Hotel, Gäste (auch aus der Schweiz) anzulocken.
[05] Posthotel Achenkirch im Tirol. Das familiengeführte Hotel verfügt über fast 8000 Quadratmeter Spa-Fläche.
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Trotzdem investieren laut Studie nur 25% derzeit nach Plan. Eine deutliche Mehrheit von zwei Dritteln hat ihre ursprünglich für 2020/21 geplanten Investitionen reduziert.
Umsatzersatz von bis zu 80 % reicht nicht
Die Investitionsbereitschaft im Tourismus ist seit Beginn der Corona-Krise sehr verhalten. Dennoch: Die bisherigen öffentlichen Hilfen sind bei den Unternehmen angekommen und haben Schlimmeres verhindert. Um die kommenden Monate zu überleben, braucht es massgeschneiderte Zuschüsse für Tourismusbetriebe. Der jüngst ins Leben gerufene Umsatzersatz von bis zu 80% ist hier eine gute Soforthilfe, mittelfristig wird es aber weitere Zuschüsse zur Abfederung der Krise brauchen.
Weniger Mitarbeiter gesucht
Auch bei der Mitarbeiterverfügbarkeit hat sich die Lage verändert. Laut Umfrage sucht derzeit die Hälfte der Hotelbetriebe nach Fachkräften, im Vorjahr waren es noch drei Viertel. «Mit dem Nachfrage-Minus und der Angebotsanpassung der Betriebe sinkt auch der Bedarf an Mitarbeitern. Die Unsicherheit für die nächsten Monate erschwert die Mitarbeiterplanung massiv. Die Lage ist prekär», analysiert Michaela Reitterer. «Jetzt braucht es einen langfristigen Schutzschirm, um möglichst viele Betriebe und Mitarbeiter über die nächsten Monate zu bringen.»
Der Autor
Mag. Andreas Kapferer ist Partner von Deloitte Tirol. Als Wirtschaftsprüfer ist er auch Berater zahlreicher renommierter, familiengeführter Hotel- und Tourismus-Unternehmen in Österreich. Zudem ist er Fachvortragender, Lektor am Management Center Innsbruck sowie Verfasser von Fachaufsätzen.
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