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Im Auftrag ihrer Majestät

Noch mal schnell die Welt retten

Ein Mann und seine Uhr – bei James Bond wurde diese Verbindung zu einer ikonischen Beziehung. Eine faszinierende Zeitreise durch ein halbes Jahrhundert Agentengeschichte, inklusive Superhelden-Features und Bösewichten.

Zu einem Gentleman gehören zwei Accessoires: eine schöne Frau und seine Uhr – zumindest würde der bekannteste Geheimagent seiner Majestät das so sehen. Zweiteres nicht nur für stilvolle Zwecke, sondern, dank Q’s Erfindungsreichtum, auch als clevere Waffe mit Laser-Gadget. Doch erst einmal der Reihe nach.

1962–1965. In „007 jagt Dr. No“, dem ersten Bond-Film, trägt Sean Connery die Marke mit der Krone. Diese Verbindung basiert auf Ian Flemings Originalroman „Casino Royale“, in dem der berühmte Spion die ebenso berühmte Marke rockt. Fleming selbst hatte ein Faible für Rolex und wurde oft mit einer Explorer am Handgelenk gesichtet – eine Leidenschaft, die er mit Connery teilte. Es wurde tatsächlich berichtet, dass die Rolex Submariner in Dr. No direkt aus seiner eigenen Privatsammlung stammte. Sie markiert das stilvolle Debüt einer beinahe ikonischen Beziehung. In der Eröffnungsszene trägt 007 übrigens eine Gruen Precision 510. Der Zeitmesser ist kaum unter der Hemdmanschette zu erkennen, was dazu führte, dass Fans auf der ganzen Welt jahrelang im Dunkeln tappten. Erst der bekannte Bond- und Uhrenforscher Dell Deaton konnte die Marke 40 Jahre nach ihrem ersten Leinwandauftritt identifizieren. Getreu dem Sprichwort „Never change a winning team“ blieb Bond seiner Rolex Submariner auch in den drei darauffolgenden Filmen treu. Allerdings gab ihm Q in „Feuerball“ ein neues Spielzeug an die Hand: ein modifizierter Breitling Top Time Chronograph, der gleichzeitig als Geigerzähler fungiert und Bond natürlich bei einer ultimativ kniffligen Situation unterstützt: 007 kann unauffällig überprüfen, ob sich in der Nähe die gekaperten Atomwaffen befinden, mit denen Bösewicht Emilio Largo und die Organisation Phantom die Welt erpressen. Unterhaltsames Fun-Fact: Die besagte Breitling-Uhr landete 2013 auf einem englischen Flohmarkt, wo sie für 25 Pfund verkauft wurde. Ein Schnäppchen für den neuen Besitzer, der sie später bei einer Auktion für über 100.000 Pfund weiterveräußerte.

1967–1974. Im Kampf gegen Superschurke Ernst Stavro Blofeld („Man lebt nur zweimal“) trägt 007 zur Abwechslung mal keine Rolex: Die überwiegende Mehrheit eingefleischter Bondexperten ist sich sicher, dass es sich vermutlich um eine Gruen aus Connerys persönlicher Sammlung handelte – und zwar die vom ersten Film. In Diamantenfieber hat der Zeitmesser dann seinen letzten großen Auftritt. Die Gruen Watch Company war ein Hersteller in den Vereinigten Staaten, der vom deutschen Dietrich Grün gegründet wurde und bis 1958 Uhren fertigte. Nach der Liquidierung wurde versucht, das Erbe durch verschiedene Nachfolgefirmen weiterzuführen, die alle scheiterten, sodass 1977 endgültig mit der Produktion Schluss war. Georg Lazenby durfte dann wieder Rolex tragen: Genauer gesagt, drei verschiedene Modelle – wie Fans herausfanden, die jede einzelne Szene von „Im Geheimdienst ihrer Majestät“ genau unter die Lupe nahmen: ein Pre-Daytona-Chronograph sowie zwei unterschiedliche Submariner-Referenzen. Bei der Submariner blieb es dann auch in den kommenden Abenteuern, teilweise ausgerüstet mit nützlichen Features wie Kreissägen- und Magnetzusatzfunktion („Leben und sterben lassen“).

1977–1989. Den großen Twist gab es Mitte/ Ende der 1970er-Jahre: Als Digitaluhren hipp wurden, hielt natürlich auch Bond mit

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