Der Netzwerker W
er auf der A14 unterwegs ist und die Autobahnabfahrt Rankweil nimmt, sieht es direkt vor sich: das Firmament. Damit ist nicht das Himmelszelt gemeint, sondern die neue Heimat von Seidl Catering. In dem imposanten Gebäude im Römergrund finden aber nicht nur die Logistik und Küche des Cateringunternehmens ihren Platz, sondern auch ein Hotel, Seminarräume, ein Restaurant und eine große Veranstaltungshalle. Die Ausrichtung: Business und Events. „Wir haben aus Stahl, Glas, Beton und Holz ein Werkzeug gebaut. Hier sollen sich Menschen treffen, die sich weiterentwickeln und gemeinsam eine gute Zeit verbringen wollen“, führt Ernst Seidl das Konzept des Firmament aus. Grillgarten bis Vinothek. Die Idee zu seinem neuen Baby entstand bereits, als 2014 das Olympische Komitee an die Tür klopfte und Seidl Catering ans andere Ende der Welt holte. „Nach Sotschi haben wir gemerkt, dass der alte Standort bald aus allen Nähten platzen wird. Da haben wir angefangen, zu philosophieren.“ Zum reinen Ort fürs Catering gesellte sich relativ schnell die Idee für eine Eventhalle und das dazu passende Hotel. „Mit 80 Zimmern haben wir gedanklich begonnen, jetzt sind es 150 geworden“, so
Ernst Seidl über die Entstehung des Großprojektes. 2020 begannen die Bauarbeiten, pünktlich zu Corona. „Im Unternehmen war quasi Stillstand. Keine Veranstaltungen, keine Caterings. Doch diese Zeit haben wir genutzt, um gemeinsam mit dem Team das Firmament zu entwickeln.“ So gab es Workshops mit den Köchen, in denen die Idee zum Naschgarten entstand. „Walnussbäume, Zwetschgenbäume, 2500 Kräuterstöcke ... alles was wir im Anschluss auch verarbeiten können, hat in unserem Garten Platz gefunden“, ist Ernst Seidl begeistert. Apropos Garten. Der hält noch eine andere Besonderheit bereit: Grillringe der Grill Garten Manufaktur aus Hörbranz. „Eine Win-win-Situation: Wir haben einen einzigartigen Grillgarten mit hochwertigen Designergrills, die jede Woche zum Einsatz kommen und Christoph Hagspiel kann unseren Garten quasi als Ausstellungsfläche nutzen.“ Hier kommt ein weiteres großes Talent von Ernst Seidl zum Tragen: das Netzwerken. „Du musst heute nicht nur effizient arbeiten, sondern auch in Netzwerken denken. Genau dann entstehen nämlich Sachen, die vorher noch niemand gemacht hat.“ Kooperationen pflegt das Firmament mit Reiter Design, Enjo, Rational und Winterhalter. Mit Bevanda in Dornbirn wurde zudem ein besonderes Projekt umgesetzt: „Ich kenne kein anderes Restaurant mit einer eigenen, öf-
„Die Gastronomie ist extrem transparent und vielfältig. Du kannst nicht vom Wiener Schnitzel bis zum Espumaschaum der Weltbeste sein. Vielmehr geht es darum, deine Nische zu finden. In dieser musst du dich bewegen und der Beste werden.“
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Foto: Frederick Sams
Er wäre der schlechteste Buchhalter der Welt, sagt Ernst Seidl über sich selbst. Ein Glück, hat er sich für das Handwerk entschieden. Konditor und Koch hat er gelernt, seit mehr als 25 Jahren ist der Geschäftsführer und kreativer Kopf seines Unternehmens Seidl Catering. Mit dem Firmament wird in Rankweil nun ein neues Baby des leidenschaftlichen Gastgebers geboren.