Für alle Gemütslagen Foto: WienTourismus/Paul Bauer
Wenn Ghost auf Opa Walter trifft – warum der 4. Bezirk ein Anziehungspunkt für Kosmopoliten, Kunstschaffende und Kulinarikbegeisterte ist. Ein Streifzug durch ein herrlich unaufgeregtes Viertel, gewappnet für alle Gemütslagen.
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as haben Franz Kafka, Ludwig Anzengruber und Stefan Zweig gemein? Sie gehören alle der literarischen Zunft an, was in diesem Fall aber noch relevanter ist – sie hielten sich irgendwann einmal im 4. Wiener Gemeindebezirk auf: Kafka nächtigte auf der Durchreise mit seiner Geliebten Milena im Hotel Riva, Zweig wohnte während seiner Studienzeit
in der Frankenberggasse 9 und Anzengruber verbrachte u. a. seine Schulzeit bei den Paulanern. An ihn erinnern ein Denkmal, der gleichnamige Hof sowie eine kulinarische Labungsstätte in der Schleifmühlgasse. Das Café Anzengruber (Schleifmühlgasse 19) ist ein typisches Wiener Beisl: Thonet-Sessel, Marmortische, altmodische Wandvertäfelung, große Schank. Die Gebrauchsspuren im Interieur
werden hier lässig zelebriert und sorgen für den Bohemian-Charme, der sich vom Ambiente bis zum Publikum zieht: BeislLiebhaber mit einem Hang zur Wohnzimmer-Atmosphäre sowie Künstler und Literaten. Das sogenannte Café öffnet übrigens erst um 16 Uhr seine Pforten und ist somit mehr für den Genuss hopfenhaltiger Getränke, denn für den Verzehr von Kuchen und braunem Bohnen-Wachmacher
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