6 minute read

Lümmelnomaden und tischtafelblätter

Next Article
10 Fragen an

10 Fragen an

Tischtafelblatt. Am Tisch gemeinsam skizziert und notiert, um dann – mit einem Handgriff aufgerichtet – zu präsentieren.

Märchenhaftes Design

Martin Bereuter, Architekt und Tischler, erzählt in seinem Blockbuster von Lümmelnomaden, halbewahrheitganzewahrheit oder tischtafelblättern. Es ist ein Abenteuer, das vom Entstehungsprozess handelt. Spannend wie ein Märchen.

Lümmelnomade, halbewahrheitganzewahrheit oder tischtafelblatt – Worte, die klingen als wären sie einem Märchen entnommen worden. Und gewissermaßen sind sie das auch. Denn die tägliche Herausforderung entspricht voll und ganz der Typologie einer Erzählung. Also dem Stoff, der in Hollywood Blockbuster und Bestseller garantiert.

In diesem Märchen ist der Hauptdarsteller Tischler und Architekt und der Ruf ins Abenteuer die Anforderung, die ans Produkt gestellt werden. Doch was macht gerade diese Geschichte von den klingenden Worten so spannend? Es ist der innovative Weg der Produktentwicklung oder wie es Martin Bereuter ausdrücken würde: „Der Prozess, etwas Eigenes in einen Zustand zu bringen, in dem man es nützen kann.“

Der Stoff für diesen Blockbuster beginnt in den 70er-Jahren in einer Tischlerwerkstatt in Lingenau. „Sie war mein Spielplatz“, beschreibt der 48-Jährige die Schreinerei seines Vaters. Hier wuchs die Neugier, den ganzen Prozess von der Idee zum funktionierenden Objekt kennen zu wollen. Und die Freude daran, auszuprobieren, ob hinter der Funktion eine Logik steckt. Schon damals entwickelte Martin Bereuter ein Gefühl für Materialien und deren Möglichkeiten.

Kinderzimmer. Die skulpturalen Raumboxen funktionieren auf zwei Ebenen: arbeiten unten, schlafen oben. Eine Schiebetür ermöglicht im offenen, großzügigen Raum Intimsphäre.

Dass ihn sein Weg von Lingenau an die HTL Imst führte, eine Schule, die sich unter anderem auf Bauplanung, Holztechnologie und Möbeldesign spezialisiert hat, war naheliegend. Es folgte ein Studium an der Hochschule Liechtenstein. Damals als Duales Bildungsformat. Seinen Arbeitsplatz fand er im Architekturbüro Spagolla in Bludenz, weshalb sein Weg in die Bau- und Planungskunst besiegelt schien. Wäre da nicht der Werkraum Bregenzerwald mit seinem Gestaltungswettbewerb Handwerk + Form gewesen, wer weiß, welche Geschichte es jetzt zu erzählen gäbe.

Entwicklungsprozess. Doch wir bleiben bei unserem Märchen, das zurück nach Lingenau führt. In eine Tischlerei, in der klassische Innenausbauten wie Küchen, Bäder, Stauräume, Schlafzimmer oder Büroausstattungen gefertigt werden. „Normale“ Auftragsarbeiten. Nichts Besonderes, gäbe es da nicht Martin Bereuter, dessen Königsdisziplin das Entwickeln von Einzelstücken ohne konkreten Bedarf nach freien Entwürfen ist. Ein Arbeiten im Bewusstsein, was Handwerk alles kann. „Ich empfinde es als Privileg, denken und entwickeln zu dürfen“, schätzt Bereuter diesen Entstehungsprozess, der in märchenhaften Objekten wie Lümmelnomade, halbewahrheitganzewahrheit oder tischtafelblatt resultiert. Letzteres und jüngstes Objekt ist Stehtisch und Flipchart in einem und ein typisches Beispiel dafür, wie Bereuter Gewohntes hinterfragt und neu denkt. „Das ist die Aufgabe des Gestalters“, ist der Obmann des Werkraums überzeugt und zeigt, wie schnell sich tischtafelblatt verwandeln lässt. „Zuerst wird gemeinsam skizziert und notiert, dann präsentiert.“ Bereuter durchquert den Schauraum und macht vor, wie sich durch einen ausgeklügelten Klappmechanismus die Tischfläche für die Präsentation aufrichtet. Voilà! Dass Bereuter tischtafelblatt als Anschauungsobjekt wählt, hat natürlich einen Grund. Es zeigt beispielhaft, wie sich Handwerk mit anderen

