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Kunst am Bau sowie Zwischennutzungen sind keine Ausnahmeerscheinung mehr, sondern gehören mittlerweile zum guten Ton.

E

s kann prosaisch, aber auch ganz nüchtern betrachtet werden, auf jeden Fall kommt sehr oft das Wort Bau vor: „Kunst am Bau ist integrales Element der Baukultur in Deutschland und Teil der Bauherrenaufgabe des Bundes.“ So ist es beim Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung nachzulesen. Sie könne „entscheidend zu Qualität und Aussage von Bauwerken beitragen“, sei „nationale Visitenkarte“. Manch einer mag das Pathos befremdlich finden, doch derlei Schöpfungen sind nicht mehr nur in Worten, sondern auch in der Praxis verankert. Das Berlin-Feeling will beispielsweise der Verein TRANSITRÄUME am Leben erhalten, als „Brückenbauer, der sich dem Austausch zwischen den scheinbaren Extremen Kultur und Immobilienwirtschaft verschrieben hat“. Beteiligt sind Projektentwickler, Künstler und Netzwerker. „Kunst und Kultur in unserer Stadt benötigen Raum. Dieses Problem ist aktueller denn je“, sagt der Vereinsvorsitzende Michael Hapka. „Aber auch die Tatsache, dass Immobilienunternehmen durch die pandemiebedingten Entwicklungen Leerstand bei Gewerbe- und Einzelhandelsflächen droht, ist hochaktuell.“ Diese könnten nun einer kulturellen Belebung unterzogen werden.

die gesellschaftliche Relevanz von Nachhaltigkeit deutlich machen.

Street & Art

Covivio entwickelt auf einer Gesamtfläche von rund 60.000 Quadratmetern im Herzen von Berlin ein Hochhaus, das Arbeiten, Wohnen und Leben vereint: unterschiedliche Büros, Retail, Gastronomie, Wohnungen, Kita, Gemeinschaftsflächen, ein Garden-Club mit Terrasse. Leitmotiv ist der Community-Gedanke. Der Bauzaun direkt neben dem Hotel Park Inn am Alexanderplatz wurde für ein Street-Art-Projekt genutzt, unter dem Namen A – FENCE. Innerhalb von drei Jahren wird es unterschiedliche Themen geben, mit denen sich verschiedene Künstler auseinandersetzen. Um Projekte zu fördern, die Kunst und Immobilien vereinen, hat sich Covivio bereits 2017 dem Programm 1 immeuble, 1 œuvre (zu Deutsch: ein Gebäude, ein Kunstwerk) angeschlossen, das 2015 vom französischen Kulturministerium ins Leben gerufen wurde. Covivio fördert seitdem europaweit Kunst- und Architekturprojekte. Norman Weichhardt, Head of Development Germany und Geschäftsführer der Covivio Office Holding GmbH, sagt: „Kunst kann Identifikation schaffen, Öffentlichkeit herstellen und StandBewohnbar & visionär orten ein zusätzliches Profil verleihen. Wir freuen uns, am Bewohnbare Skulpturen nannten es Künstler wie Christian Alexanderplatz schon heute ein Stück mitgestalten zu dürfen.“ Jankowski, Terence Koh, Laure Prouvost, Mia Eve Rollow & Dierk Wenke, Geschäftsführer des Erfurter ProjektentCaleb Duarte oder Thomas Schütte. Für tinyBE, eine globale wicklers WOHNGROUP GmbH, liefert ein weiteres Beispiel: Plattform für künstlerische Visionen zur nachhaltigen Ge- „Wir realisieren kein seelenloses Neubauquartier, sondern staltung des Lebens, gaben sie ein Statement zum Thema Häuser mit Herz.“ Bei allen Vorhaben versucht das UnterMicro-Living ab, gestalteten Tiny Houses. Barbara Knoflach, nehmen Kunst einzubinden. Im aktuellen Projekt namens Co-Gründerin der Kunstinitiative, sagt: „Bezahlbares Woh- EUROPAKAREE in der Thüringer Landeshauptstadt, in dem nen in den Ballungsgebieten ist eine der größten gesell- insgesamt knapp 500 Wohnungen, Gemeinschaftsflächen und schaftlichen Herausforderungen. Micro-Living könnte hier Infrastrukturangebote entstehen, werden mehrere Skulptuein Lösungsansatz sein.“ Mit den Projekten wolle man die ren in den Außenbereichen zu finden sein. Verantwortlich für Themen alternatives Wohnen und Arbeiten in der Zukunft diese Kreationen zeichnet die Künstlerin Christel Lechner. aus einem künstlerischen Blickwinkel betrachten und auch Ivette Wagner 76

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Quelle: Covivio / Cathrin Bach

Stil, Künstler, Skulptur


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