Theoretische Thesis von Rahel Kneubühl, BA Visuelle Kommunikation, Hochschule der Künste Bern 2021

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Kommunikation ist ein Grundbedürfnis für alle, somit finde ich es sehr wichtig und interessant, mich mit diesem Thema «Unterstützte Kommunikation für Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung» auseinanderzusetzen. Zusätzlich ist mein Interesse noch grösser, weil ich Teilzeit im Bereich Behindertenbetreuung arbeite. Auch wenn mir der Begriff Unterstützte Kommunikation schon vor dieser Arbeit bekannt war und ich auch in der Praxis einige Erfahrungen damit gesammelt habe, brachte mir diese Arbeit viele neuen Erkenntnisse. Ich möchte auf meine Fragestellungen zurückkommen und dazu Erkenntnisse aufzeigen, die mir als wichtig erscheinen. Jedes Kommunikationshilfsmittel hat Vor- und Nachteil. Es muss individuell an die Betroffenen angepasst werden. Das wiederum bedeutet, es ist schwierig Vor- und Nachteile festzulegen, wenn das Hilfsmittel nicht an die Fähigkeiten und Bedürfnisse des Betroffenen angepasst wurde. Jedoch kann man sagen, dass einige Hilfsmittel beim Verwenden oder beim Bereitstellen zur Kommunikation mehr oder weniger Zeit benötigen. Unterschiede gibt es zudem bei der Handhabung, der Grösse oder dem Gewicht des Hilfsmittels. Ebenso kann es deutliche Preisunterschiede geben. Manche Hilfsmittel haben den Vorteil, dass man damit Gefühle und Bedürfnisse ausdrücken kann und/oder ein Dialog damit möglich ist. Herausforderungen beim Einsatz der Kommunikationshilfsmittel könnten sein, dass die Einführung und das Erlernen der Kommunikationshilfsmittel durch Übungsmöglichkeiten im Alltag nicht genug stattfindet. So bleiben die Erfolgserlebnisse aus. Eine Herausforderung kann auch die Modelling-Methode sein, wenn das Umfeld des Betroffenen das Kommunikationshilfsmittel nicht mitbenützt und so der Betroffen kein Vorbild hat. Damit ein Kommunikationshilfsmittel im Alltag gut funktioniert muss das Hilfsmittel individuelle auf die Betroffenen angepasst werden. Zum Beispiel muss das Bewegungsmuster, der Bewegungsradius, das taktile Verhalten oder das Sehvermögen mitberücksichtig werden. Grundsätzlich ist die Ästhetik weniger wichtig, die Funktionalität des Hilfsmittels steht klar im Vordergrund. Während meinen Recherchen stand ich mit sechs verschiedenen Institutionen in Kontakt und erhielt dabei einen Einblick, wie weit Kommunikationshilfsmittel in diesen Institutionen bereits verbreitet sind. Für jede Institution war die Unterstützte Kommunikation wichtig. So erhielt ich zum Beispiel Antworten wie: «Wir setzen bei unseren Klienten viel Hilfsmittel der Unterstützten Kommunikation ein.», «Wir haben sehr viele Kinder, welche über Kommunikationsgeräte verfügen.» oder «Bei uns sind ganz unterschiedliche Kommunikationshilfen im Einsatz und da haben wir etwas zu erzählen.». Dass es aber gemäss Thekla Huber nach wie vor Institutionen gibt, welche die Anwendung von Hilfsmitteln der Unterstützten Kommunikation ablehnen, finde ich bedauerlich.

SCHLUSSWORT

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