Das Wissen des Handwerkers liegt in seinen Händen. Es basiert auf Erfahrungen, die über herkömmliche Wege nicht vermittelt werden.

Techniken, Disziplinen, aber auch Branchen verknüpft. Und es steht für den Mut, den langen und nicht einfachen Entwicklungsprozess gemeinsam zu starten und zu gehen. Auf dieser Philosophie der produktiven Verbindung basieren sowohl der Erfolg des Werkraums als auch der Lingenauer Tischlerei, die er 2005 von seinem Vater übernahm.

Offenes, flexibles Feld. Handwerk ist eben ein offenes und flexibles Feld, das Platz für Entwicklung bietet. Ein guter Handwerker ist von seiner Idee und seiner Arbeit nahezu besessen. Und fühlt sich dem Werk, das er fertigt, geradezu verpflichtet. „Es ist faszinierend, wenn man sieht, wie es Gestalt annimmt und etwas Eigenes, selbst Designtes eine Form annimmt, in der man es nutzen kann.“

Der Stoff, aus dem Designerträume geformt werden, muss aber nicht zwangsläufig Holz sein. Die Kunst liegt vielmehr in der Wahl des für die jeweilige Anwendung geeigneten und damit richtigen Materials. Im Fall des modulartigen Regalsystems namens Superstructure sind es Faserzement, Stahl und MDF Eiche furniert. Es darf sichtbar sein, woraus ein Werkstück gebaut ist. „Materialehrlichkeit“, nennt es der Wahl-Harder, dessen Betrieb noch eine dritte Dimension eröffnet: Die Kunstproduktion. „Mit dieser Schiene setze ich Konzeptionen von Künstlern um und realisiere deren Objekte“, sagt Bereuter. Ein Beispiel ist das drehende Hotelzimmer von Carsten Höller, das im KUB ausgestellt war. Nicht zu vergessen „Getting Things Done“, eine mobile Ausstellung, die unter anderem in Madrid, Hongkong, Rabat, Oslo, Berlin und Budapest zu sehen war. Die Holzkisten für den Transport zeichnen sich als wahre Verwandlungskünstler aus, die aufgeklappt zu Podesten für Ausstellungsobjekte werden. Natürlich tragen sie Bereuters Handschrift. Doch im Abspann dieses Blockbusters werden auch die 13 Mitarbeitenden und vier Lehrlinge genannt. Ihnen ist der Oscar für die besten Nebenrollen gewiss. Nicht zuletzt deshalb, weil sie es einfach verdient haben. Und wenn das Möbel verkauft wird, dann schreiben die Kunden die Geschichte weiter. Sie laden es emotional auf und geben es an ihre Kinder weiter. Märchen sind eben generationentauglich. Marion Hofer

Martin Bereuter ist Tischler und Architekt und Obmann des Werkraum Bregenzerwald, ein Zusammenschluss von über 80 Meisterbetrieben.

Die Kunst liegt vielmehr in der Wahl des für die jeweilige Anwendung geeigneten und damit richtigen Materials.

Blickfang. Für die DesignerKüche wurden die Materialien Hainbuche geölt und Schwedischer Granit (Arbeitsplatte) gewählt.

Mit Nachhaltigkeit sicher in die Zukunft

Die Generali nimmt ihre Verantwortung für die Gesellschaft wahr und achtet auf einen sorgsamen Umgang mit der Umwelt und die Schonung von Ressourcen. Viele Initiativen zeugen von einem hohen sozialen Engagement.

