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Summende Mieter

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Einkaufen, nur wo?

Einkaufen, nur wo?

Quelle: Martin Ludlam auf Pixabay

Im Zeichen des Bienenschutzes treibt die Kreativität der Immobilienbranche vielfältige Blüten. Ganz vorn mit dabei ist die Union Investment Real Estate.

Kaum ein anderes Insekt beschäftigt uns Menschen so sehr wie Apis mellifera, besser bekannt als Honigbiene. Unzählige Bücher, Beiträge, Zeitschriften und preisgekrönte Filme widmen sich den fleißigen Fliegern. Sie haben einen eigenen Jahrestag (20. Mai) und mit der Biene Maja ein Maskottchen, das nicht nur die Jüngsten kennen. Die Gründe für diese Popularität liegen weniger in der Honigproduktion. Vielmehr ist es ihre Leistung als Bestäuber zahlloser Pflanzenarten, die die Biene zum Bild und Beispiel für eine gesunde Umwelt schlechthin gemacht hat.

Neue Heimat für zwei Millionen Bienen

Das Engagement zu ihrem Schutz ist auch in der Immobilienbranche entsprechend groß. Als beispielhaft kann das Vorgehen der Union Investment Real Estate GmbH gelten. Der Immobilien-Investmentmanager aus Hamburg treibt seit mehr als einem Jahr das Projekt Imke voran. In einer ersten Stufe erhielten im vergangenen Jahr mehr als 60 Bienenvölker mit einer Million Tierchen ein neues Zuhause auf den Dächern verschiedener Gewerbeobjekte aus dem eigenen Fondsportfolio, darunter der Büroturm EMPORIO in Hamburg, das CityQuartier DomAquarée in Berlin sowie das Shoppingcenter LAGO in Konstanz. 2021 hat Union Investment das Projekt fortgeführt und weitere Standorte sind hinzugekommen, unter anderem die beiden Bürohäuser The Plant in Nürnberg und das Neue Balan Haus 27 in München. Damit haben die Norddeutschen die Zahl ihrer summenden Mieter verdoppelt – auf nun gut zwei Millionen Bienen an insgesamt 60 Standorten im DACH-Raum. Zusätzlich hat das Unternehmen nach eigenen Angaben überall dort, wo es möglich war, Nisthilfen für Wildbienen aufgestellt. Das Projekt Imke, durchgeführt in Kooperation mit dem gemeinnützigen Berliner Verein Stadtbienen, soll die Population der Bienen stärken und zum Schutz der Biodiversität beitragen. Professionelle Imker aus der Region und mit Erfahrung in der ökologischen Bienenhaltung übernehmen ganzjährig die Pflege und Betreuung. Nach der Pandemie sollen sie auch Seminare für Mieter, Mitarbeiter und Kunden halten.

Überwintern auf dem eigenen Honig

Und wie kommen die Bienen mit der höher gelegenen Behausung zurecht? „Gut“, heißt es dazu kurz und knapp von Union Investment. Denn die emsigen Lebewesen hätten einen Flugradius von bis zu fünf Kilometern. Vor der Ansiedlung seien alle Immobilien in einer gemeinsamen Begehung von Imker und Property beziehungsweise Facility Manager auf ihre Eignung geprüft worden. Voraussetzung für den Umzug sei ein technisch geeigneter und für die Bienen passender, windgeschützter Platz. Im Sinne einer ökologischen Haltung dürfen die kleinen Sympathieträger auch auf ihrem eigenen Honig überwintern. Entnommen werde allein der Überschuss, versichert das Unternehmen. Mit der artfremden Aufgabe steht Union Investment übrigens bei Weitem nicht alleine da in der Branche. Die Bandbreite der Unterstützer reicht von kleinen Wohnungsgenossenschaften wie der WG Bernburg eG in Sachsen-Anhalt über gestandene Projektentwickler, etwa der bayerischen BHB Unternehmensgruppe, bis hin zu Branchen-Schwergewichten wie die Vonovia SE. Neben der Ansiedlung von Bienenvölkern auf den Dachflächen ihrer Immobilien schaffen sie Blühwiesen für die gelb-schwarzen Insekten und andere Bestäuber, kooperieren mit Hobbyimkern und Naturschützern – und füllen so ihre Nachhaltigkeitsstrategie mit Leben.

Matthias Klöppel

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