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ROLLSTUHLSPORT

ATHLETENWEG NACH FTEM

Wie werde ich Paralympics-Sieger? Damit Athleten heute an die Weltspitze gelangen, braucht es ein umfassendes Förderkonzept, welches alle Aspekte einer Sportlerkarriere abdeckt. Von Marco Bruni, Leiter Athletenentwicklung

Auch Rollstuhlsport Schweiz ist daran, den systematischen und klaren Rahmen­ plan von Swiss Olympic zu implementie­ ren. Um die Chancen auf zukünftige Me­ daillen zu optimieren, hat Swiss Olympic in Zu­sam­­menarbeit mit dem Bundesamt für Sport BASPO das «Rahmenkonzept zur Sport- und Athletenentwicklung FTEM Schweiz» entwickelt. So soll der Idealweg eines Athleten vom Einstieg in die Sport­ art bis zur Weltspitze abgebildet werden.

rum in insgesamt zehn unterschiedliche Phasen aufgeteilt, an denen sich die Ver­ antwortlichen orientieren können. Idealverlauf einer sportlichen Karriere Dank des Rahmenkonzepts FTEM Schweiz soll die sportliche Entwicklung von Athle­ ten im Breiten- sowie im Leistungssport nachvollziehbar, steuerbar und optimiert werden. Das Konzept hilft ausserdem, Po­ tenziale zu erkennen und Schwächen auf­ zuarbeiten. Dank FTEM Schweiz sollen folgende drei Hauptziele erreicht werden: 1. Koordination und Systematik der Sportförderung verbessern 2. Niveau im Leistungssport steigern 3. Menschen lebenslang im Sport halten

Die Abkürzung FTEM steht für die vier Schlüsselbereiche «F» wie «Foundation» (Fun­dament, Grundlagen, Basis), «T» wie «Talent», «E» wie «Elite» und «M» wie «Ma­s­­tery» (Weltklasse). Diese sind wiede­

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Mammutprojekt Athletenweg Die Erarbeitung des Athletenweges in ei­ ner Sportart ist die Aufgabe des Sportver­ bandes. Rollstuhlsport Schweiz hat sich 2020 dieser Aufgabe gestellt. Mit der finan­ ziellen Unterstützung von Swiss Olympic wurde in zwölf Sportarten zwölf Arbeits­ gruppen gegründet, bestehend aus Exper­ ten, Trainern und den Sportartmanagern von Rollstuhlsport Schweiz. In zwei halb­ tägigen Workshops und vielen Vor- und Nach­bearbeitungsstunden wurden die Ath­ le­tenwege erarbeitet. Bis Ende November sollen die Athletenwege der zwölf Sport­ arten illustriert und anschliessend veröf­ fentlicht werden. Im Zuge dieser Arbeit wurden Rahmentrainingspläne sowie tech­ nische und taktische Wegleitungen nach FTEM-Stufen erstellt. Es war ein Mammut-­ projekt mit über 40 internen und externen Beteiligten.

Wenn es um eine langfristige Karrierepla­ nung eines Athleten geht, ist der Athleten­ weg nun die Basis für Gespräche mit El­ tern, Schule, Lehrbetrieb und Arbeitgeber. Trainingsumfänge anhand der Entwick­ lungsstufe FTEM sowie die Förderung des Verbandes in dieser Stufe sind einfach les­ bar. Kaderzugehörigkeit, gewünschtes Um­ feld, Trainerausbildung, Arbeitgeber- und Schullösungen sowie sportmedizinische Unterstützung und vieles mehr sind aus dem illustrierten Athletenweg heraus er­ sichtlich. Der Athletenweg soll wegweisend für Rollstuhlclubs, Trainingsgruppen und persönliche Trainer sein. Neues Leistungsförderkonzept Die Sportarten haben wertvolle Erkennt­ nisse gewonnen, welche konkrete Verbes­ serungsvorschläge mit grossem Potenzial ausgelöst haben. Aus dem Projekt wird zu­ dem ein neues Leistungsförderkonzept ent­ stehen, in dem Ziele für die nächsten Jahre definiert werden. Jährlich zieht Rollstuhlsport Schweiz Bilanz und steuert entspre­ chend den Sport weiter Richtung Erfolg.

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Paracontact I Winter 2020

Mehr Informationen www.swissolympic.ch Quelle: Swiss Olympic 43


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