Die Generali Versicherung hat schon sehr früh die Notwendigkeit von nachhaltigem Handeln erkannt und als ein wesentliches Fundament in ihre Unternehmensstrategie aufgenommen. „Die Generali ist ein verantwortlich handelndes Unternehmen, das sich ihrer Rolle in der Gesellschaft bewusst ist. Wir setzen gezielt Initiativen in den Dimensionen Ökonomie, Soziales und gesellschaftliches Engagement sowie Ökologie, weil uns die Zukunft nicht gleichgültig ist“, unterstreicht Arno Schuchter, Vorstand für Vertrieb und Marketing der Generali Versicherung AG, stolz die umfangreichen Initiativen des drittgrößten österreichischen Versicherers zum Thema Nachhaltigkeit.

Schutz der Umwelt. „Wir nehmen den Klimawandel ernst, schließlich sind seine Auswirkungen im Versicherungsgeschäft spürbar. Extreme Wetterereignisse wie Hagel, Stürme und Starkregen werden begünstigt. Naturkatastrophen machen einen großen Teil der Schäden aus“, erklärt Arno Schuchter weiter.

Deswegen sind der sorgsame Umgang mit der Umwelt und die Schonung von Ressourcen entscheidend. Auf internationaler Ebene hat die Generali Group zahlreiche UN-Initiativen unterzeichnet. Sie trat nach der UN-Welt-Klimakonferenz 2015 in Paris auch dem „Paris Pledge for Action“ bei.

Um die Umweltperformance zu verbessern, wurde im Unternehmen das „Environmental Management System“ etabliert. Damit wird der Verbrauch von Energie, Papier und Wasser und Treibhausgasemissionen reduziert und Abfall vermieden. Auch Dienstreisen werden etwa durch den Ausbau von Videokonferenzsystemen, E-Trainings und Webinaren weniger.

Hohes soziales Engagement. Um ihre Verantwortung im sozialen Bereich zu verstärken, startete die Generali Group 2017 die Initiative „The Human Safety Net“ (THSN). Ziel dieser weltweiten Bewegung ist es, benachteiligte Menschen zu fördern und zu unterstützen. In Österreich hat die Generali in Zusammenarbeit mit Big Brothers Big Sisters Österreich FAmily MEntoring FAME entwickelt. Das Programm unterstützt Familien mit Kindern zwischen drei und sechs Jahren. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist der Generali Österreich ein wichtiges Anliegen. Seit 2012 ist die Generali als familienfreundliches Unternehmen zertifiziert.

Auch am Kapitalmarkt nachhaltig. Als weltweit agierende, institutionelle Investorin beeinflusst die Generali Versicherung aktiv Bereiche wie Umweltschutz sowie Menschen- und Arbeitsrechte bei ihren Investments. Die Generali Group legt bei der Veranlagung verstärkt Wert auf Nachhaltigkeitskriterien. Das Ziel ist es, ihr Investmentportfolio bis 2050 klimaneutral zu gestalten.

Mit ihrer Mitgliedschaft in der Net-Zero Asset Owner Alliance, einer Gruppe von 18 Pensionsfonds und Versicherern, verpflichtet sich die Generali, ihr Portfolio bis 2050 auf Netto-Null-Emissionen zu dekarbonisieren, um einen globalen Temperaturanstieg über das Pariser Ziel von 1,5 Grad Celsius zu vermeiden.

„Mit all diesen Initiativen stellen wir sicher, dass die Generali für ihre Kund(inne)n und Mitarbeiter(innen) eine attraktive und lebenslange Partnerin bleibt“, betont Schuchter.

Arno Schuchter,

Vorstand für Vertrieb und Marketing

Wir nehmen den Klimawandel ernst, schließlich sind seine Auswirkungen im Versicherungsgeschäft spürbar.

This article is from: