Berlin – Königin der Sponge Cities (BU) Wenn Starkregen auf die asphaltierten Straßen einer Großstadt trifft, führt das nicht selten zu Überschwemmungen. Architekten legen Neubau-Viertel daher heute als Sponge Cities (übersetzt „Schwammstädte“, Anm. d. Red.) an, um das Hochwasserrisiko zu minimieren. In Deutschland gilt Berlin als beispielgebend, hier entsteht zurzeit das „Schumacher Quartier“, die größte Schwammstadt weltweit. Lesen Sie, mit welchen Maßnahmen dieses zukunftsweisende Immobilienprojekt auf veränderte Wetterbedingungen im Klimawandel vorbereitet wird und welche Pluspunkte Schwammstädte noch bieten. Wenn ein Regenguss über einer Stadt niedergeht, wohin fließt das Wasser? Die üblichen Beton- und Asphaltoberflächen, die moderne Stadtbilder prägen, sind wasserundurchlässig, der Niederschlag wird an den Oberflächen entlang in Gullys geleitet. Durch unterirdische Rohrsysteme fließt das Wasser zu einem Kanal, See, Ozean oder zu einem Reservoir. Diese Systeme sind aber schnell überlastet. In der Folge begannen Stadtplaner, den Umgang mit Wasser neu zu überdenken. Kommunen investieren heute zunehmend in Maßnahmen, die Regenwasser nutzbar machen. Eine an den Klimawandel angepasste Stadt speichert Sturmwasser zur Bewässerung von Grünanlagen. Wird Wasser lokal bewirtschaftet, entlastet das die Kanalisation.
In Berlin entsteht die weltweit größte Schwammstadt
In Deutschland setzt die Stadt Berlin bei der Realisierung von Schwammstadt-Maßnahmen neue Maßstäbe. Bereits vor 25 Jahren entstand ein Musterprojekt im Ortsteil Adlershof, hier sorgen grüne Mulden zwischen
Straßen und Gehwegen dafür, dass Regenwasser vor Ort versickern kann. Grünflächen liegen tiefer, und die Dächer der Gebäude sind begrünt, damit Wasser sich dort sammeln kann. In den 1990er-Jahren geplante Projekte in der Rummelsburger Bucht, am Potsdamer Platz und in Karow-Nord setzten ebenfalls auf die intelligente Nutzung von Regenwasser. Für das im Bau befindliche Quartier „52° Nord“ in Grünau wenden die Planer gleich mehrere Schwammstadt-Maßnahmen an. Das nachhaltige Wohnviertel an der Dahme mit Hunderten Wohnungen und Reihenhäusern wurde um ein 6.000 m2 großes, künstlich angelegtes Wasserbecken gruppiert, das den optischen und ökologischen Mittelpunkt der Anlage bildet. Die drei Abschnitte des Reservoirs fangen