Co-Living im Stresstest
Quelle: Brucklyn
Einsam und deshalb gemeinsam in der New-Work-Welt leben – damit hat die CoLiving- und Micro-Living-Welt zuletzt für viel Aufmerksamkeit und große Projekte gesorgt. Doch Corona hat die Schwächen mancher Konzepte und Player offengelegt. Der Markt sortiert sich neu.
K
eine Show ohne Co. Laut, unbescheiden und mit viel ereilte auch schon Homefully, Goliving und Erasmo’s Room Venture Capital im Rücken strebten in den letzten das Schicksal. Um Quarters ist es seitdem mucksmäuschensechs, sieben Jahren so einige Co-Living-Akteure still geworden. Genauso um The Collective, jener britischen weltweit nach Wohnen-auf-Zeit-Wunderwelten mit 500, Pioniermarke, die noch vor wenigen Monaten großes in 600 Einheiten und schnellen Marktführerschaften. Im Fo- Deutschland vorhatte und jetzt mit unkommentierten Verkus hatten sie sowohl Studierende als auch eine wachsende kaufsgerüchten belegt ist. Zahl an Young Professionals, die nur mit dem Koffer flexibel in ein möbliertes Community-Angebot ziehen wollen. Die Mega-Trends von Urbanisierung bei knappen WohnungsKleinere Projekte haben sich behauptet märkten, New Work und Sharing bis hin zur Digitalisierung gaben dem neuen „entertainten Zusammenwohnen“ viel „In Summe fühlt sich gerade vieles, was im Markt passiert, wie ein Dämpfer für das Co-Living-Segment an“, sagt BenAerodynamik. Doch dann kam Corona. Auf einen Schlag brachen inter- jamin Oeckl, Geschäftsführer des auf Temporäres Wohnen spezialisierten Designbüros BelForm. „Das ist schade. Aber nationale Anreisen weg, Gemeinschafts- und Eventkonzepte waren kaum erlaubt. Die neue Wohnwunderblase platzte. die Konstellationen sind oft schwierig, die Fallhöhe für die Start-ups groß – und es wird zu selten gefragt, ob jemand Zwar konnte noch im Sommer 2020 mit der Erfahrung vieler Online-Events beispielsweise die Konzeptfahne hochgehalten wirklich damit Geld verdient oder bald wieder den Exit sucht.“ werden, doch die Rentabilität mit Blick auf die Größe der Bianca Vandersee, Senior Consultant bei Apartmentservice, stellt fest: „Investoren trauen dem Trend gerade nicht, sie Objekte und so manchem Wasserkopf in der Zentrale war glauben aber daran.“ In diesem Sinne entwickle sich das Cobereits im freien Fall. Zuerst schlossen in den USA einige Kurzzeitvermieter, dann auch der Co-Living-Pionier Hub- Living-Segment in Deutschland und international durchaus Haus, und Ende 2020 übernahm Starcity seinen Mitbewerber weiter, ist sie überzeugt. „Und im Gegensatz zu den großen Ollie. Als Quarters, der europäische Marktführer aus Berlin, Start-ups haben sich die kleinen und mittelgroßen Projekte im Januar 2021 den Rückzug aus den USA antrat, war der des Co-Livings und die Einzelanbieter, die diese betreiben, Optimismus groß, sich solide auf Europa zu konzentrieren 2020 eigentlich gut behauptet.“ und zu wachsen. Doch das kleinere Berliner Start-up Habyt, Grundsätzlich muss man beim Co-Living zwischen dem vormals Projects, schluckte wenig später Quarters. Zuvor Angebot von Shared Living, also von WGs und Clusterwohnen, 22
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